DE102006021312A1 - Verfahren zur Vermeidung von Makulatur - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Erzeugung eines stabilen Farbzustands vor der Aufnahme des Druckbetriebs in einem Druckwerk (2) einer Druckmaschine (1) mit nachfolgenden Verfahrensschritten: DOLLAR A - Ein Farbwerk (2) und/oder ein Feuchtwerk in wenigstens einem Druckwerk (2) mit einem Plattenzylinder (3) und einem Gummituchzylinder (4) wird auf den Plattenzylinder (3) aufgesetzt, DOLLAR A - in demselben Druckwerk (2) wird an einen der Zylinder (3, 4) eine farbabnehmende Walze (7) angestellt, DOLLAR A - auf der farbabnehmenden Walze (7) oder dem Gummituchzylinder (4) wird der Farbauftrag vermessen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Erzeugung eines stabilen Farbzustands vor der Aufnahme des Druckbetriebs in einem Druckwerk einer Druckmaschine mit mehreren Verfahrensschritten.
- Bei Offsetdruckmaschinen, unabhängig davon ob es sich um Bogendruckmaschinen oder Rollenrotationsdruckmaschinen handelt, ist es wichtig, dass möglichst bald nach Inbetriebnahme der Druckmaschine ein stabiler Zustand in der gesamten Druckmaschine herrscht. Falls sich ein solcher stabiler Zustand nicht ergibt, unterscheiden sich die von der Druckmaschine produzierten Drucke voneinander, was unweigerlich zu Makulatur führt, so dass diese Drucke unbrauchbar sind. Für das Erreichen des stabilen Zustands ist es insbesondere wichtig, dass der Farbauftrag sich von Druckbild zu Druckbild nicht unterscheidet. Dies bedeutet wiederum, dass sich in den einzelnen Druckwerken auf den darin befindlichen am Druck beteiligten Zylindern sowie in den Farbwerken ein stabiler bzw. stationärer Zustand ergeben muss.
- Üblicherweise wird dieser stationäre Zustand dadurch erreicht, dass bei Beginn der Abarbeitung eines neuen Druckauftrags zunächst alle für diesen Druckauftrag nötigen Parameter in der Druckmaschine eingestellt werden und dann mit dem Druck begonnen wird. Sobald sich nacheinander produzierte Drucke nicht mehr voneinander unterscheiden und dem gewünschten Druckbild entsprechen, hat sich ein stationärer Zustand in der Druckmaschine eingestellt. Dies bedeutet jedoch, dass die bis zum Erreichen des stationären Zustands produzierten Drucke als Makulatur ausgesondert werden müssen. Dabei kann es sich um mehrere hundert Drucke handeln, was die Wirtschaftlichkeit einer Druckmaschine verschlechtert. Es gibt daher verschiedene Ansätze, diese Makulatur bis zum Erreichen eines stationären Zustands zu vermindern. Eine Möglichkeit besteht darin, gezielt bis zum Erreichen des stationären Zustands über verschiedene Voreinstellkennlinien im Farbwerk und Feuchtwerk einer Druckmaschine möglichst schnell zum stationären Zustand zu kommen. Jedoch ergibt sich auch dabei noch eine wenn auch verringerte Anzahl von Makulaturdrucken. Um festzustellen ob ein stationärer Zustand in der Maschine erreicht ist, ist es üblich, die produzierten Drucke miteinander zu vergleichen und einer Sichtkontrolle zu unterziehen.
- Weiterhin ist aus der Schweizer Patentschrift
CH 643 943 CH 643 943 - Eine ähnliche Vorrichtung ist aus dem US Patent 3,707,123 bekannt, worin ebenfalls eine Messvorrichtung zur Messung der Farbe im Farbwerk offenbart ist. Auch hier wird eine Messwalze an eine Farbwalze im Druckwerk einer Druckmaschine angestellt, wobei die Messwalze transparent ausgestaltet ist und im Inneren eine Fotozelle aufweist, welche in Abhängigkeit der Dicke der Farbschicht auf der Messwalze eine bestimmte Menge Licht empfängt und so die Dicke der Farbschichten misst. Auch mit einer solchen Vorrichtung wird lediglich die Schichtdicke im Farbwerk der Druckmaschine erfasst, aber nicht die Farbschichtdicke welche auf dem Bedruckstoff aufgebracht wird. Außerdem bieten diese beiden Lösungen keinen Ansatz dafür an, wie Makulatur effektiv zu reduzieren ist.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, mit welchem die Schichtdicke der Farbe, welche auf den Bedruckstoff aufgebracht wird, möglichst exakt vermessen werden kann. Außerdem soll mit einem solchen Verfahren und einer solchen Vorrichtung eine Möglichkeit geschaffen werden, festzustellen, ob ein stationärer Zustand im Hinblick auf die auf den Bedruckstoff aufzubringende Farbe in den Druckwerken einer Offsetdruckmaschine vorliegt.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den abhängigen Patentansprüchen sowie den Zeichnungen zu entnehmen. Grundsätzlich ist festzustellen, dass sich das erfindungsgemäße Verfahren und die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung bei allen Offsetdruckmaschinen und allen indirekten Druckverfahren anwenden lassen. Es ist völlig unerheblich, ob es sich dabei um eine Druckmaschine zum Bedrucken von bogenförmigen oder bahnförmigen Bedruckstoffen handelt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann dabei in einem, mehreren oder allen Druckwerken einer Druckmaschine angewendet werden. Da die Druckwerke einer Druckmaschine normalerweise ein vergleichbares Verhalten aufweisen, kann es unter Umständen ausreichen, das Verfahren nur in einem Druckwerk anzuwenden. Dies hängt jedoch auch von den in den jeweiligen Druckwerken verwendeten durchaus unterschiedlichen Farben und deren Beschaffenheit ab.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung wird zumindest in einem Druckwerk einer Druckmaschine vor dem Beginn des Druckbetriebs die Druckmaschine zunächst ohne den Transport der Bedruckstoffe gestartet. Selbstverständlich funktioniert das Verfahren auch, wenn der Bedruckstofftransport unmittelbar mit dem Beginn der Inbetriebnahme eingeschaltet wird, jedoch würde in diesem Fall unnötige Makulatur an Bedruckstoffen entstehen. Zumindest bei Bogenrotationsdruckmaschine ist es kein Problem, den Papierlauf abzustellen und dennoch die Druckmaschine in Betrieb zu nehmen. Dazu muss lediglich der Bogenanleger ausgeschaltet werden und die Druckbeistellung zwischen den Gegendruckzylindern und den Gummituchzylindern geöffnet werden, so dass sich Gummituchzylinder und Druckzylinder nicht berühren. Bei Rollenrotationsdruckmaschinen ist dies schwieriger, da hier die Papierbahn vor dem Druckbeginn durch die einzelnen Druckwerke durchgefädelt werden muss. Nach der Inbetriebnahme einer Bogenrotationsdruckmaschine wird zunächst das Farbwerk und/oder auch das Feuchtwerk auf den Plattenzylinder eines Druckwerks aufgesetzt. Sobald das Farbwerk mit der Farbzufuhr beginnt, verteilt sich die Farbe im gesamten Farbwerk und von dem Farbwerk auf den Plattenzylinder. Vom Plattenzylinder wiederum kann sich die Farbe auf den Gummituchzylinder verteilen, welcher normalerweise den Bedruckstoff mit Farbe versieht. Um die Farbdichte oder Farbschichtdicke auf dem Gummituchzylinder messen zu können, wird diesen Zylinder eine farbabnehmende Walze angestellt. Diese farbabnehmende Walze nimmt die Farbemenge vom Gummituchzylinder auf, die bei jeder Umdrehung dem Gummituchzylinder neu zugeführt wird. Auf der farbabnehmenden Walze wird dann der Farbauftrag vermessen. Anstatt auf der farbabnehmenden Walze kann auch am Gummituchzylinder gemessen werden.
- In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass an die farbabnehmende Walze eine Rakel zur Abnahme von Farbe angestellt wird. Mittels der angestellten Rakel kann von der farbabnehmenden Walze die Farbe wieder entfernt werden. Da das erfindungsgemäße Verfahren ohne eingeschalteten Bedruckstofftransport funktionieren kann, muss sichergestellt werden, dass die vom Plattenzylinder und Gummituchzylinder gelieferte Farbe von der farbabnehmenden Walze aufgenommen wird. Damit die farbabnehmende Walze jedoch mit zunehmender Betriebszeit nicht wiederum Farbe auf den angestellten Gummituchzylinder oder Plattenzylinder zurück überträgt, muss die Farbe von der farbabnehmenden Walze entfernt werden. Dies geschieht mit der angestellten Rakel. Auf diese Art und Weise wird genau die Menge Farbe von der farbabnehmenden Walze aufgenommen und durch die Rakel entfernt, welche im Druckbetrieb normalerweise auf den Bedruckstoff aufgebracht wird. Damit stellt sich auch beim Betrieb ohne Bedruckstoffe eine vergleichbare Farbabnahme von Gummituchzylindern und Plattenzylindern ein wie im Druckbetrieb.
- Vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass in der Druckmaschine der Transport von Bedruckstoffen eingeschaltet wird, wenn sich im Druckwerk ein stationärer Zustand eingestellt hat. Mittels einer Messeinrichtung kann die Farbschichtdicke auf der farbabnehmenden Walze oder dem Gummituchzylinder ermittelt werden. Sobald sich die Farbschichtdicke nicht mehr ändert, hat das Druckwerk seinen stationären Zustand erreicht. Dies bedeutet, dass nun alle von diesem Druckwerk bedruckten Bedruckstoffe ein gleich bleibendes Druckbild aufweisen. Daher ist dies der richtige Zeitpunkt, den Bedruckstofftransport einzuschalten und mit dem Druckbetrieb zu beginnen. Auf diese Art und Weise stellen selbst die ersten bedruckten Bedruckstoffe keine Makulatur mehr dar.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass nach Erreichen eines stationären Zustands der Farbe im Druckwerk zwischen dem Gummituchzylinder und dem Gegendruckzylinder die Druckbeistellung erfolgt. Auch hierbei ist es unerheblich, ob an der farbabnehmende Walze oder am Gummituchzylinder selbst gemessen wird. Nach dem der Bedruckstofftransport bei Erreichen des stationären Zustands eingeschaltet wurde, kann nun die Druckbeistellung zwischen Gummituchzylinder und Gegendruckzylinder erfolgen, so dass mit dem Druckbetrieb begonnen wird. Sinnvoller Weise ist die zusätzliche farbabnehmende Walze so angeordnet, dass die Farbe des beigestellten Gummituchzylinders zunächst den Bedruckstoff auf dem Gegendruckzylinder erreicht und dann die zusätzlich angestellte farbabnehmende Walze. Bei erfolgter Druckbeistellung erreicht dann keine Farbe mehr die zusätzliche farbabnehmende Walze, da die Farbe dann vom Bedruckstoff aufgenommen wird. Zudem ist es auch möglich, nach erfolgter Druckbeistellung die farbabnehmende Walze wieder vom Gummituchzylinder abzustellen. Dann kann das Druckwerk wie jedes herkömmliche Druckwerk weiter betrieben werden.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mittels der Rakel die auf die farbabnehmende Walze übertragene Farbe so vollständig wie möglich entfernt wird. Dies führt dazu, dass während des Hochlaufs zum stationären Zustand keine Farbe von der farbabnehmenden Walze zurück auf den angestellten Gummituchzylinder übertragen wird. Dadurch lässt sich das Verhalten der Farbschichtdicke auf dem Gummituchzylinder besonders gut dem Verhalten während des Druckbetriebs anpassen.
- Weiterhin ist vorgesehen, dass der farbabnehmenden Walze ein die Farbschichtdicke oder Farbdichte auf der Walze ermittelnder Sensor zugeordnet ist. Mittels eines die Farbschichtdicke erfassenden Sensors kann durch die Regelung und Maschinensteuerung der Druckmaschine selbsttätig erfasst werden, wann der stationäre Zustand im Druckwerk erreicht ist. Wenn sich mittels des Sensors keine Veränderung auf der die Farbe abnehmenden Walze mehr feststellen lässt, so ist davon auszugehen, dass der stationäre Zustand erreicht wurde.
- Alternativ zu der Zuordnung der farbabnehmenden Walze zum Gummituchzylinder, kann die farbabnehmende Walze auch dem Plattenzylinder zugeordnet sein. Zudem kann der anstellbaren Walze noch ein Sensor zur Registerermittlung zugeordnet sein. Mittels eines solchen Sensors wird die Farbschicht auf der anstellbaren Walze nicht nur im Hinblick auf die Farbschichtdicke ausgewertet sondern auch auf das Register. Da sich auf der farbabnehmenden Walze ebenfalls das Druckbild abbildet, kann das Register somit auch auf der anstellbaren farbabnehmende Walze ermittelt werden.
- Sowohl der Farbschichtdickesensor als auch der Registersensor kann jedoch alternativ oder zusätzlich auch dem Plattenzylinder und/oder Gummituchzylinder zugeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist dabei die Zuordnung des Farbschichtdickesensors zum Gummituchzylinder, da dadurch unmittelbar die auf dem Gummituchzylinder vorhandene Farbschichtdicke gemessen werden kann. Dies ist deswegen besonders vorteilhaft, da somit unmittelbar die Farbschichtdicke erfasst werden kann, welche bei Druckbeistellung auf den Bedruckstoff vom Gummituchzylinder aus übertragen wird. Beim Registersensor ist es eigentlich völlig unerheblich, ob er dem Gummituchzylinder, dem Plattenzylinder oder der anstellbaren Walze zugeordnet ist, da das Register auf allen beteiligten Zylindern und Walzen gleich ist.
- Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass wenigstens einer der Sensoren dem Gummituchzylinder oder der anstellbaren Walze zugeordnet ist und dass dieser Sensor zur Inspektion der bedruckten Bedruckstoffe im Druckbetrieb verschwenkbar angeordnet ist. Auf diese Art und Weise ist es möglich, die vorhandenen Sensoren zusätzlich zur Inspektion der bedruckten Bedruckstoffe im Druckbetrieb zu verwenden. In diesem Fall werden die Sensoren von der anstellbaren Walze oder dem Gummituchzylinder weg in die Nähe des Bedruckstoffs verschwenkt, so dass die Sensoren dann unmittelbar die Farbschichtdicke oder das Register auf den bedruckten Bedruckstoffen erfassen können. Dabei ist es auch möglich, dass die Sensoren in bestimmten zeitlichen Abständen wieder zurück zu dem Zylinder oder der anstellbaren Walze verschwenkt werden, so dass in bestimmten zeitlichen Abständen zum einen die Bedruckstoffe inspiziert werden und zum anderen wiederum auf dem Gummituchzylinder oder der anstellbaren Walze gemessen wird. Somit kann während des Druckbetriebs sowohl der Zustand der Bedruckstoffe als auch der Zustand auf dem Gummituchzylinder oder der anstellbaren Walze erfasst und gegebenenfalls zur Regelung der Farbschichtdicke durch die Maschinensteuerung der Druckmaschine verwendet werden.
- Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Figuren näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
-
1 : eine Bogenoffsetdruckmaschine mit zwei zusätzlich eingebauten farbabnehmenden Walzen im ersten und zweiten Druckwerk, -
2 ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens und -
3 einen Ausschnitt der Druckmaschine in1 - In
1 ist eine Bogenoffsetdruckmaschine1 mit vier Druckwerken2 dargestellt. Die Anzahl der Druckwerke2 ist jedoch nur beispielhaft zu verstehen, grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Verfahren bei allen Bogendruckmaschinen anwendbar. Die Druckwerke2 werden von einem Bogenanleger13 mit Bedruckstoffen16 versorgt. Dazu hebt der Bogenanleger13 von einem Stapel den obersten Bogen16 ab und fördert diesen über einen Saugbändertisch12 einem Übergabezylinder11 im ersten Druckwerk2 zu. Vom Übergabezylinder11 wird der Bogen16 an den Gegendruckzylinder5 im ersten Druckwerk2 übergeben und im Druckbetrieb zwischen Gummituchzylinder4 und Gegendruckzylinder5 bedruckt. Zwischen den Druckwerken2 ist jeweils ein Transportzylinder15 angeordnet, der auch als Wendetrommel ausgebildet sein kann. Mittels der Transportzylinder15 wird der Bogen von einem Druckwerk2 zum nächsten gefördert. Der Bedruckvorgang ist grundsätzlich in jedem Druckwerk2 gleich. Im letzten Druckwerk2 wird der bedruckte Bogen16 an den Ausleger14 übergeben und dort auf einem Auslegerstapel abgelegt. Jedes Druckwerk2 weist zudem einen Plattenzylinder3 , welcher die Druckplatte trägt, auf und einen Gummituchzylinder4 , welcher im Druckbetrieb die Farbe vom Plattenzylinder3 auf den Bedruckstoff16 überträgt. Zudem befindet sich in jedem Druckwerk2 ein Farbwerk6 , welches die gleichmäßige Farbzufuhr zum Plattenzylinder30 erstellt. Dem Farbwerk ist ein hier nicht abgebildetes Feuchtwerk zugeordnet. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist nun in ein oder mehreren Druckwerken2 zusätzlich eine Rakelwalze7 vorhanden. Dies ist in3 detaillierter dargestellt.3 ist eine vergrößerte Darstellung der ersten beiden Druckwerke2 in1 . In den1 und3 ist diese Rakelwalze7 in den ersten beiden Druckwerken2 vorhanden, sie kann aber ebenso wie die dazugehörige Rakel9 und etwaige Sensoren8 ,10 auch in allen Druckwerken2 vorhanden sein. Die Rakelwalze7 kann an den Gummituchzylinder4 an- und abgestellt werden. Optional kann auch die Rakel9 an die Rakelwalze7 an- und abgestellt werden. In den1 und3 sind im ersten und im zweiten Druckwerk2 ein Registersensor8 und ein Farbschichtdickesensor10 vorhanden. Der Registersensor8 erfasst das Druckbild auf dem Gummituchzylinder4 und ermittelt so etwaige Registerabweichungen. Der Farbschichtdickesensor10 ist dagegen der Rakelwalze7 zugeordnet und misst die Farbschichtdicke auf der Rakelwalze7 . - In allen Druckwerken können die Gummituchzylinder
4 an die Gegendruckzylinder5 an- und abgestellt werden. Wenn Gummituchzylinder4 und Gegendruckzylinder5 sich nicht in der Druckbeistellung befinden, so muss die Farbe vom Gummituchzylinder4 komplett von der Rakelwalze7 übernommen werden. Damit sich die Farbschichtdicke auf der Rakelwalze7 nicht ständig erhöht, wird die Rakel9 an die Rakelwalze7 angestellt und entfernt so die Farbe von der Rakelwalze7 . Erst wenn sich auf der Rakelwalze7 eine stationäre konstante Farbschichtdicke gewünschter Dicke eingestellt hat, werden Gummituchzylinder4 und Gegendruckzylinder5 in Druckbeistellung gebracht und der Anleger13 in Betrieb genommen, so dass Bogen16 durch die Druckwerke2 gefördert und bedruckt werden. - Der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
2 zu entnehmen. Bevor die Druckmaschine1 überhaupt in Betrieb genommen wird, werden zunächst in Abhängigkeit der verwendeten Bedruckstoffe und des Druckauftrags entsprechende Einstellungen durch Eingabe in die Maschinensteuerung der Druckmaschine1 vorgenommen. Dazu zählt die Vorgabe einer Sollschichtdicke und die Eingabe der Daten des verwendeten Bedruckstoffs. Anhand der vorhandenen Daten wird dann mittels Kennlinien ein Farbprofil errechnet und ein Farbeinlauf in den Farbwerken6 vorgenommen. Zu diesem Zeitpunkt sind Gummituchzylinder4 und Gegendruckzylinder5 voneinander abgestellt und der Transport der Bogen16 abgeschaltet. In einem nächsten Schritt werden Plattenzylinder3 und Gummituchzylinder4 aneinander angestellt und zudem das Farbwerk6 an den Plattenzylinder3 angestellt, so dass sich nun die Farbe vom Farbwerk6 auf Plattenzylinder3 und Gummituchzylinder4 überträgt. Da der Transport der Bogen16 abgeschaltet ist, wird zudem die Rakelwalze7 an den Gummituchzylinder4 angestellt, um Farbe vom Gummituchzylinder4 abzunehmen. Zur Simulation des Fortdrucks wird außerdem die Rakel9 an die Rakelwalze7 angestellt, so dass die Farbe von der Rakelwalze7 wieder entfernt wird. Dabei wird die Druckmaschine1 mit Fortdruckgeschwindigkeit VFortdruck betrieben, was derselben Geschwindigkeit wie im Druckbetrieb entspricht. In diesem Betriebszustand wird mittels des Farbschichtdickesensors10 ständig die Farbschichtdicke auf der Rakelwalze7 oder in einer alternativen Ausgestaltung auf dem Gummituchzylinder4 gemessen und bei Abweichung von dem gewünschten Ergebnis mittels der Maschinensteuerung eine Regelung des Farbwerks6 vorgenommen. Das gleiche gilt bei Einsatz eines zusätzlichen Registersensors8 für die Einstellung des Registers. - Wenn die Sensoren
8 ,10 den gewünschten stationären Zustand im Farbaufbau auf der Rakelwalze7 oder dem Gummituchzylinder4 festgestellt haben und gegebenenfalls das Register ebenfalls korrekt ist, so werden Rakelwalze7 und Rakel9 vom Gummituchzylinder4 abgestellt, der Transport der bogenförmigen Bedruckstoffe16 gestartet und in den Druckwerken2 Gummituchzylinder4 und Gegendruckzylinder5 in Druckbeistellung gebracht, so dass mit dem Fortdruck begonnen wird. Das Abstellen der Rakelwalze7 vom Gummituchzylinder4 sollte dabei möglichst zeitnah zum Eintreffen des ersten Bogens16 im jeweiligen Druckwerk2 erfolgen so dass sich die Schichtdicke auf dem Gummituchzylinder4 nicht zwischenzeitlich wieder verändern kann. In einem letzten Schritt nach der Druckbeistellung können zudem beide Sensoren8 ,10 oder auch nur einer der beiden Sensoren nach unten in Richtung des Gegendruckzylinders5 verschwenkt werden, so dass dann die bedruckten Bogen16 von den Sensoren8 ,10 zur Qualitätskontrolle ausgewertet werden können. In3 ist im zweiten Druckwerk2 der Farbschichtdickesensor10 in der Position für den Fortdruck zu sehen, bei dem der Farbschichtdickesensor10 auf den Gegendruckzylinder5 gerichtet ist und die Farbschichtdicke der bedruckten Bogen16 erfassen kann. Das erfindungsgemäße Verfahren hat den großen Vorteil, dass schon der ersten Bogen16 beim Fortdruck makellos bedruckt werden kann, da sich bereits zu diesem Zeitpunkt die Druckwerke2 im stationären Zustand befinden. Auf diese Art und Weise kann die beim üblichen Hochlauf bis zum Erreichen des stationären Zustands anfallende Makulatur an Bogen16 vermieden werden. -
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckwerk
- 3
- Plattenzylinder
- 4
- Gummituchzylinder
- 5
- Gegendruckzylinder
- 6
- Farbwerk
- 7
- Rakelwalze
- 8
- Registersensor
- 9
- Rakel
- 10
- Farbschichtdickesensor
- 11
- Übergabezylinder
- 12
- Saugbändertisch
- 13
- Bogenanleger
- 14
- Bogenausleger
- 15
- Wendetrommel
- 16
- Bedruckstoff
- VFortdruck
- Fortdruckgeschwindigkeit
Claims (13)
- Verfahren zur Erzeugung eines stabilen Farbzustands vor der Aufnahme des Druckbetriebs in einem Druckwerk (
2 ) einer Druckmaschine (1 ) mit nachfolgenden Verfahrensschritten: – ein Farbwerk (2 ) und/oder ein Feuchtwerk in wenigstens einem Druckwerk (2 ) mit einem Plattenzylinder (3 ) und einem Gummituchzylinder (4 ) wird auf den Plattenzylinder (3 ) aufgesetzt, – in dem selben Druckwerk (2 ) wird an einen der Zylinder (3 ,4 ) eine farbabnehmende Walze (7 ) angestellt, – auf der farbabnehmenden Walze (7 ) oder dem Gummituchzylinder (4 ) wird der Farbauftrag vermessen. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an die farbabnehmende Walze (
7 ) eine Rakel (9 ) zur Abnahme von Farbe angestellt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckmaschine (
1 ) der Transport von Bedruckstoffen (16 ) eingeschaltet wird, wenn sich im Druckwerk (2 ) ein stationärer Zustand eingestellt hat. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erreichen eines stationären Zustands der Farbe im Druckwerk (
2 ) zwischen dem Gummituchzylinder (4 ) und dem Gegendruckzylinder (5 ) die Druckbeistellung erfolgt. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Rakel (
9 ) die auf die farbabnehmende Walze (7 ) übertragene Farbe so vollständig wie möglich entfernt wird. - Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine an- und abstellbare farbabnehmende Walze (
7 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Walze (
7 ) ein die Farbschichtdicke oder Farbdichte auf der Walze (7 ) ermittelnder Sensor (10 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
10 ) auf der Walze (7 ) misst. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die farbabnehmende Walze (
7 ) dem Gummituchzylinder (4 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die farbabnehmende Walze (
7 ) dem Plattenzylinder (3 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der anstellbaren Walze (
7 ) ein Sensor zur Registerermittlung (8 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der genannten Sensoren (
8 ,10 ) dem Plattenzylinder (3 ) oder dem Gummituchzylinder (4 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Sensoren (
8 ,10 ) dem Gummituchzylinder (4 ) oder der anstellbaren Walze (7 ) zugeordnet ist und dass dieser Sensor (8 ,10 ) zur Inspektion der bedruckten Bedruckstoffe (16 ) im Druckbetrieb verschwenkbar angeordnet ist.
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Family Applications (1)
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2006
- 2006-05-08 DE DE102006021312A patent/DE102006021312A1/de not_active Withdrawn
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