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Die Erfindung bezieht sich auf eine Rollenanordnung zum Anbau an ein Standbrett eines Skateboards oder dergleichen mit einem Haltekopf, dem eine Gabel mit einer drehbar gelagerten relativ zu dem Haltekopf rotierbaren Rolle zugeordnet ist und der einen Sitz für eine Lageranordnung für einen Lagerzapfen der Gabel aufweist, ein Skateboard dazu.
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Bei einem sogenannten Rollersurfer, bei dem die oben genannte Rollenanordnung zur Anwendung kommt, handelt es sich um ein modifiziertes Skateboard, das lediglich zwei in Fahrtrichtung hintereinander angeordnete Rollen aufweist, die drehbar in einer Gabel gelagert sind, wobei die Gabel über ein Lager wiederum drehbar an einem Haltezapfen gelagert ist. Die Halterung ist an einem Standbrett befestigt und die Gabel weist einen Lagersitz auf, um die Gabel rotierbar zu dem Standbrett zu haltern. Eine Neigung der Gabel gegenüber dem Standbrett wird entweder durch eine entsprechende Gestaltung der Unterseite des Standbretts oder eine Keilform der Halterung erzeugt. Bei einem solchen Rollersurfer erfolgt das Fahren durch eine Gewichtsverlagerung des Nutzers. In der Praxis stellte sich heraus, dass aufgrund der Anordnung der Rollen lediglich eine beschränkte Verwendung des Rollersurfers hinsichtlich der zu fahrenden Tricks möglich ist.
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Die
WO 99/54 006 A1 offenbart ein Skateboard mit einem Standbrett, an dessen Unterseite im vorderen Endabschnitt mittels einer Montageplatte eine Vorderradeinheit angeordnet ist, die ein drehbar auf einer senkrecht zu dem Standbrett verlaufenden Achse gelagertes Gehäuse umfasst. An dem Gehäuse sind außenseitig jeweils in Reihen liegende Gabeln mit jeweils endseitig einer drehbar gelagerten Rolle festgelegt. Des Weiteren ist dem Gehäuse eine gewendelte Rückstellfeder zum elestischen Vorapannen des Gehäuses in einer Lage, in der die Rollen normalerweise eine Position parallel zu der Längsachse des Standbrettes einnehmen.
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Des Weiteren ist aus der
US 2012/03 26 403 A1 ein Skateboard mit einer frontseitig an der Unterseite eines Standbrettes angebrachten Basisplatte bekannt, an deren Unterseite eine schräge Fläche ausgebildet ist. Im Bereich der schrägen Fläche der Basisplatte eine Gabel mit einer drehbar gelagerten Rolle rotierbar zugeordnet ist, wobei in der Gabel eine Lageranordnung für einen in der Basisplatte festgelegten Lagerzapfen integriert ist, der senkrecht zu der schrägen Fläche in Richtung einer rückseitigen Rolle des Skateboards verläuft. Ferner zeigen die
US 2009/0 200 764 A1 und die
WO 2010/0 19 627 A1 ebenfalls Skateboards mit einer rotierbaren Gabel mit einer drehbar gelagerten Rolle, bei denen die Lageranordnung für den am Standbrett festgelegten Lagerzapfen der Gabel in der Gabel angeordnet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rollenanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine hohe Stabilität aufweist und im montierten Zustand eine trickreiche Fahrweise sicherstellt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Eine Rollenanordnung zum Anbau an ein Standbrett eines Skateboards oder dergleichen umfasst einen Haltekopf, dem eine Gabel mit einer drehbar gelagerten relativ zu dem Haltekopf rotierbaren Rolle zugeordnet ist und einen Sitz für eine Lageranordnung für einen Lagerzapfen der Gabel aufweist. Der Haltekopf ist im Querschnitt im Wesentlichen dreieckförmig, wobei in den einen Schenkel, der im montierten Zustand der Rollenanordnung entgegen der Fahrtrichtung ausgerichtet ist, Rillenkugellager der Lageranordnung derart eingesetzt sind, dass der Lagerzapfen senkrecht zum Schenkel ausgerichtet ist, der andere Schenkel eine Gleitfläche darstellt und die Basis als Anlagefläche an der Unterseite des Standbretts dient.
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Ein Skateboard umfasst ein ein- oder zweiteiliges Standbrett mit einer ebenen Unterseite, an der zwei Rollenanordnungen in Fahrtrichtung gesehen hintereinander angeordnet sind.
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Dadurch, dass die Lageranordnung in den Haltekopf integriert ist, kann der Lagerzapfen relativ kurz und die Lageranordnung im Verhältnis zur Länge des Lagerzapfens relativ lang ausgebildet sein, wodurch sich günstige Dreh- und Biegemomentenverhältnisse ergeben. Hierdurch ist eine hohe Stabilität der Rollenanordnung sowie Wendigkeit des Skateboards mit der Rollenanordnung erzielt. Im Weiteren ist die Lageranordnung vor einer Beschädigung durch Stöße, Feuchtigkeit und Verschmutzung im Inneren des Haltekopfes geschützt und daher nahezu wartungsfrei. Die Rollenanordnung ist für Skateparks und Downhill, auch bei hoher Geschwindigkeit sowie hohe und weite Sprünge, verwendbar. Aufgrund der Gleitfläche an dem Haltekopf und der Gabel, die quasi eine Verlängerung des Haltekopfs darstellt, eignet sich das Skateboard mit den Rollenanordnungen zum Grinden auf dem Coping, also zum Rutschen auf einer rohrförmigen Metallkante einer Halfpipe, Rampe oder Bowl. Im Weiteren bewirkt die Dreieckform eine gegenüber einer zu dem Standbrett bzw. dessen Unterseite verlaufenden Normalen versetzten Stellung, weshalb die Rolle einen verhältnismäßig großen Nachlauf aufweist. Die Stellung der Rolle bewirkt eine schnelle und direkte Lenkung des Skateboards.
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Das Standbrett des Skateboards kann sowohl einteilig als auch zweiteilig ausgebildet sein, wobei ein Vorderteil starr oder über ein Torsionselement mit einem Hinterteil verbunden sein kann. Selbstverständlich sind zwei in Längsrichtung des Skateboards fluchtende Rollenanordnungen mit dem Standbrett verbunden, vorzugsweise mittels Schrauben durch Bohrungen des Haltekopfs. Die relativ einfach zu erlernenden Bewegungsabläufe beim Fahren mit dem Skateboard sind die gleichen wie beim Snowboarden oder Surfen mit einem Shortboard.
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Um eine exakte Führung des Lagerzapfens bei einer hohen Kraftaufnahme und um auch eine Aufnahme axialer Kräfte von der Lageranordnungzu realisieren, sind vorzugsweise zwei Rillenkugellager übereinander liegend in einer Stufenbohrung des Haltekopfes angeordnet und
das zur Rolle benachbarte Rillenkugellager weist einen größeren Durchmesser als das gegenüberliegende Rillenkugellager auf.
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In Ausgestaltung ist das zur Rolle benachbarte Rillenkugellager außenseitig durch einen Fixierring in axialer Richtung und innenseitig an einem Absatz der Stufenbohrung gehalten, wobei der Fixierring mittels mindestens einer Schraube befestigt ist. Das im Durchmesser größere Rillenkugellager kann nach dem Entfernen des Fixierring relativ einfach gewechselt werden.
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Zur zuverlässigen Befestigung der Gabel an dem Haltekopf ist vorzugsweise der Lagerzapfen mit einer koaxialen Gewindebohrung versehen, in die eine Halteschraube eingreift, wobei sich ein Kopf der Halteschraube an einer Stirnseite eines Innen-Lagerrings abstützt, um den Lagerzapfen axial in der Lageranordnung zu befestigen. Selbstverständlich handelt es sich bei dem Innen-Lagerring um ein Bauteil des im Durchmesser kleineren Rillenkugellagers, das im montierten Zustand der Rollenanordnung benachbart zu dem Standbrett ausgerichtet ist. Die Gesamtbauhöhe des Haltekopfes ist möglichst niedrig bemessen und in erste Linie von der Höhe der Lageranordnung sowie des Kopfs der Halteschraube abhängig, der nicht übersteht, also nicht aus der Stufenbohrung ragen sollte.
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Vorteilhafterweise umfasst die Gabel eine sich parallel zu dem Schenkel des Haltekopfs erstreckende Gabelplatte, vor der einerseits der Lagerzapfen und andererseits Gabelschenkel, zwischen denen die Rolle angeordnet ist, abgehen. Die Konstruktion der Rollenanordnung ist insgesamt verhältnismäßig stabil und kompakt gegenüber bekannten Lösungen.
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Zur Vermeidung von Verschmutzungen und Verletzungen weist die Gabelplatte einen die Rolle bereichsweise übergreifenden Schutz auf. Der Schutz ist gleichzeitig Bestandteil der die Rolle lagernden Gabelschenkel und geht einstückig in die Gabelplatte über.
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Um ein optimales Lenk- und Fahrverhalten zu erzielen, ist die Rolle einseitig fluchtend zu einer den als Gleitfläche dienenden Schenkel des Haltekopfs verlängernden Ebene angeordnet. Selbstverständlich ist diese Ausrichtung auch abhängig von dem Durchmesser der Rolle und kann beispielsweise bei einer unbenutzten Rolle geringfügig anders bemessen sein als bei einer vor einem Austausch stehenden abgefahrenen Rolle.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Rollenanordnung nach der Erfindung von oben,
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2 eine weitere perspektivische Darstellung der Rollenanordnung nach 1,
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3 eine Vorderansicht der Rollenanordnung nach 1,
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4 eine Rückansicht der Rollenanordnung nach 1,
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5 eine Ansicht der Rollenanordnung nach 1 von unten und
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6 eine Seitenansicht der Rollenanordnung nach 1 im Teilschnitt.
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Die Rollenanordnung umfasst einen Haltekopf 1 mit Bohrungen 2 zur Festlegung an einem Standbrett eines Skateboards oder dergleichen mittels die Bohrungen 2 durchragender Schrauben unter Zwischenlage einer Gummimatte, ein so genanntes Shockpad, zur Dämpfung 3. Dem Haltekopf 1 ist eine relativ dazu rotierbare Gabel 4 zur drehbaren Lagerung einer Rolle 5 zugeordnet. Zur Lagerung der Gabel 4 an dem Haltekopf 1 weist dieser in einer Stufenbohrung 6 einen Sitz 7 für eine Lageranordnung 8 auf, die im Wesentlichen zwei koaxial zueinander ausgerichtete Rillenkugellager 9, 10 umfasst, wobei das zur Rolle 5 benachbarte Rillenkugellager 9 einen größeren Durchmesser als das gegenüberliegende, zur Gummimatte 3 benachbarte Rillenkugellager 10 aufweist. Das größere Rillenkugellager 9 ist auswechselbar in der Stufenbohrung 6 gehalten und stützt sich außenseitig in axialer Richtung an einem mit Schrauben 11 fixierten Fixierring 19 und innenseitig an einem Absatz 12 der Stufenbohrung 6 ab.
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In den beiden übereinander liegenden Rillenkugellagern 9, 10 ist ein senkrecht von einer Gabelplatte 13 abgehender Lagerzapfen 14 der Gabel 4 eingesetzt, der mit einer koaxialen Gewindebohrung 15 versehen ist, in die eine Halteschraube 16 eingreift, deren Kopf 17 an einer Stirnseite eines Innen-Lagerrings 18 des kleineren Rillenkugellagers 9 abstützt, um den Lagerzapfen 14 axial in der Lageranordnung 8 zu befestigen, wobei der Kopf der Halteschraube 16 komplett in der Stufenbohrung 6 einliegt.
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Um die Rolle 5 in einer gewünschten Position zum Standbrett mit einem bestimmten Nachlauf anzuordnen, ist der Haltekopf 1 im Querschnitt im Wesentlichen dreieckförmig, wobei in den einen Schenkel 20, der im montierten Zustand der Rollenanordnung entgegen der Fahrtrichtung ausgerichtet ist, die Rillenkugellager 9, 10 derart eingesetzt sind, dass der Lagerzapfen 14 senkrecht zum Schenkel 20 ausgerichtet ist, der andere Schenkel 21 eine Gleitfläche darstellt und die Basis 22 als Anlagefläche an der Unterseite des Standbretts dient.
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Die sich parallel zu dem Schenkel 20 des Haltekopfs 1 mit der Lageranordnung 8 erstreckende Gabelplatte 13 umfasst auf einer Seite den Lagerzapfen 14 und auf der gegenüberliegenden Seite Gabelschenkel 23, zwischen denen die Rolle 5 drehbar gelagert ist. In Richtung der Rolle 5 geht im Weiteren ein Schutz 24 ab, der bereichsweise über die Rolle ragt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haltekopf
- 2
- Bohrung
- 3
- Gummimatte
- 4
- Gabel
- 5
- Rolle
- 6
- Stufenbohrung
- 7
- Sitz
- 8
- Lageranordnung
- 9
- Rillenkugellager
- 10
- Rillenkugellager
- 11
- Schraube
- 12
- Absatz
- 13
- Gabelplatte
- 14
- Lagerzapfen
- 15
- Gewindebohrung
- 16
- Halteschraube
- 17
- Kopf
- 18
- Innen-Lagerring
- 19
- Fixierring
- 20
- Schenkel
- 21
- Schenkel
- 22
- Basis
- 23
- Gabelschenkel
- 24
- Schutz