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Stand der Technik
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Bekannt sind Handbügelsägen mit einem geradlinigen Sägeblatt, dessen vorderes Einspannende an einem vorne liegenden Bügel der Säge und dessen hinteres Einspannende benachbart zum Handgriff der Säge eingespannt wird. Der Sägevorgang wird bei derartigen Bügelsägen üblicherweise dadurch begonnen, dass das Sägeblatt benachbart zum vorderen Einspannende auf das zu bearbeitende Werkstück aufgesetzt wird und die Bügelsäge in Stoßrichtung bewegt wird, bei der das Sägeblatt in Richtung hinteres Einspannende über das Werkstück bewegt wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, mit einfachen konstruktiven Maßnahmen ein Handsägeblatt mit geradliniger Schneidkante so auszuführen, dass die Schnittleistung verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Das erfindungsgemäße Handsägeblatt wird in Handsägen eingesetzt, insbesondere in Bügelsägen, welche keinen motorischen Antrieb aufweisen, sondern manuell zu betätigen sind. Das Handsägeblatt ist mit einer geradlinigen Schneidkante versehen, an der die Sägezähne angeordnet sind. Das Handsägeblatt weist ein vorderes und ein hinteres Einspannende auf, wobei das vordere Einspannende an einem vorderen Bügel der Handsäge und das hintere Einspannende benachbart zum Handgriff der Handsäge befestigt wird. Die Schneidzähne entlang der Schneidkante erstrecken sich zwischen dem vorderen und dem hinteren Einspannende.
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Das Handsägeblatt weist einen ersten, dem vorderen Einspannende benachbarten Zahnabschnitt auf, in welchem die Schneid- bzw. Sägezähne eine konstante Zahnteilung aufweisen, also einen konstanten Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Sägezähnen. An diesen ersten Zahnabschnitt schließt sich ein zweiter, sich in Richtung des handseitigen Einspannendes erstreckender Zahnabschnitt an, in welchem die Sägezähne eine zunehmende Zahnteilung aufweisen. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass im vorderen Bereich das Handsägeblatt eine kleine Zahnteilung mit entsprechend kleinem Zahnabstand und im hinteren Bereich – dem Handgriff der Handbügelsäge benachbart – eine größere Zahnteilung mit entsprechend größerem Zahnabstand aufweist. Das Handsägeblatt wird zu Beginn des Sägevorgangs im vorderen Zahnabschnitt auf das zu bearbeitende Werkstück aufgesetzt und anschließend in Stoßrichtung verschoben, so dass das Handsägeblatt in Richtung des hinteren Einspannendes mit größerer Zahnteilung bewegt wird. Die kleinere Zahnteilung im vorderen Zahnabschnitt erleichtert den Beginn des Sägevorgangs, die größere Zahnteilung im hinteren Zahnabschnitt verbessert die Schnittleistung. Erreicht wird dies mit einer einfachen konstruktiven Ausführung, indem der vordere Zahnabschnitt eine konstante Zahnteilung aufweist, was sich in einfacher Weise herstellen lässt.
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Die axiale Länge des ersten Zahnabschnittes, der eine konstante Zahnteilung aufweist, beträgt gemäß bevorzugter Ausführung mindestes ein Viertel der Gesamtlänge der Schneidkante des Sägeblatts, vorzugsweise mindestens 40 %. Zugleich kann die axiale Länge des ersten Zahnabschnittes auf ein Maximum von beispielsweise 50 % der Gesamtlänge der Schneidkante begrenzt sein, so dass der zweite Zahnabschnitt, der in Richtung hinterem Einspannende eine zunehmende Zahnteilung aufweist, eine Länge von mindestens 50 % der Gesamtlänge der Schneidkante besitzt. Dieses Größenverhältnis stellt sicher, dass das Sägeblatt im ersten Zahnabschnitt über eine verhältnismäßig große Länge auf das zu bearbeitende Werkstück aufgesetzt werden kann und andererseits die Schnittleistung auf Grund der zunehmenden Zahnteilung im zweiten Zahnabschnitt, der mindestens so lang ist wie der erste Zahnabschnitt, signifikant erhöht ist.
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Die sich ändernde Zahnteilung im zweiten Zahnabschnitt erfolgt entweder kontinuierlich oder, gemäß einer bevorzugten Ausführung, diskontinuierlich. Im letztgenannten Fall unterteilt sich der zweite Zahnabschnitt in zwei oder mehr Zahngruppen, wobei innerhalb einer Gruppe die Zahnteilung konstant ist und von Gruppe zu Gruppe in Richtung des handgriffseitigen Einspannendes die Zahnteilung zunimmt. Die gruppenweise Anordnung der Sägezähne mit unterschiedlicher Zahnteilung hat den Vorteil, dass die Anzahl der Sägezähne mit unterschiedlicher Zahnteilung gegenüber einer kontinuierlich zunehmenden Zahnteilung reduziert ist. Dementsprechend sind auch die Sprünge zwischen den verschiedenen Zahnteilungen bei gruppenweiser Anordnung größer als bei einer Änderung der Zahnteilung von Einzelzahn zu Einzelzahn.
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Es kann zweckmäßig sein, die Zahnteilung zwischen den verschiedenen Gruppen zu begrenzen. So ist es beispielsweise vorteilhaft, dass sich die Zahnteilung von Gruppe zu Gruppe um maximal 20 % ändert und insgesamt die Zahnteilung zwischen den Einspannenden des Sägeblatts um nicht mehr als 50 % zunimmt. Durch diese Begrenzungen wird eine zu große Änderung der Zahnteilung bzw. ein Zahnteilungssprung zwischen aufeinanderfolgenden Gruppen vermieden, was das Durchführen einer gleichmäßigen Sägebewegung erleichtert und unterstützt.
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Gemäß noch einer zweckmäßigen Ausführung ist das Sägeblatt zumindest abschnittsweise gewellt ausgebildet. Bei der Wellenform sind einzelne, vorzugsweise mehrere aufeinanderfolgende Sägezähne in Querrichtung, also quer zur Längserstreckung des Handsägeblatts, wellenförmig ausgebildet und weisen eine entsprechende Verschiebung in Querrichtung auf. Vorteilhafterweise sind pro Welle mehrere aufeinanderfolgende Sägezähne in Querrichtung ausgelenkt, beispielsweise für eine vollständige Welle vier oder sechs oder mehr aufeinanderfolgende Sägezähne, so dass bezogen auf eine Halbwelle jeweils die halbe Anzahl der Sägezähne pro Welle in eine Querrichtung und die zweite Hälfte der Sägezähne pro Welle in die gegenüberliegende Querrichtung ausgelenkt ist. Grundsätzlich möglich ist aber auch eine Wellenform mit einer Auslenkung von jeweils nur einem Sägezahn pro Querrichtung, also eine Schränkung der Sägezähne.
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Die wellenförmige Ausbildung des Sägeblatts kann auf definierte Bereiche beschränkt sein. Es kann beispielsweise zweckmäßig sein, nur einen mittleren Bereich des Sägeblatts gewellt auszuführen, wohingegen ein dem jeweiligen Einspannende zugewandter Bereich nicht-gewellt ausgebildet ist. Möglich sind aber auch alternative Ausführungen, bei denen die Wellenform einen Bereich umfasst, der einem bzw. den beiden Einspannenden benachbart ist, wobei ein mittlerer Bereich ggf. nicht-gewellt ausgeführt ist.
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Das Sägeblatt weist vorteilhafterweise eine Grundteilung auf, die beispielsweise 24 Zähne pro Inch (TPI) beträgt, wobei sich die Zahnteilung um maximal +20 % und –20 % gegenüber der Grundteilung ändert. Dies bedeutet, dass beispielsweise im zweiten Zahnabschnitt eine erste Gruppe von Sägezähnen mit der Grundteilung versehen ist und der erste Zahnabschnitt, welcher dem vorderen Einspannende benachbart ist, eine demgegenüber reduzierte Grundteilung und die weiteren, dem handgriffseitigen Einspannende zugewandten Gruppen des zweiten Zahnabschnitts eine entsprechend erhöhte Zahnteilung aufweisen. Die Grundteilung kann aber auch sonstige Werte einnehmen, beispielsweise 14, 18 oder 32 TPI.
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Die Zahngruppen im zweiten Zahnabschnitt können alle die gleiche axiale Länge aufweisen. Gemäß einer alternativen Ausführung ist dagegen vorgesehen, dass die Mehrzahl der Zahngruppen die gleiche axiale Länge aufweisen, jedoch zumindest eine Zahngruppe eine hiervon abweichende axiale Länge besitzt, insbesondere eine größere axiale Länge. Zum Beispiel weist die letzte, dem hinteren Einspannende unmittelbar benachbarte Zahngruppe eine größere axiale Länge auf als die voranstehenden Zahngruppen, die jeweils die gleiche axiale Länge besitzen können.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine Handbügelsäge, mit einem geradlinigen Sägeblatt, das zwischen einem vorderen Bügel der Säge und einem hinten liegenden Handgriff eingespannt ist,
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2 das Handsägeblatt in Einzeldarstellung,
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3 das Detail III aus 2 in vergrößerter Ansicht,
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4 eine Draufsicht auf die Schneidkante des Handsägeblatt.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine manuell und ohne Motor zu bedienende Handbügelsäge 1 dargestellt, die ein Handsägeblatt 2 aufweist, deren vorderes Einspannende 3 an einem vorderen Bügel 4 der Handsäge und deren hinteres Einspannende 5 benachbart zum hinten liegenden Handgriff 6 befestigt ist. Das Handsägeblatt 2 ist, wie 1 in Verbindung mit 2 zu entnehmen, mit einer geradlinigen Schneidkante 7 mit einer Vielzahl von axial hintereinander angeordneten Schneidzähnen versehen. Die Schneidkante 7 erstreckt sich zwischen dem vorderen Einspannende 3 und dem hinteren Einspannende 5 und unterteilt sich in einen ersten, vorne liegenden Zahnabschnitt 8, der dem vorderen Einspannende 3 benachbart ist, und einem zweiten, hinten liegenden Zahnabschnitt 9, der dem hinteren Einspannende 5 zugewandt ist. Im Bereich des ersten Zahnabschnittes 8 weisen die Schneidzähne eine konstante Zahnteilung auf; die Zahnteilung ist in diesem Abschnitt am kleinsten. Bezogen auf die axiale Gesamtlänge der Schneidkante 7 nimmt der erste Zahnabschnitt 8 etwa 40 % ein und der zweite Zahnabschnitt 9 etwa 60 %.
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Die Zahnteilung im zweiten Zahnabschnitt 9 unterscheidet sich von der Zahnteilung im ersten Zahnabschnitt 8. Der zweite Zahnabschnitt 9 unterteilt sich in mehrere aufeinanderfolgende Zahngruppen 10a bis 10f mit jeweils einer Mehrzahl von Sägezähnen. Die Sägezähne weisen innerhalb jeder Gruppe 10a bis 10f eine konstante Zahnteilung auf, jedoch ändert sich die Zahnteilung von Gruppe zu Gruppe und nimmt in Richtung des hinteren Einspannendes 5 zu, so dass der Abstand aufeinanderfolgender Sägezähne größer wird. Die erste Gruppe 10a im zweiten Zahnabschnitt 9 weist bereits eine größere Zahnteilung auf als in dem ersten Zahnabschnitt 8. Die weiteren, nachfolgenden Gruppen 10b bis 10f besitzen jeweils eine größere Zahnteilung als die unmittelbar voranstehende Gruppe, so dass die letzte, unmittelbar dem hinteren Einspannende 5 benachbarte Gruppe 10f die größte Zahnteilung besitzt.
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Die Zahnteilung ändert sich über die gesamte Länge der Schneidkante 7 vorteilhafterweise um maximal 50 %. Des Weiteren kann beispielsweise die erste Zahngruppe 10a eine Grundteilung aufweisen, z.B. 24 Zähne pro Inch, wobei sich die minimale und die maximale Zahnteilung gegenüber der Grundteilung um nicht mehr als –20 % bzw. +20 % unterscheiden.
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Wie der Ausschnittsvergrößerung gemäß 3 zu entnehmen, weist der Zahnrücken der Schneidzähne 11 gegenüber der Schneidkante einen Winkel β auf, der etwa bei 30° liegt. Sämtliche Schneidzähne besitzen zweckmäßigerweise den gleichen Winkel β. Die Zahnbrust nimmt gegenüber einer Orthogonalen zur Schneidkante einen kleinen Winkel α ein.
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Wie 4 zu entnehmen, kann das Sägeblatt 2 zumindest abschnittsweise gewellt ausgeführt sein, so dass eine Gruppe aufeinanderfolgender Sägezähne 11 quer zur Sägeblattebene, also in Querrichtung ausgelenkt ist. Bei der Wellung sind jeweils mehrere Sägezähne in die gleiche Querrichtung ausgelenkt. Im Ausführungsbeispiel umfasst eine vollständige Welle 12 zumindest annähernd sechs Sägezähne 11, die, über die gesamte Länge der Welle 12 gesehen, quer zur Mittelebene ausgelenkt sind, wobei jeweils drei Sägezähne in eine Querrichtung und drei Sägezähne in die entgegengesetzte Querrichtung ausgelenkt sind.
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Wie 4 des Weiteren zu entnehmen, kann es zweckmäßig sein, dass nicht die gesamte Schneidkante wellenförmig ausgebildet ist, sondern nur ein Teilbereich, beispielsweise ein mittlerer Bereich. Zumindest ein einem Einspannende benachbarter Bereich ist in dieser Ausführung geradlinig, also ohne Wellung bzw. ohne Schränkung ausgebildet.