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Die Erfindung betrifft ganz allgemein das Gebiet von Fahrzeugaufbauten und hierbei insbesondere eine Türe für einen Caravan oder ein Reisemobil. Innerhalb dieses Bereichs betrifft die Erfindung zum einen eine Aussperrsicherung für eine Reisemobiltüre und zum anderen eine Betätigungseinheit für eine zentrale Schließeinheit einer Türe eines solchen Fahrzeugaufbaus.
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Eine Außentüre für einen Wohnwagen (Caravan) oder ein Reisemobil ist beispielsweise aus der
DE 20204501 U1 bekannt. Die Türe umfasst einen über Scharniere an einem Aufbau schwenkbar angelenkten Türflügel und eine zentrale Schließeinheit, die über einen Griff zu betätigen ist, der üblicherweise von einer Neutralstellung ausgehend zwischen einer Griff-Öffnungsstellung und einer Griff-Verriegelungsstellung bewegt wird, um zwei Verriegelungselemente zum Sichern des Türflügels an einem Türrahmen am oberen und unteren Ende zu betätigen. Bei Caravantüren ist es in der Regel ausreichend, ein einzelnes Verriegelungselement in Form eines Schließbolzens unmittelbar an der Schließeinheit mit dem Griff vorzusehen, der durch Betätigung der Schließeinheit in eine am Rahmen vorgesehene Falle eingreift oder entsprechend aus dieser zurückgezogen wird.
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Bei einer Caravantüre ist ein einzelnes Verriegelungselement auch deshalb ausreichend, weil sich während der Fahrt keine Personen in dem Caravan befinden dürfen. Bei einem Reisemobil hingegen ist es vorgeschrieben, zwei derartige Verriegelungselemente zum Sichern des Türflügels am Türrahmen vorzusehen, die voneinander beabstandet sind, beispielsweise wie bei der
DE 20204501 U1 am oberen und am unteren Endbereich des Türflügels, und die über die zentrale Schließeinheit betätigt werden.
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Wenn wie bei der
DE 20204501 U1 eine mechanische Verbindung zwischen der zentralen Schließeinheit und den Verriegelungselementen vorgesehen ist, die sowohl Zug- als auch Schubkräfte übertragen kann, beispielsweise in Form eines starren Gestänges, werden die Verriegelungselemente beim Betätigen der zentralen Schließeinheit bei geöffneter Türe in die Schließstellung und damit in eine Position bewegt, in der diese über den Türflügel hinaus in Richtung des Türrahmens vorstehen. Wird eine solche in geöffneter Stellung verriegelte Tür versehentlich zugeworfen, verhindern die vorstehenden Verriegelungselemente ein vollständiges Schließen der Türe und die versehentlich vorgenommene Verriegelung wird bemerkt.
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Bei bestimmten Ausführungen von zentralen Schließeinheiten, die eine mechanische Verbindung zwischen der zentralen Schließeinheit und den Verriegelungselementen über einer Seilzugverbindung vorsehen, die nur Zugkräfte übertragen kann, sind die Verriegelungselemente üblicherweise so ausgestaltet, dass sie bei geschlossener Türe durch ein Vorbelastungsmittel selbsttätig verriegeln, und durch die Betätigung des Griffs an der Schließeinheit über den Zug an der Seilzugverbindung lediglich entriegelt werden.
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Die Verriegelungsstellung der Schließeinheit verhindert bei dieser Bauart lediglich das Entriegeln der Schließeinheit von außen über den Schließzylinder und den Schlüssel. Diese Struktur stellt insofern ein Problem dar, als die Gefahr besteht, dass ein versehentlich bei geöffneter Tür in die Verriegelungsstellung bewegter Griff der Schließeinheit dazu führt, dass die Tür in die geschlossene Position fallen kann und dort automatisch an den Verriegelungselementen verriegelt wird, so dass ein Entriegeln der Schließeinheit von außerhalb des Fahrzeugaufbaus und ein Öffnen der Tür nur über den Schlüssel erfolgen kann. Es besteht also die Gefahr, dass sich eine Person unbeabsichtigt aus dem Reisemobil aussperren kann.
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Ein weiteres Problem bei derartigen Türen und Verriegelungselementen insbesondere im Bereich der Reisemobile, die über eine zentrale Schließeinheit betätigt werden, besteht darin, dass die zentrale Schließeinheit über eine separate Betätigungseinheit mit einem Griff zwischen der Schließeinheit-Öffnungsstellung und der Schließeinheit-Verriegelungsstellung betätigt werden muss. Dabei ist der Betätigungsweg zwischen der einen und der anderen Stellung aufgrund der mechanischen Gestaltung der zentralen Schließeinheit häufig ungleich, was dazu führt, dass auch der Betätigungsweg des Griffs in der einen oder der anderen Richtung zum Betätigen der Schließeinheit unterschiedlich groß ist. Dieser Unterschied wird häufig als störend empfunden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einerseits eine Aussperrsicherung für eine Reisemobiltüre und andererseits eine Betätigungseinheit für eine zentrale Schließeinheit einer Türe eines Fahrzeugaufbaus, vorzugsweise eine Caravan- oder Reisemobiltüre, in Vorschlag zu bringen, die die geschilderten Nachteile vermeiden.
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Zur Lösung bringt die Erfindung eine Aussperrsicherung für eine Reisemobiltüre gemäß Anspruch 1 sowie eine Betätigungseinheit für eine zentrale Schließeinheit einer Türe eines Fahrzeugaufbaus gemäß Anspruch 8 in Vorschlag. Bevorzugte Ausgestaltungen der Aussperrsicherung sowie der Betätigungseinheit sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Die Erfindung betrifft sodann auch eine Türe für einen Fahrzeugaufbau mit der erfindungsgemäßen Aussperrsicherung und der Betätigungseinheit als modulares Bauelement.
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Die erfindungsgemäße Aussperrsicherung für eine Reisemobiltüre der Bauart, die eine zentrale Schließeinheit vorsieht, welche über eine üblicherweise nur Zugkräfte übertragende mechanische Verbindung, beispielsweise eine Seilzugverbindung, zum Entriegeln der entfernt angeordneten selbstverriegelnden Verriegelungselemente versehen ist, besitzt ein Blockierelement, das zwischen einer Rückzugsstellung und einer ausgefahrenen Stellung, in der das Blockierelement über den Türflügel hinaus in Richtung des Türrahmens vorsteht, beweglich gelagert ist. Das Blockierelement ist mit einem Griff, der beispielsweise mit einer Betätigungseinheit für die Schließeinheit verbunden ist, oder ist mit der Schließeinheit selbst derart mechanisch gekoppelt, dass es bei Betätigung des Griffs in die Griff Verriegelungsstellung in die ausgefahrene Stellung bewegt wird.
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Durch das Vorsehen eines derartigen Blockierelements, das in jedem Fall in eine ausgefahrene Stellung bewegt wird, wenn der Griff der Schließeinheit in die Verriegelungsstellung gebracht wird, also auch dann, wenn der Griff bei geöffneter Tür in die Verriegelungsstellung gebracht wird, kann verhindert werden, dass ein versehentliches Zuwerfen der Tür bei unbeabsichtigt betätigter Schließeinheit durch das Blockierelement verhindert wird, so dass das Aussperren aus dem Reisemobil verhindert wird.
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Das Blockierelement ist dabei vorzugsweise über ein Vorbelastungsmittel, beispielsweise eine Feder in die Rückzugstellung vorbelastet, so dass die mechanische Koppelung des Blockierelements mit dem Griff oder mit der Schließeinheit das Blockierelement lediglich in eine Richtung bewegen muss.
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Um eine Beschädigung der Türe und/oder des Rahmens zu verhindern, ist das Blockierelement vorzugsweise zumindest teilweise, vorzugsweise aber ganz aus einem elastischen Material, beispielsweise Gummi oder dergleichen gefertigt, so dass der beim Zuwerfen der Türe in der Verriegelungsstellung auftretende Stoß durch das in der ausgefahrenen Stellung befindliche Blockierelement am Rahmen gedämpft wird.
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Das Blockierelement kann ferner optisch auffällig gestaltet sein, beispielsweise in einer Signalfarbe, um die unbeabsichtigte Verriegelungsposition bei geöffneter Türe zu signalisieren.
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Das erfindungsgemäße Blockierelement ist von einem üblichen Verriegelungsbolzen einer Schließeinheit zu unterscheiden, weil es bei geschlossener Türe in der ausgefahrenen Stellung gegenüber einem Türrahmen oder einer Falle frei ist und mit dieser also nicht in Eingriff steht, um die Türe in der geschlossenen Position zu sichern. Dadurch kann das erfindungsgemäße Blockierelement auch bei existierenden Konstruktionen in Reismobiltüren einfach nachgerüstet werden, weil dessen Position bezüglich des Türrahmens von einem Gegenstück vollkommen unabhängig ist und im Prinzip an nahezu jeder beliebigen Stelle der Türplatte vorgesehen sein kann. Außerdem muss das Blockierelement lediglich die Sicherungsfunktion gegen das unbeabsichtigte Zufallen der Türe erfüllen und muss deshalb keine besondere Festigkeit und Form haben, die ein gewaltsames Öffnen der Tür in der verriegelten Stellung gewährleisten müssen.
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Die erfindungsgemäße Betätigungseinheit für eine zentrale Schließeinheit einer Türe eines Fahrzeugaufbaus, vorzugsweise einer Caravan- oder Reisemobiltüre besitzt einen Griff, der schwenkbar gelagert ist, so dass er ausgehend von einer Neutralstellung in entgegengesetzten Richtungen in eine Griff-Öffnungsstellung und in eine Griff-Verriegelungsstellung verschwenkt werden kann, und sie besitzt einen Schwenkhebel als zusätzliches Bauelement, der über ein mit diesem schwenkhebel beweglich gekoppeltes Gestänge mit der zentralen Schließeinheit verbunden oder zu verbinden ist, um die Schließeinheit entsprechend einer Bewegung des Schwenkhebels zwischen einer Schließeinheit-Öffnungsstellung und einer Schließeinheit-Verriegelungsstellung zu betätigen. Der Schwenkhebel ist mit dem Griff in Eingriff und an zwei voneinander beabstandeten Schwenkachsen schwenkbar so gelagert, dass der Schwenkhebel beim Schwenken des Griffs in die Griff-Öffnungsstellung um die erste der Schwenkachsen in einer ersten Richtung geschwenkt wird, und beim Schwenken des Griffs in die Griff-Verriegelungsstellung aber um die zweite der Schwenkachsen in einer zweiten Richtung geschwenkt wird.
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Das Vorsehen des Schwenkhebels als separates und vom Griff getrennt bewegliches Bauelement zwischen dem eigentlichen Griff der Betätigungseinheit und der zentralen Schließeinheit sowie dessen schwenkbare Lagerung um zwei unterschiedliche und beabstandete Schwenkachsen in Abhängigkeit von der Betätigungsrichtung des Griffs bietet die Möglichkeit einer mechanischen unterschiedlichen Übersetzung der Betätigungsstrecke des Griffs auf die zentrale Schließeinheit, wobei durch entsprechende Anordnung der Schwenkachsen in Abhängigkeit von dem Krafteinleitungspunkt, an welchem der Griff mit dem Schwenkhebel in Eingriff ist und die Griffbewegung auf den Schwenkhebel überträgt, eine unterschiedliche Bewegungsstrecke an der zentralen Schließeinheit in den unterschiedlichen entgegengesetzen Betätigungsrichtungen erzielt wird. Dadurch kann erreicht werden, dass die zum Öffnen und Verriegeln der Schließeinheit benötigte Betätigungsstrecke des Griffs in den beiden entgegengesetzten Richtungen, sowohl in die Griff-Öffnungsstellung als auch in die Griff-Verriegelungsstellung, etwa gleich sein kann, obwohl die zentrale Schließeinheit bauartbedingt für beide Stellungen bzw. Betätigungen unterschiedliche Betätigungsstrecken erfordert.
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Damit ist die erfindungsgemäße Betätigungseinheit für unterschiedliche zentrale Schließeinheiten universell einsetzbar und bietet die Möglichkeit, unabhängig von der jeweils verwendeten zentralen Schließeinheit identische Griff-Betätigungsstrecken zum Öffnen und zum Verriegeln zu realisieren, wobei die mechanische Konstruktion durch Anordnen des zusätzlichen Schwenkhebels zwischen dem Griff und der Schließeinheit vergleichsweise einfach und kostengünstig herzustellen ist, zuverlässig arbeitet und auf unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse sehr einfach angepasst werden kann, indem die Hebelarmlängen am Schwenkhebel zwischen den Schwenkachsen unterschiedlich gewählt werden.
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Die erfindungsgemäße Betätigungseinheit kann an ihrem Gehäuse auch die erfindungsgemäße Aussperrsicherung enthalten, so dass beide Funktionen in einer Einheit vereinigt sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Darin zeigen:
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1 eine Betätigungseinheit für eine zentrale Schließeinheit einer Tür eines Fahrzeugaufbaus mit der erfindungsgemäßen Aussperrsicherung, wobei die 1a die Ausgangsstellung und 1b die Öffnungsstellung zeigt,
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2 die Betätigungseinheit von 1 in der Verriegelungsstellung mit ausgefahrenem Blockierelement, wobei die 2a einen vergrößerten Teilbereich der Betätigungseinheit von der Rückseite zeigt,
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3 eine abgewandelte Ausführungsform der Betätigungseinheit von 1 mit dem erfindungsgemäßen vorgesehenen Schwenkhebel in der Neutralstellung, wobei in 3b der Griff zur Verdeutlichung weggelassen ist,
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4 die Betätigungseinheit der 3 in der Öffnungsstellung, wobei in 4b der Griff weggelassen ist, und
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5 die Betätigungseinheit von 3 in der Verriegelungsstellung, wobei auch hier in 5b der Griff weggelassen ist und in entfernter Position dargestellt ist.
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Die in der 1 und 2 dargestellte Betätigungseinheit für eine zentrale Schließeinheit einer Tür eines Fahrzeugaufbaus ist an der Innenseite eines Türflügels 1 befestigt. Die Aussperrsicherung umfasst ein Blockierelement 5, hier in Form eines länglichen Riegels oder einer Zunge, das/die zwischen einer Rückzugsstellung, die in 1 gezeigt ist, und einer ausgefahrenen Stellung, die in 2 gezeigt ist und in der das Blockierelement über den Türflügel 1 hinaus in Richtung eines Türrahmens 2 vorsteht, in einem Gehäuse 8 der Betätigungseinheit beweglich gelagert. Das Blockierelement 5 ist in dem Gehäuse über ein nicht dargestelltes Vorbelastungsmittel, beispielsweise eine Feder 21 (siehe die vergrößerte Darstellung von 2a, welche die Lagerung des Blockierelements in dem Gehäuse von der Rückseite zeigt), in die Rückzugsstellung (bevorzugt und in den 1 und 2 dargestellt) oder in die ausgefahrene Stellung vorbelastet. Die Bewegung in der jeweils anderen Richtung entgegen der Vorbelastungskraft des Vorbelastungsmittels erfolgt über eine Mitnehmeranordnung, beispielsweise über einen Mitnehmervorsprung 6 an der Griffeinheit 4, die ebenfalls beweglich an dem Gehäuse 8 der Betätigungseinheit gelagert ist.
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Der Mitnehmervorsprung 6 gelangt beispielsweise in Eingriff mit einem weiteren Vorsprung 7 an dem Blockierelement, der durch eine Ausnehmung aus dem Gehäuse 8 vorsteht, wenn der Griff aus der horizontalen Neutralstellung in die Griff-Verriegelungsstellung ”C” bewegt wird (siehe 2). Dabei wird das Blockierelement in die ausgefahrene Stellung bewegt, in welcher es über das Türblatt in Richtung des Rahmens vorsteht. Die Ausnehmung im Gehäuse kann dabei im Zusammenwirken mit dem Vorsprung 7 gleichzeitig als Führung für die Bewegung des Blockierelements 5 wirken.
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Das durch die Betätigung des Griffs in die Verriegelungsstellung bewegte Blockierelement verhindert demnach durch das Vorstehen über das Türblatt hinaus auch bei geöffnetem Türblatt ein unbeabsichtigtes Schließen der Tür bzw. eine Bewegung des Türblatts in die Türöffnung im Rahmen.
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Um den beim Zufallen der Türe (genauer: des Türflügels) ggf. auftretenden Stoß abzudämpfen, ist das Blockierelement ganz oder teilweise aus einem elastischen Material gefertigt oder damit beschichtet. Es bieten sich Einsätze aus einem Gummi oder Kunststoffmaterial an. Das Blockierelement kann auch insgesamt aus einem elastischen Material hergestellt sein, weil eine Sicherung der Türe gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen wie bei einem Schloss gerade nicht gewährleistet sein muss. Zusätzlich bietet eine farblich auffällige Gestaltung des Blockierelements den Vorteil, dass das ausgefahrene Blockierelement auch von außerhalb des Fahrzeugaufbaus gerade bei geöffneter Türe sichtbar ist, und damit Personen die Verriegelungsstellung der Schließeinheit signalisiert.
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Anstelle einer Rückbewegung des Blockierelements mittels des Vorbelastungsmittels 21 kann diese auch über einen weiteren Mitnehmervorsprung am Griff rein mechanisch erfolgen, indem der Mitnehmervorsprung 6 beispielsweise gabel- oder V-förmig ausgestaltet ist, so dass die beiden Schenkel in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung des Griffs beidseitig in Eingriff mit dem Vorsprung 7 am Blockierelement gelangen können.
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Die in 1 und 2 dargestellte Betätigungseinheit ist ohne eine mechanische Verbindung der Betätigungseinheit mit der separaten zentralen Schließeinheit gezeigt, weil dies zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Aussperrsicherung nicht erforderlich ist. Die erfindungsgemäße Aussperrsicherung kann nämlich auch bei Betätigungseinheiten vorgesehen sein, die eine Schließeinheit mit Sperrelement im selben Gehäuse enthalten und betätigen, beispielsweise bei den eingangs beschriebenen Caravantüren.
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Die 3 bis 5 zeigen eine Abwandlung der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit, bei der die mechanische Verbindung zwischen der Betätigungseinheit und einer davon getrennten zentralen Schließeinheit in Form eines Gestänges 12 realisiert und angedeutet ist. Die zentrale Schließeinheit ist hier von der Betätigungseinheit entfernt angeordnet und auch nicht dargestellt.
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Die Betätigungseinheit umfasst gemäß der Darstellung in den 3a und 3b, die die Betätigungseinheit in der Neutralstellung „A” zeigen, einen Schwenkhebel 10, an dem das Gestänge 12 zur Verbindung mit der zentralen Schließeinheit an einem Gelenkpunkt 11 beweglich gekoppelt ist. Der Schwenkhebel 10 ist zwischen der Griffeinheit 4 und einer Trag- oder Basisplatte eines Gehäuses 8 angeordnet und ist mit dem Griff 4 der Griffeinheit in Eingriff und wird durch diesen bewegt bzw. verschwenkt.
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Der Schwenkhebel ist dazu an zwei voneinander beabstandeten Schwenkachsen 13, 16 schwenkbar gelagert, derart, dass der Schwenkhebel 10 beim Schwenken des Griffs 4 in die Griff-Öffnungsstellung ”B” (siehe 4) um die Schwenkachse 13 in einer ersten Richtung geschwenkt wird, und beim Schwenken des Griffs in die Griff-Verriegelungsstellung ”C” (siehe 5) um die Schwenkachse 16 in einer zweiten Richtung geschwenkt wird. Die erste Schwenkachse 13 des Schwenkhebels 10 koinzidiert hier mit der Schwenkachse des Griffs 4, indem diese in Form eines an dem Gehäuse 8 angeordneten Lagerzapfen oder Achsbolzen ausgebildet ist, der ein Langloch 17 in dem Schwenkhebel 10 durchsetzt und gleichzeitig in eine Ausnehmung 19 in dem Griff 4 eingesetzt ist, wo er drehfest mit dem Griff gekoppelt und gegen ein Herabfallen gesichert ist (siehe 5). Der Lagerzapfen oder Achsbolzen kann dabei eine form- und/oder reibschlüssige Verbindung mit dem Hebel 4 haben. Ferner kann der Lagerzapfen oder Achsbolzen an der entgegengesetzten Seite des Gehäuses vorstehen und dort ebenfalls mit einem (nicht dargestellten) Außengriff verbunden sein. Die Übertragung der Bewegung des Griffs 4 auf den Schwenkhebel 10 erfolgt beispielsweise über einen Mitnehmerstift 18, der in ein weiteres Langloch 14 in dem Schwenkhebel 10 eingreift.
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Die zweite Schwenkachse 16 des Schwenkhebels 10 ist ebenfalls in Form eines Stifts oder Lagerzapfen 16 gebildet, der an der Grundplatte des Gehäuses 8 der Betätigungseinheit angeordnet ist und von dieser so vorsteht, dass er in eine Kulisse 15 im Schwenkhebel eingreift und in dieser beweglich geführt ist.
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Durch den unterschiedlichen Abstand zwischen der ersten Schwenkachse 13 und der zweiten Schwenkachse 16 von dem Kopplungspunkt zwischen dem Mitnehmerstift 18 am Griff und dem Langloch 14 in dem Schwenkhebel wird in Abhängigkeit der jeweiligen Schwenkrichtung um die erste oder die zweite Schwenkachse bei etwa gleich großen Schwenkbereichen des Griffs in den entgegengesetzten Richtungen eine unterschiedlich große Schwenkbewegung des Schwenkhebels hervorgerufen. Bei der Bewegung des Griffs 4 in die Öffnungsstellung (siehe 4) wird der Schwenkhebel dazu um die zweite Schwenkachse 16 geschwenkt, die sich am oberen Ende der Kulisse 15 befindet. Diese Bewegung wird dadurch ermöglicht, dass die erste Schwenkachse 13 in dem Langloch 17 beweglich geführt ist. Bei der Bewegung des Griffs 4 in die Verriegelungsstellung (siehe 5) wird der Schwenkhebel 10 sodann um die erste Schwenkachse 13 verschwenkt, weil diese sich am oberen Ende des Langloches 17 in Anschlag befindet, und die zweite Schwenkachse 16 sich in der Kulisse 15 bewegen kann.
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Die Größe der Bewegungsbereiche in den jeweiligen Richtungen kann durch den Abstand der Schwenkachsen voneinander und von dem Eingriffspunkt zwischen dem Mitnehmer des Griffs und dem Schwenkhebel bestimmt werden.
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Die Griffeinheit kann durch ein (in 3a dargestelltes) Vorbelastungsmittel 20 von der Griff-Öffnungsstellung in die Neutralstellung vorbelastet sein, so dass der Griff automatisch nach dem Öffnen der Schließeinheit in die Neutralstellung zurückgeführt wird, wenn er losgelassen wird. Indem der eine Befestigungspunkt eines solchen Vorbelastungsmittels, beispielsweise einer Spiralfeder 20, an dem Schwenkhebel oder dem Lagerzapfen oder Achsbolzen befestigt wird, wird das Vorbelastungsmittel beim Bewegen des Griffs in die in 5 gezeigte Verriegelungsstellung mitbewegt, so dass zum Entriegeln der Schließeinheit von außen über einen Schließzylinder und einen Schlüssel die Kraft des Vorbelastungsmittels nicht überwunden werden muss, sondern lediglich der Schwenkhebel in die Öffnungsstellung bewegt werden muss. Die in der gezeigten Ausführungsform als Vorbelastungsmittel eingesetzte Spiralfeder 20 ist in einem separaten topfartigen Gehäuseteil 22 der Griffeinheit um den Lagerzapfen 13 herum angeordnet. Ein Schenkel der Spiralfeder liegt an einem Vorsprung 23 des Schwenkhebels 10 an, der eine Ausnehmung in dem Gehäuseteil 22 durchsetzt. Der andere Schenkel der Spiralfeder ist über eine Platte 24 formschlüssig mit dem Lagerzapfen verbunden. Die Anordnung ist dabei so gewählt, dass die Sprialfeder den Schwenkhebel 10 stets mit einer Komponente nach oben und einer Komponente im Gegenuhrzeigersinn in die in 3 gezeigte Ausgangsstellung drückt, bei der die Schwenkachse 16 am unteren Ende der Kulisse 15 anliegt und die Schwenkachse 13 ebenfalls am unteren Ende der Kulisse 17 anliegt.
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Der Griff 4 ist auf das topfartige Gehäuseteil 22 der Griffeinheit aufgesetzt und mit diesem so verbunden, dass der Griff relativ zu dem Gehäuseteil verschwenkt werden kann. Das ist hier durch mehrere Zapfen 25 realisiert, die an dem Gehäuseteil 22 angeformt sind und sich durch in Umfangsrichtung verlaufende Ausnehmungen 26 des Griffgehäuses erstrecken. Eine endseitige Erweiterung der Zapfen, beispielsweise durch Schraubenköpfe oder durch eine bajonettartige Ausgestaltung von Zapfenenden und Ausnehmung, verhindert eine axiale Trennung von Gehäuseteil 22 und Griff 4 bei gleichzeitiger Möglichkeit der relativen Drehbewegung.
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Die bewegliche Lagerung des Schwenkhebels an den zwei voneinander beabstandeten Schwenkachsen kann auch in umgekehrter Weise wie dargestellt ausgeführt werden, indem die Gelenkzapfen jeweils fest an dem Schwenkhebel vorgesehen sind und in entsprechende Ausnehmungen in der Form von Langlöchern oder Kulissen in einer Tragplatte des Gehäuses 8 eingreifen. Andere mechanischen Koppelungen sind möglich, solang die beschriebene Funktion der mechanischen Übersetzung der Bewegung des Griffs in den entgegengesetzten Richtungen in unterschiedlich große Betätigungsstrecken der zentralen Schließeinheit gewährleistet ist.
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Ferner kann, obwohl nicht dargestellt, die erfindungsgemäße Aussperrsicherung zusätzlich in dem Gehäuse 8 der Betätigungseinheit der 3 bis 5 integriert sein. Dadurch können die Vorteile beider Aspekte der Erfindung kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20204501 U1 [0002, 0003, 0004]