-
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Naphthofurandione mit einer 1-Bromalkylgruppe oder einer 1-Hydroxyalkylgruppe in 2-Position zum Furanring-Sauerstoff und einer Alkylgruppe in 3-Position zum Furanring-Sauerstoff mit potentiell fungiziden Eigenschaften, die als Pestizide eingesetzt werden können und/oder mit potentiell krebshemmenden Eigenschaften und/oder mit potentiell Protein Tyrosin Phospholipase cdc25 hemmenden Eigenschaften und/oder mit potentiell antiparasitären Eigenschaften, die als Pharmaka oder Radiopharmaka eingesetzt werden können und/oder als Synthesebausteine für Herstellung von Pharmaka oder Radioharmaka eingesetzt werden können sowie ein Verfahren zu deren Herstellung. Pestizide sind Bezeichnungen für chemische Schädlingsbekämpfungsmittel [14].
-
Fungizide sind Bezeichnungen für solche Mikrobizide, die Pilze und deren Sporen abtöten oder ihr Wachstum hemmen. Im letzteren Fall ist auch die Bezeichnung Fungistatika (von Fungistatikum) gebräuchlich, doch läßt sich keine strenge Unterscheidung zwischen Fungiziden und Fungistatika treffen: eine Reihe von Präparaten wirken unter bestimmten Bedingungen als Fungizide, unter anderen dagegen als Fungistatika. Während die gegen Hautpilze und -flechten gerichteten medizinischen Präparate meist als Antimykotika bezeichnet werden, versteht man unter Fungizide hauptsächlich Verbindungen, die im Pflanzenschutz angewendet werden, sowie auch Chemikalien, die das Wachstum von Schadpilzen auf Lebensmitteln, Textilien, Wänden, Papier, Holz, Leim, Farben, Schmiermitteln und selbst Treibstoffen etc. verhindern sollen [14].
-
Im Stand der Technik sind 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,9-dion (Formel (II) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1, siehe unten) und 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,5-dion (Formel (I) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1, siehe unten) bekannt, welche auf Ihre Hemmfähigkeit von Aspergillus niger v Tieghem, Corticium (= Rhizoctonia) solani (Prill & Delacr) Bourd & Galz und Magnaporthe (= Pyricularia) grisea (TT Herbert) ME Barr auf Agar untersucht wurden [1]. Eine Konzentration von 4 mg/l von 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,9-dion hemmt Aspergillus niger v Tieghem zu 0%, Corticium (= Rhizoctonia) solani (Prill & Delacr) Bourd & Galz zu 22% und Magnaporthe (= Pyricularia) grisea (TT Herbert) ME Barr zu 55%.
-
Eine Konzentration von 20 mg/l von 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,9-dion hemmt Aspergillus niger v Tieghem zu 24%, Corticium (= Rhizoctonia) solani (Prill & Delacr) Bourd & Galz zu 58% und Magnaporthe (= Pyricularia) grisea (TT Herbert) ME Barr zu 100%. Eine Konzentration von 4 mg/l von 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,5-dion hemmt Aspergillus niger v Tieghem zu 0%, Corticium (= Rhizoctonia) solani (Prill & Delacr) Bourd & Galz zu 12% und Magnaporthe (= Pyricularia) grisea (TT Herbert) ME Barr zu 22%. Eine Konzentration von 20 mg/l von 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,5-dion hemmt Aspergillus niger v Tieghem zu 1%, Corticium (= Rhizoctonia) solani (Prill & Delacr) Bourd & Galz zu 13% und Magnaporthe (= Pyricularia) grisea (TT Herbert) ME Barr zu 43%. Krebs ist eine irreversible maligne Entartung körpereigener Zellen, die durch fortgesetzte Zellteilung zur Entstehung maligner Neoplasien führt. Diese (wörtlich) „bösartigen Neubildungen” dringen in das umgebende Gewebe ein und zerstören es. Auf dem Lymph- oder Blutweg sind sie zur Bildung von Metastasen (Tochtergeschwülsten) fähig, so daß schließlich wichtige Körperfunktionen durch den Einfluß der desorganisierten Krebszellen gestört werden. Finden die primären malignen Entartungen in epithelialen Geweben statt, so bezeichnet man sie als Carcinome (griech.: karkinos = Krebs), die Sarkome (griech.: sarkos = Fleisch) bilden sich aus Bindegewebe [14].
-
Im Stand der Technik sind Naphtho[1,2-b]furan-4,5-dion und Naphtho[2,3-b]furan-4,9-dion (Avicequinone-B), beschrieben, welche auf Ihre Hemmfähigkeit von menschlichen Brustkrebs MCF7 Zellen, menschlichen Lungenkrebs NCI-H460 Zellen, menschliche Zentralnervensystem (CNS) Krebs SF-268 Zellen, menschliche Leukämie K562 Zellen und menschliche Detroit 551 Fibroplasten untersucht wurden [2].
-
Für Naphtho[1,2-b]furan-4,5-dion sind die G150 Konzentrationen (Wachstumshemmung 50%) bei menschlichen Brustkrebs MCF7 Zellen 6.42 μM, menschlichen Lungenkrebs NCI-H460 Zellen 6.38 μM, menschliche CNS Krebs SF-268 Zellen 6.38 μM, menschliche Leukämie K562 Zellen 0.64 μM und Detroit 551 Fibroplasten 5.77 μM.
-
Für Naphtho[2,3-b]furan-4,9-dion sind die G150 Konzentrationen (Wachstumshemmung 50%) bei menschlichen Brustkrebs MCF7 Zellen 5.92 μM, menschlichen Lungenkrebs NCI-H460 Zellen 5.07 μM, menschliche CNS Krebs SF-268 Zellen 5.65 μM, menschliche Leukämie K562 Zellen 0.65 μM und Detroit 551 Fibroplasten 14.81 μM.
-
Im Stand der Technik sind die Verbindung (I) und (III) mit X = OH und R1-R6 = H und die Verbindung (I) mit X = H und R1-R6 = H als STAT 3 Signalweginhibitoren und Krebsstammzelleninhibitoren geschützt und wurden nicht hergestellt [4].
-
Im Stand der Technik ist 3-(Hydroxymethyl)-2-methyl-benzo[g][1]benzofuran-4,5-dion als Protein Tyrosin Phospholipase cdc25 Inhibitor und potentiell als krebshemmend beschrieben [6]. Die Hemmaktivität gegen cdc25A Phosphatasen ist 1.26 μM. Die Hemmaktivität gegen cdc25B Phosphatasen ist 0.98 μM.
-
Im Stand der Technik ist die Verbindung (II) mit X = OH und R1-R6 = H als Protein Tyrosin Phospholipase cdc25 Inhibitor geschützt und wurde nicht hergestellt [5].
-
Mikronisieren ist eine synonym zu Atomisierung verwendete Bezeichnung für das Zerkleinern von Substanzen bis zu Partikelgrößen um 1 μm (Mikronen), z. B. bei Pigmenten und für Sprays und Dosieraerosole [14].
-
Therapie ist die Behandlung von Krankheiten, Heilmethode. Man unterscheidet dabei zwischen kausaler Therapie, d. h. der ursächlichen Behandlung des Grundleidens und symptomatischer Therapie, d. h. der Beseitigung oder Linderung der Symptome einer Krankheit. Eine palliative Therapie (lat.: palliare = bemänteln) hat zum Ziel, ein unheilbares Leiden erträglich zu machen [14].
-
Im Stand der Technik sind die Verbindungen (I) bis (III) mit X = OH und R1-R6 = H und die Verbindungen (I) und (II) mit X = H und R1-R6 = H für die in vivo Applikation als mikronisierte Partikel bei therapeutischem Effekt geschützt und wurden nicht hergestellt [12].
-
Parasiten sind Bezeichnungen für tierische od. pflanzliche Schmarotzer, die sich vorübergehend – z. B. im Laufe einer Entwicklungsstufe, auch mit Wirtswechsel verbunden – oder ständig in (Endoparasiten) oder an (Ektoparasiten) fremden Organismen aufhalten, sich von der Körpersubstanz oder den Nährsäften dieses Wirts ernähren und gegebenfalls für dessen pathologische Erscheinungen verantwortlich sind [14].
-
Trypanosomen sind Bezeichnungen für eine Gruppe von begeißelten Protozoen (Flagellaten), unter denen sich mehrere pathogene Typen befinden, z. B. Trypanosoma rhodesiense und gambiense (Erreger der Schlafkrankheit = Trypanosomiasis), Trypanosoma cruci (Chagas-Krankheit) u. Erreger von Tierkrankheiten (Nagana-Seuche der Rinder durch Trypanosoma bruci und Trypanosoma congolense) [14].
-
Im Stand der Technik ist bekannt, dass Naphtho[1,2-b]furan-4,5-dion Trypanosomen-Aktivität aufweist [3].
-
Im Stand der Technik ist die Synthese von Naphthofurandionen mit einer Alkylgruppe in 2- und einer Alkylgruppe in 3-Position zum Furanring-Sauerstoff, ausgehend von 2-Hydroxy-1,4-naphthoquinonen und Enaminen bekannt [13].
-
Im Stand der Technik ist die Synthese der Verbindungen 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,9-dion (Formel (II) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1, siehe unten) und 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,5-dion (Formel (I) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1, siehe unten) durch homolytische Alkylierung von Lawson durch oxydierende Decarboxylierung von Tiglinsäure gezeigt [1].
-
Bei der oft als Wohl-Ziegler-Reaktion bezeichneten Bromierung setzt man Olefine oder Verbindungen mit aktivierten Methylen-Gruppen bei höherer Temperatur mit N-Bromsuccinimid um, wobei radikalische Substitution in der Allyl-Stellung bzw. in α-Stellung zur aktivierenden Gruppe (Carbonyl-Gruppe, Phenyl-Rest etc.) eintritt [14].
-
Die radikalische Bromierung durch eine Wohl-Ziegler Reaktion mittels N-Bromsuccinimid (NBS) und Dibenzoylperoxid (DBP) als Radikalstarter ist bekannt [7]. Es wurde die radikalische Bromierung von Tiglinsäure-methylester mit NBS bei unterschiedlichen Bedingungen untersucht und die Zusammensetzung mittels Gaschromatographie bestimmt. Die höchste Selektivität wird mit einem Stoffmengenverhältnis von γ-Brom-tiglinester/β'-Brom-tiglinester = 100/39 angegeben [7].
-
Die radikalische Bromierung von Furanen mit einer Methylgruppe in 2-Position zum Furanring-Sauerstoff, jedoch mit keiner unsubstituierten Alkylgruppe in 3-Position zum Furanring-Sauerstoff ist bekannt [8].
-
Die radikalische Bromierung von Furanen mit einer Methylgruppe in 3-Position zum Furanring-Sauerstoff, jedoch mit keiner unsubstituierten Alkylgruppe in 2-Position zum Furanring-Sauerstoff ist bekannt [11].
-
Die radikalische Bromierung von Naphthofurandionen mit einer Ethylgruppe in 2-Position zum Furanring-Sauerstoff und Wasserstoff-H in 3-Position zum Furanring-Sauerstoff und in situ Substitution der eingeführten Bromfunktion in Allyl-Stellung bzw. in α-Stellung zum Furyl-Rest durch eine Acetoxy-Gruppe mit Blei (IV)-acetat und darauffolgender saurer Esterhydrolyse zum Alkohol ist bekannt [4].
-
Die alkalische Hydrolyse einer Brommethylgruppe in 2-Position zum Furanring-Sauerstoff in wässriger K2CO3 Lösung ist bekannt [9].
-
Die Bildung von Bromwasserstoff durch thermisches Erhitzen und/oder in Gegenwart von Triethylamin von einer Brommethylgruppe in 2-Position zum Furanring-Sauerstoff und Dehydrierung einer Alkylgruppe ist bekannt [10].
-
Aufgabe der Erfindung ist es, potentielle Pestizide mit potentiell antifugalen Eigenschaften und/oder potentielle Pharmaka und Radiopharmaka mit potentiell krebshemmenden Eigenschaften und/oder mit potentiell Protein Tyrosin Phospholipase cdc25 hemmenden Eigenschaften und/oder potentiell antiparasitären Eigenschaften sowie Synthesebausteine für die Herstellung von Pharmaka oder Radiopharmaka bereitzustellen.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe in einem ersten Aspekt gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formeln (I) und (II) mit X = Br
Schema 1 ausgehend von den Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) oder (II) mit X = H durch eine Wohl-Ziegler-Reaktion,
wobei R
1 bis R
4 unabhängig voneinander H, Halogen, Nitril, Isonitril, Isocyanat, Isothiocyanat, Nitro, CF
3, OCF
3, substituiertes Amin, Alkyl, substituiertes Alkyl, Alkenyl, substituiertes Alkenyl, Alkinyl, substituiertes Alkinyl, Cycloalkyl, substituiertes Cycloalkyl, Cycloalkenyl, substituiertes Cycloalkenyl, Heteroaryl, substituiertes Heteroaryl, OR
a, SR, COR
a, CSR
a, COOR
a, SO
2OR
a, OCOOR
a, CONR
aR
b, NR
aCOR
b ist und/oder R
1 bis R
4 miteinander durch substituierte und/oder unsubstituierte Ringe monozyklisch, dicyclisch und/oder tricyclisch verbunden sind und/oder R
1 bis R
4 unabhängig voneinander H-Isotopen, Halogen-Isotopen oder Kohlenstoff-Isotopen enthalten und/oder R
1 bis R
4 unabhängig voneinander ein organisches oder anorganisches Polymer enthalten und/oder R
a und/oder R
b unabhängig voneinander H, Alkyl, substituiertes Alkyl, Alkenyl, substituiertes Alkenyl, Alkinyl, substituiertes Alkinyl, Cycloalkyl, substituiertes Cycloalkyl, Cycloalkenyl, substituiertes Cycloalkenyl, Heteroaryl und/oder substituiertes Heteroaryl sind und/oder R
5 und/oder R
6 unabhängig voneinander H und/oder Alkyl sind.
-
Dabei werden die Verbindungen der Formeln (I) mit X = Br ausgehend von den Verbindungen der Formel (I) mit X = H und die Verbindungen der Formeln (II) mit X = Br ausgehend von den Verbindungen der Formel (II) mit X = H jeweils durch selektive radikalische Bromierung der Alkylgruppe in 2-Position zum Furanring-Sauerstoff und in Allyl-Stellung bzw. in α-Stellung zum Furyl-Rest erhalten.
-
Diese selektive radikalische Bromierung der Alkylgruppe in 2-Position zum Furanring-Sauerstoff und in Allyl-Stellung bzw. in α-Stellung zum Furyl-Rest und mit einer Alkylgruppe in 3-Position zum Furanring-Sauerstoff ist bisher im Stand der Technik nicht offenbart.
-
Völlig unerwartet zum Stand der Technik [7] und vorteilhaft in Bezug auf die Ausbeute von (I) mit X = Br und R1-R6 = H zeigt das NMR-Protonenspektrum im Fall der radikalischen Bromierung von (I) mit X = H und R1-R6 = H das Stoffmengenverhältniss: (I) mit X = Br und R1-R6 = H/(III) mit X = Br und R1-R6 = H = 100/13. Das Stoffmengenverhältnis der CH3-Gruppen steht im Einklang mit dem Stoffmengenverhältnis der CH2-Gruppen.
-
1 zeigt mittels 1H NMR (CDCl3, 300 MHz) das Stoffmengenverhältniss (I) mit X = Br und R1-R6 = H/(III) mit X = Br und R1-R6 = H = 100/13 vom Rohprodukt nach der Abtrennung von Succinimid. A zeigt bei δ 2.50 ppm CH3 von (III) mit X = Br und R1-R6 = H und bei δ 2.38 ppm CH3 von (I) mit X = Br und R1-R6 = H. B zeigt bei δ 4.68 ppm CH2 von (III) mit X = Br und R1-R6 = H und bei δ 4.55 ppm CH2 von (I) mit X = Br und R1-R6 = H.
-
Nachteil der Erfindung ist, dass die bromierten Verbindungen auf Silicagel zur Zersetzung neigen und Flashsäulenchromatographie zur Reinigung ungeeignet ist. Zudem sind die bromierten Verbindungen nur begrenzt stabil.
-
Das neue Verfahren ermöglicht es Naphthofurandione gemäß Formel (I) und (II) mit X = Br in einer Einschritt-Reaktion und Naphthofurandione gemäß Formel (I) und (II) mit X = OH in einer Zweischrittreaktion oder in einem Schritt in einer Eintopf-Reaktion durch alkalische Hydrolyse herzustellen,
wobei R1 bis R4 unabhängig voneinander H, Halogen, Nitril, Isonitril, Isocyanat, Isothiocyanat, Nitro, CF3, OCF3, substituiertes Amin, Alkyl, substituiertes Alkyl, Alkenyl, substituiertes Alkenyl, Alkinyl, substituiertes Alkinyl, Cycloalkyl, substituiertes Cycloalkyl, Cycloalkenyl, substituiertes Cycloalkenyl, Heteroaryl, substituiertes Heteroaryl, ORa, SRa, CORa, CSRa, COORa, SO2ORa, OCOORa, CONRaRb, NRaCORb ist und/oder R1 bis R4 miteinander durch substituierte und/oder unsubstituierte Ringe monozyklisch, dicyclisch und/oder tricyclisch verbunden sind und/oder R1 bis R4 unabhängig voneinander H-Isotopen, Halogen-Isotopen oder Kohlenstoff-Isotopen enthalten und/oder R1 bis R4 unabhängig voneinander ein organisches oder anorganisches Polymer enthalten und/oder Ra und/oder Rb unabhängig voneinander H, Alkyl, substituiertes Alkyl, Alkenyl, substituiertes Alkenyl, Alkinyl, substituiertes Alkinyl, Cycloalkyl, substituiertes Cycloalkyl, Cycloalkenyl, substituiertes Cycloalkenyl, Heteroaryl und/oder substituiertes Heteroaryl sind und/oder R5 und/oder R6 unabhängig voneinander H und/oder Alkyl sind.
-
Es wurde bei der alkalischen Hydrolyse von (I) mit X = Br und R1-R6 = H zu (I) mit X = OH die Bildung von (I) mit X = H und R1-R6 = H als Nebenprodukt beobachtet. Die Bildung von (I) mit X = H und R1-R6 = H ist nachteilig in Bezug auf die Ausbeute von (I) mit X = OH und R1-R6 = H. Vermutlich wird dabei Bromwasserstoff gebildet und Dioxan dehydriert.
-
Unter den gleichen Bedingungen, tritt die Bildung von (II) mit X = H und R1-R6 = H als Nebenprodukt unerwartet und vorteilhaft in Bezug auf die Ausbeute von (II) mit X = OH und R1-R6 = H bei der alkalischen Hydrolyse von (II) mit X = Br und R1-R6 = H zu (II) mit X = OH und R1-R6 = H in so geringerem Umfang oder gar nicht auf, so dass das Entstehen von (II) mit X = H und R1-R6 = H signifikant nicht beobachtet wurde.
-
Die hydrolysierten Verbindungen lassen sich vorteilhaft durch Flashsäulenchromatographie reinigen. Die hydrolysierten Verbindungen weisen gegenüber den Ausgangsverbindungen eine erhöhte Polarität bzw. Wasserlöslichkeit auf, was für die Anwendung in biologischen Systemen Vorteilhaft ist.
-
Das Verfahren zeichnet sich gegenüber in der Literatur bekannten potentiellen Verfahren [4], [5] durch Kosteneffizienz und Realisierung aus.
-
Gegenstand der Erfindung sind auch Salze, Solvate, Solvate der Salze sowie Chelate der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verbindungen.
-
Diese umfassen Salze von Carbonsäuren, Mineralsäuren, Hydroxycarbonsäuren und Sulfonsäuren, z. B. Salze der Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Perchlorsäure, Methansulfonsäure, Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure, Ethansulfonsäure, Essigsäure, Trifluoressigsäure, Milchsäure, Weinsäure, Propionsäure, Apfelsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Benzoesäure, Salicylsäure und Maleinsäure. Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen auch Salze üblicher Basen, wie beispielhaft und vorzugsweise Alkalimetallsalze (z. B. Natriumsalze), Erdalkalisalze (z. B. Calcium- und Magnesiumsalze) und Ammoniumsalze, abgeleitet von Ammoniak oder organischen Aminen mit 1 bis 16 C-Atomen, wie beispielhaft und vorzugsweise Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Dibenzylamin, N-Methylmorpholin, Arginin, Lysin, Ethylendiamin und N-Methylpiperidin.
-
Solvate bezeichnen erfindungsgemäße Verbindungen in festem oder flüssigem Zustand, welche durch Koordination mit Molekülen des Lösungsmittels einen Komplex bilden. Bevorzugte Solvate sind die Hydrate, bei welchen die Komplexierung mit Wassermolekülen erfolgt.
-
Chelate bezeichnen erfindungsgemäße Verbindungen in festem oder flüssigem Zustand, welche durch Koordinationen mit einem Zentralatom einen Komplex bilden. Die vorliegende Erfindung umfasst auch die stereoisomeren Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen, das heißt die Enantiomeren und/oder Diastereomeren und ihre jeweiligen Mischungen. Bei erfindungsgemäßen Verbindungen, die in tautomeren Formen vorkommen, umfasst die vorliegende Erfindung sämtliche tautomeren Formen.
-
Außerdem umfasst die vorliegende Erfindung auch Verbindungen, welche selbst biologisch aktiv oder inaktiv sein können, jedoch während ihrer Verweilzeit im Körper oder Organismus, bevorzugt durch ein oder zwei enzymatische oder hydrolytische Schritte, zu den erfindungsgemäßen Verbindungen umgesetzt werden. Solche Verbindungen werden als Prodrugs bezeichnet.
-
Die vorliegende Erfindung umfasst auch Wirkstoffe, welches mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung, deren Salze oder Prodrugs als Wirkstoff enthält. Der Wirkstoff ist bevorzugt eine Formulierung, welche neben dem Wirkstoff geeignete Hilfsstoffe enthalten. Die Hilfsstoffe sind insbesondere feste, halbfeste oder flüssige Verdünnungsmittel und Füllstoffe. Die vorliegende Erfindung umfasst auch Formulierungen, welche neben mindestens einer erfindungsgemäßen Verbindung, deren Salze oder Prodrugs zusätzlich noch weitere aktive Verbindungen oder Wirkstoffe enthalten.
-
Bevorzugte Formulierungen sind Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen, Mikrokapseln, Granulat, Lösungen und Sprays. Gegebenenfalls sind zudem Zusätze zur gezielten Wirkstofffreisetzung enthalten, so dass der oder die Wirkstoffe in bestimmten Bereichen des Intestinaltraktes und/oder einer verzögerten Art und Weise, z. B. durch Anbindung und Eindringung an bzw. in polymere Substanzen (wie Polyethylenglykol) und Wachse freigesetzt werden.
-
Da im Stand der Technik die radikalische Bromierung von Naphthofurandionen mit einer Ethylgruppe in 2-Position zum Furanring-Sauerstoff und Wasserstoff in 3-Position zum Furanring-Sauerstoff bekannt ist [4], wird die gefundene Selektivität der radikalischen Bromierung der Alkylgruppe in 3-Position zum Furanring-Sauerstoff und in Allyl-Stellung bzw. in α-Stellung zum Furyl-Rest ≤ 39 Mol% gegenüber der radikalischen Bromierung der Alkylgruppe in 2-Position zum Furanring-Sauerstoff und in Allyl-Stellung bzw. in α-Stellung zum Furyl-Rest auch für Naphthofurandione mit jeweils einer unsubstituierten Alkylgruppe in 2-Position und 3-Position zum Furanring-Sauerstoff und in Allyl-Stellung bzw. in α-Stellung zum Furyl-Rest angenommen.
-
Da im Stand der Technik 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,9-dion (Formel (II) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1, siehe oben) und 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,5-dion (Formel (I) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1, siehe oben) fungizide Eigenschaften aufweisen [1] und Naphtho[1,2-b]furan-4,5-dion und Naphtho[2,3-b]furan-4,9-dion krebshemmende Eigenschaften aufweisen [2], wird dies auch für die Verbindungen (I) und (II) mit X = Br, OH angenommen.
-
Da im Stand der Technik für die Verbindung (I) mit X = OH und R1-R6 = H und für die Verbindung (I) mit X = H und R1-R6 = H und für die Verbindung (III) mit X = OH und R1-R6 = H STAT 3 Signalweg-hemmende und Krebsstammzellen hemmenden Eigenschaften angenommen werden [4], wird dies auch für die Verbindungen (I) mit X = Br, OH und (III) angenommen.
-
Da für die Verbindung (II) mit X = OH und R1-R6 = H und für die Verbindung (II) mit X = H und R1-R6 = H Protein Tyrosin Phospholipase cdc25 hemmenden Eigenschaften angenommen werden [5], wird dies auch für die Verbindungen (II) mit X = Br, OH angenommen.
-
Da im Stand der Technik 3-(Hydroxymethyl)-2-methyl-benzo[g][1]benzofuran-4,5-dion als Protein Tyrosin Phospholipase cdc25 Inhibitor und potentiell als krebshemmend beschrieben wird [6], wird dies auch für die Verbindungen Verbindungen (II) mit X = Br, OH angenommen. Da im Stand der Technik Naphtho[1,2-b]furan-4,5-dion Trypanosomen-Aktivität aufweist, wird dies auch für die Verbindungen (II) mit X = Br, OH angenommen [3].
-
Literatur:
-
- [1] Khambay, B. P. S. et al. Pest Management Science 2003, 59, 174–182.
- [2] Tseng, C. H. et al. Bioorganic and Medicinal Chemistry 2010, 18, (14), 5172–182.
- [3] Goulart, M. O. F. et al. Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters 1997, 7, (15), 2043–2048.
- [4] Jiang, Z. et al. 2009 WO 2009/036059 A2 .
- [5] Li, J. et al. 2008 CN 101274925 A 20081001.
- [6] Huang, W. G. et al. Chinese Chemical Letters 2009, 20, (12), 1461–1464.
- [7] Löffler, A. et al. Helvetica Chimica Acta 1970, 53, (2), 383–403.
- [8] Pevzner, L. M. et al. Russian Journal of General Chemistry, 2003, 73, (4), 643–645.
- [9] Nishida, M. H. et al. Nagoya Kogyo Gijutsu Shikensho Hokoku 1991, 40, (6/7), 227–237.
- [10] Pevzner, L. M. et al. Russian Journal of General Chemistry 2003, 73, (2), 260–266.
- [11] Pevzner, L. M. et al. Russian Journal of General Chemistry 2004, 74, (4), 618–623.
- [12] Jo, I. G. et al. 2008 WO2008/066294 A1 .
- [13] Kobayashi, K. et al. Synthesis 1998, 9, 1243–1245.
- [14] CD Römpp Chemie Lexikon – Version 1.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1995.
-
Anhand der folgenden Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher erläutert werden ohne die Erfindung auf diese zu beschränken.
-
Da die Synthese nach dem Stand der Technik [1], die Ausgangsverbindungen 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,5-dion (Formel (I) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1, siehe oben) und 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,9-dion (Formel (II) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1, siehe oben) in Bezug auf die Ausbeuten nicht reproduzierbar war, wurde die Vorschrift wie in Beispiel 1 und 2 aufgeführt (Siehe unten) abgeändert. Wird die Reaktion unter Licht durchführt, werden die Ausbeuten geringer als angegeben. Nach der Vorschrift in Beispiel 1 erhält man Verbindung (I) mit X = H und R1-R6 = H leicht verunreinigt und Verbindung (II) mit X = H und R1-R6 = H NMR rein und in größerer Ausbeute. Nach der Vorschrift in Beispiel 2 erhält man völlig unerwartet Verbindung (I) mit X = H und R1-R6 = H NMR rein und in größerer Ausbeute und Verbindung (II) mit X = H und R1-R6 = H leicht verunreinigt.
-
In beiden Beispielen sind die erhaltenen Verbindungen jedoch rein genug für die weitere Umsetzung.
-
Folgende Verbindungen wurden hergestellt (Schema 2):
Schema 2
-
Beispiel 1 – Synthese von 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,5-dion (Formel (I) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1 siehe oben) und 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,9-dion (Formel (II) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1 siehe oben)
-
Die Verbindungen (I) mit X = H und R1-R6 = H und (II) mit X = H und R1-R6 = H werden nach folgender Vorschrift hergestellt:
5.742 mmol (1.00 Moläquivalent) Lawson und 8.613 mmol (1.50 Moläquivalent) Tiglinsäure in 25 ml Acetonitril und 20 ml Wasser werden auf 75°C Innentemperatur erhitzt. Daraufhin werden unter Lichtausschluss 0.035 mmol (0.006 Molequivalent) festes Silbernitrat und tropfenweise 8.613 mmol (1.50 Moläquivalent) Ammoniumpersulfat in 10 ml Wasser zugegeben und 1 Stunde bei 75°C gerührt. Die Reaktionslösung wird unter diffusem Licht zu 50 ml Chloroform gegeben und mit 50 ml Wasser gewaschen. Die wässrige Phase wird 2mal mit 50 ml Chloroform gewaschen. Die vereinigten Chloroformphasen werden 2mal mit jeweils 50 ml wässriger Natriumhydroxidlösung gewaschen (1 g/100 ml). Die Chloroformphase wird mit 50 ml gesättigter wässriger Natriumchloridlösung und mit 50 ml Wasser gewaschen und eingeengt.
-
Zusätzlich erfolgt die Reinigung durch Flashchromatographie mit Dichlormethan.
Ausbeute (I) mit X = H und R1-R6 = H als gelber Feststoff: 0,082 mmol, 1.4%.
(II) mit X = H und R1-R6 = H als roter Feststoff: 0,151 mmol, 2.6%.
-
Beispiel 2 – Synthese von 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,5-dion (Formel (I) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1 siehe oben) und 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,9-dion (Formel (II) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1 siehe oben)
-
Die Verbindungen (I) mit X = H und R1-R6 = H und (II) mit X = H und R1-R6 = H werden nach folgender Vorschrift hergestellt:
5.742 mmol (1.00 Moläquivalent) Lawson und 8.039 mmol (1.40 Moläquivalent) Tiglinsäure in 15 ml Acetonitril und 15 ml Wasser werden auf 120°C Ölbadtemperatur erhitzt. Nach Erreichen des Siedepunktes werden unter Lichtausschluss 3.445 mmol (0.600 Molequivalent) festes Silbernitrat und tropfenweise 8.039 mmol (1.40 Moläquivalent) Ammoniumpersulfat in 10 ml Wasser zugegeben und 2 Stunden unter Rückfluss gerührt. Daraufhin werden unter Lichtausschluss 1.723 mmol (0.300 Molequivalent) festes Silbernitrat und 3 ml Acetonitril und tropfenweise 4.019 mmol (0.70 Moläquivalent) Ammoniumpersulfat in 3 ml Wasser zugegeben und 4 Stunden unter Rückfluss gerührt. Die Reaktionslösung wird unter diffusem Licht zu 50 ml Chloroform gegeben und mit 50 ml Wasser gewaschen. Die wässrige Phase wird 2mal mit 50 ml Chloroform gewaschen. Die vereinigten Chloroformphasen werden 2mal mit jeweils 50 ml wässriger Natriumhydroxidlösung gewaschen (1 g/100 ml). Die Chloroformphase wird mit 50 ml wässriger gesättigter Natriumchloridlösung und mit 50 ml Wasser gewaschen und eingeengt. Zusätzlich erfolgt die Reinigung durch Flashchromatographie mit Dichlormethan.
Ausbeute (I) mit X = H und R1-R6 = H als gelber Feststoff: 0,448 mmol, 7.9%.
(II) mit X = H und R1-R6 = H als roter Feststoff: 0,282 mmol, 4.9%.
-
Die Strukturen der hergestellten Verbindungen wurden durch NMR (1H NMR, 13C NMR, COSY, HMBC, HSQC) und durch hochaufgelöste ESI Massenspektrometrie bestätigt.
(I) mit X = H und R1-R6 = H
1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8.20 bis 8.13 (m, 1H), 8.13 bis 8.08 (m, 1H), 7.75 bis 7.64 (m, 2H), 2.39 (s breit, 3H), 2.27 (s breit, 3H).
Kalibrierung: CHCl3 δ 7.26.
13C NMR (76 MHz, CDCl3) δ 182.3, 173.1, 156.7, 150.9, 133.7, 133.5, 133.5, 132.7, 130.1, 126.7, 116.5, 11.9, 8.8.
Kalibrierung: CHCl3 δ 77.16.
HR ESI MS:
Summenformel: C14H10O3
Exakte Masse C14H10O3 H+: 227.07025 Dalton
Gemessene Masse C14H10O3 H+: 227.0701 Dalton
(II) mit X = H und R1-R6 = H
1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 7.97 (d, J = 8 Hz, 1H), 7.63 bis 7.49 (m, 2H), 7.41 to 7.29 (m, 1H), 2.28 (s (aufgespalten J = 1 Hz), 3H), 2.15 (s (aufgespalten J = 1 Hz), 3H).
Kalibrierung: CHCl3 δ 7.26.
13C NMR (76 MHz, CDCl3) δ 181.0, 175.5, 158.6, 151.3, 135.4, 130.3, 129.5, 128.9, 128.6, 122.1, 121.8, 115.6, 11.3, 8.8.
Kalibrierung: CHCl3 δ 77.16.
HR ESI MS:
Summenformel: C14H10O3
Exakte Masse C14H10O3 H+: 227.07025 Dalton
C14H10O3 Na+ 249.05223 Dalton
Gemessene Masse C14H10O3 H+: 227.0698 Dalton
C14H10O3 Na+: 249.0515 Dalton
-
Beispiel 3 – Synthese von 2-(Brommethyl)-3-methyl-benzo[f]benzofuran-4.5-dion (Formel (I) mit X = Br und R1-R6 = H, Schema 1 siehe oben)
-
Die Verbindung (I) mit X = Br und R1-R6 = H wird nach folgender Vorschrift hergestellt: 0.262 mmol (1.00 Moläquivalent) (I) mit X = H und R1-R6 = H und 0.314 mmol (1.20 Moläquivalent) N-Bromsuccinimid und 0.003 mmol (0.01 Moläquivalent) wasserfreies Dibenzoylperoxid in 14 ml wasserfreiem Tetrachlormethan werden 3 Stunden unter Inert Gasatmosphäre und unter Rückfluss gerührt. Daraufhin wird die Reaktionslösung 0,5 Stunden unter Eiskühlung stehen gelassen, das ausgefallene Succinimid durch Filtration abgetrennt und das Filtrat eingeengt.
-
Das Rohprodukt wird ohne weitere Aufarbeitung weiter verwendet.
Ausbeute (I) mit X = Br und R1-R6 = H: 0,238 mmol, 90.8%.
-
Die Struktur der hergestellten Verbindung wurde durch NMR (1H NMR, 13C NMR, COSY, HMBC, HSQC) bestätigt.
(I) mit X = Br und R1-R6 = H
-
1 zeigt mittels 1H NMR (CDCl3, 300 MHz) das Stoffmengenverhältniss (I) mit X = Br und R1-R6 = H/(III) mit X = Br und R1-R6 = H = 100/13 vom Rohprodukt nach der Abtrennung von Succinimid. A zeigt bei 6 2.50 ppm CH3 von (III) mit X = Br und R1-R6 = H und bei δ 2.38 ppm CH3 von (I) mit X = Br und R1-R6 = H. B zeigt bei δ 4.68 ppm CH2 von (III) mit X = Br und R1-R6 = H und bei δ 4.55 ppm CH2 von (I) mit X = Br und R1-R6 = H.
-
2 zeigt mittels HMBC (CDCl3, 300 MHz) (III) mit X = Br und R1-R6 = H durch das Signal δ 4.68 ppm(CH2)/δ 128.4 ppm (C in 4 Position zum Furanring-O) und (I) mit X = Br und R1-R6 = H durch das Signal δ 2.38 ppm(CH3)/δ 129.6 ppm (C in 4 Position zum Furanring-O).
1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8.22 bis 8.16 (m, 1H), 8.16 bis 8.10 (m, 1H), 7.78 bis 7.70 (m, 2H), 4.55 (s, 2H), 2.38 (s, 3H).
Kalibrierung: CHCl3 δ 7.26.
13C NMR (76 MHz, CDCl3) δ 181.7, 173.5, 153.5, 151.9, 134.0, 133.4, 132.5, 129.6, 126.9, 120.4, 19.8, 9.0 (aufgespalten J = 2 Hz).
Kalibrierung: CHCl3 δ 77.16.
-
Beispiel 4 – Synthese von 2-(Brommethyl)-3-methyl-benzo[f]benzofuran-4.9-dion (Formel (II) mit X = Br und R1-R6 = H, Schema 1 siehe oben)
-
Die Verbindung (II) mit X = Br und R1-R6 = H wird nach folgender Vorschrift hergestellt: 0.317 mmol (1.00 Moläquivalent) (I) mit X = H und R1-R6 = H und 0.380 mmol (1.20 Moläquivalent) N-Bromsuccinimid und 0.003 mmol (0.01 Moläquivalent) wasserfreies Dibenzoylperoxid in 17 ml wasserfreiem Tetrachlormethan werden 3 Stunden unter Inert Gasatmosphäre und unter Rückfluss gerührt. Daraufhin wird die Reaktionslösung 0,5 Stunden unter Eiskühlung stehen gelassen, das ausgefallene Succinimid durch Filtration abgetrennt und das Filtrat eingeengt.
-
Das Rohprodukt wird ohne weitere Aufarbeitung weiter verwendet.
Ausbeute (II) mit X = Br und R1-R6 = H: 0,317 mmol, 100.0%.
-
Die Struktur der hergestellten Verbindung wurde durch NMR (1H NMR, 13C NMR, COSY, HMBC, HSQC) bestätigt.
(II) mit X = Br und R1-R6 = H
-
3 zeigt mittels 1H NMR (CDCl3, 300 MHz) das Stoffmengenverhältniss (II) mit X = Br und R1-R6 = H/Nebenprodukt = 100/10 vom Rohprodukt nach der Abtrennung von Succinimid. A zeigt bei δ 2.32 ppm CH3 vom Nebenprodukt und bei δ 2.25 ppm CH3 von (II) mit X = Br und R1-R6 = H. B zeigt bei δ 4.60 ppm CH2 vom Nebenprodukt und bei δ 4.51 ppm CH2 von (II) mit X = Br und R1-R6 = H.
-
4 zeigt mittels HMBC (CDCl3, 300 MHz) (II) mit X = Br und R1-R6 = H durch das Signal δ 2.25 ppm(CH3)/δ 121.5 ppm (C in 4 Position zum Furanring-O).
1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 7.99 (d, J = 8 Hz, 1H), 7.72 bis 7.56 (m, 2H), 7.43 (dt, (J = 1 Hz), J = 8Hz, 1H), 4.51 (s, 2H), 2.25 (s, 3H).
Kalibrierung: CHCl3 δ 7.26.
13C NMR (76 MHz, CDCl3) δ 180.2, 175.1, 159.9, 149.1, 135.5, 130.5, 130.5, 129.0, 128.0, 122.6, 121.8, 120.6, 20.9, 9.1 (aufgespalten J = 3Hz).
Kalibrierung: CHCl3 δ 77.16.
-
Beispiel 6 – Synthese von 2,3-Methylbenzo[f]benzofuran-4,5-dion (Formel (I) mit X = H und R1-R6 = H, Schema 1 siehe oben) und 3-(Hydroxymethyl)-2-methyl-benzo[f]benzofuran-4,5-dion (Formel (III) mit X = OH und R1-R6 = H, Schema 1 siehe oben) und 2-(Hydroxymethyl)-3-methyl-benzo[f]benzofuran-4,5-dion (Formel (I) mit X = OH und R1-R6 = H, Schema 1 siehe oben)
-
Die Verbindungen Formel (I) mit X = H und R1-R6 = H und Formel (III) mit X = OH und R1-R6 = H und Formel (I) mit X = OH und R1-R6 = H werden nach folgender Vorschrift hergestellt: 0,238 mmol (1.00 Moläquivalent) Verbindung (I) mit X = Br und R1-R6 = H und 0.119 mmol (0.50 Moläquivalent) Bariumcarbonat in 10 ml Dioxan und 5 ml Wasser werden 48 Stunden unter Inert Gasatmosphäre und unter Rückfluss gerührt. Daraufhin wird das Dioxan durch Einengen aus der Reaktionslösung entfernt und die Reaktionslösung zu 25 ml Essigsäurethylester gegeben und mit 25 ml Wasser gewaschen. Die wässrige Phase wird 2mal mit 25 ml Essigsäureethylester gewaschen. Die vereinigten Essigsäureethylesterphasen werden eingeengt.
-
Zusätzlich erfolgt die Reinigung durch Flashchromatographie mit Dichlormethan und Dichlormethan/Methanol = 50/1.
Ausbeute (I) mit X = H und R1-R6 = H als gelber Feststoff: 0,084 mmol, 35.3%.
(III) mit X = OH und R1-R6 = H als blass gelber Feststoff: 0,021 mmol, 8.7%
(I) mit X = OH und R1-R6 = H als gelber Feststoff: 0,133 mmol, 55.9%.
-
Die Strukturen der hergestellten Verbindungen wurden durch NMR (für (I) mit X = H und R1-R6 = H durch 1H NMR, 13C NMR und für (III) mit X = OH und R1-R6 = H und (I) mit X = OH und R1-R6 = H durch 1H NMR, 13C NMR, COSY, HMBC, HSQC) und zusätzlich für (III) mit X = OH und R1-R6 = H und (I) mit X = OH und R1-R6 = H durch hochaufgelöste ESI Massenspektrometrie bestätigt.
(I) mit X = H und R1-R6 = H
1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8.25 bis 8.14 (m, 1H), 8.14 bis 8.05 (m, 1H), 7.78 bis 7.63 (m, 2H), 2.40 (s breit, 3H), 2.28 (s breit, 3H).
Kalibrierung: CHCl3 δ 7.26.
13C NMR (76 MHz, CDCl3) δ 182.3, 173.1, 156.7, 150.9, 133.7, 133.5, 133.5, 132.7, 130.1, 126.7, 116.5, 11.9, 8.8.
Kalibrierung: CHCl3 δ 77.16.
(III) mit X = OH und R1-R6 = H
-
5 zeigt mittels HMBC (CDCl3, 300 MHz) (III) mit X = OH und R1-R6 = H durch das Signal δ 4.68 ppm(CH2)/δ 130.4 ppm (C in 4 Position zum Furanring-O) (Vergleiche 6).
1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8.24 bis 8.14 (m, 2H), 7.82 bis 7.71 (m, 2H), 4.69 (s, 2H), 2.48 (s, 3H).
Kalibrierung: CHCl3 δ 7.26.
13C NMR (76 MHz, CDCl3) δ 183.4, 173.0, 156.2, 151.7, 134.5, 133.9, 132.9, 132.6, 130.3, 127.2, 120.9, 55.2, 12.4.
Kalibrierung: CHCl3 δ 77.16.
HR ESI MS:
Summenformel: C14H10O3
Exakte Masse C14H10O3 H+: 243.06517 Dalton
C14H10O3 Na+ 265.04714 Dalton
Gemessene Masse C14H10O3 H+: 243.0648 Dalton
C14H10O3 Na+: 265.0467 Dalton
(I) mit X = OH und R1-R6 = H
-
6 zeigt mittels HMBC (CDCl3, 300 MHz) (I) mit X = OH und R1-R6 = H durch das Signal δ 2.41 ppm(CH3)/δ 129.7 ppm (C in 4 Position zum Furanring-O) (Vergleiche 5).
1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8.24 bis 8.12 (m, 2H), 7.79 bis 7.71 (m, 2H), 4.76 (s, 2H), 2.41 (s, 3H).
Kalibrierung: CHCl3 δ 7.26.
13C NMR (76 MHz, CDCl3) δ 182.1, 173.8, 156.7, 151.8, 133.8, 133.5, 132.6, 129.8, 127.0, 126.9, 119.0, 55.3, 8.9.
Kalibrierung: CHCl3 δ 77.16.
HR ESI MS:
Summenformel: C14H10O3
Exakte Masse C14H10O3 H+: 243.06517 Dalton
C14H10O3 Na+ 265.04714 Dalton
Gemessene Masse C14H10O3 H+: 243.0648 Dalton
C14H10O3 Na+: 265.0466 Dalton
-
Beispiel 7 – Synthese von 2-(Hydroxymethyl)-3-methyl-benzo[f]benzofuran-4.9-dion (Formel (II) mit X = OH und R1-R6 = H, Schema 1 siehe oben)
-
Die Verbindung Formel (II) mit X = OH und R1-R6 = H wird nach folgender Vorschrift hergestellt:
0,317 mmol (1.00 Moläquivalent) Verbindung (II) mit X = Br und R1-R6 = H und 0.159 mmol (0.50 Moläquivalent) Bariumcarbonat in 13 ml Dioxan und 6.5 ml Wasser werden 47 Stunden unter Inert Gasatmosphäre und unter Rückfluss gerührt. Daraufhin wird die Reaktionslösung zu 25 ml Essigsäurethylester gegeben und mit 25 ml Wasser gewaschen. Die wässrige Phase wird 2mal mit 25 ml Essigsäureethylester gewaschen. Die vereinigten Essigsäureethylesterphasen werden eingeengt.
-
Zusätzlich erfolgt die Reinigung durch Flashchromatographie mit Dichlormethan und Dichlormethan/Methanol = 50/1.
Ausbeute (II) mit X = OH und R1-R6 = H als roter Feststoff: 0,128 mmol, 40.4%.
-
Die Struktur der hergestellten Verbindung wurden durch NMR (1H NMR, 13C NMR, COSY, HMBC, HSQC) und durch hochaufgelöste ESI Massenspektrometrie bestätigt.
(II) mit X = OH und R1-R6 = H
-
7 zeigt mittels HMBC (CD3OD, 300 MHz) (II) mit X = OH und R1-R6 = H durch das Signal δ 2.23 ppm(CH3)/δ 122.5 ppm (C in 4 Position zum Furanring-O).
1H NMR (300 MHz, CD3OD) δ 7.93 (d, J = 8 Hz, 1H), 7.71 bis 7.60 (m, 2H), 7.51 bis 7.42 (m, 1H), 4.55 (s, 2H), 2.23 (s, 3H).
Kalibrierung: CH3OH δ 3.31.
13C NMR (76 MHz, CD3OD) δ 181.5, 176.8, 160.8, 154.5, 136.5, 131.2, 130.8, 130.3, 129.5, 123.3, 122.6, 119.3, 54.6, 8.8 (aufgespalten J = 2Hz).
Kalibrierung: CH3OH δ 49.00.
HR ESI MS:
Summenformel: C14H10O3
Exakte Masse C14H10O3 H+: 243.06517 Dalton
C14H10O3 Na+ 265.04714 Dalton
Gemessene Masse C14H10O3 H+: 243.0647 Dalton
C14H10O3 Na+: 265.0465 Dalton