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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Pressfitting, umfassend eine Muffe, die an einem Ende eine Öffnung zum Einführen eines Endes eines Rohrs definiert, einen Dichtring innerhalb der Muffe und einen Greifring innerhalb der Muffe, der in der Einführrichtung des Rohrs vor dem Dichtring angeordnet ist; und auf eine Verbindungsanordnung mit einem solchen Pressfitting, die ein in selbiges eingeführtes Rohr aufweist.
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EP 1 756 462 B1 offenbart ein Rohrfitting zur Verbindung von Metallrohren, umfassend ein Gehäuse, das in demselben einen Greif-Ring, eine dem Greif-Ring in Einführungsrichtung des Rohrs nachgelagerte Rohrauflagevorrichtung, eine der Rohrauflagevorrichtung nachgelagerte Dichtungseinrichtung und eine Einrichtung zur Einschränkung der Bewegung der Dichtungseinrichtung in der Einführungsrichtung des Rohrs hat, wobei die Rohrauflagevorrichtung und die Einrichtung zur Einschränkung der Bewegung mit dem Gehäuse einstückig ausgebildet sind. Dies hat eine komplizierte Gehäuseform zur Folge.
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Aus
EP 1 593 899 B1 ist ein Pressfitting mit einer Muffe bekannt, die zusätzlich zu einem Greifring und einem Dichtring einen Abstandhalter oder Trennring umschließt. Der Nachteil des bekannten Pressfittings besteht in der Notwendigkeit eines Abstandhalters.
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In
DE 10 2009 007 303 A1 ist ein Fitting für dickwandige Rohre beschrieben, und zwar mit einem Kontaktbereich und einem Pressbereich, wobei im Pressbereich zwischen dem Fitting und dem Rohr ein Dichtelement, ein Zusatzelement als Abstandshalter und ein Schneidelement angeordnet sind.
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Auch die aus
EP 1 593 899 B1 bekannt Pressverbindungsanordnung nutzt zusätzlich zu einem Dichtring und einem Schneidring einen Trennring zwischen dem Dichtring und dem Schneidring im Zwischenraum zwischen einem Fitting und einem Rohr.
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Bei der Rohrverbindung der
EP 1 756 462 B1 ist zwischen einem Dichtring und einem Klemmring ein Trennring im Zwischenraum zwischen einem Fitting und einem Rohr angeordnet, wobei der Trennring von dem Gehäuse des Fittings bereitgestellt wird.
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Gemäß
DE 297 21 760 U1 ist ein Fitting mit einer Aufnahmenut für ein Halteelement und einer davon getrennten Verankerungsnut für ein Dichtelement ausgebildet, um einen Abstand zwischen dem Halteelement und dem Dichtelement in dem Zwischenraum zwischen dem Fitting und einem Rohr sicherzustellen.
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Mit der
DE 198 13 805 C1 wird ein Fitting mit einem wulstförmig ausgebildeten sich nach außen erstreckenden Abschnitt zur Aufnahme eines Dichtrings und einem zylindrischen Abschnitt mit vergrößertem Innendurchmesser zur Aufnahme eines Blechrings vorgeschlagen.
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Ein Dichtelement mit einem im Wesentlichen ringförmigen Körper aus einem elastischen Material und einem dort eingelagerten Schneidelement für eine Pressverbindung ist in
DE 20 2004 007 290 U1 beschrieben.
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Ein O-Ring, dessen Querschnitt im Wesentlichen die Form eines gleichschenkligen Trapezoids mit konvexen Grundlinien aufweist, ist aus
DE 602 11 798 T2 bekannt.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, das bekannte Pressfitting weiterzuentwickeln, um durch das Weglassen eines Abstandhalters Kosten einzusparen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Greifring innerhalb einer Aussparung der Muffe zusammen mit dem Dichtring angeordnet ist und nur zwei Bauteile zwischen der Muffe und dem Rohr zur Verwendung kommen, indem der Greifring mit zumindest zwei sich axial erstreckenden Nachgiebigkeitsmerkmalen, insbesondere in Form von Kerben, ausgeführt ist, die durch Verformen des Greifrings beim Anwenden eines Pressvorgangs auf die Muffe in ihrer Größe verringerbar sind, sodass der Innendurchmesser des Greifrings reduziert wird und wobei der Querschnitt des Dichtrings zu einer senkrecht zu seiner Achse verlaufenden Ebene symmetrisch und im Wesentlichen dreieckig mit abgerundeten Kanten ist.
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Gemäß der Erfindung erstrecken sich die Nachgiebigkeitsmerkmale, bevorzugtermaßen gleichmäßig beabstandet, vorzugsweise um den Innendurchmesser und/oder den Außendurchmesser des Greifrings, insbesondere in Paaren von zwei einander gegenüberliegenden Nachgiebigkeitsmerkmalen.
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Die Erfindung schlägt vor, dass der Innendurchmesser des Greifrings so gewählt ist, dass er größer als der Außendurchmesser des Rohrs ist, bevor die Größe der Nachgiebigkeitsmerkmale durch Ausführen eines Pressvorgangs verringert wird.
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Mit der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Nachgiebigkeitsmerkmale Kerben umfassen, die beim Ausführen eines Pressvorgangs zumindest teilweise geschlossen werden.
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Zudem ist es vorteilhaft, dass die Nachgiebigkeitsmerkmale des Greifrings um den Innendurchmesser an ihrer dem Rohr zugewandten Seite mit Fasenwinkeln bereitgestellt sind, wobei der Fasenwinkel A1 vorzugsweise maximal 45° beträgt.
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Mit der Erfindung wird zudem vorgeschlagen, dass Greifkanten des Greifrings durch Zähne des Greifrings um den Innendurchmesser D2 des Greifrings bereitgestellt sind und dass jeder Zahn zwischen zwei benachbarten Nachgiebigkeitsmerkmalen, die um den Innendurchmesser D2 des Greifrings bereitgestellt sind, definiert ist, wobei ein Greifwinkel jeder Greifkante vorzugsweise größer als 45° ist.
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Gemäß der Erfindung wird bevorzugt, dass der Greifring und der Dichtring nebeneinander innerhalb derselben Aussparung angeordnet sind, die einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist, wobei die dem Dichtring zugewandte Seite des Greifrings einen Dichtringanschlag mit einem Anschlagswinkel A3 zur Innenseite der Muffe innerhalb der Aussparung von 90° ± 10°, vorzugsweise im Wesentlichen 90°, ausbildet.
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Es wird zudem vorgeschlagen, dass der Dichtring innerhalb eines durch die Aussparung der Muffe, den Greifring und das Rohr definierten Hohlraums angeordnet ist.
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Erfindungsgemäße Ausführungsformen können dadurch gekennzeichnet sein, dass der Greifring mit zumindest einem Vorsprung zum Eingreifen in eine Nut innerhalb der Muffe bereitgestellt ist und/oder dass der Greifring mit einem Spalt bereitgestellt ist.
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Es wird bevorzugt, dass der Dichtring einen Außendurchmesser D3 aufweist, der so gewählt ist, dass er größer als der Innendurchmesser der Aussparung ist und/oder einen Innendurchmesser D4 aufweist, der so gewählt ist, dass er größer als der Außendurchmesser des Rohrs ist und/oder eine Breite L16 aufweist, die so gewählt ist, dass sie entweder größer ist als die Breite des Hohlraums, die durch die Breite L18 der Aussparung der Muffe minus der Breite L17 des Greifrings definiert ist, oder größer ist als die Breite der separaten Aussparung der Muffe.
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Weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen sind dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring eine erste Seite, die der Aussparung der Muffe zugewandt ist, und eine zweite Seite, die dem Rohr zugewandt ist und eine Vorsperrung ausbildet, aufweist.
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Gemäß der Erfindung ist es vorteilhaft, den Dichtring so auszubilden, dass der Dichtring, der insbesondere einen im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt aufweist, auf seiner ersten, der Aussparung der Muffe zugewandten und dem Rohr abgewandten Seite mit zumindest einer Aussparung, vorzugsweise 2 Aussparungen, und/oder zumindest einem Vorsprung, vorzugsweise 3 Vorsprüngen, bereitgestellt ist.
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Mit der Erfindung wird zudem eine Verbindungsanordnung mit einem erfindungsgemäßen Pressfitting und einem in das Pressfitting eingeführten Rohr bereitgestellt.
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Die Erfindung wird im Folgenden an Hand von Beispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 einen Längsquerschnitt eines erfindungsgemäßen Pressfittings;
- 2 eine Perspektivansicht des Greifrings aus 1;
- 3a, 4a und 5a Vorderansichten verschiedener Nachgiebigkeitsmerkmale eines Greifrings zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Pressfitting;
- 3b, 4b und 5b isometrische Details der jeweiligen Nachgiebigkeitsmerkmale aus 3a, 4a bzw. 5a;
- 6a eine Vorderansicht des Greifrings aus 2;
- 6b einen projizierten Schnitt durch die Achse A-A aus 6a;
- 7 eine vergrößerte Ansicht von 6b im Bereich des Kreises C;
- 8a zwei einander gegenüberliegende Kerben des Greifrings aus 2 vor dem Pressvorgang;
- 8b die beiden Kerben aus 8a nach dem Pressvorgang beim Ausbilden einer erfindungsgemäßen dichten Verbindungsanordnung;
- 9 eine Teilansicht von 1;
- 10a eine Vorderansicht des Dichtrings aus 1;
- 10b einen projizierten Schnitt durch die Achse A-A aus 10a;
- 11 einen Querschnitt des Dichtrings aus 10a und 10b; und
- 12 bis 16 Teilquerschnitte verschiedener Verbindungsanordnungen.
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1 zeigt einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Pressfittings 1 vor der Ausführung eines Pressvorgangs. Das Pressfitting 1 umfasst eine Muffe 10, die so gestaltet ist, dass sie ein Rohr (nicht dargestellt) aufnimmt und nach einer Durchmesserverringerung durch ein Presswerkzeug (nicht dargestellt) eine gas-/wasserdichte Verbindung mit dem Rohr bereitstellt, und einen Dichtring 20 sowie einen Greifring 30, der zwischen der Muffe 10 und dem Rohr angeordnet ist, aufweist.
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Die Muffe 10, bei der es sich vorzugsweise um eine Metallmuffe 10 einer bekannten Struktur handelt, kann in Fittings integriert sein, um eine Richtungsänderung, eine Durchmesserverringerung des Rohrs oder eine Verbindung für Gewindeanschlüsse bereitzustellen. Sie ist mit einer Stufe 11 zum Stoppen der Einführung des Rohrs, einer Verjüngung 12 zum Erleichtern der Einführung des Rohrs, die zumindest teilweise verkleinert wird, wenn ein Pressvorgang zum Schließen der Verbindungsanordnung ausgeführt wird, und einer Aussparung 13, um in der Einführungsrichtung des Rohrs zunächst den Greifring 30 und nach dem Greifring 30 den Dichtring 20 aufzunehmen, bereitgestellt ist, wobei ein Flansch 14 an der offenen Mündung der Muffe 10 den Greifring 30 sowie den Dichtring 20 innerhalb der Aussparung 13 sichert.
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Ein Abstandhalter, wie er beim Stand der Technik verwendet wird, ist nicht erforderlich. Die technischen Gründe für das Weglassen eines Abstandhalters werden an späterer Stelle erläutert. Die Verwendung von nur zwei Bauteilen zwischen der Muffe 10 und dem Rohr eines derartigen Fittings ist neuartig.
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Der Greifring 30 ist in 2 noch deutlicher dargestellt. Eine Mehrzahl von beabsichtigten Nachgiebigkeitsstellen, die in Form von Kerben 31, 32 bereitgestellt und vorzugsweise gleichmäßig voneinander beabstandet sind, erstrecken sich um den Durchmesser des Greifrings 30 und sind bereitgestellt, um die Kraft, die während des Pressvorgangs zur Verringerung des Durchmessers der Verbindungsanordnung benötigt wird, zu verringern. Während des Pressens des Greifrings 30 werden die Kerben 31, 32 verformt, wodurch die Durchmesserverringerung ermöglicht wird. Diese Durchmesserverringerung führt zum Eingriff der Innenkante des Greifrings 30 und des eingeführten Rohrs. Die Gestaltung sorgt dafür, dass die gleichmäßige Verteilung des Eingriffs zwischen Rohr und Greifkante um deren Durchmesser herum aufrechterhalten bleibt.
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Die in 2 dargestellte Version zeigt eine spezielle Nachgiebigkeitsstellenform. Es sind weitere Variationen möglich, die in unterschiedlichem Maß effektiv sind. Die Verwendung solcher Formen zur Bereitstellung einer effektiven Durchmesserverringerung ohne die Anwendung von Kräften, welche die Möglichkeiten eines ohne weiteres verfügbaren Presswerkzeugs überschreiten, ist für die Erfindung wesentlich.
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Variationen der Kerben 31 bis 31"" sind in 3a, 4a und 5a dargestellt, deren jeweilige isometrische Details sind in 3b, 4b bzw. 5b dargestellt. In diesem Fällen dienen die Kerben, die keine genauer vorgegebene Form aufweisen, dazu, Schwachpunkte im Greifring 30 zu bilden. In den Fällen der 3a, 4a und 5a sind die Kerben 31', 31" und 31'" auf einer Kante des Greifrings 30 dargestellt. Es ist ebenfalls möglich, dass die Kerben durch einander gegenüberliegende Paare bereitgestellt sind oder wie in 2 dargestellt angeordnet sind.
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Als Material für den Greifring 30 wurde aufgrund der Festigkeitseigenschaften und Korrosionsbeständigkeit Edelstahl ausgewählt, wenngleich auch andere Materialien mit geeigneter Festigkeit und inhärenter oder durch Beschichtungen ergänzter Korrosionsbeständigkeit verwendbar sein können. Die Festigkeit des Materials ist von entscheidender Bedeutung, um ein ausreichendes Eindringen der Greifkante in das eingeführte Rohr zu ermöglichen und zudem die Formbeständigkeit der Kante bei der Ausübung von Zugkräften aufgrund der Druckbeaufschlagung der fertigen Verbindung zu gewährleisten.
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Es ist ebenfalls denkbar, dass eine entsprechende Konfiguration an einem ausgewählten Punkt um den Durchmesser des Greifrings 30 gespalten werden kann und weiterhin effektiv funktioniert.
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Der Greifmechanismus wird im Folgenden unter Bezugnahme auf 6a bis 8b genauer beschrieben:
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6a ist eine Vorderansicht des Greifrings 30 aus 2, und 6b zeigt einen projizierten Schnitt durch die Achse A-A aus 6a. Der Greifring 30 ist folgendermaßen gestaltet:
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D1 und D2 sind der Außen- bzw. Innendurchmesser des Greifrings 30. D1 ist so gewählt, dass er in die Aussparung 13 der Muffe passt, wohingegen D2 so gewählt ist, dass er kleiner als der Außendurchmesser eines hereinkommenden Rohrs ist, um eine dichte Verbindung zu gewährleisten, wie an späterer Stelle beschrieben wird.
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L1 ist die Länge des Greifrings 30 in der Einführungsrichtung des Rohrs und so gewählt, dass sie lang genug ist, um eine Abschnittsrotation zu verhindern, wenn Zugkräfte auf die Verbindungsanordnung ausgeübt werden.
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A1 sind Fasenwinkel, die bereitgestellt sind, um den umlaufenden Eingriff mit dem Rohr während des Pressvorgangs zu reduzieren und so die benötigten Kräfte zu reduzieren. Der Fasenwinkel kann etwa 20° betragen und sollte 45° nicht überschreiten.
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Das Rechteck B in 6b hebt einen Schnitt durch den Hauptbereich des Greifrings 30 hervor und zeigt eine Greifkante oder vielmehr einen Zahn 33, die bzw. der dem Rohr in einer Verbindungsanordnung zugewandt ist. Der Zahn 33 mit seinem Greifwinkel A2 ist in 7 vergrößert dargestellt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass der Greifwinkel A2 größer als 45° ist. Bei 45° oder weniger kann die innere Greifkante verformt werden und zu Verbindungsfehlern führen, wenn durch vorbestimmte Prüfdrücke induzierte Zugkräfte ausgeübt werden. Es ist natürlich möglich, kleinere Winkel A2 zu verwenden, wenn härtere Materialien verwendet wurden, dies würde jedoch zu höheren Kosten führen. Zudem ist die Notwendigkeit eines größeren Einschlusswinkels A2 kleiner, wenn geringere Zugkräfte auftreten.
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Der Greifring ist neben dem Dichtring 20 mit einer Seite 35 bereitgestellt, die in 7 am besten dargestellt ist. Diese Seite 35 definiert zusammen mit der Aussparung 13 einen Hohlraum, um den Dichtring 20 in Position zu halten. Um zu verhindern, dass Dichtringmaterial über diesen Hohlraum hinaus, insbesondere innerhalb des Bereichs des Greifrings 30, wandert, erstreckt sich die Seite 35 im Wesentlichen radial, was der vertikalen Richtung in den Figuren entspricht. Somit bildet die Seite 35 eine Anschlagseite mit einem Winkel A3 zur Aussparung 13 von etwa 90°.
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Der Kreis C in 6b hebt eine Nachgiebigkeitsstelle in Form zweier einander gegenüberliegender Kerben 31 und 32 hervor.
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L ist der Spalt zwischen benachbarten Zähnen 33 auf der Greif- bzw. Dichtungsseite des Greifrings 30.
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Die Längen L5 bis L9, welche die einander gegenüberliegenden Kerben 31 und 32 des Greifrings 30 definieren und in 8a dargestellt sind, begünstigen den Einbruch des Greifringdurchmessers. Die eine Kerbe 31 weist eine radiale Länge L7 und eine axiale Länge L8 auf und die andere Kerbe 31 weist eine radiale Länge L5 und eine axiale Länge L6 auf, wobei die beiden Kerben in axialer Richtung durch eine Länge L9 voneinander getrennt sind. Während eines Pressvorgangs bewirken die auf die Verbindungsanordnung ausgeübten Kräfte, dass die Kerben 31 und 32 einbrechen, um eine Form anzunehmen, wie sie in 8b dargestellt ist, wobei die axialen Längen L10 und L11 jeweils kleiner als L8 bzw. L6 sind. Die Verringerung der Länge L6 (L8) auf einen geringeren Wert L11 (L10) ist zudem vorteilhaft, um jede eventuelle Verdrängung der Dichtungseinrichtung durch einen der Spalte L unter der Einwirkung von hohem Druck zu vermeiden.
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Die radiale Ausrichtung der inneren Greifkanten der Zähne 33 und der Außenkanten des Greifrings 30, die der Muffe 10 gegenüberliegen, wird während der Verformung beibehalten. Dies ist sowohl für die Dichtung als auch für den Eingriff des Rohrs vorteilhaft. Der Raum, in dem die Dichtung funktionieren muss, wird nicht verletzt, und die Aufrechterhaltung der radialen Ausrichtung der Zähne 33 gewährleistet eine konstante Kraft, um das Rohr unter druckinduzierter Spannung zu halten.
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Im Folgenden wird die spezielle Gestaltung des erfindungsgemäßen Dichtrings 20 unter Bezugnahme auf 9 bis 11 beschrieben.
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Die Verwendung eines O-Rings ist bei Pressfittings bekannt. Die Muffenform mit einer im Wesentlichen rechteckigen Aussparung 13 ist für einen solchen O-Ring jedoch nicht optimal geeignet. Wenngleich die in 9 dargestellte innere radiale Länge L12 der Aussparung 13 so gewählt ist, dass sie eine gewünschte Kompression des Dichtrings gewährleistet, ist sie nicht ausreichend, um die Möglichkeit einer Verlagerung des O-Rings beim Einführen des Rohrs zu verhindern, wenn ein O-Ring mit einem Durchmesser gleich (oder größer als) L14 mit L14 > L12 verwendet wird. Dies hat in der Vergangenheit zur Entwicklung und Integration bestimmter Abstandhalterbauteile geführt, um eine Verlagerung des O-Ring zu verhindern.
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Damit Dichtungen ordnungsgemäß funktionieren, muss die Querschnittsfläche der Aussparung 13 zumindest eine äquivalente Fläche des Dichtrings 20 bereitstellen, und es ist zu berücksichtigen, dass der Greifring 30 unter den Bedingungen einer unverpressten Verbindung eine gewisse begrenzte lineare Bewegung aufweist und sich daher in eine Position bewegen könnte, in der bei Verwendung eines O-Rings die erforderliche Querschnittsfläche beeinträchtigt wird. Bisherige Gestaltungsformen sind diesem Problem mit speziellen Abstandhaltern begegnet.
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Die Anordnung aus 9 kommt ohne solche Abstandhalter aus.
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Eine begrenzte Verformung in Form einer Rohrdurchmesserverringerung kann in der unmittelbaren Umgebung der Greifkanten auftreten. Im Fall der Verwendung eines O-Rings könnte der O-Ring entweder vor dem Pressen oder durch druckinduzierte Bewegung nach dem Pressen, zu der an die Greifkanten angrenzenden verringerten Rohrfläche wandern. Dies könnte zu Verbindungsfehlern durch Undichtigkeit des inneren Mediums führen. Mit der erfindungsgemäßen Dichtungsform wird dies vermieden.
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Die Form des Dichtrings 20, der gemäß der Erfindung verwendet wird und am besten in 10a bis 11 dargestellt ist, ist selbstregulierend, um genügend Fläche für die Dichtungsfunktion nach dem Pressen bereitzustellen, und folgendermaßen gestaltet:
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Der Dichtring 20 weist einen Außendurchmesser D3 auf, der so gewählt ist, dass er in allen Toleranzfällen größer als der Innendurchmesser der Aussparung 13 ist. Dies gewährleistet die Bereitstellung einer nach außen gerichteten Radialkraft, die begünstigt, dass der Dichtring 20 in seiner Position bleibt. Der Innendurchmesser D4 des Dichtrings 20 hängt von D3 und L14 ab, ist jedoch in jedem Fall kleiner als der Außendurchmesser des Rohrs.
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Der Dichtring 20 weist zwei unterschiedliche Abschnitte oder Seiten auf, wobei eine erste Seite 21 der Aussparung 13 zugewandt ist und eine zweite Seite 22 dem Rohr zugewandt ist. Die erste Seite 21 ist durch einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Kanten definiert (siehe Längen L15 und L16 sowie Radien R1 und R2 in 11), um in die Aussparung 13 zu passen. Die zweite Seite 22 ist so gewählt, dass sie dabei hilft, die Verlagerung der Dichtung zu verhindern, und weist einen im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt mit abgerundeten Kanten auf (s. Radien R2 und R3 in 11), die einen Vorsprung mit einer Länge L14-L15 ausbilden. Wenn ein Rohr bei der Einführung in einem Winkel zur Hauptachse der Muffe 10 eingeführt wird, so besteht die Folge des Rohrkantenkontakts mit der Seite 22 darin, dass der Dichtring 20 radial nach außen gedrängt wird, wodurch eine Verlagerung der Dichtung verhindert wird. In diesem Fall ist der Dichtring 20 symmetrisch, um eine versehentliche Fehlmontage, bei der diese Eigenschaft verloren geht, zu verhindern.
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Die Länge L13 in 9 bzw. L16 in 11 definiert die Breite des Dichtrings 20 oder vielmehr die seiner ersten Seite 21 und ist so gewählt, dass sie einen ausreichenden Abstand zwischen den Zähnen 33 oder vielmehr deren Greifkanten des Greifrings 30 und dem Dichtring 20 oder vielmehr dessen mittleren Radius R3 innerhalb der Aussparung 13 bietet.
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Ferner bietet die oben beschriebene Form der Dichtung größere Kontaktflächen zwischen Dichtung und Rohr sowie zwischen Dichtung und Muffe als dies bei Verwendung eines O-Rings der Fall wäre. Dadurch wird eine sicherere Dichtungseinrichtung bereitgestellt. Unter gleichen Betriebsbedingungen würde die Dichtung durch die Verwendung der größeren Dichtungsfläche eine höhere Lebensdauer bieten. Insbesondere bei großen Fittings, bei denen die Austauschkosten deutlich höher bei kleineren Fittings sind, ist dies ein entscheidender Vorteil.
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12 bis 16 zeigen eine erfindungsgemäße Verbindungsanordnung mit einem eingeführten Rohr 5.
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12 stellt eine Verbindungsanordnung dar, bei der die Muffe 10 innerhalb ihrer Aussparung 13 einen speziellen Dichtring 20' sowie den Greifring 30 aufnimmt, um in das Rohr 5 einzugreifen. Der Dichtring 20' weist im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt mit abgerundeten Kanten und - auf seiner ersten, der Aussparung 13 der Muffe 10 zugewandten Seite 21' - zwei Aussparungen 23' zwischen drei Vorsprüngen 24' auf. Durch die Auswahl eines Außendurchmessers D3 des Dichtrings 20', der größer als der Innendurchmesser der Aussparung 13 der Muffe 10 ist, eines Innendurchmessers D4 des Dichtrings 20', der kleiner als der Außendurchmesser des Rohrs 5 ist, und einer Breite L16 des Dichtrings 20', die größer als die Differenz zwischen der Breite L18 der Aussparung 13 und der Breite L17 des Greifrings 30 ist, wird bewirkt, dass das Material des Dichtrings 20' den für den Dichtring 20' bereitgestellten Hohlraum im Wesentlichen schließt, wenn auf die Anordnung zur Sicherung derselben ein Pressvorgang angewandt wird. Tatsächlich kann der Dichtring 20' den Hohlraum, der durch die Muffe 10 mit ihrer Aussparung 13 definiert ist, besser ausfüllen, und der Greifring 30 und das Rohr 5 optimieren durch die in 12 dargestellte Gestaltung ihre Dichtfunktion.
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13 zeigt die Verwendung des Pressfittings aus 1 zusammen mit dem Rohr 5, um eine Dichtungsanordnung bereitzustellen. 14 zeigt die Verwendung des Greifrings 30, der die in 2 dargestellte Gestaltung aufweist, in einer anderen Muffenkonfiguration mit zwei Aussparungen 13a und 13b, wobei eine Aussparung 13a für einen Dichtring 20" bereitgestellt ist und die andere Aussparung 13b für den Greifring 30 bereitgestellt ist, und der einen herkömmlichen O-Ring 20' verwendet. 15 zeigt die Verwendung eines Greifrings 30', der sich insofern vom Greifring aus 2 unterscheidet, dass ein nach außen erhabener Abschnitt oder Vorsprung 34' ergänzt ist, der in eine umlaufende Nut 15" der Muffe 10" eingreift, um einen sicheren Eingriff und eine sichere Positionierung zu gewährleisten. Die inhärente Federfunktion des Greifrings 30', die durch seine Nachgiebigkeitsmerkmale hervorgerufen wird, wird bei der Montage in die gewünschte Position gedrängt, sodass die Muffe 10" keinen Flansch benötigt, um den Greifring 30' in der gewünschten Position zu halten. 16 zeigt die Verwendung eines ähnlichen Greifrings 30' wie in 14 innerhalb eines anderen Pressmuffenprofils mit einer Aussparung 13"' für einen O-Ring 20" und einer geöffneten Mündung 16'" ohne einen Flansch, sondern mit einer Aussparung 15'" für das Eingreifen des Greifrings 30'.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pressfitting
- 5
- Rohr
- 10, 10', 10", 10"'
- Muffe
- 11
- Stufe
- 12
- Verjüngung
- 13, 13a, 13b, 13", 13'"
- Aussparung
- 14
- Flansch
- 15", 15"'
- Nut
- 16'"
- Mündung
- 20, 20', 20"
- Dichtring
- 21, 21'
- erste Seite
- 22, 22'
- zweite Seite
- 23'
- Aussparung
- 24'
- Vorsprung
- 30, 30'
- Greifring
- 31, 31', 31", 31"'
- Kerbe
- 32
- Kerbe
- 33
- Zahn
- 34'
- Vorsprung
- 35
- Seite
- A1, A2, A3
- Winkel
- D1-D4
- Durchmesser
- L1-L18
- Länge
- L
- Spalt
- R1-R3
- Radius