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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusatzdachvorrichtung zur Anordnung an der Karosserie eines Kraftfahrzeugs, um insbesondere einen neben oder hinter dem Kraftfahrzeug liegenden Bereich bei stehendem Fahrzeug gegen Umwelteinflüsse, wie z. B. Wind, Regen oder Sonneneinstrahlung schützen zu können.
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Hintergrund
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Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen weisen einen Kraftfahrzeuginnenraum mit einem nur beschränken Platzangebot auf. Es ist daher erstrebenswert, das Platzangebot des Kraftfahrzeugs, insbesondere einen gegenüber Umwelteinflüssen geschützten Bereich oder eine entsprechende Einhausung des Kraftfahrzeugs zumindest temporär, etwa bei abgestelltem oder geparktem Fahrzeug effektiv zu vergrößern.
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Entsprechende Lösungen sollten möglichst kostengünstig und platzsparend ausgestaltet sein. Sie sollten zudem einfach zu bedienen sein und lediglich mit einer minimalen Gewichtszunahme des Kraftfahrzeugs einhergehen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Zusatzdachvorrichtung gemäß Patentanspruch 1 sowie mit einer Kraftfahrzeugkarosserie nach Patentanspruch 14 und mit einem Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind hierbei jeweils gegenstandabhängiger Patentansprüche.
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Insoweit ist eine Zusatzdachvorrichtung zur lösbaren Anordnung an einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Die Zusatzdachvorrichtung weist dabei eine Trägerstruktur mit zumindest einem Befestigungselement zur lösbaren Befestigung an der Kraftfahrzeugkarosserie auf. Mittels des Befestigungselements kann die Trägerstruktur, insbesondere ein freies Ende eines zur Trägerstruktur gehörenden Trägers oder eine dementsprechenden Trägerstange lösbar an der Kraftfahrzeugkarosserie befestigt werden.
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Des Weiteren weist die Zusatzdachvorrichtung ein die Trägerstruktur zumindest bereichsweise überspannendes Flächengebilde auf, welches an der Trägerstruktur oder direkt an der Kraftfahrzeugkarosserie befestigbar ist. Das Flächengebilde kann hierbei entweder fest mit der Trägerstruktur verbunden oder lösbar an dieser angeordnet sein. Bei einer dauerhaften Fixierung des Flächengebildes an der Trägerstruktur kann bereits durch Anordnen und Aufspannen der Trägerstruktur an z. B. der Außenseite der Kraftfahrzeugkarosserie das Flächengebilde, ähnlich wie ein Schirm aufgespannt werden.
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Abweichend hiervon ist aber auch denkbar, dass das Flächengebilde lösbar an der Trägerstruktur befestigbar ist, so dass der Aufbau der Zusatzdachvorrichtung in zwei Stufen vonstattengeht. In einem ersten Schritt wäre die Trägerstruktur zunächst an der Kraftfahrzeugkarosserie zu befestigen, bevor in einem nachfolgenden Schritt das die Trägerstruktur zumindest bereichsweise überspannende Flächengebilde an der Trägerstruktur und/oder an der Kraftfahrzeugkarosserie befestigt wird.
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Die Trägerstruktur ist insbesondere zur Anbindung der Außenseite einer Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen, um neben dem eigentlichen Fahrzeugdach eine Zusatzdachvorrichtung bereitzustellen, die sich seitlich vom Kraftfahrzeug erstreckt und die einen, in etwa Fahrzeugquerrichtung (y) unmittelbar an z. B. einem Kraftfahrzeuginnenraum angrenzenden, gegen Umwelteinflüsse geschützten Bereich bereitstellt. Gleichermaßen kann die Zusatzdachvorrichtung mit Ihrer Trägerstruktur auch im Bereich des Fahrzeughecks vorgesehen werden, so dass z. B. bei geöffneter Heckklappe die Zusatzdachvorrichtung als heckseitige Verlängerung der Dachstruktur bzw. der Heckklappenstruktur der Kraftfahrzeugkarosserie dienen kann.
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Die Zusatzdachvorrichtung ist insbesondere an der Dachstruktur einer Kraftfahrzeugkarosserie sowie an einer geöffneten Kraftfahrzeugtür, insbesondere an einer einem Türscharnier abgewandten Außenseite einer mit einem schwenkbaren Türflügel versehenen Kraftfahrzeugtür anlenkbar oder hieran befestigbar. Auf diese Art und Weise kann ein nach oben von der Dachstruktur, in Fahrzeuglängsrichtung (x) von der geöffneten Kraftfahrzeugtür und in Fahrzeugquerrichtung (y) von der Karosserieseitenwand begrenzter oder eingeschlossener Bereich mittels der Zusatzdachvorrichtung überspannt werden.
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Die Zusatzdachvorrichtung kann hierbei eine kuppel- oder zeltartige Schutzvorrichtung gegen Umwelteinflüsse bereitstellen, so dass insbesondere in unmittelbarer Nähe zum Kraftfahrzeug ein gegen Umwelteinflüsse geschützter Bereich verwirklicht werden kann. Eine derartige Zusatzdachvorrichtung kann neben einem Einsatz etwa zu Picknick- oder Campingzwecken insbesondere auch für die mobile Notfallmedizin von Vorteil sein. So können notfallmedizinisch zu versorgende Patienten in einem gut zugänglichen Bereich außerhalb des Kraftfahrzeugs behandelt werden, wobei jener Bereich von der Zusatzdachvorrichtung überdeckbar ist.
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Der unterhalb der Zusatzdachvorrichtung und typischerweise außerhalb des Kraftfahrzeugs liegende Bereich kann mittels der Zusatzdachvorrichtung effektiv gegen Regen, Sonne und Wind geschützt werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Flächengebilde flexibel oder faltbar ausgestaltet. Ein von der Trägerstruktur abnehmbares Flächengebilde kann hierdurch besonders platzsparend gefaltet oder gerollt und dementsprechend platzsparend im Kraftfahrzeug mitgeführt werden. Ist das Flächengebilde jedoch z. B. fest mit der Trägerstruktur verbunden, so kann die Trägerstruktur als solche z. B. in eine platzsparende Verstaukonfiguration überführt werden, wobei das an der Trägerstruktur und an den die Trägerstruktur bildenden Trägerstangen befestigte Flächengebilde entsprechende Schwenk- oder Faltbewegungen der Trägerstruktur gleichermaßen vollziehen kann.
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Nach einer Weiterbildung ist das Flächengebilde insbesondere als textiles Flächengebilde ausgebildet. Das textile Flächengebilde kann insbesondere weitgehend knitterfrei und gespannt über der Trägerstruktur liegend mit dieser und/oder mit der Kraftfahrzeugkarosserie verbunden sein. Durch ein insbesondere kuppel- oder zeltartiges Aufspannen des Flächengebildes mittels der Trägerstruktur kann etwa bei widrigen Witterungsverhältnissen, etwa bei Regen, auf dem Flächengebilde auftreffender Niederschlag kontrolliert, insbesondere seitlich abgeführt werden, so dass sich im Bereich des Flächengebildes keine Kuhlen oder Wasseransammlungen fördernde Vertiefungen bilden können.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Flächengebilde insbesondere wasser-, luft- und/oder lichtundurchlässig ausgebildet. Anstelle oder ergänzend zur lichtundurchlässigen Ausgestaltung kann aber auch eine überwiegend lichtreflektierende und dementsprechend in einer hellen Farbe gehaltene Oberflächenstruktur des Flächengebildes vorgesehen sein. Das Flächengebilde kann ein Gewirke, ein Gewebe, ein Netz oder ein Geflecht aufweisen. Es kann aus einer Naturfaser oder einer Kunstfaser gebildet sein. Alternativ kann es eine äußere Witterungseinflüsse abweisende Beschichtung aufweisen und/oder zumindest bereichsweise als Folie, insbesondere als Kunststofffolie ausgebildet sein.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Trägerstruktur an einer Dachreling und/oder an einem Türaußengriff der Kraftfahrzeugkarosserie lösbar befestigbar. Andere Ausgestaltungen können hierbei ferner eine lösbare Anbindung der Trägerstruktur z. B. an einem Fensterschacht oder an einem Türrahmen vorsehen.
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Die lösbare Befestigung am Türaußengriff ist zumindest bei einer geöffneten Kraftfahrzeugtür von Vorteil, insbesondere wenn sich die Trägerstruktur ausgehend vom Türgriff nach oben, im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung (z) erstreckt. Auf diese Art und Weise kann zumindest seitlich von der Tür und nach oben hin von der Zusatzdachvorrichtung eingefasster geschützter Bereich gebildet werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung kann die Trägerstruktur zumindest zwei miteinander verbundene, schwenkbar zueinander gelagerte Trägerstangen aufweisen, von denen jeweils ein freies Ende mit einem Befestigungselement, insbesondere zur lösbaren Anbindung an der Kraftfahrzeugkarosserie versehen ist. Die Trägerstangen können insbesondere über eine Gelenkanordnung miteinander verbunden sein, die ein Aufeinanderfalten der Trägerstangen bei Nichtgebrauch der Zusatzdachvorrichtung ermöglicht.
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Davon abgesehen ist denkbar, dass zumindest einen der Trägerstangen mehrere Trägerstangensegmente aufweist, die z. B. über ein sich durch die einzelnen Trägerstangen hindurch erstreckendes Kabel miteinander verbunden sind. Die einzelnen Trägerstangen können dabei z. B. ähnlich wie die Stangen eines Campingzelts zum Errichten einer Trägerstruktur mit ihren Endabschnitten ineinander gesteckt werden. Die Trägerstangen selbst sind von Vorteil hohl ausgebildet, so dass sie ein vergleichsweise geringes Gewicht aufweisen. Die Trägerstangen können ferner eine gewisse Flexibilität bereitstellen, um insbesondere eine kuppelartige gebogene Trägerstruktur für die Zusatzdachvorrichtung bereitzustellen, die sich insbesondere für ein seitliches Wegführen und kontrolliertes Ablaufen von Niederschlagswasser eignet.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das an einem Ende der Trägerstruktur, insbesondere an einem freien Ende der Trägerstange der Trägerstruktur vorgesehene Befestigungselement eine nach unten offen ausgebildete Aufnahme zum Aufstecken des Befestigungselements auf einen Türaußengriff der Kraftfahrzeugkarosserie auf. Die Aufnahme des Befestigungselements kann hierbei von zwei in etwa parallel zueinander ausgerichteten, die Aufnahme begrenzenden Schenkel gebildet sein, welche in Montageposition am Türgriff beidseits eines bügelartig ausgebildeten Türgriffs zu liegen kommen können.
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Durch die nach unten offen ausgebildete Aufnahme kann sich das Befestigungselement von oben auf oder an dem Türgriff, z. B. klemmend abstützen. Insbesondere bei geöffneter Fahrzeugtür kann die Trägerstruktur somit von oben auf den Türaußengriff aufgesetzt werden und sich bogen- oder kuppelartig nach oben, zur Dachstruktur des Kraftfahrzeugs hin, erstrecken.
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Indem das Flächengebilde sowohl an der Trägerstruktur als auch direkt an der Kraftfahrzeugkarosserie, insbesondere an deren Dachstruktur befestigbar ist, kann das Flächengebilde zwischen der Trägerstruktur und der Dachstruktur der Kraftfahrzeugkarosserie aufgespannt werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Trägerstruktur eine ein- oder mehrteilige Trägerstange auf, deren gegenüberliegende Endabschnitte jeweils mit einem Befestigungselement versehen sind, wobei die Trägerstange hierbei unter Bildung eines Trägerbogens an den Außengriffen geöffneter vorderer und hinterer Fahrzeugtüren befestigbar ist. Bei dieser Ausgestaltung kann sich die nach Art eines Trägerbogens erstreckende Trägerstange oder die vom Trägerbogen gebildete Trägerstruktur bogenartig von den Türaußengriffen vorderer und hinterer Kraftfahrzeugtüren nach oben erstrecken und einen die beiden Fenster der vorderen und hinteren Kraftfahrzeugtüren überspannenden Bogen bilden.
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Da die Türaußengriffe typischerweise an einer dem Türscharnier abgewandten Seite angeordnet sind, kommen diese bei geöffneter Kraftfahrzeugtür in einem vorgegebenen Abstand zur Kraftfahrzeugseitenwand zu liegen. Dementsprechend kann sich auch der Trägerbogen bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (y) beabstandet vom Kraftfahrzeug befinden. Indem das Flächengebilde einerseits am Trägerbogen befestigbar bzw. entlang des Trägerbogens aufgespannt und andererseits unmittelbar an der Dachstruktur der Kraftfahrzeugkarosserie befestigbar ist, kann es den bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung (x) von den geöffneten vorderen und hinteren Türen begrenzten Volumenbereich nach oben hin begrenzen und demgemäß gegen Umwelteinflüsse weitreichend schützen.
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Nach einer Weiterbildung hiervon kann die Trägerstruktur eine weitere, am Trägerbogen schwenkbar angelenkte und als Dachstrebe ausgebildete Trägerstange aufweisen, welche mit ihrem dem Trägerbogen abgewandten Ende an der Dachreling der Karosserie befestigbar ist. Mittels einer derartigen Dachstrebe kann ein oberes Ende, insbesondere der Scheitel des sich zwischen den geöffneten Fahrzeugtüren erstreckenden Trägerbogens in Fahrzeugquerrichtung (y) stabilisiert werden. Zudem kann jene Dachstrebe als zusätzliche Stützstruktur für das Flächengebilde fungieren.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung kann die Trägerstruktur ferner ein Gelenk aufweisen, über welches die zwei den Trägerbogen bildenden Trägerstangen und die als Dachstrebe ausgebildete Trägerstange schwenkbar miteinander verbunden sind. Das Gelenk ist dabei in etwa mittig in den von zumindest zwei Trägerstangen gebildeten Trägerbogen eingebettet, so dass die beiden, sich in etwa symmetrisch zu den beiden Türen erstreckenden Trägerstangen zwischen einer Trägerbogenkonfiguration und einer Verstauposition oder Verstaukonfiguration schwenkbar gelagert sind.
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In der Verstauposition können die beiden dem Trägerbogen bildenden Trägerstangen im Wesentlichen aufeinander geschwenkt oder geklappt werden. Ergänzend hierzu kann auch die Dachstrebe am genannten Gelenk angebunden sein, so dass die Trägerstruktur in ihrer aufgespannten Konfiguration eine T-artige Struktur, in ihrer Verstauposition jedoch eine lediglich längserstreckte, etwa einzelstabartige Außenkontur aufweisen kann, die in etwa der Längserstreckung der längsten der drei genannten Trägerstangen entsprechen kann.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung sind die als Dachstrebe ausgebildete Trägerstange und die den Trägerbogen bildenden Trägerstangen in eine aufeinandergeklappte Verstaukonfiguration überführbar. Die Außenkonturen der einzelnen, den Trägerbogen bildenden und als Dachstrebe fungierenden Trägerstangen können hierbei weitgehend identisch sein, so dass ein kleinstmögliches Packmaß in der entsprechenden Verstaukonfiguration erreicht werden kann.
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Von Vorteil sind die drei Trägerstangen der Trägerstruktur in etwa gleich lang ausgebildet. Ferner können die einzelnen Trägerstangen im Wesentlichen geradlinig und flexibel ausgebildet sein. Es ist aber auch denkbar, dass die Trägerstangen für sich betrachtet vergleichsweise starr ausgebildet sind, aber einen bogenartigen Verlauf oder eine dementsprechend bogenartige Außenkontur aufweisen. Es kann dabei vorgesehen sein, dass sämtliche Trägerstangen der Trägerstruktur eine annähernd identische, etwa leicht gekrümmte Außenkontur aufweisen, damit die Trägerstruktur in ihrer zugeklappten Konfiguration möglichst kompakt und platzsparend ausgestaltet werden kann.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Flächengebilde einen mit einem Befestigungselement versehenen Endabschnitt auf. Mittels des Endabschnitts bzw. mit dem daran vorgesehenen Befestigungselement kann das Flächengebilde unmittelbar, insbesondere lösbar, an der Dachreling der Karosserie des Kraftfahrzeugs befestigt werden. Als Befestigungselement kommen insbesondere genormte Verbindungsmittel infrage, die mit einer an der Dachreling ausgebildeten Befestigungsstruktur korrespondieren. Das Befestigungselement des Flächengebildes aber auch die Befestigungselemente der Trägerstangen können etwa als Formschlussmittel, insbesondere als Klipse oder als klauen- oder klammerartige entgegen einer Federkraft lösbare Befestigungselemente ausgebildet sein.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung kann die Trägerstruktur neben einem Trägerbogen einen beabstandet vom Kraftfahrzeug, insbesondere auf einem befestigten Untergrund aufstellbaren Trägerpfosten aufweisen. Das nach oben ragende freie Ende des Trägerpfostens kann hierbei ferner mit einem Anker oder einer Strebe am Boden gesichert werden und kann ferner mit z. B. dem Trägerbogen der Trägerstruktur verbunden sein.
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Die Bereitstellung eines Trägerpfostens ermöglicht es insbesondere, die Zusatzdachvorrichtung auch in solche Bereiche hinaus auszudehnen, welche jenseits des freien Endes aufgeschwenkter Seitentüren des Kraftfahrzeugs liegen. Insoweit kann der Wirkungsradius der Zusatzdachvorrichtung mittels des individuell positionierbaren Trägerpfostens erweitert werden.
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In einem nebengeordneten Aspekt ist schließlich eine Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen, welche zumindest eine schwenkbar gelagerte Kraftfahrzeugtür aufweist. Die Kraftfahrzeugkarosserie ist hierbei ferner mit einer zuvor beschriebenen Zusatzdachvorrichtung versehen, die sich typischerweise mittels einer Trägerstruktur an den freien Enden geöffneter Kraftfahrzeugtüren sowie an der Dachstruktur des Kraftfahrzeugs abstützt und ein Flächengebilde aufspannt.
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Für die Zusatzdachvorrichtung sind insbesondere solche Kraftfahrzeugkarosserien geeignet, welche gegenläufig öffnende Kraftfahrzeugtüren aufweisen. Dies ist z. B. bei Kraftfahrzeugkarosserien der Fall, bei welchen die vordere Seitentür in Höhe der A-Säule, die hintere Seitentür aber in Höhe der C-Säule der Karosserie angeschlagen ist. Derartige Karosseriekonstruktionen ermöglichen insbesondere eine B-säulenfreie Ausgestaltung des Kraftfahrzeeugs, so dass der gesamte Kraftfahrzeuginnenraum bei geöffneter vorderer und hinterer Seitentür nahezu barrierefrei zugänglich ist.
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Des Weiteren ist nach einem weiteren Aspekt ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches zumindest eine zuvor beschriebene Zusatzdachvorrichtung aufweist.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Merkmale sowie Vorteile der beschriebenen Lösungen werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Hierbei zeigen:
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1. eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit geöffneten Seitentüren und einer daran angeordneten Zusatzdachvorrichtung,
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2 eine Vorderansicht des Kraftfahrzeugs gemäß 1 und
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3 eine Draufsicht von oben auf das Kraftfahrzeug gemäß 1,
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4 eine vergrößerte ausschnittsweise Darstellung eines, einzelne Trägerstangen miteinander schwenkbar verbindenden Gelenks,
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5 eine schematische und perspektivische Darstellung eines am freien Ende einer Trägerstange vorgesehenen Befestigungselements,
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6 einen Querschnitt durch eine weitere Ausgestaltung eines Befestigungselements,
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7 eine perspektivische Darstellung eines mit einer Dachreling in Eingriff bringbaren Befestigungselements,
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8 einen Querschnitt durch das Befestigungselement gemäß 7,
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9 eine weitere Ausgestaltung der Zusatzdachvorrichtung von oben betrachtet und
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10 eine Vorderansicht der am Kraftfahrzeug befestigten Zusatzdachvorrichtung gemäß 9.
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Detaillierte Beschreibung
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In den 1 bis 3 ist ein Kraftfahrzeug 1 mit einer selbsttragenden Kraftfahrzeugkarosserie 2 dargestellt. Das Kraftfahrzeug 1 bzw. seine Kraftfahrzeugkarosserie 2 weist insgesamt vier Türen auf, von denen in den vorliegenden Ausführungsbeispielen die auf der linken Kraftfahrzeugseite liegende vordere Kraftfahrzeugtür 3 und die linke hintere Kraftfahrzeugtür 4 mit einer Zusatzdachvorrichtung 10 in Eingriff sind.
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Die Zusatzdachvorrichtung 10 weist eine Trägerstruktur 11 auf, die im Ausführungsbeispiel gemäß der 1 bis 4 einen von zwei Trägerstangen 14, 16 gebildeten Trägerbogen 13 aufweist, welcher sich an seinem oberen Ende, d. h. im Bereich des Bogenscheitels über eine als Dachstrebe ausgebildete weitere Trägerstange 12 an der Dachstruktur 7 des Kraftfahrzeugs 1 abstützt. Die Dachstrebe ist hierbei über ein in 4 gesondert dargestelltes Gelenk 18 mit den beiden übrigen, den Trägerbogen 13 bildenden Trägerstangen 14, 16, verbunden.
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Die Trägerstangen 12, 14, 16 dienen dem Aufspannen eines in 2 nur gestrichelt angedeuteten Flächengebildes 15, welches den von den Türen 3, 4 in Fahrzeuglängsrichtung (x) begrenzten und von der Trägerstruktur 11 nach oben eingefassten Volumenbereich abdeckt, um diesen somit gegen äußere Umwelteinflüsse effektiv schützen zu können.
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Wenngleich in den 1 und 2 lediglich drei Trägerstangen 12, 14, 16 der Trägerstruktur 11 explizit bezeichnet sind, kann jede der gezeigten Trägerstangen 12, 14, 16 für sich genommen auch mehrteilig ausgebildet sein. So kann jede der Trägerstangen 12, 14, 16 z. B. mehrere ineinander steckbare Trägerstangensegmente aufweisen, die etwa mit einem sich durch die jeweiligen Segmente erstreckenden Kabel verliersicher gehalten sind.
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Die beiden den Trägerbogen 13 bildenden Trägerstangen 14, 16 weisen an ihrem unteren Endabschnitt jeweils ein Befestigungselement 22, 24 auf, wie dies in den 5 und 6 gesondert dargestellt ist. Die beiden, in den 5 und 6 gezeigten Befestigungselemente 22, 24 weisen jeweils eine nach unten hin offen ausgestaltete Aufnahme 21 zum Eingriff in einen Außentürgriff 6 auf. Das Befestigungselement 24 weist dem gemäß zwei in etwa parallel zueinander verlaufende, aber horizontal zueinander beabstandete Schenkel 24a, 24b auf, zwischen welchen sich die Aufnahme 21 für den Türgriff 6 befindet.
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Das Befestigungselement 24 kann eine Kunststoffumspritzung oder Kunststoffummantelung aufweisen, um etwaige Beschädigungen am Türgriff oder am Lack des Kraftfahrzeugs zu vermeiden. Ferner kann das Befestigungselement 24 z. B. klemmend am Türgriff befestigbar sein. Für die nötige Stabilität kann hierbei eine Stützstruktur 25 beitragen, die z. B. einen Metalleinleger oder eine vergleichbare Verstärkungsstruktur aufweisen kann.
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Das in 5 dargestellte Befestigungselement 22 kann gleichermaßen zur lösbaren Anbindung an einem Türgriff 6 dienen. Das Befestigungselement 22 kann hierbei ebenfalls zwei nach unten ragende Seitenschenkel 22a, 22b aufweisen, deren freie Enden jedoch über eine Lasche 23 miteinander verbunden sind. Die Lasche kann insbesondere an zumindest einem der beiden Schenkel 22a, 22b abnehmbar ausgestaltet sein, um ein Umschlingen des Türgriffs zu ermöglichen. Die Befestigung der Lasche 23 an zumindest einem der beiden Schenkel 22a, 22b kann z. B. mittels eines gängigen Klettverschlusses oder Klettbandes erfolgen.
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Das in den 7 und 8 dargestellte Befestigungselement 26 ist insbesondere zur Befestigung der Trägerstange 12 an einer Dachreling 7 der Dachstruktur 5 der Fahrzeugkarosserie 2 vorgesehen und dementsprechend ausgebildet. Vom Befestigungselement 26 ragt ein in Fahrzeuglängsrichtung (x) oder horizontal verschiebbarer Riegel 28 nach außen, welcher mit einer dementsprechend verschiebbar am Befestigungselement 26 gelagerten Klaue 30 gekoppelt oder verbunden ist.
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Wie ferner in 8 dargestellt, kann die Klaue 30 über den Riegel 28 entgegen der Kraft einer Feder 31 bewegt werden. An seinem der Dachreling 7 zugewandten unteren Abschnitt weist das Befestigungselement 26 neben einer schwalbenschwanzartig ausgeführten Aufnahme 32 für einen korrespondierenden schwalbenschwanzartigen und somit geneigt ausgebildeten Steg 34, die in Fahrzeuglängsrichtung (x) bzw. horizontal beweglich gelagerte Klaue 30 auf, welche durch Betätigung des Riegels 28 an einem verbreiterten Kopfstück 38 einer karosserieseitig vorgesehenen Befestigungsnocke 36 vorbei in eine Hinterschneidung 40 der Dachreling 7 eingreifen kann.
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Das Befestigungselement 26 ist insbesondere an die genormte Ausgestaltung der Dachreling 7 angepasst. Durch Verschieben des Riegels 28 und durch ein dementsprechendes Verschieben der Klaue 30 kann das Befestigungselement 26 von einer selbsttätigen Arretierung in eine Lösestellung überführt werden, in welcher das Befestigungselement 26 und somit auch die hiermit verbundene Trägerstange 12 von der Dachreling 7 lösbar ist.
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Mittels der Gelenkverbindung der Trägerstangen 12, 14, 16 kann insgesamt eine besonders platzsparende Verstaukonfiguration der Trägerstruktur 11 erreicht werden. Die bezüglich einer gemeinsamen Schwenkachse 20 am Gelenk 18 schwenkbar gelagerten Trägerstangen 12, 14, 16 können aufgrund ihrer bezogen auf die Schwenkachse 20 axial versetzten Anordnung in eine axial überlappende Verstaukonfiguration überführt werden, in welcher die einzelnen Trägerstangen 12, 14, 16 weitreichend überdeckend zueinander zu liegen kommen können. Hierbei erweist es sich als vorteilhaft, wenn die einzelnen Trägerstangen 12, 14, 16 annähernd identische Außenkonturen aufweisen.
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Die Trägerstruktur 11 kann lösbar mit dem Flächengebilde 15 verbunden sein. Es ist aber auch denkbar, dass das Flächengebilde 15 von der Trägerstruktur 11 abnehmbar ist und dementsprechend als Überwurf über einer bereits am Kraftfahrzeug befestigte Trägerstruktur 11 am Kraftfahrzeug, insbesondere an dessen Dachstruktur 5 sowie an der Trägerstruktur 11, insbesondere am Trägerbogen 13 gesondert befestigbar ist.
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Die Ausgestaltung gemäß der 9 und 10 weicht in Details von der Ausgestaltung gemäß der 1 bis 3 insoweit ab, als dass die dort gezeigte Zusatzdachvorrichtung 50 zwar ebenfalls eine als Trägerbogen ausgebildete, bevorzugt mehrteilige Trägerstange 56 aufweist, die sich zwischen den Türaußengriffen 6 geöffneter gegenläufiger Kraftfahrzeugtüren 3, 4 bogenartig erstreckt.
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Die Trägerstange 56 ist jedoch gelenkfrei ausgestaltet. Insoweit ist im Ausführungsbeispiel gemäß der 9 und 10 eine Dachstrebe nicht zwingend erforderlich. Stattdessen ist das Flächengebilde 52 selbst mit einem bevorzugt genormt ausgestalteten Befestigungselement 54 versehen, mittels welchem das Flächengebilde 52 direkt an der Dachstruktur 5 des Kraftfahrzeugs 1 befestigbar ist.
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Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass sich das Flächengebilde 52 bis an denjenigen Seitenrand der Dachstruktur 5 erstreckt, welcher den geöffneten und mit der Trägerstange 56 in Wirkverbindung stehenden Kraftfahrzeugtüren 3, 4 abgewandt ist. Das Flächengebilde 52 kann sich hierbei, wie in 9 gezeigt, zumindest bereichsweise auch über das Dach des Kraftfahrzeugs erstrecken.
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Die Ausgestaltung gemäß der 9 und 10 sieht ferner einen Trägerpfosten 58 vor, welcher außerhalb des Kraftfahrzeugs 1 sowie außerhalb der geöffneten Kraftfahrzeugtüren 3, 4 auf befestigtem Untergrund abstellbar und beispielsweise mittels eines Ankers 60 stabilisierbar ist. Der Anker 60 kann hierbei ferner mit dem Flächengebilde 52 verbunden sein, welches sich bis zum Trägerpfosten 58 hin erstreckt. Durch Verwendung eines beabstandet zum Kraftfahrzeug 1 aufstellbaren Trägerpfostens 58 kann der Wirkungsbereich der Zusatzdachvorrichtung 50 effektiv vergrößert werden.
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Unabhängig von den beiden in den 1 bis 10 dargestellten Ausgestaltungen kann ferner vorgesehen werden, dass entweder zwei an gegenüberliegenden Außenseiten des Kraftfahrzeugs 1 vorgesehene Zusatzdachvorrichtungen 10, 50 miteinander gekoppelt werden oder dass eine vergleichsweise große Zusatzdachvorrichtung 10, 50 bereitgestellt wird, die von zwei, bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (y) gegenüberliegenden und von entsprechenden Außenseiten des Kraftfahrzeugs weg erstreckenden Trägerstrukturen 11, 51 gestützt ist.
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So kann etwa bezogen auf die Darstellung gemäß 3 auch an den beiden rechten Kraftfahrzeugtüren eine vergleichbare Zusatzdachvorrichtung 10, 50 bzw. eine entsprechende Trägerstruktur 11 vorgesehen werden, die gleichermaßen zum Aufspannen eines eigenen oder eines gemeinsamen, das gesamte kraftfahrzeugdachüberspannenden Flächengebildes 15, 52 geeignet ist.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Karosserie
- 3
- Kraftfahrzeugtür
- 4
- Kraftfahrzeugtür
- 5
- Dachstruktur
- 6
- Türgriff
- 7
- Dachreling
- 10
- Zusatzdachvorrichtung
- 11
- Trägerstruktur
- 12
- Trägerstange
- 13
- Trägerbogen
- 14
- Trägerstange
- 15
- Flächengebilde
- 16
- Trägerstange
- 18
- Gelenk
- 20
- Drehachse
- 21
- Aufnahme
- 22
- Befestigungselement
- 22a
- Schenkel
- 22b
- Schenkel
- 23
- Lasche
- 24
- Befestigungselement
- 24a
- Schenkel
- 24b
- Schenkel
- 25
- Stützstruktur
- 26
- Befestigungselement
- 28
- Riegel
- 30
- Klaue
- 31
- Feder
- 32
- Aufnahme
- 34
- Steg
- 36
- Befestigungsnocke
- 38
- Kopfstück
- 40
- Hinterschneidung
- 50
- Zusatzdachvorrichtung
- 51
- Trägerstruktur
- 52
- Flächengebilde
- 54
- Befestigungselement
- 56
- Trägerstange
- 58
- Trägerpfosten
- 60
- Anker