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GEGENSTAND DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft eine Innenverkleidung einer Fahrzeugtür, die benachbart zu einem Fahrzeugsitz angeordnet ist.
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STAND DER TECHNIK
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Die komfortable Handhabung von Fahrzeugelementen ist ein wichtiger Aspekt aus Sicht des Benutzers. Insbesondere bei Fahrzeugen des oberen Preissegments stellt der bereitgestellte Komfort ein nach wie vor entscheidendes Verkaufsargument dar. In diesem Zusammenhang wird seitens der Kunden immer mehr vorausgesetzt, dass zusätzlicher Komfort nicht durch Nachteile, wie beispielsweise eine komplexere Bedienung oder ein Verlust an Übersichtlichkeit, erkauft wird. Es wird im Gegenteil erwartet, dass der Komfort eines Fahrzeugelements ohne Lernaufwand oder zusätzliche Handgriffe auf einfache Weise in das Fahrzeug integriert ist.
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Bisherige Überlegungen und angestrebte Verbesserungen der Ergonomie eines Fahrzeugs beschränken sich zumeist auf einen Zustand, in dem sich der Benutzer bereits innerhalb des Fahrzeugs befindet. Beispiele hierfür sind Bedienelemente zum Betrieb des Fahrzeugs, wie zum Beispiel die Sitzverstellung, die Bedienung von Schaltern oder der Betrieb von Multimediasystemen.
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Hingegen beschäftigt sich die Fahrzeugentwicklung nur in einem geringeren Ausmaß mit Systemen, die sich mit der Ergonomie des Fahrzeugs beschäftigen, bevor der Benutzer in das Fahrzeug einsteigt. Darunter fallen Bedienelemente wie Fernbedienungen, Beleuchtung, aber auch Ein- bzw. Ausstiegshilfen. Letztere sollen vor allem einem Benutzer das Einsteigen in ein bzw. Aussteigen aus einem Fahrzeug erleichtern. Aufgrund der Altersstruktur bei Fahrzeugkäufern ist diesbezüglich insbesondere das obere Preissegment eine interessante Zielgruppe. Jedoch handelt es sich bei den auf dem Markt erhältlichen Systemen im Allgemeinen um sehr komplexe Systeme bzw. Konstruktionen. Dies führt im Allgemeinen mehrere Nachteile mit sich. So ist die Komplexität ursächlich für eine aufwändige Herstellung und Montage, die die Herstellungskosten eines solchen Systems und damit auch den Preis für den Endkunden in die Höhe treibt. Zudem ziehen derartige Systeme oft einen nicht unerheblichen Bedienungsaufwand nach sich, mit der Folge, dass diese Systeme zwar vorhanden sind, im Endeffekt jedoch nicht genutzt werden. Nachteilig kommt hinzu, dass solche an einem Fahrzeugsitz angebrachten Systeme immer auch ein mehr an Gewicht hervorrufen, und zwar besonders wenn sie über einen Antrieb, wie zum Beispiel einen Elektromotor, betrieben werden. Nicht zuletzt widersprechen bisherige Systeme zudem dem allgemeinen Trend, das Gewicht von Fahrzeugen zu vermindern, um den Energieverbrauch zu senken und so die immer enger vorgeschriebenen Emissionsziele zu erreichen.
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Ein Beispiel für so ein zuvor genanntes Einstiegs- bzw. Ausstiegsunterstützungssystem wurde in der
US 6,557,919 B2 offenbart. Dabei bezieht sich dieses explizit auf einen sich drehenden Sitz für ein Fahrzeug zur Benutzung von älteren Personen oder Personen mit Behinderungen. Dabei befasst sich der offenbarte Fahrzeugsitz mit der Aufgabe, ohne auf Kosten von Fußraum des Bedieners, gut bedienbar zu sein. Diesbezüglich offenbart die
US 6,557,919 B2 einen sich drehenden Fahrzeugsitz, der eine Dreh-Unterstützungsbasis zur drehbaren Unterstützung eines Sitzkörpers, eine Längsrichtungs-Unterstützungsbasis zum Unterstützen und Bewegen der Dreh-Unterstützungsbasis in einer Längsrichtung eines Fahrzeugs, und ein Kupplungsanordnungsmittel einschließt, das zwischen dem Sitzkörper und der Längsrichtungs-Unterstützungsbasis zum Koppeln der Rotationsbewegung und der Bewegung in Längsrichtung des Sitzkörpers angeordnet ist. Es handelt sich dabei also um einen durchaus komplexen Aufbau mit den zuvor bereits ausgeführten Nachteilen.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es war somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Einstiegs- bzw. Ausstiegsunterstützungssystem bereitzustellen, das primär den Einstieg in ein bzw. Ausstieg aus einem Fahrzeug erleichtert. Jedoch sollte dies im Gegensatz zu dem oben gezeigten Stand der Technik mit einer möglichst einfachen Handhabung und einem einfachen leichtgewichtigen Aufbau umgesetzt werden. Darüber hinaus dient das System zur Optimierung des vorhandenen Bauraums.
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Ein derartiges Ein- und Ausstiegsunterstützungssystem ist über die Innenverkleidung einer Fahrzeugtür gemäß des unabhängigen Anspruchs 1 definiert. Weiterhin beschreiben die vom Anspruch 1 abhängen Ansprüche weitere bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, einen Abschnitt, der herkömmlicherweise Bestandteil des Fahrzeugsitzes ist, von diesem zu trennen und einem anderen Bauteil, hier der Innenverkleidung, zuzuordnen, so dass er mit der Türinnenverkleidung bewegbar ist, aber in einer Position seine übliche Funktion im Zusammenspiel mit dem Fahrzeugsitz beibehält.
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Demnach stellt die vorliegende Erfindung eine Innenverkleidung einer Fahrzeugtür bereit, die benachbart zu einem Fahrzeugsitz angeordnet ist. Dabei weist die Innenverkleidung ein im geschlossenen Zustand der Fahrzeugtür mit dem Fahrzeugsitz zusammenwirkendes Sitzsegment, bevorzugt eine Sitzwange, auf. Das Sitzsegment ist relativ zu dem Sitz zwischen einer Sitzposition und einer Hilfsposition bewegbar.
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Die Integration des Sitzsegmentes in die Innenverkleidung hat den Vorteil, dass die Einstiegshilfe im Wesentlichen in den normalen Bedienungsablauf des Fahrzeugs integriert ist. Anstatt zusätzliche Bedienelemente betätigen zu müssen, genügt bei der vorliegenden Erfindung das einfache Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür seitens des Benutzers. Der Anspruch an die Handhabbarkeit bzw. Bedienung dieser Einstiegs- bzw. Ausstiegshilfe ist somit minimal.
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Die durch die erfindungsgemäße Innenverkleidung besonders vorteilhafte Integration eines Einstiegs- bzw. Ausstiegsunterstützungssystems in eine Fahrzeugtür funktioniert wie folgt. Öffnet der Benutzer die Fahrzeugtür des Fahrzeugs, entfernt sich das mit der Innenverkleidung verbundene Sitzsegment von dem Fahrzeugsitz von der Sitzposition in die Hilfsposition. In der Hilfsposition wird das Einsteigen in bzw. das Aussteigen aus dem Fahrzeug erheblich erleichtert, da das im geschlossenen Zustand der Fahrzeugtür mit dem Fahrzeugsitz zusammenwirkende Sitzsegment nunmehr von dem Fahrzeugsitz getrennt ist. Das Sitzsegment erstreckt sich bevorzugt über wenigstens einen Teil der Sitzfläche und/oder der Rückenlehne. Dabei hat es primär eine seitenstabilisierende Funktion. Bei üblichen Fahrzeugsitzen ist das Sitzsegment dagegen als Teil der gesamten Sitzfläche integriert und muss somit bei jedem Einsteigen bzw. Aussteigen überwunden werden. Im Fall einer Sitzwange entfällt so eine Einstiegshürde, die insbesondere bei sportlichen Fahrzeugen eine durchaus signifikante Höhe aufweisen kann. Befindet sich das Sitzsegment hingegen erfindungsgemäß in der Innenverkleidung, was den Wechsel zwischen der Sitzposition und der Hilfsposition ermöglicht, ist hingegen ein einfacher Einstieg bzw. Ausstieg mit einem erheblich geringeren Aufwand und damit gesteigerten Komfort gegeben.
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Hat der Benutzer im Fahrzeug Platz genommen und schließt die Fahrzeugtür, so bewegt sich das an der Innenverkleidung befindliche Sitzsegment in die während der Benutzung des Fahrzeugs vorgesehene Sitzposition. Mit anderen Worten kehrt das Sitzsegment in die Stellung zurück, in der es mit dem Fahrzeugsitz zusammenwirkt. Damit kann das in der Sitzposition befindliche Sitzsegment die vorgesehene Funktion erfüllen, wie zum Beispiel das Stabilisieren und/oder Schützen des Benutzers während des Fahrzeugbetriebs.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Innenverkleidung mit dem erfindungsgemäßen Sitzsegment in der Sitzposition zumindest bereichsweise mit dem Sitz in Kontakt.
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Dieser Kontakt hat den Vorteil, dass die Innenverkleidung zumindest abschnittsweise bündig an dem Fahrzeugsitz anliegt und somit eine sich gegenseitig stützende und stabilisierende Wirkung zwischen dem Fahrzeugsitz und dem Sitzsegment der Innenverkleidung erreicht wird. Daher kann die Innenverkleidung ihre Stützfunktion in dieser Ausführungsform besonders stabil erreichen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist in der Sitzposition zwischen der Innenverkleidung und dem Fahrzeugsitz ein Spalt ausgebildet.
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Ein in der Sitzposition zwischen dem Sitzsegment der Innenverkleidung und dem Fahrzeugsitz bestehender Spalt hat den Vorteil, dass im Bereich des Spalts während der Bewegung von der Sitzposition in die Hilfsposition oder umgekehrt einem Reibkontakt zwischen dem Fahrzeugsitz und dem Sitzsegment der Innenverkleidung vorgebeugt wird. Damit werden eine Abnutzung und damit verbundene ästhetisch nachteilige Abnutzungsspuren vermieden. Der Spalt kann sich in der Sitzposition über das gesamte Sitzsegment erstrecken, das mit dem Fahrzeugsitz zusammenwirkt, oder auch nur abschnittsweise vorhanden sein.
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Zudem ist es möglich, dass der Spalt zusätzliche oder ergänzende Funktionen aufweist, wie zum Beispiel die Beleuchtung des Innenraums oder das Zuführen oder der Entzug von Wärme zur Klimatisierung des Sitzbereichs. Es liegt weiterhin im Bereich der Erfindung, wenn der Spalt veränderlich, das heißt flexibel, gestaltet ist, sodass er primär bei Nichtverwendung des Fahrzeugsitzes besteht, während er bei seiner Verwendung zumindest teilweise durch das Gewicht des Benutzers geschlossen wird. Hierbei ergibt sich wie in der zuvor genannten Ausführungsform der Vorteil einer besonders stabilen Stützfunktion der erfindungsgemäßen Innenverkleidung. Das Risiko, dass der Insasse beim Schließen der Tür z. B. Kleidungsstücke zwischen Sitzfläche und dem türseitig integrierten Sitzsegment einklemmt, wird durch den Spalt deutlich reduziert.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Innenverkleidung einen Verstellmechanismus auf, über den die Innenverkleidung in mindestens einer Richtung verstellt werden kann. Dabei ist die Verstellung der Innenverkleidung bevorzugt an eine Verstellung des Sitzes gekoppelt.
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Diese Ausführungsform ermöglicht, dass die Innenverkleidung der eingestellten Position des Fahrzeugsitzes angepasst werden kann. Dies ist gerade bei den in einem Fahrzeug üblicherweise verstellbaren Vordersitzen, aber auch bei verstellbaren Rücksitzen von Bedeutung. Auch hier ergibt sich wieder eine erheblich vereinfachte Bedienung im Verhältnis zum Stand der Technik, wenn die Verstellung der Innenverkleidung an die Verstellung des Sitzes gekoppelt ist. Mit anderen Worten folgt auch hier die Innenverkleidung dem bei einer Verstellung durchgeführten Bewegungsablauf, ohne dass der Benutzer entsprechend gesondert aktiv werden muss. Eine Bedienung der Innenverkleidung ist in dieser Ausführungsform somit ebenfalls in den normalen Bedienungsablauf des Fahrzeugsitzes integriert. Allerdings kann auch ohne eine derartige Kopplung ein erheblicher Komfortgewinn und eine optimierte Stützfunktion des mit der Innenverkleidung verbundenen Sitzsegments erreicht werden.
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Der Verstellmechanismus ist bevorzugt als einfacher mitlaufender Verstellmechanismus ausgeführt, das heißt er benötigt keine zusätzlichen Antriebsmittel, sondern kann entweder per Hand manuell eingestellt werden, oder er wird im Falle der Kopplung mit dem Verstellmechanismus des Fahrzeugsitzes durch dessen Bewegung mitgenommen. Selbstverständlich ist es auch möglich, Antriebselemente in die Innenverkleidung zu integrieren, um eine Kopplung der Bewegung des Sitzsegmentes der Innenverkleidung mit dem Fahrzeugsitz zu erreichen.
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Die Komplexität der durch den Verstellmechanismus ausgeführten Bewegung kann dabei entweder nur einen Teil der Verstellbewegungen des Sitzes umfassen, oder auch sämtliche Bewegungen, die der Sitz ausführt. Dabei eignet sich die Kopplung der Verstellbewegungen der Innenverkleidung an die Verstellbewegungen des Sitzes insbesondere für in einer im Wesentlichen zu der Innenverkleidung parallelen Ebene erfolgende Bewegungen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind in der Innenverkleidung ein Leuchtmittel, ein Fach und/oder ein Bedienelement integriert.
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Durch diese Ausführungsform kann der im Regelfall nicht genutzte Fahrzeuginnenraum einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden. Dies ist insbesondere für den ungenutzten Raum zwischen der Fahrzeugtür und dem Fahrzeugsitz der Fall. Eine derartige Integration der vorgenannten Elemente kann dabei einen zusätzlichen Bedienkomfort erreichen oder einen anderweitigen Zweck erfüllen, wie zum Beispiel einen durch ein Leuchtmittel erzeugten vorteilhaften ästhetischen Effekt oder bereitgestellte Sichthilfe. Ein integriertes Bedienelement kann sowohl zur Bedienung des Verstellmechanismus des Sitzsegmentes der Innenverkleidung, aber auch oder stattdessen zur Bedienung anderer Fahrzeugelemente verwendet werden. Das Leuchtmittel kann zur Beleuchtung des Fahrzeuginnenraums in der Sitzposition dienen und/oder als Einstiegshilfe durch Beleuchtung des Einstiegsbereichs eines Fahrzeugs. Auch hierbei wird ein zusätzlicher Gewinn an Komfort erreicht. Die Anordnung des Leuchtmittels, des Fachs und/oder des Bedienelements liegt dabei bevorzugt neben dem Sitzsegment, welches an die Innenverkleidung angebunden ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Innenverkleidung eingerichtet, Stoßkräfte aufzunehmen.
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Eine derartige Ausführung der Innenverkleidung hat den Vorteil, dass sie dem Benutzer des Fahrzeugs eine zusätzliche, möglicherweise sicherheitsrelevante, Stützfunktion zur Verfügung stellt. Diese kann für abrupte Fahrzeugmanöver und/oder den Fall einer Fahrzeugkollision gedacht sein. Für die Aufnahme hoher Stoßkräften kann es zudem von Vorteil sein, einen Airbag in die Innenverkleidung zu integrieren. Im Fall eines entsprechend starken Stoßes würde dann der ausgelöste Airbag den Benutzer des Fahrzeugsitzes zwischen dem Sitzsegment der Innenverkleidung und der Fahrzeugtür schützen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird ein Fahrzeugsitz bereitgestellt, der eine Innenverkleidung gemäß einer der zuvor genannten Ausführungsformen aufweist.
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Die Kombination eines Fahrzeugsitzes mit einer Innenverkleidung hat den Vorteil, dass der Fahrzeugsitz exakt an die funktionelle Innenverkleidung mit dem Sitzsegment angepasst ist und umgekehrt, um eine optimale Funktion mit den zuvor genannten Vorteilen gewährleisten zu können. Selbstverständlich ist es genauso denkbar, eine erfindungsgemäße Innenverkleidung auch nachträglich zu einer Fahrzeugtür hinzuzufügen, um einem Benutzer die genannten Vorteile zur Verfügung zu stellen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Fahrzeugsitz auf der der Innenverkleidung gegenüber liegenden Fahrzeugsitzseite eine Sitzwange auf. Diese Sitzwange ist bevorzugt entsprechend dem mit dem Fahrzeugsitz zusammenwirkenden Sitzsegment ausgebildet.
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Eine derartige Ausführungsform ruft bei einem Benutzer durch die zumindest teilweise vorhandene Symmetrie einen vorteilhaften ästhetischen Effekt hervor. Ein solcher Effekt kann allerdings auch bei entsprechender Gestaltung mit einer ansprechenden asymmetrischen Ausführung der Sitzwange im Verhältnis zu dem Sitzsegment der Innenverkleidung erreicht werden. Zudem können Sitzwange und Sitzsegment ästhetisch und/oder funktionell gleichwertig oder unterschiedlich ausgeführt werden. So kann zum Beispiel in der Innenverkleidung ein Bedienelement integriert sein, in der Sitzwange der der Innenverkleidung gegenüberliegenden Fahrzeugsitzseite jedoch nicht oder umgekehrt. Dies trifft auch auf eine beliebige Kombination oder auch einzelne Merkmale der zuvor genannten Funktionen oder Elemente zu.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Fahrzeugsitz ein Rücksitz.
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Insbesondere diese Ausführungsform hat den Vorteil eines besonders einfachen Aufbaus der Innenverkleidung mit dem Sitzsegment, da im Allgemeinen Fahrzeugsitze im Fond eines Fahrzeugs zumindest nur eingeschränkte Einstellmöglichkeiten aufweisen. Zudem sind derlei Einstellungsmöglichkeiten hauptsächlich auf die Rückenlehne der Fahrzeugsitze beschränkt. Auch wenn jede der zuvor genannten Ausführungsformen der Innenverkleidung sowohl auf die Sitzfläche als auch auf die Rückenlehne anwendbar ist, so wird in dieser Ausführungsform das Sitzsegment der Innenverkleidung bevorzugt auf den Sitzbereich des Fahrzeugsitzes beschränkt.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine Mittelkonsole bereitgestellt, die zumindest auf einer einem Sitz zugewandten Seite eine Mittelkonsolensitzwange aufweist.
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Die Mittelkonsolensitzwange kann dabei mit den Merkmalen einer Innenverkleidung mit einem Sitzsegment gemäß den zuvor genannten Ausführungsformen ausgeführt sein. Ebenso ist es hier eine sinnvolle Option, den Bereich dieser Mittelkonsolensitzwange mit der Funktion eines Tisches zu erweitern. Entweder die Sitzwange selbst wird als Tisch herausgedreht bzw. heraus geklappt oder ein ausfahrbarer (Klapp-)Tisch wird durch die Sitzwange elegant und ohne zusätzliche Elemente bzw. Baugruppen verdeckt.
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In dieser Ausführungsform können dementsprechend beide Seiten des Sitzes (in Fahrtrichtung links und rechts) symmetrisch ausgeführt werden, was auf einfache Weise einen angenehmen ästhetischen Effekt hervorrufen kann. Wie bereits beschrieben, kann ein solcher Effekt aber durchaus auch durch eine asymmetrische Gestaltung erreicht werden. Gleiches gilt für die funktionalen Aufgaben der Mittelkonsolensitzwange und der Innenverkleidung mit dem Sitzsegment. In sämtlichen Ausführungsformen kann sowohl die Mittelkonsolensitzwange als auch die Innenverkleidung mit dem Sitzsegment und/oder dem Rückenlehnenbereich des Fahrzeugsitzes zusammenwirken. Eine erfindungsgemäße Mittelkonsole mit Mittelkonsolensitzwange hat entsprechend der Innenverkleidung mit dem mit dem Fahrzeugsitz zusammenwirkendem Sitzsegment ebenfalls den Vorteil, dass zuvor nicht genutzter Fahrzeugraum auf sinnvolle Weise genutzt werden kann.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die Vorteile und Besonderheiten der vorliegenden Erfindung kann am Besten im Zusammenhang mit den dazugehörigen Figuren verstanden werden, bei denen:
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1 eine erfindungsgemäße Innenverkleidung zeigt, die ein mit einem Fahrzeugsitz zusammenwirkendes Sitzsegment aufweist,
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2 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Innenverkleidung in Bezug zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs von innen nach außen zeigt,
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3 die Schnittebene A-A aus 2 zeigt und zwar als verschiedene Ausführungsformen bezüglich des Zusammenwirkens des Sitzsegmentes der Innenverkleidung mit dem Fahrzeugsitz.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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1 zeigt eine Frontalansicht eines Fahrzeugsitzes 22 gegen die Fahrtrichtung des Fahrzeugs. In der Fahrzeugtür 10 ist eine Innenverkleidung 12 integriert bzw. montiert, die erfindungsgemäß mit einem Sitzsegment 14 ausgeführt ist. Das Sitzsegment 14 wirkt mit der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes 20 zusammen, indem es eine Sitzwange für den Fahrzeugsitz 20 ausbildet. Allerdings ist es ebenso im Sinne der Erfindung, dass das Sitzsegment 14 nicht wie dargestellt die komplette Sitzwange ausbildet, sondern nur einen Teil davon. Zudem ist es möglich, dass sich das mit dem Fahrzeugsitz 20 zusammenwirkende Sitzsegment 14 der Innenverkleidung 12 nicht nur auf den Bereich der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes 20 beschränkt, sondern sich zudem in den Bereich der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes 20 erstreckt oder sich auch nur auf den Rückenlehnenbereich des Fahrzeugsitzes 20 beschränkt. Auf der Sitzseite, die der Innenverkleidung 12 gegenüberliegt, befindet sich eine Mittelkonsole 30, in die in der 1 gezeigten Ausführungsform eine Sitzwange 22 integriert ist. Für diese Sitzwange 22 gilt das für das Sitzsegment 14 zuvor gesagte bezüglich Ausdehnung und Funktion entsprechend.
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Über den Pfeil 15 wird eine Verstellmöglichkeit der Innenverkleidung 12, zumindest des Sitzsegmentes 14 schematisch angedeutet. Genauer gesagt ist in der dargestellten Ausführungsform, wenn auch nicht im Detail gezeigt, ein Verstellmechanismus integriert. Die Mittelkonsolensitzwange 22 ist eine bevorzugte Ausführungsform und kann somit auch durchaus weggelassen werden. Dasselbe gilt auch für den Verstellmechanismus. Die Innenverkleidung 12 kann sich entweder über die gesamte Innenfläche der Fahrzeugtür 10 erstrecken oder auch nur einen Teil der Innenverkleidung der Fahrzeugtür 10 ausbilden.
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Des Weiteren ist zwischen dem Sitzsegment 14, der Innenverkleidung 12 und dem Fahrzeugsitz 20 ein bestehender Spalt 16 angedeutet. Der Spalt 16 kann zumindest in dem Abschnitt, der mit dem Sitzbereich des Fahrzeugsitzes 20 zusammenwirkt, bei Benutzung verengt werden. Dies kann zum Beispiel auf Grund des Körpergewichts des Benutzers verursacht werden. Wie in 1 zu erkennen, ist die Mittelkonsolensitzwange 22 ebenfalls mit einem Spalt 16 ausgeführt. Über den Spalt 16 kann ein zusätzlicher optischer Effekt, wie z. B. durch ein in den Spalt integriertes Leuchtmittel, erreicht werden. Dabei kann das Leuchtmittel außerdem oder alternativ bei Öffnung der Fahrzeugtür 10 den Einstiegsbereich in das Fahrzeug auf vorteilhafte Weise ausleuchten. Weiterhin ist es möglich, andere Verkehrsteilnehmer durch ein derartiges Leuchtmittel auf eine geöffnete Fahrzeugtür 10 aufmerksam zu machen. Es können auch andere oder weitere Funktionen für den Spalt 16 vorgesehen sein, wie beispielweise die Verwendung des Spalts 16 zur Klimatisierung des Sitzes. Weiterhin können in die Innenverkleidung 12 Bedienelemente, wie zum Beispiel Schalter zur Bedienung von Fahrzeugelementen, integriert sein. Eine weitere Alternative oder Ergänzung ist, ein Staufach in der Innenverkleidung zwischen dem Sitzsegment 14 und der Fahrzeugtür 10 vorzusehen.
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2 zeigt ebenfalls eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Innenverkleidung 12, die an einer Fahrzeugtür 10 montiert ist. Dabei ist das Sitzsegment 14 der Innenverkleidung 12 sowohl ergonomisch als auch durch die genaue Bestimmung eines Fugenbildes bzw. Fugentyps zur Erzeugung eines gewünschten ästhetischen Gesamteindrucks an den Fahrzeugsitz, genauer gesagt die Sitzfläche des Fahrzeugsitzes 20, angepasst. Durch eine derartige Anpassung kann eine optimale Stützfunktion des Sitzsegmentes 14 erreicht werden. Zudem ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein durchgehender Kontakt von zumindest der dem Fahrzeugsitz 20 zugewandten Kante des Sitzsegmentes 14 vorgesehen. Diese und andere Ausführungsformen bzw. die verschieden Fugenarten werden in der nachfolgenden 3 in dem gezeigten Schnittbereich A-A veranschaulicht. So ist in der 3(a) eine Schnittansicht der Innenverkleidung 12 und des Fahrzeugsitzes 20 zu sehen, die das Zusammenspiel zwischen dem Sitzsegment 14, der Innenverkleidung 12 und dem Fahrzeugsitz 20 veranschaulicht. Es versteht sich, dass die in 2 eingezeichnete Schnittebene A-A auch in einem beliebigen anderen Bereich des Sitzsegmentes 14 liegen kann. Genauso kann eine beliebige Kombination der Querschnitte aus den 3(a), (b) und (c) für ein Sitzsegment 14 der Innenverkleidung 12 vorgesehen sein. Weiterhin kann sich wie zuvor bereits beschrieben das Sitzsegment 14 auf den Bereich der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes 20 und/oder auf den Bereich der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes 20 erstrecken.
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Wieder Bezug nehmend auf die 3(a), existiert ähnlich wie in 1, eine Fuge bzw. ein Spalt 16 zwischen dem Fahrzeugsitz 20 und dem Sitzsegment 14 der Innenverkleidung 12. Für eine optimale Ausführung der Stützfunktion des Sitzsegmentes 14 kann es vorgesehen sein, diesen so elastisch auszuführen, dass der Spalt 16 bei Benutzung des Fahrzeugsitzes 20 zumindest teilweise eingeengt oder geschlossen wird. Mit anderen Worten würde sich das Sitzsegment 14 durch die von dem Benutzer ausgeübte Gewichtskraft auf den Randbereich des Fahrzeugsitzes 20 absenken und den Spalt 16 zumindest teilweise verengen oder sogar schließen.
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In 3(b) ist eine weitere Konfiguration der Innenverkleidung 12 und insbesondere des Sitzsegmentes 14 im Zusammenspiel mit dem Fahrzeugsitz 20 zu sehen. Sowohl in 3(a) als auch in 3(b) wird ein Teil der Stützfunktion durch den Fahrzeugsitz 20 selbst übernommen, der in seinem seitlichen Randbereich eine Erhebung aufweist. In 3(b) liegt das Sitzsegment 14 der Innenverkleidung 12 lediglich an dem Fahrzeugsitz in der Sitzposition der Innenverkleidung 12 an. Im Gegensatz dazu liegt die Innenverkleidung 12 in der Ausführungsform 3(a) nicht nur an, sondern überdeckt den Randbereich bzw. die Sitzfläche des Fahrzeugsitzes 20 zumindest abschnittsweise. Das ausschließliche Anliegen des Sitzsegmentes 14 der Innenverkleidung 12 an dem Fahrzeugsitz 20 hat dabei den Vorteil, dass ein Spalt 16 auch bei Benutzung des Fahrzeugsitzes 20 im Wesentlichen bestehen bleibt.
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Leichte Abweichungen im Spalt 16 sind insbesondere in der Ausführungsform der 3(a) für das menschliche Auge nicht sichtbar. Der Spalt 16 der 3(b) ist für die zuvor genannten Funktionen des Lichtspalts oder der Klimatisierung besonders geeignet, da durch seine strukturelle Anordnung eine Verengung desselben vermieden wird. Bei einer nachträglichen Ausrüstung der Fahrzeugtür 10 mit der Innenverkleidung 12 ist in dieser Ausführungsform zudem eine Anpassung leichter zu erreichen. So ist es z. B. möglich, eine bereits existierende Sitzwange des Fahrzeugsitzes einfach von außen zu ergänzen. Auch kann insbesondere bei der Ausführungsform der 3(b) auf einen Verstellmechanismus bei kleinen Verstellbereichen des Fahrzeugsitzes 20 verzichtet werden, da sich der Fahrzeugsitz 20 im Wesentlichen parallel zu der zum Fahrzeug senkrechte Ebene bewegt.
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Die Ausführungsform der 3(c) zeigt einen Abschnitt eines Sitzsegmentes 14 der Innenverkleidung 12, der ohne einen Spalt 16 direkt mit dem Fahrzeugsitz 20 in Kontakt kommt bzw. ist. Damit wird eine besonders stabile Stützfunktion des Sitzsegmentes 14 erreicht und eine sehr schmale Fuge erzeugt. Die Kontaktfläche mit dem Fahrzeugsitz wird gering gehalten und führt somit nur geringe Abnutzungserscheinungen mit sich. Insbesondere bei der in der 3(c) dargestellten Ausführungsform kann eine Integration eines Lichtmittels auf der Unterseite der Innenverkleidung 12 in der Hilfsposition, das heißt bei geöffneter Fahrzeugtür, eine besonders effiziente Beleuchtung des Einstiegsbereichs des Fahrzeugs erreichen.
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Zusammengefasst stellt die erfindungsgemäße Innenverkleidung 12 einer Fahrzeugtür 10 somit ein funktionell einfaches, in die Bedienung des Fahrzeugs integriertes, kostengünstiges und leichtes Fahrzeugelement zur Verfügung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6557919 B2 [0005, 0005]