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Die Erfindung betrifft eine Desodorant-Vorrichtung zur kosmetischen Behandlung der menschlichen Haut, welche neben der Desodorierung auch eine Kühlung der zu behandelnden Hautpartie bewirkt.
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Grundsätzlich sind aus dem kosmetischen oder auch medizinischen Anwendungsbereich vielfältige Maßnahmen zur desodorierenden Einwirkung auf die menschliche Haut bekannt. Häufig wird zur Erreichung des gewünschten desodorierenden Effektes antimikrobiell auf die betreffenden Hautpartien eingewirkt, um dort vorliegende Bakterien, welche für die Entstehung von Körperschlechtgerüchen verantwortlich sind, zu bekämpfen. Dazu kommen in der Regel konventionelle Deospender zum Einsatz, um unter anderem antimikrobielle Wirkstoffe, wie z. B. Flüssigkeiten, Cremes oder Salben, unmittelbar auf die betreffenden Hautpartien aufzutragen.
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Daneben wurden auch bereits berührungslos wirkende Mechanismen zur Bakterienbekämpfung erwähnt. So ist grundsätzlich der phototoxische Effekt von elektromagnetischer Lichtstrahlung im sichtbaren Bereich auf Mikroorganismen allgemein bekannt. Vor allem im medizinischen Bereich werden folgerichtig bereits Lichttherapien zur Behandlung von Hautkrankheiten, z. B. Akne, eingesetzt. In diesem Zusammenhang kommen in der Regel stationäre Vorrichtungen zur Emission von sichtbarem blauem oder rotem Licht zum Einsatz.
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Die
DE 10 2012 224 183 A1 beschreibt beispielsweise eine als Handgerät ausgeführte Vorrichtung zur antimikrobiellen, kosmetischen Behandlung der menschlichen Haut, welche die Emission elektromagnetischer Strahlung innerhalb eines genau definierten Wellenlängenbereiches nutzt, um die antimikrobielle Einwirkung zu erreichen. Die abgegebene elektromagnetische Strahlung wirkt antimikrobiell auf die bestrahlten Hautpartien ein und wirkt somit gleichermaßen der unerwünschten Entstehung von Körperschlechtgerüchen entgegen. Als nachteilig bei einer derartigen berührungslos arbeitenden Vorrichtung wird die mangelnde Rückmeldung an den Benutzer empfunden, ob die erfolgte Desodorant-Behandlung auch unmittelbar erfolgreich war.
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Darüber hinaus sind auch elektrisch arbeitende Haarentfernungsgeräte bekannt, die in der Regel aufgrund ihrer jeweiligen Funktionsweise, z. B. mechanisch, mit einer reizenden Einwirkung auf die betreffende Hautpartie einhergehen. So ist beispielsweise aus der
WO 2010/003603 A1 ein elektrischer Rasierer bekannt, der über ein integriertes Kühlelement verfügt. Um der hautreizenden Wirkung der Schneidelemente entgegen zu wirken, ist in den Rasierer ein Kühlelement integriert, welches über ein aktives Kühlteil mit der betreffenden Hautpartie in Kontakt gebracht wird und in der Lage ist, diese Hautpartie während des üblichen Rasierbetriebes wirksam zu kühlen. Dadurch wird die hautreizende Wirkung abgeschwächt. Allerdings ist das dort beschriebene Kühlelement recht kompliziert aufgebaut und benötigt sowohl ein passives als auch ein aktives Kühlteil.
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Ausgehend davon besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung zur desodorierenden kosmetischen Behandlung der menschlichen Haut anzugeben, welche vom Nutzer selbst flexibel verwendet werden kann und gegenüber bislang bekannten Vorrichtungen Anwendungsvorteile aufweist.
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Gelöst wird die Aufgabe durch eine desodorierende Vorrichtung zur kosmetischen Behandlung der menschlichen Haut gemäß Patentanspruch 1. Danach ist die desodorierende Vorrichtung als kompaktes, selbständig handhabbares Handgerät ausgeführt, mit einer Energiequelle, einem an die Energiequelle gekoppelten thermoelektrischen Kühlaggregat, welches eine kühlende Hautkontaktfläche umfasst. Durch die kompakte Gestaltung in Form eines Handgerätes lässt sich die Vorrichtung sehr anwendungsfreundlich vom Nutzer selbst handhaben. Neben der rein desodorierenden Funktion umfasst die Vorrichtung somit vorteilhaft ergänzend eine Kühlfunktion. Dabei kann die desodorierende Hauteinwirkung grundsätzlich auf unterschiedlichen Wegen erfolgen, z. B. als Folge der konventionellen Abgabe von desodorierender Wirkstoffzubereitung, als Folge elektromagnetischer Strahlungsemission oder als Folge der Abgabe antimikrobiell wirksamer Silber-/Rutheniumionen an der Hautkontaktfläche. Kombiniert wird diese desodorierende Hauteinwirkung mit einer kühlenden Einwirkung auf die betreffende Hautpartie und zwar durch Einsatz eines thermoelektrischen Kühlaggregats, vorzugsweise eines elektrothermischen Wandlers. Ein solches thermoelektrisches Kühlaggregat oder ein elektrothermischer Wandler wird von der integrierten Energiequelle, beispielsweise einer Batterie, einem aufladbaren Akkumulator oder eines geeigneten Kondensators, mit dem erforderlichen elektrischen Strom versorgt. Als Folge des von der Energiequelle initiierten Stromdurchflusses wird innerhalb des thermoelektrischen Kühlaggregats Kälte erzeugt. Im Einzelnen erfolgt der Kälteübertrag auf die jeweilige Hautpartie über eine geeignet gestaltete Hautkontaktfläche, welche als Bestandteil des thermoelektrischen Kühlaggregats während der Anwendung der Vorrichtung in Berührung mit der zu behandelnden Hautpartie gebracht wird. Vorzugsweise ist die Hautkontaktfläche dazu entsprechend ergonomisch geformt, beispielsweise konvex gewölbt, um auf diesem Wege angepasst gestaltet, eine angenehme Anwendung u. a. im Bereich menschlicher Achseln zu ermöglichen. Allgemein vermittelt die kühlende Hauteinwirkung dem Nutzer nicht nur ein angenehmes Hautgefühl während der Verwendung der Vorrichtung sondern verschafft ihm durch den Hautkühleffekt eine unmittelbare Rückmeldung über den Erfolg der desodorierenden Anwendung. Zudem wirkt die Kühlfunktion einer ggf. auftretenden Hautreizung als Folge der desodorierenden Einwirkung entgegen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen desodorierenden Vorrichtung ist das thermoelektrische Kühlaggregat als Peltier-Element ausgeführt, welches die schon genannte Hautkontaktfläche zur Übertragung der Kälte auf die Haut umfasst. Ein derartiges Peltier-Element ist ein elektrothermischer Wandler, welcher unter Ausnutzung des Peltier-Effektes bei Stromdurchfluss eine Temperaturdifferenz erzeugt. Im vorliegenden Fall bewirkt das Peltier-Element bei Stromdurchfluss an der Hautkontaktfläche, welche den Kühlbereich des Peltier-Elementes bildet, eine Abkühlung. Ein solches Peltier-Element ist sowohl konstruktiv einfach aufgebaut als auch sehr kompakt und somit klein-bauend umsetzbar. Es eignet sich damit hervorragend für den Einsatz im vorliegenden desodorierenden Handgerät.
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Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, das thermoelektrische Kühlaggregat oder den elektrothermischer Wandler mit eine Stellvorrichtung sowie einer Steuereinheit zu koppeln, um auf diesem Wege die erzeugte Kühlleistung nutzerindividuell zu regulieren. Dabei wären Stellvorrichtung und Steuereinheit vorzugsweise baulich in die Gesamtvorrichtung integriert.
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Eine weiterentwickelte Variante der desodorierenden Vorrichtung sieht vor, die Hautkontaktfläche sieb- oder gitterartig auszuführen. Diese Gestaltungsform bietet größere Flexibilität für die gleichzeitige Umsetzung der Desodorant-Funktion.
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Eine weitere sinnvolle Ausführung der desodorierenden Vorrichtung entsteht dadurch, dass die Desodorant-Funktion mittels Emission elektromagnetischer Strahlung realisiert wird, wobei die emittierte elektromagnetische Strahlung eine antimikrobielle Wirkung auf der behandelten Hautpartie hat. Dazu umfasst die Vorrichtung zumindest eine Strahlungsquelle zur Erzeugung und Emission von elektromagnetischer Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 250 und 700 nm, eine Stellvorrichtung zur Einstellung der Strahlungsintensität sowie eine Steuereinheit zur Regelung der Strahlungsemission. Danach ist die Vorrichtung im Gegensatz zu stationären Einrichtungen als selbständig handhabbares Handgerät ausgeführt, mit einer eigenen Energiequelle, mit zumindest einer Strahlungsquelle zur Erzeugung und Emission von elektromagnetischer Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 250 und 700 nm, einer Stellvorrichtung zur Einstellung der Strahlungsintensität sowie einer Steuereinheit zur Regelung der Strahlungsemission. Ein derartiges Handgerät ermöglicht eine wünschenswert kompakte Bauform und erleichtert gleichermaßen die einfache sowie flexible Anwendung durch den Nutzer selbst. Die vom Handgerät emittierte Strahlung in einem Wellenlängenbereich von 250–700 nm weist dabei im Zusammenhang mit der desodorierenden kosmetischen Behandlung menschlicher Haut eine besondere antimikrobielle Wirkung auf. Damit kann ein erfindungsgemäßes Handgerät auch zur Desodorierung menschlicher Hautzonen eingesetzt werden. Während eines solchen Deodoranteinsatzes bekämpft die vom erfindungsgemäßen Handgerät emittierte Strahlung Mikroorganismen und zwar vor allen Dingen Bakterien, welche für die Entstehung von Schlechtgerüchen auf der menschlichen Haut verantwortlich gemacht werden. Die antimikrobielle Wirkung der emittierten Strahlung bekämpft damit die Ursache der Schlechtgeruchbildung und das vorteilhaft ohne den Einsatz zusätzlicher Wirksubstanzen. Der eigentliche Desodorierungseffekt kann auf diese Weise mittels der Vorrichtung sogar berührungslos erfolgen, so dass die desodorierend zu behandelnden Hautzonen lediglich von der emittierten Strahlung getroffen werden. Die Stellvorrichtung sorgt in diesem Zusammenhang im Zusammenspiel mit der Steuereinheit je nach Nutzungssituation bedarfsgerecht für eine geregelte Strahlungsemission, insbesondere hinsichtlich der Strahlungsintensität. Auf diesem Wege lassen sich im Falle der Desodorierungsanwendung durch geeignete Einstellung der Strahlungsintensität Anwendungszeiten von wenigen Sekunden erreichen. Dabei kann die benötigte Anwendungszeit auch vorteilhaft durch entsprechende Zeitvorgaben der zentralen Steuereinheit geregelt werden. Weitere Einzelheiten zu konstruktiven Details sind auch der Patentanmeldung
DE 10 2012 224 183 A1 zu entnehmen in der eine derartige Vorrichtung zur Strahlungsemission ausführlich beschrieben wird.
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Darüber hinaus wird auch ein zugehöriges Verfahren zur desodorierenden kosmetischen Hautbehandlung unter Verwendung einer oben beschriebenen Vorrichtung unter Schutz gestellt. Danach wird die Vorrichtung zur gleichzeitigen desodorierenden sowie kühlenden Einwirkung auf die menschliche Haut verwendet. Im Einzelnen entsteht die desodorierende Hauteinwirkung bevorzugt entweder als Folge einer Abgabe von desodorierender Wirkstoffzubereitung, wie etwa auch bei konventionellen Deospendern, als Folge elektromagnetischer Strahlungsemission oder als Folge der Abgabe antimikrobiell wirksamer Silber-/Rutheniumionen an der Hautkontaktfläche. Als Folge dieser sinnvollen Kombination wird innerhalb der behandelten Hautpartien des jeweiligen Nutzers nicht nur der desodorierende Effekt sondern zusätzlich noch ein kühlender Effekt wirksam erreicht. Dabei wird die hautkühlende Wirkung nicht nur als besonders angenehm empfunden sondern vermittelt dem Nutzer eine unmittelbare Rückmeldung zur Wirksamkeit der desodorierenden Behandlung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012224183 A1 [0004, 0011]
- WO 2010/003603 A1 [0005]