DE102013105302B4 - Montur zur Alterssimulation - Google Patents

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Abstract

Montur zur Alterssimulation, umfassend mindestens eine am Körper anlegbare Manschette (1-4) und mindestens ein Zugband (6, 7), wobei das mindestens eine Zugband (6, 7) zwei Befestigungspunkte der mindestens einen Manschette (1-4) miteinander verbindet, derart, dass ein von der Manschette (1-4) umgriffenes oder zwischen zwei Manschetten (1-4) liegendes Körpergelenk in eine Beugestellung gebracht wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Montur zur Alterssimulation mit mindestens einer am Körper anlegbaren Manschette.
  • Ziel einer Alterssimulation ist es, jüngeren Menschen die Erfahrungswelt älterer Menschen nahezubringen und diese erlebbar zu machen. Eine direkte körperliche Erfahrung von Einschränkungen der Beweglichkeit des Körpers im Alter, insbesondere einer altersbedingten Gangart, einer veränderten Körperhaltung, einer Einschränkung des Bewegungsradius und eines veränderten Griffvermögens, unterstützt beispielsweise Entwickler, Designer und Architekten bei einer seniorengerechten Gestaltung von Produkten oder Dienstleistungen, Umwelten, öffentlichen oder privaten Räumen und Umgebungen. Weiterhin ist das Erleben der altersbedingten Einschränkungen hilfreich in der Ausbildung von Personen, die mit älteren Menschen arbeiten, um ein verständnisvollen Umgang mit älteren Menschen auszubilden.
  • Aus der Druckschrift DE 20 2010 008 782 U1 ist ein als Oberbekleidung, beispielsweise als Overall, ausgebildeter Alterssimulationsanzug bekannt, der als Trägersystem für Alterssimulationselemente dient, indem er eine Vielzahl von Befestigungsmitteln, beispielsweise Druckknöpfen insbesondere im Bereich von Körpergelenken, aufweist. An den Befestigungsmitteln können Alterssimulationselemente wie Gewichte oder Manschetten angebracht werden. Die von den Manschetten versteiften Gelenke sowie das zusätzliche Gewicht vermitteln einen Eindruck von den nachlassenden Kräften im Alter. Allerdings führen die Gewichte und der von den Manschetten ausgeübte Druck auf die Gelenke auch zu störenden Eindrücken, die nicht unbedingt altersspezifisch sind. Dazu zählt beispielsweise durch die zusätzlichen Gewichte eine Gewichtsverteilung, die nicht unbedingt der Körpergestalt entspricht. Der auf die Gelenke ausgeübte Druck kann durchblutungshemmend wirken und ein Taubheitsgefühl hervorrufen. Insbesondere wenn ein Overall als Trägersystem verwendet wird, verändert ein solcher Alterssimulationsanzug das Körperklima deutlich und verhindert, die Umwelt in der normalen Alltagskleidung und mit dem damit verbundenen Temperaturgefühl wahrzunehmen. Bei einer Alterssimulation mit dem gezeigten Overall wird der Körper zudem nicht in eine altersbedingte Krümmungshaltung gebracht, weswegen im Wesentlich eher punktuelle Einschränkungen der Gelenke simuliert werden.
  • Die Druckschriften DE 102 33 706 A1 und JP 2002-20 909 A beschreiben als Overalls ausgebildete Alterssimulationsanzüge, wobei Zugbänder vorgesehen sind, durch die eine Bewegungseinschränkung nachgeahmt wird. Auf diese Weise kann z.B. eine altersbedingte Krümmungshaltung erzwungen werden. Die Ausgestaltung als Ganzkörperanzug bedingt auch dabei allerdings eine Beeinträchtigung des Körperklimas.
  • Die Druckschrift JP H08-137 379 A zeigt Manschetten, die an Gelenke angelegt werden können und durch die ein Versteifen der Gelenke simuliert wird. Die Manschetten können unabhängig von einem Overall auch zusammen mit gewohnter Alltagskleidung verwendet werden. Es wird eine im Wesentlichen punktuelle Einschränkung der Gelenke nachgeahmt.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Montur zur Alterssimulation zu schaffen, bei der eine Bewegungseinschränkung zur Alterssimulation ohne zusätzliche Gewichte erfolgt, die mit möglichst geringem Einfluss auf das Körperklima mit Alltagskleidung kombinierbar ist und mit der altersbedingte Einschränkungen am gesamten Körper erfahrbar werden.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Montur zur Alterssimulation mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.
  • Erfindungsgemäß umfasst eine Montur zur Alterssimulation mindestens eine am Körper anlegbare Manschette und mindestens ein Zugband. Dabei verbindet das mindestens eine Zugband zwei Befestigungspunkte der mindestens einen Manschette derart, dass ein von einer Manschette umgriffenes oder zwischen zwei Manschetten liegendes Körpergelenk in eine Beugestellung gebracht wird.
  • Es werden zur Alterssimulation somit eine oder mehrere Manschetten am Körper angelegt, die entweder untereinander mit Zugbändern verbunden sind oder bei denen zwei Befestigungspunkte einer Manschette durch das Zugband eine aufeinander zu gerichtete Kraft erfahren. Wenn die Manschette ein Körpergelenk umgreift - oder im Fall von mehreren Manschetten diese ein Körpergelenk zwischen sich einschließen - wird durch die vom Zugband ausgeübte Zugkraft das Körpergelenk gebeugt. Das Zugband kann dabei elastisch, beispielsweise ein Gummiband, oder auch unelastisch, beispielsweise ein Gurt sein. Eine Kombination von unelastischen und elastischen Zugbändern innerhalb einer Montur ist möglich. Eine Streckung des Körpergelenks muss vom Körper gegen die Zugkraft des (ggf. elastischen) Zugbands erfolgen. Der Körper wird so in eine gekrümmte Haltung gezwungen, die einer alterstypischen Haltung entspricht, ohne dass zusätzliche Gewichte am Körper verteilt werden. Da die Manschetten anders als beispielsweise ein Overall den Körper nicht vollständig umschließen, beeinträchtigen sie das Körperklima in nur geringem Maße. Die Manschetten können zudem mit Alltagskleidung kombiniert werden, beispielsweise ist es möglich, die gewohnte Jacke oder andere Oberbekleidung über der Montur oder über Teilen der Montur zu tragen.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Montur verbindet eines der Zugbänder verschiedene Befestigungspunkte einer Manschette miteinander. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass Zugbänder Befestigungspunkte verschiedener Manschetten miteinander verbinden.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Montur ist eine der Manschetten eine Rückenmanschette, die mit einem Rückenteil entlang des Rückens eines Trägers verläuft und in einem oberen Abschnitt in Schulterpartien übergeht und in einem unteren Abschnitt in Rockschößen. Bevorzugt sind die Schulterpartien und die Rockschöße über Zugbänder miteinander verbunden.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Montur sind in mindestens einer der Manschetten Versteifungselemente eingearbeitet. Geeignete Versteifungselemente können beispielsweise aus Metall gefertigt sein, insbesondere aus Federstahl. Durch die Versteifungselemente kann die entsprechende Manschette in eine Form gebracht werden, die das von der Manschette umschlossene Gelenk bereits in die Biegestellung bringt. Beispielsweise kann die Rückenmanschette ergänzend oder auch alternativ zu den Zugbändern so in die altersbedingte Beugung gezwungen werden. In einer weiteren Ausgestaltung der Montur nimmt die Manschette bereits durch das ihr zugrunde liegende Schnittmuster eine dreidimensionale Form ein, die zu einer Biegestellung des entsprechenden Körpergelenks führt.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Montur sind Armmanschetten und/oder Fesselmanschetten und/oder Handmanschetten vorgesehen. Bevorzugt sind die Fesselmanschetten dabei über Zugbänder mit der Rückenmanschette verbunden, um die Kniegelenke in eine Beugestellung zu bringen.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe von drei Figuren näher gezeigt. Dabei zeigen:
    • 1 eine schematische Vorderansicht einer mehrere Manschetten umfassenden Montur zur Alterssimulation,
    • 2 eine schematische Seitenansicht der in 1 gezeigten Montur und
    • 3 eine schematische Rückansicht einer Rückenmanschette der in 1 gezeigten Montur.
  • 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Montur zur Alterssimulation in einer schematischen Vorderansicht. Die Montur umfasst mehrere Manschetten, hier konkret eine Rückenmanschette 1, Armmanschetten 2, Beinmanschetten 3 und Fesselmanschetten 4. 2 zeigt die Montur aus 1 in einer Seitendarstellung. In 3 ist die Rückenmanschette 1 der Montur der 1 und 2 in einer Rückansicht gezeigt.
  • Die einzelnen Manschetten sind beispielsweise aus einem festen und strapazierfähigen Stoff gefertigt, bevorzugt aus einem hygienisch unbedenklichen Kunstmaterial wie Polyester, der um ein dickes Vlies gearbeitet ist, das als Trägermaterial dient. Dabei kann die zum Körper weisende Seite der Manschetten zusätzlich mit einem Innenfutter 5 ausgekleidet sein, das in der 1 schraffiert dargestellt ist. Diese Darstellung hilft, die dreidimensionale Gestaltung der einzelnen Manschetten aus der schematischen Zeichnung zu entnehmen.
  • Allen Manschetten ist gemein, dass sie in dem entsprechenden Körperbereich, in dem sie angelegt werden, den Körper eng umfassen oder umschließen. Wie dieses im Einzelnen bei den verschiedenen Manschetten erreicht wird, ist nachfolgend näher erläutert.
  • Die Rückenmanschette 1 ist aus zwei im Wesentlichen spiegelsymmetrischen Hälften 1r, 1l aufgebaut. Diese Hälften 1r, 1l weisen jeweils ein mittleres langgestrecktes und am Rücken der Person anliegendes Rückenteil 10 auf, das im oberen Bereich in Schulterpartien 11 übergeht. Diese Schulterpartien 11 sind über die Schultern der Trägerperson nach vorne geschlagen. Seitlich geht jedes der Rückenteile 10 in eine seitlich abstehende Rippenlasche 12 über, die um den Rippenbereich ebenfalls auf die Körpervorderseite umgelegt ist. Im unteren Teil läuft das jeweilige Rückenteil 10 leicht nach außen gestellt in einem Rockschoß 13 aus. Je nach Größe des Trägers der Montur endet der Rockschoß 13 im Lendenbereich oder am Gesäß des Trägers. Wie in der Seitenansicht der 2 sichtbar ist, sind die Rockschöße 13 zudem leicht schaufelförmig ausgebildet, so dass sie den Träger im Lendenbereich bzw. am Gesäß auch seitlich flankieren.
  • Entlang der Wirbelsäule des Trägers sind die beiden Hälften 1r und 1l an mehreren, vorliegend beispielhaft vier Stellen über längenverstellbare Verbinder 14, beispielsweise Klettverschlüsse, miteinander verbunden. Die Verbinder 14 sind gut in 3 sichtbar. Die Längenverstellung ermöglicht eine Anpassung an die Körperbreite des Trägers, insbesondere die Schulterbreite und den Rumpfumfang. Im vorderen Bereich der Rückenmanschette 1 sind derartige horizontal verlaufende Verbindungen nicht vorgesehen. Beispielsweise weisen die Rippenlaschen 12 an ihrem Ende aufeinander zu, werden hier jedoch nicht zueinander verspannt, um eine übermäßige Einengung des Brustraums zu vermeiden. Dennoch liegen sowohl die Rippenlaschen 12 als auch die Schulterpartien 11 und das Rückenteil 10 eng am Körper an. Dieses wird zum einen durch die Führung des Schnittmusters erreicht, die der Rückenmanschette 1 inhärent eine dreidimensionale Gestalt verleiht. Insbesondere verläuft das Rückenteil 10 entlang der Wirbelsäule des Trägers in einer deutlichen Krümmung, die einer typischen Rückenkrümmung im Alter entspricht.
  • Neben der Schnittmusterführung wird die inhärente dreidimensionale Form der Rückenmanschette 1 durch eingearbeitete Versteifungselemente 15 erreicht. Diese sind als gestrichelte Linien beispielhaft auf der Schulterpartie 11 (vgl. 1, 3) und entlang des Wirbelsäulenbereichs im Rückenteil 10 (vgl. 3) eingezeichnet. Derartige Versteifungselemente 15 können vorgebogene Metallbügel oder -streifen sein, wie sie auch bei der Fertigung von Miedern und Korsagen eingesetzt werden. Bevorzugt wird als Material ein nicht rostender Federstahl verwendet. Derartige Versteifungselemente 15 können nicht nur im Bereich der Schulterpartie 11 und im Rückenteil 10 Verwendung finden, sondern auch zur Formgebung der Rippenlaschen 12.
  • Durch die so erzielte inhärente dreidimensionale Formgebung wird bereits beim Anlegen der Rückenmanschette 1 eine alterstypische Beugehaltung im Rückenbereich eingenommen. Diese wird nun durch Zugbänder 6, die zwischen verschiedenen Befestigungs- oder Ansatzpunkten an der Rückenmanschette 1 verspannt sind, unterstützt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei derartige Zugbänder 6 vorgesehen, die über Kreuz verlaufend vom Ende der Schulterpartie 11 über die Enden der Rippenlaschen 12, wo sie durch Schlaufen 16 geführt werden, bis zu den Rockschößen 13 der Rückenmanschette 1 verlaufen.
  • Durch die Zugbänder 6 werden die Schulterpartien 11 gegenüber den Rockschößen 13 nach unten gezogen. Die Zugbänder 6 können unelastisch oder auch elastisch ausgebildet sein. Als elastische Zugbänder 6 werden vorzugsweise stoffummantelte Gummibänder oder in Stoffen eingewebte Gummielemente (sogenannte Stoffgummis) verwendet. Der von den Zugbändern 6 ausgeübte Zug zwingt die Wirbelsäule als von der Rückenmanschette 1 umfasstes Mehrfachgelenk in eine Biegestellung. Die gekreuzte Führung der Zugbänder 6 erschwert dabei zudem eine Drehbewegung der Wirbelsäule. Ein Blick nach hinten über die Schultern durch Verdrehung innerhalb der Wirbelsäule wird damit eingeschränkt oder unmöglich gemacht. Alternativ oder zusätzlich können die Zugbänder 6 auch nicht gekreuzt von der Schulterpartie 11 zu den Rockschößen 13 geführt sein.
  • Auf ähnliche Weise wird eine Beugestellung eines Körpergelenks bei den Armmanschetten 2 erzielt. Die Armmanschetten 2 sind im Wesentlichen schlauchförmig aus einem in sich elastischen Material gefertigt. Sie sind an der hinteren Seite in Längsrichtung aufgeschnitten und mit um leichter um das Ellbogengelenk herum angelegt werden zu können. Zum Festlegen der Armmanschette 2 sind Verschlüssen 22 angebracht, beispielsweise Klettverschlüsse, wie in 2 dargestellt ist. Alternativ können die Armmanschetten 2 auch als schlauchförmig und geschlossen ausgestaltet sein. Sie werden dann über die Hände und Unterarme gezogen und um das Ellbogengelenk der Träger positioniert. Im Bereich des Ellbogengelenks und auch der Ellenbogenkehle können Aussparungen vorgesehen sein, um den Tragekomfort zu erhöhen und keinen unnötigen radialen Druck auf den Gelenkbereich auszuüben.
  • Ähnlich wie bei der Rückenmanschette 1 sind auch in die Armmanschetten 2 Versteifungselemente 25 eingearbeitet, die die Armmanschetten 2 und damit die Ellbogengelenke in eine Beugestellung bringen.
  • Zusätzlich verläuft vom oberen, in etwa am Bizeps des Trägers anliegenden Teil der Armmanschette 2 ein bevorzugt elastisches Zugband 6 zu einem unteren, am Unterarm des Trägers anliegenden Bereich der Armmanschette 2. Der von dem Zugband 6 auf diese beiden Enden der Armmanschette 2 ausgeübte Zug bringt das Ellbogengelenk des Trägers in eine Beugestellung. Es können Längenversteller für die Zugbänder 6 vorgesehen sein, um die erzielten Einschränkungen variieren zu können.
  • Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in 1 die Armmanschetten 2 ohne die Zugbänder 6 dargestellt, wohingegen in 2 die Versteifungselemente 25 nicht eingezeichnet sind. Grundsätzlich kann bei einer Armmanschette 2 eines der beiden die Beweglichkeit einschränkenden Elemente - Versteifungselement 25 bzw. Zugband 6 - oder auch beide Elemente vorgesehen sein.
  • Ähnlich wie die Armmanschette 2 ist auch die Beinmanschette 3 schlauchförmig ausgestaltet, wobei hier zumindest im Bereich der Kniescheibe, ggf. auch im Bereich der Kniekehle, Aussparungen vorgesehen sind. Um eine leichtere Anlegbarkeit zu gewährleisten, ist die Beinmanschette 3 an der Vorderseite in Längsrichtung aufgeschnitten, wobei in einem am Oberschenkel anliegenden Abschnitt 30 und in einem am Unterschenkel anliegenden Abschnitt 31 Verschlüsse, beispielsweise die hier dargestellten Klettverschlüsse 32, vorgesehen sind. Durch die Schnittführung bei der Beinmanschette 3 nimmt diese inhärent eine Form ein, die zu einer Beugestellung des Kniegelenks führt.
  • Auch in die Beinmanschette 3 können Versteifungselemente eingearbeitet sein, ähnlich wie in die Rückenmanschette 1 bzw. die Armmanschetten 2 (vgl. Versteifungselemente 15, 25). Die Versteifungselemente sind bevorzugt im Bereich der Kniekehlen angeordnet und verlaufen im Wesentlich in Längsrichtung der Beinmanschette 3, um eine Bewegung des Kniegelenkes zu erschweren. Dabei sind die Versteifungselemente bevorzugt vorgebogen, um die Kniegelenke in eine Beugestellung zu bringen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind in jede Beinmanschette 3 drei Versteifungselemente eingearbeitet, von denen ein mittleres zentral in der Kniekehle verläuft und die anderen beiden jeweils links und rechts seitlich daneben angeordnet sind.
  • Ähnlich wie bei der Armmanschette 2 kann vorgesehen sein, im hinteren Bereich ein Zugband vom oberen Abschnitt 30 bis zum unteren Abschnitt 31 der Beinmanschette 3 zu führen, das die Einnahme der Biegestellung weiter forciert.
  • Im oberen Abschnitt 30 der Beinmanschette 3 ist vorne seitlich ein Befestigungspunkt für ein Zugband 7 vorgesehen. Dieses Zugband 7 verspannt die Beinmanschette 3 gegenüber der Schulterpartie 11 der Rückenmanschette 1. Es kann eine kreuzweise Verspannung vorgesehen sein, die am linken Bein angelegte Beinmanschette 3 kann also mit der Schulterpartie 11 der rechten Hälfte 1r der Rückenmanschette 1 verspannt sein. Umgekehrt kann die am rechten Bein angelegte Beinmanschette 3 mit der linken Hälfte 1l der Rückenmanschette 1 verspannt sein.
  • Die Zugbänder 7 können ebenso wie die zuvor genannten Zugbänder 6 unelastisch oder elastisch sein und entsprechend beispielsweise durch Gurte oder Gummibänder gebildet sein. Durch die Zugbänder 7 wird die entsprechende Schulterpartie 11 in Richtung des Oberschenkels gezogen. Die zwischen den Befestigungspunkten der Zugbänder 7 liegenden Gelenke, insbesondere die Wirbelsäule und das Hüftgelenk, erfahren durch diesen Zug eine Kraft, die sie in ihre Beugestellung bringt. Durch eine gekreuzte Anordnung der Zugbänder 7 wird zudem eine Drehbewegung in der Wirbelsäule und der Hüfte eingeschränkt.
  • Die Zugbänder 7 wirken somit in gleicher Weise wie die Zugbänder 6 auf die dazwischenliegenden Körpergelenke, mit dem Unterschied, dass die Zugbänder 6 Befestigungspunkte verbinden, die an ein und derselben Manschette angeordnet sind, wohingegen die Zugbänder 7 Befestigungspunkte verbinden, die an unterschiedlichen Manschetten, hier der Rückenmanschette 1 und der Beinmanschette 3, angeordnet sind.
  • Auf gleiche Weise sind (ggf. elastische) Zugbänder 7 von der hinteren Seite der Fesselmanschetten 4 an einen hinteren Bereich der in den Rockschößen 13 der Rückenmanschette 1 ausgebildeten Befestigungspunkt geführt. Diese Zugbänder 7 dienen dazu, die Kniegelenke in eine entsprechende Beugehaltung zu bringen. Die Fesselmanschetten 4 sind ähnlich wie die Arm- bzw. Beinmanschetten 2, 3 schlauchförmig gestaltet, wobei (Klett-) Verschlüsse 42 vorgesehen sind, um die Fesselmanschetten 4 leichter anlegen zu können. Alternativ ist eine fest geschlossene Form zum Hineinschlüpfen mit den Füßen möglich. Zusätzlich ist ein Band als Fußsteg 41 vorgesehen, der ein Hochrutschen der Fesselmanschetten 4 verhindert.
  • Alternativ oder zusätzlich zu dem von der Fesselmanschette 4 zur Rückenmanschette 1 geführten Zugband 7 kann ein entsprechendes Band auch zum hinteren oberen Ende der Beinmanschette 3 geführt sein. Auch so wird eine beugende Kraft auf das Kniegelenk ausgeübt. Solche von der Fesselmanschette 4 zu dem oberen Ende der Beinmanschette 3 geführten Zugbänder 7 können auch gekreuzt sein, also von der rechten Fesselmanschette 4 zur linken Beinmanschette 3 bzw. von der linken Fesselmanschette 4 zur rechten Beinmanschette 3 verlaufen. Durch eine derartige Anordnung wird die maximal mögliche Schrittlänge verkürzt und es wird eine breitbeinige Körperhaltung verhindert. Beides schränkt die Beweglichkeit und die Bewegungssicherheit beim Gehen bzw. die Standfestigkeit zusätzlich ein.
  • Alle genannten und ggf. elastischen Zugbänder 6, 7 bieten vorzugsweise die Möglichkeit einer Längenverstellung, um die von ihnen ausgeübte Zugkraft einstellen zu können. Bevorzugt sind die Zugbänder 6, 7 nicht fest mit den Manschetten verbunden, sondern mittels lösbaren Befestigungselementen wie beispielsweise einrastenden Schnallen, Verschlüssen, Druckknöpfen o.ä..
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Montur gezeigt, die fünf miteinander über die übergreifenden Zugbänder 7 untereinander verbundene Manschetten aufweist, sowie zwei einzelne Manschetten, die Armmanschetten 2, die über die inneren, nicht übergreifenden Zugbänder 6 verfügen. Es ist im Rahmen der Erfindung jedoch auch denkbar, eine Montur zur Alterssimulation anzuwenden, bei der nur bestimmte Körperpartien in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden und in eine entsprechende Beugehaltung gebracht werden. Beispielsweise ist es denkbar, die Rückenmanschette 1 mit den inneren Zugbändern 6 alleine zu verwenden oder auch die Armmanschetten 2 separat einzusetzen.
  • Es versteht sich zudem, dass die dargestellte Montur zur Alterssimulation mit weiteren aus dem Bereich der Alterssimulation bekannten Beschränkungsmitteln verwendet werden kann. Hierzu zählen beispielsweise Handschuhe, ggf. ausgeführt als Handmanschetten mit inneren Zugbändern 6 oder verbunden mit anderen Manschetten durch übergreifende Zugbänder 7. Auch Mittel zur Einschränkung der Sinneswahrnehmung sind mit der Montur kombinierbar, beispielsweise ein Gehörschutz zur Beeinträchtigung der Hörfähigkeit oder eine entsprechend ausgestaltete Brille zur Einschränkung der Sehfähigkeit oder auch des Sehbereichs. Diese Elemente können auch in die Montur integriert werden, z.B. indem die Rückenmanschette 1 im Kragenbereich hoch aufgeschlossen ausgestaltet ist, so dass der Ohrbereich abgedeckt wird und bereits durch die Rückenmanschette 1 der Gehörsinn beeinträchtigt wird. Es ist weiter denkbar, einen Schallgeber zu integrieren, der ein Geräusch abgibt, um einen Tinnitus nachzuahmen.

Claims (14)

  1. Montur zur Alterssimulation, umfassend mindestens eine am Körper anlegbare Manschette (1-4) und mindestens ein Zugband (6, 7), wobei das mindestens eine Zugband (6, 7) zwei Befestigungspunkte der mindestens einen Manschette (1-4) miteinander verbindet, derart, dass ein von der Manschette (1-4) umgriffenes oder zwischen zwei Manschetten (1-4) liegendes Körpergelenk in eine Beugestellung gebracht wird.
  2. Montur nach Anspruch 1, bei der das mindestens eine Zugband (6) verschiedene Befestigungspunkte einer Manschette (1, 2) miteinander verbindet.
  3. Montur nach Anspruch 1 oder 2, bei der das mindestens eine Zugband (7) Befestigungspunkte verschiedener Manschetten (1, 3, 4) miteinander verbindet.
  4. Montur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das mindestens eine Zugband (6, 7) elastisch ist.
  5. Montur nach Anspruch 4, bei der das mindestens eine Zugband (6,7) ein Gummiband, insbesondere ein stoffummanteltes Gummiband ist.
  6. Montur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die mindestens eine Manschette (1-4) eingearbeitete Versteifungselemente (15, 25), insbesondere aus Metall, aufweist.
  7. Montur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der eine der Manschetten (1-4) eine Rückenmanschette (1) ist, die mit einem Rückenteil (10) entlang des Rückens eines Trägers verläuft und in einem oberen Abschnitt in Schulterpartien (11) übergeht und in einem unteren Abschnitt in Rockschößen (13) endet.
  8. Montur nach Anspruch 2 und 7, bei der die Rückenmanschette (1) Befestigungspunkte für Zugbänder (6) im Bereich der Schulterpartien (11) und der Rockschöße (13) aufweist, wobei durch die Zugbänder (6) die Schulterpartien (11) und die Rockschöße (13) aufeinander zu gezogen werden.
  9. Montur nach Anspruch 7 oder 8, bei der die Rückenmanschette (1) Rippenlaschen (12) aufweist, die einen Rippenbereich des Trägers horizontal umgreifen.
  10. Montur nach Anspruch 3, kombiniert mit einem der Ansprüche 7 bis 9, bei der Beinmanschetten (3) vorgesehen sind, die an Befestigungspunkten in einem oberen Abschnitt (30) über Zugbänder (7) mit Befestigungspunkten im Bereich der Schulterpartien (11) der Rückenmanschette (1) verbindbar sind.
  11. Montur nach Anspruch 3, kombiniert mit einem der Ansprüche 7 bis 10, bei der Fesselmanschetten (4) vorgesehen sind, die an Befestigungspunkten über Zugbänder (7) mit Befestigungspunkten im Bereich der Rockschöße (13) der Rückenmanschette (1) verbindbar sind.
  12. Montur nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der eine der Manschetten (1-4) eine Armmanschette (2) und/oder eine Handmanschette ist.
  13. Montur nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der die wenigstens eine Manschette (1-4) durch das ihr zugrunde liegenden Schnitt inhärent eine dreidimensionale Form einnimmt.
  14. Montur nach Anspruch 6 und 13, bezogen auf einen der Ansprüche 7 bis 12, bei der die Rückenmanschette (1) durch den ihr zugrunde liegenden Schnitt und/oder die Versteifungselemente (15) ein gekrümmtes Rückenteil (10) aufweist.
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