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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erzeugung von Lichteffekten, umfassend eine Lichtquelle, einen Reflektor und ein textiles Flächengebilde, das von der Lichtquelle zu einer Sichtseite hin durchleuchtbar ausgeführt ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer ebensolchen Anordnung.
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Gattungsbildende Anordnungen zur Erzeugung von Lichteffekten sind im Stand der Technik bekannt. In der Offenlegungsschrift
EP000002284306A1 wird beispielsweise eine Anordnung offenbart, die eine Lichtquelle und ein zu einer Sichtseite hin von der Lichtquelle durchleuchtbares textiles Flächengebilde umfasst. Diese Anordnung realisiert eine Ausleuchtung des textilen Flächengebildes, welche insbesondere für dekorative Zwecke Verwendung findet. Die Ausprägung des Lichteffekts für einen Betrachter, der von der Sichtseite aus auf das mit Licht aus der Lichtquelle durchleuchtete textile Flächengebilde blickt, ist bei der im Stand der Technik bekannten Anordnung lediglich von einem Abstand der Lichtquelle zu dem textilen Flächengebilde abhängig. Ist nun eine Variation des Lichteffekts gewünscht, so muss die Lichtquelle in einem anderen Abstand von dem textilen Flächengebilde angeordnet werden. Dieser Umstand macht es vor allem dann, wenn durch die Lichtquelle eine größere Fläche auf dem textilen Flächengebilde durchleuchtet werden soll, notwendig, die Lichtquelle in einem größeren Abstand von dem textilen Flächengebilde zu positionieren und somit die Anordnung insgesamt zu vergrößern. Es sind jedoch Situationen denkbar, in denen eine Erzielung eines im Stand der Technik bekannten dekorativen Effekts durchaus gewünscht, allerdings nicht beliebig viel Platz zur Verfügung steht, um eine Anordnung, wie sie dem Stand der Technik entspricht, beliebig zu vergrößern. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn eine solche Anordnung in eine weitere Struktur integriert werden soll, in der ein zu einer Erzielung des gewünschten Lichteffekts notwendiges Einbauvolumen nicht oder nicht vollständig bereitgestellt werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Anordnung zur Erzeugung von Lichteffekten anzugeben, welche die oben genannten Nachteile weitestgehend vermeidet.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche, vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Anwendungsmöglichkeiten sowie daraus resultierende Vorteile sind in der nachfolgenden Beschreibung, in den Figuren sowie in den Ausführungsbeispielen dargestellt. Dabei bilden alle beschriebenen, dargestellten und gezeichneten Merkmale für sich allein oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig davon, in welcher Reihenfolge diese in den Schutzansprüchen formuliert und/oder in der Beschreibung und/oder in den Figuren aufgeführt werden.
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Die Aufgabe ist durch eine Anordnung zur Erzeugung von Lichteffekten mit einer Lichtquelle und einem von der Lichtquelle zu einer Sichtseite hin durchleuchtbaren textilen Flächengebilde gelöst, wobei in einem Strahlengang zwischen der Lichtquelle und dem textilen Flächengebilde ein Reflektor angeordnet ist, der von der Lichtquelle ausgehendes Licht auf eine der Sichtseite gegenüberliegende Seite des textilen Flächengebildes lenkt. Die vorgeschlagene Anordnung ermöglicht die Erzeugung eines Lichteffekts mit Tiefenwirkung. So erfolgt eine Hinterleuchtung des textilen Flächengebildes mit der Lichtquelle und dem Reflektor, derart dass der Reflektor so angeordnet und/oder geformt ist, dass das von ihm erzeugte Bild der Lichtquelle einen größeren Abstand zum textilen Flächengebilde aufweist, als der Abstand der Lichtquelle zum textilen Flächengebilde beträgt. Vorteilhaft kann ein erforderliches Einbauvolumen der Anordnung zur Erzeugung dieses Lichteffekts gegenüber der im Stand der Technik bekannten Anordnung deutlich reduziert werden.
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In bevorzugter Weise weist der Reflektor eine Reflektorfläche auf, die eben, hyperbolisch oder parabolisch ausgeführt ist. Vorzugsweise erfolgt eine Lichtumlenkung durch den Reflektor im Mittel um 90°. Die Form der Reflektorfläche kann je nach Anforderung hinsichtlich der Entfernung des Bildes der Lichtquelle zum textilen Flächengebilde entsprechend gewählt werden.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn der Strahlengang zwischen der Lichtquelle und dem textilen Flächengebilde ein oder mehrere refraktive und/oder diffraktive optische Elemente umfasst, wobei sich für eine Anwendung vorliegend insbesondere Linsen und/oder Linsensysteme eignen. Dies ermöglicht, je nach Anforderung, die Erzeugung weiterer Lichteffekte wie bspw. eine gezielte Fokussierung oder Defokussierung des von der Lichtquelle ausgehenden Lichts oder eine Erzeugung einer Aufspaltung des von der Lichtquelle ausgehenden Lichts in verschiedene Lichtfarben. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Reflektorfläche verspiegelt. Dies ermöglicht eine nahezu 100%-ige Umlenkung des Lichts.
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In einer Ausführungsform weist die vorgeschlagene Anordnung eine motorisch antreibbare Mechanik auf, welche es ermöglicht, einen Abstand zwischen der Lichtquelle und dem Reflektor einzustellen und auf diese Weise verschiedene Ausprägungen des Lichteffekts auf dem textilen Flächengebilde einzustellen. Durch die Änderung des Abstandes wird die optische Geometrie des Strahlengangs variiert und damit einhergehend variieren die erzeugten Lichteffekte. Dazu ermöglicht in einer Ausführungsform die antreibbare Mechanik eine einstellbare Positionierung der Lichtquelle relativ zu einer (festen) Position des Reflektors. In einer anderen Ausführungsform ermöglicht die antreibbare Mechanik eine einstellbare Positionierung des Reflektors relativ zu der (festen) Position der Lichtquelle.
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Die Lichtquelle ist bevorzugt derart ausgeführt, dass sie als Leuchtmittel eine oder mehrere Leuchtdioden (LEDs) umfasst. Vorteilhaft weist die Lichtquelle ein oder mehrere LEDs auf, die hinsichtlich ihrer Lichtfarbe und/oder hinsichtlich ihrer Lichtintensität einstellbar sind. Die entsprechende Ansteuerung der Lichtquelle und/oder eines Antriebs der antreibbaren Mechanik erfolgt über eine Steuereinheit. Die Steuereinheit weist vorzugsweise eine Eingabeeinheit auf, mit der ein Bediener aus einer Anzahl von mit der Anordnung erzeugbaren Lichteffekten auswählen kann.
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Schließlich umfasst die Erfindung ein Kraftfahrzeug, das eine Anordnung zur Erzeugung von Lichteffekten aufweist, wie sie vorstehend beschieben wurde.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Ausführungsbeispielen, die unter Bezugnahme auf die Zeichnungen die Erfindung beispielhaft erläutern. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Anordnung zur Erzeugung von Lichteffekten (Stand der Technik),
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2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einer ebenen Reflektorfläche,
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3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einer hyperbolischen Reflektorfläche, und
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4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einer parabolischen Reflektorfläche.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung zur Erzeugung von Lichteffekten, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist. Eine Lichtquelle 101 sendet Licht auf ein textiles Flächengebilde 102 aus und durchleuchtet dieses. Die Ausprägung des Lichteffekts für einen Betrachter auf der Sichtseite, d. h. der der Lichtquelle gegenüberliegenden Seite des textiles Flächengebildes 102 ist durch den Abstand der Lichtquelle 101 zu dem textilen Flächengebilde 102 definiert.
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2 zeigt als Ausführungsbeispiel eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Erzeugung von Lichteffekten. Im Unterschied zum Stand der Technik (1) ist vorliegend in dem Strahlengang zwischen Lichtquelle 101 und dem textiles Flächengebilde 102 ein Reflektor 103 mit einer ebenen Reflektorfläche 104 angeordnet. Dies bewirkt, dass das Bild 105 der Lichtquelle 101 einen Abstand D2 vom textilen Flächengebilde 102 aufweist, der größer ist, als der tatsächliche Abstand D1 der Lichtquelle 101 einen Abstand D2 vom textilen Flächengebilde 102. Somit kann durch die vorgeschlagene Anordnung auch in einem relativ kleinen Bauraum ein Lichteffekt erzeugt werden, der scheinbar eine Lichtquellenentfernung D2 erzeugt, die in herkömmlicher Anordnungen in einem solchen Bauraum nicht realisierbar wäre.
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3 zeigt als Ausführungsbeispiel eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Erzeugung von Lichteffekten, mit einem Reflektor 103, der eine hyperbolische Reflektorfläche 104 aufweist. Im Ergebnis entfernt sich dadurch das Bild 105 der Lichtquelle 101 weiter vom textilen Flächengebilde als bspw. in 2.
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4 zeigt als Ausführungsbeispiel eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Erzeugung von Lichteffekten mit einem Reflektor 103, der eine parabolische Reflektorfläche 104 aufweist. Im Ergebnis entfernt sich dadurch das Bild 105 der Lichtquelle 101 in das Unendliche.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Lichtquelle
- 102
- Textiles Flächengebilde
- 103
- Reflektor
- 104
- Reflektorfläche
- 105
- Bild der Lichtquelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 000002284306 A1 [0002]