DE102012214393A1 - Verriegelungsvorrichtung für eine klappbare Sitzlehne eines Fahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für eine klappbare Sitzlehne eines Fahrzeugs.
- Aus dem Stand der Technik sind allgemein Verriegelungsvorrichtungen für klappbare Sitzlehnen eines Fahrzeugs, so genannte Lehnenschlösser, bekannt. Die Verriegelungsvorrichtungen umfassen jeweils einen Verriegelungsbügel, welcher an der Sitzlehne oder fahrzeugfest angeordnet ist. Weiterhin umfassen die Verriegelungsvorrichtungen ein Verriegelungsschloss, in welches der Verriegelungsbügel bei geschlossener, nicht geklappter Sitzlehne eingreift, so dass die Sitzlehne im nicht geklappten Zustand fixiert ist. Das Verriegelungsschloss ist bei an der Sitzlehne angeordnetem Verriegelungsbügel fahrzeugfest oder bei fahrzeugfest angeordnetem Verriegelungsbügel an der Sitzlehne angeordnet.
- Eine derartige Verriegelungsvorrichtung beschreibt die
DE 197 06 786 C1 . Die Verriegelungsvorrichtung für klappbare Rückenlehnen umfasst einen ortsfesten Bügel und ein an der Rückenlehne angebrachtes Schloss. Das Schloss weist einen Drehriegel, der in einem Gehäuse des Schlosses drehbar gelagert ist, und eine Aufnahme für den Bügel auf. Das Schloss weist weiterhin ein bewegbares Sperrteil auf, das in seiner Sperrstellung den Drehriegel in einer Riegelstellung blockiert und in seiner Entsperrstellung den Drehriegel für eine Öffnungsbewegung freigibt. Der Drehriegel weist eine zusätzliche Abstützung auf, die bei verriegeltem Drehriegel eine über den Bügel aufgebrachte Zugkraft am Gehäuse abstützt. Dabei ist die zusätzliche Abstützung von einer Anlagefläche des Drehriegels und einer Gegenfläche am Gehäuse bzw. der Grundplatte gebildet. - Weitere derartige Verriegelungsvorrichtungen offenbaren die
FR 2 627 133 A1 FR 2 531 130 A1 - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Verriegelungsvorrichtung für eine klappbare Sitzlehne eines Fahrzeugs anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Verriegelungsvorrichtung gelöst, welche die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Die Verriegelungsvorrichtung für eine klappbare Sitzlehne eines Fahrzeugs, umfasst einen an der Sitzlehne oder fahrzeugfest angeordneten Verriegelungsbügel, ein fahrzeugfest bzw. an der Sitzlehne angeordnetes Verriegelungsschloss und zumindest eine in einem Befestigungsbereich des Verriegelungsbügels an der Sitzlehne oder fahrzeugfest angeordnete Verstärkungsstruktur.
- Erfindungsgemäß umfasst die zumindest eine Verstärkungsstruktur eine Deformationsstruktur oder ist mit einer Deformationsstruktur mechanisch gekoppelt, wobei die Deformationsstruktur derart ausgebildet ist, dass bei einer Krafteinwirkung in die Sitzlehne und/oder den fahrzeugfesten Befestigungsbereich die einwirkende Kraft von der Deformationsstruktur zumindest teilweise absorbierbar ist.
- Daraus resultiert in besonders vorteilhafter Weise, dass bei hohen Belastungen der Verriegelungsvorrichtung, beispielsweise im Falle einer Kollision des Fahrzeugs oder bei einer Bewegung von in einem Gepäckraum befindlichen Gegenständen, aufgrund der Deformationsstruktur im Bereich der Verriegelungsvorrichtung ein definierter Energieabbau erfolgt und somit der Befestigungsbereich an der Sitzlehne und der fahrzeugfeste Befestigungsbereich entlastet werden und plastische Verformungen der Befestigungsbereiche vermieden oder zumindest verringert werden. Weiterhin wird eine weiche Verformung erzielt, so dass eine Krafteinwirkung der Sitzlehne auf Fahrzeuginsassen nicht abrupt sondern gedämpft und allmählich erfolgt.
- Gemäß einer Weiterbildung ist die Verstärkungsstruktur zwischen einem Befestigungsbereich der Sitzlehne und dem Verriegelungsbügel oder zwischen dem fahrzeugfesten Befestigungsbereich und dem Verriegelungsbügel angeordnet und mit dem jeweiligen Befestigungsbereich und dem Verriegelungsbügel kraft-, stoff- und/oder formschlüssig verbunden. Diese Anordnung ermöglicht eine mechanisch besonders stabile Struktur und Befestigung des Verriegelungsbügels.
- In einer Ausgestaltung ist die die Deformationsstruktur umfassende Verstärkungsstruktur ausschließlich in einem Verstärkungsstrukturbefestigungsbereich an der Sitzlehne oder fahrzeugfest befestigt, wobei eine Befestigung des Verriegelungsbügels an der die Deformationsstruktur umfassenden Verstärkungsstruktur ausschließlich in einem Verformungsbereich dieser Verstärkungsstruktur ausgebildet ist. Diese ermöglicht, dass die Verstärkungsstruktur bei einer Verformung sicher an der Sitzlehne bzw. an der Fahrzeugstruktur befestigt ist und ermöglicht gleichzeitig die Deformation der Deformationsstruktur und die damit verbundene Absorption der Krafteinwirkung.
- In einer weiteren Ausgestaltung ist die Deformationsstruktur eine in die Verstärkungsstruktur eingebrachte Wellenstruktur mit Sicken. Eine derartige Deformationsstruktur ist einfach und kostengünstig erzeugbar.
- Dabei ist insbesondere in einer Sicke ein im Wesentlichen senkrecht zu einer Hauptausdehnungsrichtung des Verriegelungsbügels verlaufender Abschnitt des Verriegelungsbügels angeordnet, wobei die Sicke im Verformungsbereich der Verstärkungsstruktur ausgebildet ist. Diese Ausbildung ermöglicht durch eine plastische Stauchung und Dehnung der Sicken bei einer Krafteinwirkung auf den Verriegelungsbügel, die ausgeübte Kraft zumindest teilweise zu kompensieren und eine Verformung der Sitzlehne und/oder der fahrzeugfesten Struktur zu vermeiden oder zumindest zu verringern.
- Gemäß einer Weiterbildung ist die Deformationsstruktur mittels in die Verstärkungsstruktur eingebrachter Aussparungen gebildet, wobei die Aussparungen im Verformungsbereich der Verstärkungsstruktur ausgebildet sind. Auch diese Deformationsstruktur ist einfach und kostengünstig erzeugbar.
- Insbesondere sind dabei die Aussparungen schlitzförmig ausgebildet, so dass diese mit einem geringen Aufwand erzeugbar sind. Weiterhin ist mittels schlitzförmiger Aussparungen durch eine Variation von deren Breite und/oder Länge in besonders einfacher Weise eine mechanische Steifigkeit der Deformationsstruktur einstellbar und somit einfach an die jeweilige Anwendung und an verschiedene Sitze anpassbar.
- Weiterhin ist dabei der Befestigungsbügel an im Verformungsbereich angeordneten und zwischen den Aussparungen ausgebildeten Stegen befestigt. Diese Anordnung ermöglicht bei einer Krafteinwirkung eine Verformung der Stege, so dass die bei der Krafteinwirkung auf den Verriegelungsbügel ausgeübte Kraft zumindest teilweise kompensiert und eine Verformung der Sitzlehne und/oder der fahrzeugfesten Struktur vermieden oder zumindest verringert wird.
- Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zwei Verstärkungsstrukturen als Verstärkungsbleche und mit einer als Deformationsbalg oder Deformationstopf ausgebildeten Deformationsstruktur gekoppelt sind, wobei eine der Verstärkungsstruktur kraft-, stoff- und/oder formschlüssig mit der Deformationsstruktur und dem Verriegelungsbügel und die verbleibende Verstärkungsstruktur kraft-, stoff- und/oder formschlüssig mit der Sitzlehne und der Deformationsstruktur oder fahrzeugfest und mit der Deformationsstruktur verbunden ist. Die Verstärkungsstrukturen weisen dabei vorzugsweise eine hohe Steifigkeit auf und sind daher nur in sehr geringem Maße elastisch verformbar. Bei einer Krafteinwirkung auf den Verriegelungsbügel und somit in die Verstärkungsstruktur wird die eingebrachte Kraft gleichmäßig auf die Deformationsstruktur verteilt. Bei der Krafteinwirkung verformt sich die Deformationsstruktur je Richtung der einwirkenden Kraft durch Stauchung und Dehnung von in dem beispielsweise als Faltenbalg ausgebildeten Deformationsbalg vorhandenen Sicken plastisch, so dass die bei der Krafteinwirkung auf den Verriegelungsbügel ausgeübte Kraft zumindest teilweise kompensiert und eine Verformung der Sitzlehne und/oder der fahrzeugfesten Struktur vermieden oder zumindest verringert wird.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Dabei zeigen:
-
1 schematisch einen Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines Lehnenbleches einer klappbaren Sitzlehne für ein Fahrzeug mit einer Verriegelungsvorrichtung nach dem Stand der Technik, -
2 schematisch einen Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines Lehnenbleches einer klappbaren Sitzlehne für ein Fahrzeug mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung, -
3 schematisch eine vergrößerte Detaildarstellung des Lehnenbleches gemäß2 im Bereich der Verriegelungsvorrichtung, -
4A schematisch eine vergrößerte perspektivische Detaildarstellung einer Verstärkungsstruktur der Verriegelungsvorrichtung gemäß2 mit einer Deformationsstruktur im nicht deformierten Zustand, -
4B schematisch eine vergrößerte perspektivische Detaildarstellung der Verstärkungsstruktur gemäß4A mit der Deformationsstruktur in einem ersten deformierten Zustand, -
4C schematisch eine vergrößerte perspektivische Detaildarstellung der Verstärkungsstruktur gemäß4A mit der Deformationsstruktur in einem zweiten deformierten Zustand, -
4D schematisch eine Seitenansicht der Verstärkungsstruktur gemäß der4A bis4C im nicht deformierten Zustand, im ersten deformierten Zustand und im zweiten deformierten Zustand, -
5 schematisch einen Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines Lehnenbleches einer klappbaren Sitzlehne für ein Fahrzeug mit einem zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung, -
6A schematisch einen Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines Lehnenbleches einer klappbaren Sitzlehne für ein Fahrzeug mit einem dritten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung, -
6B schematisch den Ausschnitt gemäß6A in einer Schnittdarstellung, -
7A schematisch den Ausschnitt gemäß6A und eine Kraftverteilung und -
7B schematisch den Ausschnitt gemäß6A in einer Schnittdarstellung und mögliche Richtungen einer absorbierbaren Krafteinwirkung. - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
- In
1 ist ein Ausschnitt eines Lehnenbleches1 einer nicht näher dargestellten klappbaren Sitzlehne für ein Fahrzeug mit einer Verriegelungsvorrichtung2 nach dem Stand der Technik dargestellt. - Die Verriegelungsvorrichtung
2 umfasst einen Verriegelungsbügel3 , welcher an dem Lehnenblech1 befestigt ist. Zu einer stabilen Befestigung sind zwischen dem Verriegelungsbügel3 und dem Lehnenblech1 zwei jeweils als Verstärkungsblech ausgebildete Verstärkungsstrukturen4 ,5 angeordnet. - Die Verriegelungsvorrichtung
2 umfasst weiterhin ein fahrzeugfest angeordnetes Verriegelungsschloss6 , welches den Verriegelungsbügel3 bei nicht geklappter und verriegelter Sitzlehne fixiert. - In nicht näher dargestellten Ausführungsbeispielen ist alternativ der Verriegelungsbügel
3 fahrzeugfest angeordnet und das Verriegelungsschloss6 ist an der Sitzlehne, insbesondere am Lehnenblech1 , angeordnet. - Die Befestigung des Verriegelungsbügels
3 und der Verstärkungsstrukturen4 ,5 am Lehnenblech1 oder an der fahrzeugfesten Befestigungsstruktur erfolgt kraft-, stoff- und/oder formschlüssig, beispielsweise durch Verschweißen, Verschrauben oder Vernieten. - Da der Verriegelungsbügel
3 im Fahrbetrieb des Fahrzeugs oder bei Kollisionen desselben hohe mechanische Kräfte aufnehmen muss, weist dieser eine hohe Steifigkeit auf. Aufgrund der Befestigung des Verriegelungsbügels3 gemeinsam mit den Verstärkungsstrukturen4 ,5 am Lehnenblech1 kommt es jedoch, hervorgerufen durch die hohe Stabilität und Steifigkeit des Verriegelungsbügels3 und der Verstärkungsstrukturen4 ,5 , bei einer Beaufschlagung der Sitzlehne mit hohen Kräften, welche entgegen der Fixierung der Sitzlehne mittels der Verriegelungsvorrichtung2 wirken, zu großen plastischen Verformungen des Lehnenbleches1 und daraus folgend der Sitzlehne. - Bei einer fahrzeugfesten Befestigung des Verriegelungsbügels
3 kommt es zu großen plastischen Verformungen des fahrzeugfesten Befestigungsbereiches. - Hieraus resultiert zum einen der Nachteil, dass ein in dem betreffenden Fahrzeugsitz sitzender Fahrzeuginsasse aufgrund der Verformung verletzt werden kann. Zum anderen besteht die Gefahr, dass der Fahrzeuginsasse aufgrund der großen plastischen Verformung aus einer optimalen Sitzposition in einer Position verlagert wird, in welcher im Fahrzeug vorhandene aktive und passive Sicherheitsvorrichtungen nicht ihre optimale Wirkung auf den Fahrzeuginsassen ausüben können. Ferner handelt es sich bei der Verformung aufgrund der hohen Stabilität und Steifigkeit um eine harte Verformung, was ebenfalls nachteilig für den Fahrzeuginsassen ist.
- Um einen Energieabbau bereits vor einer Verformung des Lehnenbleches zu erzielen, sind aus dem Stand der Technik nicht näher dargestellte Verriegelungsbügel mit mehreren Windungen und großer Länge bekannt, welche durch Längen die in die Sitzlehne und/oder den fahrzeugfesten Befestigungsbereich einwirkende Kraft absorbieren sollen. Einerseits ermöglichen diese nur einen geringen Energieabbau und andererseits ist aufgrund der großen Länge ein hoher Material- und Bauraumbedarf erforderlich.
-
2 zeigt einen Ausschnitt eines Lehnenbleches1 einer nicht näher dargestellten klappbaren Sitzlehne für ein Fahrzeug mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung2 . - Zum Energieabbau vor einer Verformung des Lehnenbleches
1 bzw. des fahrzeugfesten Befestigungsbereiches umfasst eine der Verstärkungsstrukturen4 der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung2 zusätzlich zu dem in1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Verriegelungsvorrichtung2 nach dem Stand der Technik eine Deformationsstruktur7 , welche derart ausgebildet ist, dass bei einer Krafteinwirkung in die Sitzlehne und/oder den fahrzeugfesten Befestigungsbereich die einwirkende Kraft von der Deformationsstruktur7 zumindest teilweise absorbiert wird. - Hierzu ist die Deformationsstruktur
7 in die Verstärkungsstruktur4 als Wellenstruktur eingebracht, so dass die Verstärkungsstruktur4 wellenförmig mit Sicken SI ausgebildet ist. In einer dieser Sicken S ist ein im Wesentlichen senkrecht zu einer Hauptausdehnungsrichtung verlaufender Abschnitt des Verriegelungsbügels3 angeordnet. - In
3 ist in einer vergrößerten Detaildarstellung des Lehnenbleches1 gemäß2 im Bereich der Verriegelungsvorrichtung2 die Befestigung des Verriegelungsbügels3 an den Verstärkungsstrukturen4 ,5 und die Befestigung der Verstärkungsstrukturen4 ,5 am Lehnenblech1 dargestellt. - Die die Deformationsstruktur
7 aufweisende Verstärkungsstruktur4 ist mittels zwei Schweißnähten S1, S2 am Lehnenblech1 verschweißt. Die zweite Verstärkungsstruktur5 ist mittels einer weiteren Schweißnaht S3 ebenfalls am Lehnenblech1 verschweißt. Diese Befestigungen am Lehnenblech1 erfolgen jeweils in einem Verstärkungsbefestigungsbereich VB der jeweiligen Verstärkungsstruktur4 ,5 - Der Verriegelungsbügel
3 ist wiederum mittels jeweils einer Schweißnaht S4, S5 an den Verstärkungsstrukturen4 ,5 verschweißt. Dabei ist die Schweißnaht S4 an der die Deformationsstruktur7 aufweisenden Verstärkungsstruktur4 in einem Bereich der Sicke S ausgebildet, in welchem die Verstärkungsstruktur4 nicht mit dem Lehnenblech1 gekoppelt ist. Somit wird ein Verformungsbereich VF der Verstärkungsstruktur4 gebildet. - Daraus resultiert, dass bei einer Krafteinwirkung bzw. einer Lasteinwirkung in den Verriegelungsbügel
3 in eine Richtung X1 eine Verformung der Deformationsstruktur7 gemäß der4A bis4D erfolgen kann. - Die
4A bis4C zeigen eine vergrößerte perspektivische Detaildarstellung der Verstärkungsstruktur4 der Verriegelungsvorrichtung2 mit der Deformationsstruktur7 im nicht deformierten Zustand (4A ), in einem ersten deformierten Zustand (4B ) und einem zweiten deformierten Zustand (4C ). Aufgrund der Verschweißung des Verriegelungsbügels3 in einer Sicke der Verstärkungsstruktur4 bzw. Deformationsstruktur7 , welche nicht mit dem Lehnenblech1 gekoppelt ist, ist bei der Krafteinwirkung auf den Verriegelungsbügel3 eine dargestellte plastische Stauchung und Dehnung der Sicken der Verstärkungsstruktur4 bzw. Deformationsstruktur7 realisierbar. Somit wird die bei der Krafteinwirkung auf den Verriegelungsbügel3 ausgeübte Kraft zumindest teilweise kompensiert und eine Verformung des Lehnenbleches1 wird vermieden oder zumindest verringert. Hierzu ist es erforderlich, dass die Deformationsstruktur7 derart ausgebildet ist, dass die Verstärkungsstruktur4 eine geringere Steifigkeit in die Richtung X1 aufweist, als das Lehnenblech1 im Befestigungsbereich. - Bei einer Krafteinwirkung auf den Verriegelungsbügel
3 in einer der Richtung X1 entgegengesetzten Richtung X2 erfolgt ebenfalls eine Verformung der Verstärkungsstruktur4 durch plastische Stauchung und Dehnung der Sicken der Verstärkungsstruktur4 bzw. Deformationsstruktur7 . - In
4D ist die Verstärkungsstruktur4 gemäß der4A bis4C im nicht deformierten Zustand, im ersten deformierten Zustand und im zweiten deformierten Zustand in einer Seitenansicht dargestellt. -
5 zeigt einen Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines Lehnenbleches1 einer nicht dargestellten klappbaren Sitzlehne für ein Fahrzeug mit einem zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung2 . - Im Unterschied zu dem in den
2 ,3 und4A bis4D dargestellten ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung2 umfasst die Verstärkungsstruktur4 eine Deformationsstruktur7 , welche durch in die Verstärkungsstruktur4 eingebrachte schlitzförmige Aussparungen A1 bis A3 gebildet ist. Die Verstärkungsstruktur4 ist mittels drei Schweißnähten S7 bis S9 mit dem Lehnenblech1 in den Verstärkungsbefestigungsbereichen VB verschweißt. Der Verriegelungsbügel3 ist mittels jeweils einer Schweißnaht S10 bis S12 an zwischen den Aussparungen A1 bis A3 ausgebildeten Stegen ST1 bis ST3 mit der Verstärkungsstruktur4 verschweißt, so dass sich der Verformungsbereich VF ausbildet. - Bei einer Krafteinwirkung in Richtung X1 oder in die der Richtung X1 entgegengesetzten Richtung X2 verformen sich die Stege ST1 bis ST3, so dass die bei der Krafteinwirkung auf den Verriegelungsbügel
3 ausgeübte Kraft zumindest teilweise kompensiert und eine Verformung des Lehnenbleches1 vermieden oder zumindest verringert wird. Dabei ist die Deformationsstruktur7 wiederum derart ausgebildet, dass die Verstärkungsstruktur4 eine geringere Steifigkeit in die Richtung X1 aufweist, als das Lehnenblech1 im Befestigungsbereich. - In den
6A und6B ist ein Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines Lehnenbleches1 einer nicht gezeigten klappbaren Sitzlehne für ein Fahrzeug mit einem dritten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung2 in verschiedenen Ansichten dargestellt. - Im Unterschied zum ersten und zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
2 sind zwei als Verstärkungsbleche ausgebildete Verstärkungsstrukturen4 ,5 mit einer als Deformationsbalg oder Deformationstopf ausgebildeten und vorzugsweise aus Blech gebildeten Deformationsstruktur7 vorgesehen. Der Deformationsbalg ist dabei als Faltenbalg ausgebildet, welcher ziehharmonikaartig faltbar ist. - Dabei ist eine Verstärkungsstruktur
5 kraft-, stoff- und/oder formschlüssig mit der Deformationsstruktur7 und dem Verriegelungsbügel3 und die weitere Verstärkungsstruktur4 kraft-, stoff- und/oder formschlüssig mit dem Lehnenblech1 und der Deformationsstruktur7 verbunden. Die kraft-, stoff- und/oder formschlüssige Verbindung erfolgt beispielsweise mittels Verschweißen, Verschrauben oder Vernieten. - Die
7A und7B zeigen den Ausschnitt gemäß der6A und6B , wobei eine Kraftverteilung K1 entlang der Verstärkungsstruktur5 und mögliche Richtungen X1, X2 der mittels der Deformationsstruktur7 absorbierbaren Krafteinwirkung dargestellt sind. - Aufgrund der hohen Steifigkeit der Verstärkungsstruktur
5 , welche nur in sehr geringem Maße elastisch verformbar ist, wird eine bei einer Krafteinwirkung in Richtung X1 oder in die der Richtung X1 entgegengesetzte Richtung X2 in die Verstärkungsstruktur5 eingebrachte Kraft gleichmäßig in der Form der Kraftverteilung K1 auf die Deformationsstruktur7 verteilt und eine Verschiebung der Verstärkungsstruktur5 zur Deformationsstruktur7 wird vermieden. - Bei der Krafteinwirkung verformt sich die Deformationsstruktur
7 je nach der Richtung X1, X2 der einwirkenden Kraft durch Stauchung und Dehnung der Sicken der Deformationsstruktur7 plastisch, so dass die bei der Krafteinwirkung auf den Verriegelungsbügel3 ausgeübte Kraft zumindest teilweise kompensiert und eine Verformung des Lehnenbleches1 vermieden oder zumindest verringert wird. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Lehnenblech
- 2
- Verriegelungsvorrichtung
- 3
- Verriegelungsbügel
- 4
- Verstärkungsstruktur
- 5
- Verstärkungsstruktur
- 6
- Verriegelungsschloss
- 7
- Deformationsstruktur
- A1 bis A3
- Aussparung
- K1
- Kraftverteilung
- S1 bis S12
- Schweißnaht
- SI
- Sicke
- ST1 bis ST3
- Steg
- VB
- Verstärkungsbefestigungsbereich
- VF
- Verformungsbereich
- X1
- Richtung
- X2
- Richtung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19706786 C1 [0003]
- FR 2627133 A1 [0004]
- FR 2531130 A1 [0004]
Claims (10)
- Verriegelungsvorrichtung (
2 ) für eine klappbare Sitzlehne eines Fahrzeugs, umfassend einen an der Sitzlehne oder fahrzeugfest angeordneten Verriegelungsbügel (3 ), ein fahrzeugfest bzw. an der Sitzlehne angeordnetes Verriegelungsschloss (6 ) und zumindest eine in einem Befestigungsbereich des Verriegelungsbügels (3 ) an der Sitzlehne oder fahrzeugfest angeordnete Verstärkungsstruktur (4 ,5 ), dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Verstärkungsstruktur (4 ,5 ) eine Deformationsstruktur (7 ) umfasst oder mit einer Deformationsstruktur (7 ) mechanisch gekoppelt ist, wobei die Deformationsstruktur (7 ) derart ausgebildet ist, dass bei einer Krafteinwirkung in die Sitzlehne und/oder den fahrzeugfesten Befestigungsbereich die einwirkende Kraft von der Deformationsstruktur (7 ) zumindest teilweise absorbierbar ist. - Verriegelungsvorrichtung (
2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsstruktur (4 ,5 ) zwischen einem Befestigungsbereich der Sitzlehne und dem Verriegelungsbügel (3 ) oder zwischen dem fahrzeugfesten Befestigungsbereich und dem Verriegelungsbügel (3 ) angeordnet und mit dem jeweiligen Befestigungsbereich und dem Verriegelungsbügel (3 ) kraft-, stoff- und/oder formschlüssig verbunden ist. - Verriegelungsvorrichtung (
2 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die die Deformationsstruktur (7 ) umfassende Verstärkungsstruktur (4 ,5 ) ausschließlich in einem Verstärkungsstrukturbefestigungsbereich (VB) an der Sitzlehne oder fahrzeugfest befestigt ist und dass eine Befestigung des Verriegelungsbügels (3 ) an der die Deformationsstruktur (7 ) umfassenden Verstärkungsstruktur (4 ,5 ) ausschließlich in einem Verformungsbereich (VF) dieser Verstärkungsstruktur (4 ,5 ) ausgebildet ist. - Verriegelungsvorrichtung (
2 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Deformationsstruktur (7 ) eine in die Verstärkungsstruktur (4 ,5 ) eingebrachte Wellenstruktur mit Sicken (SI) ist. - Verriegelungsvorrichtung (
2 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Sicke (SI) ein im Wesentlichen senkrecht zu einer Hauptausdehnungsrichtung des Verriegelungsbügels (3 ) verlaufender Abschnitt des Verriegelungsbügels (3 ) angeordnet ist, wobei die Sicke (SI) im Verformungsbereich (VF) der Verstärkungsstruktur (4 ,5 ) ausgebildet ist. - Verriegelungsvorrichtung (
2 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Deformationsstruktur (7 ) mittels in die Verstärkungsstruktur (4 ,5 ) eingebrachter Aussparungen (A1 bis A3) gebildet ist, wobei die Aussparungen (A1 bis A3) im Verformungsbereich (VF) der Verstärkungsstruktur (4 ,5 ) ausgebildet sind. - Verriegelungsvorrichtung (
2 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (A1 bis A3) schlitzförmig sind. - Verriegelungsvorrichtung (
2 ) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbügel (3 ) an im Verformungsbereich (VF) angeordneten und zwischen den Aussparungen (A1 bis A3) ausgebildeten Stegen (ST1 bis ST3) befestigt ist. - Verriegelungsvorrichtung (
2 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Verstärkungsstrukturen (4 ,5 ) als Verstärkungsbleche ausgebildet und mit einer als Deformationsbalg oder Deformationstopf ausgebildeten Deformationsstruktur (7 ) gekoppelt sind, wobei eine der Verstärkungsstruktur (4 ,5 ) kraft-, stoff- und/oder formschlüssig mit der Deformationsstruktur (7 ) und dem Verriegelungsbügel (3 ) und die verbleibende Verstärkungsstruktur (5 ,4 ) kraft-, stoff- und/oder formschlüssig mit der Sitzlehne und der Deformationsstruktur (7 ) oder fahrzeugfest und mit der Deformationsstruktur (7 ) verbunden ist. - Verriegelungsvorrichtung (
2 ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Deformationsbalg ein Faltenbalg ist.
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