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Die Erfindung betrifft eine Rastvorrichtung für eine schwenkbar angelenkte Sonnenblende in einem Fahrzeug mit einer drehfest mit dem Fahrzeug verbundenen Lagerachse und einem mit einem Abschnitt der Lagerachse in federnder Wirkverbindung stehenden und mit der Sonnenblende verbundenen Rastfederelement gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine gattungsbildende Rastvorrichtung einer Sonnenblende für ein Fahrzeug ist aus der
DE 31 03 738 A1 bekannt. Eine solche Sonnenblende wird in der Regel derart in der Dachverkleidung des Fahrzeugs versenkt, dass sie mit dieser flächig abschließt.
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Diese bekannte Rastvorrichtung gemäß der der
DE 31 03 738 A1 umfasst eine Lagerachse mit zumindest einer Abflachung und einer die Lagerachse im Bereich der Abflachung radial kontraktierende im Wesentlichen U-förmig ausgebildeten Rastfeder. Die beiden Schenkel dieser Rastfeder liegen mit Vorspannung am Umfang der Lagerachse an und erzeugen dadurch ein Reibmoment, so dass dadurch bei Anliegen einer der beiden Schenkel an der Abflachung der Lagerachse eine Raststellung definiert wird und nur nach Überwindung eines Rastmomentes sich die Rastfeder und damit die Sonnenblende aus dieser Raststellung heraus drehen lässt. Aufgrund des Reibmomentes zwischen der Rastfeder und der Lagerachse wird die Sonnenblende außerhalb der Raststellung in beliebigen Stellungen gehalten. Wird eine solche Sonnenblende aus einer dieser Stellungen in die Raststellung bewegt, schnappt die Rastfeder in die Abflachung der Lagerachse und bewirkt dadurch eine Beschleunigung der Drehbewegung der Sonnenblende, so dass diese beispielsweise mit einem störenden Geräusch an eine Dachverkleidung anschlägt, wodurch ein minderwertiger Qualitätseindruck entstehen kann und zudem frühzeitige Abnutzungserscheinungen an den beteiligten Bauteilen entstehen können.
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Aus der
DE 39 39 539 A1 ist ebenso eine Rastvorrichtung einer Sonnenblende für ein Fahrzeug bekannt, die aus einem die Lagerachse umgreifenden, aus einem U-förmig gebogenen Blechstreifen mit geraden, durch einen Steg verbundenen Schenkeln hergestellten Gehäuse gebildet ist und eine in das Gehäuse hinein zurückgebogenen Blattfederzunge aufweist, die im Bereich zwischen den Enden der Schenkel angeordnet ist. Diese Blattfederzunge wirkt mit einer Abflachung der Lagerachse zusammen und definiert auf diese Weise ebenso eine Raststellung der Sonnenblende. Auch diese bekannte Rastvorrichtung weist die oben genannten Nachteile auf.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung eine Rastvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile vermeidet, insbesondere ein schlagartiges Einschwenken der Sonnenblende in die Raststellung vermeidet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Rastvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Eine solche Rastvorrichtung für eine schwenkbar angelenkte Sonnenblende in einem Fahrzeug mit einer drehfest mit dem Fahrzeug verbundenen Lagerachse und einem mit einem Abschnitt der Lagerachse in federnder Wirkverbindung stehenden und mit der Sonnenblende verbundenen Rastfederelement, bei welcher der Abschnitt eine sekantenartige Abflachung aufweist, in die das in Richtung zur Lagerachse hin federvorgespannte Rastfederelement bei einer Drehung der Sonnenblende zur Bitdung einer Raststellung für die Sonnenblende einrastet, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass das Rastfederelement wenigstens eine Federzunge aufweist, welche mit dem Rastfederelement einen spitzen Winkel bildet, derart, dass bei einer Drehung der Sonnenblende in deren Raststellung eine federnde Wirkverbindung der Federzunge mit der Abflachung bewirkt wird.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Rastvorrichtung wird mittels der Federzunge erreicht, dass vor dem Erreichen der Raststellung diese Federzunge in Wechselwirkung mit der Lagerachse kommt und aufgrund der von der Federzunge in Richtung der Lagerachse ausgeübten Federkraft bei weiterer Drehung der Sonnenblende deren Drehbewegung abgebremst bzw. verzögert wird, ohne dass ein störendes Geräusch erzeugt wird. Damit wird ein schlagartiges Einschnappen des Rastfederelementes in die Abflachung der Lagerachse verhindert.
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Bei einer Verwendung dieser erfindungsgemäßen Rastvorrichtung für eine Sonnenblende eines Fahrzeugs führt dies zu einem hochwertigen Qualitätseindruck. Ferner erfordert die Realisierung einer solchen erfindungsgemäßen Rastvorrichtung gegenüber einer solchen aus dem Stand der Technik keine zusätzlichen Bauteile und ist daher im Wesentlichen kostenneutral umsetzbar.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist im Bereich des Abschnittes eine Sekantenfläche vorgesehen, deren Breite im Wesentlichen der Breite der Federzunge in Achsrichtung der Lagerachse derart entspricht und deren zugehörige Sekante die Abflachung derart schneidet, dass bei einer Drehung der Sonnenblende in deren Raststellung eine federnde Wirkverbindung der Federzunge mit der Sekantenfläche bewirkt wird. In Abhängigkeit des Winkels zwischen diese Sekantenfläche und der Abflachung kann die Größe der die Bewegung der Sonnenblende in die Raststellung verzögernden Federkraft der Federzunge eingestellt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung schlägt vor, dass das Ende der Federzunge zur Anlage an die Abflachung oder die Sekanten-flache V-förmig ausgebildet ist. Damit liegt die Spitze der V-Form nur linienweise oder punktweise auf der Abflachung bzw. der Sekantenfläche an, so dass hierdurch eine definierte Bremskraft durch die Federzunge erzeugt wird.
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Des Weiteren zeigt eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, dass das Rastfederelement im Wesentlichen U-förmig mit zwei Federschenkeln und einen diese Federschenkel verbindenden Steg ausgebildet ist, wobei ein Federschenkel die wenigstens eine Federzunge aufweist. Ein solches Rastfederelement wird in einem die Lagerachse aufnehmenden Gehäuse angeordnet und kann kostengünstig hergestellt werden.
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Diese erfindungsgemäße Rastvorrichtung kann mit Vorteil nicht nur für Sonnenblenden von Fahrzeugen eingesetzt werden, sondern ebenso für Funktionsteile im Innenraum eines Fahrzeuges, welche zwischen einer definierten Nichtgebrauchslage und einer Gebrauchslage verschwenkbar ausgeführt sein müssen. Ferner ist es möglich, eine solche Rastvorrichtung auch in anderen Bereichen, also auch außerhalb des Fahrzeuginnenraumes im Fahrzeug einzusetzen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische und perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Rastvorrichtung in einer ersten Ansicht,
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2 eine schematische und perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Rastvorrichtung nach 1 in einer zweiten Ansicht,
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3 eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Rastvorrichtung nach 1 senkrecht zur Lagerachse,
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4 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Rastvorrichtung gemäß 2 in einer Stellung kurz dem Einrasten in eine Raststellung,
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5 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Rastvorrichtung gemäß 2 in einer Raststellung, und
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6 eine schematische Darstellung in Draufsicht auf die erfindungsgemäße Rastvorrichtung in der Raststellung gemäß 4.
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Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rastvorrichtung 1 zeigen die 1 und 2 in einer perspektivischen Darstellung, die 3 bis 5 in einer Schnittdarstellung und 6 in einer Draufsicht, wobei in den 1 und 2 lediglich eine fahrzeugfest angeordnete Lagerachse 2 mit einem Rastfederelement 10 als Rastvorrichtung 1 dargestellt ist, während in den 3 bis 5 zusätzlich eine Sonnenblende 20 als Einbauteil eines Fahrzeugs (nicht dargestellt) schematisch angedeutet ist.
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Die fahrzeugfest an einem Fahrzeug angeordnete Lagerachse 2 weist einen Abschnitt 3 mit einer sekantenartigen Abflachung 4 auf. Dieser Abschnitt 3 wird von einem im Wesentlichen U-förmig ausgebildeten Rastfederelement 10 umgriffen und aufgrund einer Federvorspannung radial zusammengedrückt, so dass aufgrund einer durch eine Drehung der Sonnenblende 20 bewirkten Drehbewegung des Rastfederelementes 10 ein Reibmoment zwischen der Lagerachse 2 und dem Rastfederelement 10 entsteht. Bei Anliegen des Rastfederelementes 10 an der sekantenartigen Abflachung 4 wird eine Raststellung I entsprechend den 1, 2 und 5 der Sonnenblende 20 definiert, die deren Nichtgebrauchsstellung darstellt. Außerhalb dieser Raststellung I kann die Sonnenblende 20 in jeder beliebigen Stellung II als Gebrauchsstellung aufgrund des Reibmomentes zwischen der Lagerachse 2 und dem Rastfederelement 10 gehalten werden, wie dies in 3 dargestellt ist.
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Das U-förmige Rastfederelement 10 umfasst zwei über einen bogenförmigen Steg 15 verbundene Federschenkel 13 und 14. Die beiden Enden der Federschenkel 13 und 14 sind über einen Verlängerungsabschnitt 16 des Federschenkel 14 mittels einer Verhakungsverbindung 17 derart miteinander verbunden, dass bei einer Drehbewegung zwischen dem Rastfederelement 10 und der Lagerachse 2 ständig eine ausreichende, die Lagerachse 2 radial zusammendrückenden Vorspannung erzeugt wird. 3 zeigt nun eine Stellung II, bei der die beiden Federschenkel 13 und 14 im Bereich des Abschnittes 3 außerhalb der Abflachung 4 an der Lagerachse 2 anliegen.
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Der Federschenkel 13 weist endseitig zwei Federzungen 11 auf, die aus der Ebene des Federschenkels 13 in Richtung der Lagerachse 2 heraus gebogen sind und mit dem Federschenkel 13 einen spitzen Winkel bilden, so dass sowohl das Schenkelende des Federschenkels 13 als auch die Enden 12 der Federzungen 11 in Bezug auf deren Anbindung an den Federschenkel 13 in gleicher Richtung verlaufen. Die Enden 12 der Federzungen 11 sind V-förmig gebogen, so dass die Spitze dieser V-Form zur Lagerachse 2 zeigt.
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Wird das Rastfederelement 10 zusammen mit der Sonnenblende 20 aus der Stellung II gemäß 2 entsprechend des Richtungspfeiles D weitergedreht, befindet sich der Federschenkel 13 des Rastfederelementes 10 gemäß 4 im Bereich der Abflachung 4 des Abschnittes 3 der Lagerachse 2. Gleichzeitig liegt jede der beiden Federzungen 11 mit ihren Spitzen des V-förmigen Endes 12 jeweils auf einer sich an die Abflachung 4 anschließenden weiteren Abflachung, die als Sekantenflächen 5 bezeichnet werden und die jeweils die Abflachung 4 schneiden. Dabei sind die beiden Sekantenflächen 5 in axialer Richtung der Lagerachse 2 mit einer der Breite der Federzungen 11 entsprechenden Breite ausgebildet, so dass diese in Wirkverbindung mit den Sekantenflächen 5 treten können, wie dies in 2 dargestellt ist.
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Bei Anliegen jeder der beiden Federzungen 11 an der zugeordneten Sekantenfläche 5 muss beim weiteren Drehen des Rastfederelementes 10 bzw. der Sonnenblende 20 entsprechend der Richtung D in die Raststellung I gemäß 5 die von den Federzungen 11 erzeugte Federspannung überwunden werden, so dass die von dem Rastfederelement 10 aufgrund von dessen Vorspannung bewirkte Einrastbewegung in die Raststellung I verzögert wird. Bei dieser Drehbewegung des Rastfederelementes 10 bzw. der Sonnenblende 20 aus der Stellung gemäß 4 entsprechend der Drehrichtung D in die Raststellung I gemäß 5 werden die Federzungen 11 in die Ebene des Federschenkels 13 des Rastfederelementes 10 gedrückt, wobei das V-förmige Ende 12 jeder der Federzungen 11 sich in den Bereich jeweils einer der Sekantenfläche 5 erstrecken kann.
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Mit diesen Federzungen 11 wird also erreicht, dass kurz bevor die Raststellung I von dem Rastfederelement 10 erreicht wird, dessen Drehbewegung sich verzögert, so dass dadurch ein geräuscharmes und sanftes Einrasten in die Raststellung I erreicht wird und damit für den Kunden ein wertanmutender Eindruck entsteht. Ohne die von diesen Federzungen 11 erzeugte Federkraft würde das Rastfederelement 10 zusammen mit der Sonnenblende 20 abrupt in die Raststellung I mit störender Geräuschbildung einschnappen, wodurch ein minderwertiger Qualitätseindruck entstehen würde.
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Die in den 1 bis 6 als Ausführungsbeispiel beschriebene Rastvorrichtung kann auch ohne die Sekantenflächen 5 ausgeführt werden, so dass die Federzungen 11 nur mit der Abflachung 4 der Lagerachse 2 in Wirkverbindung treten. In der Raststellung I wird dann das V-förmige Ende 12 der beiden Federzungen 11 über die Ebene des Federschenkels 13 hinaus auf die gegenüberliegende Seite gedrückt. Ferner können auch eine andere Anzahl von Federzungen 11, insbesondere mehr als zwei solcher Federzungen 11 vorgesehen werden.
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Die in dem Ausführungsbeispiel beschriebene Rastvorrichtung
1 umfasst ein U-förmiges Rastfederelement
10, welches im Wesentlichen der Rastfeder der aus der
DE 31 03 738 A1 bekannten Rastvorrichtung für eine Sonnenblende eines Fahrzeugs entspricht. Auch die eingangs beschriebene Rastvorrichtung gemäß der
DE 39 39 539 A1 kann so ausgeführt werden, dass die dort beschriebene Blattfederzunge ebenso mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Federzunge ausgerüstet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rastvorrichtung
- 2
- Lagerachse
- 3
- Abschnitt der Lagerachse 2
- 4
- Abflachung der Lagerachse 2
- 5
- Sekantenfläche
- 10
- Rastfederelement
- 11
- Federzunge
- 12
- V-förmiges Ende der Federzunge 11
- 13
- Federschenkel des Rastfederelementes 10
- 14
- Federschenkel des Rastfederelementes 10
- 15
- Steg des Rastfederelementes 10
- 16
- Verlängerungsabschnitt des Federschenkels 14
- 17
- Verhakungsverbindung
- 20
- Sonnenblende