DE102013007954A1 - Verfahren zum Umbördeln des Randes eines Kunststoffbechers und Bördelvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Umbördeln des Randes eines Kunststoffbechers (4), der in einer Thermoformmaschine (1) mit einem Formwerkzeug durch Tiefziehen einer Kunststofffolie mit einem u-förmigen Rand hergestellt, ausgestanzt und aus diesem ausgeworfen wird, dadurch gekennzeichnet, dass er von einem Aufnahmedorn (5) aufgenommen, mit diesem zu einer Bördelmatrize (6) geführt und dort im Zusammenwirken mit dieser während des nächsten Taktes der Thermoformmaschine (1) umgebördelt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umbördeln des Randes eines Kunststoffbechers und eine Bördelvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
- In der
DE 1 187 784 sind ein Verfahren und verschiedene Ausführungsformen von Vorrichtungen beschrieben, die das Umbördeln des Randes von Kunststoffbechern ermöglichen. Verfahrensmäßig wird dabei davon ausgegangen, dass die Kunststoffbecher in einer Formstation einer Thermoformmaschine geformt werden und dann jeweils ein Nutzen der pro Takt hergestellten Kunststoffbecher zu einer separaten Stanzstation überführt wird, in der das Ausstanzen der Kunststoffbecher erfolgt. Die so ausgestanzten Kunststoffbecher werden auf je einen Sockel übergeben und mit diesem zu einer Bördelstation geführt. Dort erfolgt das Umbördeln des Randes im Zusammenwirken des Sockels mit einem Bördeldorn. Das Bördeln selbst erfolgt einige Takte nach dem Tiefziehen der Kunststoffbecher, sodass deren Rand dabei bereits erkaltet ist und die Bördeldorne deshalb auch als beheizbar ausgebildet beschrieben werden. Das Verfahren ist sehr anfällig gegen Störungen, da die Kunststoffbecher mehrfach übergeben, transportiert, wieder aufgenommen und weitertransportiert werden müssen, bis sie gestapelt sind. Es erlaubt aus zeitlichen Gründen nur die Anwendung bei geringen Taktzahlen der Thermoformmaschine und bei einer geringen Anzahl von geformten Kunststoffbechern pro Takt der Thermoformmaschine. Es sind außerdem eine Vielzahl von Sockeln erforderlich, da diese beispielsweise auf einem Dreifachdrehteller dreifach angeordnet werden müssen, um die Kunststoffbecher in den einzelnen Stationen aufzunehmen. Die technische Entwicklung führte danach zu kombiniert formenden und stanzenden Formwerkzeugen, deren Verwendung und deren Bewegungsabläufe beispielweise aus derDE 42 01 097 A1 und derDE 39 28 301 A1 ersichtlich sind. Dabei werden die Kunststoffbecher nach dem Formen, Ausstanzen und Ausstoßen mittels einer Aufnahmeeinrichtung abgeholt und einer Stapeleinrichtung zugeführt. Wie in derDE 10 2005 037 721 A1 beschrieben werden die einzelnen Stapel durch die entsprechend ausgebildete Stapeleinrichtung in einen einzigen Stapel überführt, der dann einer Verpackungseinrichtung zugeleitet wird. - Wenn der Rand der Kunststoffbecher umgebördelt werden soll, wie es bei Trinkbechern erforderlich ist, wird dieser einzelne Stapel vor dem Verpacken einer Bördelvorrichtung zugeführt, wie sie in der
DE 22 21 285 A1 beschrieben ist. Dazu müssen alle Kunststoffbecher bzw. alle bereit gebildeten Stapelstangen hintereinandergeführt werden. Solche Bördelvorrichtungen verwenden eine oder vorzugsweise mehrere Bördelwalzen mit je einer sich über ihre Länge verengenden Nut und nach einer Heizstrecke wird der Rand kontinuierlich umgelegt. Solche Bördelwalzen sind sehr teuer und erfordern eine große Länge, wenn ein hoher Durchsatz an Kunststoffbechern erreicht werden soll. Da bei Einsatz von drei Bördelwalzen das eigentliche Bördeln gleichzeitig nur an drei Stellen – über den Umfang betrachtet – erfolgt besteht die Gefahr der Rückstellung des Randes während der Zeit zwischen den Bördelstellen, was zu einer Art Knitterfalten des Randes – abhängig vom Material des Kunststoffes – führen kann. Nachteilig bei dieser Art der Bördelung ist es ferner, dass die Steigung der Nut relativ groß sein muss, weil sie die Summe der Höhe des u-förmigen Randes plus eines Mindestmaßes für den bördelnden Teil der Walze betragen muss. Folge ist es, dass der Stapelabstand der Kunststoffbecher entsprechend groß gewählt werden muss, um diesen erforderlichen Abstand der Kunststoffbecher einzuhalten. Daraus resultieren große Baumaße der Stapeleinrichtung und letztendlich ein großer Platzbedarf der stangenweise verpackten Kunststoffbecher, was sich bis auf die erforderliche Ladekapazität des LKW hin auswirkt, der die verpackten Kunststoffbecher vom Produzenten zu den Verwendern befördert. Ein weiteres Problem besteht beim Anfahren der Bördeleinrichtung, denn bis diese auf Betriebstemperatur ist entsteht ein relativ großer Anfahrausschuss. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und das Verfahren so auszubilden, dass es bei hohen Taktzahlen der Thermoformmaschine und hoher Nestanzahl ohne oder bei nur geringer erforderlicher Aufheizung des Becherrandes erfolgt. Es sollen nur geringe Stapelabstände zwischen den Kunststoffbechern erforderlich sein, sodass diese platzsparend verpackt werden können. Das Verfahren sollte störungsunanfällig sein, indem wenige Handhabungen und Übergaben der Kunststoffbecher notwendig sind. Es sollten keine teueren Bauteile erforderlich sein und qualitativ hochwertige Kunststoffbecher sollten erzeugt werden können. Das Verfahren sollte eine bessere Energieeffizienz aufweisen und die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens sollte wenig Platz erfordern. Der Anfahrausschuss sollte gering sein.
- Gelöst ist diese Aufgabe bezüglich des Verfahrens durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angegebenen Maßnahmen. Bevorzugte Ausbildungen der für das Verfahren erforderlichen Bördelvorrichtungen sind in weiteren Ansprüchen beschrieben. Die Erfindung ist anhand der schematischen Zeichnungen –
1 bis5 – näher beschrieben. Es zeigt: -
1 einen Längsdarstellung einer Bördelvorrichtung, nachgeschaltet an eine Thermoformmaschine mit kippbarem Werkzeugunterteil. -
2 und3 eine vergrößerte Darstellung des Bördelvorganges. -
4 eine Variante der Bördelvorrichtung -
5 eine weitere Variante der Bördelvorrichtung bei einer Variante der Thermoformmaschine - Das Verfahren ist zunächst anhand einer Bördelvorrichtung
7 beschrieben, wie sie in1 dargestellt ist. Diese ist einer Thermoformmaschine1 nachgeschaltet, die in der Formstation einen kippbaren Untertisch2 mit dem Unterteil3 des Formwerkzeugs aufweist. Die darin einreihig oder mehrreihig mit mehreren Formnestern pro Reihe geformten und ausgestanzten Kunststoffbecher4 werden aus dem Unterteil3 in bekannter Weise ausgestoßen und nun von je einem Aufnahmedorn5 aufgenommen, wobei alle Aufnahmedorne5 an einem schwenkbar ausgebildeten Rotor10 sitzen. Das Festhalten der Kunststoffbecher4 erfolgt vorzugsweise durch Ansaugen mittels Vakuum, alternativ durch mechanische Klemmeinrichtungen. Die auf diese Weise von den Aufnahmedornen5 aufgenommenen Kunststoffbecher4 werden nach unten geschwenkt, bis die Aufnahmedorne5 gegenüber den Bördelmatrizen6 zu liegen kommen. Durch eine Schließbewegung der Bördelvorrichtung7 – die Bördelmatrizen6 sind hier höhenverschiebbar ausgebildet – erfolgt das Umbördeln des u-förmigen Randes im Zusammenwirken der Aufnahmedorne5 mit den Bördelmatrizen6 , wie es in den2 und3 vergrößert dargestellt ist. Nach dem Öffnen der Bördelvorrichtung7 schwenken die Bördelmatrizen6 , bis sie in einer Abgabestellung – beispielsweise ist eine Stapeleinrichtung8 dargestellt – zu liegen kommen und die Kunststoffbecher4 werden in diese übergeben mittels entsprechend gestalteten Auswerferstempeln9 . -
4 zeigt eine andere Gestaltung der Bördelvorrichtung7 , die ebenfalls einer Thermoformmaschine1 mit kippbarem Formtisch2 nachgeschaltet ist. Nach dem Aufnehmen der Kunststoffbecher4 schwenken die Aufnahmedorne5 mit dem Rotor10 nach oben und kommen gegenüber den oben angeordneten Bördelmatrizen6 zu liegen. Das Umbördeln des Behälterrandes erfolgt in gleicher Weise durch eine Schließbewegung der Bördelvorrichtung7 . Nach dem Absenken des Rotors10 fährt ein Schieber11 in die Bördelvorrichtung7 , auf den die gebördelten Kunststoffbecher4 abgeworfen werden. Der Schieber11 führt die abgeworfenen Kunststoffbecher4 zur nachgeordneten Abgabestellung – dargestellt ist wieder eine Stapeleinrichtung8 , – in der die Kunststoffbecher4 mittels einer höhenverschiebbaren Saugplatte12 aufgenommen und auf ein Transportband13 abgesetzt werden. -
5 zeigt eine Thermoformmaschine1 mit einem nur vertikal beweglichen Formtisch2 , bei dem das die Form der Kunststoffbecher4 beeinflussende Werkzeugteil14 am höhenverschiebbaren Obertisch15 angeordnet ist. Nach dem Formen, ausstanzen und auswerfen der Kunststoffbecher4 fallen diese auf je einen Bördeldorn5 , wobei alle Bördeldorne5 auf einem Schieber16 sitzen, der horizontal verschiebbar ausgebildet ist. Dieser Schieber16 trägt außerdem einen Satz an Aufnahmen17 , der sich, wenn sich die Aufnahmedorne5 in der Formstation der Thermoformmaschinen1 befinden, in der Bördelvorrichtung7 steht. Werden nun die in der Formstation übergebenen Kunststoffbecher4 in die Bördelvorrichtung7 überführt fahren die zuvor gebördelten Kunststoffbecher4 gleichzeitig mit den Aufnahmen17 in die daneben angeordnete, als Stapeleinrichtung8 dargestellte Abgabestellung. Dort werden die fertigen Kunststoffbecher4 wieder über eine Saugplatte12 aufgenommen und auf ein Transportband13 gesetzt und dabei ggf. gestapelt. - Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Aufnahmedorne
5 und/oder die Bördelmatrizen6 aus einem schlecht wärmeleitenden Werkstoff herzustellen, damit die noch im Rand des Kunststoffbechers4 beinhaltete Wärme nicht so stark abgeleitet wird, der Rand also noch möglichst verformbar bleibt. Je nach Material des Kunststoffbechers4 kann aber auch eine Kaltverformung oder geringfügige Temperierung dieser Teile5 ,6 das gewünschte Ergebnis bezüglich des Bördelns erreichten. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Thermoformmaschine
- 2
- Untertisch
- 3
- Unterteil
- 4
- Kunststoffbecher
- 5
- Aufnahmedorn
- 6
- Bördelmatrize
- 7
- Bördelvorrichtung
- 8
- Stapeleinrichtung
- 9
- Auswerferstempel
- 10
- Rotor
- 11
- Schieber
- 12
- Saugplatte
- 13
- Transportband
- 14
- Werkzeugteil
- 15
- Obertisch
- 16
- Schieber
- 17
- Aufnahme
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 1187784 [0002]
- DE 4201097 A1 [0002]
- DE 3928301 A1 [0002]
- DE 102005037721 A1 [0002]
- DE 2221285 A1 [0003]
Claims (9)
- Verfahren zum Umbördeln des Randes eines Kunststoffbechers (
4 ), der in einer Thermoformmaschine (1 ) mit einem Formwerkzeug durch Tiefziehen einer Kunststofffolie mit einem u-förmigen Rand hergestellt, ausgestanzt und aus diesem ausgeworfen wird, dadurch gekennzeichnet, dass er von einem Aufnahmedorn (5 ) aufgenommen, mit diesem zu einer Bördelmatrize (6 ) geführt und dort im Zusammenwirken mit dieser während des nächsten Taktes der Thermoformmaschine (1 ) umgebördelt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die umgebördelten Kunststoffbecher (
4 ) nach dem Umbördeln mit den Bördelmatrizen (6 ) in eine Abgabestellung geschwenkt werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die umgebördelten Kunststoffbecher (
4 ) nach dem Umbördeln aus den Bördelmatrizen (5 ) ausgeworfen und auf einen horizontal beweglichen Schieber (7 ) übergeben und von diesem zu einer nachgeschalteten Abgabestellung verschoben werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die umgebördelten Kunststoffbecher (
4 ) nach dem Umbördeln aus den Bördelmatrizen (5 ) ausgeworfen und auf einen horizontal beweglichen Schieber (16 ) übergeben werden, der dazu neben den Aufnahmedornen (5 ) auch Aufnahmen (17 ) trägt, wobei diese Aufnahmen (17 ) die Kunststoffbecher (4 ) zu der Abgabestellung führen. - Bördelvorrichtung zum Umbördeln des Randes eines Kunststoffbechers (
1 ), der in einer Thermoformmaschine (1 ) mit einem Formwerkzeug durch Tiefziehen einer Kunststofffolie mit einem u-förmigen Rand hergestellt, ausgestanzt und aus diesem ausgeworfen wird, bestehend aus mindestens einem Aufnahmedorn (5 ) und einer Bördelmatrize (6 ), die im Zusammenwirken den u-förmigen Rand umbördeln, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmedorn (5 ) zum Aufnehmen des aus dem Formwerkzeug ausgeworfenen Kunststoffbechers (4 ) so ausgebildet und angetrieben ist, dass er zwischen zwei Takten der Thermoformmaschine (1 ) von einer Aufnahmestellung in eine Bördelstellung verschoben werden kann und dort im Zusammenwirken mit der Bördelmatrize (6 ) das Umbördeln vornehmen kann. - Bördelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bördelmatrize (
6 ) auf einem schwenkbaren Rotor (10 ) angeordnet ist, der schwenkbar zwischen einer Bördelstellung in eine Abgabestellung ausgebildet ist. - Bördelvorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Schieber (
11 ), der zwischen der Bördelstellung und einer Abgabestellung verschoben werden kann. - Bördelvorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Schieber (
16 ), der zwischen der Bördelstellung und einer Abgabestellung verschoben werden kann und der neben der Bördelmatrize (5 ) eine Aufnahme (17 ) zum Aufnehmen der Kunststoffbecher (4 ) trägt. - Bördelvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bördelmatrize (
5 ) und/oder der Aufnahmedorn (6 ) aus einem schlecht wärmeleitenden Werkstoff bestehen.
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Publications (1)
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DE102013007954A1 true DE102013007954A1 (de) | 2014-11-13 |
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