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Die Erfindung betrifft eine Verbindungsvorrichtung zur Verbindung zweier Rohrleitungsabschnitte, umfassend zwei Koppelelemente, einen Kompensationsbalg und einen elektrischen Innenleiter.
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Weiterhin betrifft die Erfindung eine elektrische Schaltanlage, umfassend zumindest eine solche Verbindungsvorrichtung.
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In einer elektrischen Schaltanlage wird elektrische Energie verteilt oder umgespannt. Schaltanlagen bilden dabei Knoten von Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetzen. Schaltanlagen für Hochspannungen werden entweder als Freiluftschaltanlage oder als gasisolierte Schaltanlagen errichtet. Bei gasisolierten Schaltanlagen wird zur Isolation ein bestimmtes Isoliergas verwendet, welches sich durch geringe dielektrische Verluste auszeichnet und als Löschgas zur Unterbrechung bei solchen Schaltanlagen auftretenden Schaltlichtbögen geeignet ist. Beispielsweise wird Schwefelhexafluorid als Isoliergas verwendet. Zur Verbindung einzelner Rohrabschnitte können solche Schaltungsanlagen metallisch ausgebildete Kapselungsgehäuse aufweisen, die Schaltgeräte und/oder Phasenleiter, die strom- und/oder spannungsgeführt sind, umgeben.
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Zur Kompensation thermischer Einflüsse können Verbindungselemente, z.B. Angular- und Kardankompensatoren, eingesetzt werden, wobei die Verbindungselemente zwei Rohrabschnitte miteinander verbinden.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verbindungselemente aus Schaltanlagen bekannt. Beispielsweise beschreibt
DE 198 03 977 C1 einen Leitersatz zum elektrischen Verbinden von Baugruppen in Schaltanlagen, welcher in der Starkstromelektronik, beispielsweise zur Realisierung der Innenleitersätze in Schaltanlagen, anwendbar ist. Der Leitersatz ist da- durch gekennzeichnet, dass an zwei Leitern an ihrem zur Zentralverbindung vorgesehenem Ende teilkugelförmig ausgebildete Gelenkelemente angeformt sind und zwischen den Leitern weitere Leiter mit an ihrem zur Zentralverbindung vorgesehenem Ende angeformten scheibenförmig ausgebildeten Gelenkelementen anordenbar sind.
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Weiterhin ist aus
DE 196 05 979 C2 ein strom-tragfähiges Verbindungselement für Rohrleitungen einer gasisolierten Schaltanlage, mit einem ersten elektrisch leitenden und einem zweiten strom-tragfähigen rohrförmigen Teilelement, bekannt, wobei das erste Teilelement an seinem einen Ende einen Teilbereich aufweist, der von dem zweiten Teilelement überlappt wird, und wobei die Längsachsen der beiden Teilelemente in einem von Null verschiedenen Winkel anordenbar sind, wobei vorgesehen ist, dass das erste Teilelement strom-tragfähig ist, dass der Teilbereich des ersten Teilelements nach außen in Richtung der Innenwand des zweiten Teilelements eine entlang des Außenumfangs verlaufende Wölbung aufweist, dass zwischen der Wölbung des ersten Teilelements und der Innenwand des zweiten Teilelements ein strom-tragfähiges Kontaktsystem angeordnet ist, und dass die Teilelemente jenseits ihrer Außenwände gemeinsam zumindest in Höhe ihres Überlappungsbereiches von einem gasdichten flexiblen Balg umgeben sind.
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DE 197 22 854 C1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von als Gussteil ausgebildeten Winkelstücken für den Außenleiter einer gasisolierten Rohranlage. Die durch Gießen herzustellenden Winkelstücke bestehen aus einem kugelförmigen Mittelteil und zwei rohrförmigen Ansätzen. Zur Herstellung der Gießform ist bei jeder Modellhälfte ein den einen rohrförmigen Ansatz bildendes Modellteil verdrehbar angeordnet. Zur Herstellung des Kernes werden die beiden Formhalbschalen quer zur Formachse durch den Kugelmittelpunkt längsgeteilt; Oberteil und Unterteil des Kernkastens sind gegeneinander verdrehbar.
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Die Offenlegungsschrift 23 63 819 offenbart ein Rohrgaskabel mit mindestens einem in einem Kapselungsrohr isoliert gehalterten Innenleiter, welcher in Längsrichtung in gewissen Abständen angeordnete nachgiebige Zwischenstücke besitzt, wobei die Zwischenstücke als gewendelte Elemente ausgebildet sind.
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WO 2009/103688 A1 beschreibt eine Druckbehälteranordnung mit einem Kompensationsbalg. Die Druckbehälteranordnung weist dabei eine erste Koppelstelle sowie eine zweite Koppelstelle auf. Die beiden Koppelstellen sind relativ zueinander bewegbar. Das Kompensationsbalg dichtet eine teleskopierbare Abstützanordnung.
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Ferner offenbart die Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2010 006 779 U1 einen Angularkompensator für eine gasisolierte Hochspannungsanlage mit einem ersten Ringflansch und einem zweiten Ringflansch, mit jeweils einer Flanschebene und von der jeweiligen Flanschebene fortragenden drehbeweglich miteinander verbundenen Scharnierlappen, mittels welcher der erste und der zweite Ringflansch relativ zueinander um eine die Scharnierlappen durchstoßende Schwenkachse schwenkbar sind, wobei die Ringflansche mittels eines an den Ringflanschen fluiddicht anliegenden Kompensationsbalges miteinander verbunden sind. Dabei ist vorgesehen, dass die Scharnierlappen in Umfangsrichtung der Ringflansche zumindest in einem ersten Richtungssinn in eine Stützrippe übergehen, wobei Stützrippen zweier drehbeweglich als Scharnier miteinander verbundener Scharnierlappen einander überdecken.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Verbindungsvorrichtung zur Verbindung zweier Rohrleitungsabschnitte und eine elektrische Schaltanlage mit einer solchen Verbindungsvorrichtung anzugeben.
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Hinsichtlich der Verbindungsvorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich der elektrischen Schaltanlage durch die im Anspruch 9 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Verbindungsvorrichtung zur Verbindung zweier Rohrleitungsabschnitte umfasst zwei Koppelelemente, einen Kompensationsbalg und einen elektrischen Innenleiter.
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Erfindungsgemäß ist der elektrische Innenleiter aus zumindest zwei miteinander gekoppelten Teilen gebildet, wobei die Teile zumindest in eine Richtung relativ zueinander um wenigstens eine feste Achse schwenkbar sind. Damit ist eine angulare Bewegung des elektrischen Innenleiters möglich, mittels welcher eine Kompensation von thermischen Einflüssen auf die Rohrleitungsabschnitte möglich ist.
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Somit vereint der elektrische Innenleiter in vorteilhafter Weise die Funktion der elektrischen Strom- oder Spannungsleitung sowie die Aufnahme und Übertragung auftretender Zugkräfte. Auf eine äußere Stützkonstruktion zur Kraftübertragung, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, kann dabei verzichtet werden. Dadurch wird ein Herstellungsprozess vereinfacht und Kosten signifikant verringert.
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Gemäß einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung sind die Teile gelenkig miteinander verbunden, wobei die gelenkige Verbindung vorzugsweise ein Kugelgelenk ist. Die beiden Teile sind damit formschlüssig miteinander verbindbar, wobei Befestigungsmittel für einen zusätzlichen Kraftschluss nicht benötigt werden. Mittels des Kugelgelenks sind die Teile dabei um drei Hauptachsen in sechs Hauptbewegungsrichtungen schwenkbar, so dass Bewegungen in beliebigen Ebenen aufgenommen und übertragen werden können. Darüber hinaus biete das Kugelgelenk eine hinreichend große Kontaktfläche zur Übertragung von Strom oder Spannung von einem Teil auf das andere Teil des elektrischen Innenleiters. Alternativ ist die gelenkige Verbindung ein Scharniergelenk oder ein Kardangelenk.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung sind die Teile über ein mechanisch flexibel ausgebildetes Verbindungselement miteinander verbunden. Beispielsweise kann es sich bei dem Verbindungselement um ein rohrförmiges Element handeln, welches gewendelte Abschnitte umfasst oder aus einem mechanisch flexiblen Material gebildet ist. In Abhängigkeit der Ausformung des Verbindungselements und der Art der Verbindung mit den Teilen, d.h. Form-, Kraft- und/oder Stoffschluss, sind die Teile mittels des Verbindungselements in eine oder mehrere Richtungen um zumindest eine feste Achse relativ zueinander schwenkbar.
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Der elektrische Innenleiter ist vorzugsweise eine Sammelschiene, welche strom- oder spannungsführend ist und welche mit in den Rohrleitungsabschnitten geführten Sammelschienen form-, kraft- und/oder stoffschlüssig verbindbar ist.
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Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung sieht vor, dass zumindest einer der Rohrflansche als Klemmflansch zur Herstellung einer Klemmverbindung mit einem der Rohrleitungsabschnitte ausgebildet ist. Somit kann die Verbindungsvorrichtung in einfacher Weise vor einer Fixierung durch eine mögliche Drehbewegung des zugehörigen Rohrleitungsabschnittes in dem als Klemmflansch ausgebildeten Rohrflansch in der gewünschten Orientierung ausgerichtet werden. Zur weiteren Erhöhung der Variabilität sind beide Rohrflansche als Klemmflansch ausgebildet.
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Eine erfindungsgemäße elektrische Schaltanlage umfasst zumindest eine erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung oder eine Weiterbildung dieser. Die kompakte Ausführung der Verbindungsvorrichtung ermöglicht, dass zu verbindende Komponenten der Schaltanlage in geringem Abstand zueinander positioniert werden können, woraus sich wiederum ein kompakter Aufbau der elektrischen Schaltanlage ergibt. Weiterhin folgt aus der Verringerung des Kostenaufwandes bei der Herstellung und Montage der Verbindungsvorrichtung ein verringerter Montage- und Kostenaufwand bei der Herstellung und Wartung der elektrischen Schaltanlage.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen elektrischen Schaltanlage handelt es sich bei dieser um eine gasisolierte Schaltanlage. Mittels der Verbindungsvorrichtung ist es möglich, thermisch bedingte Ausdehnungen und Bewegungen der Rohrleitungsabschnitte zu kompensieren. Die auftretenden Zugkräfte werden von dem elektrischen Innenleiter selbst getragen, woraus die sehr kompakte Bauweise der Verbindungsanordnung resultiert und auf Zuganker oder weitere äußere Gelenkkonstruktionen zur Kraftaufnahme und -übertragung verzichtet werden kann.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine Seitenansicht einer Verbindungsvorrichtung nach dem Stand der Technik, wobei ein Abschnitt der Verbindungsvorrichtung in Schnittdarstellung gezeigt ist,
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2 schematisch eine perspektivische Ansicht der Verbindungsvorrichtung gemäß 1 und
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3 schematisch eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 und 2 zeigen eine aus dem Stand der Technik bekannte Verbindungsvorrichtung 1 zur Verbindung zweier nicht näher dargestellter Rohrleitungsabschnitte einer elektrischen Schaltungsanlage, welche insbesondere eine gasisolierte Schaltungsanlage ist. Dabei zeigt 1 die Verbindungsvorrichtung 1 in Seitenansicht, wobei ein in Betrachtungsrichtung unterer Abschnitt geschnitten dargestellt ist. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Verbindungsvorrichtung 1.
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Die Verbindungsvorrichtung 1 umfasst zwei Koppelelemente 2, welche beabstandet zueinander angeordnet sind, wobei zwischen den Koppelelementen 2 ein Kompensationsbalg 3 angeordnet ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Koppelelemente 2 als Rohrflansche 2.1 mit einer achteckigen Kontur, vorzugsweise als Gleichteile geformt, ausgebildet. Die achteckige Kontur ist beispielsweise aus Metall gebildet und mittels eines Gussverfahrens ausformbar. Als Gussmaterial eignen sich dabei sowohl Nichteisenmetalle, wie z.B. Aluminium, oder auch Eisenmetalle, wie z.B. Stahl. Die Ausformung der Rohrflansche 2.1 als Gleichteile ermöglicht einen einfachen und kostengünstigen Herstellungsprozess, da nur eine Gussform benötigt wird.
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In die achteckige Kontur ist ein ringförmiger Isolierkörper 2.1.1 eingelegt, welcher vorzugsweise gasdicht mit der achteckigen Kontur verbunden ist. Der Isolierkörper 2.1.1 dient dabei einer konzentrischen Halterung mindestens eines zur Führung eines elektrischen Stroms und/oder Spannung vorgesehenen elektrischen Innenleiters 4, welcher in den 1 und 2 nicht dargestellt ist. 3 zeigt einen elektrischen Innenleiter 4 gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsvariante der Verbindungsvorrichtung 1. Der elektrische Innenleiter 4 ist im Sinne der Erfindung eine strom- oder spannungsführende Sammelschiene, welche mit in den Rohrlei- tungsabschnitten geführten Sammelschienen form-, kraft- und/oder stoffschlüssig verbindbar ist.
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Die beiden Rohrflansche 2.1 sind bezüglich ihrer Flanschfläche 2.1.2 Rücken an Rücken ausgerichtet und bezogen auf eine Längsachse 5 um 180° zueinander verdreht. Die Längsachse 5 verläuft lotrecht zu den beiden Flanschflächen 2.1.2 und damit parallel zu einer Hauptachse x eines in den 1 bis 3 dargestellten dreidimensionalen Koordinatensystems. Die Flanschflächen 2.1.2 definieren die Lage der Flanschebenen. Koaxial zur Längsachse 5 weisen die Rohrflansche 2.1 jeweils eine kreisförmige Flanschöffnung 2.1.3 auf.
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Um die Rohrflansche 2.1 mit Gegenflanschen der Rohrleitungsabschnitte verbinden zu können, weisen die Rohrflansche 2.1 am Umfang, insbesondere am Umfang des Isolierkörpers 2.1.1, symmetrisch verteilte Ausnehmungen 2.1.4 auf, durch welche Befestigungsmittel, z.B. Schrauben, Bolzen, geführt werden können, die ein Verspannen der Rohrflansche 2.1 mit den Gegenflanschen ermöglichen.
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Bei den Rohrflanschen 2.1 handelt es sich besonders bevorzugt um so genannte Klemmflansche, an welchen die Rohrleitungsabschnitte durch eine Klemmverbindung befestigt werden. Vor der Klemmung sind die Rohrleitungsabschnitte an oder in den Rohrflanschen 2.1 frei drehbar.
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Nach Anordnung und Ausrichtung der Rohrleitungsabschnitte relativ zu den Rohrflanschen 2.1 erfolgt die Realisierung der Klemmverbindung in der gewünschten Position.
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Zur Herstellung einer fluiddichten Verbindung zwischen den Rohrflanschen 2.1 und den Rohrleitungsabschnitten weisen die Rohrflansche 2.1 in nicht näher dargestellter Weise Dichtelemente auf oder es werden zwischen den Rohrflanschen 2.1 und den Rohrleitungsabschnitten Dichtelemente angeordnet.
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Auf einander zugewandten Seiten der Rohrflansche 2.1 ist der Kompensationsbalg 3 angeordnet, welcher am Umfang der Flanschöffnungen 2.1.3 jeweils mit den Rohrflanschen 2.1 gasdicht verbunden ist.
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Die Befestigung der Rohrflansche 2.1 mit dem Kompensationsbalg 3 erfolgt vorzugsweise stoffschlüssig, beispielsweise mittels Schweißen oder Löten. Alternativ sind kraft-, und/oder formschlüssige Verbindungen durch Vernieten, Verschrauben, Verpressen oder Verklemmen möglich.
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Der Kompensationsbalg 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als ein Wellrohr ausgebildet. D.h. der Kompensationsbalg 3 ist als eine Art Rohr ausgeformt, dessen Wandung eine Vielzahl mäandrierender Welllagen umfasst.
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Die Wellung des Kompensationsbalges 3 ermöglicht eine reversible Verformung, ohne dass dabei eine Überbeanspruchung des Materials erfolgt. Der Kompensationsbalg 3 ist beispielsweise aus einem gewellten Stahlblech gefertigt.
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Da der Kompensationsbalg 3 die gesamte Strecke zwischen den Koppelelementen 2 überspannt, ist die Gesamtanordnung vor einem Eindringen und Austreten von Fluiden und insbesondere Gasen geschützt.
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Besonders bevorzugt ist zwischen den Rohrflanschen 2.1 über den Kompensationsbalg 3 eine Kapselung ausgebildet, welche eine gasdichte Barriere darstellt.
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Zur Stabilisierung der Verbindungsvorrichtung 1 weist diese eine erste Stützvorrichtung 6.1 und eine zweite Stützvorrichtung 6.2 auf.
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Die erste Stützvorrichtung 6.1 umfasst planare Elemente 6.1.1, wobei jeder Rohrflansch 2.1 zwei der planaren Elemente 6.1.1 aufweist, die jeweils am äußeren Umfang der zugewandten Seiten der Rohrflansche 2.1 diametral gegenüberlie- gend angeordnet sind. Die planaren Elemente 6.1.1 sind in ihrer Längsausrichtung koaxial zur Längsachse 5 ausgerichtet.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Rohrflansche 2.1 mit den planaren Elementen 6.1.1 derart zueinander ausgerichtet, dass ein planares Element 6.1.1 des einen Rohrflansches 2.1 das planare Element 6.1.1 des anderen Rohrflansches 2.1 axial übergreift. Dabei sind die einander übergreifenden planaren Elemente 6.1.1 mittels eines weiteren Befestigungsmittels 6.1.2, z.B. ein Bolzen, miteinander gekoppelt. Diese Kopplung kann schwenkbar oder drehbeweglich ausgeführt sein.
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Die zweite Stützvorrichtung 6.2 weist eine Mehrzahl, im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind zwei davon gezeigt, stabförmiger Elemente 6.2.1 auf, deren Längsausrichtung parallel zur Längsachse 5 ist. Die stabförmigen Elemente 6.2.1 sind jeweils mit ihren Stirnseiten kraftschlüssig mit den Rohrflanschen 2.1 verbunden und in zu den Stirnseiten korrespondierend ausgebildeten Materialaussparungen eingebracht.
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Mittels der Stützanordnungen 6.1, 6.2 sind die Rohrflansche 2.1 in ihrer Lage relativ zueinander festgelegt, wobei bestimmte Relativbewegungen, insbesondere Schwenkbewegungen in eine oder mehrere Richtungen, ausführbar sind.
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Die Schwenkbewegungen erfolgen um eine Schwenkachse, die weitestgehend in der Mitte des Kompensationsbalgs 3 liegt, wobei der Kompensationsbalg 3 auf Biegung beansprucht wird.
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Die Stützvorrichtungen 6.1, 6.2 nehmen Axialdruckkräfte des Kompensationsbalgs 3 auf, wobei axiale Längenänderungen, d.h. Streckung oder Kürzung der Verbindungsvorrichtung 1, nicht möglich sind.
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3 zeigt die Verbindungsvorrichtung 1 in einer Ausführungsvariante der Erfindung.
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Der elektrische Innenleiter 4 ist aus zwei Teilen 4.1, 4.2, insbesondere einem ersten Teil 4.1 und einem zweiten Teil 4.2, gebildet. Dabei sind die Teile 4.1, 4.2 jeweils rohrförmig ausgebildet. Die Koppelelemente 2 sind wiederum als Rohrflasche 2.1 ausgebildet.
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In der vorliegenden Ausführungsvariante sind die Teile 4.1, 4.2 über ein Kugelgelenk 4.3 miteinander gekoppelt. Dabei ist ein dem zugeordneten Rohrflansch 2.1 abgewandtes Ende eines der Teile 4.1, 4.2, z.B. des ersten Teils 4.1, als Gelenkkugel ausgebildet und ein dem zugeordneten Rohrflansch 2.1 abgewandtes Ende des anderen Teils 4.2 als Gelenkpfanne ausgebildet. Die Teile 4.1, 4.2 sind somit formschlüssig miteinander verbunden.
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Mittels des Kugelgelenks 4.3 sind die Teile 4.1, 4.2 um die drei in dem dreidimensionalen Koordinatensystem dargestellten Hauptachsen x, y, z in sechs Hauptbewegungsrichtungen schwenkbar.
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Das Kugelgelenk 4.3 mit den drei Freiheiten ermöglicht eine optimale Kompensation von Bewegungen der Rohrleitungsabschnitte und damit eine optimale Übertragung von Zugkräften, welche aufgrund thermischer Einflüsse entstehen.
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Alternativ sind die Teile 4.1, 4.2 über ein Scharniergelenk oder ein Kardangelenk miteinander verbunden (nicht dargestellt). Mittels des Scharniergelenks sind die Teile 4.1, 4.2 um eine der dargestellten Hauptachsen x, y, z, insbesondere um die Hauptachse z, schwenkbar. Das Scharniergelenk besitzt damit einen Freiheitsgrad. Mittels des Kardangelenks besitzt die gelenkige Verbindung zwischen dem ersten Teil 4.1 und dem zweiten Teil 4.2 zumindest zwei Freiheitsgrade.
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In einer weiteren, nicht dargestellten Alternativausführung der erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung 1 sind die Teile 4.1, 4.2 über ein mechanisch flexibel ausgebildetes Verbindungselement miteinander verbunden.
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Bei dem Verbindungselement kann es sich beispielsweise um ein rohrförmiges Element handeln, welches gewendelte Abschnitte umfasst und/oder aus einem mechanisch flexiblen Material gebildet ist. In Abhängigkeit der Ausformung des Verbindungselements und der Art der Verbindung mit den Teilen 4.1, 4.2, d.h. Form-, Kraft- und/oder Stoffschluss, sind die Teile 4.1, 4.2 mittels des Verbindungselements in eine oder mehrere Richtungen um zumindest eine feste Achse relativ zueinander schwenkbar.
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Die Teile 4.1, 4.2 sind form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit in den Rohrleitungsabschnitten angeordneten strom- oder spannungsführenden Sammelschienen verbindbar.
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Jedes Teil 4.1, 4.2 ist mit einem Ende elektrisch isoliert über eine mechanische Verbindung mit einem Rohrflansch 2.1 verbunden. Die mechanische Verbindung ist dabei z. B. als Gießharzdurchführung für das jeweilige Teil 4.1, 4.2 ausgebildet. Beispielsweise sind die Teile 4.1, 4.2 jeweils in einen Aluminiummantel eingefasst, der von Gießharz umgeben ist und durch das Gießharz elektrisch isolierend mit einem äußeren Aluminiumrahmen des Rohrflansches 2.1 verbunden ist. Analog zu 2 bildet das Gießharz dabei einen als Gießharzdurchführung ausgebildeten Isolierkörper 2.1.1 und eine Oberfläche des äußeren Aluminiumrahmens des Rohrflansches 2.1 bildet eine Flanschfläche 2.1.2.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch eine bevorzugte Ausführungsvariante näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19803977 C1 [0005]
- DE 19605979 C2 [0006]
- DE 19722854 C1 [0007]
- WO 2009/103688 A1 [0009]
- DE 202010006779 U1 [0010]