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Die Erfindung betrifft eine Gehäusewanne und ein Gehäuse umfassend eine Gehäusewanne für eine Klimaanlage, wobei die Gehäusewanne aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist. Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Gehäusewanne, deren Verwendung für Transportmittel, insbesondere Großfahrzeuge sowie ein entsprechend ausgerüstetes Transportmittel.
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Klimaanlagen sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Insbesondere bei Großfahrzeugen, wie Stadtbussen, Omnibussen, Lastwagen und Schienenfahrzeugen, werden oftmals Aufdachklimaanlagen zum Kühlen beziehungsweise Klimatisieren und/oder zum Heizen eines Fahrzeuginnenraums verwendet.
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Typischerweise umfassen derartige Klimaanlagen unterschiedliche Komponenten zum Kühlen und/oder Heizen von Luft. Zum Kühlen wird im Allgemeinen ein Kältekreislauf mit einem Kältemittel eingesetzt. Dabei wird gasförmiges Kältemittel in einem Kompressor komprimiert und unter Wärmeabgabe in einem Kondensator kondensiert oder in einem Gaskühler gekühlt. Die entstehende Kondensationswärme wird nach außen abgegeben. Das flüssige Kältemittel strömt anschließend zu einem Expansionsventil, wo es entspannt wird und unter Wärmeaufnahme in einem Verdampfer wieder in den gasförmigen Zustand übergeht. So kann beispielsweise warme Luft aus dem Fahrgastinnenraum von einem Verdampfergebläse angesaugt werden, mit Frischluft vermischt werden, im Verdampfer gekühlt, gegebenenfalls getrocknet und erwärmt werden (Reheat-Modus) und dann über einen Luftverteiler im Fahrzeug wieder in den Fahrgastinnenraum zurück gefördert werden.
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Ist die Heizfunktion der Klimaanlage aktiviert erfolgt typischerweise keine Expansion im Verdampfer, wodurch die Luft beim Durchgang nicht gekühlt wird und stattdessen über einen Wärmetauscher, der etwa mit heißem Wasser aus dem Kühlkreislauf des Motors durchströmt wird, oder über ein elektrisches Heizelement vor Austritt in den Fahrzeuginnenraum geheizt wird.
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Bei bekannten Klimaanlagen sind die einzelnen Komponenten in einem Gehäuse untergebracht. Die Gehäuse sind dabei aus Metall gefertigt, um – insbesondere bei den großen Abmessung der Klimaanlage für Großfahrzeuge – die notwendige Stabilität zu gewährleisten. Auch Gehäuseteile aus Kunststoff sind bekannt.
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DE 10 2004 007 892 A1 beschreibt ein Kunststoffteil für eine Klimaanlage oder einen Ladeluftkreislauf eines Kraftfahrzeugs, bei dem das Kunststoffteil halogenisiert ist. Durch die Halogenisierung des Bauteils wird die Diffusionsrate von Gasen verringert. Das Kunststoffteil kann ein Bauteil eines Kühlkreislaufes, eines Luftladekreislaufes, eines luftführenden Bereiches oder des Gehäuses einer Klimaanlage sein. Die Bauteile können aus massivem Kunststoff oder Kunststoffschaum hergestellt werden, wobei hart- oder auch weichgeschäumte Stoffe wie beispielsweise PU-Ester-Schaum, PU-Ether-Schaum oder PE-Schaum eingesetzt werden.
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Aus
DE 20 2008 002 054 U1 ist eine Klimaanlage für ein Personentransportfahrzeug, beispielsweise einen Omnibus, bekannt. Die Klimaanlage wird mit ihren Gehäuseunterwannen direkt in das Dach des Kraftfahrzeugs eingesetzt. Hierzu sind im Dach des Kraftfahrzeugs entsprechende Ausschnitte ausgebildet, so dass die Gehäuseunterwanne direkt mit dem Dach fest verbunden werden kann.
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DE 38 32 988 A1 beschreibt ein Gehäuse für eine Heizungs- oder Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs. Das Gehäuse ist aus einem formstabilen Kunststoff gefertigt, der vollständig oder partiell mit einer Formschaumauflage versehen wird.
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DE 10 2004 049 396 A1 beschreibt ein Bauteil in einem Fahrzeug, das einen Hohlraum aufweisenden Grundkörper mit einer innenliegenden Kunststoffauskleidung umfasst. Der Grundkörper ist aus einem Metall, einem Leichtmetall oder deren Legierungen gebildet und die Kunststoffauskleidung aus einem Folienkanal. Der Folienkanal kann dabei zum Beispiel aus einer Schaumstofffolie hergestellt sein. Verwendet wird das Bauteil beispielsweise zur Führung eines Mediums zur Klimatisierung eines Fahrzeugs.
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Bekannte Klimaanlagen, die auf einem Fahrzeugdach befestigt werden, umfassen Gehäuse aus Metall oder stabilem Spritzgusskunststoff. Derartige Gehäuse aus Metall oder stabilem Spritzgusskunststoff sind jedoch in der Herstellung kostenintensiv und tragen maßgeblich zu dem Gewicht des Fahrzeugs bei. Insbesondere bei Großfahrzeugen wirkt sich dies negativ auf den Schwerpunkt des Fahrzeugs aus. Zusätzlich resultiert das erhöhte Gewicht in einem erhöhten Energieverbrauch beziehungsweise einem erhöhten Kraftstoffverbrauch des Fahrzeuges.
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Nachteilig an bekannten Gehäusen für Klimaanlagen ist weiterhin, dass selbst bei Kunststoffgehäusen die Gewichtsersparnis nur moderat ausfällt, weil weitere Stabilitätselemente für die Komponenten der Klimaanlage vorgesehen werden müssen. Dies erhöht den Aufwand beim Zusammenbau derartiger Klimaanlage. Zusätzlich erschwert die Bauform von bekannten Gehäusen, die Raumaufteilung der Klimaanlagen durch einfache Maßnahmen an unterschiedliche Anwendungen anpassen zu können.
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Daher besteht ein anhaltendes Interesse daran, eine Gehäusewanne für Klimaanlagen bereitzustellen, die gleichzeitig den Anforderungen hinsichtlich des Leichtbaus entspricht und eine einfache sowie flexible Montage der Klimaanlage ermöglicht.
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Gelöst wird die Aufgabe durch eine Gehäusewanne für Klimaanlagen, insbesondere für Aufdachklimaanlagen von Großfahrzeugen, die zum Kühlen, zum Heizen oder zum Kühlen und Heizen eines Fahrzeuginnenraums geeignet ist, wobei die Gehäusewanne aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist und Aufnahmen umfasst, in die die Komponenten der Klimaanlage unmittelbar einsetzbar sind.
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Die vorgeschlagene Gehäusewanne für Klimaanlagen ermöglicht neben einer Leichtbauweise des Gehäuses auch eine einfache und schnelle Montage der Klimaanlage. Durch das Vorsehen von Aufnahmen in der Gehäusewanne wird die Anzahl der für die Montage benötigten Teile reduziert und aufwändige Montageschritte werden eingespart. Damit kann eine Gewichtsersparnis und gleichzeitig eine effiziente Montage der Klimaanlage realisiert werden. Zusätzlich zeichnet sich die erfindungsgemäße Gehäusewanne dadurch aus, dass die Bauform besonders flexible ist. Hierbei kann insbesondere das Kunststoffmaterial, aus dem die Gehäusewanne gefertigt ist, auf die Anforderungen in unterschiedlichen Anwendungen abgestimmt werden.
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Im Sinne der Erfindung bezeichnet unmittelbar Einsetzten, dass Komponenten der Klimaanlage ohne das Vorsehen weitere Einrichtungen, wie Stabilisierungselementen, oder dergleichen, in die Gehäusewanne eingebracht werden. Unter Komponenten der Klimaanlage sind dabei funktionelle Komponenten, wie ein Kompressor, ein Verdampfer, ein Kondensator oder alternativ ein Gaskühler, eine Entspannungsvorrichtung, ein Gebläse, Rohrleitungen und ein Heizelement, zu verstehen.
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Eine Klimaanlage im Sinne der Erfindung bezeichnet eine Anlage, die in einem umschlossenen Raum ein bestimmtes Raumklima erzeugt oder aufrecht erhält. Dabei kann das Raumklima in dem umschlossenen Raum durch die Temperatur, die Luftfeuchte oder den Sauerstoffgehalt in der Luft bestimmt sein. Ist der umschlossene Raum zum Beispiel eine Fahrerkabine eines Fahrzeugs, so bestimmt die Temperatur das Raumklima und damit das Wohlbefinden des Fahrers und der Passagiere maßgeblich. Bei Transporträumen beispielsweise für verderbliche Güter kann neben der Temperatur auch die Luftfeuchte eine wesentliche Rolle spielen. Im Rahmen der Erfindung kann die von den Klimaanlagen bereitgestellte Leistung im Bereich von 20 bis 60 kW, vorzugsweise 30 bis 45 kW, liegen. Weiterhin kann das Kühlmodul im Sinne der Erfindung Elemente zum Heizen von Luft umfassen und damit als Kühl-/Heizmodul betrieben werden (im Folgenden als Kühlmodul bezeichnet).
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Aufnahmen in der Gehäusewanne an die jeweilige Komponente der Klimaanlage angepasst. Weiterhin bevorzugt sind in der Gehäusewanne Befestigungsmittel für eine kraftschlüssige, formschlüssige oder stoffschlüssige Verbindung zwischen der Gehäusewanne und Komponenten der Klimaanlage ausgebildet. Dabei entstehen formschlüssige Verbindungen durch das Ineinandergreifen von mindestens zwei Verbindungspartnern. Durch die mechanische Verbindung können sich die Verbindungspartner auch ohne oder bei unterbrochener Kraftübertragung nicht lösen. Ein Beispiel dafür ist die Nietenverbindung. Kraftschlüssige Verbindungen entstehen durch die Anwendung von Kraft. Dazu zählen z. B. Druckkräfte oder Reibungskräfte. Der Zusammenhalt der kraftschlüssigen Verbindung wird rein durch die wirkende Kraft gewährleistet. Beispiele dafür sind Klemm-, Schraub- oder Heftverbindungen. Stoffschlüssige Verbindungen umfassen alle Verbindungen, bei denen die Verbindungspartner durch atomare oder molekulare Kräfte zusammengehalten werden. Dies kann beispielsweise durch Kleben, Schmelzen und Schweißen realisiert werden. Die verschiedenen Verbindungsarten können bei der erfindungsgemäßen Gehäusewanne auch miteinander kombiniert werden. Bevorzugt sind Klebverbindungen, Schraubverbindungen, Nietverbindungen oder Kombinationen hieraus.
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Die Befestigungsmittel beziehungsweise die Verbindungspartner in den Aufnahmen der Gehäusewanne und an der entsprechenden Komponente sind vorzugsweise komplementär zueinander, das heißt insbesondere in einander entsprechenden Positionen mit einander entsprechender Formgebung, ausgebildet. Neben Befestigungsmitteln für die Komponenten der Klimaanlage sind vorzugsweise keine weiteren Elemente an der erfindungsgemäßen Gehäusewanne notwendig, um die Komponenten der Klimaanlage in die Gehäusewanne einzulegen.
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Um Verwechslungen in der Montage, das heißt Verwechslungen in der Zuordnung der Komponenten zu den entsprechenden Aufnahmen, vorzubeugen, können die Aufnahmen in der erfindungsgemäßen Gehäusewanne im Wesentlichen passgenau ausgeführt sein. Im Wesentlichen passgenau entspricht dabei einer Abweichung in den Abmessungen der Aufnahme von den Abmessungen der Komponente von weniger als 5 %, bevorzugt von weniger als 2 % und besonders bevorzugt von weniger als 1 %.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Gehäusewanne mindestens einen Luftansaugbereich, mindestens einen Verdampferbereich und gegebenenfalls mindestens einen Kondensatorbereich. Der Kondensatorbereich kann hierbei so ausgestaltet sein, dass in die mindestens eine Aufnahme mindestens ein Kondensator oder mindestens ein Gaskühler einsetzbar ist. So kann die Gehäusewanne mindestens einen Verdampferbereich, mindestens einen Luftansaugebereich, mindestens einen Kondensatorbereich, eine Kombination aus mindestens einem Verdampferbereich und mindestens einen Luftansaugebereich oder eine Kombination aus mindestens einem Verdampferbereich, mindestens einen Luftansaugebereich und mindestens einem Kondensatorbereich umfassen. Dabei kann der mindestens eine Luftansaugbereich der Gehäusewanne an mindestens einen Verdampferbereich, bevorzugt mindestens zwei Verdampferbereiche, der Gehäusewanne angrenzen, die zusammen entsprechend der Funktion nach Bestückung der Klimaanlage einen Kühlbereich bilden. Der Kondensatorbereich der Gehäusewanne kann weiterhin an mindestens einer Seite des Kühlbereiches angeordnet sein.
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Bevorzugt ist der Luftansaugbereich der Gehäusewanne unmittelbar zwischen zwei Verdampferbereichen der Gehäusewanne angeordnet. Um bei der montierten Klimaanlage eine Luftströmung zwischen dem Luftansaugbereich und dem Verdampferbereich zu ermöglichen, kann zwischen dem Luftansaugbereich der Gehäusewanne und dem Verdampferbereich der Gehäusewanne mindestens ein Steg mit Öffnungen oder mindestens ein Gitter ausgebildet sein. Die Luftansaugeinheit des Gehäuses kann weiterhin in Form einer Wanne ausgebildet sein, so dass sich eine horizontale Trennung ergibt. Die horizontale Trennung ermöglicht es, dass sich im montierten Zustand der Klimaanlage ein Frischluftbereich und ein Umluftbereich ausbildet.
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Die erfindungsgemäße Gehäusewanne kann einteilig oder mehrteilig ausgestaltet sein. Bei einer mehrteiligen Ausführung können der Luftansaugbereich, der Verdampferbereich und der Kondensatorbereich jeweils ein Bauteil darstellen, die anschließend miteinander verbunden werden. Jedes Bauteil kann dabei aus einem der nachstehend genannten Kunststoffmaterialien hergestellt sein. Es ist jedoch auch denkbar, unterschiedliche Bauteile aus unterschiedlichen Kunststoffmaterialien zu fertigen, um den Materialanforderungen für die einzelnen Bereiche gerecht zu werden. Die Verbindung der einzelnen Komponenten des Gehäuses bei einer mehrteiligen Ausführung kann als formschlüssige, kraftschlüssige oder stoffschlüssige Verbindung ausgestaltet sein. Beispielsweise können die Einzelteile des Gehäuses verschraubt, vernietet, verklebt oder verschweißt werden. Beim Schweißen eignen sich insbesondere Ultraschallschweißen, Infrarotschweißen, Reibschweißen oder Heißluftschweißen.
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Weiterhin können die Gehäusewanne oder, bei mehrteiliger Ausführung, Teile der Gehäusewanne aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein. Als Kunststoffmaterial für die erfindungsgemäße Gehäusewanne bzw. Teile der Gehäusewanne eignen sich insbesondere homogene Kunststoffe, geschäumte Kunststoffe, verstärkte Kunststoffe oder Biokunststoffe, wie biologisch abbaubare Kunststoffe (im Folgenden als bioabbaubare Kunststoffe bezeichnet), auf biologischen Materialien basierte Kunststoffe (im Folgenden als biobasierte Kunststoffe bezeichnet) oder Kombinationen hieraus. Geschäumte Kunststoffe umfassen dabei Lufteinschlüsse und ermöglichen gegenüber der kompakteren Ausführung aus homogenem Kunststoff eine Gewichtsreduzierung, die die Leichtbauvariante des erfindungsgemäßen Gehäuses weiter unterstützt. Weiterhin können durch die Lufteinschlüsse bei geschäumten Kunststoffen bessere Isolationseigenschaften bereitgestellt werden. Verstärkte Kunststoffe stellen dagegen bessere Stabilitätseigenschaften bereit.
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Biobasierte Kunststoffe bezeichnen im Rahmen der Erfindung Kunststoffe, die zumindest teilweise auf nachwachsenden Rohstoffen basieren. Bioabbaubare Kunststoffe umfassen solche Kunststoffe, die sich nach DIN EN 13432 nach einer festgeschriebenen Zeit unter definierten Temperatur-, Sauerstoff- und Feuchtigkeitsbedingungen gegebenenfalls in der Anwesenheit von Mikroorganismen oder Pilzen zu mehr als 90 % zu Wasser, Kohlendioxid und Biomasse abgebaut haben. Biokunststoffe erlauben dabei eine besonders nachhaltige und Ressourcen-schonende Gestaltung der Gehäusewanne. Geeignete Biokunststoffe sind unter anderem
- – Stärke und Stärkeblends, wie thermoplastische Stärke(TPS),
- – Cellulose und Cellulosederivate, wie Lignin, Celluloseacetat(CA), Celluloid, Zellophan, Vulkanfiber, Cellulosenitrat, Cellulosepropionat oder Celluloseacetobutyrat,
- – Milchsäure(PLA), Polyhydroxyalkanoate, insbesondere Polyhydroxyfettsäuren, wie Polyhydroxybuttersäure(PHB) oder Polyhydroxyvalerate(PHV), und Polytrimethylenterephthalat(PTT),
- – Zuckerrohr basierte Kunststoffe, wie Bio-Polyethylen oder Biopropylen, und
- – Biopolyester.
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Weiterhin eignen sich als Kunststoffmaterial Biokunststoffe, die zu den biobasierten Kunstoffen zählen und nicht notwendigerweise bioabbaubar sind. Derartige Biokunststoffe umfassen Verbundwerkstoffe, wie Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe, naturfaserverstärkte Kunststoffe oder sandwichverstärkte Kunststoffe mit Naturfasern.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Gehäuse aus mindestens einem homogenen Kunststoff gefertigt, wie Polyurethan(PU), Polyvinylchlorid(PVC), Polyethylen(PE), Polyamid(PA), Phenolharz, Acrylnitril-Butadien-Styrol(ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril(ASA), Polyamide(PA), Polymethylmethacrylat(PMMA), Polycarbonat(PC), Polyethylenterephthalat(PET), Polypropylen(PP), Polystyrol(PS) oder Polyetheretherketon(PEEK). Vorzugsweise wird das Gehäuse aus geschäumtem Kunststoff, etwa auf Basis von Polyurethan(PU), Polyvinylchlorid(PVC), Polyethylen(PE), Polyamid(PA), Phenolharz, insbesondere Phenol-Formaldehyd Harz, oder Polypropylen(PP), insbesondere expandiertem Polypropylen(EPP), gefertigt.
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Geeignete verstärkte Kunststoffe können faserverstärkte oder sandwichverstärkte Kunststoffe umfassen. Faserverstärkte Kunststoffe werden im Allgemeinen aus einem Faser-Kunststoff-Verbund gebildet, wobei die Fasern in einem Matrixmaterial eingebettet sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung eigenen sich für das Matrixmaterial insbesondere thermoplastische Kunststoffe, wie Acrylnitril-Butadien-Styrol(ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril(ASA), Polyamide(PA), Polylactat(PLA), Polymethylmethacrylat(PMMA), Polycarbonat(PC), Polyethylenterephthalat(PET), Polyethylen(PE), Polypropylen(PP), Polystyrol(PS), Polyetheretherketon(PEEK), Biokunststoff, wie PHB, und Polyvinylchlorid(PVC). Bevorzugt sind ABS, ASA, PMMA oder PHB..
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Die genannten Matrixmaterialien können metallfaserverstärkt, kohlenstofffaserverstärkt, glasfaserverstärkt, aramidfaserverstärkt oder naturfaserverstärkt sein. Als Naturfasern eignen sich beispielsweise Bambusfasern, Holzfasern, Baumwollfasern, Jutefasern, Hanffasern, Flachsfasern oder Kokosfasern. Dabei kann das Matrixmaterial mindestens ein Flächengebilde mit geordneten und/oder ungeordneten Fasern umfassen, die in einem Gewebe, einem Multiaxialgelege, einem Geflecht, einem Feinschnitt, einem Abstandsgewebe, einem Gestrick, einem Gelege, einer Fasermatte, einem Filz oder einem Vlies enthalten sind. Die Fasern können weiterhin Kurzfasern mit einer Länge von 0,1 bis 1 mm, Langfasern mit einer Länge von 1 mm bis 50 mm und/oder Endlosfasern sein.
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Sandwichverstärkte Kunststoffe bezeichnen Kunststoffmaterialien, bei denen mehrere Schichten aus unterschiedlichen Kunststoffen in einen Werkstoff eingebettet werden. Derartige sandwichverstärkte Kunststoffe umfassen mindestens zwei Schichten aus unterschiedlichen Kunststoffmaterialien. Bevorzugt umfassen sandwichverstärkte Kunststoffe zwei Deckschichten, die eine Kernschicht einschließen. Als Schichtmaterial eignen sich beispielsweise die vorstehend genannten Biokunststoffe, die vorstehend genannten faserverstärkten Kunststoffe oder die vorstehend genannten geschäumten Kunststoffe. Typischerweise werden für die Deckschicht(en) steifere Materialien gewählt als für die Kernschicht(en). Die Steifigkeit beschreibt dabei den Widerstand eines Körpers gegen Verformung durch eine Kraft oder ein Drehmoment und wird typischerweise über den Elastizitätsmodul definiert. Eine höhere Steifigkeit entspricht somit einem größeren Elastizitätsmodul. Die Kernschicht kann homogen ausgestaltet sein oder eine Struktur, wie eine Wabenstruktur oder eine Wellenformstruktur, aufweisen. Die Deckschicht kann weiterhin einen faserverstärkten Kunststoff, etwa einem aramidfaserverstärkten Kunststoff, umfassen.
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Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Gehäuse für eine Klimaanlage, das die vorstehend beschriebene Gehäusewanne umfasst. Das erfindungsgemäße Gehäuse ist vorzugsweise mindestens zweiteilig ausgestaltet, wobei eine Gehäusewanne die Komponenten der Klimaanlage unmittelbar aufnimmt und mit einem Gehäusedeckel verschlossen wird. Dabei kann der Gehäusedeckel die Komponenten der Klimaanlage und die Gehäusewanne zumindest teilweise umschließen. Der Gehäusedeckel und die Gehäusewannen können weiterhin Öffnungen vorsehen, die einen Luftdruchlass beziehungsweise eine Luftzirkulation oder die Verbindung zu anderen Teilen, etwa zu anderen Komponenten der Klimaanlage oder Komponenten des Fahrzeuges, ermöglichen. Weiterhin können in dem Gehäusedeckel Lüftungsöffnungen für eine Luftzirkulation mit der Umgebung vorsehen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die montierte Klimaanlage als Aufdachklimaanlage auf dem Transportmittel, insbesondere dem Großfahrzeug, mit der Gehäusewanne zum Fahrzeuginnenraum ausgerichtet.
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Weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Klimaanlage die ein Gehäuse mit der vorstehend beschrieben Gehäusewanne umfasst. Zudem ist Gegenstand der Erfindung ein Transportmittel, insbesondere ein Großfahrzeug, auf dessen Dach die erfindungsgemäße Klimaanlage mit der erfindungsgemäßen Gehäusewanne angebracht ist. Diese Art von Klimaanlagen wird typischerweise auch als Aufdachklimaanlage bezeichnet, die in unterschiedlichen Transportmitteln zum Einsatz kommen. So kommen neben einer Klimatisierung von Fahrkabinen oder Passagierkabinen zum Beispiel auch Anwendungen in der Frischkühlung- oder Tiefkühlung beziehungsweise einem temperaturgeführten Transport von verderblichen Gütern in Betracht. Neben Großfahrzeugen wie Omnibus, Straßenbahnwagen, Schienenfahrzeug, Lastwagen, Camper oder dergleichen, können Transportmittel auch Anhänger oder Container darstellen. Bevorzugt kommt die erfindungsgemäße Klimaanlage in Großfahrzeugen, wie Omnibussen sowie Anhängern, Containern oder Waggons, in denen verderbliche Waren transportiert oder gelagert werden, zum Einsatz. Weitere Anwendungen umfassen Großfahrzeuge, wie Wohnwagen, Wohnmobile, Fahrerkabinen von Land-, Forst- und Baumaschinen.
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Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäusewanne, wie vorstehend beschrieben, mit folgenden Schritten:
- (a) Bereitstellen mindestens einer Matrize, die einen Hohlraum mit Aufnahmen entsprechend der Komponenten der Klimaanlage umfasst;
- (b) Einbringen des Kunststoffmaterials in den Hohlraum der Matrize; und
- (c) Ausformen der Gehäusewanne.
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Vorzugsweise wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein homogener Kunststoff, insbesondere PU, oder ein geschäumter Kunststoff, insbesondere auf PU-Basis, als Kunststoffmaterial eingesetzt. Neben diesen Kunststoffmaterialien können auch die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Gehäusewanne genannten Kunststoffmaterialien zum Einsatz kommen.
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Entsprechend der Wahl des Kunststoffmaterials kann das Ausformen der erfindungsgemäßen Gehäusewanne bei erhöhter Temperatur und/oder erhöhtem Druck durchgeführt werden. Beispielsweise kann die Gehäusewanne durch Spritzgießen, Rotationsguss, Presstechniken oder Thermoformverfahren aus einem Kunststoffmaterial ausgeformt werden. Insbesondere bei geschäumten Kunststoffen, wie geschäumtem PU, können die flüssigen Komponenten zwischen zwei entsprechend ausgebildeten Matrizen eingebracht werden, um die Gehäusewanne mit der entsprechenden Struktur auszuformen. Vorteilhaft an dieser Ausführungsform ist, dass kein hoher Druck auf die Matrize ausgeübt werden muss. Dies vereinfacht insbesondere die Herstellung von Gehäusewannen mit Abmessungen für Großfahrzeuge und verringert die Herstellungskosten, da kein kostenintensives Werkzeug bereitgestellt werden muss.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Gehäusewanne für eine Klimaanlage in einteiliger Ausführung,
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2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Gehäusewanne für eine Klimaanlage in mehrteiliger Ausführung,
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3 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Gehäusewanne, die einteilig ausgeführt sein kann oder aus einzelnen Gehäuseteilen zusammen gesetzt sein kann,
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4 eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Gehäusewanne, wobei die Gehäusewanne einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein kann, und
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5 eine perspektivische Ansicht einer Klimaanlage, wobei die Komponenten in der erfindungsgemäßen Gehäusewanne vorgesehen sind.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Gehäusewanne 10 für eine Klimaanlage 100, das aus einem Kunststoffmaterial hergestellt ist und Aufnahmen 12 für die Komponenten der Klimaanlage 100 vorsieht.
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Die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehäusewanne 10 aus 1 sieht einen Luftansaugbereich 14 und zwei Verdampferbereiche 16 vor. Dabei ist der Luftansaugbereich 14 zwischen den beiden Verdampferbereichen 16 angeordnet. Beide Bereiche 14, 16 weisen eine längliche Form auf, wobei die Verdampferbereiche 16 unmittelbar an den Luftansaugbereich 14 angrenzen. Zwischen dem Luftansaugbereich 14 und den Verdampferbereichen 16 ist jeweils ein Steg 20 angeordnet, in dem Öffnungen 22 vorgesehen sind, durch die Luft aus dem Luftansaugbereich 14 in den Verdampferbereich 16 treten kann.
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Der Verdampferbereich 16 des in 1 gezeigten Gehäuses 10 ist weiterhin so ausgestaltet, dass die Verdampferkomponenten unmittelbar in die Aufnahmen 12 eingelegt werden können. Die Befestigung der Verdampferkomponenten in den Aufnahmen 12 kann durch formschlüssige, stoffschlüssige oder kraftschlüssige Verbindungsmittel erfolgen. Beispielsweise können die Verdampferkomponenten durch Schraubverbindungen, Nietverbindungen oder Klemmverbindungen realisiert werden. Dadurch wird der Zusammenbau der Klimaanlage 100 maßgeblich vereinfacht, da keine weiteren Elemente beim Zusammenbau der Klimaanlage 100 vorgesehen werden müssen.
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Der Luftansaugbereich 14 der erfindungsgemäßen Gehäusewanne 10 ist in der in 1 gezeigten Ausführungsform als Wanne ausgestaltet, die zwischen den Verdampferbereichen 16 angeordnet ist. Dabei schließt der Boden 24 der Wanne 18 nicht bündig mit dem Boden 26 des Verdampferbereichs 16 ab. Stattdessen sieht die Gehäusewanne 10 durch den Boden 24 eine horizontale Teilung des Luftansaugbereichs 14 vor. So können bei der zusammengesetzten Klimaanlage 100 sowohl ein Umluftbereich 28 als auch ein Frischluftbereich 30 realisiert werden. Typischerweise wird beim Zusammenbau der Klimaanlage 100 ein Gehäusedeckel 101 oberhalb des Frischluftbereichs 30 vorgesehen, der Lüftungsöffnungen aufweist. Im Betrieb wird die Klimaanlage 100 mit der erfindungsgemäßen Gehäusewanne 10 beispielsweise auf einem Fahrzeugdach aufgebracht, wobei der Frischluftbereich 30 mit der Umgebung des Fahrzeugs und der Umluftbereich 28 mit dem Fahrzeuginnenraum in Verbindung steht.
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Die Ausführungsform gemäß 1 zeigt ein einteiliges Gehäusewanne 10, das aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist. Als Kunststoffmaterial zur Herstellung des erfindungsgemäßen Gehäuses 10 können homogene Kunststoffe, wie Polyurethan(PU), geschäumte Kunststoffe, wie geschäumte Kunststoffe auf PU-Basis, verstärkte Kunststoffe, wie faserverstärkte Kunststoffe auf Basis von Acrylnitril-Butadien-Styrol(ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril(ASA), Polyamide(PA), Polylactat(PLA), Polymethylmethacrylat(PMMA), Polycarbonat(PC), Polyethylenterephthalat(PET), Polyethylen(PE), Polypropylen(PP), Polystyrol(PS), Polyetheretherketon(PEEK), Biokunststoff, wie PHB, und Polyvinylchlorid(PVC), oder sandwichverstärkte Kunststoffe, oder Biokunststoffe, wie Stärke, Stärkeblends, Cellulose, Polymilchsäure(PLA), Polyhydroxyalkanoate, Bio-Polyethylen auf Basis von Zuckerrohr oder Bio-Polypropylen auf Basis von Zuckerrohr, verwendet werden.
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Geschäumte Kunststoffe ermöglichen dabei gegenüber kompakten Materialien eine Gewichtsreduzierung, die eine Leichtbauvariante des erfindungsgemäßen Gehäuses 10 erlaubt. Faserverstärkte oder sandwichverstärkte Kunststoffe stellen dagegen bessere Stabilitätseigenschaften bereit. Biokunststoffe sind im Hinblick auf deren Nachhaltigkeit vorteilhaft. Derartige Biowerkstoffe können auch als Biokomposits bereitgestellt werden, die aus unterschiedlichen Anteilen von Holz oder Naturfaser, Kunststoff und gegebenenfalls Additiven hergestellt werden.
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2 zeigt eine mehrteilige Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses 10 für eine Klimaanlage.
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Hierbei sind der Luftansaugbereich 14 und die beiden Verdampferbereiche 16 als einzelne Bauteile ausgebildet, die zu der erfindungsgemäßen Gehäusewanne 10 zusammengesetzt werden. Die Ausführung des Luftansaugbereichs 14 und der Verdampferbereiche 16 entspricht dabei der in 1 gezeigten Ausführungsform, wobei die Stege 20 mit den Öffnungen 22 am Gehäuseteil für den Luftansaugbereich 14 und dem Gehäuseteil für die Verdampferbereiche 16 angeordnet sind. In anderen Ausführungsformen können die Stege 20 mit den Öffnungen 22 auch an einem der beiden Gehäuseteile 14, 16 ausgebildet sein.
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Die jeweiligen Gehäuseteile für den Verdampferbereich 16 und den Luftansaugbereich 14 werden in der mehrteiligen Ausführungsform durch eine form-, kraft- oder stoffschlüssige Verbindung zusammengefügt. Dies kann beispielsweise durch eine Schraub-, Niet-, Kleb- oder Schweißverbindung realisiert werden. Zum Schweißen eignet sich insbesondere das Ultraschallschweißen, Infrarotschweißen oder Heißluftschweißen.
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In der mehrteiligen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses 10 sind die einzelnen Gehäuseteile aus einem Kunststoffmaterial gefertigt. Dabei eignen sich die vorstehend genannten Kunststoffmaterialien für eine einteilige Gehäusewanne 10 auch für die mehrteilige Ausführung. Jedoch können bei der mehrteiligen Ausführungsform die einzelnen Gehäuseteile aus unterschiedlichen Kunststoffmaterialien hergestellt sein.
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3 zeigt eine Draufsicht die erfindungsgemäße Gehäusewanne 10, die einteilig ausgeführt sein kann oder aus einzelnen Gehäuseteilen zusammen gesetzt sein kann.
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Die in 3 dargestellte Gehäusewanne 10 für die Klimaanlage 100 entspricht den in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen, wobei zwei Verdampferbereiche 16 an den Luftansaugbereich 14 angrenzen. Zwischen den Verdampferbereichen 16 und dem Luftansaugbereich 14 sind weiterhin Stege 20 mit Öffnungen 22 vorgesehen, die eine Luftzufuhr aus dem Luftansaugbereich 14 in die jeweiligen Verdampferbereiche 16 ermöglichen.
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4 zeigt eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Gehäuses 10 für die Klimaanlage 100 entlang des in 3 dargestellten Schnitts A-A.
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Der Luftansaugbereich 14 des erfindungsgemäßen Gehäuses 10 ist wie in 1 bis 3 dargestellt zwischen zwei Verdampferbereichen 16 angeordnet. Weiterhin ist der Luftansaugbereich 14 durch den Wannenboden 24 als Trennwand horizontal geteilt. Dadurch wird im Luftansaugbereich 14 der Gehäusewanne 10 im oberen Teil ein Frischluftbereich 30 und im unteren Teil ein Umluftbereich 28 ausgebildet. Zusätzlich umfasst der Boden 24 frischluftseitig ein Regenlabyrinth 40, das gegebenenfalls eintretendes Wasser aus dem Frischluftbereich 30 ableitet. Weiterhin ist der Wannenboden 24 in einem Winkel 42 zur Horizontalen 44 geneigt, um eintretendes Wasser in die einzelnen Labyrinthgänge zu führen. In der in 4 dargestellten Ausführungsform des Wannenbodens 24 ist die Neigung 42 so ausgestaltet, dass sich eine Senke 46 bildet. So kann im Betrieb der Klimaanlage 100 eintretendes Wasser entlang der Gänge des Regenlabyrinths 40 aus der Gehäusewanne 10 abgeführt werden und gleichzeitig durch die Neigung 42 des Wannenbodens 24 erreicht werden, dass sich das Wasser in der Senke 46 sammelt und von dort beispielsweise seitlich aus der Klimaanlage geführt wird.
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Die Stege 20 mit Öffnungen 22 sind entsprechend der horizontalen Teilung in Frischluftbereich 30 und Umluftbereich 28 ebenfalls geteilt ausgestaltet. Dazu sind im Frischluftbereich 30 Öffnungen so angeordnet, dass nach Zusammenbau der Klimaanlage 100 Frischluft über den Frischluftbereich 30 durch die Öffnungen 22 in den Verdampferbereich 16 strömen kann. In analoger Weise sind Öffnungen 22 im Umluftbereich 28 so angeordnet, dass Umluft über den Umluftbereich 28 durch die Öffnungen 22 in den Verdampferbereich 16 strömen kann.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Klimaanlage 100 mit der erfindungsgemäßen Gehäusewanne 10, in der Komponenten der Verdampfereinheit 112 aufgenommen sind.
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In der Ausführungsform der montierten Klimaanlage 100 gemäß 5 ist ein Gehäuse 10 gezeigt, das einen Gehäusedeckel 101 und die erfindungsgemäße Gehäusewanne 10 (nicht sichtbar) umfasst. Dabei ist die Luftansaugeinheit 114 zwischen zwei Verdampferbereichen 116 einer Verdampfereinheit 112 angeordnet. Die Luftansaugeinheit 114 umfasst Lüftungsöffnungen 128, durch die Frischluft aus der Umgebung in die Klimaanlage 100 einströmen kann. Die Verdampferbereiche 116 sind weiterhin mit Verdampfern ausgestattet, und bilden mit der Luftansaugeinheit 114 ein Kühlmodul 120, an das ein Kondensatorbereich 115 angrenzt.
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Der Kondensatorbereich 115 ist in der gezeigten Ausführungsform entlang der Querseite 122 des Kühlmoduls 120 angeordnet und kann mindestens einen Kondensator oder einen Gaskühler umfassen. In dieser Anordnung kann die Klimaanlage 100 mit dem Kondensatorbereich 115 in oder gegen Fahrtrichtung auf einem Fahrzeug montiert werden. Bei der Montage in Fahrtrichtung erhöht der Fahrtwind den Kühleffekt für den Kondensator oder Gaskühler im Kondensatorbereich 115.
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Die Klimaanlage 100 umfasst ein System aus einem Kompressor (nicht dargestellt), einem Kondensatorbereich 115 mit einem Kondensator oder einem Gaskühler, einer Entspannungsvorrichtung (nicht dargestellt) und einer Verdampfereinheit 112, die durch kältemittelführende Leitungen miteinander verbunden sind. Typischerweise sind derartige Klimaanlagen zum Kühlen/Klimatisieren und zum Heizen von Luft geeignet. Dazu wird Frischluft aus der Umgebung, Umluft aus einem umschlossenen Raum, insbesondere einem Fahrzeuginnenraum, oder eine Mischung aus Frisch- und Umluft durch Lüftungsöffnungen 128 in die Luftansaugeinheit 114 angesaugt. Die angesaugte Luft wird durch die Verdampfereinheit 112 geführt und anschließend in den umschlossenen Fahrzeuginnenraum geleitet.
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Zur Kühlung umfasst die Klimaanlage 100 einen Kompressor, mit dem ein in der Klimaanlage 100 enthaltendes Kältemittel auf einen erhöhten Druck komprimiert wird. Das komprimierte Kältemittel wird durch den Gaskühler oder den Kondensator im Kondensatorbereich 115 geleitet, in dem das Kältemittel Wärme abgibt. Die Wärme kann dabei entweder an einen Sekundärkreislauf abgegeben werden oder an die Umgebung. Wenn die Wärme, wie in 1 dargestellt, an die Umgebung abgegeben wird, ist der Kondensator oder Gaskühler im Kondensatorbereich 115 vorzugsweise mit einem Gebläse 126 und Lüftungsschlitzen 127 ausgestattet, die Umgebungsluft durch den Kondensatorbereich 115 leiten. An geeigneten Wärmeübertragungsflächen wird die Wärme dann im Kondensator oder Gaskühler vom Kältemittel an die den Kondensator oder Gaskühler durchströmende Luft abgegeben. Kondensatoren oder Gaskühler, die üblicherweise in Klimaanlagen 100 eingesetzt werden, sind dem Fachmann bekannt.
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Das im Kondensator oder Gaskühler abgekühlte Kältemittel wird anschließend in einer Entspannungsvorrichtung (nicht dargestellt) auf einen niedrigeren Druck entspannt. Die Entspannungsvorrichtung ist dabei unmittelbar vor einem weiteren als Verdampferelement ausgestalteten Wärmetauscher angeordnet. Der niedrigere Druck entspricht dabei im Wesentlichen dem Druck, mit dem das Kältemittel in den Kompressor (nicht dargestellt) eintritt. Durch das Entspannen in der Entspannungsvorrichtung kühlt sich das Kältemittel so stark ab, dass es die Wärmeenergie der Luft in der Verdampfereinheit 112 aufnehmen kann. Durch die Wärmeaufnahme des Kältemittels in der Verdampfereinheit 112 kann weiteres Kältemittel in einem Sekundärkreislauf oder den Verdampfer umströmende Luft gekühlt werden.
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Neben der vorstehend beschriebenen Funktion, bei der Luft gekühlt wird, umfasst die Klimaanlage auch ein Heizelement, das einströmende Luft erwärmt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Heizelement in der Verdampfereinheit 112 angeordnet. So kann die Luft je nach gewünschter Temperatur gekühlt und/oder geheizt werden, ohne eine zusätzliche Einheit für das Heizelement vorsehen zu müssen. Auch ein gleichzeitiger Kühl- und Heizbetrieb ist möglich, um entfeuchtete Warmluft bereitzustellen.
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Neben den oben beschriebenen Ausführungsformen der Gehäusewanne mit Luftansaugbereich 14 und Verdampferbereichen 16 kann auch eine Aufnahme für den Kondensator im Kondensatorbereich 115 der Klimaanlage 100 ausgebildet sein. Dabei kann die Anordnung der Verdampferbereiche 16, des Luftansaugbereichs 14 und des Kondensatorsbereiches 115 beliebig ausgestaltet sein. Auch die in der vorstehenden Beschreibung erwähnten Kunststoffe, etwa geschäumte Kunststoffe oder Biokunststoffe, sind zur Herstellung des Gehäuses geeignet.
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Die in 5 dargestellte Klimaanlage mit dem erfindungsgemäßen Gehäuse, umfassend den Gehäusedeckel 101 und die Gehäusewanne 10, kann insbesondere für Transportmittel, wie Busse, Lastkraftwagen, Transportwagen oder Personenwagen, eingesetzt werden. Weitere Beispiele für Transportmittel sind Schienenbeförderungsmittel, wie Eisenbahnwaggons, oder Container. Hierbei ist die Klimaanlage 100 vorzugsweise auf dem Dach des Transportmittels angebracht, wobei die gekühlte und/oder beheizte Luft beispielsweise durch einen Luftverteiler im Fahrzeug verteilt werden kann. Dabei ist es vorteilhaft, den Kondensatorbereich 115 in Fahrtrichtung auszurichten, um einen zusätzlichen Kühleffekt durch den Fahrtwind zu erreichen.
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Insgesamt ermöglicht die Bauweise des erfindungsgemäßen Gehäuses 10 neben der Gewichtsreduzierung auch einen einfachen Zusammenbau der Klimaanlage 100. So wird durch die Leichtbauweise Gewicht reduziert, was sich vorteilhaft auf die Energiebilanz von Fahrzeugen auswirkt. Zusätzlich ist die Gehäusewanne 10 flexibel in der Raumaufteilung und die Aufnahmen 12, 112 ermöglichen es, die Komponenten der Klimaanlage 100 einfach und schnell zu verbauen. Letztlich erweist sich ein Gehäusewanne 10 aus Kunststoff als äußerst kosteneffizient, da sowohl das Herstellungsverfahren als auch der Zusammenbau der Klimaanlage 100 schnell und einfach realisiert werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gehäusewanne
- 12
- Aufnahme
- 14
- Luftansaugbereich
- 16
- Verdampferbereich
- 18
- Wanne
- 20
- Stege
- 22
- Öffnungen
- 24
- Trennwand/Wannenboden
- 26
- Verdampferbereich Boden
- 28
- Umluftbereich
- 30
- Frischluftbereich
- 100
- Klimaanlage
- 101
- Gehäusedeckel
- 112
- Verdampfereinheit
- 114
- Lufteintrittseinheit
- 115
- Kondensatorbereich
- 116
- Verdampfer
- 120
- Kühl-/Heizmodul
- 122
- Querseite des Kühl-/Heizmoduls
- 124
- Längsseite des Kühl-/Heizmoduls
- 126
- Gebläse des Kondensators
- 127
- Lüftungsschlitze im Kondensator
- 128
- Lüftungsöffnungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004007892 A1 [0006]
- DE 202008002054 U1 [0007]
- DE 3832988 A1 [0008]
- DE 102004049396 A1 [0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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