DE102012209233A1 - Wischgummiprofil und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Wischgummiprofil aus einem Elastomermaterial beschrieben, umfassend einen Basisabschnitt (12) und einen Lippenabschnitt (14), wobei der Lippenabschnitt (14) eine Oberfläche aus einem Material mit einem auf das Elastomermaterial bezogen geringeren Reibungskoeffizienten aufweist, wobei das Material mit einem bezogen auf das Elastomermaterial geringeren Reibungskoeffizienten in Form eines am Lippenabschnitt (14) des Wischgummiprofils (10, 10a, 10b, 100) angebrachten Inlays (18) ausgeführt ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Wischgummiprofil und ein Verfahren zur Herstellung desselben nach dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
  • Stand der Technik
  • Strangprofile aus einem Elastomermaterial werden z.B. als Wischgummiprofile eingesetzt. Derartige Wischgummiprofile finden u. a. Verwendung in Scheibenwischern von Kraftfahrzeugen oder auch in Abstreifgummis, wie sie beispielsweise zur Scheibenreinigung eingesetzt werden.
  • Strangprofile, die als Wischgummiprofile eingesetzt werden, umfassen im Allgemeinen einen Basisabschnitt und einen Lippenabschnitt. Der Lippenabschnitt ist dabei üblicherweise an einem dreieckförmigen Schwenkteil, das über einen Kippsteg mit dem Basisteil verbunden ist, ausgebildet. Die Materialanforderungen an den Basisabschnitt und Lippenabschnitt sind dabei im Allgemeinen unterschiedlich.
  • Um ein hinreichend gutes Wischverhalten des Wischgummis zu erzielen, wird der Lippenabschnitt üblicherweise aus einem Material mit einer geringen Reibung auf Glas und einer hohen Verschleißfestigkeit ausgebildet. Demgegenüber soll der Kippsteg z.B. eine hohe Flexibilität und Witterungsbeständigkeit aufweisen. Um die unterschiedlichen Eigenschaften zugewährleisten, ist es z.B. aus DE-A 35 27 093 bekannt, ein Wischgummiprofil aus einem Gummi zu fertigen, das überwiegend aus EPDM besteht und ein Lippenteil aufweist, dessen auf einer zu reinigenden Oberfläche gleitende Kontaktteile aus einem chlorierten Dien-Typ-Gummi gebildet sind. Die Herstellung erfolgt z.B. durch ein Coextrusionsverfahren, wobei im Anschluss an die Coextrusion der Gummi im Bereich des Lippenteils chloriert wird.
  • Weiterhin ist es aus der DE 10 2009 001 365 A1 bekannt, ein Wischgummiprofil mit einer Oberflächenbeschichtung zu versehen, die günstige Gleiteigenschaften in Bezug auf eine zu reinigende Glasoberfläche hat, wobei das Wischgummiprofil zusammen mit der Oberflächenbeschichtung mittels Coextrusion erzeugt wird.
  • Die Herstellung eines Wischgummiprofils erfolgt im Allgemeinen durch Extrusion einer als Tandem ausgebildeten Wischgummileiste, wobei zwei Wischgummis an ihren Lippenabschnitten miteinander verbunden sind. Nach dem Extrudieren wird das Profil entlang des Lippenabschnittes aufgetrennt, so dass zwei Wischgummiprofile entstehen.
  • Ein Problem im Rahmen einer in üblicher Form durchgeführten Extrusion eines Strangprofils ist, dass der Lippenabschnitt der Wischgummileiste sehr dünn ist – im Allgemeinen liegt dessen Breite im Bereich von 0,5–1 mm. Hierbei ist eine ausreichend genaue Beherrschung der anzuwendenden Extrusionstechnik nötig. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Lippenabschnitt in einem Mehrschichtaufbau gefertigt werden soll, bei dem die einzelnen Schichten zusammen die maximale Dicke von 0,5 bis 1 mm aufweisen.
  • Diesbezüglich ist es aus der DE 10 2008 040 875 A1 bekannt, Wischgummiprofile durch Spritzguss herzustellen, wobei beispielsweise in einem ersten Schritt der Elastomeranteil des Wischgummiprofils erzeugt wird und durch Teilvulkanisation stabilisiert wird, bevor in einem zweiten Schritt die Aufbringung eines thermoplastischen Materials zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften des Wischgummiprofils erfolgt. Auf diese Weise wird eine Verformung des rohen Wischgummiprofils während des Herstellungsverfahrens vermieden. Die Aufbringung des in seinen Oberflächeneigenschaften günstigen thermoplastischen Oberflächenmaterials auf das elastomere Wischgummiprofil erfolgt ebenfalls mittels Spritzguss.
  • Nachteilig an diesen Ausführungsformen gemäß dem Stand der Technik ist, dass die genannten Fertigungsmethoden von Wischgummiprofilen technisch aufwändig sind.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wischgummiprofil und ein Verfahren zur Herstellung desselben zur Verfügung zu stellen, bei dem eine Deformation des Wischgummiprofils während des Herstellungsverfahrens auf technisch einfache Weise vermieden wird.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die der Anmeldung zugrunde liegende Aufgabe wird in vorteilhafter Weise durch ein Wischgummiprofil und ein Verfahren zur Herstellung desselben mit den kennzeichnenden Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
  • So ist es von Vorteil, dass das erfindungsgemäße Wischgummiprofil einen Basisabschnitt zur Halterung des Wischgummiprofils an einem Wischblatt für Scheibenwischer umfasst sowie einen Lippenabschnitt, der einer zu reinigenden Oberfläche, insbesondere Glasoberfläche, zugewandt ist, wobei der Lippenabschnitt mit einem Inlay versehen ist. Dieses ist aus einem Material gefertigt, das einen geringeren Reibungskoeffizienten aufweist verglichen mit dem des Elastomermaterials, aus dem das Wischgummiprofil gefertigt ist.
  • Der Vorteil dieser Ausführungsform ist darin zu sehen, dass es die Verwendung eines Inlays aus einem Material mit vergleichsweise geringem Reibungskoeffizienten ermöglicht, diesen Part des Wischgummiprofils bereits vorzukonfektionieren und in vorkonfektionierter Form während des Herstellungsprozesses des Wischgummiprofils mit dem Lippenabschnitt des Wischgummiprofils zu verbinden. Auf diese Weise kann auf technisch aufwändige Fertigungsverfahren verzichtet werden.
  • Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • So ist es weiterhin von Vorteil, wenn das Inlay aus einem Material mit vergleichsweise geringem Reibungskoeffizienten ein Verankerungsmittel umfasst, mittels dem das Inlay am Lippenabschnitt des Wischgummiprofils in seiner Position fixiert werden kann. Dies erfolgt insbesondere dadurch, dass das Verankerungsmittel vom Material des Lippenabschnitts des Wischgummiprofils formschlüssig umfasst wird. Auf diese Weise wird eine vorzeitige Ablösung des Inlays vom Lippenabschnitt des Wischgummiprofils erfolgreich vermieden und somit ein frühzeitiger Ausfall des Wischgummiprofils in seiner Funktion insgesamt.
  • Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Inlay selbst einen einer zu reinigenden Oberfläche zugewandten Lippenbereich des Lippenabschnitts eines Wischgummiprofils bildet. Dazu weist es mindestens eine Längskante auf, die einen Winkel von ≤ 120° umschließt. Mittels dieser Längskante ist es in vorteilhafter Weise möglich, Oberflächen technisch zuverlässig zu reinigen, ohne dass es zu einer Schlierenbildung oder zu einer Geräuschentwicklung kommt. Dies beruht darauf, dass die Längskante des Inlays aus einem Material mit vergleichsweise geringem Reibungskoeffizienten gebildet ist. Ein solches Material kann beispielsweise ein Polyolefin, ein Polyamid, ein Perfluoralkoxy-Copolymer, ein Ethylen-Tetrafluorethylen, ein Polyvinylidenfluorid oder eine Mischung derselben sein. Der Vorteil dieser Materialien besteht insbesondere darin, dass diese eine geringe Gleitreibung sowie eine hohe Verschleissbeständigkeit aufweisen.
  • Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Wischgummiprofil sowohl mittels eines Coextrusionsverfahrens als auch mittels eines Spritzgussverfahrens in einfacher Form hergestellt werden. Dies beruht darauf, dass im Rahmen eines Coextrusionsverfahrens das Inlay in Form eines vorkonfektionierten Endlosstranges vorgelegt werden kann und der Extrusionsvorrichtung während des Extrusionsvorgangs insbesondere kontinuierlich zugeführt wird. Auf diese Weise wird bereits während des Herstellungsprozesses des Wischgummiprofils das Inlay mit dem Elastomerprofil des Wischgummiprofils verbunden und das Inlay innerhalb des Materials des Wischgummiprofils verankert.
  • Die gleichen Vorteile lassen sich bei der Herstellung des Wischgummiprofils mit einem Spritzgussverfahren erreichen, wenn das Inlay beispielsweise vor dem Spritzguss des Wischgummiprofils in eine entsprechende Spritzgussform eingelegt wird und nachfolgend das Elastomermaterial zur Erzeugung eines Basisabschnitts und/oder eines Lippenabschnitts des Wischgummiprofils in die Spritzgussform eingeführt wird. Auch in diesem Fall resultiert eine feste Verankerung des Inlays am Elastomermaterial bzw. innerhalb des Elastomermaterials des Wischgummiprofils.
  • Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Inlay so ausgebildet, dass es zwei zu erzeugende Wischgummiprofile zu einem Doppelprofil miteinander verbindet, wobei das Doppelprofil nach der Herstellung durch einen Schneidvorgang im Bereich des Inlays in zwei Einzelwischgummiprofile vereinzelt werden kann. Dazu ist das Inlay beispielsweise derart ausgeführt, dass es einen ersten Lippenbereich für ein erstes Wischgummiprofil gegebenenfalls mit einem ersten Verankerungsmittel zur Verankerung des Inlays am ersten Wischgummiprofil umfasst, sowie einen zweiten Lippenbereich für ein zweites Wischgummiprofil mit gegebenenfalls einem zweiten Verankerungsmittel zur Verankerung des Inlays am zweiten Wischgummiprofil.
  • Auf diese Weise verbrückt das Inlay ein erstes Wischgummiprofil mit einem zweiten Wischgummiprofil unter Ausbildung des Doppelprofils und bildet gleichzeitig den jeweiligen Lippenbereich des später vereinzelten ersten und zweiten Wischgummiprofils.
  • Der Vorteil dieser Ausführungsform ist darin zu sehen, das insbesondere bei Erzeugung eines Doppelprofils die miteinander in Verbindung stehenden Lippenabschnitte der Einzelwischgummiprofile in diesem Verfahrensstadium sehr empfindlich gegenüber mechanischer Verformung sind. Wird dieser Bereich in Form eines Inlays aus einem vergleichsweise harten Material ausgeführt, so tritt eine mechanische Stabilisierung der zu erzeugenden Wischgummiprofile während des Herstellungsverfahrens ein.
  • Ausführungsbeispiele
  • Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden darauf bezugnehmenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Wischgummiprofils gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
  • 2 die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Wischgummiprofils gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
  • 3a3d schematische Querschnitte von erfindungsgemäßen Wischgummiprofilen gemäß alternativer Ausführungsformen des in 2 dargestellten Wischgummiprofils und
  • 4 die schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung des erfindungsgemäßen Wischgummiprofils.
  • Beschreibung der Ausführungsbeispiele
  • Die in den 1 bis 4 verwendeten Bezugszeichen bezeichnen, soweit nicht anders angegeben, stets funktionsgleiche Bau- bzw. Systemkomponenten.
  • In 1 ist ein Wischgummiprofil 10 gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dieses umfasst einen Basisabschnitt 12, der der Halterung des Wischgummiprofils beispielsweise an einer Wischleiste eines Wischblattes für Kraftfahrzeuge dient. Weiterhin umfasst das Wischgummiprofil einen Lippenabschnitt 14, dessen dem Basisabschnitt 12 abgewandte Grenzfläche im Betrieb in Kontakt mit einer zu reinigenden Oberfläche, wie beispielsweise einer Glasscheibe eines Kraftfahrzeugs, kommt. Der Basisabschnitt 12 und der Lippenabschnitt 14 sind beispielsweise über einen sogenannten Kippsteg 16 flexibel miteinander verbunden. Vorzugsweise sind sowohl der Basisabschnitt 12 als auch der Lippenabschnitt 14 aus einem geeigneten elastomeren Material ausgeführt.
  • In einer ersten Ausführungsform ist der gesamte Lippenabschnitt 14 aus einem Material mit einem geringen Reibungskoeffizienten und mit hoher Verschleißfestigkeit gefertigt. Um eine hinreichende Flexibilität des Lippenabschnitts 14 zu erreichen, ist es bevorzugt, als Material mit einem geringen Reibungskoeffizienten und mit hoher Verschleißfestigkeit ebenfalls ein Elastomermaterial einzusetzen.
  • Geeignete Elastomermaterialien für den Lippenabschnitt sind z.B. Naturkautschuk (NR), Chloropren-Kautschuk (CR), Butadien-Kautschuk (BR), Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Ethylen-Propylen-Copolymere (EPM), Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymere (EPDM), Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (EVM), chloriertes Polyethylen (CM), chlorsulfoniertes Polyethylen (CSM), Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR), hydrierter Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (HNBR), Fluorkautschuk (FPM), Polyurethan-Elastomere (PUR), Mischungen aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk und Polyvinylchlorid (NBR/PVC), sowie Mischungen dieser Materialien.
  • Als Elastomermaterial für den Basisabschnitt 12 eignen sich z.B. Ethylen-Propylen-Terpolymere, Naturkautschuk (NR), Chloropren-Kautschuk (CR), Butadien-Kautschuk (BR), Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Polyurethan-Elastomere (PUR), Mischungen aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk und Polyvinylchlorid (NBR/PVC) oder Verschnitte hiervon.
  • Besonders bevorzugt wird für den Basisabschnitt 12 EPDM und für den Lippenabschnitt 14 Naturkautschuk als Material mit geringem Reibungskoeffizient und hoher Verschleißfestigkeit eingesetzt.
  • Da die genannten Elastomermaterialien bei direktem Kontakt mit einer zu reinigenden Oberfläche ein ungenügendes Wischbild und keine ausreichende Verschleißfestigkeit zeigen würden, ist in diesem Bereich des Lippenabschnitts 14 vorzugsweise ein Material vorgesehen, das einen verglichen mit dem Elastomermaterial geringeren Reibungskoeffizienten und eine höhere Verschleißfestigkeit aufweist. Erfindungsgemäß ist dieses Material in Form eines Inlays 18 vorgesehen.
  • Als Material für das Inlay 18 wird beispielsweise ein thermoplastischer Kunststoff vorgesehen. Insbesondere geeignet sind teilkristalline Thermoplasten, die vorzugsweise eine Schmelztemperatur aufweisen, die höher ist als die Vulkanisationstemperatur des den Basisabschnitt 12, den Lippenabschnitt 14 und/oder den Kippsteg 16 bildenden Elastomermaterials.
  • Bei Verwendung eines amorphen Kunststoffs als thermoplastischen Kunststoff weist dieser vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur auf, die höher als die Vulkanisationstemperatur des Elastomermaterials ist. Der Vorteil einer oberhalb der Vulkanisationstemperatur des Elastomermaterials liegenden Schmelztemperatur bei teilkristallinen Kunststoffen bzw. einer oberhalb dieser liegenden Glasübergangstemperatur bei amorphen Kunststoffen ist es, dass die Vulkanisation des Elastomermaterials nach dem Aufbringen des thermoplastischen Kunststoffes erfolgen kann, ohne dass eine Verformung der aus dem thermoplastischen Kunststoff ausgebildeten Bereiche erfolgt. Hierdurch ist es z.B. möglich, eine verbesserte Anbindung des thermoplastischen Kunststoffs an dem Elastomermaterial zu erzielen.
  • Es ist insbesondere bevorzugt, wenn die Schmelztemperatur bei teilkristallinen Kunststoffen mindestens 50° C höher liegt als die Vulkanisationstemperatur des Elastomermaterials bzw. bei amorphen Kunststoffen die Glasübergangstemperatur mindestens 50° C höher liegt als die Vulkanisationstemperatur.
  • Wenn als Material mit geringem Reibungskoeffizienten und hoher Verschleißfestigkeit ein thermoplastischer Kunststoff eingesetzt wird, so ist dieser vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyamid (PA), Polyimid (PI), Polyamidimid (PAI), Polyetherimid (PEI), Polybenzimidazol (PBI), Polyethylenterephthalat (PET), Polyetheretherketon (PEEK), Polyphenylensulfid (PPS), Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen (FEP), Per-fluoralkoxy-Copolymer (PFA), Fluor-Alkoxy-Terpolymer (TFA), Blends aus Perfluoralkoxy-Copolymer und Fluor-Alkoxy-Terpolymer (PFA/TFA), Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE), Polyvinylidenfluorid (PVDF) sowie deren Mischungen.
  • Wenn der thermoplastische Kunststoff ein Polyamid ist, so ist dieser bevorzugt ein Polyamid 6, Polyamid 6.6 oder ein Polyamid 4.6.
  • Neben den vorstehend genannten Homopolymeren und Copolymeren können auch Copolymere aus den zur Herstellung der Homopolymere eingesetzten Monomereinheiten eingesetzt werden.
  • Zur Verbesserung der Witterungs- und Lichtstabilität des thermoplastischen Kunststoffs, insbesondere des Polyamids, ist es bevorzugt, Stabilisatoren einzusetzen. Üblicherweise wird der thermoplastische Kunststoff z.B. mit Ruß eingefärbt. Die üblicherweise eingesetzten Mengen an Ruß liegen im Allgemeinen zwischen 1 und 35 Gew.-%, bevorzugt zwischen 5 und 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse des thermoplastischen Kunststoffs. Üblicherweise eingesetzte Mengen an UV-Stabilisatoren oder Stabilisatoren gegenüber sichtbarem Licht liegen im Allgemeinen zwischen 0,01 und 5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen Kunststoffs. Als UV-Stabilisatoren werden z.B. UV-Absorber wie Ruß, Benzophenon- und Triazol-Verbindungen, HALS (Hindered-Amine-Light-Stabilisators) wie polymere, oligomere oder substituierte HALS, Radikal-Quencher sowie ggf. unterstützende Zusatzstoffe wie Phenole, Phosphite oder Mischungen dieser Stoffe eingesetzt.
  • Mischungen der vorstehend genannten thermoplastischen Kunststoffe werden insbesondere dazu eingesetzt, die Oberflächeneigenschaften des Wischgummiprofils zu optimieren. So ist es z.B. möglich, Mischungen unterschiedlicher Polyamidtypen einzusetzen, wie z.B. Polyamid 6 in Mischung mit Polyamid 6.6.
  • Weiterhin ist es jedoch auch möglich, Polyamid z.B. mit anderen Polymeren zu mischen. Eine geeignete Mischung dieser Art ist z.B. auch Polyamid in Mischung mit Polyethylenterephthalat. Die Anteile der einzelnen Kunststoffe an der Mischung können dabei jeweils im Bereich zwischen 10 und 90 Gew.-% liegen. Bevorzugt liegen die Anteile der einzelnen Polymere im Bereich zwischen 30 und 70 Gew.-%.
  • Um eine gute Fixierung des Inlays 18 insbesondere an dem Lippenabschnitt 14 des Wischgummiprofils 10 zu erreichen, weist das Inlay 18 vorzugsweise zusätzlich ein Verankerungsmittel 20 in Form einer von der Oberfläche des Inlays 18 abstehenden Längsleiste auf. Das Verankerungsmittel 20 befindet sich vorzugsweise in stoffschlüssigem Kontakt mit dem Elastomermaterial des Lippenabschnitts 14, was zu einer zuverlässigen Fixierung des Inlays 18 am Lippenabschnitt 14 führt.
  • Das Inlay 18 kann den Lippenabschnitt 14 auf dessen dem Basisabschnitt 12 abgewandter Grenzfläche vorzugsweise vollflächig bedecken und beispielsweise einen ovalen oder eckigen, insbesondere viereckigen Querschnitt aufweisen. Dabei ist es wünschenswert, dass das als längliches Profil ausgeführte Inlay 18 mindestens eine Längskante, insbesondere zwei Längskanten aufweist, die einen Winkel ≤ 120°, vorzugsweise einen Winkel zwischen 45° und 90° und insbesondere = 90° aufweisen. Die mindestens eine Längskante des Inlays 18 kann beispielsweise als Wischkante des Wischgummiprofils 10 herangezogen werden, die während eines Reiningungsvorgangs auf der zu reinigenden Oberfläche aufliegt und zu einem guten Wischbild bei gleichzeitig geringem Verschleiß und zu einer geringen Geräuschentfaltung führt.
  • In 2 ist ein Wischgummiprofil 10 gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dabei ist das Wischgummiprofil als Doppelprofil 100 ausgeführt, das beispielsweise bei Abschluss des Herstellungsverfahrens bzw. spätestens vor dem Erstgebrauch des Wischgummiprofils 10 zu zwei Einzelprofilen 10a und 10b vereinzelt wird. Der Vorteil des Doppelprofils 100 gemäß 2 besteht darin, dass mechanisch empfindliche Komponenten des Wischgummis 10a, 10b, wie es insbesondere der Lippenabschnitt 14 ist, während des Herstellungsverfahrens selbst zusätzlich stabilisiert und somit gegen mechanische Verformungen geschützt wird.
  • In diesem Fall ist das Inlay 18 als Verbindungsmittel zwischen dem ersten und dem zweiten Einzelprofil 10a, 10b ausgeführt. Das Inlay 18 umfasst somit vorzugsweise ein erstes Längsprofil 18a mit beispielsweise einem ersten Verankerungsmittel 20a sowie ein zweites Längsprofil 18b beispielsweise mit einem zweiten Verankerungsmittel 20b. Zwischen dem ersten und dem zweiten Längsprofil 18a, 18b des Inlays 18 befindet sich vorzugsweise eine Vereinzelungszone 22, innerhalb derer zu Abschluss des Herstellungsverfahrens eine Vereinzelung des ersten und zweiten Einzelprofils 10a, 10b beispielsweise mittels eines Längsschnitts in Erstreckungsrichtung des Doppelprofils 100 erfolgt.
  • In den 3a bis 3d sind Varianten des in 2 abgebildeten Wischgummiprofils dargestellt.
  • So zeigt beispielsweise 3a das in 2 dargestellte Wischgummidoppelprofil 100 in einem schematischen Querschnitt. In 3b ist ein Wischgummidoppelprofil 100 dargestellt, bei dem das Inlay 18 verlängerte Verankerungsmittel 20a, 20b aufweist. In diesem Fall ist die Breite der als Längsleiste ausgebildeten Verankerungsmittel 20a, 20b größer als die Breite des Längsprofils 18a, 18b des Inlays 18.
  • In 3c ist eine weitere Variante des in 2 dargestellten Wischgummidoppelprofils 100 abgebildet. In diesem Fall ist der Vereinzelungsbereich 22 so ausgebildet, dass er aufgrund einer in diesem Bereich vorgesehenen Verdickung 24 zwei einfach für eine entsprechende Schneidvorrichtung anzusteuernde Längsschnittbereiche 26a, 26b aufweist, sodass ein definierter Vereinzelungsprozess des Wischgummidoppelprofils 100 zu den einzelnen Wischgummiprofilen 10a, 10b erfolgen kann.
  • Das in 3d dargestellte Wischgummidoppelprofil 100 umfasst ein Inlay 18, das zwei Längsprofile 18a, 18b umfasst, die jeweils nur eine dem Vereinzelungsbereich 22 zugewandte Längskante aufweisen, die jeweils als Wischkante für den späteren Gebrauch der Wischgummiprofile 10a, 10b zur Reinigung einer zu reinigenden Oberfläche zur Verfügung stehen.
  • Es ist durchaus ebenfalls Gegenstand der Erfindung, Einzelmerkmale der in den 1, 2 und 3a bis 3d dargestellten Ausführungsformen miteinander zu kombinieren.
  • In 4 ist schematisch ein Herstellungsverfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Wischgummiprofils 10, 100 dargestellt. Dabei wird einer Extrusionsvorrichtung 30, mittels der aus einem Elastomermaterial das Wischgummiprofil 10 hergestellt wird, das Inlay 18 vorzugsweise in Form eines Endlosstranges 32 in vorkonfektionierter Form zugeführt und das Wischgummiprofil 10 umfassend Basis- und Lippenabschnitt 12, 14 sowie Kippsteg 16, mit dem Inlay 18 coextrudiert. Das dabei resultierende, insbesondere in Form des Doppelprofils 100 vorliegende Wischgummiprofil wird durch das bereits vorkonfektionierte Inlay 18 mechanisch stabilisiert und beispielsweise einer Vulkanisierungsvorrichtung 34 zur Aushärtung des Wischgummiprofils 10, 100 zugeführt. Das ausgehärtete Doppelprofil 100 wird dann einem nicht dargestellten Vereinzelungsprozess unterworfen zur Erzeugung der Wischgummiprofile 10a, 10b.
  • Eine alternative Ausführungsform sieht vor, dass das Wischgummiprofil 10 durch ein Spritzgussverfahren hergestellt wird. In diesem Fall wird eine entsprechende Spritzgussform vorzugsweise zunächst mit dem bereits vorkonfektionierten Inlay 18 bestückt, die Form dann geschlossen und mit mindestens einem Elastomermaterial zur Erzeugung des Basisabschnitts 12, des Lippenabschnitts 14 und des Kippstegs 16 bestückt. Nach Aushärtung des Wischgummiprofils 10 wird dieses entformt und steht der weiteren Verwendung zur Verfügung.
  • Das erfindungsgemäße Wischgummiprofil ist geeignet zur Anwendung bei Kraftfahrzeugen insbesondere als Scheibenwischer oder für Wischvorrichtungen von Scheinwerfern und Seitenscheiben sowie als Wischvorrichtung für Schienenfahrzeuge.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 3527093 A [0004]
    • DE 102009001365 A1 [0005]
    • DE 102008040875 A1 [0008]

Claims (10)

  1. Wischgummiprofil aus einem Elastomermaterial, umfassend einen Basisabschnitt (12) und einen Lippenabschnitt (14), wobei der Lippenabschnitt (14) eine Oberfläche aus einem Material mit einem auf das Elastomermaterial bezogen geringeren Reibungskoeffizienten aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Material mit einem bezogen auf das Elastomermaterial geringeren Reibungskoeffizienten in Form eines am Lippenabschnitt (14) des Wischgummiprofils (10, 10a, 10b, 100) angebrachten Inlays (18) ausgeführt ist.
  2. Wischgummiprofil nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Inlay (18) eine Verankerung (20, 20a, 20b) umfasst, mit der das Inlay (18) am Lippenabschnitt (14) des Wischgummiprofils (10, 10a, 10b, 100) formschlüssig umfasst und so in seiner Position am Lippenabschnitt (14) des Wischgummiprofils (10, 10a, 10b, 100) fixiert ist.
  3. Wischgummiprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Inlay (18) den Lippenabschnitt (14) des Wischgummiprofils (10, 10a, 10b, 100) bildet und mindestens eine Längskante aufweist, die einen Winkel von ≤ 120° umfasst.
  4. Wischgummiprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material mit einem bezogen auf das Elastomermaterial geringeren Reibungskoeffizienten ein Polyolefin, ein Polyamid, ein Perfluoralkoxy-Copolymer, ein Ethylen-Tetrafluorethylen, ein Polyvinylidenfluorid oder eine Mischung derselben umfasst.
  5. Verfahren zur Herstellung eines Wischgummiprofils nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Basisabschnitt (12) und ein Lippenabschnitt (14) des Wischgummiprofils (10, 10a, 10b, 100) aus einem Elastomermaterial gefertigt wird und mit einem vorkonfektionierten Inlay (18) aus einem Material versehen wird, das einen bezogen auf das Elastomermaterial geringeren Reibungskoeffizienten aufweist.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisabschnitt (12) und/oder der Lippenabschnitt (14) des Wischgummiprofils (10, 10a, 10b, 100) mittels eines Coextrusionsverfahrens hergestellt wird, wobei das Inlay (18) in Form eines bereits vorkonfektionierten Materialstrangs (32) einer Extrusionsvorrrichtung (34) zugeführt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisabschnitt (12) und/oder der Lippenabschnitt (14) des Wischgummiprofils (10) mittels eines Spritzgussverfahrens hergestellt wird, wobei zunächst in die Spritzgussform mindestens ein Inlay (18) aus einem Material, das bezogen auf das Elastomermaterial des Wischgummiprofils (10) einen geringeren Reibungskoeffizienten aufweist, eingelegt wird und nachfolgend das Elastomermaterial zur Erzeugung des Basisabschnitts (12) und/oder des Lippenabschnitts (14) des Wischgummiprofils (10) in die Spritzgussform eingeführt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Inlay (18) so ausgeführt ist, dass es zwei Lippenabschnitte (14) zweier Wischgummiprofile (10a, 10b) miteinander verbindet.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Inlay (18) ein erstes Längsprofil (18a) mit einem ersten Verankerungsmittel (20a) für ein erstes Wischgummiprofil (10a) umfasst, sowie ein zweites Längsprofil (18b) mit einem zweiten Verankerungsmittel (20b) für ein zweites Wischgummiprofil (10b).
  10. Verwendung eines Wischgummiprofils nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Reinigung von Glasoberflächen von Kraftfahrzeugen oder Schienenfahrzeugen.
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