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Die Erfindung betrifft ein Messelement für Flexodruckelemente zur Kontrolle eines Anstelldruckes gegenüber einem Bedruckstoffträger. Die Erfindung betrifft ebenso eine Vorrichtung zur Einstellung eines Anstelldruckes eines Flexodruckelementes gegenüber einem Bedruckstoffträger, bei dem auf dem Flexodruckelement ein Messelement angeordnet ist. Ebenfalls betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Kontrolle eines Anstelldruckes eines Flexodruckelementes gegenüber einem Bedruckstoffträger.
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Beim sogenannten Flexodruck handelt es sich um ein Hochdruckverfahren, bei dem alle druckenden Elemente erhöht sind und sich auf einem gleichen Niveau befinden. Nichtbildteile bzw. nicht druckende Elemente sind im Verhältnis zu den druckenden Elementen vertieft. Mit einer Einfärbewalze, der sogenannten Rasterwalze, werden die druckenden Elemente der Flexodruckelemente eingefärbt. Nach dem Einfärben der Druckelemente oder der Druckform findet eine Übertragung auf den Bedruckstoff statt. Um eine gleichmäßige Farbübertragung von dem Druckelement auf den Bedruckstoff zu gewährleisten, ist ein Mindestdruck notwendig, der durch einen Anstelldruck der Druckelemente gegenüber dem Druckstoffträger gewährleistet wird. Üblicherweise wird das Einfärben der Druckelemente über eine Walze durchgeführt, die Druckelemente selbst sind auf einer Druckwalze angeordnet, der Bedruckstoff läuft an der Oberfläche der Druckwalze auf dem Flexodruckelement ab, so dass der Anstelldruck zwischen dem Flexodruckelement und dem Druckstoffträger durch eine Zuordnung der Druckwalze gegenüber der Bedruckstoffträgerwalze erfolgt.
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Die Flexodruckelemente oder das Klischee sind elastisch und werden durch den Anstelldruck verformt, so dass sich auch die Druckbildelemente verformen. Bei zunehmendem Anstelldruck wird die Verformung stärker, so dass die Druckelemente breiter drucken, was dazu führen kann, dass das Druckbild unpräzise wird. Sind der Anstelldruck und damit auch der Anpressdruck des Bedruckstoffes gegenüber den Flexodruckelementen zu gering, ist die Farbübertragung ungleichmäßig.
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Die Einstellung des Mindestanpressdruckes erfolgt über das Bedienpersonal an der jeweiligen Druckmaschine. Um eine präzise Einstellung durchführen zu können, bedarf es eines erfahrenen Bedienpersonals, wodurch die Einstellung des Anpressdruckes von individuellen Komponenten abhängig ist. Zur Unterstützung des Bedienpersonals ist es vorgesehen, neben dem Klischee ein Messelement anzuordnen, das feine parallele oder konzentrische Linien aufweist. Wird der Anpressdruck zu groß, verformen sich die Druckbildelemente so stark, dass die Zwischenräume verschwinden. Dies ist ein Anzeichen für einen zu großen Anpressdruck. Das Verschwinden von Linien kann aber auch andere Ursachen haben, beispielsweise Verschmutzungen oder Anlagerungen von Farbpigmenten, so dass eine zuverlässige Anzeige nicht möglich ist. Darüber hinaus sind die feinen Linien nur schwer zu erkennen.
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Die
DE 10 2011 122 932 B3 betrifft einen Kontrollstreifen für eine Lackdruckform und eine Lackdruckform als solche. Der Kontrollstreifen ist als Hochdruckstreifen ausgebildet und weist eine Vielzahl unterschiedlicher Kontrollelemente auf, die druckseitige Oberflächenvertiefungen in Längs- und/oder Querrichtung zur Längsrichtung des Kontrollstreifens aufweisen, die schriftzugartig oder in Form von Kreisen ausgebildet sind. Die Kontrollelemente können voneinander beabstandet ausgebildet sein, wobei die Oberfläche eines Kontrollelementes im Vergleich zu einer Oberfläche eines anderen Kontrollelementes einen gleichen oder unterschiedlichen Abstand zu einer Grundfläche des Kontrollstreifens aufweist.
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Die
WO 2013/063173 A1 betrifft ein Flexodrucksystem mit einer Flexodruckplatte, die beispielsweise aus Plastik, Gummi oder einem Fotopolymer hergestellt worden ist. In den Flexodruckplatten kann ein Muster eingraviert sein. Auf einer Trägerwalze kann ein Befestigungsband angeordnet sein, auf dem wiederum die Druckplatte in einer rollenförmigen Form angebracht ist. Die Druckplatte weist ein Muster mit einer Vielzahl von zu druckenden Linien auf. Unterschiedliche Härten der Druckplatte können vorgesehen sein.
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Die
DE 10 2010 000 907 A1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Optimieren der Relativposition zumindest zweier Druckwerkszylinder, bei dem die Relativposition der Druckwerkszylinder aufgrund von Messwerten eingestellt wird. Die Messwerte umfassen erste Werte zur Größe der Fläche, mit der zumindest einer der Druckwerkszylinder einen weiteren Körper berührt. Über eine Kameraeinrichtung kann die Berührungsfläche aufgenommen werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Messelement für Flexodruckelemente, eine Vorrichtung zur Einstellung des Anstelldruckes eines Flexodruckelementes gegenüber einem Bedruckstoffträger und ein Verfahren zur Kontrolle eines Anstelldruckes eines Flexodruckelementes bereitzustellen, mit denen eine schnelle Auffindung eines Mindestdruckes oder eines Grenzdruckes möglich ist, um eine sichere Farbübertragung zu gewährleisten und gleichzeitig eine Überpressung zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Messelement mit den Merkmalen des Hauptanspruches und eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den Merkmalen der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren offenbart.
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Das erfindungsgemäße Messelement zur Kontrolle eines Anstelldruckes gegenüber einem Bedruckstoffträger sieht mehrere, in der Höhe abnehmende und in der Fläche sich nicht überdeckende Druckebenen vor. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, ein abgestuftes Messelement, ähnlich einer Pyramide, vorzusehen, bei denen die tiefer liegenden Druckebenen, beispielsweise in der Größe zunehmen oder aber zumindest nicht vollständig von der darüberliegenden Druckebene abgedeckt werden, so dass sich je nach Anstelldruck ein in der Größe und/oder Form verändertes Druckbild ergibt. Die erste Ebene des Messelementes druckt als erstes, sobald ein Kontakt mit dem einfärbenden Bauteil, beispielsweise der Rasterwalze, stattfindet und nachfolgend das Messelement in Kontakt mit dem Bedruckstoff tritt. Der bei dem ersten druckenden Kontakt vorhandene Anstelldruck ist in der Regel noch nicht ausreichend, um für das eigentliche Druckmotiv einen gleichmäßigen Druck zu gewährleisten, so dass die Pressung zwischen dem Bedruckstoffträger und dem Flexodruckelement erhöht wird, bis zumindest eine weitere oder mehrere tiefer liegende Druckebenen drucken. Sobald die vorab festgelegte Druckebene erreicht wird, ist der gewünschte oder gewählte Anstelldruck erreicht, der ausreichend ist, um einerseits einen gleichmäßigen Farbübertrag und andererseits ein präzises Druckbild zu gewährleisten.
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Die Form und/oder Orientierung der Druckflächen des Messelementes kann in den unterschiedlichen Ebenen verschieden sein, so dass beispielsweise in der ersten Ebene ein Dreieck gedruckt wird, in der nachfolgenden ein Quadrat und in der dritten, tiefsten Druckebene ein Kreis. Dadurch ist nicht nur allein über eine Größenzunahme bei zunehmenden, pyramidenförmig ausgestalteten Druckflächen in abnehmenden Druckebenen eine Detektion des Anstelldruckes möglich, sondern auch auf einfache Art und Weise durch Erkennung unterschiedlicher Formen oder Orientierungen von Formen.
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Die Druckebenen des Messelementes sind vorteilhafterweise gleichmäßig in der Höhe zueinander beanstandet, so dass eine feingestufte, gleichmäßige Veränderung des Anstelldruckes anhand der sich verändernden gedruckten Flächen, Orientierungen oder Formen durch das Messelement dargestellt werden kann. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass ein abnehmender Abstand der Druckebenen in Richtung auf den Zielanstelldruck vorgesehen ist, um eine möglichst feine und präzise Einstellung ermöglichen zu können.
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Das Messelement ist vorteilhafterweise neben einem Druckmotiv auf dem Flexodruckelement angeordnet, um das eigentliche Druckmotiv nicht zu beeinträchtigen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Einstellung eines Anstelldruckes eines Flexodruckelementes gegenüber einem Bedruckstoffträger, bei dem auf dem Flexodruckelement ein Messelement, wie es oben beschrieben ist, angeordnet ist, sieht vor, dass eine Bilderfassungseinrichtung dem Bedruckstoffträger zur Erfassung des Druckbildes des Messelements auf dem Bedruckstoff zugeordnet ist. Über die Bilderfassungseinrichtung ist es möglich, die Form und/oder Größe des Druckbildes des Messelementes zu erfassen, so dass eine optische Messung des Anstelldruckes über einen Bildvergleich erreicht werden kann. Einem bestimmten Druckbild des Messelementes, beispielsweise einer Größe oder einer Form, ist ein bestimmter Anstelldruck zugeordnet. Wird ein bestimmtes Druckergebnis des Messelementes erreicht, ist der gewünschte Anstelldruck vorhanden, wird ein davon abweichendes Druckbild detektiert, ist der gewünschte Anstelldruck nicht eingestellt und kann korrigiert werden. Aufgrund der Form und/oder Größe des Druckbildes des Messelementes ist eine qualitative und quantitative Aussage darüber möglich, in welche Richtung der Anstelldruck verändert werden muss und wie groß die Veränderung ausgeführt werden sollte.
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Der Bilderfassungseinrichtung kann eine Auswerteeinrichtung für die Bilddaten zugeordnet sein, so dass eine automatische Bildauswertung stattfinden kann. Ein Vergleicher kann in der Vorrichtung integriert oder dieser zugeordnet sein, der die erfassten Bilddaten mit vorher abgelegten Mustern vergleicht, so dass durch einen einfachen Mustervergleich erfasst werden kann, wie und in welchem Umfang der Anstelldruck variiert werden muss.
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Eine Ausgabeeinheit kann vorhanden sein, die ein Signal bei einer Abweichung zwischen einem Sollwert und einem Istwert oder bei Erreichen eines Sollwertes für Bilddaten des Messelementes ausgibt. Die Ausgabeeinheit kann ein akustisches und/oder optisches Signal ausgeben, so dass der Bedienperson angezeigt wird, in welchem Zustand sich die Druckmaschine befindet und ob und in welche Richtung der Anstelldruck verändert werden muss.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Steuereinrichtung und ein Stellantrieb zur Veränderung des Anstelldruckes der Bilderfassungseinrichtung zugeordnet ist, so dass automatisch nach der Bilderfassung und der Bildauswertung über den Stellantrieb der Anstelldruck geeignet verändert werden kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kontrolle eines Anstelldruckes eines Flexodruckelementes gegenüber einem Bedruckstoffträger mit einer oben beschriebenen Vorrichtung sieht vor, dass das Druckbild des Messelementes erfasst und der Anstelldruck in Abhängigkeit von dem ausgewerteten Druckbild des Messelementes eingestellt wird. Der Anstelldruck kann dabei in Abhängigkeit von der Größe und/oder Form des Druckbildes des Messelementes eingestellt werden.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 – eine schematische Darstellung eines Druckwerkes; sowie
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2 – eine Detailansicht eines Messelementes, sowie
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3 – eine Variante des Messelementes.
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In der 1 ist eine schematische Darstellung eines Druckwerkes mit einem als Druckformzylinder 1 ausgebildeten Druckformträger mit einem an der Oberfläche des Druckformträgers angeordneten Flexodruckelement 11 gezeigt. Der Druckformzylinder 1 dreht sich um seine Achse, auf der Oberfläche des Flexodruckelementes 11 läuft ein Bedruckstoff 4 ab, der über einen Gegendruckzylinder 2 als Bedruckstoffträger gegen das Flexodruckelement 11 auf dem Druckformzylinder 1 gedrückt wird. Um das Flexodruckelement 11 mit einer Farbe zu versehen, ist auf der dem Gegendruckzylinder 2 gegenüberliegenden Seite des Druckformzylinders 1 eine Rasterwalze 3 angeordnet, der ein Kammerrakelsystem 5 zugeordnet ist.
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Im Flexodruck sind die jeweiligen Zylinderachsen parallel zueinander angeordnet. Der Anpressdruck zwischen dem Druckformzylinder 1 und dem Gegendruckzylinder 2 und damit des Flexodruckelementes 11 gegenüber dem Bedruckstoff 4 ist frei einstellbar, ebenso ist der Anpressdruck der Rasterwalze 3 gegen das Flexodruckelement 11 einstellbar. Bei dem dargestellten Druckwerk handelt es sich um ein direktes Hochdruckverfahren im Rollenrotationsdruck, bei dem flexible Druckplatten als Flexodruckelemente 11 auf dem Druckformzylinder 1 befestigt sind. Die Flexodruckelemente können aus einem Photopolymer oder Gummi bestehen und werden mit niedrigviskosen Druckfarben benetzt. Die erhabenen Stellen der Flexodruckelemente 11 sind bildtragend, das heißt, dass die Farben, die sich auf den erhabenen Stellen der Flexodruckelemente 11 befinden, auf der Bedruckstoffbahn 4 aufgedruckt werden. Grundsätzlich ist es möglich, neben dem Rollenrotationsdruckverfahren auch andere Hochdruckverfahren mit Flexodruckelementen, beispielsweise ebenen Flexodruckelementen, durchzuführen.
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Über das der Rasterwalze 3 zugeordnete Kammerrakelsystem 5 wird Farbe kontinuierlich auf die sich drehende Rasterwalze 3 aufgetragen. Über das Kammerrakelsystem 5 wird die Menge der zugeführten Farbe reguliert und ein gleichmäßiger Farbauftrag über die gesamte Rasterwalzenlänge sichergestellt. Von der Rasterwalze 3 wird die Farbe abrollend auf das sich gegenläufig drehende Flexodruckelement 11 auf den Druckformzylinder 1 aufgetragen. Von dort drucken die erhabenen Stellen des Flexodruckelementes 11 das Motiv auf die Bedruckstoffbahn. Je nach Anpressdruck des Flexodruckelementes 11 gegenüber der Bedruckstoffbahn 4 kommt es zu einem unterschiedlichen Druckverhalten. Ist der Anstelldruck gegenüber der Bedruckstoffbahn 4 zu gering, findet ein ungleichmäßiger Farbübertrag von dem Flexodruckelement 11 auf die Bedruckstoffbahn 4 statt. Ist der Anstelldruck zu groß, verformen sich die elastischen Flexodruckelemente, was zu einer Veränderung des Druckbildes führt. Die erhabenen Stellen des Flexodruckelementes 11 verformen sich zu stark, so dass die Präzision des Druckbildes leidet, die erhabenen Stellen drucken zu breit.
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Zur Einstellung des Anstelldruckes ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Stellantrieb 14 dem Druckformzylinder 1 zugeordnet, alternativ ist es möglich, den Gegendruckzylinder 2 oder beide Walzen mit einem entsprechenden Stellantrieb auszurüsten, um eine Verlagerung der Achsen aufeinander zu oder voneinander weg zu bewirken. Die Rasterwalze 3, der Druckformzylinder 1 und der Gegendruckzylinder 2 können in einem gemeinsamen Maschinenrahmen gelagert sein und individuell oder miteinander gekoppelt zueinander verlagerbar ausgebildet sein. Dem Stellantrieb 14 ist eine Steuereinrichtung 15 zugeordnet, über die das Maß und die Richtung der Verstellung gesteuert werden können. An der Steuereinrichtung 15 kann auch eine Ausgabeeinheit 13 vorgesehen sein, über die ein Signal für eine Abweichung zwischen einem Sollwert und einem Istwert des Anstelldruckes oder bei Erreichen eines Sollwertes eines Anstelldruckes ausgegeben werden kann.
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Um den Anstelldruck des Flexodruckelementes 11 gegenüber dem Bedruckstoffträger 2 bzw. der Bedruckstoffbahn 4 erfassen zu können, bzw. um einen gewählten, für richtig angesehenen Anstelldruck einfach einstellen zu können, ist eine Bilderfassungseinheit 10 vorgesehen, die nach dem Bedrucken die Bedruckstoffbahn 4 aufnimmt, wobei der Bilderfassungseinrichtung 10, die üblicherweise als eine Kamera ausgebildet ist, einer Auswerteeinrichtung 12 zugeordnet ist, über die die Bilddaten hinsichtlich Position, Form und/oder Größe oder auch Farbintensität überprüft werden kann.
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Die Überprüfung des Anstelldruckes erfolgt über eine Erfassung eines Druckbildes eines Messelementes, das nachfolgend erklärt wird.
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2 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Messelementes 6, das auf einem Flexodruckelement 11 angeordnet ist, vorteilhafterweise neben dem eigentlichen Motiv, das auf den Bedruckstoff 4 aufgedruckt werden soll. Das Messelement 6 sieht im dargestellten Ausführungsbeispiel 3 Druckebenen 7, 8, 9 vor, die auf unterschiedlichen Niveaus erhaben ausgebildet sind. Die oberste Druckebene 7 ist quadratisch aufgebaut und stellt die Spitze eines pyramidenartigen Aufbaus dar. Die erste Druckebene 7 druckt als erstes, sobald ein Kontakt mit dem Bedruckstoff 4 stattfindet, nachdem das Flexodruckelement 11 zusammen mit dem Messelement 6 über die Rasterwalze mit Farbe versehen wurde. Wenn nur die erste Druckebene 7 in Kontakt mit dem Bedruckstoff 4 tritt, ist in der Regel der Anstelldruck noch nicht ausreichend groß, um einen gleichmäßigen Farbübertrag für das Motiv auf dem Flexodruckelement 11 zu gewährleisten. Die obere Druckebene 7 kann auf dem Niveau der Druckflächen des Flexodruckelementes 11 angeordnet sein, so dass bei einem Erstkontakt mit dem Bedruckstoff 4 ein korrespondierendes Druckergebnis sowohl des eigentlichen Druckmotivs als auch des Messelementes vorliegt.
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Dementsprechend wird ein höherer Anstelldruck eingestellt, was zu einer Komprimierung des elastischen Messelementes 6 führt, so dass die zweite Druckebene 8 ebenfalls mit an dem Druckbild des Messelementes 6 teilnimmt. Ist die zweite Druckebene 8 des Messelementes 6 vollständig auf dem Bedruckstoff 4 zu erkennen, kann davon ausgegangen werden, dass der korrekte, vorher festgelegte Anstelldruck erreicht ist. Die zweite Druckebene 8 des Messelementes 6 ist ebenfalls quadratisch aufgebaut und entspricht auch der Orientierung der ersten Druckebene 6, allerdings ist die Fläche gegenüber der ersten Druckebene 7 vergrößert.
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Wird der Anstelldruck weiter erhöht, tritt die dritte und niedrigste Druckebene 9 in Kontakt mit dem Bedruckstoff 4. Die dritte Druckebene 9 des Messelementes 6 weist ebenfalls eine quadratische Form in der gleichen Orientierung wie die erhaben angeordneten Druckebenen 7 und 8 auf und ist gegenüber der zweiten Druckebene 8 ebenfalls vergrößert. Wird über die Bilderfassungseinrichtung 10 erkannt, dass die tiefste Druckebene 9 Farbe auf den Bedruckstoff 4 überträgt, ist dies ein Zeichen dafür, dass der Anstelldruck zu groß ist und damit der Abstand zwischen dem Flexodruckelement 11 und dem Bedruckstoff 4 bzw. zwischen dem Druckformzylinder 1 und dem Gegendruckzylinder 2 zu vergrößern.
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Die Bilderfassungseinrichtung 10 überwacht die Pressung bzw. den Anstelldruck permanent, indem der Bereich, in dem das Messelement 6 druckt, beispielsweise ein Randbereich des Bedruckstoffes 4, von der als Kamera ausgebildeten Bilderfassungseinrichtung 10 überwacht wird. Die von der Kamera erfassten Daten werden über eine Auswerteeinrichtung 12 nach Form, Orientierung und/oder Größe ausgewertet und gegebenenfalls über einen in der Auswerteeinrichtung 12 integrierten Vergleicher mit vorher abgelegten Mustern verglichen. Wird nur die erste Druckebene 7 gedruckt und ein entsprechendes Druckbild erfasst, kann in der Auswerteeinrichtung 12 ein Vergleich vorgenommen werden. Neben einer optischen und/oder akustischen Ausgabe des Auswerteergebnisses oder des erfassten Bildes ist es möglich, ein Signal auszugeben, das ein Überschreiten, Erreichen oder Unterschreiten eines gewünschten und vorher festgelegten Anstelldruckes ausgibt. Zur automatischen Einstellung des Anstelldruckes kann von der Auswerteeinrichtung 12 über eine Steuereinrichtung 15 ein Stellantrieb 14 zur Verstellung des Abstandes zwischen dem Druckformzylinder 1 und dem Gegendruckzylinder 2 erfolgen.
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Neben einer Größenänderung des Druckbildes des Messelementes 6 über die pyramidenartig übereinander geschichteten Druckebenen 7, 8, 9 ist es möglich, unterschiedliche Orientierungen der Druckbilder der Druckebenen 7, 8, 9 vorzusehen, so dass sich durch die Orientierung eine leichte Detektion des jeweiligen Anstelldruckes erreichen lässt. Der jeweiligen Druckebene des Messelementes 6 kann ein bestimmter Wert des Anstelldruckes oder zumindest ein Inkrement des Anstelldruckwertes zugeordnet werden, so dass bei einer mehrstufigen Ausgestaltung des Messelementes 6 erkannt werden kann, um wie viel der Anstelldruck vergrößert oder verringert oder um welchen Weg und in welche Richtung der Druckformzylinder 1 zu dem Gegendruckzylinder 2 verlagert werden muss, um den gewünschten Anstelldruck zu erreichen.
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3 zeigt eine Variante des Messelementes 6, bei der in den unterschiedlichen Druckebenen 7, 8, 9 unterschiedliche Formen vorhanden sind. Die oberste Druckebene 7 ist als Kreis ausgebildet, die mittlere Druckebene 8 als Dreieck und die untere Druckebene 9 als Quadrat. Alternative Formen sind selbstverständlich möglich, ebenso sind unterschiedliche Reihenfolgen möglich, wobei sichergestellt werden muss, dass eine Veränderung des Druckbildes in den unterschiedlichen Druckebenen optisch erfassbar ist, was regelmäßig dadurch erreicht wird, dass in der nächst tiefer liegenden Druckebene eine Druckfläche hinzukommt bzw. ein in der Projektion überstehender Flächenanteil Druckfarbe überträgt.
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Die unterschiedlichen Druckebenen 7, 8, 9 können in gleichen Abständen voneinander angeordnet sein, ebenso ist es möglich, dass in derjenigen Druckebene, die den korrekten Anstelldruck repräsentiert, benachbarte Druckebenen mit einem geringeren Abstand angeordnet werden als weiter entfernte, um eine Feineinstellung zu erleichtern. Auch ist es möglich, mehr als drei Druckebenen vorzusehen, um eine feinere Einstellung zu ermöglichen.