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Die Erfindung betrifft eine Auslage einer bogenverarbeitenden Maschine mit einem Vorderkantengreifersystem und einem Hinterkantengreifersystem gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs.
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Aus der
DE 10 2007 050 378 A1 ist eine Maschine zum Verarbeiten von Druckbogen bekannt, bei der zur bogenformatabhängigen Verstellung von Fördereinrichtungen ein Überlagerungsgetriebe eingesetzt wird. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass auch die Teile des Überlagerungsgetriebes einen großen Bauteilaufwand bedingen.
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Die
DE 10 2007 057 735 A1 zeigt einen Ausleger einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere Druckmaschine, wobei Fixierorgane von Greifersystemen zur Ausprägung einer stabilisierenden Verformung der Bogen quer zur Bogenförderrichtung verschiebbar bzw. verschwenkbar ausgebildet sind.
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Die
DE 103 43 428 A1 zeigt eine Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine mit einem Nachgreifer aufweisenden Ausleger, wobei ein die Nachgreifer führendes Getriebe auf Positionen einstellbar ist, die mit unterschiedlichen Formaten der verarbeiteten Bogen korreliert sind und wobei ein das Getriebe betätigender Antrieb das Getriebe in jeder dieser Positionen in ein und derselben Phasenlage gegenüber einem Druckwerk hält.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Vorrichtung mit einem Phasenverstellmittel zur Formateinstellung von Vorderkantengreifersystem und Hinterkantengreifersystem zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass eine einfache Formateinstellung von Vorderkantengreifersystem und Hinterkantengreifersystem ermöglicht wird.
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Eine Ausführungsform der Erfindung hat den Vorteil, dass über ein Zugmittel ein Antrieb oder lediglich eine Synchronisation von Vorderkantengreifersystem und Hinterkantengreifersystem erfolgt und gleichzeitig durch Verlagerung von Umlenkelementen des Phasenverstellmittels eine Formateinstellung erfolgt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung wird das Zugmittel des Phasenverstellmittels derart dimensioniert, dass durch dieses ein Synchronlauf von Vorderkantengreifersystem und Hinterkantengreifersystem sichergestellt ist. Dabei kann das Zugmittel als Antrieb von Vorderkantengreifersystem und Hinterkantengreifersystem dienen oder als Sicherheitseinrichtung zusätzlich zu einem weiteren Antrieb vorgesehen sein. Weiterbildend ist das Zugmittel derart ausgelegt, dass dieses die Belastung eines Not-Stops aufnimmt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Zugmittel als Riemen, insbesondere Zahnriemen, ausgebildet, welcher ein Antriebsrad für das Vorderkantengreifersystem und ein Antriebsrad für das Hinterkantengreifersystem antreibt. Alternativ können auch andere Zugmittel eingesetzt werden. Das Zugmittel kann auch als Kette ausgebildet sein, die mit als Kettenräder ausgebildeten Umlenkmitteln zusammenwirkt.
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Das Phasenverstellmittel enthält weiter verlagerbare Umlenkelemente für das Zugmittel, die bei Verlagerung automatisch die Formateinstellung zwischen Vorderkantengreifersystem und Hinterkantengreifersystem bewirken. Bevorzugt wird bei der Formateinstellung das Hinterkantengreifersystem gegenüber dem Vorderkantengreifersystem verstellt, da das Vorderkantengreifersystem bezüglich vorgeordneter Bogentransportsysteme unverändert gehalten werden sollte.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist ein aufsteigender Ast des Vorderkantengreifersystems und des Hinterkantengreifersystems in der Auslage vorgesehen, auf dem die zu transportierenden Bogen auf das Ablageniveau eines Auslagestapels gebracht werden. Bevorzugt werden die Bogen aber sowohl vom Vorderkantengreifersystem als auch vom Hinterkantengreifersystem von einem Bogenführungszylinder abgenommen und auf einem zumindest annähernd horizontalen Bogenförderweg über den Auslagestapel transportiert. Umlaufende Hinterkantengreiferwagen des Hinterkantengreifersystems laufen stets auf zumindest annähernd der Bahn, die von Vorderkantengreiferwagen des Vorderkantengreifersystems beschrieben wird.
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In einer weiteren Weiterbildung der Erfindung enthält das Phasenverstellmittel verlagerbare Umlenkelemente, die gemeinsam in einer verlagerbaren Kulisse aufgenommen sind. Insbesondere wird die Kulisse in horizontaler Richtung verlagerbar ausgebildet. Hierbei wird die Kulisse zur Formateinstellung in oder entgegen der Bogenlaufrichtung verlagert, wobei diese Verlagerung besonders bevorzugt gemeinsam mit der Formateinstellung eines Ablagesystems, wie einer pneumatischen Bogenbremse oder eines Nachgreifersystems, auf die Bogenhinterkante erfolgt. Dabei kann die Verlagerung von Kulisse und Ablagesystem in einem bestimmten Verhältnis erfolgen.
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Weiterbildend kann durch das Phasenverstellmittel neben einem Hinterkantengreifersystem gleichzeitig zusätzlich ein Ablagesystem für die Bogen in seiner Phase gegenüber dem Vorderkantengreifersystem eingestellt werden. Damit wird nicht nur der Ort des Ablagesystems auf das Bogenformat eingestellt, sondern auch dessen Phase zum Vorderkantengreifersystem.
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Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch dar:
- 1: Auslage einer Bogendruckmaschine mit einem Vorderkantengreifersystem und einem Hinterkantengreifersystem und einer formateinstellbaren Bogenbremse;
- 2: Phasenverstellmittel zur Formateinstellung des Hinterkantengreifersystems zum Vorderkantengreifersystem.
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Die 1 zeigt in einer Ausführungsform der Erfindung eine Auslage 1 einer bogenverarbeitenden Maschine, hier eine nach dem Offsetverfahren arbeitende Bogenrotationsdruckmaschine. Die Auslage 1 enthält mindestens ein Vorderkantengreifersystem 2 und ein Hinterkantengreifersystem 3 zum Übernehmen und Fördern von Bogen 6 von einem Bogenführungszylinder 4 zu einem Auslagestapel 7. Der Bogenführungszylinder 4 ist vorzugsweise als doppeltgroße Übergabetrommel oder Speichertrommel mit formateinstellbaren Mantelsegmenten ausgebildet und einem Bogenfördersystem eines letzten Druck-, Lack-, Veredelungs- oder Trockenwerkes der Druckmaschine nachgeordnet. Alternativ kann der Bogenführungszylinder 4 als Zylinder, Trommel, Transferter o. ä. ausgebildet sein und einfach- oder mehrfachgroß ausgeführt sein, wobei ein einfachgroßer Zylinder zumindest einen Bogen 6 maximalen Formates umfangsseitig aufnehmen kann.
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Zwischen Druckzylindern und Übergabetrommeln bzw. Transfertern der Maschine werden die Bogen 6 im Greiferschluss übergeben und so bis zur Auslage 1 transportiert. Die Druckmaschine ist bevorzugt modular aufgebaut, wobei der Bogenführungszylinder 4 im Gestell der Auslage 1 aufgenommen sein kann oder der Bogenführungszylinder 4 einem letzten Unterbaumodul zugeordnet sein kann. Bevorzugt bildet der Bogenführungszylinder 4 aber ein eigenständiges Modul. Dabei kann die Rotationsachse des Bogenführungszylinders 4 in einer Ebene mit Rotationsachsen von Zylindern in den Werken der Maschine liegen oder oberhalb einer solchen Ebene angeordnet sein. Die Druckmaschine kann eine Wendeeinrichtung für einen Schön- und Widerdruck enthalten.
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Für den Bogentransport enthält der doppeltgroße Bogenführungszylinder 4 hier zwei diametral angeordnete, in Greiferkanälen liegende Greifersysteme zum Fixieren der Bogenvorderkanten. In der hier dargestellten Ausführungsform des Bogenführungszylinders 4 als Speichertrommel sind zusätzliche Fixiersysteme, beispielsweise Sauger- und/oder Greifersysteme, für die Bogenhinterkanten vorgesehen. Dem Bogenführungszylinder 4 können nicht dargestellte Zusatzeinrichtungen zugeordnet werden, die die Bogen 6 beispielsweise lackieren, inspizieren, markieren, perforieren usw.. In einer alternativen nicht dargestellten Ausführungsform ist der Bogenführungszylinder 4 als Druckzylinder mit einer zumindest annähernd geschlossenen Mantelfläche ausgebildet.
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Sowohl das Vorderkantengreifersystem 2 als auch das Hinterkantengreifersystem 3 ist für den Transport der Bogen 6 vom Bogenführungszylinder 4 zum Auslagestapel 7 oberhalb des Bogenführungszylinders 4 angeordnet. Der Bogentransport erfolgt vorzugsweise auf einem zumindest annähernd horizontalen Bogenförderweg vom Bogenführungszylinder 4 bis über den Auslagestapel 7. Insbesondere erfolgt der Bogentransport ausschließlich auf einem horizontalen Bogenförderweg vom Bogenführungszylinder 4 zum Auslagestapel 7. Auf dem Bogenförderweg zum Auslagestapel 7 sind nicht dargestellte Zusatzeinrichtungen, wie Trockner, Pudervorrichtungen, Entroller usw., anordenbar, die während des Bogentransportes auf die Bogen 6 einwirken.
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Die vom Vorderkantengreifersystem 2 an der Vorderkante und vom Hinterkantengreifersystem 3 an der Hinterkante fixierten Bogen 6 werden über dem Auslagestapel 7 zur Ablage freigegeben und legen sich an Vorderkantenanschlägen 8 an. Die Bogen 6 werden hier unabhängig von deren Format stets an den Vorderkantenanschlägen 8 abgelegt. Zur Verzögerung der Bogen 6 ist vorzugsweise ein Ablagesystem angeordnet, welches entsprechend des Bogenformates verlagerbar ist. Das Ablagesystem kann als Nachgreifer zum Greifen der Bogenhinterkanten ausgebildet sein oder ist als Bogenbremse 9 mit umlaufend geführten Saugbändern ausgebildet, wie dargestellt. Alternativ könnte die Bogenbremse 9 auch Saugringe tragen. Zur Formateinstellung wird das Ablagesystem in oder entgegen einer Bogenlaufrichtung BLR horizontal verlagert.
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Das Vorderkantengreifersystem 2 ist als Kettenfördersystem ausgebildet und enthält seitlich angeordnete, um Kettenräder 2.2, 2.3 gelegte Ketten, die Vorderkantengreiferwagen 2.1 endlos auf einer Umlaufbahn antreiben. Zwischen den Kettenrädern 2.2, 2.3 bewegen sich die Vorderkantengreiferwagen 2.1 zumindest in Bogenlaufrichtung BLR auf einer horizontalen Bahn. Die Vorderkantengreiferwagen 2.1 enthalten Greifersysteme zum Fixieren der Bogenvorderkanten, die vorzugsweise als Klemmgreifer ausgebildet sind. Die Klemmgreifer enthalten schwenkbare, mit Greiferaufschlägen zusammenwirkende Greiferfinger.
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Das Hinterkantengreifersystem 3 ist ebenfalls als Kettenfördersystem ausgebildet und enthält seitlich angeordnete, um Kettenräder 3.2, 3.3 gelegte Ketten, die Hinterkantengreiferwagen 3.1 endlos im Wesentlichen auf der Umlaufbahn der Vorderkantengreiferwagen 2.1 antreiben. Zwischen den Kettenrädern 3.2, 3.3 bewegen sich die Hinterkantengreiferwagen 3.1 zumindest in Bogenlaufrichtung BLR auf einer horizontalen Bahn. Die Hinterkantengreiferwagen 3.1 enthalten Greifersysteme zum Fixieren der Bogenhinterkanten. Die Greifersysteme können als Saugersysteme und/oder Klemmgreifersysteme ausgebildet sein.
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Vorzugsweise enthalten das Vorderkantengreifersystem 2 und das Hinterkantengreifersystem 3 je ein dem Bogenführungszylinder 4 benachbart zugeordnetes vorderes Paar Kettenräder 2.2, 3.2 und ein oberhalb des Auslagestapels 7 angeordnetes hinteres Paar Kettenräder 2.3, 3.3. Die vorderen Paare der Kettenräder 2.2, 3.2 und die hinteren Paare der Kettenräder 2.3, 3.3 von Vorderkantengreifersystem 2 und Hinterkantengreifersystem 3 sind jeweils koaxial aber axial versetzt zueinander angeordnet. Das vordere Paar Kettenräder 2.2 des Vorderkantengreifersystems 2 kann beispielsweise einer Hohlwelle fest zugeordnet sein, innerhalb derer eine Innenwelle gelagert ist. An dieser Innenwelle ist entsprechend das vordere Paar Kettenräder 3.2 des Hinterkantengreifersystems 3 fest angeordnet. Entsprechend ist hier beispielsweise das hintere Paar Kettenräder 2.3 des Vorderkantengreifersystems 2 als Hohlwelle und das hintere Paar Kettenräder 3.3 des Hinterkantengreifersystems 3 als Innenwelle ausgebildet. Die Innenwellen sind relativ zu den Hohlwellen verdrehbar ausgebildet.
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Durch die Vorderkantengreiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2 werden die Bogen 6 im Bereich der vorderen Kettenräder 2.2 oder nach dem Ablaufen von den vorderen Kettenrädern 2.2 auf dem geraden Förderabschnitt vom Bogenführungszylinder 4 übernommen. Durch die Hinterkantengreiferwagen 3.1 des Hinterkantengreifersystems 3 werden die Bogen 6 ebenfalls im Bereich der vorderen Kettenräder 3.2 oder nach dem Ablaufen von den vorderen Kettenrädern 3.2 auf dem geraden Förderabschnitt vom Bogenführungszylinder 4 übernommen. Alternativ dazu kann die Bogenhinterkante auf dem Weg zum Auslagestapel 7 von nicht dargestellten Bogenleitsystemen gefangen und/oder geführt und den Hinterkantengreiferwagen 3.1 übergeben werden. In den Umlenkbereichen der vorderen Kettenräder 2.2, 3.2 und der hinteren Kettenräder 2.3, 3.3 sind nicht weiter bezeichnete Außenabstützungen zur Führung der Vorderkantengreiferwagen 2.1 und/oder der Hinterkantengreiferwagen 3.1 vorgesehen. Zusätzlich oder alternativ können auch Innenabstützungen an einem oder an beiden Umlenkbereichen eingesetzt werden.
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Die Auslage 1 enthält weiterhin ein Phasenverstellmittel 5 zur Phasenverstellung zwischen Vorderkantengreifersystem 2 und Hinterkantengreifersystem 3, welches in der folgenden Figur gezeigt ist. Durch dieses Phasenverstellmittel 5 werden die Hinterkantengreiferwagen 3.1 des Hinterkantengreifersystems 3 zu den Vorderkantengreiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2 verstellt, um Bogen 6 unterschiedlichen Bogenformates an Vorder- und Hinterkante greifen zu können. In der bevorzugten Ausführung ist das Zugmittel des Phasenverstellmittels 5 als Zahnriemen 5.3 ausgebildet, welcher über Umlenkmittel gelegt ist, die hier als erste Riemenscheibe 5.1 für das Vorderkantengreifersystem 2 und als zweite Riemenscheibe 5.2 für das Hinterkantengreifersystem 3 ausgebildet sind.
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Die 2 zeigt das Phasenverstellmittel 5 zur Formateinstellung der Hinterkantengreiferwagen 3.1 des Hinterkantengreifersystems 3 zu den Vorderkantengreiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2. Das Phasenverstellmittel 5 enthält die erste Riemenscheibe 5.1, welche koaxial aber axial versetzt zu den hinteren Kettenrädern 2.3, 3.3 von Vorderkantengreifersystem 2 und Hinterkantengreifersystem 3 angeordnet ist und welche mit den hinteren Kettenrädern 2.3 des Vorderkantengreifersystems 2 in Verbindung steht. Die erste Riemenscheibe 5.1 steht hier beispielsweise mit der Hohlwelle des Vorderkantengreifersystems 2 in Verbindung. Damit ist die erste Riemenscheibe 5.1 fest mit dem hinteren Kettenrädern 2.3 des Vorderkantengreifersystems 2 verbunden.
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Das Phasenverstellmittel 5 enthält weiter die zweite Riemenscheibe 5.2, welche koaxial aber axial versetzt zu den vorderen Kettenrädern 2.2, 3.2 von Vorderkantengreifersystem 2 und Hinterkantengreifersystem 3 angeordnet ist und welche mit dem vorderen Kettenrädern 3.2 des Hinterkantengreifersystems 3 in Verbindung steht. Die zweite Riemenscheibe 5.2 steht hier beispielsweise mit der Innenwelle des Hinterkantengreifersystems 3 in Verbindung. Damit ist die zweite Riemenscheibe 5.2 fest mit den vorderen Kettenrädern 3.2 des Hinterkantengreifersystems 3 verbunden. Die erste Riemenscheibe 5.1 und die zweite Riemenscheibe 5.2 des Phasenverstellmittels 5 liegen in einer Ebene, so dass das Zugmittel, hier der Zahnriemen 5.3, beide Riemenscheiben 5.1, 5.2 umschlingen kann.
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Der Zahnriemen 5.3 des Phasenverstellmittels 5 wird von einem Ritzel 5.4 angetrieben, so dass durch die Bewegung des Zahnriemens 5.3 die erste Riemenscheibe 5.1 und die zweite Riemenscheibe 5.2 angetrieben werden. Die erste Riemenscheibe 5.1 treibt über die drehfeste Verbindung die hinteren Kettenräder 2.3 des Vorderkantengreifersystems 2 und damit die von den hinteren Kettenrädern 2.3 über Ketten angetriebenen Vorderkantengreiferwagen 2.1 umlaufend an. Die zweite Riemenscheibe 5.2 treibt über die drehfeste Verbindung die vorderen Kettenräder 3.2 des Hinterkantengreifersystems 3 und damit die von den vorderen Kettenrädern 3.2 über Ketten angetriebenen Hinterkantengreiferwagen 3.1 umlaufend an.
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Der Antrieb des Ritzels 5.4 erfolgt hier von einem dem Bogenführungszylinder 4 zugeordneten nicht weiter dargestellten Zahnrad aus. Alternativ kann der Antrieb des Zahnriemens 5.3 auch ohne Ritzel 5.4 vom Bogenführungszylinder 4 aus erfolgen. Weiter alternativ kann das Zugmittel, insbesondere der Zahnriemen 5.3, von einem Einzelantrieb oder von einem Direktantrieb angetrieben sein.
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Das Phasenverstellmittel 5 enthält weiter Umlenkelemente zum Führen des Zahnriemens 5.3 zwischen der ersten Riemenscheibe 5.1, der zweiten Riemenscheibe 5.2 und dem Ritzel 5.4. Die Umlenkelemente sind hier als gestellfest angeordnete, drehbar gelagerte Umlenkräder 5.5 ausgebildet, über die der Zahnriemen 5.3 gelegt ist. Zwischen der ersten Riemenscheibe 5.1 und der zweiten Riemenscheibe 5.2 sind verlagerbare Umlenkelemente für den Zahnriemen 5.3 vorgesehen, zur Beeinflussung der Riemenlänge zwischen der ersten Riemenscheibe 5.1 und der zweiten Riemenscheibe 5.2 sowie zwischen der zweiten Riemenscheibe 5.2 und dem Ritzel 5.4.
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In der dargestellten Ausführungsform sind die verlagerbaren Umlenkelemente als verlagerbare Umlenkräder 5.6 ausgebildet, die drehbeweglich an einer in horizontaler Richtung verlagerbaren Kulisse gelagert sind. Mit der Kulisse sind beide Umlenkräder 5.6 gemeinsam in und entgegen der Bogenlaufrichtung BLR verlagerbar. Die Verlagerung der Kulisse mit den verlagerbaren Umlenkrädern 5.6 kann manuell oder automatisiert, insbesondere von einem geregelten Stellantrieb, erfolgen. Als Stellantrieb kann eine Linearachse, insbesondere eine Trapezspindel, o. ä. zum Einsatz kommen. In bevorzugter Weiterbildung ist die Kulisse gemeinsam mit dem Ablagesystem verlagerbar. Hierbei wird die Kulisse in einem gewählten Verhältnis zum Ablagesystem verlagert, wobei das Verhältnis einstellbar und/oder änderbar sein kann. Vorzugsweise wird die Kulisse um die Hälfte des Weges des Ablagesystems verlagert, wobei ein gemeinsamer Antrieb zur Verlagerung ausreichend ist.
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Zur Wirkungsweise: Die Bogen 6 werden durch die umlaufenden Vorderkantengreiferwagen 2.1 an der Vorderkante und durch die umlaufenden Hinterkantengreiferwagen 3.1 an der Hinterkante vom Bogenführungszylinder 4 übernommen. Der Antrieb der Vorderkantengreiferwagen 2.1 und der Hinterkantengreiferwagen 3.1 erfolgt hier über den Zahnriemen 5.3 des Phasenverstellmittels 5 und weiter über die Ketten des Systeme. Damit wird auch eine Synchronisation zwischen Vorderkantengreiferwagen 2.1 und Hinterkantengreiferwagen 3.1 gesichert.
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Zur Einstellung der Hinterkantengreiferwagen 3.1 auf ein kleineres Bogenformat erfolgt eine Verlagerung der Kulisse mit den verlagerbaren Umlenkrädern 5.6 für den Zahnriemen 5.3 in Bogenlaufrichtung BLR, wobei vorzugsweise das Ablagesystem mit in Bogenlaufrichtung BLR (auf die Vorderkantenanschläge 8 zu) verstellt wird. Dabei wird die zwischen der ersten Riemenscheibe 5.1 und der zweiten Riemenscheibe 5.2 gespeicherte Riemenlänge des Zahnriemens 5.3 verringert. Dies bewirkt eine relative Verdrehung der zweiten Riemenscheibe 5.2 in Fortdruckrichtung gegenüber der ersten Riemenscheibe 5.1. Die Hinterkantengreiferwagen 3.1 werden dadurch auf die Vorderkantengreiferwagen 2.1 zu verstellt. Die erste Riemenscheibe 5.1 wird von dem mit dem Bogenführungszylinder 4 in Wirkverbindung stehenden Ritzel 5.4 über die unveränderliche Riemenlänge zwischen beiden Systemen in Phase zu den Greifersystemen des Bogenführungszylinders 4 gehalten.
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Zur Einstellung der Hinterkantengreiferwagen 3.1 auf ein größeres Bogenformat erfolgt eine Verlagerung der Kulisse mit den verlagerbaren Umlenkrädern 5.6 für den Zahnriemen 5.3 entgegen der Bogenlaufrichtung BLR, wobei vorzugsweise das Ablagesystem mit entgegen der Bogenlaufrichtung BLR (von den Vorderkantenanschlägen 8 weg) verstellt wird. Dabei wird die zwischen der ersten Riemenscheibe 5.1 und der zweiten Riemenscheibe 5.2 gespeicherte Riemenlänge des Zahnriemens 5.3 vergrößert. Dies bewirkt eine relative Verdrehung der zweiten Riemenscheibe 5.2 entgegen der Fortdruckrichtung gegenüber der ersten Riemenscheibe 5.1. Die Hinterkantengreiferwagen 3.1 werden dadurch von den Vorderkantengreiferwagen 2.1 weg verstellt. Die erste Riemenscheibe 5.1 wird von dem mit dem Bogenführungszylinder 4 in Wirkverbindung stehenden Ritzel 5.4 über die unveränderliche Riemenlänge zwischen beiden Systemen in Phase zu den Greifersystemen des Bogenführungszylinders 4 gehalten.
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Die Formateinstellung kann prinzipiell im Maschinenstillstand und im Fortdruck erfolgen, da die Vorderkantengreiferwagen 2.1 automatisch in Phase zu den Greifersystemen des Bogenführungszylinders 4 gehalten werden. Nur die die Bogenhinterkante ergreifenden Systeme werden durch das Phasenverstellmittel 5 verstellt.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
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- 1
- Auslage
- 2
- Vorderkantengreifersystem
- 2.1
- Vorderkantengreiferwagen
- 2.2
- vordere Kettenräder
- 2.3
- hintere Kettenräder
- 3
- Hinterkantengreifersystem
- 3.1
- Hinterkantengreiferwagen
- 3.2
- vordere Kettenräder
- 3.3
- hintere Kettenräder
- 4
- Bogenführungszylinder
- 5
- Phasenverstellmittel
- 5.1
- erste Riemenscheibe für Vorderkantengreifersystem
- 5.2
- zweite Riemenscheibe für Hinterkantengreifersystem
- 5.3
- Zahnriemen
- 5.4
- Ritzel
- 5.5
- Umlenkräder
- 5.6
- verlagerbare Umlenkräder
- 6
- Bogen
- 7
- Auslagestapel
- 8
- Vorderkantenanschläge
- 9
- Bogenbremse
- BLR
- Bogenlaufrichtung