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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder zum Ausbilden einer elektrischen Steckverbindung mit einem Steckverbinder-Gegenstück sowie eine elektrische Steckverbindung, insbesondere eine Hochvolt-Steckverbindung.
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STAND DER TECHNIK
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Aus dem Stand der Technik sind dem Fachmann vielfältige Ausgestaltungen von Steckverbindern zur Ausbildung von Steckverbindungen bekannt. Allen gemein ist, dass sie zum einen eine gute elektrische Kontaktierung mit minimalen Übertragungsverlusten und zum anderen eine zuverlässige mechanische Verbindung zwischen den Bauteilen gewährleisten sollen. Bei Letzterer ist zu beachten, dass die Bauteile von Steckverbindungen mehr oder weniger große Maßtoleranzen aufweisen, welche berücksichtigt werden müssen. Zu große Abmaßdifferenzen zwischen zu steckenden Bauelementen können einerseits in einer lockeren Steckverbindung mit großem Spiel, unsicherem Halt und schlechter elektrischer Kontaktierung oder in der gänzlichen Verhinderung einer Kombination von Bauteilen resultieren. Dieses Problem kann über die Fertigung hochgenauer Bauteile mit geringen Maßabweichungen gelöst werden, geht jedoch mit einer signifikanten Steigerung der Produktionskosten einher.
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Herkömmlicherweise werden daher in entsprechenden Steckverbindungen intermediäre Bauteile vorgesehen, die zwischen zu steckenden Elementen der Steckverbindung eingefügt werden, Maßabweichungen ausgleichen können und den elektrischen Kontakt zwischen den zu steckenden Bauelementen vermitteln.
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Wie in der
DE 195 17 220 A1 beschrieben, kann zu diesem Zweck eine einteilige Kontakthülse mit einem Querschnittsprofil in der Form einer Zykloide, verwendet werden, die zwischen einem Steckerstift und einer Steckerbuchse angeordnet wird. Beim Einbringen des Steckerstifts kann diese Kontakthülse radial federn und sich somit dem tatsächlichen Außendurchmesser des Steckerstifts anpassen. Die Federkraft der Kontakthülse hält dabei den Steckerstift sicher in der Steckerbuchse und überträgt ein elektrisches Signal oder elektrische Energie von einem zum anderen Bauteil.
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Eine mehrteilige Ausführung eines solchen federnden Kontaktelements ist in
DE 1 197 524 A offenbart. Die darin beschriebene elektrische Kontakthülse zur Aufnahme von zylindrischen Steckerstiften besteht aus einer Hülse aus elastischem Kunststoffmaterial und einer Vielzahl darin untergebrachter starrer Kontaktelemente, die voneinander getrennt, entlang der Axialrichtung der Kunststoffhülse auf deren innere Umfangsfläche angeordnet sind. Der Kunststoff gewährleistet dabei die erforderliche Flexibilität zur Anpassung und Kraftbeaufschlagung des Kontaktelements und die starren Kontaktelemente selbst die elektrische Kontaktierung.
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Aus der
DE 564 889 A ist eine elektrische Steckvorrichtung mit Stift und Hülse vorbekannt, bei der mindestens eines dieser Kontaktteile elastisch und gewellt ist. Die
DE 1 465 765 A beschreibt ein elektrisches Verbindungsteil mit einem Buchsenteil aus einem rohrförmigen geradlinigen elektrischen Leiter, der im Querschnitt eine geschlossene Schleife bildet. Die
DE 10 2008 062 597 B3 beschäftigt sich mit einem Verbindungselement mit mindestens einem elektrischen Steckkontakt mit einem Hohlkörper eines elastischen Materials. In der
US 6,257,920 B1 ist eine Zugentlastung für ein Kabel beschrieben, die an einem elektrischen Steckverbinder montiert werden kann.
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Die
DE 10 2012 201 124 A beschreibt ein Kontaktelement zur Anordnung in einer elektrischen Steckverbindung, zum Beispiel zwischen einem Steckerstift und einer Buchse, bei dem in Steckrichtung im Wesentlichen über die gesamte Länge des Kontaktelements Lamellen ausgebildet sind. Durch diese Kontaktlamellen wird dem Kontaktelement eine gute Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die zu steckenden Bauteile verliehen.
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Jedoch ist es insgesamt wünschenswert, eine zuverlässige und leistungsfähige Steckverbindung ohne intermediäre Bauteile zu realisieren, da damit die Komplexität des Systems verringert und dessen Handhabbarkeit verbessert werden kann. Ferner können Platz, Gewicht und Kosten eingespart werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher einen elektrischen Steckverbinder zum Ausbilden einer Steckverbindung, insbesondere einer Hochvolt-Steckverbindung bereitzustellen, wobei der Steckverbinder geometrisch an unterschiedlich gestaltete Steckverbindungen anpassbar ist und eine gute elektrische Kontaktierung, Wärmeabfuhr und Abschirmung, insbesondere für Hochvolt-Anwendungen, gewährleistet.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 oder 2 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen und Anwendungen finden sich in den diesbezüglichen Unteransprüchen, der folgenden Beschreibung und den Zeichnungen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Kontakthülsen zum Ausgleichen von Maßtoleranzen in den Steckerstift oder die Steckerbuchse zu integrieren und den Steckverbinder damit um ein Bauteil zu reduzieren. Hierfür wird der Steckverbinder nicht wie im Stand der Technik mit einem kreisförmigen Querschnitt, sondern mit einer Aneinanderreihung von linearen oder bogenförmigen Abschnitten gestaltet. Durch die Wahl der Querschnittmorphologie wird eine elastische Verformbarkeit in Umfangsrichtung geschaffen, sodass der Steckverbinder selbst geeignet ist, etwaige Maßtoleranzen auszugleichen.
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Erfindungsgemäß besteht ein elektrischer Steckverbinder aus einem, im Querschnitt geschlossenen, zylinderförmigen Kontaktteil mit einer einstückigen Umfangswand und mehreren daraus ausgebildeten Kontaktbereichen zur kraftschlüssigen, elektrischen Kontaktierung mit einem in das Kontaktteil einsteckbaren Stecker des Steckverbinder-Gegenstücks.
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Das Kontaktteil kann zum Bespiel in Form einer zylindrischen Hülse vorliegen, weist aber in jedem Fall einen durch die Umfangswand umschlossenen Hohlraum mit mindestens einer offenen Seiten auf, sodass der Stecker darin eingesteckt werden kann. Ferner muss das Kontaktteil so beschaffen sein, dass es einen elektrischen Kontakt mit dem Steckverbinder-Gegenstück herstellen kann, d.h. eine hohe elektrische und bevorzugt eine hohe thermische Leitfähigkeit aufweist, sowie hohen elektrischen und thermischen Belastungen standhalten kann. Unter diesen Voraussetzungen wirkt der geschlossene Umfang des Kontaktteils als Faraday’scher Käfig und besitzt abschirmende Wirkung. Daher ist es nicht notwendig, eine separate Schirmhülse in der Steckverbindung vorzusehen, was deren Montage und Handhabung stark vereinfacht und Kosten reduziert.
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Die Kontaktbereiche sind in Umfangsrichtung voneinander beabstandet, verlaufen axial über die gesamte Länge des Kontaktteils und sind nur auf der radial innenliegenden Seite der Umfangswand ausgebildet. Vorteilhafterweise ist die Anzahl der Kontaktbereiche in Umfangsrichtung zwischen 12 und 24.
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Als Kontaktbereiche sind Abschnitte der Umfangswand zu verstehen, die einen unmittelbaren physischen Kontakt mit dem einsteckbaren Stecker herstellen. Wird das Kontaktteil als zylindrische Hülse ausgeführt, so erstrecken sich die Kontaktbereiche vollständig entlang der Hauptachse der Hülse, also axial. Der unmittelbare Kontakt ermöglicht nicht nur den effizienten Transport elektrischer Signale, sondern dient auch der Wärmeabführung und der Übertragung einer Klemmkraft von dem Kontaktteil auf den Stecker. Da die Kontaktbereiche über die gesamte Länge des Kontaktteils ausgebildet sind, wird gewährleistet, dass der physische Kontakt über eine Vielzahl zumindest linienförmiger Kontaktbereiche entlang der Umfangswand ausgebildet wird und insbesondere viele Übergangsstellen bereitgestellt werden.
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Ferner sind aus der Umfangswand des Kontaktteils in Umfangsrichtung elastische Abschnitte ausgebildet, so dass die Umfangswand durch Einstecken des Steckers in Umfangsrichtung elastisch dehnbar ist und bei eingestecktem Stecker eine Rückstellkraft in Umfangsrichtung erzeugt.
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Unter den elastischen Abschnitten der Umfangswand sind zum Beispiel einstückig, aus der Umfangswand ausgebildete, Teile zu verstehen, die durch ihre Gestalt eine „Formelastizität“ aufweisen und beim Einbringen des Steckers in gewissen Grenzen in Umfangsrichtung des Kontaktteils „federn“, d.h., sich so dehnen, dass sich der Innendurchmesser des Kontaktteils vergrößert, um einen Stecker mit einem Außendurchmesser, der größer ist als der Innendurchmesser des Kontaktteils im ungedehnten Zustand, aufnehmen zu können. Durch diese Flexibilität des Kontaktteils ist es in einem weiten Bereich möglich, Stecker unterschiedlichster Durchmesser aufzunehmen, solange wie der einbringbare Stecker eine ausreichende Dehnung, jedoch keine Überdehnung, des Kontaktteils bewirkt. Ferner können Stecker mit relativ großen Maßtoleranzbereichen verwendet werden, da die elastischen Abschnitte eine entsprechende Anpassung erlauben. Die elastischen Bereiche bewirken eine elastische Rückstellkraft, die auf die Außenseite des einbringbaren Steckers wirkt und über die Kontaktbereiche auf diesen übertragen wird. Durch diese Kraft (Anpressdruck) wird der Stecker fest in dem Kontaktteil gehalten, eine dauerhafte, sichere Kontaktierung gewährleistet und die Steckverbindung insgesamt gegen Lösen gesichert.
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Ein alternativer elektrischer Steckverbinder zum Ausbilden einer elektrischen Steckverbindung, insbesondere einer Hochvolt-Steckverbindung, mit einem Steckverbinder-Gegenstück, umfasst ein im Querschnitt geschlossenes, zylinderförmiges Kontaktteil mit einer einstückigen Umfangswand und mehreren daraus ausgebildeten Kontaktbereichen zur kraftschlüssigen, elektrischen Kontaktierung mit einer über das Kontaktteil steckbaren Buchse des Steckverbinder-Gegenstücks. Ferner sind die Kontaktbereiche in Umfangsrichtung voneinander beabstandet, verlaufen axial über die gesamte Länge des Kontaktteils und sind nur auf der radial außenliegenden Seite der Umfangswand ausgebildet. Aus der Umfangswand des Kontaktteils sind in Umfangsrichtung elastische Abschnitte ausgebildet, sodass die Umfangswand durch Kombination mit der Buchse in Umfangsrichtung elastisch stauchbar ist und bei übergesteckter Buchse eine Rückstellkraft in Umfangsrichtung erzeugt.
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Für den beschrieben alternativen Steckverbinder haben die meisten oben gegebenen Erläuterungen und die genannten technischen Vorteile entsprechend Gültigkeit. Der alternative Steckverbinder ist dafür vorgesehen, dass ein buchsenförmiges Steckverbinder-Gegenstück über das Kontaktteil des alternativen Steckverbinders gesteckt wird. Dabei weist die Buchse einen Innendurchmesser auf, der kleiner ist als der Außendurchmesser des Kontaktteils des Steckverbinders im unverformten Zustand. Wenn die Buchse dann über das Kontaktteil gesteckt wird, werden die elastischen Abschnitte hingegen gestaucht und der Außendurchmesser des Kontaktteils so verkleinert, dass die Buchse aufgesteckt werden kann. Der unmittelbare physische Kontakt wird hierbei durch die entsprechend radial außenliegenden Kontaktbereiche hergestellt. Die elastische Rückstellkraft der elastischen Bereiche drückt dabei das Kontaktteil über die Kontaktbereiche fest an die Innenseite der Buchse und gewährleistet so eine sichere mechanische Verbindung.
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Erfindungsgemäß weist der Querschnitt der Umfangswand des Kontaktteils sich in Umfangsrichtung einander abwechselnde lineare und bogenförmige Abschnitte auf, wobei die bogenförmigen Abschnitte die elastischen Abschnitte ausbilden.
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Hierbei können die bogenförmigen Abschnitte entweder radial nach innen oder radial nach außen gekrümmt sein. Beim Einbringen eines steckerförmigen Steckerverbinder-Gegenstücks in das Kontaktteil, sind es in erster Linie diese bogenförmigen Abschnitte, die elastisch gedehnt werden, um den Steckerstift aufzunehmen. In Abhängigkeit davon, ob die Bögen radial nach innen oder außen gekrümmt sind, bilden entweder die Bögen selbst oder die linearen Abschnitte die radial innenliegenden Kontaktbereiche und vice versa, aus. Im Fall eines buchsenförmigen Steckerverbinder-Gegenstücks, das über das Kontaktteil gesteckt wird, sind es wieder die bogenförmigen Bereiche, die elastisch gestaucht werden und die radial außenliegenden Kontaktbereiche werden ebenfalls entweder durch die Bögen oder die linearen Abschnitte ausgebildet.
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Über die konkrete Ausgestaltung der Geometrie und Anzahl der linearen und bogenförmigen Abschnitte ergeben sich vielfältige Möglichkeiten das Kontaktteil anzupassen. So ist es zum Beispiel bevorzugt, dass eine Länge der bogenförmigen Abschnitte in Umfangsrichtung der Kontakthülse kleiner oder größer als die der linearen Abschnitte ist und die Dicke der Umfangswand in den bogenförmigen Abschnitten kleiner oder größer ist als in den linearen Abschnitten. Lange, dünne Schenkel der bogenförmigen Bereiche resultieren in einer hohen Flexibilität und Verformbarkeit des Kontaktteils. Im Fall, dass die bogenförmigen Bereiche auch als Kontaktbereiche agieren, kann deren gute Verformbarkeit auch eine gute Anpassung und vergrößerte Kontaktfläche mit dem Steckverbinder-Gegenstück gewährleisten. Werden hingegen nur wenige kurze bogenförmige Abschnitte mit großer Wandstärke vorgesehen, dann zeichnet sich das Kontaktteil durch eine hohe Kontaktkraft und Formstabilität aus.
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Ferner ist es bevorzugt, dass die Dicke der Umfangswand an den Übergängen von den linearen zu den bogenförmigen Abschnitten größer ist als an Scheitelpunkten der bogenförmigen Abschnitte. Auch hierbei handelt es sich um eine weitere Möglichkeit das Kontaktteil anwendungsspezifisch auszugestalten. Durch die entlang der bogenförmigen Abschnitte variierende Wandstärke kann die Flexibilität des Kontaktteils optimiert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante des elektrischen Steckverbinders sind in der Umfangswand des Kontaktteils Öffnungen, bevorzugt schlitzförmige Öffnungen, vorgesehen. Diese Öffnungen können sich bevorzug axial entlang der gesamten Länge des Kontaktteils erstrecken. Durch das Vorsehen dieser Öffnungen kann zum einen eine Material- und somit Gewichtsersparnis des Steckverbinders verwirklicht werden. Zum anderen wird die Steifigkeit der Umfangswand als Ganzes herabgesetzt und je nach Ausgestaltung der Öffnungen kann sich eine Lamellenstruktur mit in Umfangsrichtung alternierenden Stegen und Schlitzen ergeben, wodurch die Flexibilität und Elastizität des Kontaktteils insgesamt erhöht wird. Ferner stellen die Öffnungen einen weiteren Weg zur Wärmeabfuhr bereit.
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In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsvariante des elektrischen Steckverbinders ist die Innenfläche der Umfangswand des Kontaktteils an einem oder beiden offenen Enden als Einführhilfe trichterförmig gestaltet und die Einführhilfen selbst sind durch radial nach außen oder radial nach innen gebogene Abschnitte der Umfangswand ausgebildet.
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Wie oben beschrieben, wird in das Kontaktteil ein Stecker eingebracht oder eine Buchse aufgesteckt. Da jedoch eine Diskrepanz zwischen den Durchmessern der zu kombinierenden Bauteile besteht, muss zunächst eine Einbringkraft aufgewandt werden, um die elastischen Abschnitte zu dehnen bzw. zu stauchen.
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Dies wird durch die Einführhilfen erheblich vereinfacht. Die trichterförmige Ausgestaltung führt dazu, dass sich das Steckverbinder-Gegenstück quasi selbst relativ zu dem Kontaktteil ausrichtet, ohne, dass bereits zu Beginn der Kombination beider Teile eine exakte axiale Ausrichtung erforderlich ist. Das vereinfacht die Montage der Steckverbindung erheblich. Auch führen die Einführhilfen das Steckverbinder-Gegenstück so, dass die elastischen Abschnitte allmählich und gleichmäßig verformt werden und nicht bereits zu Beginn der Kombination beider Teile die volle Verformungskraft aufgewandt werden muss. Im Fall, dass ein Stecker in das Kontaktteil eingebracht wird, sind Endabschnitte der Umfangswand an zumindest einer Öffnung des Kontaktteils nach außen gebogen. Damit ist an dieser Öffnung der Durchmesser des Kontaktteils trichterförmig aufgeweitet und der Stecker kann besonders einfach eingebracht werden. Im Fall eines buchsenförmigen Steckverbinder-Gegenstücks, sind die entsprechenden Endabschnitte radial nach innen gebogen und der Durchmesser des Kontaktteils trichterförmig verengt. Über diese verengte Region kann die Buchse besonders einfach über das Kontaktteil geführt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante des elektrischen Steckverbinders ist die Umfangswand des Kontaktteils aus einem plattierten Grundmaterial gefertigt, wobei das Grundmaterial, bevorzugt Federstahl, mit einem Werkstoff mit einer elektrischen Leitfähigkeit, die höher als die des Grundmaterials, bevorzugt Kupfer, plattiert ist.
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Neben der gezielten Anpassung geometrischer Parameter des Kontaktteils, ist es auch möglich dessen Eigenschaften über die Materialwahl zu beeinflussen. Um eine hohe Elastizität und Flexibilität zu erreichen ist es vorteilhaft entsprechende Materialien, wie zum Beispiel, Federstahl auszuwählen. Im Hinblick auf Leitfähigkeitseigenschaften empfiehlt es sich einen besonders guten elektrischen wie thermischen Leiter, zum Beispiel Kupfer, zu verwenden. Wird ein plattiertes Material d.h. ein Verbundwerkstoff eingesetzt, können mehrere vorteilhafte Werkstoffeigenschaften gleichzeitig genutzt werden. Federstahl als Grundmaterial gewährleistet Elastizität und die Anpassbarkeit an das Steckverbinder-Gegenstück. Ein hervorragender Leiter wie Kupfer, vorzugsweise auf den Kontaktbereichen aufgebracht, verbessert die Kontaktierung sowie die Wärmeabfuhr erheblich. Somit werden auch deutliche Kostenvorteile realisiert, da nur geringe Mengen von Kupfer eingesetzt werden müssen und überwiegend kostengünstiger Stahl für das Kontaktteil verwendet wird.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine elektrische Steckverbindung, insbesondere eine Hochvolt-Steckverbindung bereitzustellen, welche sich durch eine möglichst geringe Anzahl verwendeter Bauteile auszeichnet.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 8 gelöst.
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Die elektrische Steckverbindung, insbesondere Hochvolt-Steckverbindung, weist einen oben beschriebenen elektrischen Steckverbinder und ein Steckverbinder-Gegenstück in Form eines Steckers oder einer Buchse, das in oder über das Kontaktteil des elektrischen Steckverbinders gesteckt ist auf, wobei zwischen dem Kontaktteil und dem Steckverbinder-Gegenstück keine weiteren Bauelemente eingefügt sind, und somit eine unmittelbare elektrische Verbindung ausgebildet ist.
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Für das Kontaktteil und das Steckverbinder-Gegenstück sind verschiedenste Geometrien denkbar und nicht auf die hier genannten beschränkt, solange wie die beiden Bauteile wie oben beschrieben kombinierbar sind. Der Stecker kann zum Beispiel ein Steckerstift aus Vollmaterial oder ein Hohlstift sein. Die Buchse kann ebenfalls selbst eine zylindrische Hülse sein aber auch ein beliebiges Bauteil komplexer Geometrie.
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Die Steckverbindung verwirklicht alle oben genannten technischen Vorteile.
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Zwischen dem Kontaktteil und dem Steckverbinder-Gegenstück wird eine unmittelbare elektrische Verbindung hergestellt, d.h., das Vorsehen separater, intermediärer Bauteile, zum Beispiel in Form von Federelementen, Kontaktlamellen oder Schirmhülsen, um Maßtoleranzen auszugleichen, zahlreiche Kontaktbereiche auszubilden oder Störsignale abzuschirmen, wird durch die erfindungsgemäße Steckverbindung vermieden. Entweder der Steckverbinder oder das Steckverbinder-Gegenstück führen der Steckverbindung ein elektrisches Signal aus einem daran anschließbaren System zu und das andere Teil führt das Signal in ein daran anschließbares System ab. Es gibt keine zwischengeschalteten Bauelemente über die das Signal von dem Steckverbinder zu dem Steckverbinder-Gegenstück bzw. vice versa übertragen werden muss. Die Signalübertragung erfolgt direkt durch den unmittelbaren physischen Kontakt der beiden Bauteile. Dieser kann bevorzugt stoffschlüssig oder kraftschlüssig hergestellt werden. Dabei erfüllt der erfindungsgemäße elektrische Steckverbinder gleichzeitig die Funktionen aller konventionell zwischengeschalteten Bauelemente. Die Flexibilität des Kontaktteils ermöglicht den Ausgleich von Maßtoleranzen zwischen den Bauteilen. Weiter wird das Steckverbinder-Gegenstück durch einen hohen Anpressdruck gehalten, eine Vielzahl von Kontaktbereichen erzeugt und ein Übergangswiderstand signifikant reduziert. Die geschlossene Umfangswand des Kontaktteils hat zudem noch eine abschirmende Wirkung.
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Zusammenfassend weist die erfindungsgemäße Steckverbindung insgesamt die folgenden Vorteile auf: eine minimale Anzahl erforderlicher Bauteile, ein insgesamt robustes und einfaches System, einfache Verarbeitung und Montage, hoher Anpressdruck, sichere mechanische Befestigung, gute elektrische Kontakteigenschaften durch geringe Übergangswiderstände, hervorragende Anpassbarkeit durch Werkstoff- und Geometriewahl, sowie Kosten- und Platzersparnis. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist die Steckverbindung insbesondere für Hochvolt-Anwendungen geeignet.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1a stellt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsvariante des Steckverbinders gemäß der vorliegenden Erfindung dar.
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1b stellt eine perspektivische Ausschnittsvergrößerung von 1a dar.
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2 stellt eine perspektivische Ansicht der Einführhilfen des Steckverbinders gemäß der vorliegenden Erfindung dar.
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WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
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In 1a ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, in dem, in ein Kontaktteil 1 eines Steckverbinders, ein hülsenförmiges Steckverbinder-Gegenstück 2 eingebracht ist. Die Umfangswand wird hier durch ein 18-kantiges Kontaktteil 1 gebildet, in dessen Eckbereichen bogenförmige Abschnitte 6 ausgebildet sind. Die Umfangswand wird daher in Umfangsrichtung, aus linearen Abschnitten 7, d.h., den Kanten des Kontaktteils und bogenförmigen Abschnitten 6 gebildet. In der Detaildarstellung in 1b ist eine Variante gezeigt, in der die bogenförmigen Abschnitte 6 radial nach außen zeigen und radial innenliegende Seiten der linearen Abschnitte 7 den elektrischen Kontakt mit dem hülsenförmigen Steckverbinder-Gegenstück herstellen und eine Anpresskraft darauf übertragen. Beim Einbringen des Gegenstücks werden die bogenförmigen Elemente elastisch gedehnt und der Durchmesser des Kontaktelements vergrößert sich entsprechend. Die elektrische Kontaktierung wird z.B. über die Berührung zwischen den Innenseiten der linearen Abschnitte und der Außenseite des eingebrachten Gegenstücks erzielt.
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Im Fall eines buchsenförmigen Steckverbinder-Gegenstücks (nicht gezeigt), wird der Außendurchmesser des Kontaktteils durch Stauchung der bogenförmigen Abschnitte entsprechend verringert. Die Kontaktierung mit der aufgesteckten Buchse erfolgt dann in bzw. an den Eckbereichen des Querschnitts des Kontaktteils, in dem die bogenförmigen Abschnitte vorgesehen sind.
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Ferner sind auf den Endabschnitten der Umfangswand, an der offenen Seite des Kontaktteils, Einführhilfen 5 vorgesehen, die das Einbringen bzw. Aufstecken des Gegenstücks erheblich erleichtern.
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In 2 ist ein Beispiel zur Ausführung der Einführhilfen dargestellt. Konkret handelt es sich dabei um Einführhilfen für den Fall, dass ein Steckverbinder-Gegenstück in das Kontaktteil 1 einzubringen ist. Die Einführhilfen 5 selbst sind durch radial nach außen gebogene Endabschnitte an einer offenen Seite des Kontaktteils 1 ausgebildet. Dabei sind hier die linearen Abschnitte, d.h., die Kanten, nicht jedoch die bogenförmigen Abschnitte 7 umgebogen. Durch das Biegen dieser Abschnitte nach außen, wird der Innendurchmesser des Kontaktteils 1 aufgeweitet und zudem sind geneigte Flächen vorhanden, entlang welcher das Steckverbinder-Gegenstück geführt wird und in das Kontaktteil 1 gleiten kann. Wird das Gegenstück zunächst grob in axialer Richtung der offenen Seite des Kontaktteils angenähert, dann trifft es zuerst auf die geneigten Flächen der Einführhilfen, die das Gegenelement bei weiterer Einbringbewegung relativ zu dem Kontaktelement zentrieren und die Dehnung des Kontaktelements so allmählich eingeleitet wird. Durch die Einführhilfen wird in jedem Fall vermieden, dass sich flache Stirnflächen des Kontaktteils und des Steckverbinder-Gegenteils so im Anschlag befinden, dass eine Einbring- oder Aufsteckbewegung blockiert wird.