DE102013101063A1 - Vorrichtung zum Auftragen einer Beschichtung, insbesondere Klebstoff, vorzugsweise Leim, auf eine Materialbahn - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen einer Beschichtung, insbesondere Klebstoff, vorzugsweise Leim, auf eine Materialbahn (10), insbesondere Papierbahn vorzugsweise zur Herstellung von gewickelten Papphülsen, mit einer Klebstoffauftragseinrichtung und einer Klebstoffversorgung (19). Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art kommt es häufig zu Klebstoffverlust und bei einem Wechsel der Bahnbreite sind Rüstzeiten hoch. Wird der Klebstoff mittels Walzen aufgetragen, kommt noch hinzu, dass hohe Fliehkräfte auf den an dem Walzer anhaftenden Klebstoff einwirken, welche mit der Walzendrehzahl quadratisch zunehmen. Hierdurch ist die Bahngeschwindigkeit der Materialbahn (10) und damit die Verarbeitungsgeschwindigkeit begrenzt. Zur Vermeidung dieser Nachteile ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffauftragseinrichtung eine Düsenleiste (13) ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen einer Beschichtung, insbesondere Klebstoff, vorzugsweise Leim, auf eine Materialbahn, insbesondere Papierbahn vorzugsweise zur Herstellung von gewickelten Papphülsen, mit einer Klebstoffauftragseinrichtung und einer Klebstoffversorgung.
- Wie oben angegeben, befasst sich die vorliegende Erfindung im Wesentlichen mit dem Problemkreis des Auftragens von Leim auf Papierbahnen, aus denen sodann Papphülsen gewickelt werden. Zu diesem Zweck ist die Papierbahn vollflächig mit dem Leim zu beschichten. Die Erfindung lässt sich vorteilhaft aber überall dann anwenden, wenn eine Materialbahn mit einer Beschichtung zu beschichten ist.
- In der Praxis wurden die Materialbahnen bisher mittels Walzen oder Rakelstangen mit dem Klebstoff beschichtet. Dabei kommt es häufig zu Klebstoffverlust und Rüstzeiten sind bei einem Wechsel der Bahnbreite hoch, da an der Rakelstangen bzw. der Walze noch anhaftender Klebstoff entfernt werden muss. Wird der Klebstoff mittels Walzen aufgetragen, kommt noch hinzu, dass hohe Fliehkräfte auf den an der Walzer anhaftenden Klebstoff einwirken, welche mit der Walzendrehzahl quadratisch zunehmen. Hierdurch ist die Bahngeschwindigkeit der Materialbahn und damit die Verarbeitungsgeschwindigkeit begrenzt.
- Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass sich gegenüber dem Walzen- und Rakelauftrag eine erhebliche Klebstoffersparnis und hohe Bahngeschwindigkeiten der Materialbahn erreichen lassen sowie Rüstzeiten reduziert werden können.
- Zur Lösung des vorstehend genannten Problems ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffauftragseinrichtung eine Düsenleiste ist.
- Mittels dieser Leiste lässt sich immer exakt die erforderliche Klebstoffmenge auf die Materialbahn auftragen. Hierdurch ergibt sich eine erhebliche Klebstoffersparnis. Da auf den Klebstoff keine Fliehkräfte wirken, sind auch große (nahezu beliebige) Bahngeschwindigkeiten realisierbar. Bei einem Wechsel auf eine andere Bahnbreite der Materialbahn kann die Düsenleiste ohne weiteres ausgewechselt werden, ohne dass vorher Reinigungsarbeiten an der Düsenleiste erforderlich wären.
- Die Düsenleiste kann länger sein als die Materialbahn breit ist, wobei dann immer nur der Bereich der Düsenleiste mit der Beschichtung, also beispielsweise dem Klebstoff, beaufschlagt werden sollte, welcher der Bahnbreite entspricht. Vorzugsweise ist die Länge der Düsenleiste aber an die Breite der Materialbahn angepasst. Hierdurch werden Stoffverluste sicher vermieden, was Klebstoff einspart und gleichzeitig der Sauberkeit dient.
- Nach einer konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung weist die Düsenleiste eine schlitzförmige Düsenöffnung auf, so dass sich ein besonders guter vollflächiger Auftrag der Beschichtung ergibt.
- Die Düsenleiste kann zwei oder mehr Düsenöffnungen bzw. Gruppen von Düsenöffnungen aufweisen. Vorzugsweise werden drei Düsenöffnungen bzw. Gruppen von Düsenöffnungen verwendet, die nach einer konstruktiven Ausgestaltung dieses Aspekts mit je einer eigenen Klebstoffzufuhr versehen sind. Hierdurch lässt sich zum Beispiel an Randbereichen/Kanten der Materialbahn eine andere Beschichtung auftragen, als in der Mitte der Materialbahn. Dieses ist besonders beim oben genannten Anwendungsbeispiel des Beschichtens von Papierbahnen mit Klebstoff zum Wickeln von Papphülsen vorteilhaft, da so der mittlere Bereich der Papierbahn mit einem preiswerteren Klebstoff beschichtet werden kann, während für die Randbereiche ein hochwertiger Klebstoff verwendet werden kann, der höheren Schälkräften Stand hält.
- Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine Vorrichtung mit den Erfindungsmerkmalen in schematischer Seitenansicht; und -
2 ein Blockschaltbild der Vorrichtung gemäß1 . - Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung dient allgemein zum Beschichten einer Materialbahn mit einem Beschichtungsstoff. Konkret diente die Vorrichtung zum Beschichten einer Papierbahn
10 mit einem Klebstoff, insbesondere Leim. Die Papierbahn10 wird der Vorrichtung über Papierführungsstangen11 bzw. Papierführungsrollen zugeführt und über eine geeignete Anzahl und Anordnung von Umlenkungsrollen12 an einem Auftragskopf13 vorbeigeführt. Wie aus der1 gut zu erkennen ist, liegt die Papierbahn10 dabei am Auftragskopf13 an. Konkret wird die Papierbahn10 dabei sogar leicht durch den Auftragskopf13 umgelenkt. - Der Auftragskopf
13 wird durch eine Aufnahme14 und eine Spannleiste15 wie in einer Schraubzwinge oder einem Schraubstock gehalten. Die Aufnahme14 ist ihrerseits über eine Längsverstellung16 an einer Querverstellung17 gehalten. Die Längsforschung16 dient zum Anfahren des Auftragskopf13 an die Papierbahn10 und mithin auch zum Einstellen des Anlagedrucks des Auftragskopfes13 an die Papierbahn10 . Mittels der Quervorstellung17 wird der Auftragskopf13 quer zur Förderrichtung18 der Papierbahn10 eingestellt, so dass die gesamte Papierbahn10 vom Auftragskopf13 abgedeckt ist. - Eine Klebstoff- bzw. Leimversorgung
19 für die insoweit beschriebene Vorrichtung ist in2 näher gezeigt. Die Leimversorgung19 weist zwei Vorratsbehälter20 und21 auf, die mit zwei unterschiedlichen Qualitäten von Leim befüllt sind. Der im Vorratsbehälter21 befindliche Leim kann Schältkräften besser widerstehen, als der im Vorratsbehälter20 befindliche Leim, so dass der Leim aus dem Vorratsbehälter21 vorzugsweise für Randbereiche22 bzw. Kanten der Papierbahn10 verwendet wird, während der Leim aus dem Vorratsbehälter20 vorzugsweise für einen mittleren Bereich23 der Papierbahn10 eingesetzt wird. - Über Zuführleitungen
24 bzw.25 gelangt der jeweilige Leim zu je einem Materialdruckregler26 bzw.27 . Der Materialdruckregler26 ist dabei über die Zuführleitung24 mit dem Vorratsbehälter21 verbunden, während der Materialdruckregler27 über die Zuführleitung25 mit dem Vorratsbehälter20 verbunden ist. Jedem Vorratsbehälter20 ,21 ist eine eigene Kolbenpumpe28 bzw.29 zugeordnet. Beide Kolbenpumpen28 und29 können mit ihrem jeweiligen Maximaldruck betrieben werden, der dann durch den jeweils zugehörigen Materialdruckregler26 bzw.27 auf einen geeigneten Materialdruck für die spätere Beschichtung der Papierbahn10 gemindert wird. Kolbenpumpen haben nämlich den bekannten Nachteil, dass der Druck am oberen und unteren Totpunkt abfällt. Dieses wird durch die Materialdruckregler26 und27 geglättet. Solche Materialdruckregler sind z. B. ausDE 92 15 652.5 U1 bekannt. - Von dem einen Materialdruckregler
26 wird der Leim über Versorgungsleitungen30 je einem äußeren Leimventil31 zugeführt. Vom Materialdruckregler27 gelang der Leim über Versorgungsleitungen32 zu inneren Leimventilen33 . Diese Leimventile31 und33 sind ihrerseits mit dem Auftragskopf31 in einer leimübertragenen Weise verbunden. - Der Auftragskopf
13 ist hier als Düsenleiste ausgebildet und weist schlitzartige Düsen34 ,35 und36 auf. Die beiden äußeren schutzartigen Düsen34 und36 dienen zum Auftragen von Leim an den Randbereichen22 der Papierbahn10 , während die mittlere schlitzartige Düse35 zum Auftragen von Leim im mittleren Bereich33 der Papierbahn10 dient. Jeder dieser Düsen33 ,35 und36 wird der Leim über Zuführbohrungen37 zugeführt. Dabei kann jede Düse34 ,35 ,36 eine oder mehrere Zuführbohrung(en) zugeordnet sein. Dieses wird der Fachmann aufgrund der vorliegenden Offenbarung so auswählen, dass ein guter Leimauftrag auf die Papierbahn10 gegeben ist. Im vorliegenden Fall sind den äußeren Düsen34 und36 jeweils eine Zuführbohrung37 zugeordnet, während die mittlere Düse35 über zwei Zuführbohrungen37 mit Leim versorgt wird. Die Zuführbohrungen37 münden in Zuführschlitze38 , die ihrerseits in Düsenschlitze39 münden. - Die Zuführschlitze
38 sind so ausgebildet, dass der Leim, wenn er durch die Zuführbohrungen37 in die Zuführschlitze38 gelangt, zunächst um etwa 90° umgelenkt wird. Bei der Übergabe des Leimes von den Zuführschlitze38 in die Düsenschlitze39 wird der Leim erneut um ca. 90° in Richtung auf die Papierbahn10 umgelenkt. Mit anderen Worten wird der Leim innerhalb des Auftragskopfes13 Z-förmig geführt. Hierdurch ergibt sich eine gleichmäßige Verteilung des Leimes über die gesamte Breite der Düsenschlitze39 . - Durch einfaches Austauschen des Auftragskopfes
13 lässt sich die Vorrichtung problemlos an unterschiedlichen Breiten der Papierbahn10 anpassen. Zu diesem Zweck wird lediglich der Auftragskopf13 durch einen anderen, an die aktuelle Bahnbreite angepassten Auftragskopf13 ausgetauscht. Hierfür braucht lediglich die Spannleiste15 gelöst zu werden. Sodann kann der Auftragskopf13 entnommen und ein anderer Auftragskopf13 eingesetzt und die Spannleiste15 wieder festgezogen werden. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Papierbahn
- 11
- Papierführungsstange
- 12
- Umlenkungsrolle
- 13
- Auftragskopf
- 14
- Aufnahme
- 15
- Spannleiste
- 16
- Längsverstellung
- 17
- Querverstellung
- 18
- Förderrichtung
- 19
- Leimversorgung
- 20
- Vorratsbehälter
- 21
- Vorratsbehälter
- 22
- Randbereich
- 23
- mittlerer Bereich
- 24
- Zuführleitung
- 25
- Zuführleitung
- 26
- Materialdruckregler
- 27
- Materialdruckregler
- 28
- Kolbenpumpe
- 29
- Kolbenpumpe
- 30
- Versorgungsleitung
- 31
- Leimventil
- 32
- Versorgungsleitung
- 33
- Leimventil
- 34
- Düse
- 35
- Düse
- 36
- Düse
- 37
- Zuführbohrungen
- 38
- Zuführschlitze
- 39
- Düsenschlitze
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 9215652 U1 [0016]
Claims (7)
- Vorrichtung zum Auftragen einer Beschichtung, insbesondere Klebstoff, vorzugsweise Leim, auf eine Materialbahn (
10 ), insbesondere Papierbahn vorzugsweise zur Herstellung von gewickelten Papphülsen, mit einer Klebstoffauftragseinrichtung und einer Klebstoffversorgung (19 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffauftragseinrichtung eine Düsenleiste (13 ) ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenleiste (
13 ) eine der Breite der Materialbahn (10 ) entsprechende Länge aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenleiste (
13 ) eine schlitzförmige Düsenöffnung (34 ,35 ,36 ) aufweist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenleiste (
13 ) zwei oder mehr, insbesondere drei, Düsenöffnungen (34 ,35 ,36 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jede Düsenöffnung (
39 ) mit einer eigenen Klebstoffzufuhr (31 ,37 ,38 ) versehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenleiste (
13 ) zwei oder mehr, insbesondere drei, Gruppen von Düsenöffnungen aufweist, von denen jede Gruppe mit einer eigenen Klebstoffzufuhr versehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass je eine Düsenöffnung (
34 ,36 ) bzw. Gruppe von Düsenöffnungen Randbereichen (22 ) bzw. Kanten der Materialbahn (10 ) und eine Düsenöffnung (35 ) bzw. Gruppe von Düsenöffnungen einem mittleren Bereich (23 ) der Materialbahn (10 ) zwischen den Randbereichen (22 ) bzw. Kanten zugeordnet ist.
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