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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit einer Anzeigeeinrichtung, die eine Temperaturanzeige, insbesondere für die Temperatur in einem Fahrgastraum des Kraftfahrzeuges, umfasst.
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Häufig wird ein Kind und/oder ein Haustier, insbesondere ein Hund, im Fahrgastraum eines auf einem Parkplatz abgestellten, verschlossenen Kraftfahrzeuges von einem Fahrzeugführer zurückgelassen. Im Falle einer starken Überhitzung oder einer starken Unterkühlung des Fahrgastraumes können diese Insassen weder eine Tür noch ein Fenster des Kraftfahrzeuges öffnen, was zu unsicheren Lebensbedingungen bis hin zur Lebensgefahr führen kann. Um gegebenenfalls auf eine derartige negative Situation die an dem Kraftfahrzeug vorrübergehenden Passanten hinzuweisen, ist es bekannt, ein analoges Thermometer mittels seiner statisch aufladbaren Frontseite an der Innenseite eines Kraftfahrzeugfensters festzulegen.
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Des Weiteren offenbart die
DE 10 2011 007 584 A1 ein Verfahren zum Detektieren eines Insassen in einem Fahrzeug, bei dem sukzessive Bilder von einer Infrarotkamera analysiert werden, um thermische Eigenschaften eines Insassen sowie Bewegung zu detektieren. Wenn ein Bediener des Fahrzeugs das Fahrzeug verlassen hat, das Fahrzeug deaktiviert ist, ein Insasse detektiert wird und eine Temperatur in dem Fahrgastraum des Fahrzeugs höher oder niedriger als gewünscht ist, erfolgt eine Meldung an den Bediener über ein Mobiltelefon oder eine Fernbedienung.
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Darüber hinaus sind Parkscheiben zur Angabe der Ankunftszeit eines Kraftfahrzeuges auf einem Parkplatz bekannt, die in der Regel genormt sind und öffentlichen Vorschriften unterliegen, weshalb sie nicht beliebig modifiziert werden dürfen. Insbesondere müssen Parkscheiben in Deutschland eine gesetzliche Mindestgröße aufweisen. Gleichermaßen ist die Farbgebung sowie die verwendete Schriftart vorgeschrieben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die neben der Anzeige der Temperatur eine weitere Funktion umfasst.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Anzeigeeinrichtung mit einer Parkscheibe verbindbar oder integraler Bestandteil der Parkscheibe und derart ausrichtbar ist, dass sich die Anzeigen der Parkscheibe und die Temperaturanzeige auf derselben Seite befinden.
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Neben der bisher bekannten Möglichkeit, einen an dem abgestellten Kraftfahrzeug vorbeigehenden Passanten über die Temperatur im Innenraum des Kraftfahrzeuges zu informieren, bietet die Vorrichtung zusätzliche Möglichkeit die Ankunftszeit des Kraftfahrzeuges auf dem Parkplatz darzustellen, wobei eine normierte Parkscheibe zum Einsatzkommen kann, indem die Parkscheibe beispielsweise mit der Anzeigeeinrichtung verbunden wird, insbesondere durch Kleben, kraftschlüssiges Klemmen oder dergleichen. Falls die Anzeigeeinrichtung integraler Bestandteil der Parkscheibe ist, kann die Parkscheibe der Norm entsprechen und die Anzeigeeinrichtung oberhalb, unterhalb oder an der Seite der eigentlichen Parkscheibe vorhanden sein. Das Thermometer kann als ein Bi-Metall oder Flüssigkeitsthermometer oder dergleichen und die Temperaturanzeige als Skala mit zugeordnetem Zeiger oder als eine Art Füllstandanzeige ausgebildet sein. Da sich die Anzeigen der Parkscheibe und die Temperaturanzeige auf derselben Seite der Vorrichtung befinden, ist es bei einem bestimmungsgemäßen Gebrauch möglich, Personen außerhalb des Kraftfahrzeugs, insbesondere Passanten, sowohl über die aktuelle Temperatur im Fahrgastraum als auch über den Beginn der Parkzeit zu informieren. Erkennt der Passant eine relativ hohe oder eine relativ niedrige Temperatur im Fahrgastraum, bei der jeweils unsichere Bedingungen für einen im Fahrgastraum zurückgelassenen Insassen, sei es ein Haustier, wie beispielsweise ein Hund, oder ein Kind, herrschen, so kann der Passant notwendige Hilfsmaßnahmen – auch unter Berücksichtigung der Parkdauer des Kraftfahrzeuges – einleiten und zwar zum Beispiel die Polizei benachrichtigen oder im größten Notfall sofort eine Fensterscheibe des Kraftfahrzeuges einschlagen bzw. den Besitzer des Kraftfahrzeugs kontaktieren. Auch wenn die Vorrichtung vorliegend im Wesentlichen im Zusammenhang mit einem Kraftfahrzeug erläutert wird, kann sie selbstverständlich auch an anderen Orten, z.B. Kindergärten, Altenheimen, Krankenhäusern oder dergleichen, verwendet werden.
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Zur Erleichterung der Information des Passanten bezüglich der relativ hohen Temperatur und der relativ niedrigen Temperatur sind nach einer Weiterbildung der Anzeigeeinrichtung eine Darstellung eines zulässigen Temperaturbereichs, eine Darstellung eines den zulässigen Temperaturbereich überschreitenden Temperaturbereichs und eine Darstellung eines den zulässigen Temperaturbereich unterschreitenden Temperaturbereichs zugeordnet. Sonach muss der Passant beim Vorliegen des zulässigen Temperaturbereichs nichts unternehmen, während er beim Vorliegen der beiden anderen Temperaturbereiche Hilfsmaßnahmen ergreifen sollte. Die Temperaturbereiche können als farbige Darstellung, gegebenenfalls mit zugeordneten Temperaturen, die Anzeigeeinrichtung gedruckt und komplett unabhängig von dem Thermometer sein, das dementsprechend in einer relativ einfachen handelsüblichen Ausgestaltung vorliegen kann.
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Bevorzugt umfasst die Anzeigeeinrichtung einen QR-Code, der insbesondere Verhaltensweisen bei Notfällen enthält. Der Passant kann mit seinem Handy den QR-Code scannen und Informationen über Verhaltensweisen bei Notfällen, über die Mobiltelefon-Nummer des Kraftfahrzeugführers, um diesen über die gegebene Situation zu benachrichtigen, über die Funktionsweise der Parkscheibe, über die Vorrichtung an sich oder der gleichen erhalten. Der QR-Code kann auch rechtliche Informationen umfassen, die erläutern, wann beispielsweise das Einschlagen einer Scheibe gestattet sein kann oder mit welchen Folgen das unbeaufsichtigte Hinterlassen eines Tieres oder Kindes in einem Kraftfahrzeug verbunden ist. Ein Foto der Parkscheibe mit der Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise als Beweis bezüglich der Abstellzeit und der herrschenden Temperatur dienen. Der QR-Code kann individuell erstellt, auf eine Folie oder sonstigen Träger gedruckt und auf die Anzeigeeinrichtung geklebt werden. Der individuelle QR-Code kann insbesondere auch eine Telefonnummer umfassen. Enthält der QR-Code nur allgemeine Informationen, dann kann er herstellerseitig auf die Anzeigeeinrichtung aufgebracht werden.
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Zweckmäßigerweise weist die Anzeigeeinrichtung ein wiederbeschreibbares Feld auf, insbesondere zur Angabe der Mobiltelefon-Nummer des Kraftfahrzeugführers. Dies ermöglicht es dem Kraftfahrzeugführer beim Verlassen des Kraftfahrzeuges seine Mobiltelefon-Nummer oder andere Informationen, gegebenenfalls an seine Bekannten, zu hinterlassen. Bei Verwendung eines geeigneten Stiftes kann die Notiz gelöscht und das Feld wiederholt beschriftet werden.
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Zur zuverlässigen Halterung der Vorrichtung an der Innenseite eines Kraftfahrzeugfensters ist vorteilhafterweise auf der die Anzeigen aufweisenden Seite mindestens ein Saugnapf angeordnet.. Damit die Parkscheibe in ihrer vollen Größe erkennbar ist, weist bevorzugt die Anzeigeeinrichtung einen transparenten Einschub für die Parkscheibe auf.
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In Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Anzeigeeinrichtung ein digitales Thermometer, das derart angeordnet ist, dass seine Temperaturanzeige auf derselben Seite wie die Anzeigen ist. Das Thermometer kann kraft- und/oder formschlüssig an der Anzeigeeinrichtung, beispielsweise in einem transparenten Bereich oder einer fensterartigen Aussparung, gehaltert oder durch Kleben bzw. mittels Magnetkraft an dieser befestigt sein. Ist die Vorrichtung bestimmungsgemäß an einer Fensterscheibe des Kraftfahrzeuges befestigt, kann das Thermometer von außen abgelesen werden. Die Temperaturanzeige kann einen Hintergrund mit einer in Abhängigkeit von einer Ist-Temperatur wechselnden Farbe aufweisen, oder bei Erreichen einer unzulässigen Temperatur blinken. Selbstverständlich kann das digitale Thermometer mit einer Ein/Aus-Taste und einer °C/°F-Umschalttaste versehen sein. Dies erlaubt zum einen eine Schonung der Batterie des digitalen Thermometers und zum anderen eine Verwendung der Parkscheibe in Ländern mit unterschiedlichen Temperatureinheiten.
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Nach einer Weiterbildung kann das digitale Thermometer auch derart ausgebildet sein, dass bei Erreichen des zulässigen Temperaturbereichs ein Hintergrund einer Temperaturanzeige mit einer bestimmten, vorzugsweise gelben Farbe aufleuchtet, bei Erreichen des den zulässigen Temperaturbereich überschreitenden Temperaturbereichs der Hintergrund der Temperaturanzeige mit einer anderen bestimmten, vorzugsweise roten Farbe blinkend aufleuchtet und bei Erreichen des den zulässigen Temperaturbereich unterschreitenden Temperaturbereichs der Hintergrund der Temperaturanzeige mit einer noch anderen bestimmten, vorzugsweise blauen Farbe blinkend aufleuchtet. Durch die blinkende Darstellung der nicht zulässigen Temperaturbereiche wird die Aufmerksamkeit des Passanten auf die Notsituation erhöht.
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Zur Erfassung einer möglichst genauen Temperatur im Fahrgastraum ist bevorzugt das digitale Thermometer über ein Kabel mit einem Temperatursensor verbunden. Der Temperatursensor lässt sich an einer beispielsweise zu einer Frontscheibe entfernten Stelle im Innenraum des Kraftfahrzeuges anordnen und ist demnach nicht unmittelbar der Sonnenstrahlung ausgesetzt.
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Ist ein analoges Thermometer mit einem Zeiger und einer Skala vorgesehen, dann kann auf der Skala des analogen Thermometers ein zulässiger Temperaturbereich durch eine bestimmte, insbesondere gelbe Farbe, ein den zulässigen Temperaturbereich überschreitender Temperaturbereich durch eine andere bestimmte, insbesondere rote Farbe und ein den zulässigen Temperaturbereich unterschreitender Temperaturbereich durch eine weitere andere bestimmte, insbesondere blaue Farbe markiert werden. Ein derartiges analoges Thermometer weißt ebenfalls einen an dem Kraftfahrzeug vorüber gehenden Passanten in markanter Weise auf eine gegebenen Falls vorliegende Notsituation im Fahrgastraum hin.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von zwei Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Vorderansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung,
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2 eine Vorderansicht der Vorrichtung nach 1 in alternativer Ausgestaltung und Explosionsdarstellung und
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3 eine Seitenansicht einer Einzelheit III nach 2.
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Die Vorrichtung umfasst eine Parkscheibe 1 zur Anzeige der Parkzeit eines Kraftfahrzeugs besteht im Wesentlichen aus einem beispielsweise aus Kunststoff hergestellten Gehäuse 2, das auf seiner Vorderwand 3 ein Sichtfenster 4 für eine in dem Gehäuse 2 drehbar gelagerte Anzeigescheibe 5 aufweist, die mit einer Teilung, wie bei einer Uhr, und einer der Teilung zugeordneten doppelten Beschriftung mit Zahlen von 1 bis 24 versehen ist, d.h. die Anzeigescheibe 5 kann in Positionen zwischen 1 und 12 eingestellt werden. Ein auf der Vorderwand 3 dargestellter Pfeil 6 dient dazu, die Ankunftszeit zu definieren, wobei die Anzeigescheibe 5, die etwas nach oben aus dem Gehäuse 2 vorsteht, ohne weiteres von außen her auf die gewünschte Zeit gedreht werden kann.
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Bei der Ausführung der Vorrichtung mit der im oberen Bereich normgerechten Parkscheibe 1 nach 1 ist im unteren Bereich des Gehäuses 2 in der Vorderwand 3 eine Anzeigeeinrichtung 7 angeordnet, die ein batteriebetriebenes digitales Thermometer 8 mit einer Temperaturanzeige 11 auf derselben Seite wie die Anzeigen zur Anzeige der Temperatur im Fahrgastraum eines Kraftfahrzeuges umfasst, wobei das Thermometer 8 mit einer Ein-/Aus-Taste 9 und einer °C/°F-Umschalttaste 10 versehen ist. Das Thermometer 8 kann klemmend an der Anzeigeeinrichtung 7 beziehungsweise der Parkscheibe 1 befestigt sein. Selbstverständlich ist auch eine Halterung mittels Klebstoff oder dergleichen möglich. Das Thermometer 8 ist über eine Leitung 17 mit einem Temperatursensor verbunden.
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Des Weiteren sind auf der Anzeigeeinrichtung 7 neben dem digitalen Thermometer 8 mehrere Anzeigefelder 12 aufgedruckt, die unterschiedlich beschriftet oder farbig gestaltet sein können, beispielsweise kann das erste Anzeigefeld 12 mit einer blauen Farbe, das zweite Anzeigefeld 12 mit einer gelben Farbe und das dritte Anzeigefeld 12 mit einer roten Farbe belegt sein. Gleichermaßen ist es möglich eine RGB-Leuchtdiode anzuordnen, die rechnergesteuert ihre Farbe wechselt. Ebenso ist es möglich, einen Hintergrund 19 der Temperaturanzeige 11 des Thermometers mit wechselnden Farben zu gestalten. Bei der Anzeige einer Temperatur in der Temperaturanzeige 11 des digitalen Thermometers 8, die in einem zulässigen Temperaturbereich liegt, in dem keine unsicheren Bedingungen für einen zurückgelassenen Insassen im Fahrgastraum bestehen, wird der Hintergrund 19 beispielsweise gelb oder grün beleuchtet. Falls dieser zulässige Temperaturbereich überschritten wird, erfolgt ein Farbwechsel, beispielsweise zu rot, während bei einer Unterschreitung des zulässigen Temperaturbereichs ein Farbwechsel, vorzugsweise zu blau, erfolgt. Die beschrifteten und korrespondierend farbig gestalteten Anzeigefelder 12 sind mit den entsprechenden Temperaturbereichen versehen. Des Weiteren sind der Anzeigeeinrichtung 7 ein beschreibbares Feld 15 zur Angabe beispielsweise einer Mobiltelefon-Nummer und ein QR-Code 16 beispielsweise mit Angaben zu Verhaltensweisen bei Notfällen vorgesehen.
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Zur lösbaren Befestigung der Vorrichtung an einer Scheibe eines Kraftfahrzeuges, beispielsweise einer Frontscheibe, weist die Vorrichtung im Bereich der Anzeigeeinrichtung 7 zwei zueinander beabstandete Saugnäpfe 13 auf.
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Bei der Vorrichtung nach 2 kann eine beliebige normgerechte Parkscheibe 1 verwendet werden. Die Anzeigeeinrichtung 7 und die Parkscheibe 1 sind separate Bauteile, wobei die Anzeigeeinrichtung 7 im Wesentlichen wie bereits erläutert ausgeführt ist und zur entnehmbaren Halterung der Parkscheibe 1 in einem Einschub 18 eine rückseitige Einsteck- bzw. Klemmlasche 14 aufweist. Zumindest im vorderseitigen Bereich, der die eingesteckte Parkscheibe 1 überdeckt, ist die Anzeigeeinrichtung 7 transparent, damit die Parkscheibe 1 nicht verdeckt ist und vorschriftenkonform benutzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Parkscheibe
- 2
- Gehäuse
- 3
- Vorderwand
- 4
- Sichtfenster
- 5
- Anzeigescheibe
- 6
- Pfeil
- 7
- Anzeigeeinrichtung
- 8
- Thermometer
- 9
- Ein-/Aus-Taste
- 10
- °C/°F-Umschalttaste
- 11
- Temperaturanzeige
- 12
- Anzeigefelder
- 13
- Saugnapf
- 14
- Klemmlasche
- 15
- Feld
- 16
- QR-Code
- 17
- Leitung
- 18
- Einschub
- 19
- Hintergrund
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011007584 A1 [0003]