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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kosmetischen und/oder medizinischen Behandlung der menschlichen Haut, vor allem zur antimikrobiellen Behandlung der menschlichen Haut.
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Grundsätzlich sind vielfältige Maßnahmen zur antimikrobiellen oder antibakteriellen Hautbehandlung aus dem kosmetischen wie auch medizinischen Sektor bekannt. Neben dem Auftrag antimikrobieller oder vor allem auch antibakterieller Wirkstoffe, wie z. B. Cremes oder Salben, unmittelbar auf die Haut sind auch berührungslos wirkende Mechanismen zur Bakterienbekämpfung erwähnt.
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So ist etwa der phototoxische Effekt von elektromagnetischer Lichtstrahlung im sichtbaren Bereich auf Mikroorganismen allgemein bekannt. Vor allem im medizinischen Bereich werden folgerichtig bereits Lichttherapien zur Behandlung von Hautkrankheiten, z. B. Akne, eingesetzt. In diesem Zusammenhang kommen in der Regel stationäre Vorrichtungen zur Emission von sichtbarem blauem oder rotem Licht zum Einsatz.
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Die
US 2006/0085052 A1 beschreibt darüber hinaus eine Vorrichtung zur Lichtemission aus dem oralen Pflegebereich. Die dortige Vorrichtung zur Emission von sichtbarem Licht dient aufgrund der phototoxischen Wirkung des emittierten Lichts der antibakteriellen Behandlung im Mundinnenraum vor allem zur Vorbeugung von bakteriellbedingter Parodontose. Dazu wird blaues Licht mit einer Wellenlänge von 400–550 nm von einer als Handgerät gestalteten Vorrichtung in den Mundinnenraum emittiert. Weiterhin ist die Vorrichtung entweder als separates Handgerät ausgebildet oder aber in eine bestehende Zahnbürste integriert. Die damit offenbarte Vorrichtung ist jedoch auf die spezifische orale Anwendung beschränkt.
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Innerhalb der
DE 102011003533 A1 ist weiterhin die desodoriende Wirkung von Plasma in Verbindung mit einem ergänzenden desodorierenden Hautfilm erwähnt. Dort wird ein gemeinsamer Applikator für die Plasmaerzeugung wie auch die Abgabe des desodorierenden Hautfilms beschrieben, welcher als kompaktes Handgerät ausgeführt ist. Der Nachteil dieser Anordnung wird bereits in der
DE 102011003533 A1 selbst genannt und ergibt sich aus der Plasmatechnologie selbst.. vor allem der hohe Ernergieaufwand zur Erzeugung des erfordelichen Plasmas ist in diesem Zusammenhang zu nennen.
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Ausgehend davon besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung zur antimikrobiellen kosmetischen und/oder medizinischen Behandlung der menschlichen Haut anzugeben, welche vom Nutzer selbst flexibel verwendet werden kann.
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Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zur kosmetischen und/oder medizinischen Behandlung der menschlichen Haut gemäß Patentanspruch 1. Danach ist die Vorrichtung im Gegensatz zu vorbekannten stationären Einrichtungen als selbständig handhabbares Handgerät ausgeführt, mit einer eigenen Energiequelle, mit zumindest einer Strahlungsquelle zur Erzeugung und Emission von elektromagnetischer Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 250 und 700 nm, einer Stellvorrichtung zur Einstellung der Strahlungsintensität sowie einer Steuereinheit zur Regelung der Strahlungsemission. Ein derartiges Handgerät ermöglicht eine wünschenswert kompakte Bauform und erleichtert gleichermaßen die einfache sowie flexible Anwendung durch den Nutzer selbst. Die vom Handgerät emittierte Strahlung in einem Wellenlängenbereich von 250–700 nm weist dabei im Zusammenhang mit der kosmetischen und/oder medizinischen Behandlung menschlicher Haut eine besondere antimikrobielle Wirkung auf. Damit eröffnen sich auch neuartige Anwendungsgebiete für ein erfindungsgemäßes Handgerät. Vorzugsweise kann ein erfindungsgemäßes Handgerät auch zur Desodorierung menschlicher Hautzonen eingesetzt werden. Während eines solchen Deodoranteinsatzes bekämpft die vom erfindungsgemäßen Handgerät emittierte Strahlung Mikroorganismen und zwar vor allen Dingen Bakterien, welche für die Entstehung von Schlechtgerüchen auf der menschlichen Haut verantwortlich gemacht werden. Die antimikrobielle Wirkung der emittierten Strahlung bekämpft damit die Ursache der Schlechtgeruchbildung und das vorteilhaft ohne den Einsatz zusätzlicher Wirksubstanzen. Insbesondere erfolgt die Desodorierungsanwendung des Handgerätes berührungslos, so dass die kosmetisch zu behandelnden Hautzonen lediglich von der emittierten Strahlung getroffen werden. Die Stellvorrichtung sorgt in diesem Zusammenhang im Zusammenspiel mit der Steuereinheit anwendungsbezogen für eine geregelte Strahlungsemission, insbesondere hinsichtlich der Strahlungsintensität. Auf diesem Wege lassen sich im Falle der Desodorierungsanwendung durch geeignete Einstellung der Strahlungsintensität Anwendungszeiten von wenigen Sekunden erreichen. Dabei kann die benötigete Anwendungszeit auch vorteilhaft durch entsprechende Zeitvorgaben der zentralen Steuereinheit geregelt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Strahlungsemission erzeugt und emittiert die Strahlungsquelle blaues bis violettes Licht mit einer Wellenlänge zwischen 400 und 490 nm, vorzugsweise kurzwelliges Blau-/Violettlicht mit einer Wellenlänge zwischen 400 und 410 nm. Strahlung in diesen Wellenlängenbereichen hat erwiesenermaßen die gewünschte antimikrobielle Wirkung und sorgt bei Anwendung auf menschlicher Haut für eine entsprechende Reduzierung vor allem bakterieller Mikroorganismen auf der Haut. So lässt sich unter anderem auch die Entstehung bakteriell bedingter Schlechtgerüche auf der Haut vermeiden.
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Eine weiterentwickelte Variante der Vorrichtung zur Strahlungsemission sieht vor, dass die Strahlungsquelle zumindest eine Leuchtdiode aufweist. Leuchtdioden weisen bekanntermaßen trotz hoher Strahlungsintensität einen geringen Energiebedarf auf und sind somit besonders effizient. Nichtsdestotrotz können zur Steigerung der emittierten Strahlungsintensität auch mehrere Leuchtdioden zum Einsatz gelangen. Der Einsatz von Leuchtdioden wirkt sich auch vorteilhaft auf die gesamte Vorrichtung aus, die als Folge daraus mit einer kleineren Energiequelle und gleichsam noch kompakter gestaltet werden kann. Insgesamt werden gezielt solche Leuchtdioden verwendet, welche Strahlung mit der erfindungsgemäß gewünschten Wellenlänge emittieren, z. B. Gallium-Arsenit-basierte Leuchtdioden. Zur Gewährleistung einer konstanten Energiezufuhr zu den Leuchtdioden, welche für deren störungsfreien Betrieb besonders wichtig ist, umfasst die Gesamtvorrichtung außerdem einen Konstantstromregler.
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Eine weitere sinnvolle Ausführung der Vorrichtung zur Strahlungsemission erreicht man dadurch, dass die Energiequelle als wiederaufladbarer Akkumulator (z. B. Lithium-Ionen-Akkumulator) oder Kondensator ausgebildet ist. Idealerweise lässt sich eine Vorrichtung mit einer solchen Energiequelle mit einer zugehörigen Ladestation koppeln, um so die Energiequelle auf einfachem Wege wieder aufladen zu können. Alternativ kann die Energiequelle auch durch einen anderen geeigneten Energieübertrag wieder aufgeladen werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Vorrichtung zur Strahlungsemission weist sie ein Fokuselement zur Fokussierung der emittierten Strahlung auf. Vorzugsweise kann das geeignete Fokuselement u. a. als reflektierender Parabolspiegel oder transmissive, d. h. durchlässige, optische Linse ausgebildet sein, etwa als Fresnel-Linse, beispielsweise aus abwaschbarem Spritzguss-Material (Polycarbonat/PET). Alternativ sind auch vergleichbar wirkende Fokuselemente denkbar. Letztlich erreicht man durch den Einsatz des Fokuselements eine bevorzugte Bündelung der emittierten Strahlung, was die lokale Strahlungsintensität innerhalb der Anwendungszone auf der Haut erhöht.
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Zur Verbesserung der Handhabung der Vorrichtung ist weiterhin vorgesehen, dass die Vorrichtung benachbart zur Strahlungsemissionszone zumindest einen Abstandshalter aufweist, um einen definierten Abstand zwischen der Vorrichtung und der zu behandelnden Haut einzustellen. Auf diesem Wege wird mittels des Abstandshalters eine kontrollierte Strahlungseinwirkung innerhalb der Anwendungszone auf der Haut erreicht.
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Eine weitere Vorrichtungsalternative ergibt sich dadurch, dass die Vorrichtung einen an die Steuereinheit gekoppelten Geruchssensor zur Regelung der Strahlungsemission aufweist. Ein solcher Geruchssensor erweist sich besonders bei der Desodorierungsanwendung der Vorrichtung als sinnvoll. Der Geruchssensor ist nämlich in der Lage bakteriell bedingte Schlechtgerüche der Haut zu erfassen und in Abhängigkeit davon unter Zwischenschaltung der Steuereinheit die zielgerichtete Regelung der Strahlungsemission zu gewährleisten. Vor allem kann mittels des Geruchssensors in Abhängigkeit vom erfassten Schlechtgeruch der Haut die bedarfsgerechte Strahlungsintensität eingesteuert werden.
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Gemäß einer weiterentwickelten ersten Ausführungsform der Vorrichtung emittiert die Strahlungsquelle neben blauem bis violettem Licht auch ultraviolette Strahlung mit einer Wellenlänge von 250–380 nm, vorzugsweise 260–280 nm. Dazu können ggf. auch mehrere Strahlungsquellen, beispielsweise entsprechende Leuchtdioden zum Einsatz kommen. Durch die Kombination von emittierter Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen kann die antimikrobielle oder antibakterielle Gesamtwirkung noch verstärkt werden, so dass sich beispielsweise bei der Desodorierungsanwendung der Vorrichtung noch größere Effekte einstellen. Insofern wird der geruchsrelevante Desodorierungseffekt verstärkt und/oder beschleunigt, d. h. ggf. können die Einwirkzeiten der Strahlung auf der Haut reduziert werden. Bei einer alternativen zweiten Ausgestaltungsvariante der Vorrichtung emittiert die Strahlungsquelle neben blauem bis violettem Licht auch im wesentlichen rote Strahlung mit einer Wellenlänge von 600–700 nm, vorzugsweise 605–660 nm. Durch die zusätzliche Einwirkung energiereicherer roter Strahlung mit größeren Wellenlängen wird der antimikrobielle Effekt von Blaulicht ebenfalls begünstigt. D.h. analog ist die antimikrobielle Wirkung der emittierten Gesamtstrahlung intensiver oder erfolgt in kürzerer Zeit.
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Darüber hinaus wird auch ein zugehöriges Verfahren zur kosmetischen und/oder medizinischen Hautbehandlung unter Verwendung einer oben beschriebenen Vorrichtung unter Schutz gestellt. Bevorzugt handelt es sich dabei um eine Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur berührungslosen, antimikrobiellen Einwirkung auf die menschliche Haut im Rahmen einer Desodorierungsanwendung.
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Weitere Erfindungsmerkmale werden im Folgenden auch anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert.
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Es zeigt:
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1 Perspektivische Ansicht einer als Handgerät ausgeführten Vorrichtung zur Emission antimikrobieller Strahlung.
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Das in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zur Emission antimikrobieller Strahlung 11, 12 ist vorteilhaft als selbständig handhabbares Handgerät 1 ausgebildet, welches eine besonders konveniente Verwendung durch den Nutzer ermöglicht. Dabei veranschaulicht 1 ein Handgerät 1 zur Strahlungsemission, welches zur antimikrobiellen kosmetischen Strahlenbehandlung der menschlichen Haut geeignet ist. Insbesondere eignet sich das abbgebildete Handgerät 1 zur desodorierenden Verwendung auf der menschlichen Haut. Das Handgerät 1 umfasst im wesentlichen ein Gehäuse 2 zur Aufnahme der Hauptbauelemente der Vorrichtung sowie einen Applikationskopf 3, an dem die eigentliche Strahlungsemission bewirkt wird.
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Im Grundaufbau umfasst die Vorrichtung 1 zur antimikrobiellen Strahlungsemission innerhalb des Gehäuses 2 eine Energiequelle, eine Steuereinheit zur Regelung der Strahlungsemission sowie eine Stellvorrichtung zur Einstellung der Strahlungsintensität. Im Applikationskopf 3 ist darüber hinaus zumindest eine Strahlungsquelle 10 angeordnet, welche der Erzeugung und Emission der gewünschten antimikrobiellen Strahlung dient. Das Gehäuse ist außerdem insbesondere ergonomisch geformt, beispielsweise mit angeformten Griffelementen 4, um eine besonders vorteilhafte Handhabung zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang ist auch in der Nähe der Griffelemente 4 eine Aktivierungsschalter 5 vorgesehen, mit dem die Gesamtvorrichtung aktiviert und deaktiviert werden kann. In seiner Gesamtgestaltung ist das Handgerät 1 sehr kompakt gestaltet und erleichtert somit die Handhabung durch den Nutzer. Insbesondere ist das Handgerät 1 in seiner Gestaltung an die zu behandelnde Hautzone angepasst. So bietet sich beispielsweise ein kleiner oder abgerundeter Applikationskopf 3 für die Desodorierungsanwendung beispielsweise in der menschlichen Achsel an.
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Zur Energieversorgung der Gesamtvorrichtung 1 ist innerhalb des Gehäuses 2 eine vorzugsweise autarke Energiequelle vorgesehen, die vorzugsweise als wieder aufladbarer Akkumulator (z. B. Lithium-Ionen Akkumulator) oder geeigneter Kondensator ausgebildet ist. Eine solche wieder aufladbare Energiequelle kann vorteilhaft klein und leicht ausgeführt werden und ermöglicht somit eine kompakte Bauform des Gehäuses 2. Ferner kann die Aufladung der Energiequelle in geeigneter Weise über eine entsprechend gestaltete zugehörige Ladestation beispielsweise mit stationärer Stromversorgung erfolgen. Zur Anzeige des aktuellen Ladezustandes der Energiequelle ist diese mit einer Ladezustandsanzeige 6 gekoppelt, welche dem Nutzer insbesondere den Zeitpunkt der notwendigen Aufladung der Energiequelle signalisiert.
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Die ebenfalls im Gehäuseinneren untergebrachte zentrale Steuereinheit dient der allgemeinen anwendungsbezogenen Regelung der Strahlungsemission. Dies betrifft vor allem die bedarfsgerechte Auswahl der notwendigen Strahlungsart, d. h. hinsichtlich der Wellenlänge oder des Energiegehaltes, wie auch der erforderlichen Strahlungsintensität. In Ergänzung kann die zentrale Steuereinheit auch an geeignete Sensorelemente gekoppelt sein, mittels derer die bedarfsgerechte Strahlungsemission bestimmende Parameter erfasst werden. In einem solchen Fall wird in Abhängigkeit der von den Sensorelementen erfassten Parameter die Strahlungsemission von der zentralen Steuereinheit gezielt geregelt. Wie oben bereits erwähnt kann eine solches Sensorelement im Falle der desodorierenden Anwendung der Gesamtvorrichtung 1 als Geruchssensor gestaltet sein. Dieser Geruchssensor ist vorzugsweise am Applikationskopf 3, d. h. in der Nähe der zu behandelnden Hautzone angeordnet. Bei einer entsprechenden Desodorierungsvorrichtung 1 erfasst der Geruchssensor die vor allem bakteriell bedingten Schlechtgerüche der Haut. Auf Basis der erfassten Daten zu den Schlechtgerüchen wird dann zielgerichtet die bedarfsgerechte Strahlungsemission gesteuert. Neben der automatischen Regelung der Strahlungsemission ist auch eine manuelle Einstellung der emittierten Strahlungsintensität möglich und zwar über eine geeignete Stellvorrichtung 7 am Gehäuse. Mittels dieser manuell vom Nutzer betätigbaren Stellvorrichtung 7 lässt sich die emittierte Strahlung in ihrer Strahlungsintensität individuell einstellen.
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Die Erzeugung und Emission der antimikrobiellen Strahlung 11, 12 durch die Gesamtvorrichtung 1 erfolgt im wesentlichen innerhalb des Applikationskopfes 3. Am Applikationskopf 3 ist die dafür vorgesehene Strahlungsquelle 10 angeordnet und zwar idealerweise am freien Ende des Applikationskopfes 3. Dabei wird die Strahlungsquelle 10 grundsätzlich von der Energiequelle mit der notwendigen Energie zur Strahlungserzeugung versorgt. Des weiteren wird die Strahlungserzeugung und -emission über die zentrale Steuereinheit geregelt. Im einzelnen ist die Strahlungsquelle 10 zur Erzeugung und Emission von antimikrobieller Strahlung 11, 12 mit einer Wellenlänge von 250 bis 700 nm geeignet. Dazu kann es ggf. auch sinnvoll sein mehrere Strahlungsquellen 10 im Applikationskopf 3 anzuordnen. Die Strahlungsquelle 10 emittiert dabei vorzugsweise blaues bis violettes Licht mit einer Wellenlänge von 400–490 nm, ganz besonders bevorzugt mit einer Wellenlänge von 400–410 nm, da dieser Strahlung 11 eine besonders stark ausgeprägte antimikrobielle Wirkung innewohnt. Alternativ kann zur Verstärkung des antimikrobiellen Effektes auf der Haut neben der Emission der oben genannten Blau-/Violettlichtstrahlung 11 auch ergänzend die Emission von Strahlung 12 mit anderen Wertebereichen der Wellenlänge erfolgen. Bevorzugt wird vom Applikationskopf 3 neben der Blau-/Violettlichtstrahlung 11 auch noch ultraviolette Strahlung 12 mit einer Wellenlänge von 250–380 nm oder im wesentlichen rote Strahlung 12 mit einer Wellenlänge von 600–700 nm emittiert. Die antimikrobielle Wirkung wird dabei durch die Kumulation von Blaulichtabstrahlung 11 und Abstrahlung von UV- bzw. roter Strahlung 12 noch begünstigt. Die antimikrobielle Strahlungsauswirkung wird somit verstärkt und oder die Wirkdauer verkürzt.
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Als Strahlungsquellen 10 eignen sich innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor allem Leuchtdioden 10, welche dazu geeignet sind Strahlung innerhalb der oben genannten Wellenlängenbereiche zu emittieren. Trotz eines geringen Energiebedarfs derartiger Leuchtdioden 10 erzeugen diese die notwendige Strahlungsintensität und es können mühelos auch mehrere Leuchtdioden 10 zum Einsatz gelangen. Als besonders sinnvoll für den Einsatz innerhalb von einer Desodorierungsvorrichtung 1 erweisen sich Gallium-Arsenit-basierte Dioden mit geringem Energiebedarf.
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Zur besseren Ausrichtung der emittierten Strahlung sowie optional auch zur Einstellung der Strahlungsintensität innerhalb definierter Grenzen, ist der Strahlungsquelle 10 noch ein nicht in der 1 gezeigtes optisches Fokuselement vorgeschaltet. Dieses Fokuselement dient der Bündelung der von der Strahlungsquelle 10 emittierten Strahlung 11, 12 und kann ggf. auch verstellbar ausgeführt sein. Vor allem bei verstellbaren Fokuselementen ist die gezielte Einstellung der Strahlungsintensität innerhalb der Anwendungszone der Vorrichtung möglich. Ein solches geeignetes Fokuselement ist beispielsweise als reflektierender Parabolspiegel, transmissive, optische Linse (z. B. Fresnel-Linse), etwa aus abwaschbarem Spritzgussmaterial (z. B. Polycarbonat/PET) ausgestaltet. Vergleichbar wirkende Fokuselemente sind ebenso denkbar.
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Eine alternative Ausführungsform der Desodorierungsvorrichtung 1 sieht vor, zusätzlich am Applikationskopf 3 im Emissionsbereich eine geeignete, nicht gezeigte Blende als Augenschutz anzuordnen. Im Anwendungsfall kann so wirksam verhindert werden, dass die emittierte Strahlung neben der Haut auch unerwünscht auf das Auge des Nutzers oder sonstiger Dritter trifft. Die Blende kann hierbei vorzugsweise eine Halbschalenform aufweisen, um eine unerwünschte Abstrahlung nach außen zu verhindern und lediglich die gezielte Abstrahlung auf die Anwendungszone zu ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform der Desodorierungsvorrichtung ist am Applikationskopf 3 im Emissionsbereich ein geeigneter Abstandshalter vorgesehen, mittels dessen ein definierter Abstand zwischen Applikationskopf 3 und Anwendungszone auf der Haut eingehalten wird. Dies sorgt für eine gleichmäßigere Einwirkung der Strahlung innerhalb Anwendungszone.
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Bei der in 1 gezeigten Desodorierungsvorrichtung 1 sorgt grundsätzlich die emittierte Blaulichtstrahlung 11, ggf. ergänzt durch Strahlung 12 mit anderen Wellenlänge, auf der menschlichen Haut für eine wirksame Reduktion der Mikroorganismen, vor allem der Bakterien, und bewirkt gleichsam eine Bekämpfung unerwünschter Körperschlechtgerüche, beispielsweise infolge von Schweißbildung. Während einer spezifischen Desodorierungsanwendung wird im einzelnen der Applikationskopf 3 auf die zu behandelnde Hautzone gerichtet, beispielsweise die Achsel. Im Anschluss wird durch Betätigung des Aktivierungsschalters 5 die Strahlungsemission veranlasst. Dabei wird der Applikationskopf 3 unter Abstand an die zu behandelnde Hautzone geführt. Die Desodorierungsvorrichtung 1 arbeitet somit berührungsfrei. Zur Gewährleistung einer idealtypischen Strahlungseinwirkung auf die Haut trägt in diesem Zusammenhang der oben beschriebene Abstandshalter bei. Dieser sorgt für einen konstanten Abstand zwischen Applikationskopf 3 und Hautzone. Die eigentliche Strahlungseinwirkung auf die Haut ist relativ kurz, d. h. maximal 10 bis 60 Sekunden. Dabei wird die Strahlungsintensität entweder über die manuelle Stellvorrichtung 7 justiert oder aber durch die zentrale Steuereinheit geregelt, ggf. in Abhängigkeit von erfassten Sensordaten. Gleichzeitig kann auch die zeitliche Steuerung der erforderlichen Anwendungszeit durch die zentrale Steuereinheit geregelt werden. Dies lässt sich beispielsweise über eine zeitgesteuerte Abschaltautomatik realisieren Selbstverständlich ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 nicht auf Desodorierungsanwendungen beschränkt. Die einfache und kompakte Bauform der als Handgerät ausgebildeten Vorrichtung 1 ermöglicht eine breite antimikrobielle Verwendung im kosmetischen wie medizinischen Bereich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2006/0085052 A1 [0004]
- DE 102011003533 A1 [0005, 0005]