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Die Erfindung betrifft einen Duschboden nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Zur Steigerung des Komforts und nicht zuletzt der Benutzungssicherheit wünschen die Verbraucher vermehrt Duschwannen, die planeben in den Badfussboden eingebaut werden. Solche Duschwannen sind bequem zugänglich und optisch ansprechend. Darüber hinaus können sie, insbesondere von Personen mit Defiziten im motorischen Bereich oder auch mit Sehschwächen, relativ gefahrlos betreten und verlassen werden, da kein hoher Wannenrand existiert, der überwunden werden muss.
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Leider bringen solche Lösungen auch Nachteile mit sich. Mehr noch als beim Einbau herkömmlicher Duschwannen ist bei der Installation bodenebener Duschen eine hohe Präzision erforderlich, denn die begrenzenden Randflächen der Duschwanne müssen sich am Ende exakt auf gleicher Höhe befinden wie der benachbarte Fußbodenbelag. Zur Höhenjustierung während des Einbaus sind z. B. Schienensysteme mit 5–7 einstellbaren Füßen verfügbar. Für den Handwerker ergibt sich das Problem, dass die Verstellung nicht erfolgen kann, während die Wanne an Ort und Stelle ist, weil die Füße nicht erreichbar sind. Also wird die Wanne weggenommen, dann die Füße verstellt, die Wanne wieder aufgesetzt, geprüft, wieder verstellt usw. Nach langem Probieren steht die Wanne auf drei Füßen fest, während die anderen mehr oder weniger in der Luft hängen. Dies wiederum führt zu einer unzureichenden Unterstützung, was zu Verwindungen führt und Undichtigkeiten Vorschub leistet.
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Den Versuch einer Lösung zeigt die
DE 10 2007 036 833 B4 : Die zweiteilige Duschwanne besteht aus einer Unterwanne und einer in dieser stehenden zusätzlichen Standfläche. Beide Elemente sind mit Gewindestiften in der Höhe einstellbar und lassen sich teilweise von oben bedienen. Nachteilig an dieser Erfindung ist, dass die die Standfläche durchdringenden oberen Enden der Gewindestifte auch im späteren Gebrauch sichtbar bleiben. Schwerwiegender für den Benutzer ist der Nachteil, dass die vom Schmutzwasser benetzte, visuell nicht kontrollierbare Fläche die gesamte Unterwanne betrifft. Für die Reinigung muss die Standfläche hochgeklappt werden, welche je nach Material ein sehr hohes Gewicht besitzt. Insgesamt hat diese Idee zwar Vorteile für den einbauenden Handwerker, für den Verbraucher stellt sie eine teure Lösung dar, die mit einem hohen Reinigungsaufwand verbunden ist.
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Während herkömmliche Duschwannen oberhalb des dichten Fußbodens installiert werden und somit keine Probleme mit möglichen Undichtigkeiten auftreten, durchdringt eine Einbaulösung den Fußboden partiell. Eindringendes Leckwasser könnte sich in die tragende Struktur des Hauses ergiessen und dort zu Schäden führen. Dies führt dazu, dass viele Bauträger und Architekten derartige Wannen aus Haftungsgründen ablehnen, solange diese Gefahr nicht beseitigt wird.
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Eine mögliche Lösung diese Problems ist aus der
DE 298 19 329 U1 bekannt. Hier wird eine Ablaufrinne in den Estrich eingebracht, die unterhalb den Seitenbegrenzungen der Duschwanne verläuft und eine Auflage für diese bildet. Entstehendes Leckwasser soll über diese Rinne und einen zum Abwasserrohr geführten Schlauch weggeführt werden. Allerdings ist es recht schwierig, eine solche Rinne präzise einzubauen, da sie während der Estricharbeiten mit Hilfe einer vorher erzeugten, genauen Aussparung installiert werden muss. Auch eignet sich diese Erfindung nur für herkömmliche, flache Duschwannen. Für Duschwannen mit planer Einlage und allseitigem Wasserablauf kann sie nicht verwendet werden.
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Aus der
DE 10 2004 049 130 A1 ist eine Duschwanne mit Duschwannenträger bekannt. Letzterer besitzt neben seiner tragenden Eigenschaft auch die Funktion einer verlorenen Schalung, was den Einbau erleichtert. Ansonsten bietet die Lösung jedoch keine Möglichkeit, entstehendes Leckwasser am Eindringen in die Deckenkonstruktion zu hindern. Die
DE 10 2010 015 856 A1 zeigt ein einteiliges Bodenelement, welches einen planen Aufnahmebereich für einen Bodenbelag aufweist, der von einer offenen Vertiefung umgeben ist. Diese Idee kommt zwar dem Wunsch nach einer reinigungsfreundlichen Duschfläche entgegen und führt auch zu einer guten Bauwerksabdichtung, löst jedoch die Einbauprobleme nicht.
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Aufgabenstellung
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Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik besteht die Aufgabe darin, einen Duschboden zu schaffen, welcher sich fehlerfrei und schnell einbauen lässt, durch seinen planebenen, gefällelosen Aufbau die Benutzung erleichtert, gut zu reinigen ist und das Eindringen von Leckwasser in die Gebäudestruktur zuverlässig verhindert. Außerdem wird die wahlweise Verwendung unterschiedlicher Materialien, vorzugsweise dieselben wie im umgebenden Bodenbelag, für die Standfläche angestrebt.
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Erfindung
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Der von oben höhenverstellbare Duschboden besteht im Wesentlichen aus zwei Bauteilen: Einer Wanne, die einen planen und ebenen Aufnahmebereich und eine diesen vollkommen umgebende Abflußvertiefung besitzt sowie einer ebenen, auf dem Auflagebereich liegenden Standfläche aus beliebigem Material.
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Auf der Unterseite des Aufnahmebereichs der Wanne befinden sich mehrere Gewindehülsen, die durch entsprechende Durchbrüche zugängliche, von oben einstellbare Standfüße aufnehmen. Die auf dem Rohfußboden aufliegenden Standfüße erlauben die stufenlose Höheneinstellung während des Einbaus, sodaß eine perfekte Anpassung des äußeren Wannenrandes an den umgebenden Fertigfußboden ebenso gewährleistet ist wie ein sicherer und verwindungsfreier Sitz der Wanne. Damit ist auch eine dauerhafte Bauwerksabdichtung realisierbar.
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Die für die Zugänglichkeit der Standfüße erforderlichen Durchbrüche in der Wanne werden nach der Justierung durch Dichtbänder verschlossen, damit die Wanne vollkommen dicht ist. Die auf dem Aufnahmebereich aufliegende Standfläche dichtet durch eine umlaufende Dichtung die Abflußvertiefung zusätzlich nach innen ab. Die Dichtung wird durch einen Wulst, der den Aufnahmebereich umgibt, aufgenommen. Die umlaufende Abflußvertiefung besitzt ein Gefälle hin zu einer für den dichten Anschluss einer Abflußgarnitur vorgesehenen Auslauföffnung.
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Zur dauerhaften Positionierung der Standfläche sind mehrere Rastelemente vorgesehen, die formschlüssig in Mulden im Aufnahmebereich der Wanne passen und mit der Unterseite der Standfläche im Zuge der Endmontage klebend verbunden werden.
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Die besonderen Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass ein vollkommen planebener Duschboden ohne jedes Gefälle vom Handwerker präzise und sicher eben in der Boden eines Bades eingebaut werden kann. Die während des Einbaus erforderliche Höhenjustierung ist bis zur abschließenden dauerelastischen Versiegelung der Fugen zu Boden- und Wandbelag jederzeit komfortabel von oben gewährleistet. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Abführung des Duschwassers durch die umlaufende Vertiefung erfolgt, die einschließlich Siphon nach oben offen, gut einsehbar und damit gut zu reinigen ist. Die Standfläche besteht vorzugsweise aus demselben Material wie der übrige Badboden. Sie wird während der Montage sehr einfach, aber überaus exakt eingepasst, ist zu Servicezwecken problemlos abnehmbar und passgenau wieder einzusetzen.
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Es versteht sich, dass ein derartiger Duschboden in jeder gewünschten Form und Größe herstellbar ist.
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Ausführungsbeispiele
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele darstellen, näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Ansicht eines beispielhaften erfindungsgemäßen Duschbodens mit von oben höhenverstellbarer Wanne und planebener Standfläche mit umlaufendem Ablaufbereich in einer Raumecke mit beispielhaftem Bodenbelag.
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Die von oben stufenlos höhenverstellbare Wanne (2) des erfindungsgemäßen Duschbodens (1) ist mit ihrem äußeren Randbereich (7) flächenbündig mit dem umgebenden Bodenbelag (23) eingebaut. Die vollkommen ebene, gefällefreie Oberfläche der Standfläche (3) befindet sich auf demselben Niveau und lässt einen umlaufenden Spalt frei zur ringsum offenen Abflußvertiefung (5), mit Gefälle in der das anfallende Duschwasser zum hier nicht sichtbaren Ablaufsiphon abfließen kann. Dieser ist von einer Abdeckung (27) in beliebiger Form verdeckt, die aus einer Platte mit vorzugsweise drei zylinderförmigen Stehbolzen (28) besteht.
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2 einen vertikalen Teilschnitt im Randbereich eines erfindungsgemäßen Duschbodens im eingebauten Zustand.
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Der Duschboden (1) ruht in einer Ausparung im Estrich (21) auf mehreren Justierfüßen (12), die auf dem Rohboden (25) aufliegen. Diese Justierfüße (12) wirken mit Gewindehülsen (11) zusammen, die mit der Unterseite der tieferliegenden Fläche (9) der Wanne (4) unlösbar verbunden sind. Durch Bohrungen (10) ind der Wanne (4) sind die am oberen Ende mit Schlitz oder Innensechskant versehenen Justierfüße (12) mittels eines entsprechenden Werkzeuges stufenlos einstellbar, sodass sich der Randbereich (7) der Wanne präzise auf gleichem Niveau wie der umliegende Bodenbelag (23) befindet. Nach der Einstellung werden die Justierfüße (12) durch Flüssigkleber in den Gewindehülsen (11) fixiert und die Bohrungen (10) durch ein Dichtband (31) verschlossen. Erst dann wird die Standfläche (3) mit in diesem Beispiel fixen Rastelementen (15), die in mehreren Mulden (13) im Aufnahmebereich der Wanne (4) einliegen und mittels Ausgleichskleber (30) auf der Unterseite befestigt sind, eingelegt. Eine umlaufende dauerelastische Dichtung (17), die auf einem umlaufenden Wulst (8) aufliegt, sorgt dafür, dass sich kein ablaufendes Wasser aus der umlaufenden Abflußvertiefung (5) unterhalb der Standfläche (3) ausbreiten kann. Nach dem Stand der Technik ist die Wanne (4) mittels Dichtungsbahnen (20) zum Estrich (21) hin und mittels Dichtungsmasse zum Bodenbelag (23) hin abgedichtet.
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3 einen vertikalen Teilschnitt im Randbereich eines erfindungsgemäßen Duschbodens.
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Diese Ansicht verdeutlicht, wie die Standfläche (3) mittels fixer Rastelemente (15), der Dichtung (17) und Ausgleichskleber (30) in ihre exakte Endposition gebracht wird. Die Wanne ist mit Hilfe der Justierfüße (12) bereits in den Fußboden eingebaut und fertig abgedichtet und verfugt. Sodann werden die fixen Rastelemente (15) in die Mulden (13) eingelegt und die Dichtung (17) auf den Wulst (8) aufgelegt. Nun wird ein Ausgleichskleber (30) in pastösem Zustand auf die Rastelemente (15) aufgebracht. Dann wird die Standfläche (3) aufgelegt und in ihrer Position zur äußeren Begrenzung (9) justiert. Sie verdrängt den Ausgleichskleber (30), bis sie in der richtigen vertikalen Position auf der Dichtung (17) aufliegt. Nach einiger Zeit härtet der Ausgleichskleber (30) in seinen elastischen Endzustand aus, womit die Rastelemente (15) mit der Unterseite der Standfläche (3) fest verbunden sind. Damit ist gewährleistet, dass erforderlichenfalls die Standfläche (3) problemlos abgenommen und dann wieder in die ganz genaue Position eingelegt werden kann.
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4 einen vertikalen Teilschnitt im Randbereich eines erfindungsgemäßen Duschbodens in einer weiteren Ausführungsform.
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Um den Einsatz von Standflächen (3) unterschiedlicher Stärken zu ermöglichen, sind zweiteilige, stufenlos verstellbare Rastelemente (16) vorgesehen. Sie werden auf die gewünschte Höhe voreingestellt, bevor der Ausgleichskleber (30) aufgebracht und die Standfläche (3) aufgelegt wird. Die dauerelastische Dichtung (17) ist in der Lage, sich anzupassen.
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5 einen Vertikalschnitt des Duschbodens im Wandbereich.
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Die Figur zeigt, wie die Bauwerksabdichtung zur Wandfläche (26) bzw. zum Wandbelag (24) hin ausgeführt werden kann.
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6 einen vertikalen Teilschnitt im Randbereich eines erfindungsgemäßen Duschbodens in einer weiteren Ausführungsform.
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Die Figur zeigt eine weitere Ausführung der Standfläche (3) in Form einer Standflächenschale (19), die mit einem beliebigen Standflächenbelag (32) versehen werden kann.
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7 eine perspektivische Teilansicht einer beispielhaften erfindungsgemäßen Wanne von unten.
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In dieser Darstellung sind die Gewindehülsen (11) sichtbar, die unlösbar mit der Unterseite der Wanne (2) verbunden sind, sowie die von oben stufenlos einstellbaren Justierfüße (12). Sie befinden sich genau unterhalb der hier nicht sichtbaren Bohrungen (10).
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8 eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften erfindungsgemäßen Wanne von oben.
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Die Wanne (2) besitzt einen planen Aufnahmebereich (4) mit Mulden (13) und Nuten (14). Dieser ist ringsum umgeben von einer tieferliegenden Fläche (9), die von Bohrungen (10) durchbrochen ist. An diese schließt sich ein umlaufender Wulst (8) an, der von der Abflußvertiefung (5) umgeben ist. In einem erweiterten Bereich der Abflußvertiefung (5) befindet sich die Siphonmontageöffnung (18) sowie drei muldenförmige Abdeckungsaufnahmen (29). Die äußere Begrenzung (6) mit dem Randbereich (7), der sich in eingebautem Zustand in einer Ebene mit dem umgebenden Bodenbelag befinden wird, schließen die Wanne (2) nach außen hin ab.
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9 eine beispielhafte erfindungsgemäße Wanne mit Rastelementen und Dichtung als Explosionszeichnung von oben.
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Oberhalb der Mulden (13) schwebend sind in dieser Darstellung fixe Rastelemente (15) gezeigt. Oberhalb des umlaufenden Wulstes (8) ist schwebend die geschlossene Dichtung (17) aus dauerelastischem Material sichtbar.
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10 eine perspektivische Teilansicht einer beispielhaften erfindungsgemäßen Wanne mit Abdeckung von oben
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Diese Ansicht macht den erweiterten Bereich der Abflußvertiefung (5) sichtbar, in dem sich die muldenförmigen Abdeckungsaufnahmen (29) befinden. Die abnehmbare Abdeckung (27) mit Stehbolzen (28) liegt in diesen Abdeckungsaufnahmen (29) positionsgenau ein.
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11 einen vertikalen Teilschnitt im Randbereich eines erfindungsgemäßen Duschbodens in einer weiteren Ausführungsform.
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Die aus Reinigungszwecken offene Abflußvertiefung (5) wird in der gezeigten Version teilweise durch eine leicht entnehmbare Rinnenabdeckung (33) geschlossen, deren Oberfläche sich genau auf demselben Niveau wie Standfläche und Bodenbelag befindet. An ihrer Unterseite sind Tragelemente (34) befestigt, welche für die exakte Positionierung sorgen.
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Bezugszeichen
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Duschboden (1), Wanne (2), Standfläche (3), Aufnahmebereich (4), Abflußvertiefung (5) äußere Begrenzung (6), Randbereich (7), Wulst (8), tieferliegende Fläche (9), Bohrungen (10), Gewindehülsen (11), Justierbozen (12), Mulden (13), Nuten (14), fixe Rastelemente (15), verstellbare Rastelemente (16), Dichtung (17), Siphonmontageöffnung (18), Standflächenschale (19), Dichtungsbahn (20), Estrich (21), Fliesenkleber (22), Bodenbelag (23), Wandbelag (24), Rohboden (25), Wandfläche (26), Abdeckung (27), Stehbolzen (28), Abdeckungsaufnahmen (29), Ausgleichskleber (30), Dichtband (31), Standflächenbelag (32), Rinnenabdeckung (33), Tragelement (34)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007036833 B4 [0004]
- DE 29819329 U1 [0006]
- DE 102004049130 A1 [0007]
- DE 102010015856 A1 [0007]