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Die Erfindung betrifft ein Profilelement für ein Rad oder einen Reifen eines Fahrwerkes eines Luftfahrzeuges.
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Bei Luftfahrzeugen besteht das Problem einer sehr schnellen Reifenabnutzung aufgrund der hohen Landegeschwindigkeiten. Bei modernen Verkehrsflugzeugen beträgt die Landegeschwindigkeit zwischen 260 km/h und 400 km/h, wobei das Fahrwerk kurz vor der Landung ausgefahren wird. Die schnelle Reifenabnutzung ist dem hohen Abrieb beim Aufsetzen der Flugzeuge geschuldet, der sich insbesondere daraus ergibt, dass die Räder vor dem Aufsetzen ruhend sind, sodass sie beim Aufsetzen der Flugzeuge durch die zwischen der Landebahn und der Reifenoberfläche wirkende Reibungskraft stark beschleunigt werden. Die dabei auftretenden großen Reibungskräfte führen zu einem starken Abrieb der Reifenoberfläche, sodass die Reifen nach 40 bis 60 Landungen ersetzt werden müssen. Dies stellt einen durchaus relevanten Kostenfaktor dar.
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In der Vergangenheit wurde zur Steigerung der Lebensdauer der Reifen vorgeschlagen, die Räder des Fahrwerkes vor dem Aufsetzen des Flugzeuges durch einen Elektromotor in Rotation zu versetzen. Durch eine solche Maßnahme kann die Lebensdauer der Reifen erheblich gesteigert werden. Allerdings erhöht diese Maßnahme die Herstellungskosten für das Fahrwerk des Luftfahrzeuges deutlich und übertrifft dabei die möglichen Kosteneinsparungen durch Verlängerung der Lebensdauer der Reifen. Aus diesem Grund hat diese Maßnahme keine verbreitete Anwendung gefunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Profilelement für ein Rad oder einen Reifen eines Fahrwerks eines Luftfahrzeuges bereitzustellen, welches ein Rad eines Fahrwerks ohne aktive Antriebsmittel vor dem Aufsetzen des Luftfahrzeuges in Rotation versetzen kann.
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Zur Lösung der Aufgabe ist vorgesehen, dass das Profilelement eine Einströmöffnung und eine Strömungsleitfläche aufweist, wobei die Strömungsleitfläche geneigt ist und sich über die Einströmöffnung erstreckt. Alternativ ist zur Lösung der Aufgabe vorgesehen, dass das Profilelement einen Strömungsfänger und ein Spannelement aufweist, wobei der Strömungsfänger schwenkbar mit dem Spannelement verbunden ist und das Spannelement einer Auslenkung des Strömungsfängers aus einer aufgerichteten Stellung in eine erste Richtung entgegenwirkt und der Strömungsfänger in eine der ersten Richtung entgegengesetzte zweite Richtung frei verschwenkbar ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgegenstand ist ein Profilelement, welches an dem Rad eines Fahrwerks eines Luftfahrzeugs befestigt werden kann oder daran angeformt ist. Die erfindungsgemäßen Profilelemente können an einer Felge oder an einer Radkappe befestigt sein oder daran angeformt sein. Ferner können die erfindungsgemäßen Profilelemente direkt an einen Reifen angeformt sein. Die Profilelemente sind dabei derart an dem Rad angeordnet, dass dieses durch die Luftströmung senkrecht zur Radachse entgegen dem Uhrzeigersinn angetrieben wird, sodass das Rad vor dem Aufsetzen des Luftfahrzeugs in eine Rotation mit einem solchen Drehsinn versetzt wird, welchen das Rad des Fahrwerks beim Vorwärtsrollen des Luftfahrzeugs aufweisen. Die senkrecht zur Radachse strömende Luft tritt dabei durch die Einströmöffnung in das Innere der Profilelemente ein, wo sie auf die Strömungsleitfläche trifft und von dieser umgelenkt wird, wodurch der strömenden Luft ein Strömungswiderstand entgegen wirkt. Ist statt der Einströmöffnung die Strömungsleitfläche der anströmenden Luft zugewandt, wird die anströmende Luft durch die geneigte Strömungsleitfläche um das Profilelement herumgeführt, wobei der der strömende Luft entgegenwirkende Luftwiderstand geringer wird, als wenn die Einströmöffnung der anströmenden Luft zugewandt ist. Durch den von der Orientierung der Profilelemente abhängigen Strömungswiderstand der derselben wird ein resultierendes Drehmoment erzeugt, welches das jeweilige Rad in Rotation versetzt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung weist das Profilelement eine kreisbogenförmige Haupterstreckung auf. In dieser Ausgestaltung ist die Haupterstreckung der erfindungsgemäßen Profilelemente gekrümmt, sodass die Längsmittelachsen der Profilelemente kreisbogenförmig sind. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, dass die Profilelemente an einem Rad oder Reifen platzsparend angeordnet werden können. Mithin wird verhindert, dass das Rad durch die Anwendung der Profilelemente unwuchtig wird.
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Das Profilelement kann als zweiseitig offene Halbschale oder als einseitig offener Hohlkörper ausgebildet sein. Das als zweiseitig offene Halbschale ausgebildete Profilelement weist eine geringere Masse als das als einseitig offener Hohlkörper ausgebildete Profilelement auf. Allerdings muss die Oberfläche einer Radkappe oder Felge nicht unbedingt eine geschlossene Oberfläche sein, sodass bei als zweiseitig offene Halbschale ausgebildeten Profilelementen das resultierende Drehmoment verringert sein kann.
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Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass das Profilelement Befestigungselemente aufweist, mittels welcher das Profilelement an einer Felge, einer Radkappe oder einem Träger befestigbar ist. Bei den Befestigungselementen kann es sich um Durchbrüche, die eventuell mit einem Gewinde ausgestattet sind, oder um abstehende Bereiche, in welchen Durchbrüche ausgebildet sind, handeln. Die Befestigung der erfindungsgemäßen Profilelemente an einer Felge, einer Radkappe oder einem Träger, muss besonderen Anforderungen an die Zuverlässigkeit genügen, da sich vom Fahrwerk lösende Teile eine Gefahrenquelle darstellen. Insbesondere, wenn diese auf einer Lande- oder Startbahn zu liegen kommen. Es kann vorgesehen sein, dass die Profilelemente zunächst an einem Träger befestigt werden, welcher seinerseits an einer Stirnfläche einer Felge, einer Radkappe oder einem Reifen befestigt wird. In dieser Ausgestaltung muss bei der Endmontage nur noch der Träger, an welchem die Profilelemente bereits befestigt sind, an einer Felge, einer Radkappe oder einem Reifen befestigt werden, was die Endmontage vereinfacht und beschleunigt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann mithin vorgesehen sein, dass das Profilelement schaufelförmig ausgebildet ist und dadurch für den erfindungsgemäßen Verwendungszweck hinsichtlich des Strömungswiderstandes besonders geeignete Eigenschaften aufweist.
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In besonderer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Strömungsleitfläche zumindest einen Durchbruch aufweist. Die an einem Rad vorbeiströmende Luft dringt durch die Einströmöffnung in das Profilelement ein, wodurch das Profilelement der vorbeiströmenden Luft einen hohen Strömungswiderstand entgegensetzt und ein Drehmoment auf das Rad ausgeübt wird. Es kann jedoch unter Umständen dazu kommen, dass die in die Einstromöffnung strömende Luft die bereits in dem Profilelement befindliche Luft komprimiert und nicht etwa verdrängt, sodass die nachströmende Luft um das Profilelement herumströmt, wodurch der durch das Profilelement ausgeübte Strömungswiderstand herabgesetzt wird. Aus diesem Grunde kann vorgesehen sein, dass die Strömungsleitfläche zumindest einen Durchbruch aufweist, sodass die in dem Profilelement befindliche Luft durch den durch die nachströmende Luft ausgeübten Strömungsdruck aus dem Profilelement herausgedrückt wird und die nachströmende Luft vollständig in das Profilelement eindringt.
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Erfindungsgegenstand ist ferner ein Profilelement, das einen Strömungsfänger und ein Spannelement aufweist, wobei der Strömungsfänger schwenkbar mit dem Spannelement verbunden ist und das Spannelement einer Auslenkung des Strömungsfängers aus einer aufgerichteten Stellung in eine erste Richtung entgegenwirkt und der Strömungsfänger in eine von der ersten Richtung abgewandte zweite Richtung frei verschwenkbar ist. In dieser alternativen Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Profilelementes wird ein Strömungsfänger, welcher der an dem Profilelement vorbeiströmenden Luft einen Strömungswiederstand entgegensetzt, durch ein Spannelement in einer aufgerichteten Stellung gehalten, sodass ein Drehmoment auf das Rad, an welchem das Profilelement angeordnet ist, ausgeübt wird. Bei der zuvor geschilderten Ausführungsform wird ein resultierendes Drehmoment dadurch erzeugt, dass von einer Richtung auf das Profilelement strömende Luft in die Einstromöffnung eintritt und die das Profilelement von der entgegengesetzten Richtung anströmende Luft durch die Strömungsleitfläche um das Profilelement herum geführt wird. Bei der zweiten Ausführungsform wird ein resultierendes Drehmoment dadurch erzeugt, dass der Strömungsfänger durch das Spannelement in einer aufgerichteten Stellung gehalten wird, wenn Luft auf den Strömungsfänger aus einer ersten Richtung trifft und der Strömungsfänger durch die strömende Luft in eine gesenkte Stellung überführt wird, wenn die Luft den Strömungsfänger aus einer der ersten Richtung entgegengesetzten Richtung anströmt. Aus diesem Grunde wirkt das Spannelement einer Auslenkung des Strömungsfängers aus einer aufgerichteten Stellung in eine erste Richtung entgegen, nicht aber einer Auslenkung des Strömungsfängers in eine der ersten Richtung entgegengesetzte zweite Richtung.
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In bevorzugter Ausgestaltung weist das Spannelement eine Führung, ein von der Führung geführtes Rückstellglied und ein Stützelement, welches einenends mit dem Rückstellglied in Berührungskontakt ist und anderenends mit dem Strömungsfänger schwenkbar verbunden ist, auf. In dieser Ausgestaltung ist der Strömungsfänger mit der Führung schwenkbar verbunden. Ein Rückstellglied wird von der Führung geführt, sodass sich das Rückstellglied nur parallel zu der Führung bewegen kann. Das Stützelement ist einenends mit dem Strömungsfänger schwenkbar verbunden und weist anderenends Berührungskontakt mit dem Rückstellglied auf. Das Stützelement stellt eine Verbindung zwischen dem Strömungsfänger und dem Rückstellglied her, sodass der Strömungsfänger aus einer aufgerichteten Stellung in eine erste Richtung nur gegen die Rückstellkraft des Rückstellgliedes ausgelenkt werden kann und in eine der ersten Richtung entgegengesetzte zweite Richtung frei verschwenkbar ist, da das Stützelement mit dem Rückstellglied nicht fest verbunden ist.
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In besonderer Ausgestaltung weist das Rückstellglied zumindest eine Feder und ein Kontaktelement auf, wobei sich die Feder parallel zu der Führung erstreckt und sich das Kontaktelement senkrecht zu der Führung erstreckt. Bei dieser Ausgestaltung wird die Rückstellkraft des Rückstellgliedes durch die Federkraft der Feder bewirkt.
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In besonderer Ausgestaltung ist die Führung als Schienenpaar ausgebildet. Das Schienenpaar kann an einer Felge, einer Radkappe oder einem Reifen zum Beispiel mittels eines Adhäsivs befestigt oder daran angeformt sein. Das Schienenpaar kann auch aus vulkanisiertem Gummi bestehen und direkt an einen Reifen angeformt sein.
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Ferner kann das Spannelement eine Grundplatte umfassen, auf welcher der Strömungsfänger angeordnet ist. Das Profilelement kann über die Grundplatte an einer Felge, einer Radkappe, einem Reifen oder einem Träger, welcher seinerseits an einer Felge oder einem Reifen befestigt werden kann, befestigt werden.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Felge für ein Fahrwerk eines Luftfahrzeuges, umfassend eine Radialfläche, die zur Aufnahme eines Reifens ausgebildet ist, und zwei Stirnflächen. Die Felge ist dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Stirnfläche wenigstens ein Profilelement der ersten Ausführungsform angeordnet ist, sodass die felge durch Luftströmung senkrecht zur Axialrichtung des Rades entgegen dem Uhrzeigersinn antreibbar ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Strömungsleitflächen der an einer Felge angeordneten Profilelemente der ersten Ausführungsform dazu ausgebildet sind, der der Felge zugeordneten Bremsvorrichtung Strömungsluft zuzuführen. In dieser Ausgestaltung erfüllen die Profilelemente zwei Funktionen, nämlich das Antreiben des Rades vor dem Aufsetzen des Luftfahrzeuges und die Kühlung der der Felge zugeordneten Bremsvorrichtung.
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Die Profilelemente der ersten Ausführungsform können einstückig an die Stirnfläche der Felge angeformt sein. Es kann aber auch vorgesehen sein, das ein Träger an einer Stirnfläche der Felge befestigt ist, wobei das Profilelement an den Träger angeformt oder an dem Träger befestigt ist.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Felge für ein Fahrwerk eines Luftfahrzeuges, umfassend eine Radialfläche die zur Aufnahme eines Reifens ausgebildet ist und zwei Stirnflächen. Die Felge ist dadurch gekennzeichnet, dass an einer Stirnfläche wenigstens ein Profilelement der zweiten Ausführungsform angeordnet ist, sodass die Felge durch Luftströmung senkrecht zur Axialrichtung des Rades entgegen dem Uhrzeigersinn antreibbar ist.
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Die Profilelemente der zweiten Ausführungsform können an zumindest einer Stirnfläche einer Feige an einer Radkappe oder einem Träger befestigt sein, wobei die Radkappe oder der Träger an einer Stirnfläche einer Felge befestigt sind. Der Träger kann selbst als eine an einer Felge eines Fahrwerks eines Flugzeuges befestigbare Radkappe ausgebildet sein.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Reifen für ein Fahrwerk eines Luftfahrzeugs, umfassend eine Rollfläche und zwei Seitenflächen. Der Reifen ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Seitenfläche zumindest ein Profilelement der ersten Ausführungsform aufweist. Im Weiteren betrifft die Erfindung einen Reifen für ein Fahrwerk eines Luftfahrzeugs, umfassend eine Rollfläche und zwei Seitenflächen, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass zumindest eine Seitenfläche zumindest ein Profilelement der zweiten Ausführungsform aufweist.
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Das Profilelement der ersten Ausführungsform kann an die Seitenfläche angeformt sein und aus vulkanisiertem Gummi bestehen. Ferner kann das Profilelement der ersten Ausführungsform an der Seitenfläche mittels eines Adhäsivs befestigt sein.
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Bei einem Reifen, dessen Seitenfläche zumindest ein Profilelement der zweiten Ausführungsform aufweist, kann vorgesehen sein, dass die Führung an die Seitenfläche angeformt ist und aus vulkanisiertem Gummi besteht, oder dass die Führung in die Seitenfläche eingelassen ist. In dieser Ausgestaltung wird die Verwendung eines Adhäsivs vermieden, sodass die Gefahr des Lösens der Profilelemente von der Seitenfläche des Reifens verringert ist. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Profilelemente der zweiten Ausführungsform an der Seitenfläche mittels eines Adhäsivs befestigt sind, oder dass das Profilelement an einem Träger angeordnet ist, welcher mittels eines Adhäsivs an der Seitenfläche des Reifens befestigt ist.
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Die Erfindung wird im Weiteren anhand der Figuren näher erläutert.
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Es zeigt
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1 ein Rad mit erfindungsgemäßen Profilelementen der ersten Ausführungsform,
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2 eine Seitenansicht des Rades aus 1,
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3 eine perspektivische Ansicht des Rades aus 1,
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4 ein Rad mit erfindungsgemäßen Profilelementen der ersten Ausführungsform, welche mittels eines Trägers an beiden Seitenflächen des Rades befestigt sind,
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5 eine Seitenansicht des Rades aus 4,
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6 eine perspektivische Ansicht erfindungsgemäßer Profilelemente der zweiten Ausführungsform,
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7 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Profilelements der zweiten Ausführungsform, welches von Luft aus einer ersten Richtung angeströmt wird,
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8 ein erfindungsgemäßes Profilelement der zweiten Ausführungsform, welches von Luft aus einer zweiten Richtung angeströmt wird, und
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9 ein Rad mit Profilelementen der zweiten Ausführungsform, welche an den Seitenflächen eines Reifens befestigt sind.
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1 zeigt eine Draufsicht auf ein Rad 1 mit einer Achse 7. An eine Stirnfläche der Felge sind erfindungsgemäße Profilelemente 2 befestigt, welche an einem Träger 3 mittels Schrauben 4 befestigt sind. Der Träger 3 ist seinerseits an einer Stirnfläche der Felge des Rades mittels Schrauben 8 befestigt. Die Profilelemente 2 weisen eine Strömungsleitfläche 5 und eine Einströmöffnung 6 auf und sind derart an der Felge befestigt, dass die senkrecht zu der Radachse an dem Rad 1 vorbeiströmende Luft in die Einströmöffnungen 6 eintritt und eine Rotation des Rades 1 entgegen dem Uhrzeigersinn bewirkt. Wie bereits oben ausgeführt, ist ein Drehsinn „entgegen dem Uhrzeigersinn” derjenige Drehsinn, welchen die Räder eines Fahrwerks eines Luftfahrzeugs beim Vorwärtsrollen des Luftfahrzeugs aufweisen. Die Haupterstreckung der Profilelemente 2 ist leicht gekrümmt, sodass die Längsmittelachse der Profilelemente 2 kreisbogenförmig ist. Dies ermöglicht eine platzsparende Montage der Profilelemente 2 an der Stirnfläche der Felge. Ferner kann durch die gekrümmte Form der Haupterstreckung der Profilelemente 2 bei gleicher Strömungsgeschwindigkeit der an dem Rad 1 vorbeiströmenden Luft ein größeres Drehmoment erzeugt werden. Darüber hinaus wird durch die gekrümmte Form der Profilelemente verhindert, dass das Rad 1 durch deren Montage unwuchtig wird.
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2 zeigt eine Seitenansicht auf das in 1 dargestellte Rad 1. Der Betrachter der 2 sieht das Rad 1 aus der Sicht der auf das Rad 1 zuströmenden Luft. Die Einströmöffnung 6 des unteren Profilelementes 2 ist der anströmenden Luft zugewandt, wohingegen die Strömungsleitfläche 5 des oberen Profilelementes der anströmenden Luft zugewandt ist. Da die Strömungsleitfläche 5 geneigt ist und die an dem Rad 1 vorbeiströmende Luft um das obere Profilelement 2 herumführt, wohingegen die an dem Rad 1 vorbeiströmende Luft durch die Einströmöffnung 6 in das untere Profilelement 2 eintritt, wird ein resultierendes Drehmoment auf das Rad 1 ausgeübt, sodass sich dieses entgegen dem Uhrzeigersinn dreht, bevor das Luftfahrzeug auf eine Landebahn aufsetzt.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht des Rades 1 aus den 1 und 2 mit einer Felge, an dessen Stirnfläche Profilelemente 2 der ersten Ausführungsform über einen Träger 3 befestigt sind. Natürlich können die Profilelemente 2 auch direkt an einer oder beiden Stirnflächen der Felge des Rades 1 befestigt sein. Die Profilelemente 2 sind derart umfangsverteilt an der Stirnfläche 3 der Felge angeordnet, dass das Rad 1 durch Luftströmung senkrecht zu der Achse 7 des Rades 1 entgegen dem Uhrzeigersinn antreibbar ist. Dies wird dadurch erreicht, dass der anströmenden Luft entweder die Einströmöffnung 6 eines Profilelementes 2 oder die geneigte Strömungsleitfläche 5 eines Profilelementes 2 zugewandt ist, sodass ein resultierendes Drehmoment auf das Rad 1 ausgeübt wird.
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4 zeigt ein Rad 10 mit einer Achse 13, umfassend einen Reifen 11 und eine Felge 12. An den Seitenflächen des Reifens 11 sind mehrere Profilelemente 14 der ersten Ausführungsform angeordnet, wobei die Profilelemente 14 an die Seitenfläche des Reifens 11 angeformt sind. Die Profilelemente 14 sind dabei derart angeordnet, dass das Rad entgegen dem Uhrzeigersinn durch Luftströmung senkrecht zu der Achse 13 des Rades 10 angetrieben wird. Die Profilelemente 14 sind an beiden Stirnflächen des Reifens 11 angeformt und bestehen aus vulkanisiertem Gummi.
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5 zeigt eine Seitenansicht des Rades 10 aus 4. Beide Seitenflächen des Reifens 11 weisen Profilelemente 14 der ersten Ausführungsform auf, welche ihrerseits eine Einströmöffnung 16 und eine geneigte Strömungsleitfläche 15 aufweisen. Durch die Anordnung von Profilelementen 14 an beiden Seitenflächen des Reifens 11 wird das durch die Luftströmung erzeugte Drehmoment erhöht.
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6 zeigt ein Profilelement 20 einer zweiten Ausführungsform, umfassend einen Strömungsfänger 21 und ein Spannelement 22. Das Spannelement 22 umfasst eine Führung 23, ein Rückstellglied 24, ein Stützelement 25 und eine Grundplatte 27. Das Spannelement 22 hält den Strömungsfänger 21 in einer aufrechten Stellung, wenn der Strömungsfänger 21 von Luft aus einer ersten Richtung angeströmt wird. Die erste Richtung ist durch die in 6 dargestellten Pfeile angezeigt. Das Rückstellglied 24 wird von der Führung 23 geführt und umfasst eine Feder 26 und ein Kontaktelement 28. Die Rückstellkraft der Feder 26 verhindert, dass der Strömungsfänger 21 durch die in eine erste Richtung strömende Luft aus der aufgerichteten Stellung ausgelenkt wird, sodass durch den Strömungswiderstand des Strömungsfängers 21 ein Drehmoment auf ein Rad ausgeübt wird, an welchem das Profilelement 20 angeordnet ist. Das Stützelement 25 ist schwenkbar mit dem Strömungsfänger 21 verbunden und weist Berührungskontakt mit dem Kontaktelement 28 des Rückstellglieds 24 auf und stellt eine mechanische Verbindung zwischen dem Rückstellglied 24 und dem Strömungsfänger 21 her, sodass der Strömungsfänger 21 nicht aus einer aufgerichteten Stellung durch die den Strömungsfänger 21 aus einer ersten Richtung anströmende Luft ausgelenkt wird.
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7 zeigt das Profilelement 20 der zweiten Ausführungsform, welches von Luft aus einer zweiten, der ersten Richtung entgegengesetzten, Richtung angeströmt wird. Da das Stützelement 25 nicht fest mit dem Rückstellglied 24 des Spannelementes 22 verbunden ist und der Strömungsfänger 21 schwenkbar mit dem Spannelement 22 verbunden ist, erfolgt eine Auslenkung des Strömungsfängers 21 in eine waagerechte Stellung durch die in eine zweite Richtung strömende Luft, ohne dass dieser Auslenkung ein wesentlicher mechanischer Widerstand entgegenwirkt. Das Spannelement 22 wirkt einer solchen Auslenkung nicht entgegen, sodass der Strömungsfänger 21 stets in eine waagerechte Stellung ausgelenkt wird, wenn er durch die in die zweite Richtung strömende Luft angeströmt wird. Durch das in der geschilderten Weise wirkende Spannelement 22 kann ein resultierendes Drehmoment durch an einem Rad angeordnete Profilelemente 20 der zweiten Ausführungsform erzeugt werden.
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8 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Profilelementes der zweiten Ausführungsform, welches aus der ersten Richtung von Luft angeströmt wird, ebenso wie das in 6 gezeigte Profilelement 20, jedoch mit einer deutlich größeren Strömungsgeschwindigkeit, was durch dicker gezeichnete Pfeile dargestellt ist. Übersteigt nämlich die Strömungsgeschwindigkeit einen bestimmten Wert, so wird der Strömungsfänger 21 auch bei Anströmung desselben von in die erste Richtung strömende Luft gegen die Rückstellkraft des Spannelementes ausgelenkt. Dadurch wird verhindert, dass das Profilelement 20 durch zu hohe Strömungsgeschwindigkeiten beschädigt wird oder sich Teile des Profilelementes 20, insbesondere der Strömungsfänger 21, lösen und dadurch eine Gefahrenquelle darstellen.
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9 zeigt schließlich eine perspektivische Ansicht eines Rades 30 mit einem Reifen 31, an dessen Seitenflächen Profilelemente 20 der zweiten Ausführungsform derart angeordnet sind, dass das Rad 30 entgegen dem Uhrzeigersinn antreibbar ist. Die Profilelemente sind mittels eines Adhäsivs an den Seitenflächen des Reifens 31 befestigt, wobei das Adhäsiv auf die Unterseiten der Grundplatten 27 aufgetragen wird. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Grundplatten 27 der Profilelemente 20 in die Seitenflächen des Reifens 31 bei dessen Herstellung eingelassen sind. Die Profilelemente 20 können ferner an zumindest einer Stirnfläche einer Felge, an einer an einer Felge befestigbaren Radkappe oder an einem an einer Felge oder einer Seitenfläche eines Reifens befestigbaren Träger befestigt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rad
- 2
- Profilelement
- 3
- Träger
- 4
- Schraube
- 5
- Strömungsleitfläche
- 6
- Öffnung
- 7
- Achse
- 8
- Schraube
- 10
- Rad
- 11
- Reifen
- 12
- Felge
- 13
- Achse
- 14
- Profilelement
- 15
- Strömungsleitfläche
- 16
- Einströmöffnung
- 20
- Profilelement
- 21
- Strömungsfänger
- 22
- Spannelement
- 23
- Führung
- 24
- Rückstellglied
- 25
- Stützelement
- 26
- Feder
- 27
- Grundplatte
- 28
- Kontaktelement
- 30
- Rad
- 31
- Reifen