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Die Erfindung betrifft ein Abfahrtsgerät, insbesondere einen Abfahrtsroller oder Abfahrtsgleiter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Der Fahrradsport erfreut sich weiterhin zunehmender größter Beliebtheit. Neben für die Straße geeigneten Rennrädern sind auch sogenannte Mountain-Bikes sehr gefragt, mit denen sehr hügelige Strecken zurückgelegt werden können. Vor allem auch in bergigen Gebieten können mit diesen Mountian-Bikes nicht nur Höhen erklommen, sondern auch interessante Abfahrten durchgeführt werden. Bei den Mountain-Bikes handelt es sich dabei um vollständig ausgestattete Fahrräder mit üblicher Rahmengröße und geeigneter Bereifung.
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Daneben sind grundsätzlich auch Räderkonstruktionen bekannt geworden, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie möglichst raumsparend zusammengelegt werden können.
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Derartige Fahrräder verfügen dazu beispielsweise in der Regel über einen mehrteiligen Rahmen, der teleskopartig ein- und ausgefahren werden kann. In Gebrauchsstellung wird der teleskopartige Rahmenteil ausgefahren, um ausreichend Platz zwischen der Sattelrohrstütze und der Lenkachse zu haben. Durch Ineinanderschieben der teleskopartigen Rahmenteile kann das Fahrrad wenig Stauraum beanspruchend zusammengelegt werden. Ferner kann die Lenkrohrstange zweigeteilt sein.
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In jüngster Zeit sind auch Tendenzen bekannt geworden, Fahrräder oder fahrradähnliche Downhill-Roller für Abfahrten in bergigen Regionen zu verwenden. Diese Downhill-Roller, die nachfolgend auch kurz als Abfahrtsroller bezeichnet werden, können beispielsweise in einem Rucksack oder mit einer rucksackähnlichen Trageinrichtung mit auf den Berg genommen und dann vor Durchführung einer Abfahrt entsprechend zusammengebaut werden.
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So ist beispielsweise in einem Prospekt ”Bergmönch KOGA” ein sogenanntes Downhill-Rad beschrieben, welches von Hause aus eine mit permanent an dem Downhill-Roller verbleibende rucksackähnliche Trageinrichtung umfasst, die das Hauptrohr zwischen dem Hinter- und dem Vorderrad permanent umgibt. Zum Zusammenlegen verfügt das Rad über einen entsprechenden Mechanismus, um Vorder- und Hinterrad raumsparend aufeinanderzu umzulegen und mittels der rucksackähnlichen Trageinrichtung auf den Berg tragen zu können.
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Ein damit vergleichbares Rad ist auch aus einem Prospekt ”games-sports” bekannt. Es handelt sich dabei um ein tretlagerfreies Rad mit gegenüber herkömmlichen Rädern etwas verringertem Raddurchmesser, wobei das Hinter- und das Vorderrad über eine in Seitenansicht abgewinkelte Rohrkonstruktion miteinander verbunden sind. Im Bereich des Hinterrades sind zwei seitlich aufklappbare Standbleche ausgebildet, auf denen man stehend einen Berg herab rollen kann. Ansonsten ist das Rad lediglich mit Bremsen ausgestattet, verfügt also über kein Tretlager zum Antrieb des Rades. Die Lenkstange kommt in üblicher Höhe zu liegen, was auch notwendig ist, da man, wie erwähnt, auf diesem Rad stehend den Berg herab rollt.
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Ferner ist aus einem Prospekt ”SUMMIT” ebenfalls eine vergleichbare Downhill-Radkonstruktion als bekannt zu entnehmen, die eine zu herkömmlichen Mountain-Bikes durchaus ähnliche Konstruktion aufweist. Auch hier kommt die Lenkstange in üblicher Höhe zu liegen. Die Tragkonstruktion weist ein Auslaufende auf, welches über eine Gelenkachse nach vorne auf das Vorderrad zugeschwenkt werden kann, um das Rad möglichst raumsparend zusammenklappen zu können. Das das Lenkrohr und die Hinterachse verbindende Hauptrohr weist zudem eine nach unten vorstehende Säule mit seitlichen Standflächen auf. Auch dieses Downhill-Rad wird stehend den Berg herab gefahren, da es sattelfrei ausgestaltet ist.
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Aus einem Prospekt ”Mountaincar” ist eine dreiradähnliche Konstruktion als bekannt zu entnehmen. Das Dreirad weist eine Hinterachse mit seitlichen Hinterrädern auf, zwischen denen eine Sitzkonstruktion ausgebildet ist. Die Hinterachse ist über eine Trageinrichtung mit der Lenkstangenkonstruktion verbunden, die eine zweigeteilte Lenkerrohr-Konstruktion umfasst, die zwischen dem unterliegenden Lager für das Vorderrad und der oben liegenden Lenkstange verläuft. Wie auf einem Dreirad sitzend kann dieses Gefährt den Berg herab gefahren werden.
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Schließlich ist eine Kleinst-Konstruktion bekannt geworden, die fast einen skaterähnlichen Aufbau aufweist. Zwischen zwei seitlich gehaltenen Rahmen sind hintereinander in engem Abstand drei Räder mit geringem Reifendurchmesser angeordnet, wobei das mittlere Rad etwas größer gestaltet ist als das vordere und das hintere Rad und dabei zudem weiter nach unten übersteht, so dass man auf einer geraden Ebene immer nur mit zwei Rädern auf dem Boden fahren kann. In der Mitte darauf befindet sich eine sitzähnliche Lagerschale mit einer Festhaltestange. Eine Lenkung dieses Gefährtes mittels einer um eine Lenkstange verschwenkbare Lenkeranordnung ist hier nicht vorgesehen. Durch Einnehmen einer Schräglage auf dem Abfahrtsroller kann das Gefährt entsprechend (leicht) gelenkt werden.
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Auch mit diesem Gefährt, das sehr raumsparend mitgenommen werden kann, können Downhill-Abfahrten durchgeführt werden. Neben den erläuterten Abfahrtsrollern sind grundsätzlich aber auch Abfahrtsgleiter bekannt, die skibobähnlich ausgebildet sind. Diese Konstruktionen umfassen eine Sitzkonstruktion mit einer darunter befindlichen festen Kufe und eine vorlaufende über das Lenkrad nach links und rechts verschwenkbare.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein ebenfalls sehr platzsparendes Abfahrtsgerät, insbesondere einen platzsparenden Abfahrtsroller bzw. Abfahrtsgleiter zu schaffen, der leicht mit auf einen Berg hinauf genommen werden und mit dem in optimaler Weise dann eine Talfahrt durchgeführt werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Abfahrtsroller zeichnet sich zum einen durch seinen geringen benötigten Bauraum und zum anderen durch seine konstruktive Gestaltung aus, die ein sehr komfortables und wendiges Abfahren im bergigen Gelände erlaubt.
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Dabei ist der erfindungsgemäße Abfahrtsroller ähnlich wie der zuletzt genannte Stand der Technik extrem kompakt ausgebildet. Er ist ebenfalls antriebsfrei gestaltet, weist also keinen Pedalantrieb, keine Kette zum Antrieb des Hinterrades etc. auf. Bevorzugt werden kleindimensionierte Räder verwendet, die beispielsweise zwischen 9'' und 12,5'' liegen können, ohne dass die Reifengröße hierauf beschränkt ist. Der Fahrradrahmen kann beispielsweise lediglich aus einem Längsrohr, einem sogenannten Verbindungsrohr bestehen, welches Verbindungen zwischen der Achse des Hinterrades zur Lenkrohrstange darstellt, wobei die Höhe des eigentlichen Lenkerrohres dann bevorzugt zumindest näherungsweise lediglich dem Durchmessermaß des Verbindungsrohres entspricht. Mit anderen Worten ist oberhalb des Verbindungsrohrs dann unmittelbar der sogenannte Vorbau mit der Lenkstange angebracht, und auf der Unterseite des Verbindungsrohrs geht das Lenkerrohr direkt in die Vorderradgabel über. Bevorzugt sind dabei im Bereich des vorderen Endes des Verbindungsrohres zwei im geringen Abstand axial versetzt zueinander liegende Lagerschalen abgestützt gehalten, worüber das Lenkerrohr axial unverschiebbar, aber drehbar gelagert ist. Der Achsabstand zwischen den Achsen des Vorder- und des Hinterrades beträgt bevorzugt mindestens das 1,5-fache der Höhe oder des Abstandes des Lenkrohres gegenüber der Laufflächen. Mit anderen Worten ist der Abfahrtsroller extrem niedrig im Verhältnis zu seiner Länge.
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An dem Verbindungsrohr ist in geeigneter Weise dann eine sattelähnliche Sitzvorrichtung fest angebracht. Um das an sich schon niedrig bauende und leicht tragbare Rad, also der sogenannte Abfahrtsroller, noch raumsparender zusammenlegen zu können, ist das Verbindungsrohr bevorzugt zumindest zweigeteilt. Es kann zwei teleskopartig ineinander verstellbare Abschnitte umfassen, so dass zum Zusammenlegen das Vorder- und das Hinterrad näher zueinander zu liegen kommen. Bevorzugt ist hier jedoch eine in Betriebsstellung fest arretierbare horizontale Verschwenkachse vorgesehen, um den hinteren Abschnitt des Verbindungsrohres relativ auf den vorderen Abschnitt des Verbindungsrohres zuzuschwenken und den Abfahrtsroller dadurch raumsparend zusammenlegen zu können.
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Im Rahmen der Erfindung kann das erläuterte Abfahrtsgerät aber nicht nur als Abfahrtsroller unter Verwendung eines Vorder- und Hinterrades, sondern auch als Abfahrtsgleiter unter Verwendung eines Vordergleiters und Hintergleiters, also mit einer Vorder- und Hinterkufe ausgestattet sein.
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In einer besonders bevorzugten Variante ist es möglich, anstelle des Vorder- und Hinterrades eine Vorder- und Hinterkufe einzusetzen oder umgekehrt. Dadurch ist das Gerät grundsätzlich sowohl für den Einsatz im Sommer als auch für den Einsatz im Winter geeignet, so dass nur die Räder durch Kufen oder umgekehrt ausgetauscht werden müssen.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den anhand von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen im Einzelnen:
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1: eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Abfahrtsrollers;
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2: eine Draufsicht auf den in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Abfahrtsroller;
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3: eine räumliche Darstellung des in 1 und 2 gezeigten Abfahrtsrollers;
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4: eine frontseitige Ansicht des erfindungsgemäßen Abfahrtsrollers;
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5a: eine zu 1 gegenüberliegende Seitenansicht des erfindungsgemäßen Abfahrtsrollers;
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5b: eine Darstellung ähnlich zu 1;
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6: eine Schnittdarstellung durch das Lenkerrohr;
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7: einen Ausschnitt der relativ zueinander verschwenkbaren Teile der Verbindungsholm-Konstruktion;
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8: einen Ausschnitt einer Schnittdarstellung durch die Drehgelenkachse zwischen den beiden relativ zueinander verschwenkbaren Holmabschnitten des Verbindungsrohres längs der Linie C-C in 5b;
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9 bis 11: drei perspektivische Darstellungen des erfindungsgemäßen Abfahrtsrollers im zusammengelegten Zustand;
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12 bis 15: eine räumliche Ansicht sowie eine Draufsicht, eine Seitenansicht und eine Vorderansicht eines entsprechend erläuterten Abfahrtsrollers, bei welchem anstelle des Vorder- und Hinterrades eine Vorder- und Hinterkufe, d. h. ein Vorder- und Hintergleiter eingesetzt ist; und
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16 bis 19: vier Ansichten des entsprechend zusammenlegbaren Abfahrtsgleiters, wie er anhand der 12 bis 15 für den Betriebseinsatz gezeigt ist.
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In den Figuren ist der Abfahrtsroller mit einem Vorderrad 1, mit einem Vorderrad-Reifen 1', einem Hinterrad 3 mit einem Hinterrad-Reifen 3' und einem den Fahrradrahmen bildenden Verbindungsrohr 5 gezeigt, welches nachfolgend teilweise auch als Verbindungsholm 5 bezeichnet wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Verbindungsholm 5 einen rechteckigen und bevorzugt quadratischen oder quadratisch nahekommenden Querschnitt auf. Am hinteren Ende des Verbindungsrohres 5 ist das Hinterrad 3 an einer Hinterrad-Achse 7 gelagert, die in einer Hinterradgabel 8 gehalten ist.
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Am vorderen Endes des Verbindungsrohres oder -holms 5 weist dieser eine den Holm senkrecht durchsetzende obere sowie untere Bohrung 9 auf (siehe 6), die von einem Lenkrohr 11 durchsetzt wird. In die entsprechende Bohrung 9 auf der Oberseite 5a sowie an der Unterseite 5b des Verbindungsrohres 5 greift über eine gewisse axiale Höhe ein vorstehender Zentrieransatz 13' in die Bohrung 9 ein. Da der überstehende Rest des jeweiligen Zentriereinsatzes 13' einen größeren Durchmesser aufweist, liegt jeder der beiden Zentrieransätze 13' über den nach außen vorspringenden Schulteransatz 13'' an der jeweiligen Außenseite an der oberen bzw. unteren Außenseite, also an der Oberseite 5a bzw. der Unterseite 5b des Verbindungsholmes 5 an. Durch diese beiden Lagerschalen 13, die vom Lenkrohr 11 durchsetzt werden, ist das Lenkrohr 11 axial unverschieblich, aber drehbar gelagert.
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Unmittelbar oberhalb der oberen Lagerschale 13 ist dann der sogenannte Vorbau 15 vorgesehen, an welchem die quer dazu verlaufende Lenkstange 17 montiert ist. Die Lenkstange 17 umfasst dabei üblicherweise zwei jeweils außenliegende Lenkstangen-Griffe 19 auf, wobei ferner zumindest eine Bremseinrichtung vorgesehen ist, weshalb in der Darstellung gemäß 2 ein entsprechender Bremshebel 24 sichtbar ist, der auf der Lenkstange 17 montiert ist.
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Unmittelbar unterhalb der unteren Lagerschale 13 geht die Lenkstange 17 in die Lenkgabel 18 mit den beiden Gabelabschnitten 18a und 18b über, an deren unteren Enden eine Radachse 20 zur Verankerung der Vorderradachse 23 des Vorderrades 1 vorgesehen ist.
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Wie sich durch der Seitendarstellung gemäß 1 oder 5 ergibt, weist somit das Rad, d. h. der Abfahrtsroller nur ein vergleichsweise kurzdimensioniertes Lenkrohr 11 auf, wobei die Gesamtkonstruktion derart ist, dass quasi kein Steuerrohr, d. h. kein separates von dem Lenkrohr durchsetztes Steuerrohr vorgesehen ist, wie dies bei üblichen Fahrrädern realisiert ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel stellt lediglich das vordere Ende des Verbindungsrohres oder des Verbindungsholmes 5 quasi funktionell das Steuerrohr dar, in welchem das Lenkrohr 11 gegenüber dem Verbindungsrohr 5 und damit gegenüber dem durch das Verbindungsrohr 5 gebildeteten Fahrradrahmen gehalten und gelagert ist (nämlich durch die dort verankerten Lagerschalen 13).
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Die Reifengröße kann in weiten Bereichen beliebig gewählt werden. Die Reifengröße für das Vorderrad 1 ist bevorzugt größer als 11'' oder 11,5'' und bevorzugt kleiner als 14'', 13,5'' oder 13'' (Zoll). Der bevorzugte Bereich liegt zwischen 12'' und 12,5''. Die vorstehend genannten Maße gelten dabei bevorzugt für das Vorderrad, d. h. für den Vorderreifen 1.
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Der Hinterreifen kann demgegenüber nochmals kleiner dimensioniert sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden Hinterrad-Reifen 3 verwendet, die beispielsweise zwischen 8'' bis 13'' liegen, vorzugsweise zwischen 9'' bis 12''. Bevorzugt werden Reifengrößen verwendet, die kleiner als 11'' sind. Ein bevorzugter Bereich liegt zwischen 9,5'' bis 10,5'', insbesondere um 10'' (wobei ein Zoll bekanntermaßen 2,54 cm entspricht).
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Dabei ist vor allem auch aus der perspektivischen Darstellung gemäß 3 wie aber auch aus den Darstellungen gemäß 9 bis 11 zu ersehen, dass das Hinterrad großvolumenmäßig gestaltet ist, d. h. mit relativ großem Reifendurchmesser bei vergleichsweise kleiner Radnabe oder kleinen Speichen. Dabei ist das Hinterrad sehr dick ausgeführt, weist also eine Reifendicke auf, die vorzugsweise dem 1,5-fachen bis 3,5-fachen, insbesondere dem 1,5-fachen bis 3-fachen, bevorzugt etwa dem 2-fachen der Dicke des Vorderreifens 1 entspricht.
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Durch die geringere Höhe des Hinterrades, also durch die geringere Hinterrad-Größe, ergibt sich ein weiterer Vorteil beim Abfahren. Denn dadurch wird ein gewisser Ausgleich bezüglich der Hangneigung geschaffen, was die Höhenlage der Lenkstange betrifft, wie sich dies aus den Seitendarstellungen gemäß den 5a und 5b gegenüber einem abfallenden Hangboden 71 ergibt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ferner am Verbindungsrohr 5 ein Sattelträger 27 fest verankert, an dessem oberen Ende ein Sitz oder Sattel 29 montiert ist.
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Das erfindungsgemäße Rad, d. h. der erfindungsgemäße Abfahrtsroller, ist antriebsfrei gestaltet, d. h. es ist kein Tretlager, keine Antriebspedale, keine Kette etc. vorgesehen. Der Abfahrtsroller ist lediglich zum Abfahren geeignet und gedacht.
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Um die Füße entsprechend abstützen zu können, sind an der Lenkgabel 18 an den beiden Gabelabschnitten 18a und 18b jeweils außenliegend und dazu bevorzugt etwa horizontal vorstehend Fußauflagen 31 ausgebildet, die beispielsweise aus stutzenförmigen Fußauflagen 31 bestehen können. Diese können fest mit der entsprechenden Lenkgabel 18 verbunden sein. Möglich ist aber auch, dass diese Fußauflagen 31 beispielsweise über eine Gelenkanordnung nach oben winklig an die jeweiligen Gabelabschnitte 18a, 18b zum Transport des Abfahrtsrollers raumsparend angelegt werden können. Alternativ dazu ist es auch möglich, dass diese Fußauflagen 31 durch eine Gewindeverbindung leicht aus einem Innengewinde an dem jeweiligen Gabelabschnitt 18a, 18b herausgedreht werden können, wenn das Fahrrad zum Transport raumsparend zusammengelegt wird.
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Wie aus den Zeichnungen und insbesondere aus den Schnittdarstellungen gemäß 7 zu ersehen ist, ist das Verbindungsrohr 5 zweigeteilt. Es weist einen vorderen Verbindungsrohr-Abschnitt 5c und einen rückwärtigen, mit dem Hinterrad in Verbindung stehenden Verbindungsrohr-Abschnitt 5d auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind beide Abschnitte, die sich in einem mittleren Bereich in einer Teillänge überlappen, über eine horizontale Drehgelenk-Verbindung 33, also einer horizontalen Drehachse 33, relativ zueinander verschwenkbar verbunden. Dabei ist, wie in 8 wiedergegeben ist, an einer Seite der Drehgelenkachse ferner ein Schnellspanner 35 vorgesehen, um im Betriebseinsatz die beiden in unmittelbar axialer Verlängerung zueinander liegenden Verbindungsrohr-Abschnitte 5a, 5b in dieser Funktion zu fixieren und die Verschwenkbarkeit auszuschalten. Dabei ist die Konstruktion derart, dass im Betriebszustand bei Belastung das rückwärtige Ende 5'c des vorlaufenden Verbindungsrohres 5 mit einem oberen Wandabschnitt 5'd des rückwärtigen Verbindungsrohr-Abschnittes 5d anliegt, hier also die Verschwenkbarkeit begrenzt ist. Dies erhöht die Sicherheit, da auch bei selbst nicht festgezogener Schnellspanner-Einrichtung 35 beide Verbindungsrohr-Abschnitte 5c, 5d über die in 1 und in 7 gezeigte Betriebsstellung nicht weiter relativ zueinander so verschwenkt werden können, dass die Gelenkachse 33 noch weiter in Richtung Boden/Lauffläche 71 abgesenkt werden kann. Mit anderen Worten können die Verbindungsrohr-Abschnitte nicht auf dem Boden aufsetzen.
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Um den Abfahrtsroller raumsparend zusammenlegen zu können, wird der Schnellspanner 35 gelöst und das Hinterrad 3 mit dem zugehörigen hinteren Verbindungsrohr-Abschnitt 5d relativ auf die Unterseite des vorderen Verbindungsrohr-Abschnittes 5c gemäß der Pfeildarstellung 36 zugeschwenkt, nämlich bis in die anhand von 9 bis 11 gezeigte Stellung. Dazu weist das vorlaufende Ende des hinteren Rohres 5d unten unterhalb des Drehgelenkes 33 in ausreichender Länge eine Ausnehmung 55 auf. Bevorzugt wird dabei das Vorderrad 1 leicht schräg gestellt, so dass die Lenkstange und die Vorderrad-Ebene jeweils z. B. in einem etwa +45° oder in einem etwa –45° Winkel zu der mittleren das Hinterrad durchsetzenden Hinterrad-Ebene zu liegen kommen.
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Der erwähnte Sattelträger 27 ist dabei im gezeigten Ausführungsbeispiel mit dem hinteren Verbindungsrohr-Abschnitt 5d fest verbunden. Auf eine zusätzliche sattelnahe Abstützung zwischen diesem Sattelrohrträger 27 und dem hinteren Ende des Verbindungsrohres 5 nach Art eines herkömmlichen Ausfallendes (wie bei einem herkömmlichen Fahrrad) kann bei entsprechender Auslegung der Sattelträger-Konstruktion 27 verzichtet werden, wie dies in den Zeichnungen dargestellt ist.
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Die erwähnte Handbremse mit dem Bremshebel 21 ist z. B. über einen nicht näher gezeigten und durch die beiden Verbindungsrohr-Abschnitte 5c, 5d verlaufenden Bautenzug mit der am Hinterrad 3 ausgebildeten Bremse 38 fest verbunden. Die Bremse 38 ist dabei als Scheibenbremse ausgebildet und umfasst eine mit der Hinterradachse fest drehbar verbundene Bremsschreibe 39 auf, an der der mechanisch (oder ggf. auch hydraulisch) betätigte Bremsauslöser 41 (Bremsbacken 41) angreift. Das Gehäuse des Bremsauslösers 41 ist anhand von 2 oder 5 ersichtlich.
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Abschließend werden einige Bemaßungsangaben wiedergegeben, die belegen sollen, dass der erfindungsgemäße Abfahrtsroller vergleichsweise kleindimensioniert werden kann. Dabei können die Maße in weiten Bereichen variieren.
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Die maximale Breite B1 des Abfahrtsrollers kann beispielsweise ≤ 45 cm, insbesondere ≤ 40 cm sein.
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Die Höhe H1 des Abfahrtsroller zwischen dem Boden oder der Lauffläche 71 und der Höhe der Lenkstange 17 kann beispielsweise ≤ 50 cm, insbesondere ≤ 47,5 cm, ≤ 45 cm oder sogar ≤ 42,5 cm sein.
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Die Sattelhöhe kann gegenüber dem Boden oder Lauffläche 71 beispielsweise Werte unter 40 cm aufweisen, insbesondere unter 37,5 cm, unter 35 cm etc.
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Wie aus den Zeichnungen auch zu ersehen ist, ist der Achsabstand zwischen der zentralen Vorderradachse 6 und der Hinterradachse 7 bevorzugt zumindest größer als das 2-fache des Raddurchmessers des Vorderrades 1 und/oder des Hinterrades 3. Dieser Achsabstand kann auch beispielsweise zumindest das 2,5-fache des Vorderraddurchmessers und/oder des Hinterraddurchmessers betragen. Mit anderen Worten beträgt der Abstand zwischen der Vorderradachse 6 und der Hinterradachse 7 zumindest das 4-fache des Vorderrad-Radius und/oder des Hinterrad-Radius.
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Nachfolgend wird auf die 12 bis 15 Bezug genommen. Dort ist der bisher beschriebene Abfahrtsroller wiedergegeben, allerdings mit einer Abwandlung insoweit, als für das Vorderrad 1 und das Hinterrad 3 eine Vorderkufe 101 bzw. eine Hinterkufe 103 eingesetzt ist, d. h. ein Vordergleiter 101 und ein Hintergleiter 103. Der Gleiter kann dabei wie ein Kurzski ausgebildet sein. Unter dem Begriff ”Kufe” wird insoweit auch im Sinne der Anmeldung nicht nur eine holmähnliche Tragkonstruktion, sondern auch eine glatte flache Tragkonstruktion vergleichbar einem Ski oder Kurzski verstanden, wie dies beispielsweise aus den Zeichnungen zu entnehmen ist.
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Diese Variante bietet den Vorteil, dass der erfindungsgemäße Abfahrtsroller jederzeit bei Bedarf in den erläuterten Abfahrtsgleiter umgerüstet werden kann und umgekehrt. Dadurch lässt sich das Abfahrtsgerät nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter einsetzen. Dabei können die Vorder- und Hinterkufe 101, 103 mit ihrer Gleitfläche noch niedriger auf den Boden gleitend zu liegen kommen.
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Von daher kann der Achsabstand zwischen der vorderen Achse 6 und der hinteren Achse 7 im Falle des Abfahrtsgleiters zumindest dem 4-fachen Abstand zwischen der Vorderachse 6 und der Gleitfläche des vorderen Gleiters 101 und/oder zumindest dem 4-fachen Abstand zwischen der hinteren Achse 7 und der Gleitfläche des hinteren Gleiters 103 entsprechen. Diese Werte können bevorzugt aber auch dem 5-fachen, 6-fachen, 7-fachen oder zumindest dem 8-fachen des Achsabstandes zwischen der vorderen Achse 6 und der vorderen Gleitfläche des vorderen Gleiters 101 und/oder dem Achsabstand zwischen der hinteren Achse 7 und der hinteren Gleitfläche des hinteren Gleiters 103 entsprechen. Im Falle des Abfahrtsgleiters kann die erläuterte Bremse funktionell am Abfahrtsgerät verbleiben, obgleich sie im Falle des Abfahrtsgleiters keine Funktion hat. Gebremst wird ähnlich wie beim Bob oder Schlitten mittels den Schuhen und insbesondere mittels den Fersen.