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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft Lochverstärkungen für Gehäuse, insbesondere Kunststoffgehäuse, die vorwiegend in einem Kraftfahrzeug eingesetzt werden.
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Stand der Technik
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Lochverstärkungen werden in der Regel aus einem Metall hergestellt und im Tiefziehverfahren geformt. Dadurch entstehen einstückige Lochverstärkungen, beispielsweise Buchsen, die relativ massiv sind und damit ein hohes Eigengewicht aufweisen. Die Geometrie dieser Lochverstärkungen ist durch das Tiefziehen in der Regel stark eingeschränkt, da Formwerkzeuge verwendet werden, die mit einem großen Aufwand gebaut werden müssen. Eine Geometrieänderung der Lochverstärkung ist mit einem Wechsel des Formwerkzeugs verbunden, so dass eine kurzfristige Änderung der Geometrie und Eigenschaften der herzustellenden Lochverstärkungen kaum möglich ist bzw. mit einem relativ großen Kostenaufwand verbunden ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine eingangs beschriebene Lochverstärkung anzugeben, die einfach und schnell hergestellt werden kann, wobei kurzfristige Änderungen der Geometrie möglich sein sollen. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung dieser Lochverstärkung anzugeben. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das die Herstellung eines Gehäuses mit einer Lochverstärkung ermöglicht.
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In Bezug auf die Lochverstärkung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Lochverstärkung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung dieser Lochverstärkung wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Verfahrens gemäß dem Anspruch 13 gelöst. Das Verfahren zur Herstellung des Gehäuses mit einer Lochverstärkung wird durch die Merkmale des Anspruchs 20 realisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen folgen aus den Unteransprüchen, der Beschreibung der Erfindung und aus den Zeichnungen.
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Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung liegt darin, die Lochverstärkung aus einem metallischen Band zu bilden, und dieses Band entsprechend den Vorgaben des zu verstärkenden Loches zu biegen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Lochverstärkung aus einem metallischen Band gebildet ist, das zumindest einmal quer zu dessen Längserstreckung gebogen ist. Dadurch weist die Lochverstärkung Führungsflächen auf, die zur Führung eines Befestigungselementes geeignet sind. Befestigungselemente können beispielsweise Schrauben oder Nieten sein. Ferner weist die Lochverstärkung Auflageflächen auf, die zur Entlastung des Gehäuses geeignet sind. Die Entlastung des Gehäuses wird dadurch ermöglicht, dass das Befestigungsmittel nicht mehr auf dem Gehäuse selbst aufliegt und dieses belastet. Vielmehr belastet das Befestigungsmittel die Auflageflächen der Lochverstärkung und fixiert so das Gehäuse mit seiner Umgebung. Ein Stanzteil bzw. metallisches Blech kann ein Blech, insbesondere Metallblech bzw. Metallband sein, dessen Länge und Breite gemessen an seiner Dicke relativ groß ist. Diese Stanzteile können als Endlosband geliefert werden und für die Verformung oder Verwendung zur Herstellung der Lochverstärkung zugeschnitten werden. Solche metallischen Bänder können zu Spulen zusammengerollt werden und als so genannte Coils geliefert werden. Das Stanzteil kann zumindest einmal quer zu deren Längserstreckung gebogen sein. Es kann auch zweimal, dreimal, viermal, sechsmal oder öfter gebogen sein. Die Biegung des Metalls kann auch durch Abkanten oder Umbördeln erfolgen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Lochverstärkung ist vorgesehen, dass die Breite der Auflageflächen durch die Dicke des metallischen Bands vorbestimmbar ist. Das heißt also, dass ein Befestigungsmittel auf den Seitenflächen des metallischen Bands aufliegt. Die Seitenflächen des metallischen Bands sind die Flächen, die bei einem zu einer Spule aufgerollten metallischen Band von der Seite zu sehen sind. Im aufgerollten Zustand des Bands bilden die Seitenflächen des metallischen Bands die kreisförmigen Seitenflächen der Spule bzw. des Coils. Je dicker das metallische Band ist, umso breiter ist die Auflagefläche der Lochverstärkung. Somit kann die Lochverstärkung auf die zu erwartenden Belastungen der Lochverstärkung dimensioniert werden. Hohe Belastungen durch das Befestigungsmittel können durch eine größere Dicke des metallischen Bands kompensiert werden. Des Weiteren kann die Dicke des metallischen Bands so gewählt werden, dass sie genügend Auflagefläche für das Befestigungsmittel, insbesondere eine Schrauben, bietet.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Auflageflächen durch Laschen gebildet sind, die an den Führungsflächen angeordnet sind und seitlich von den Führungsflächen abstehen. Durch diese Ausbildung der Lochverstärkung ist es möglich, Auflageflächen zu realisieren, die unabhängig von der Dicke des metallischen Bands sind. Die Auflageflächen sind dabei an die Führungsfläche angeordnet und stehen von dieser ab, so dass sie die Auflagefläche für das Befestigungsmittel aufweisen. Die Auflagefläche muss aber nicht nur eine Auflagefläche für das Befestigungsmittel sein. Die Auflagefläche kann auch dazu verwendet werden, um an der Umgebung des Gehäuses bzw. der Lochverstärkung aufzuliegen und eine Gegenfläche zu bilden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn ein Befestigungsmittel das Gehäuse mit der Umgebung befestigt und so eine Spannung zwischen Lochverstärkung und Umgebung erzeugt.
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Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Laschen einstückig mit Führungsflächen ausgebildet sind und die Laschen parallel zur Längserstreckung des metallischen Bands gebogen sind. Die Auflageflächen werden also aus demselben Material gebildet wie die Lochverstärkung selbst. Sie werden aus dem metallischen Band durch Biegen gebildet, wobei ein gebogener Bereich entsteht, der sich parallel zur Längserstreckung des metallischen Bands erstreckt. Die Auflageflächen bzw. die Laschen werden aus der Ebene des metallischen Bands herausgebogen und stehen so seitlich von der Führungsfläche ab. Auf diese Weise kann durch ein einfaches Verfahren die Lochverstärkung mit Laschen gebildet werden, wobei die Laschen einstückig mit der Führungsfläche ausgebildet sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Laschen in einem Winkel von 90° von den Führungsflächen seitlich abstehen. Die Laschen bilden so zueinander parallele Auflageflächen, wobei die Auflageflächen zudem parallel zu der Fläche gebildet sind, auf der sie aufliegen. Für den Fall, dass mehrere Auflageflächen bzw. Laschen vorgesehen sind, sind diese parallel zueinander, wobei darüber hinaus die Auflageflächen für ein Befestigungsmittel und die Auflagefläche für die Umgebung, an dem das Gehäuse befestigt werden soll, ebenfalls parallel zueinander sind. Es ist jedoch möglich, die Auflageflächen bzw. die Laschen derart zu biegen, dass diese auf eine schräge Fläche angeordnet werden können, und so eine schräge Fläche durch eine entsprechende Biegung der Laschen kompensiert werden kann.
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Grundsätzlich können die Biegebereiche eine beliebige Gestalt aufweisen. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Lochverstärkung ist jedoch vorgesehen, dass die Biegebereiche, die parallel zur Längserstreckung des metallischen Bands gebogen sind, teilkreisförmig oder ellipsenförmig ausgebildet sind. Das bedeutet, dass sich die Biegebereiche parallel zur Längserstreckung des metallischen Bands erstrecken. Die Biegung erfolgt um eine Achse, die parallel zur Längserstreckung des metallischen Bands verläuft. Eine teilkreisförmig oder ellipsenförmig Biegung des metallischen Bandes ist besonders schonend für das Material, so dass es ein lokales Tiefziehen und damit eine lokale Ausdünnungen des Metalls vermieden wird.
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Grundsätzlich können die Biegestellen eine beliebige Gestalt aufweisen. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Biegestellen, die quer zur Längserstreckung des metallischen Bands gebogen sind, teilkreisförmig oder teilellipsenförmig ausgebildet sind. Biegestellen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind somit Stellen, die sich quer zur Längserstreckung des metallischen Bands erstrecken. Dabei wird das metallische Band um Achse gebogen, die quer zur Längserstreckung des metallischen Bands verläuft. Diese Stellen befinden sich insbesondere in den Bereichen, die optisch die Führungsfläche von den Auflagenflächen abgrenzen. Grundsätzlich kann diese Abgrenzung durch jede beliebige Biegung geschehen. Das heißt, dass auch ein scharfkantiges Biegen wie Falten, Abkanten oder Umbördeln beispielsweise mit einem Radius von 0 mm dazu geeignet ist, eine Biegung im Sinne der vorliegenden Erfindung zu erzeugen. Die in Bezug auf die Biegebereiche genannten Vorteile gelten auch für die Biegestellen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Lochverstärkung ist vorgesehen, dass die Laschen viereckig, insbesondere quadratisch, rechteckig und/oder trapezförmig ausgebildet sind. Insbesondere eine trapezförmige Lasche führt zu einer größeren Auflagefläche im Vergleich zu einer rechteckigen Auflagefläche. Ein Trapez ist durch zwei parallele Seiten und zwei gleich lange Seiten gekennzeichnet. Die beiden parallelen Seiten sind unterschiedlich lang. Eine trapezförmige Lasche grenzt mit der kurzen der zwei parallelen Seiten an der Führungsfläche an. Dadurch ist die längere Seite des Trapezes nach außen hin gerichtet. Ein anschließendes Umbiegen der Lasche führt also dazu, dass die Außenseite, also die längere Seite dieses Trapezes, der benachbarten Lasche entgegenragt. Der Abstand der Laschen ist somit zumindest nach außen hin reduziert. Im Idealfall können sich die Laschen sogar berühren.
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Gemäß einer Weiterbildung der Lochverstärkung ist vorgesehen, dass die Biegestellen und/oder die Biegebereiche einen Biegeradius zwischen 0 und 30 mm aufweisen. Ein Biegeradius von 0 mm entspricht also einem Umknicken des Biegeblechs. Ein Biegeradius von 30 mm ist besonders materialschonend. Die Biegeradien können durch ihre variable Ausbildung derart eingestellt werden, dass sie der Form des zu verstärkenden Lochs ideal angepasst sind.
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Gemäß einer Weiterbildung der Lochverstärkung ist vorgesehen, dass die Biegestellen einen Biegewinkel zwischen 1° und 359°, insbesondere 30°, 60°, 90°, 120°, 150°, 180°, 210°, 240°, vorzugsweise 90° und/oder 180°, aufweisen. Der Biegewinkel im Sinne der vorliegenden Erfindung ist der Winkel, um den das metallische Band aus seiner ursprünglichen Gestalt heraus gebogen wird. Das metallische Band ist in der Regel gerade, so dass es bei einem Biegewinkel von beispielsweise 30° zwölf Biegestellen aufweisen muss, um einen geschlossenes Profil zu bilden. Je kleiner die Biegewinkel sind, umso mehr Biegestellen sind daher notwendig, um eine nahezu geschlossene Lochverstärkung zu bilden, wobei mit steigender Anzahl der Biegestellen eine bessere Anpassung an ein zu verstärkendes Loch möglich ist. Eine Biegestelle kann beispielsweise an einem relativ geraden Stück der Lochverstärkung erfolgen. Damit kann die Lochverstärkung aus gebogenen Stellen und aus geradlinigen Stellen bzw. Führungsflächen gebildet sein. Je mehr Biegestellen die Lochverstärkung aufweist, umso näher ist die Lochverstärkung an einen kreisförmigen Querschnitt angepasst. Dem Gegenüber kann eine Lochverstärkung mindestens zwei Biegestellen aufweisen, wobei die Biegestellen quer zur Längserstreckung des metallischen Bandes gebogen sind, so dass die Lochverstärkung eine U-Form bildet. An der U-Form können dann an den geraden Führungsflächen Laschen angeordnet sein, die um einen 90°-Winkel nach außen hin gebogen sind. Die beiden Biegestellen sind dann vorzugsweise jeweils um 90° gebogen. Für den Fall, dass die Biegestelle um 180° gebogen ist, erstreckt sich das metallische Band ebenfalls als U-Form.
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Grundsätzlich kann das metallische Band eine beliebige Dicke aufweisen. Gemäß einer Weiterbildung der Lochverstärkung ist jedoch vorgesehen, dass das metallische Band eine Dicke zwischen 0,5 und 15 mm aufweist. Dadurch ist eine ausreichend stabile Ausbildung der Lochverstärkung möglich, die auch Belastungen durch ein Befestigungselement oder durch äußere Krafteinwirkungen unbeschadet übersteht. Auf der anderen Seite ist gewährleistet, dass im Fall der Lochverstärkung ohne Laschen eine ausreichend große Auflagefläche gebildet wird.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Stanzteil, das zur Herstellung einer wie oben beschriebenen Lochverstärkung verwendet wird, wobei das Stanzteil aus einem metallischen Band gebildet ist und Führungsflächen aufweist.
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Gemäß einer Weiterbildung des Stanzteils ist vorgesehen, dass das metallische Band zur Bildung der Laschen seitliche Aussparungen aufweist. Mit anderen Worten werden die Laschen dadurch gebildet, dass an den Seiten des metallischen Bands Aussparungen gebildet werden. Diese Aussparungen können durch Stanzen oder Schneiden oder einem beliebigen Trennverfahren erzeugt werden. Dabei bestimmt die Form der Aussparung die anschließende Form der Laschen. Beispielsweise führen dreieckige Aussparungen zu trapezförmigen Laschen. Quadratische Aussparungen führen dazu, dass der Abstand zwischen den Laschen genauso groß ist wie die Lasche breit ist. Die Tiefe der Aussparung bestimmt ferne die Breite der Laschen. Für den Fall, dass die Lochverstärkung die erfindungsgemäßen Laschen aufweist, sind die Aussparungen auch wichtig, um die Biegestellen zu definieren. Um eine möglichst einfache Herstellung der Lochverstärkung zu ermöglichen, wird das metallische Blech vorzugsweise an den Bereichen der Aussparung gebogen.
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Gemäß einer Weiterbildung des Stanzteils ist vorgesehen, dass die Breite des metallischen Bands der Summe der Breite der Führungsflächen und der Laschen entspricht. Dadurch kann ein Schritt zur Herstellung der Lochverstärkung eingespart werden, da die Breite des Bands der Gesamtbreite der Lochverstärkung entspricht. Es ist somit nicht notwendig, die Laschen im Einzelnen aus dem metallischen Band herauszuschneiden oder zu trennen, so dass der Arbeitsaufwand und damit eine Zeit- und Kostenersparnis resultiert.
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Gemäß einer Weiterbildung des Stanzteils ist vorgesehen, dass die Länge des Stanzteils kleiner ist als der Umfang des Lochs.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren, das die Herstellung einer zuvor beschriebenen Lochverstärkung ermöglicht. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- – Bereitstellen eines metallischen Bands,
- – Biegen des metallischen Bands quer zu dessen Längsrichtung.
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Auf diese Weise wird in besonders einfacher und schneller Weise eine Lochverstärkung gebildet, die die zuvor genannten vorteilhaften Eigenschaften aufweist.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, das
- – Schneiden von seitlichen Aussparungen aus dem metallischen Band, so dass Laschen gebildet werden;
- – Biegen der Laschen parallel zur Längserstreckung des metallischen Bands.
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Auf diese Weise werden in besonders einfacher Weise die Auflageflächen der Lochverstärkung gebildet. Diese Lochverstärkungen werden über vorgesehene Laschen durch seitliches Herausbiegen dieser Laschen aus der Ebene der Führungsfläche bzw. aus der Ebene des metallischen Bands gebildet.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Laschen zur Bildung einer Auflagefläche um im Wesentlichen 90° aus der Ebene des metallischen Bands gebogen werden. Der Winkel von 90° ist aus den zuvor genannten Gründen besonders vorteilhaft zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Lochverstärkung.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses mit mindestens einer Lochverstärkung offenbart. Dabei wird eine Lochverstärkung, wie sie zuvor beschrieben wurde, von einem Material, insbesondere einem Kunststoff, zur Bildung eines Gehäuses umspritzt.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsformen der Erfindung sowie mit Bezug auf die Figuren erläutert.
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1 zeigt ein metallisches Band, das von einer Rolle abgerollt wird.
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2 zeigt ein Stanzteil in der Draufsicht.
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3 zeigt eine U-förmige Lochverstärkung.
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4 zeigt eine Lochverstärkung in Form einer geschlitzten Buchse.
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5 zeigt eine Lochverstärkung in Form eines U-Profils, das durch Biegen mit einem Biegewinkel von 180° gebildet ist.
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6 zeigt eine U-förmige Lochverstärkung mit Laschen.
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7 zeigt eine Lochverstärkung mit Laschen, die als geschlitzte Buchse gebildet ist.
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8a zeigt ebenfalls eine Lochverstärkung, die als geschlitzte Buchse ausgebildet ist, wobei diese Buchse sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite Laschen aufweist.
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8b zeigt eine Lochverstärkung, bei der der Spalt überdeckt ist.
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9 zeigt eine Lochverstärkung in Form einer geschlitzten Buchse, wobei die Laschen dieser Lochverstärkung trapezförmig ausgebildet sind.
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10 zeigt ein Stanzteil mit Laschen, die trapezförmig ausgebildet sind, wobei die Aussparungen dreieckig ausgebildet sind.
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11 zeigt beispielhaft das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Lochverstärkung.
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsformen
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Sofern nichts anderes angegeben ist, werden in der nachfolgenden Beschreibung gleiche oder gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen benannt und nicht noch einmal eingehend erläutert.
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1 zeigt ein metallisches Band 10, das zur weiteren Verarbeitung von einer Rolle 12, beispielsweise einem Coil, abgerollt wird. Das metallische Band weist eine Breite 14 auf, die dem späteren Stanzteil 16 entspricht. Die Dicke 18 des metallischen Bandes entspricht ebenfalls der Dicke des Stanzteils. Die Seitenflächen 20 des metallischen Bands sind die Flächen, die im aufgerollten Zustand des metallischen Bands nach außen hin sichtbar sind. Das metallische Band weist ferner eine Führungsfläche 22 auf, die sich im aufgerollten Zustand des metallischen Bands 10 berührt. Ferner weist das metallische Band 10 eine Längserstreckung 24 auf, die parallel zur Abrollrichtung des metallischen Bands 10 von der Rolle 12 verläuft.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stanzteils 16. Die Breite des Stanzteils 16 entspricht der Breite 14 des metallischen Bands 10. Zur Erzeugung von Laschen 26 werden Aussparungen 28 an den Seiten des metallischen Bands 10 gebildet. Diese können durch Schneiden oder einem anderen Trennverfahren gebildet werden. Durch die Tiefe 30 einer Aussparung wird gleichzeitig die Breite 32 einer Lasche 26 definiert. Ebenfalls wird durch die Anordnung der Aussparungen 28 bzw. der Abstand zwischen zwei Aussparungen 28 die Länge 34 einer Lasche definiert. Die mit den gestrichelten Linien innerhalb des Stanzelements dargestellten Linien bilden Biegebereiche 36. Diese Bereiche können angeschlitzt sein, um einen definierten Biegebereich 36 zu ermöglichen. Die Bereiche des metallischen Bands 10 zwischen den in gestrichelten Linien dargestellten Biegebereichen 36 bilden die spätere Führungsfläche 22 und eignen sich zur Führung eines Befestigungsmittels. Die aus diesem Stanzteil 16 gebildete Lochverstärkung wird in ihrer Form also im Wesentlichen durch die Ausbildung der Aussparungen 28 geprägt. Die Größe der Aussparungen 28 und deren Verteilung auf dem metallischen Band 10 bzw. dem Stanzteil 16 entscheiden die spätere Geometrie der Lochverstärkung und der Laschen 26. In der 2 ist ein dem ersten Stanzteil 16 folgendes zweites Stanzteil 16 angedeutet. Das zweite Stanzteil 16 schließt sich dem ersten Stanzteil 16 unmittelbar an, da beide Stanzteile 16 aus einem endlosen Streifen Metallblech hergestellt sind. Die Stanzteile 16 können also aus einem Folgeverbund gebildet werden.
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3 zeigt eine Lochverstärkung 40, welche aus einem metallischen Band 10 gebildet ist. Die Lochverstärkung 40 aus 3 weist keine Aussparungen auf und hat somit keine Laschen. Zur Bildung von Auflageflächen 42 werden die Seitenflächen 20 des metallischen Bands 10 verwendet. Zur Bildung der Lochverstärkung 40 wird somit lediglich ein metallisches Band von einer Rolle abgetrennt und zweimal quer zu seiner Längserstreckung gebogen. Das metallische Band weist zwei Biegestellen 44 auf, die quer zur Längserstreckung des metallischen Bands gebogen sind. In der Lochverstärkung 40 aus 3 sind die Biegestellen 44 teilkreisförmig ausgebildet. Sie könnten jedoch auch teilellipsenförmig oder auch eckig ausgebildet sein, wobei eine eckige Ausbildung durch einen extrem kleinen Biegeradius gekennzeichnet ist. Die Breite der Auflagefläche wird durch die Dicke 18 des metallischen Bands vorbestimmt. Eine große Dicke von beispielsweise 10 mm führt zu einer Auflagefläche von ebenfalls 10 mm. Die Lochverstärkung 40 weist unterschiedlich lange Führungsflächen 22 auf. Die sich gegenüberliegenden Führungsflächen 22 sind dabei länger als die dritte Führungsfläche. Die dritte Führungsfläche 22 ist so breit ausgestaltet, wie das Befestigungsmittel, beispielsweise eine Schraube, dick ist. Dagegen sind die sich gegenüberliegenden Führungsflächen 22 etwas länger ausgebildet, um mögliche Verformungen des nicht dargestellten Gehäuses zu kompensieren. Solche Verformungen des Gehäuses können aus unterschiedlichen Einflüssen, d. h. Temperatureinflüssen oder mechanischen Einwirkungen, resultieren. Mit anderen Worten kann die Geometrie der Lochverstärkung 40 dahingehend ausgestaltet, um solche Einflüsse zu kompensieren.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Lochverstärkung 40 mit vier Seiten. Die vier Seiten der Lochverstärkung 40 werden durch die durchgehende Führungsfläche 22 gebildet. Die Lochverstärkung 40 aus 4 weist drei Biegestellen 44 auf, wobei diese quer zur Längserstreckung des metallischen Bands 10 gebogen sind. Die drei Biegestellen 44 weisen einen Biegewinkel 48 von 90° auf. Ferner weisen die Biegestellen 44 einen Biegeradius 50 auf, der im Fall der Lochverstärkung 40 aus 4 etwa 5 mm beträgt. Die Führungsfläche 22 ist derart gestaltet, dass die Lochverstärkung 40 eine geschlitzte Buchse bildet. Das heißt das Ende 52 des Stanzteils berührt den Anfang 54 des Stanzteils. Das Ende 52 und der Anfang 54 des Stanzteils können sich berühren, sie können sich aber auch überlappen. Besonders vorteilhaft ist der Fall des Überlappens des Anfangs 54 und des Endes 52 des Stanzteils, weil in diesem Fall die Lochverstärkung 40 besonders leicht umspritzt werden kann, ohne dass Vorkehrungen getroffen werden müssen, um zu vermeiden, dass Spritzgießmaterial innerhalb der Lochverstärkung 40 eindringen kann. Ein späteres Herauslösen des Spritzgießmaterials kann damit vermieden werden.
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5a zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lochverstärkung 40. Die Lochverstärkung weist eine Führungsfläche 22 auf, die aus zwei geraden Teilflächen 56 besteht und einer dazwischen liegenden gekrümmten Teilfläche 58. Die gekrümmte Teilfläche ist durch eine Biegestelle 44 gebildet, deren Biegeradius 50 etwas größer ist als der halbe Durchmesser des Befestigungsmittels. Der Biegewinkel 48 der Lochverstärkung 40 beträgt im Fall der 5 180°. Durch diese Ausgestaltung der Lochverstärkung ist eine besonders einfache Lochverstärkung ausgebildet, die U-förmig ist. Die Auflagefläche 42 ist wie in den zuvor genannten Ausführungsformen durch die Seitenfläche 20 des metallischen Bands gebildet.
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5b zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lochverstärkung 40. Das Stanzteil einmal quer zu deren Längserstreckung gebogen sein und bildet so eine geschlitzte Hülse bzw. Buchse. Eine so gebogene Lochverstärkung 40 bildet im Querschnitt daher einen geschlitzten Kreis. Dabei kann der Winkel, um den die Lochverstärkung 40 bzw. das Stanzteil gebogen ist, nahezu 360° umfassen. er kann aber auch einen beliebigen Teilkreis bilden, d. h. kleiner als 360° sein. Die Auflageflächen 42 werden durch die Seitenflächen 20 des metallischen Bands gebildet. Der Biegeradius 50 beträgt etwa 10 mm.
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6 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lochverstärkung 40, wobei diese Laschen 26 zur Ausbildung von Auflageflächen 42 aufweist. Die Auflageflächen 42 sind dazu geeignet, um Auflagenfläche für Befestigungsmittel zu bilden. Sie können aber auch eine Auflagefläche für ein Gerüst bilden, das mit dem Gehäuse verbunden werden soll. Auf der Rückseite der Lochverstärkung 40 werden die Auflageflächen weiterhin durch die Seitenfläche 20 des metallischen Bands gebildet. Die Laschen 26 werden durch Umbiegen des Stanzteils auf der Ebene der Führungsflächen 22 heraus gebildet. Dabei weisen die Biegebereiche 36 einen extrem kleinen Biegeradius 50 auf, um eine möglichst große Auflagefläche zu bilden. Die Lochverstärkung 40 aus 6 weist insgesamt drei Auflageflächen 42 auf, die dazu geeignet sind, das Befestigungsmittel oder das umliegende Gerüst mit dem nicht dargestellten Gehäuse zu verbinden. Zur Bildung der Lochverstärkung 40 weist das Stanzteil ebenfalls Aussparungen 28 auf, an denen das Stanzteil zur Herstellung der Lochverstärkung 40 gebogen ist. Mit anderen Worten weist die U-förmige Lochverstärkung 40 zwei Biegestellen 44 auf, an denen das metallische Band quer zu seiner Längserstreckung gebogen ist.
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7 zeigt eine Lochverstärkung 40 mit vier sichtbaren Auflageflächen 42 und einer fünften Auflagefläche 42, die sich auf der nicht sichtbaren Seite der Lochverstärkung 40 befindet. Die fünfte Auflagefläche 42 ist durch die Seitenfläche 20 des metallischen Bands 10 gebildet. Die vier sichtbaren Auflageflächen 42 sind durch die Laschen 26 gebildet. Diese Laschen werden wie zuvor beschrieben durch Aussparungen und anschließendes Umbiegen der Laschen gebildet. Die Ausführungsform der Lochverstärkung 40 gemäß der 7 weist vier gerade Teilflächen 56 und drei gekrümmte Teilflächen 58 auf. Zwischen dem Anfang 54 des Stanzteils und dem Ende 52 des Stanzteils befindet sich ein kleiner Spalt 46. Die vier sichtbaren Auflageflächen 42 sind dafür gedacht, um Auflageflächen für ein Befestigungsmittel zu bilden. Die nicht sichtbare Auflagefläche auf der Rückseite der Lochverstärkung 40 ist dazu geeignet, um auf einer ebenen Fläche plan aufzuliegen. Diese ebene Fläche kann beispielsweise ein Gerüst oder ein beliebiges Bauteil in der unmittelbaren Umgebung des zu befestigenden und nicht dargestellten Gehäuses gebildet sein.
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8a zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lochverstärkung 40. Diese weist insgesamt acht Auflageflächen 42 auf, die allesamt aus Laschen 26 gebildet sind. Die Lochverstärkung 40 ist rechteckförmig im Querschnitt gebildet, so dass sich zwei gegenüberliegende gerade Teilflächen 56 in ihrer Länge entsprechen. Zwei gerade Teilflächen 56, die sich gegenüber liegen, sind gleich lang.
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Die Lochverstärkung 40 ist derart gestaltet, dass ein Befestigungsmittel darin ausreichend Platz hat, um eingeführt zu werden. Die länglich ausgebildete Lochverstärkung ist vorteilhaft, um Längenausdehnungen des umgebenden Gehäuses (nicht dargestellt) zu kompensieren.
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8b zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lochverstärkung 40 mit insgesamt acht Auflageflächen 42. Im Gegensatz zu den bisher gezeigten Ausführungsformen weist die Lochverstärkung 40 gemäß 8b insgesamt Biegestellen 44 auf. Drei Biegestellen 44 werden für die Formung der Lochverstärkung 40 zu einem geschlitzten Ring gebildet, wie er auch in 8a gezeigt ist. Die vierte Biegestelle 44 überbrückt den Spalt 46 und bildet so einen Überlappungsbereich 62. Der Spalt 46 wird auf diese Weise geschlossen, so dass die Lochverstärkung 40 einen geschlossenen Ring bildet. Wird die Lochverstärkung 40 nun von einem Kunststoff zur Bildung eines Gehäuses oder Bauteils (nicht dargestellt) umspritzt, kann kein Kunststoffmaterial durch den Spalt 46 in das Innere der Lochverstärkung 40 eindringen.
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9 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lochverstärkung 40. Die Lochverstärkung 40 ist in der Draufsicht dargestellt und weist insgesamt vier sichtbare Auflageflächen 42 auf. Die Auflageflächen 42 sind trapezförmig ausgebildet und weisen daher eine im Vergleich zu den vorher genannten Ausführungsformen relativ große Auflageflächen auf. Ein entsprechendes Stanzteil 16 zur Herstellung einer Lochverstärkung 40 aus 9 ist in 10 dargestellt. Das Stanzteil 16 aus 10 weist die vorgenannten trapezförmigen Laschen 26 auf, die durch dreieckförmige Aussparungen 28 gebildet sind.
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11 zeigt beispielhaft in vier Schritten ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Lochverstärkung.
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Schritt A zeigt dabei das Stanzteil 16 mit Laschen 26 und Aussparungen 28. Im folgenden Schritt B werden die Laschen in die Biegerichtung 60 um 90° aus der Ebene des Stanzteils 16 herausgebogen. In den folgenden Schritten C und D wird das Stanzteil nunmehr entlang seiner Längserstreckung gebogen, so dass Biegestellen entstehen. Diese Biegestellen werden in dem Bereich der Aussparungen 28 gebildet. Durch die Biegestellen werden die beiden Enden, d. h. das Ende des Stanzteils 52 und der Anfang des Stanzteils 54 zusammengeführt. Die Biegung wird im Ausführungsbeispiel der 11 derart ausgeführt, dass die Lochverstärkung 40 in der Draufsicht rechteckförmig ausgebildet ist. Das heißt, dass die geraden Teilflächen 56, die sich gegenüberliegen, parallel zueinander liegen. Die Schritte B und C können in ihrer Reihenfolge verstauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- metallisches Band
- 12
- Rolle, Coil
- 14
- Breite des metallischen Bands
- 16
- Stanzteil
- 18
- Dicke des metallischen Bands
- 20
- Seitenfläche des metallischen Bands
- 22
- Führungsfläche
- 24
- Längserstreckung des metallischen Bands
- 26
- Lasche
- 28
- Aussparung
- 30
- Tiefe der Aussparung
- 32
- Breite der Lasche
- 34
- Länge der Lasche
- 36
- Biegebereich
- 38
- Breite der Aussparung
- 40
- Lochverstärkung
- 42
- Auflagefläche
- 44
- Biegestelle
- 46
- Spalt
- 48
- Biegewinkel
- 50
- Biegeradius
- 52
- Ende des Stanzteils
- 54
- Anfang des Stanzteils
- 56
- gerade Teilfläche
- 58
- gekrümmte Teilfläche
- 60
- Biegerichtung
- 62
- Überlappungsbereich