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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Durchführung einer Gebäudezugangskontrolle, insbesondere eine Gebäudezugangskontrolle mithilfe einer Türkamera.
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1 zeigt ein herkömmliches Gebäudezugangskontrollsystem. In einem Gebäude bzw. einem Haus G befindet sich eine Tür T, über die eine Person Pa Zugang zu dem Gebäude G erlangen kann. Dabei wird mittels einer Türkamera TK das Gesicht der vor dem Gebäude G stehenden Person Pa erfasst und durch eine Signalverarbeitungseinheit SV verarbeitet. Die Signalverarbeitungseinheit SV wertet aus den von der Türkamera TK gelieferten Bilddaten mindestens ein Kamerabild für einen Bildschirm BS aus. Auf dem Bildschirm BS erscheint somit ein Kamerabild des Gesichtes der vor dem Gebäude G stehenden Person Pa. Eine innerhalb des Gebäudes G befindliche Person Pi kann beispielsweise einen Klingelton hören, der durch Betätigung einer Klingeltaste durch die außen stehende Person Pa ausgelöst wird. Die innerhalb des Gebäudes G befindliche Person Pi begibt sich zu der Tür T, beispielsweise der Haustür, und betrachtet den Bildschirm BS, um zu entscheiden, ob die außen stehende Person Pa das Gebäude bzw. das Haus betreten darf oder nicht. Entscheidet sich die Person Pi, dass die außen stehende Person Pa in das Gebäude G gelangen darf, kann sie über eine Tastatur TA einen Aktuator 7 betätigen bzw. aktivieren, welcher die Tür 2 öffnet. Entscheidet sich die innen stehende Person Pi dafür, dass die Person Pa das Gebäude G nicht betreten soll, unterlässt sie die Betätigung der Tastatur TA und gibt ggf. über eine Sprechanlage der außen stehenden Person Pa einen entsprechenden Hinweis. Das in 1 dargestellte herkömmliche Gebäudezugangskontrollsystem ermöglicht es einer außen stehenden Person Pa, welche nicht über einen Schlüssel oder dergleichen verfügt, einen Zugang zu dem Gebäude G nur, wenn sich innerhalb des Gebäudes G bereits eine Person Pi befindet, welche ihr den Zugang nach Erkennung der Person Pa mithilfe des Bildschirms BS durch Betätigung der Tastatur TA ermöglicht. Daher eignet sich das in 1 dargestellte herkömmliche Gebäudezugangskontrollsystem beispielsweise nicht für eine Situation, bei der die außen stehende Person Pa ihren Haustürschlüssel oder dergleichen vergessen hat und sich innerhalb des Gebäudes bzw. Hauses G keine Person Pi befindet. Hat daher die außen stehende Person Pa ihren Haustürschlüssel vergessen und befindet sich gleichzeitig keine Person innerhalb des Gebäudes bzw. keine Person, welche die außen stehende Person Pa kennt, hat die außen stehende Person Pa keine Möglichkeit, in das Gebäude G einzutreten. In diesen Fällen muss sich die Person Pa entweder zu einer ihr bekannten Person begeben, welche ihr einen Haustürschlüssel oder dergleichen übergibt oder es muss ein Aufsperrdienst in Anspruch genommen werden. Bis ein Techniker des Aufsperrdienstes zu dem Gebäude G gelangt, verstreicht naturgemäß eine gewisse Zeit, in welcher die vor dem Gebäude G stehende Person Pa auf den Techniker warten muss. In vielen Fällen, beispielsweise nachts, ist ein derartiger Aufsperrdienst nicht verfügbar.
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Es sind weiterhin Gebäudezugangskontrollsysteme bekannt, bei denen die vor dem Gebäude G stehende Person beispielsweise einen ihr bekannten Code in eine an der Tür T angebrachte Tastatur eingeben kann, um sich Zugang zu einem Gebäude G oder einem geschlossenen Raum zu verschaffen. Hierbei ist es notwendig, dass sich die Person einen bestimmten Eingabecode merken muss. Dieser wird in vielen Fällen auf Zetteln oder dergleichen geschrieben, um den Zugangscode nicht zu vergessen. Verliert eine Person diesen Zettel oder gibt sie ihr bekannten Code mündlich an eine dritte Person weiter, kann sich gegebenenfalls eine unerlaubte Person Zugang zu dem Gebäude G verschaffen. Weiterhin sind Gebäudezugangskontrollsysteme bekannt, welche biometrische Merkmale einer Person Pa auswerten, beispielsweise Gesichtserkennung, Fingerprint-Auswertung, Sprecher-erkennung usw. Derartige Gebäudezugangskontrollsysteme erfordern allerdings einen relativ hohen technischen Aufwand, insbesondere Rechenaufwand und sind technisch relativ komplex. Darüber hinaus sind derartige biometrische Gebäudezugangskontrollsysteme in vielen Anwendungen relativ unsicher. Handelt es sich beispielsweise bei dem biometrischen Sensor um einen Fingerdrucksensor, kann eine außen stehende Person Pa in vielen Fällen keinen Zugang zu dem Gebäude G erlangen, falls die Hände bzw. Finger beispielsweise aufgrund eines Arbeitsvorganges verdreckt sind. In diesen Fällen wird der Fingerdruck bzw. Fingerprint durch das biometrische Gebäudezugangskontrollsystem nicht identifiziert, obwohl die betroffene Person Pa an sich zugangsberechtigt ist. Weiterhin verlangen viele biometrische Gebäudezugangskontrollsysteme, insbesondere mit Gesichtserkennung, dass die vor der Tür T stehende Person Pa eine konstante definierte Beleuchtung erfährt. Die ist in vielen Anwendungsfällen nicht gegeben, insbesondere bei Privatgebäuden.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung einer Gebäudezugangskontrolle zu schaffen, welches mit gegebenen technischen Mitteln relativ einfach implementierbar ist und zugleich die oben genannten Nachteile herkömmlicher Gebäudezugangskontrollsysteme vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gebäudezugangskontrollsystem mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Die Erfindung schafft demnach ein Gebäudezugangskontrollsystem mit einer Türkamera, die an einer Tür eines Gebäudes angebracht ist und dazu vorgesehen ist, mindestens ein Kamerabild eines vor der Tür befindlichen Objektes aufzunehmen, das auf einem Bildschirm innerhalb des Gebäudes anzeigbar ist, wobei eine Auswerteeinheit des Gebäudezugangskontrollsystems das mindestens eine aufgenommene Kamerabild zur Erkennung eines Musters auswertet und die Tür in Abhängigkeit von dem Auswertungsergebnis automatisch betätigt.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems hat die Auswerteeinheit Zugriff auf eine in dem Gebäude befindliche lokale Datenbank bzw. Datenspeicher, in welchem Referenzdaten gespeichert sind, die zur Erkennung eines Musters mit dem aufgenommenen Kamerabild der Türkamera durch die Auswerteeinheit verglichen werden.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems hat die Auswerteeinheit Zugriff über eine Schnittstelle und ein Datennetzwerk auf eine entfernte zentrale Datenbank, in welcher sich Referenzdaten befinden, die zur Erkennung eines Musters mit dem aufgenommenen Kamerabild der Türkamera verglichen werden können.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems wird das Objekt auf einem Display eines mobilen Endgerätes angezeigt, welches von einer Person vor die Türkamera gehalten wird.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems weist das Objekt einen auf dem Display des mobilen Endgerätes angezeigten Identifizierungscode auf.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems wird der Identifizierungscode von einem Zugangskontrollserver über eine Basisstation eines Mobilfunknetzes an das mobile Endgerät übertragen.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems wird der von dem Zugangskontrollserver an das mobile Endgerät übertragene Identifizierungscode in regelmäßigen Zeitabständen oder bei Auftreten eines Ereignisses automatisch gewechselt.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems wird der an das mobile Endgerät übertragene Identifizierungscode in Abhängigkeit von einer Geräte-ID des mobilen Endgerätes generiert.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems handelt es sich bei dem Identifizierungscode um einen grafisch darstellbaren ein- oder mehrdimensionalen Code, insbesondere um einen QR-Code.
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Bei einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems handelt es sich bei dem Identifizierungscode um einen numerischen Code, ein Bitmuster oder um einen Barcode.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems ist an der Tür zusätzlich eine Tastatur zur Eingabe eines Tastaturcodes vorgesehen.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems ist an der Tür zusätzlich ein Sensor zur Erfassung des biometrischen Merkmals einer Person vorgesehen.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems wertet die Auswerteeinheit neben dem von der Türkamera gelieferten Kamerabild einen eingegebenen Tastaturcode und/oder ein erfasstes biometrisches Merkmal, welches von einem an der Tür angebrachten Sensor geliefert wird, aus.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems liefert die Türkamera ein biometrisches Muster, insbesondere einen Fingerabdruck.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems liefert die Türkamera mindestens ein statisches Kamerabild, die von der Auswerteeinheit gegebenenfalls nach erfolgter Signalverarbeitung ausgewertet wird.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems liefert die Türkamera eine dynamische Sequenz von Kamerabildern, die gegebenenfalls nach Signalverarbeitung von der Auswerteeinheit ausgewertet werden.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems wird die Türkamera und/oder die Auswerteeinheit für einen vorgegebenen Zeitraum aktiviert, sobald eine Person an der Tür des Gebäudes eine angebrachte Taste oder Tastatur betätigt.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems ist die Türkamera auf das vor der Tür befindliche Objekt fokussierbar.
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Die Erfindung schafft ferner ein Verfahren zur Durchführung einer Gebäudezugangskontrolle mit den in Patentanspruch 15 angegebenen Merkmalen.
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Die Erfindung schafft demnach ein Verfahren zur Durchführung einer Gebäudezugangskontrolle mit den Schritten:
- – Aufnehmen von mindestens einem Kamerabild eines vor einer Tür eines Gebäudes befindlichen Objektes durch eine an der Tür angebrachte Türkamera,
- – Anzeigen des Kamerabildes auf einem Bildschirm innerhalb des Gebäudes,
wobei das angezeigte Kamerabild zusätzlich zur Erkennung eines Musters ausgewertet wird, und
- – Betätigen der Tür in Abhängigkeit von dem Auswertungsergebnis.
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Im Weiteren werden mögliche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems und des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Durchführung einer Gebäudezugangskontrolle unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein herkömmliches Gebäudezugangskontrollsystem für eine Tür;
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2 ein Blockschaltbild einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems;
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3 ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems;
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4 ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems;
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5 ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems;
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6 ein Ablaufdiagramm zur Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Durchführung einer Gebäudezugangskontrolle.
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Wie man aus 2 erkennen kann, befindet sich ein Gebäudezugangskontrollsystem 1 bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel in einem Gebäude G, in dem sich eine Tür 2 befindet. Weiterhin ist an der Tür 2 eine Türkamera 3 angebracht, die dazu vorgesehen ist, mindestens ein vor der Bildkamera 3 befindliches Objekt aufzunehmen. Die von der Türkamera 3 gelieferten Bilddaten werden durch eine Signalverarbeitungseinheit 4 aufbereitet, wobei das aufbereitete Kamerabild bei Bedarf auf einem Bildschirm 5 des Gebäudezugangskontrollsystems 1 angezeigt werden kann. Das aufbereitete Kamerabild wird ferner einer Auswerteeinheit 6 zugeführt, wie in 2 dargestellt. Die Auswerteeinheit 6 des Gebäudezugangskontrollsystems 1 wertet das aufgenommene Kamerabild zur Erkennung eines Musters aus und betätigt in Abhängigkeit von dem Auswertungsergebnis die Tür 2. Dies geschieht beispielsweise, indem die Auswerteeinheit 6, wie in 2 dargestellt, in Abhängigkeit von dem Auswertungsergebnis einen Aktor 7, welcher an der Tür 2 angebracht ist, ansteuert. Bei der in 2 dargestellten Ausführungsform hat die Auswerteeinheit 6 Zugriff auf einen lokalen Datenspeicher 8, in welchem sich Referenzdaten befinden. Dabei kann die Auswerteeinheit 6 das von der Signalverarbeitung 4 gelieferte aufbereitete Kamerabild mit den im Datenspeicher 8 abgelegten Referenzdaten vergleichen und bei einer annähernden Übereinstimmung des aufgenommenen Musters mit einem Referenzmuster den Aktor 7 dahingehend betätigen, dass er die Tür 2 für eine vor der Tür 2 stehende Person Pa öffnet. Dabei kann die Türkamera 3 ein vor der Tür 2 befindliches Objekt aufnehmen, an dem sich ein Muster befindet. Bei diesem Muster handelt es sich um ein optisches Muster, welches bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Identifizierungscode C besteht. Dieser Identifizierungscode C wird bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel auf einem Display 9 eines mobilen Endgerätes 10 angezeigt und von der Person Pa vor die Türkamera 3 gehalten, wie in 2 gezeigt. Bei dem mobilen Endgerät 10 handelt es sich beispielsweise um ein Mobilhandy bzw. tragbares mobiles Endgerät der Person Pa. Der Identifizierungscode C, der auf dem Display 9 des mobilen Endgerätes 10 angezeigt wird, kann beispielsweise in dem mobilen Endgerät 10 in einem Datenspeicher des mobilen Endgerätes 10 fest einprogrammiert bzw. gespeichert sein. Alternativ ist der angezeigte Identifizierungscode C veränderbar. Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems kann es sich bei dem Identifizierungscode C um einen ein- oder mehrdimensionalen Code handeln, der graphisch darstellbar ist. Bei einer möglichen Implementierung ist der Code ein sogenannter QR-Code. Alternativ kann es sich bei dem Identifizierungscode C auch um einen numerischen Code, ein Bitmuster oder um einen Barcode handeln. Bei einer möglichen Ausführungsform handelt es sich bei dem Identifizierungscode C um eine statische Abbildung bzw. um einen statisch angezeigten Code C. Alternativ kann auf dem Display 9 des mobilen Endgerätes 10 auch eine Folge von Codes C dynamisch angezeigt werden. In einer weiteren Ausführungsvariante kann der angezeigte Identifizierungscode auch in Abhängigkeit von einer Geräte-ID des mobilen Endgerätes 10 generiert werden.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt das Gebäudezugangskontrollsystem 1 ferner über eine Tastatur 11, die von einer innerhalb des Gebäudes G befindlichen Person Pi betätigt werden kann. Bei einer Ausführungsvariante wird beispielsweise der Aktuator 7 zum Öffnen der Tür 2 nur dann betätigt, wenn einerseits die Auswerteeinheit 6 aufgrund des Mustervergleichs zu dem Auswertungsergebnis gelangt, dass die Tür T für die außen stehende Person Pa geöffnet werden soll und gleichzeitig eine innerhalb des Gebäudes G befindliche Person Pi durch Eingabe eines Tastaturcodes in die Tastatur 11 oder einer einfachen Taste diesen Zugang erlaubt. Dabei betrachtet die innerhalb des Gebäudes G befindliche Person Pi zusätzlich das auf dem Bildschirm 5 angezeigte Kamerabild der außen stehenden Person Pa. Beispielsweise kann bei dieser Ausführungsvariante die Türkamera 3 zunächst das Kamerabild und den Identifizierungscode C des Handys bzw. des mobilen Endgerätes nach entsprechender Signalverarbeitung an die Auswerteeinheit 6 liefern, welche bei einem positiven Auswertungsergebnis bzw. bei Übereinstimmung mit einem Referenzmuster die innerhalb des Gebäudes G befindliche Person Pi beispielsweise mittels Klingeln oder einer Alarmmeldung darüber informiert, dass eine zugangsberechtigte Person Pa vor der Tür 2 steht. Anschließend kann sich die innerhalb des Gebäudes G befindliche Person Pi zu dem Bildschirm 5 hinbegeben und durch Betätigung der Tastatur 11 manuell das Öffnen der Tür 2 freigeben. Bei dieser möglichen Ausführungsvariante wird somit die innerhalb des Gebäudes G befindliche Person Pi nur dann durch einen Klingelton belästigt, wenn die vor der Tür stehende Person Pa über einen geeigneten Identifizierungscode C verfügt.
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Das in 2 dargestellte Gebäudezugangskontrollsystem 1 weist den Vorteil auf, dass eine vor der Tür 2 befindliche Person Pa Zugang zu dem Gebäude G auch erlangen kann, wenn sich innerhalb des Gebäudes G keine Person Pi befindet, insbesondere wenn die Auswerteeinheit 6 bei Übereinstimmung des angezeigten Identifizierungscode C mit einem Referenzmuster automatisch Ref den Aktuator 7 zum Öffnen der Tür 2 betätigt, ohne dass zusätzliche Eingaben, beispielsweise über die Tastatur 11, notwendig sind. Hat daher bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel die außen stehende Person Pa beispielsweise ihren Haustürschlüssel vergessen, kann sie durch das Halten des mobilen Endgerätes 10 vor die Türkamera 3 erreichen, dass sie dennoch Zugang zu dem Gebäude G erlangt. Das erfindungsgemäße Gebäudezugangskontrollsystem weist den weiteren Vorteil auf, dass eine an der Tür 2 sowieso schon vorhandene Türkamera 3 zusätzlich für die Gebäudezugangskontrolle 1 verwendet wird, sodass sich der technische Zusatzaufwand in engen Grenzen hält. Vergleicht man beispielsweise das herkömmliche Gebäudezugangskontrollsystem gemäß 1 mit dem in 2 dargestellten Gebäudezugangskontrollsystem 1 gemäß der Erfindung, erkennt man beispielsweise, dass die Türkamera 3, die Signalverarbeitungseinrichtung 4 der Bildschirm 5 sowie die Tastatur 11 und der Aktuator 7 bei herkömmlichen Gebäudezugangskontrollsystemen bereits vorhanden sind und durch eine Auswerteeinheit 6 mit einem Referenzdatenspeicher 8 erweitert werden können, um die zusätzliche Funktionalität einer sicheren Gebäudezugangskontrolle bereitzustellen. Darüber hinaus kann eine Person, wenn sie das Gebäude G verlässt, Zugang erhalten, ohne dass sie darauf angewiesen ist, dass sich in dem Gebäude noch eine Person Pi befindet. Weiterhin kann eine Person Pa das Gebäude bzw. den geschlossenen Raum G verlassen und dabei beispielsweise einen Türschlüssel für die Tür 2 vergessen, ohne dass sie in diesem Fall einen Aufsperrdienst oder dergleichen bestellen muss.
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Weitere Varianten des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems 1 sind möglich.
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Beispielsweise weist das Gebäudezugangskontrollsystem 1 bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel zusätzlich eine Außentastatur 12 als Eingabeeinrichtung auf, die es einer vor der Tür 2 stehenden Person erlaubt, zusätzlich eine Eingabeinformation, insbesondere einen Tastaturcode einzugeben, welcher durch die Auswerteeinheit 6 zusätzlich ausgewertet wird. Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wird beispielsweise die Tür 2 nur dann geöffnet, wenn das von der Türkamera 3 gelieferte Muster mit einem Referenzdatenmuster, das in dem Datenspeicher 8 lokal abgelegt ist, übereinstimmt und ferner die außen stehende Person Pa eine korrekte Eingabeinformation, insbesondere einen Türcode bzw. Tastaturcode des Gebäudes G in die Eingabeeinrichtung 12 eingibt. Hierdurch kann die Sicherheit gegenüber unberechtigtem Betreten des Gebäudes G insbesondere in sicherheitskritischen Bereichen gesteigert werden. Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform kann zusätzlich an der Auswerteeinheit 6 eine oder mehrere biometrische Sensoren angebracht sein, die zusätzlich ein oder mehrere biometrische Körpermerkmale einer vor der Tür stehenden Person Pa erfassen, die durch die Auswerteeinheit 6 zusätzlich ausgewertet werden.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform wertet die Auswerteeinheit 6 nicht nur eine oder mehrere statische Kamerabilder, die von der Türkamera 3 geliefert werden, aus, sondern eine dynamische Sequenz von Kamerabildern kann beispielsweise eine Gestik wiedergeben, die von der vor der Tür befindlichen Person Pa stammt. Beispielsweise kann eine vor der Tür 2 befindliche Person vor der Türkamera 3 eine besondere Handbewegung oder dergleichen ausführen, die als Muster durch die Auswerteeinheit 6 anhand eines Referenzdatenmusters erkannt werden kann. Beispielsweise macht eine Person Pa vor der Türkamera 3 mit den Fingern ein V-Zeichen oder bewegt einen Finger auf der Türkamera mit einem bestimmten Bewegungs-Muster, welches durch die Türkamera 3 nach Signalverarbeitung an die Auswerteeinheit 6 geliefert wird. Die Auswerteeinheit 6 vergleicht die ausgeführte Gestik bzw. das mit dem Finger eingegebene Muster mit einem Referenzdatenmuster und gibt bei Übereinstimmung die Tür 2 zum Eintritt in das Gebäude G frei.
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Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems 1 sind die Komponenten bzw. Einheiten des Gebäudezugangskontrollsystems 1, insbesondere die Türkamera 3, die Signalverarbeitungseinrichtung 4 und die Auswerteeinheit 6 sowie der Aktuator 7 ständig aktiv. Bei einer weiteren möglichen Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems 1 werden bestimmte Komponenten bzw. Einheiten des Gebäudezugangskontrollsystems 1 nur dann aktiviert, wenn eine vor der Tür 2 befindliche Person Pa eine Tastatur bzw. einen Schalter betätigt. Auf diese Weise kann der Energieverbrauch des Gebäudezugangskontrollsystems 1 vermindert werden. Weiterhin ist es möglich, dass bestimmte Komponenten bzw. Einheiten des Gebäudezugangskontrollsystems durch einen vor dem Gebäude G angebrachten Bewegungsmelder aktiviert werden. Bei einer weiteren möglichen Ausführungsvariante ist die Türkamera 3 beweglich angeordnet und kann bei Auftreten einer Bewegung auf das sich bewegende Objekt automatisch gerichtet werden. Weiterhin ist es möglich, dass die Türkamera 3 auf das sich vor ihr befindliche Objekt automatisch fokussierbar ist.
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Bei einer möglichen Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems 1 wird der Identifizierungscode C von einem Zugangskontrollserver bereitgestellt. 4 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der das in dem Gebäude G befindliche Gebäudezugangskontrollsystem 1 über eine Schnittstelle 13 an ein Datennetzwerk 14 angeschlossen ist, welches eine Verbindung zwischen einem Zugangskontrollserver 15 und dem Gebäudezugangskontrollsystem 1 herstellen kann. Bei dem Datennetzwerk 14 kann es sich beispielsweise um das Internet handeln. Weiterhin kann der Gebäudezugangskontrollserver 15A bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel Zugriff auf eine zentrale Datenbank 15B haben. Das Datennetzwerk 14 kann über ein Gateway 16 ferner Daten mit einem Mobilfunknetz 17 austauschen, das über mehrere Basisstationen 18 verfügt. Bei einer möglichen Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems 1 wird der Identifizierungscode C von dem Zugangskontrollserver 15A über die Basisstation 18 des Mobilfunknetzes 16 an das mobile Endgerät 10 mittels einer Funkschnittstelle übertragen und dort auf einem Display 9 des mobilen Endgeräts 10 angezeigt. Eine vor dem Gebäude G befindliche Person kann den angezeigten Identifizierungscode C dann vor die Türkamera 3 des Gebäudezugangskontrollsystems 1 halten, um bei Übereinstimmung mit einem Referenzdatenmuster Zugang zu dem Gebäude G zu erhalten. Dieses Referenzdatenmuster kann sich entweder in einem lokalen Datenspeicher 8 des Gebäudezugangskontrollsystems 1 befinden oder in der zentralen Datenbank 15B des Zugangskontrollservers 15A.
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Das Herunterladen des Identifizierungscodes C kann beispielsweise automatisch eingeleitet werden, wenn die vor dem Gebäude G befindliche Person eine Türklingel oder dergleichen betätigt. Nach Betätigen der Türklingel überträgt die Auswerte- bzw. Steuereinheit 6 über die Schnittstelle 13 eine entsprechende Anfrage bzw. einen Request an den Gebäudezugangskontrollserver 15A, welcher daraufhin einen aktuellen Identifizierungscode über das Datennetzwerk 14 und das Mobilfunknetz 17 und die Luftschnittstelle an mobile Endgeräte 10 von einer oder mehreren berechtigten Personen überträgt. Beispielsweise wird ein Identifizierungscode C an alle Familienmitglieder, die in dem Gebäude G wohnen, automatisch übertragen. Bei einer alternativen Ausführungsform kann eine vor der Tür 2 befindliche Person Pa, die über ein mobiles Endgerät 10, beispielsweise ein Handy, verfügt, über die Luftschnittstelle eine entsprechende Anforderung über das Mobilfunknetz 17 und das Datennetzwerk 14 an den Zugangsberechtigungskontrollserver 15A richten, um anschließend, beispielsweise nach Prüfung einer Geräte-ID oder eines Gerätezertifikates, einen gültigen Identifizierungscode C zu erhalten.
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Weitere Varianten des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems 1 sind möglich. Beispielsweise kann eine vor der Tür 2 befindliche Person Pa einen gültigen Identifizierungscode C erhalten, wenn eine andere Person dies gestattet wie in 5 gezeigt. Verfügt beispielsweise eine vor der Tür 2 befindliche Person über ein erstes mobiles Endgerät 10-1 und möchte Zugang zu dem Gebäude G erhalten, kann sie durch Betätigen einer Türklingel und/oder durch entsprechende Anfrage an den Zugangskontrollserver 15A, beispielsweise über das Mobilfunknetz 17 und das Datennetzwerk 13, einen Identifizierungscode C erhalten, falls eine weitere Person, die über ein mobiles Endgerät 10-2 verfügt, dies zulässt. Beispielsweise kann es sich bei der vor der Tür 2 befindlichen Person um einen Handwerker oder dergleichen handeln, der innerhalb des Gebäudes G eine Arbeit verrichten muss. Möchte der Handwerker nunmehr in das Gebäude G eintreten, richtet er eine entsprechende Anfrage zum Erhalt eines Identifizierungscodes C an den Zugangskontrollserver 15A, welcher bei einer berechtigten Person, beispielsweise bei dem Hauseigentümer, anfragt, ob die vor der Tür 2 befindliche Person Zugang zu der Tür 2 erhalten darf oder nicht. Der Gebäudeeigentümer kann dann seine Erlaubnis geben, sodass der Identifizierungscode C auf das mobile Endgerät 10-1 des vor der Tür 2 befindlichen Handwerkers übertragen wird. Dabei ist es beispielsweise auch möglich, dass mit einer Kamera des ersten mobilen Endgerätes 10-1 zunächst das Kamerabild an das mobile Endgerät 10-2 des Gebäudeeigentümers übertragen wird, sodass dieser erkennen kann, dass der vor der Tür 2 befindliche Handwerker tatsächlich der von ihm bestellte Handwerker ist. Bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel erhält somit ein Bewohner bzw. Eigentümer eines Gebäudes G die Möglichkeit, Dienstleister, beispielsweise Handwerker, gezielt in sein Gebäude G einzulassen, ohne dass er vor Ort sein muss.
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Bei einer möglichen Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems 1 ist der übertragene Identifizierungscode C statisch bzw. für einen längeren Zeitraum fest. Beispielsweise erhalten Familienmitglieder durch Einprogrammieren in ihr mobiles Endgerät 10 einen ständig gültigen Identifizierungscode. Bei weiteren Ausführungsvarianten kann der übertragene Identifizierungscode C auch in regelmäßigen Zeitabständen zur Erhöhung der Sicherheit automatisch gewechselt werden. Weiterhin ist es möglich, dass der übertragene Identifizierungscode C in Abhängigkeit von einem Ereignis automatisch verändert wird. Beispielsweise wird der Identifizierungscode C bei jedem Öffnen der Tür 2 automatisch gewechselt. Auch hierdurch kann die Sicherheit gegenüber einem unbefugten Betreten des Gebäudes G deutlich erhöht werden.
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Weitere Varianten des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems sind möglich. Beispielsweise wird das Gebäudezugangskontrollsystem bzw. die Komponenten und Einheiten des Gebäudezugangskontrollsystems 1 automatisch aktiviert, wenn eine vor der Tür 2 befindliche Person ein Zeiterfassungssystem bzw. eine Zeiterfassungseinrichtung betätigt, beispielsweise an einem Bürogebäude oder dergleichen. Bei der Tür 2 kann es sich beispielsweise um die Haustür eines Privathauses handeln. Weiterhin kann es sich bei der Tür 2 auch um die Tür eines Bürogebäudes handeln, das von einer Vielzahl unterschiedlicher Personen betreten wird. Weiterhin eignet sich das erfindungsgemäße Gebäudezugangskontrollsystem 1 auch für Barrieren, beispielsweise in Parkhäusern oder dergleichen. Bei der Tür 2 kann es sich um eine beliebige Tür, beispielsweise auch um ein Garagentor eines Privathauses oder um eine Toreinfahrt, handeln. Bei dem erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystem 1 kann eine herkömmliche Türkamera 2 eingesetzt werden, sodass sich der technische Zusatzaufwand in Grenzen hält. Bei einer Ausführungsvariante kann das zu identifizierende Objekt, beispielsweise der Identifizierungscade C, in einem definierten Abstand vor die Türkamera 3 des Gebäudezugangskontrollsystems 1 gehalten werden. Beispielsweise ist an der Tür 2 eine Haltevorrichtung oder eine Glasscheibe vorgesehen, vor welche das mobile Endgerät 10 in einem definierten Abstand vor die Türkamera 3 gehalten wird. Bei dieser Ausführungsvariante ist es nicht nötig, dass die Türkamera 3 fokussierbar ist.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm für ein einfaches Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Durchführung einer Gebäudezugangskantrolle.
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In einem ersten Schritt S1 wird zunächst durch die Türkamera 3 ein Kamerabild eines vor der Tür 2 des Gebäudes G befindlichen Objektes, insbesondere eines angezeigten Identifizierungscodes C, aufgenommen.
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In einem weiteren Schritt S2 wird das aufgenommene Kamerabild nach entsprechender Signalverarbeitung auf dem Bildschirm 5 des Gebäudezugangskontrollsystems 1 innerhalb des Gebäudes 6 angezeigt.
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Das Kamerabild wird darüber hinaus im Schritt S3 zusätzlich zur Erkennung eines Musters durch die Auswerteeinheit 6 des Gebäudezugangskontrollsystems 1 automatisch ausgewertet.
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In Abhängigkeit von dem Auswertungsergebnis wird anschließend in Schritt S4 die Tür 2 beispielsweise durch Steuerung des Aktuators 7 betätigt.
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Das in 6 dargestellte Steuerungsverfahren wird beispielsweise auf einem Mikroprozessor der Auswerteeinheit 6 ausgeführt. Weitere Varianten des erfindungsgemäßen Gebäudezugangskontrollsystems 1 sind möglich. Beispielsweise können unterschiedliche Personen unterschiedliche Identifizierungscodes mit unterschiedlichen Zugangsberechtigungen erhalten. Beispielsweise kann eine erste Person in einem ersten Zeitfenster eine Zugangsberechtigung anhand des Identifizierungscodes erhalten und eine andere Person in einem anderen Zeitfenster. In Abhängigkeit von dem erkannten Muster bzw. Identifizierungscode C können durch die Auswerteeinheit 6 unterschiedliche Maßnahmen erfolgen. Beispielsweise kann, wie oben beschrieben, eine Tür 2 bei Erkennen eines geeigneten Musters geöffnet werden. Alternativ kann eine vor der Tür 2 befindliche Person auch durch Vorhalten eines entsprechenden Identifizierungscodes C vor der Türkamera 3 bewirken, dass die Tür 2 nach Verlassen des Gebäudes fest verschlossen wird. Weiterhin ist es möglich, dass das erfolgte Öffnen der Tür 2 durch eine Person Pa mithilfe eines Musters bzw. Identifizierungscodes einer weiteren Person, die sich außerhalb des Gebäudes G befindet, beispielsweise dem Hauseigentümer, automatisch gemeldet wird. Bei einer weiteren Ausführungsvariante kann auch innerhalb des Gebäudes G eine Türkamera vorgesehen sein. Bei dieser Ausführungsvariante kann beispielsweise eine Person das Gebäude G nur verlassen, wenn er vor die Innenkamera einen geeigneten Identifizierungscode C hält. Bei dieser Ausführungsvariante wird somit eine Zugangskontrolle hinsichtlich des Verlassens des Gebäudes 6 ausgeübt.