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Die Erfindung betrifft ein Kopfkissen für Frühgeborene.
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Frühgeborene, sogenannte Frühchen, verfügen über einen Kopf-Halsbereich, der sensibel und muskulär kaum gehalten ist. Diese Kinder werden vorzugsweise in Rücklage liegend gelagert, was dazu führt, dass der Kopf der Kinder zur Seite kippt und sich meist um ca. 90° nach rechts oder links dreht. Zusätzlich kann es zu einer Reklination des Kopfes oder einer Beugung nach vorn in Richtung auf das Kinn kommen. Dies führt zu einer Überstreckung im gesamten Wirbelsäulenbereich des Frühgeborenen, das keine Möglichkeit hat, aus eigener Kraft diese Position zu verändern. Die dafür benötigten Nackenmuskeln sind noch nicht in ausreichender Stärke ausgebildet. Daraus folgen Ausgleichsbewegungen, mit denen das Kind beispielsweise über die Streckmuskulatur der Wirbelsäule versucht, den Kopf aus der unbequemen und überstreckten Position herauszubewegen.
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Um das Verdrehen und Verkippen des Kopfes des Frühgeborenen zu verhindern, ist es aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise mit Stoffwindeln oder Handtüchern den Kopf des Frühgeborenen zu fixieren. Nachteilig ist dabei jedoch, dass der Kopf nun immer an der gleichen Stelle mit dem Hinderkopf auf der gegebenenfalls harten Unterlage aufliegt. Da Frühgeborene einen relativ weichen Schädel aufweisen, kann es dadurch zu einer Abflachung und Verformung des Schädels kommen, was unerwünscht ist.
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Daher ist es aus dem Stand der Technik bekannt, ringförmige Kissen zu verwenden, die den Kopf des Frühgeborenen in einem ringförmigen Bereich lagern und verhindern, dass in der Mitte dieses Ringes der Kopf auf einer Auflagefläche aufliegt. Ein derartiges Kissen ist beispielsweise aus der
DE 600 14 584 T2 und der
DE 10 2005 002 767 U1 bekannt.
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In der
DE 70 106 77 wird ein Kinderkopfkissen beschrieben, bei dem der Ring an unterschiedlichen Stellen einen unterschiedlich großen Durchmesser aufweist. Im Bereich des Nackens des Frühgeborenen ist der Querschnitt des Kissens geringer ausgebildet als dies im Bereich des Hinterkopfes der Fall ist. Dadurch soll die Lagerung des Kopfes, der auch in diesem Kissen fixiert und unbeweglich bleibt, verbessert werden.
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Die
US 6,170,103 B1 und die
DE 20 2005 008 276 U1 beschreiben jeweils Kissen, die ebenfalls über eine ringförmige Auflagefläche verfügen. In der Mitte dieser Fläche ist jedoch eine Stofflage, beispielsweise ein nicht gefüllter Teil des Kissens, angeordnet, auf dem der Hinterkopf des Frühgeborenen liegt. All diesen Kissen ist gemein, dass ein ringförmiger Auflagebereich als Kontaktfläche zwischen dem Kopf des Frühgeborenen und dem Kissen dient und dass der Bereich des Kopfes, der von dieser ringförmigen Auflagefläche umschlossen wird, nicht in Kontakt mit einer Auflage, beispielsweise einem Bett oder einer Matratze, kommt.
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Nachteilig an diesen Kissen ist jedoch, dass auch eine leichte Bewegung des Kopfes, durch die beispielsweise die noch sehr schwache Muskulatur trainiert werden kann, nicht möglich ist. Dies ist insbesondere beim Saugen, Schlucken oder Atmen für das Frühgeborene von Nachteil. Zudem wird durch die Kissen oftmals der Kopf des Kindes in einer angehobenen und somit für die spezielle Physiognomie des charakteristischen langen Hinterkopfes der Frühgeborenen ungünstigen Haltung gelagert wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kopfkissen für Frühgeborene vorzuschlagen, mit dem die Nachteile aus dem Stand der Technik behoben werden können.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch ein Kopfkissen für Frühgeborene, das eine Auflagefläche für einen Kopf des Frühgeborenen, eine Nackenstütze zum Abstützen eines Nackens des Frühgeborenen und zwei Stützkissen aufweist, die an zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Auflagefläche angeordnet sind, wobei die Stützkissen derart positioniert und ausgebildet sind, dass sie eine Drehung des Kopfes des Frühgeborenen in zwei entgegengesetzte Richtungen bis zu einem jeweiligen Stützwinkel erlauben, wenn der Kopf in der Mitte zwischen den Stützkissen der Auflagefläche aufliegt, wobei die Stützwinkel größer als 0 Grad und kleiner als 60 Grad sind.
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Durch ein derartiges Kissen ist eine nahezu optimale Lagerung des Kopfes des Frühgeborenen möglich. Wird der Kopf des Frühgeborenen auf die Auflagefläche des Kopfkissens aufgelegt, führt die Nackenstütze zum Abstützen des Nackens, so dass hier eine Überdehnung der Muskulatur wirksam verhindert wird. Die Nackenstütze dient gleichsam als Schiene für eine Drehbewegung des Kopfes und garantiert so eine physiologische Bewegungsausführung für eine optimale Haltung des Frühgeborenen beim Atmen und Saugen beziehungsweise Schlucken.
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Die beiden Stützkissen, die an zwei gegenüberliegenden Seiten der Auflagefläche angeordnet sind, erlauben eine Drehung des Kopfes des Frühgeborenen in beide Richtungen. Dadurch wird es dem Frühgeborenen ermöglicht, leichte Kopfbewegungen selbst auszuführen und so die schwache Muskulatur zu trainieren. Dabei wird durch die beiden Stützkissen eine zu starke Drehung verhindert, da der Kopf des Frühgeborenen an jeweils einem der beiden Stützkissen anliegt, und von diesem gestützt wird, sobald der Drehwinkel des Kopfes den Stützwinkel erreicht.
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Durch ein erfindungsgemäßes Kopfkissen wird dem Frühgeborenen also einerseits so viel Unterstützung im Nackenbereich wie nötig gewährt, um eine natürliche Wirbelsäulenform konstant zu gewährleisten, was insbesondere bei Bewegungen und beim Saugen, Schlucken oder Atmen von Vorteil ist, andererseits wird eine schädliche Überdehnung der Muskulatur und damit eine Asymmetrieentwicklung verhindert. Damit wird die benötigte Dauer des Krankenhausaufenthaltes des Frühgeborenen auf das Mindestmaß reduziert, da beispielsweise die Ernährung nicht durch eine Sonde erfolgen muss.
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Vorteilhafterweise sind die Stützwinkel größer als 20 Grad, bevorzugt größer als 30 Grad, besonders bevorzugt größer als 40 Grad und kleiner als 55 Grad, bevorzugt kleiner als 50 Grad, besonders bevorzugt kleiner als 45 Grad. Werden die Kopfkissen in unterschiedlichen Größen vorgehalten, was insbesondere den Abstand der beiden Stützkissen sowie deren Dicke betrifft, lässt sich der jeweilige Stützwinkel für eine gegebenen Kopfgröße des Frühgeborenen an die jeweiligen Anforderungen anpassen.
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Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die Auflagefläche auf einer Unterlage aufliegt, wenn das Kopfkissen auf der Unterlage liegt. Anders als bei Kopfkissen aus dem Stand der Technik, bei denen der Hinterkopf des Frühgeborenen im mittleren Bereich, der von der im Stand der Technik vorhandenen ringförmigen Auflagefläche umgeben wird, keinen Kontakt mit einer Unterlage, auf der das Kissen aufliegt, aufweist, um eine Abflachung des Hinterkopfes zu verhindern, ist es vorliegend ausdrücklich gewünscht, dass der Kopf des Frühgeborenen auf der Unterlage aufliegt, und sich zwischen der Unterlage und dem Kopf lediglich die Auflagefläche befindet. Dadurch wird ein Abrollen des Kopfes auf der Unterlage ermöglicht und gleichzeitig der speziellen Physiognomie der Hinterköpfe der Frühgeborenen Rechnung getragen.
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Vorzugsweise ist die Auflagefläche eine ungepolsterte Textillage, insbesondere ein Gewebe, besonders bevorzugt ein Baumwolltuch. Dies hat zur Folge, dass der Kopf des Frühgeborenen, wenn er auf der Auflagefläche des Kopfkissens aufliegt und so in Kontakt zur Unterlage kommt, auf der das Kopfkissen aufliegt, nicht oder nur minimal angehoben wird. Auch dies führt zu einer Haltung, in der die Wirbelsäule in einer nahezu optimalen Position gehalten wird.
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Vorteilhafterweise ist die Auflagefläche rechteckig ausgebildet. Dadurch wird eine ungestörte und unbeeinträchtigte Bewegung des Kopfes des Frühgeborenen bis zum jeweiligen Stützwinkel ermöglicht. Gleichzeitig sorgt die zwischen den beiden Stützkissen befestigte und beispielsweise angenähte Auflagefläche dafür, dass der Abstand der beiden Stützkissen konstant gehalten wird. Ein Ausweichen des Stützkissens als Reaktion auf beispielsweise vom Kopf des Frühgeborenen ausgeübten Druck wird so sicher verhindert.
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Vorzugsweise sind die Seiten der Auflagefläche, an denen die Stützkissen angeordnet sind, parallel zueinander. Dies ist insbesondere bei der rechteckigen Ausgestaltung der Auflagefläche gegeben, wobei die Ecken, in denen beispielsweise ein Stützkissen mit der Nackenstütze zusammentrifft, auch abgerundet sein können. Wichtig ist dabei lediglich, dass die Abrundung nicht so stark ist, dass eine Bewegungsfreiheit des Kopfes des Frühgeborenen über Gebühr eingeschränkt wird. Dies betrifft insbesondere die Ecken, an denen die Stützkissen mit der Nackenstütze zusammentreffen. An der gegenüberliegenden Seite der Auflagefläche können die Ecken und die gesamte Kontur der Auflagefläche nach Belieben ausgestaltet werden. Das Frühgeborene kommt in diesem Bereich bei der normalen Verwendung des Kissens nicht in Kontakt.
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An zwei gegenüberliegenden Seiten der Auflagefläche sind die beiden Stützkissen angeordnet. An einer zwischen diesen beiden Seiten liegenden dritten Seite befindet sich die Nackenstütze. Die Ausgestaltung weiterer Seiten, insbesondere der der Nackenstütze gegenüberliegenden Seite, in Form und Größe ist dabei für die Funktion des Kopfkissens unerheblich, so lange die gewünschten Bewegungsmöglichkeiten für den Kopf des Frühgeborenen nicht beeinträchtigt werden. Es hat sich allerdings als vorteilhaft herausgestellt, wenn an einer der dritten Seite der Auflagefläche, an der die Nackenstütze angeordnet ist, gegenüberliegenden Seite eine zweite Nackenstütze angeordnet ist. In diesem Fall sind die beiden einander gegenüberliegenden Seiten, an denen die beiden Nackenstützen angeordnet sind, parallel zueinander. Die Ecken sind vorzugsweise rechteckig ausgeformt, können aber auch abgerundet sein, solange die Bewegungsfreiheit des Kopfes nicht über Gebühr zusätzlich eingeschränkt wird. Durch zwei einander gegenüberliegende Nackenstützen würde die Formstabilität der Auflagefläche verbessert, so dass sich die beiden Stützkissen auch in Randbereichen nicht voneinander entfernen können, was eine Vergrößerung des jeweiligen Stützwinkels zur Folge hätte.
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Vorzugsweise sind die beiden Nackenstützen identisch zueinander ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung ist das Kissen in wenigstens zwei Orientierungen verwendbar, so dass Fehler bei der Verwendung des Kissens vermieden werden. Auch ist es möglich, die beiden Nackenstützen unterschiedlich auszubilden, so dass sie beispielsweise unterschiedlich dick ausgebildet sind. Dies kann beispielsweise einfach dadurch erreicht werden, dass die Nackenstützen als Kissen ausgebildet sind, die unterschiedlich stark gefüllt sind. Dadurch wird erreicht, dass das Kopfkissen für Frühgeborene verwendet werden kann, die unterschiedlich starke Unterstützung im Nackenbereich benötigen. Allerdings setzt dies einen sehr sorgfältigen Umgang voraus, da bei der fehlerhaften Verwendung des Kopfkissens in diesem Fall Schäden an der Wirbelsäule und der Haltung des Frühgeborenen zu befürchten sind. Insbesondere für den oftmals stressigen Alltag auf einer Frühgeborenen-Station eines Krankenhauses ist es daher von Vorteil, beide Nackenstützen identisch auszubilden, und so derartige Fehlverwendungen von vornherein auszuschließen.
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Vorzugsweise sind die Stützkissen mit einem geräuscharmen Material, insbesondere mit Polyesterhohlfasern gefüllt. Unter einem geräuscharmen oder dem noch vorteilhafteren geräuschlosen Material wird dabei ein Material verstanden, das keinerlei oder nur sehr wenig Geräusche von sich gibt, wenn es beispielsweise durch eine Bewegung des Kopfes des Frühgeborenen umgeschichtet oder bewegt wird. Bewegt sich der Kopf des Frühgeborenen, der auf dem Kopfkissen liegt, kommt es zwangsläufig zu einer Veränderung der Druckverhältnisse und der Druckverteilungen im Inneren der Nackenstütze und gegebenenfalls auch im Inneren der Stützkissen. Das Material, mit dem die jeweiligen Kissen gefüllt sind, reagiert auf diese Änderung der Druckverhältnisse durch eine Verschiebung und Bewegung. Kommt es dabei zu Geräuschen, kann dies zu auditiven Irritationen des Frühgeborenen führen. Um dies zu vermeiden, wird ein geräuscharmes oder sogar geräuschloses Material, wie dies beispielsweise Polyesterhohlfasern sind, verwendet.
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Dabei sind vorteilhafterweise auch die Nackenstützen in Form von Kissen ausgebildet, die mit dem gleichen Material wie die Stützkissen gefüllt sind. Es kann jedoch auch ausreichend sein, beispielsweise nur die Nackenstützen mit dem geräuscharmen oder einem geräuschlosen Material zu füllen. Soweit sich die Bewegung des Kopfes durch das Frühgeborene im Rahmen des durch die Stützkissen zugelassenen Winkelbereichs bewegt, kommt der Kopf und der Nackenbereich des Frühgeborenen hauptsächlich mit der Nackenstütze, die den Nacken unterstützt, in Kontakt. Hier ist folglich die Verwendung von geräuscharmen oder geräuschlosen Materialien besonders vorteilhaft.
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Die Nackenstützen sind vorteilhafterweise zwischen den beiden Stützkissen angeordnet. Dies bedeutet, dass die Länge des jeweiligen Stützkissens beispielsweise der Länge der Auflagefläche und der Länge wenigstens einer der Nackenstützen entspricht. Dies hat insbesondere Stabilitätsvorteile und führt zu einer einfachen Herstellung des Kissens.
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Als vorteilhaft hat sich zudem herausgestellt, wenn die Stützkissen mit jeweils wenigstens einer Naht an der Auflagefläche und der Nackenstütze angeordnet sind, wobei sich diese wenigstens eine Naht über die gesamte Ausdehnung des Kopfkissens in einer zu der jeweiligen Seite der Auflagefläche parallelen Richtung erstreckt, so dass die Naht sich auch zwischen dem jeweiligen Stützkissen und der Nackenstütze erstreckt. Dies hat neben einer besonders einfachen Herstellung des Kopfkissens den Vorteil, dass besonders einfach sichergestellt werden kann, dass die Auflagefläche auf einer Unterlage aufliegt, wenn das Kissen auf die Unterlage gelegt wird und die Auflagefläche durch den Kopf es Frühgeborenen belastet ist. Auf diese Weise ist es möglich, dass beispielsweise die Stützkissen sich in ihrer Lage und Position so verändern, dass die Naht zwischen der Auflagefläche und dem Stützkissen abgesenkt wird, so dass die Auflagefläche nahezu vollflächig auf der Unterlage zu liegen kommt. Zudem kann Füllmaterial aus der Nackenstütze nicht in die Stützkissen oder umgekehrt verschoben werden.
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Mit dem erfindungsgemäßen Kopfkissen gemäß einem der hier dargestellten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung wird folglich eine Lagerung des Kopfes des Frühgeborenen erreicht, mit der Bewegungen, insbesondere Drehbewegungen des Kopfes des Frühgeborenen abgefangen und abgestützt werden, ohne dass der Kopf in einer starren Position fixiert wird. Dadurch, dass Drehungen des Kopfes möglich sind, verschiebt sich auch der Auflagepunkt des Hinterkopfes des Frühgeborenen auf der Auflagefläche, so dass der Ausbildung eines flachen Hinterkopfes entgegengewirkt wird. Zudem unterstützen die Stützkissen eine Ruhehaltung in leicht gedrehter Haltung und verhindern so eine Überdehnung der Drehmuskulatur.
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Die tatsächliche Größe und die Abmessungen des jeweiligen Kopfkissens, insbesondere die Abmessungen der Auflagefläche, der Nackenstütze und der Stützkissen können dabei eine jeweilige Größe des Kopfes des Frühgeborenen angepasst werden. Der Einsatz eines derartigen Kissens erfolgt sinnvollerweise in den ersten Wochen und Monaten bis hin zum vollständigen Entwicklungsstadium eines Neugeborenen. Insbesondere wird es Frühgeborenen auf diese Weise ermöglicht, auf natürlichem Wege Nahrung aufzunehmen und so einerseits das Saugen und Schlucken zu trainieren und andererseits einen übermäßig langen Klinikaufenthalt durch die Ernährung per Sonde zu vermeiden. Das Kissen kann auch für Kinder mit schwacher Muskulator oder Problemen mit der Halswirbelsäule, der Atmung oder der Nahrungsaufnahme verwendet werden.
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Mit Hilfe der beigefügten Figuren wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es zeigt
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1 – die schematische Draufsicht auf ein Kopfkissen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
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2 – die schematische Schnittdarstellung entlang der Linie II-II aus 1,
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3 – eine schematische Schnittdarstellung entlang der Linie III-III aus 1 und
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4 – die Darstellung aus 2 in mit einem Kopf belasteten Zustand.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Kopfkissen 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Zentral befindet sich eine Auflagefläche 2, auf die ein Kopf eines Frühgeborenen aufgelegt werden kann. In diesem Zustand befindet sich im Nackenbereich des Frühgeborenen eine Nackenstütze 4, die den Nacken unterstützt und als Schiene für eine Drehbewegung des Kopfes dient. Am gegenüberliegenden Ende der Auflagefläche 2 befindet sich eine zweite Nackenstütze 6. Beide Nackenstützen 4, 6 sind identisch ausgebildet, so dass das Kopfkissen 1 in zwei unterschiedlichen Orientierungen verwendet werden kann. Damit werden fehlerhafte Verwendungen nahezu vollständig ausgeschlossen. An zwei gegenüberliegenden Seiten 8 der Auflagefläche 2 ist jeweils ein Stützkissen 10 angeordnet.
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Während die Auflagefläche 2 in einer vorteilhaften Ausgestaltung als ungepolsterte Stofflage, beispielsweise als Baumwolltuch, ausgebildet ist, sind die Stützkissen 8 mit einem Füllmaterial gefüllt und weisen eine ausreichende Stabilität auf, um einen Kopf eines Frühgeborenen so weit zu stützen, dass eine Drehbewegung des Kopfes abgefangen wird.
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Jedes der beiden in 1 gezeigten Stützkissen 10 ist über eine Naht 12 mit den jeweiligen benachbarten Bauteilen verbunden. Dieses sind die Nackenstütze 4, die zweite Nackenstütze 6 und die Auflagefläche 2. Dadurch, dass die Nähte 12 über die gesamte Länge des Kopfkissens 1 verlaufen, können die Stützkissen 10 um diese Naht 12 herum verschwenkt werden. Dies ist insbesondere für den Fall von Vorteil, dass die Auflagefläche 2 mit einem Kopf eines Frühgeborenen belastet wird.
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2 zeigt die Schnittdarstellung durch 1 entlang der Linie II-II. Man erkennt die beiden Stützkissen 10, die über die beiden Nähte 12 mit der Auflagefläche 2 verbunden sind. Das Kissen ist auch entlang einer in 2 parallel zur Auflagefläche liegenden Ebene symmetrisch ausgebildet, so dass es auch hier in unterschiedlichen Orientierungen verwendet werden kann. Eine fehlerhafte Verwendung des Kissens wird auf diese Weise noch weiter reduziert.
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3 zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch ein Kopfkissen 1 entlang der Linie III-III aus 1. Zwischen den beiden Stützkissen 10 befindet sich die zweite Nackenstütze 6, die über die beiden Stützkissen 10 mit den beiden Nähten 12 verbunden ist. Man erkennt, dass die zweite Nackenstütze 6 eine geringere Dicke als die Stützkissen 10 aufweist. Die zweite Nackenstütze 6 ist lediglich zur Unterstützung des Nackenbereichs des Frühgeborenen vorgesehen und soll eine Schwenk- oder Drehbewegung des Kopfes lediglich führend unterstützen. Die Stützkissen 10 hingegen sollen die Drehbewegung bei einem jeweiligen Stützwinkel abfangen und ein weiteres Drehen des Kopfes in die entsprechende Richtung verhindern. Daher weisen sie eine größere Dicke und gegebenenfalls eine größere Stabilität als die zweite Nackenstütze 6 auf.
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4 zeigt die Darstellung aus 2, wobei sich zwischen den beiden Stützkissen 10 ein Kopf 14 befindet, der auf der Auflagefläche 2 aufliegt. Durch die Belastung der Auflagefläche 2 mit dem Kopf 14 wird die Auflagefläche 2 abgesenkt und die beiden Stützkissen 12 werden nach oben verschwenkt. Dadurch vergrößert sich die Stützwirkung der Stützkissen 12 und eine Dreh- oder Schwenkbewegung des Kopfes 14 auf der Auflagefläche 2 wird noch besser verhindert. Das Umklappen oder Verschwenken der Stützkissen 10 um die Nähte 12 wird vereinfacht, da die Nähte 12, wie in 1 gezeigt, sich über die gesamte Länge des Kissens, also auch zwischen der Nackenstütze 4 und dem jeweiligen Stützkissen 10 sowie der zweiten Nackenstütze 6 und dem jeweiligen Stützkissen 10 erstrecken. Der Kopf 14 liegt dabei folglich auf einer in 4 nicht gezeigten Unterlage auf, wobei sich zwischen dieser Unterlage und dem Kopf 14 lediglich die Auflagefläche 2 befindet. Auch dies führt dazu, dass der Kopf 14 von dem Frühgeborenen selbst bewegt und gerollt werden kann und gleichzeitig die Ausbildung eines abgeflachten Hinterkopfes durch die dauernde Belastung des Kopfes 14 an einer Stelle verhindert wird.
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Ein Absenken der Auflagefläche 2 kann auch erreicht werden, wenn zusätzlich oder alternativ zu den Nähten 12 die in 1 gezeigten Nähte zwischen den Nackenstützen 4, 6 und der Auflagefläche 2 durch die Stützkissen 10 durchgehend ausgestaltet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kopfkissen
- 2
- Auflagefläche
- 4
- Nackenstütze
- 6
- Zweite Nackenstütze
- 8
- Seite
- 10
- Stützkissen
- 12
- Naht
- 14
- Kopf
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 60014584 T2 [0004]
- DE 102005002767 U1 [0004]
- DE 7010677 [0005]
- US 6170103 B1 [0006]
- DE 202005008276 U1 [0006]