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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen einer Steuerinformation von einer Steuervorrichtung zu einem Betriebsgerät für mindestens ein Leuchtmittel, wobei das Betriebsgerät einen ersten und einen zweiten Versorgungsanschluss aufweist, wobei die Steuervorrichtung einen Eingang aufweist, der mit dem Phasenleiter eines Wechselspannungsnetzes gekoppelt ist, wobei der erste Versorgungsanschluss über eine Versorgungsleitung mit einem Ausgang der Steuervorrichtung gekoppelt ist, wobei der zweite Versorgungsanschluss mit dem Neutralleiter eines Wechselspannungsnetzes gekoppelt ist, folgende Schritte umfassend: a) Aufmodulieren der Steuerinformation auf die Versorgungsleitung durch die Steuervorrichtung während einer Modulationsphase, wobei zumindest während der Modulationsphase ein schaltbarer Nebenschluss des Betriebsgeräts zwischen den ersten und den zweiten Versorgungsanschluss geschaltet wird; b) Dekodieren der Steuerinformation in einem Decoder des Betriebsgeräts; und c) Ansteuern eines Wandlers des Betriebsgeräts gemäß der dekodierten Steuerinformation. Die Erfindung betrifft überdies ein entsprechendes Betriebsgerät für mindestens ein Leuchtmittel.
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Stand der Technik
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Ein derartiges Verfahren sowie ein derartiges Betriebsgerät sind bekannt aus der
WO 2009/156952 A1 . In der
WO 99/66655 A1 ist auch ein derartiges Verfahren sowie ein derartiges Betriebsgerät beschrieben, wobei dort bei fehlerhafter Datenübertragung die Daten zeitversetzt wiederholt werden.
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Weiterhin sind ein derartiges Verfahren sowie ein derartiges Betriebsgerät bekannt aus der
DE 10 2009 051 968 A1 . Die angehängten
1 sowie
2a,
2b und
2c stammen aus dieser Anmeldung und dienen der Erläuterung der der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Problematik. Gemäß der in
1 gezeigten Schaltungsanordnung umfasst ein Beleuchtungssystem eine Steuervorrichtung
1 mit einem Bedienelement
2, das beispielsweise als Taster oder als Drehknopf ausgebildet sein kann. Die Steuervorrichtung
1 ist eingangsseitig an eine Phase L eines Wechselspannungsnetzes U
N, zum Beispiel an das in Europa übliche Versorgungsnetz mit 230 V effektiver Wechselspannung, angeschlossen. Ausgangsseitig ist die Steuervorrichtung
1 über eine Versorgungsleitung
3 mit einem Betriebsgerät
5 verbunden, wobei das Betriebsgerät
5 eingangsseitig zusätzlich mit dem Neutralleiter N des Wechselspannungsnetzes U
N verbunden ist. Eine direkte Verbindung der Steuervorrichtung
1 mit dem Neutralleiter N ist nicht vorhanden. Das Betriebsgerät
5 dient dem Betrieb eines Leuchtmittels
6. Bei dem Leuchtmittel
6 kann es sich beispielsweise um eine Leuchtstofflampe handeln. Beispielsweise kann das Betriebsgerät
5 auch in eine Lampe integriert sein, wie dies bei einer Energiesparlampe (ESL) der Fall ist. Ein Wandler
4 wandelt elektrische Energie aus dem Wechselspannungsnetz U
N in eine Form zum Betreiben des Leuchtmittels
6. Der Wandler
4 als Teil des Betriebsgeräts
5 umfasst die notwendigen Aggregate zum Betreiben desselben. Betriebsgerät
5 und Leuchtmittel
6 bilden im vorliegenden Beispiel eine Energiesparlampe, an deren Eingang die Spannung U
ESL anliegt. Das Betreiben anderer Leuchtmittel
6 mittels eines derartigen Betriebsgeräts
5 ist ebenso möglich.
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Über die Einstellung des Bedienelements 2 der Steuervorrichtung 1 kann, beispielsweise durch Drehen eines Drehknopfs oder Betätigen eines Tasters, eine Steuerinformation eingegeben werden, die von der Steuervorrichtung 1 in eine Modulation umgesetzt wird, die mit der über die Versorgungsleitung 3 weitergeleiteten Versorgungsspannung an das Betriebsgerät 5 übertragen wird. Die Modulation wird lampenseitig durch einen dem Betriebsgerät 5 zugeordneten Decoder 11 dekodiert und zur Ansteuerung des Leuchtmittels 6 über den Wandler 4 verwendet. Hierzu weisen die Steuervorrichtung 1 und das Betriebsgerät 5 entsprechende Signalverarbeitungseinheiten, beispielsweise Mikroprozessoren, auf.
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An die Steuervorrichtung 1 können parallel zum Betriebsgerät 5 eine oder mehrere weitere Betriebsgeräte geschaltet sein. Diese parallel geschalteten Betriebsgeräte werden sodann über die diesen vorgeschaltete Steuervorrichtung 1 betrieben.
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Die Steuervorrichtung 1 umfasst einen in den Figuren nicht dargestellten Modulator zum Aufmodulieren einer Steuerinformation auf bestimmte Anteile von den an das Betriebsgerät 5 geleiteten Halbwellen des Wechselspannungsnetzes UN. Die Steuerinformation selbst wird, wie bereits vorstehend kurz erläutert, über das Bedienelement 2 eingestellt. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Helligkeitsinformation und/oder eine sonstige Betriebseinstellung des Betriebsgeräts 5, insbesondere des dem Betriebsgerät 5 zugeordneten Leuchtmittels 6, handeln.
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Das Betriebsgerät 5 umfasst einen Nebenschluss 9, der über einen Schalter 10 aktivierbar ist. Der dem Betriebsgerät 5 zugeordnete Decoder zum Dekodieren der übermittelten Steuerinformation ist mit dem Bezugszeichen 11 gekennzeichnet. Eingangsseitig verfügt das Betriebsgerät 5 über einen Vollbrückengleichrichter 12, der an die Versorgungsleitung 3 und den Neutralleiter N angeschlossen ist. Der Decoder 11 beaufschlagt mit der dekodierten Steuerinformation den das Leuchtmittel 6 betreibenden Wandler 4. Der Decoder 11 steuert ebenfalls den Schalter 10 an. Das Betriebsgerät 5 kann weitere, zum Betrieb des Leuchtmittels 6 gegebenenfalls notwendige Schaltungen umfassen, etwa zur Strombegrenzung oder zur Erzeugung einer höheren Frequenz, die üblicherweise in einem integrierten Wandler 4 einer Kompaktleuchtstofflampe realisiert sind.
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Der Steuervorrichtung 1 ist des Weiteren ein schaltungstechnisch nur symbolisch dargestellter Kondensator 8 als Energiespeicher zugeordnet, mit dem die Steuervorrichtung 1, wie nachstehend erläutert, mit Betriebsspannung versorgt wird. Bezieht die Steuervorrichtung 1 ihren Betriebsstrom über den Nebenschluss des Betriebsgeräts 5, wird der Kondensator 8 aufgeladen. Die Betriebsenergieabgabe des Energiespeichers erfolgt in denjenigen Betriebszuständen des Beleuchtungssystems, in denen die Steuervorrichtung 1 keine Energie über den Nebenschluss 9 des Betriebsgeräts 5 aufnimmt.
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Durch den Gleichrichter 12 werden die positiven und negativen Anteile der über Phase L und Neutralleiter N anliegenden Wechselspannung gleichgerichtet, sodass innerhalb einer Wechselspannungsperiode zwei positive Halbwellen am Ausgang des Gleichtrichters 12 zur Verfügung stehen.
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Unter dem im Rahmen der nachfolgenden Ausführungen benutzten Begriff „Modulationsphase” PM ist derjenige Teil einer Halbwelle zu verstehen, in dem der dem Betriebsgerät 5 zugeführten Wechselspannung eine Information aufgeprägt wird.
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Unter dem im Rahmen dieser Ausführungen benutzten Begriff „Versorgungsphase” PV ist derjenige Teil einer Halbwelle zu verstehen, in dem die Steuervorrichtung 1 über eine Versorgungsleitung zwischen der Steuervorrichtung 1 und dem Betriebsgerät mit Energie versorgt werden kann.
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Unter dem im Rahmen dieser Ausführungen benutzten Begriff „Nebenschlussphase” sind diejenigen Teile einer Halbwelle zu verstehen, in denen der Nebenschluss 9 durch Einschalten des Schalters 10 aktiv ist.
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Unter dem im Rahmen dieser Ausführungen benutzten Begriff „Betriebsphase” sind diejenigen Teile einer Halbwelle zu verstehen, in denen das Betriebsgerät 5 Energie zur Lichterzeugung aufnimmt.
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Dies vorausgeschickt lässt 2a am Beispiel einer Energiesparlampe als Leuchtmittel erkennen, dass das Betriebsgerät 5 seine Betriebsenergie in einem Intervall zwischen etwa 60 Grad bis etwa 100 Grad einer jeden Halbwelle aufnimmt. Die Kurve der Betriebsstromaufnahme ist mit dem Bezugszeichen F dargestellt, und zwar bei einem Betrieb des Leuchtmittels 6 mit voller Leistung. Die gestrichelte Kurve F' beschreibt die Betriebsstromaufnahme im gedimmten Zustand.
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Im hinteren Teil der Halbwelle ist schematisch die Modulationsphase PM dargestellt. Die Versorgungsphase PV befindet sich im ersten Teil der Halbwelle, beispielsweise bei einem Phasenwinkel zwischen 0 Grad bis kleiner 40 Grad. Diese ist bei dem dargestellten Verfahren gestuft konzipiert mit einem ersten und einem zweiten Teil, wobei im ersten Teil der Versorgungsphase PV ein höherer Nebenschlussstrom fließt als im nachfolgenden, kürzeren zweiten Teil der Versorgungsphase.
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Infolge der Reihenschaltung von Steuervorrichtung 1 und Betriebsgerät 5 kann bei geschlossenem Nebenschlussschalter 10 die Steuervorrichtung 1 Betriebsenergie für sich aufnehmen und ihren Energiespeicher (Kondensator 8) aufladen. Ist dagegen der Nebenschlussschalter 10 geöffnet, kann die Steuervorrichtung 1 von der anliegenden Wechselspannung keine Leistung abnehmen. Um dennoch die Steuervorrichtung 1 bei geöffnetem Schalter 10 mit der notwendigen Energie zu versorgen, ist der Kondensator 8 vorgesehen, der in diesen Phasen die Steuervorrichtung 1 mit Energie speist. Die in 2a nicht dargestellten folgenden Halbwellen weisen ebenfalls die vorgenannten Phasen auf, da die zu übermittelnde Steuerinformation, das sogenannte Telegramm, üblicherweise auf mehrere, aufeinander folgende Halbwellen aufgeteilt ist. Zudem wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Steuerinformation zyklisch lückenlos gesendet.
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2b zeigt den Verlauf der Spannung UESL am Betriebsgerät 5. Während der Modulationsphase PM ist der dem Betriebsgerät 5 zugeführten Wechselspannung die Steuerinformation aufmoduliert, und zwar mit weitgehend konstanter Modulationsspannung. Im ersten Teil der Halbwelle ist die Versorgungsphase PV zu erkennen, in der die Steuervorrichtung 1 strombegrenzend wirkt und somit die Spannung am Betriebsgerät 5 reduziert.
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Mit Bezug auf 2a wird der erste Teil der Versorgungsphase zeitgesteuert beendet. Der zweite Teil endet spannungsgesteuert, wenn der Betrag der Spannung zwischen den Versorgungsanschlüssen des Betriebsgeräts 5 eine vorgegebene Spannung übersteigt. Im ersten Teil der Versorgungsphase PV können beispielsweise Ströme von etwa 150 bis 400 mA fließen. Dieser Strom wird von der Steuervorrichtung 1 begrenzt und dient zu deren Energieversorgung. Im zweiten Teil der Versorgungsphase fließen beispielsweise Ströme von etwa 20 mA. Dieser Strom wird als maximaler Nebenschlussstrom vom Betriebsgerät 5 vorgegeben. Der erste Teil der Versorgungsphase PV dient zum Aufladen des der Steuervorrichtung 1 zugeordneten Energiespeichers 8.
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Um die Verlustleistung im Betriebsgerät 5 und der Steuervorrichtung 1 gering zu halten und einen definierten Spannungsanstieg am Eingang des Betriebsgeräts 5 nach Abschluss der Versorgungsphase PV zu gewährleisten, erfolgt das Beenden der Vorsorgungsphase im zweiten Teil unter Ausbildung eines Zwischenniveaus, hier etwa 20 mA. Nach Beenden der Versorgungsphase PV nimmt das Betriebsgerät 5 die für seinen Betrieb notwendige Energie in der Betriebsphase auf. Ist diese abgeschlossen, wird die Modulationsphase PM dieser Halbwelle durchgeführt, und zwar bei geschlossenem Nebenschlussschalter 10, wobei dieser Nebenschluss wiederum auf dem tieferen Niveau der vor der Betriebsenergieaufnahme durchgeführten Versorgungsphase PV liegen kann.
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2c zeigt den Spannungsverlauf während der vorbeschriebenen unterschiedlichen Phasen einer Halbwelle an der Steuervorrichtung 1. Deutlich erkennbar ist, dass in der Versorgungsphase PV über der Steuervorrichtung 1 mehr Spannung abfällt als während der anderen Phasen im hinteren Teil der Halbwelle.
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Das Bedienelement 2 dient in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel zum Einstellen der Helligkeit des Leuchtmittels 6 und somit zum Dimmen desselben. Die an den Wandler 4 zu übertragende Steuerinformation ist daher eine einem wahrnehmbaren Helligkeitswert als Sinneseindruck entsprechende Regelgröße. Eine entsprechende Dimmkurve kann in der Steuervorrichtung 1 oder im Betriebsgerät 5 abgelegt sein.
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Die Modulation erfolgt durch Überlagerung einer rechteckförmigen Modulationsspannung mit konstanter Höhe auf der Hüllkurve der an das Betriebsgerät 5 gelegten Versorgungsspannung. Daher wird im Decoder 11 eine Hochpassfilterung durchgeführt, um das Datensignal von der Wechselspannung zu trennen. Die Spannungshöhe der Modulation beträgt beispielsweise 4 bis 15 V.
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Bei dem in der erwähnten
DE 10 2009 051 968 A1 offenbarten Verfahren wird vor oder zu Beginn des Aufmodulierens von Steuerinformation ein Nebenschluss erzeugt. Das Erzeugen eines Nebenschlusses dient zum Bereitstellen definierter Potentialverhältnisse in der für die Übermittlung der Steuerinformation genutzten Leitung. Durch einen solchen Nebenschluss wird die zum Übertragen der Steuerinformation genutzte Leitung mit einer durch deren parasitären Effekte bestimmten definierten Impedanz abgeschlossen. Parasitäre Effekte wie zum Beispiel ein kapazitiver oder induktiver Leitungsbelag oder ein Übersprechen zwischen nebeneinander verlegten Leitungen, können die Übertragung der Steuerinformation stören. Die Impedanz des Nebenschlusses ist nun so gewählt, dass zu erwartende Störungen wirksam unterdrückt werden. Durch den Nebenschluss kann die auf der dem Leuchtmittel zugeführten Wechselspannung aufmodulierte Steuerinformation seitens der Lampeneinheit störsicher empfangen und dekodiert werden. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Steuerinformation nur in solchen Phasen einer Halbwelle auf die Versorgungsspannung aufmoduliert wird, in denen das angesteuerte Leuchtmittel keine oder im Wesentlichen keine Betriebsenergie beziehungsweise keine nennenswerte Betriebsenergie aufnimmt.
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Bevorzugt wird die Nebenschlussphase bei dem vorgenannten Verfahren auch genutzt, um die Steuervorrichtung mit Betriebsenergie zu versorgen. Die Versorgung der Steuervorrichtung erfolgt, wie erwähnt, außerhalb der Modulationsphase in einer Versorgungsphase, wobei in der Versorgungsphase der Halbwelle der Nebenschluss ebenfalls aktiviert ist.
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Bei Steuervorrichtungen mit der in 1 dargestellten Zwei-Draht-Technik kann die Steuervorrichtung nur dann mit Energie versorgt werden, wenn das Betriebsgerät einen Stromfluss zulässt. Dies geschieht während der Versorgungsphase. Allerdings sollte auch während der Betriebsphase das Wechselstromnetz möglichst niederohmig durch die Steuervorrichtung an das Betriebsgerät angeschlossen sein, damit ein sicherer Betrieb des Leuchtmittels gewährleistet ist. Eine Energieentnahme durch die Steuervorrichtung während der Betriebsphase ist deshalb zu vermeiden oder auf Zeiten zu beschränken, in denen das Betriebsgerät nur einen geringen Strom aufnimmt, verglichen mit einem Strom in der Umgebung des Netzspannungsmaximums.
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Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Nebenschluss zumindest während der Modulationsphase PM geschaltet ist, bevorzugt auch während der Versorgungsphase PV.
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Die Datenübertragung kann vor allem beim Betrieb einer derartigen Anordnung aus Steuervorrichtung und Betriebsgerät, beispielsweise zum Zwecke des Dimmens, an einem Versorgungsnetz mit relativ hoher Impedanz oder durch parallel oder seriell verschaltete andere elektrische Geräte gestört werden. Beispielsweise können stark induktive oder kapazitive Lasten, die parallel zu einer derartigen Anordnung an das gleiche Versorgungsnetz angeschlossen sind, die an die Anordnung angelegte Spannung verformen.
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Auch das beschriebene Einschalten des Nebenschlusses zu Beginn der Modulationsphase PM kann dazu führen, dass die Eingangsspannung UESL des Betriebsgeräts 5 durch diese zusätzliche Last kurzzeitig einbricht.
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Beide oben genannten Störeinflüsse können dazu führen, dass Spannungseinbrüche am Eingang des Betriebsgeräts während der Modulationsphase PM auftreten und vom Decoder 11 als Datensignal gewertet werden, obwohl diese nicht zum Zweck der Datenübertragung von der Steuervorrichtung selbst erzeugt wurden.
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Dadurch, dass der Decoder zu Beginn der Modulationsphase aktiv in einen definierten Startzustand gesetzt wird, lässt sich der Einfluss des oben beschriebenen Spannungseinbruchs, der durch das Einschalten des Nebenschlusses verursacht wird, eliminieren, indem das aktive Setzen des Decoders in einen definierten Zustand erst nach dem Einschalten des Nebenschlusses erfolgt. Allerdings bleibt dabei weiterhin das Problem bestehen, dass durch externe Einflüsse verursachte Einbrüche der Eingangsspannung während der Modulationsphase die Datenübertragung stören können. Dies kann sowohl zeitlich vor, während oder nach der tatsächlichen Datenübertragung passieren.
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Darstellung der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, das eingangs genannte Verfahren beziehungsweise das eingangs genannte Betriebsgerät derart weiterzubilden, dass eine möglichst zuverlässige Übertragung von Steuerinformation von der Steuervorrichtung an das Betriebsgerät ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 sowie durch ein Betriebsgerät mit den Merkmalen von Patentanspruch 12.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass vorliegend systembedingt keine zeitliche Synchronisierung des Starts der Datenübertragung in der Steuervorrichtung einerseits und der Aktivierung des Datenempfangs des Decoders des Betriebsgeräts andererseits stattfindet. Die Datenübertragung startet nämlich nach einem vorgebbaren Zeitraum nach dem letzten Nulldurchgang der Wechselspannung, während der Decoder gemäß der Lehre der bekannten
DE 10 2009 051 968 A1 aktiviert wird, wenn die Spannung U
ESL an den beiden Versorgungsanschlüssen einen ersten vorgebbaren Schwellwert unterschritten hat. Insofern muss der Decoder für eine deutlich längere Zeit empfangsbereit sein als die Datenübertragung selbst in Anspruch nimmt. Damit ist die Zeit, in der der Decoder auf Spannungsschwankungen reagiert und somit sensibel für Fremdstörungen ist, relativ lang.
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Auch wenn durch Störungen verursachte Spannungsschwankungen während der gesamten Modulationsphase nur sehr kurzzeitig auftreten, können die tatsächlich übertragenen Daten nicht mehr richtig ausgewertet werden; das übertragene Telegramm muss verworfen werden. Vor allem beim Auftreten von periodischen Störungen führt dies dazu, dass eine Datenübertragung nicht mehr erfolgen kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere die Erkenntnis zugrunde, dass sich eine signifikante Steigerung der Übertragungssicherheit erreichen lässt, wenn der Decoder für eine variable Zeit, vorzugsweise ausgehend vom Beginn der Modulationsphase, blockiert wird und damit unempfänglich für Störsignale wird. Spannungsschwankungen, die durch Störungen in dem Zeitabschnitt vom Beginn der Modulationsphase bis zum Beginn der tatsächlichen Datenübertragung auftreten, können dadurch ausgeblendet werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist deshalb in einem Schritt b1) vorgesehen, dass zunächst die Demodulation durch den Decoder aktiviert wird, wenn der Betrag der Spannung an den beiden Versorgungsanschlüssen einen ersten vorgebbaren Schwellwert unterschreitet, wobei die Demodulation jedoch für einen ersten vorgebbaren Zeitraum, nach Ablauf eines zweiten vorgebbaren Zeitraums nach dem der Betrag der Spannung an den beiden Versorgungsanschlüssen den ersten vorgebbaren Schwellwert unterschritten hat, blockiert wird, wenn der Decoder in der vorhergehenden Halbwelle der Spannung an den beiden Versorgungsanschlüssen keine gültige Steuerinformation empfangen hat.
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Durch diese Maßnahme kann weitgehend gewährleistet werden, dass Störungen, die zeitlich nicht unmittelbar in die Datenübertragung fallen, das heißt in die Übertragung der Steuerinformation, ausgeblendet werden, wodurch die Übertragungssicherheit des Systems deutlich erhöht wird.
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Bevorzugt beginnt das Aufmodulieren der Steuerinformation nach einem vorgebbaren Zeitraum nach dem letzten Nulldurchgang der Wechselspannung. Dazu werden in der Steuervorrichtung die Nulldurchgänge der Wechselspannung detektiert und nach einem dritten vorgebbaren Zeitraum wird dann das Aufmodulieren der Steuerinformation gestartet.
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Bevorzugt wird die Spannung an den beiden Versorgungsanschlüssen zumindest vor Schritt b), insbesondere vor einem Vergleich mit dem ersten vorgebbaren Schwellwert, gleichgerichtet. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass der erste vorgebbare Schwellwert nur einmal, das heißt nur mit einem Vorzeichen, vorgesehen werden braucht. Überdies erleichtert sich dadurch der Vergleichsschritt.
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Bevorzugt wird folgender Schritt b2) ausgeführt, falls nach Schritt b1) gültige Steuerinformation empfangen wurde: Beibehalten des ersten vorgebbaren Zeitraums; und folgender Schritt b3), falls nach Schritt b1) keine gültige Steuerinformation empfangen wurde: Vergrößern des ersten vorgebbaren Zeitraums, insbesondere um eine vorgebbare Zeitdauer oder gemäß einer linearen oder einer nichtlinearen Funktion.
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Durch diese Maßnahme kann eine dynamische Anpassung des den Decoder blockierenden Zeitraums an eine zyklisch auftretende Störung erfolgen. Auf diese Weise kann zunächst der erste vorgebbare Zeitraum klein gewählt werden, um anschließend sukzessive eine Anpassung auf den tatsächlich benötigten Zeitraum vorzunehmen. Insofern werden bevorzugt folgende weiteren Schritte ausgeführt: b4) falls nach Schritt b3) gültige Steuerinformation empfangen wurde: Beibehalten des vergrößerten ersten vorgebbaren Zeitraums; beziehungsweise Schritt b5), falls nach Schritt b3) keine gültige Steuerinformation empfangen wurde: Vergrößern des ersten vorgebbaren Zeitraums, insbesondere um die vorgebbare Zeitdauer, und jeweiliges Prüfen auf Empfang gültiger Steuerinformation; falls eine gültige Steuerinformation empfangen wurde: Beibehalten des aktuellen ersten vorgebbaren Zeitraums; falls keine gültige Steuerinformation empfangen wurde: Vergrößern des ersten vorgebbaren Zeitraums bis ein vorgebbarer Maximalwert des ersten vorgebbaren Zeitraums erreicht wird.
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Ein vorgebbarer Maximalwert des ersten vorgebbaren Zeitraums lässt sich dadurch definieren, dass eine weitere Vergrößerung des ersten vorgebbaren Zeitraums zu einer Überlappung mit dem Zeitraum für die Übertragung der Steuerinformation führen würde. Dadurch wäre zwar möglicherweise ein vorliegender Störer ausgeblendet; dies führt aber nicht zum gewünschten Erfolg, wenn die eigentliche Datenübertragung durch den Blockier-Zeitraum beeinträchtigt wird.
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Bevorzugt wird deshalb folgender Schritt b6) ausgeführt und zwar falls nach Erreichen des vorgebbaren Maximalwerts des ersten vorgebbaren Zeitraums noch immer keine gültige Steuerinformation empfangen wurde: Verkleinern, insbesondere schrittweises oder lineares Verkleinern, des ersten vorgebbaren Zeitraums und jeweiliges Prüfen auf den Empfang gültiger Steuerinformation; oder Zurücksetzen des ersten vorgebbaren Zeitraums auf den Startwert des ersten vorgebbaren Zeitraums gemäß Schritt b1).
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Das Einführen eines vorgebbaren Maximalwerts für den ersten vorgebbaren Zeitraum trägt dem Umstand Rechnung, dass bei einer darüber hinaus gehenden Verlängerung des ersten vorgebbaren Zeitraums der Decoder für einen Zeiraum blockiert würde, der sicher in die Zeit der tatsächlichen Datenübertragung fallen würde. Dies würde dazu führen, dass eine an sich fehlerfreie Datenübertragung ignoriert würde, weil der Empfang gültiger Daten unterbunden würde. Durch die vorgeschlagene Maßnahme kann sichergestellt werden, dass das System nicht für eine unverhältnismäßig lange Zeit funktionsunfähig ist.
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Bevorzugt wird weiterhin folgender Schritt b7) ausgeführt und zwar, falls in einer Halbwelle gültige Steuerinformation empfangen wurde. Dabei wird eine Demodulation für den Rest der Halbwelle blockiert oder Spannungsschwankungen am Eingang der Lampeneinheit werden durch den Decoder bis zum folgenden Nulldurchgang der Spannung zwischen den beiden Versorgungsanschlüssen ignoriert. Dadurch wird die Gefahr, dass Spannungsschwankungen nach der Datenübertragung als Daten fehlinterpretiert werden könnten, weitgehend ausgeschlossen, sodass der Decoder für die Dekodierung der mit der nächsten Halbwelle übertragenen Daten bereitsteht.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung wird vor Ausführen des Schritts b1) oder vor Ausführen des Schritts b3) folgender Schritt b8) ausgeführt: Zählen der aufeinander folgenden Halbwellen, bei denen keine gültige Steuerinformation empfangen wurde; falls der Zählerstand einen zweiten vorgebbaren Schwellwert überschreitet: Ausführen von Schritt b1) bzw. Ausführen von Schritt b3). Durch diese Maßnahme kann ein unerwünschtes Vergrößern des Blockierzeitraums zuverlässig verhindert werden. Mit anderen Worten wird nicht bereits bei einem erstmaligen Auftreten einer fehlgeschlagenen Datenübertragung eine Blockierung über den ersten vorgebbaren Zeitraum vorgenommen, sondern erst nach einer vorgebbaren Anzahl von Halbwellen mit fehlgeschlagener Datenübertragung. Im erwähnten zweiten Fall wird jedenfalls die Vergrößerung des Blockierzeitraums zurückgestellt, bis eine vorgebbare Anzahl von Halbwellen mit fehlgeschlagener Datenübertragung festgestellt wurde. Im Falle einer fehlgeschlagenen Datenübertragung wird zwar das übertragene Telegramm ohnehin komplett verworfen; durch ein verzögertes Aktivieren der Decoderblockierung kann aber verhindert werden, dass nach dem Auftreten von einmaligen Störungen eine Blockierung vorgenommen wird beziehungsweise eine Erhöhung des ersten vorgebbaren Zeitraums vorgenommen wird, sodass die Gefahr bestünde, dass die Blockierung des Decoders selbst den Empfang weiterer Daten verhindert.
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Bevorzugt wird in Schritt b8) fortlaufend ein Zählerstand ermittelt, bei dem eine Halbwelle, bei der eine gültige Steuerinformation empfangen wurde, mit positiven Vorzeichen eingeht, und eine Halbwelle, bei der keine gültige Steuerinformation empfangen wurde, mit einem negativen. Auf diese Weise lässt sich die in einem Fehlerspeicher abgelegte Anzahl an Halbwellen mit fehlgeschlagener Datenübertragung reduzieren. Erst falls der Zählerstand einen dritten vorgebbaren Schwellwert überschreitet, wird Schritt b1) beziehungsweise Schritt b3) ausgeführt. Alternativ kann der Fehlerspeicher nach der ersten fehlerfreien Datenübertragung nach fehlgeschlagenen Übertragungen schlagartig auf null gesetzt werden. Beim Auftreten von einmaligen Störungen kann mit dieser Ausgestaltung des Verfahrens eine übermäßige Verlängerung der Latenzzeit der Datenübertragung vermieden werden.
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Der zweite vorgebbare Zeitraum liegt bevorzugt zwischen null und dem 8-fachen des ersten vorgebbaren Zeitraums. Mit anderen Worten kann die Blockierung unmittelbar nach dem Zeitpunkt beginnen, an dem der Betrag der Spannung an den beiden Versorgungsanschlüssen den ersten vorgebbaren Schwellwert unterschritten hat. Die Blockierung kann jedoch auch erst nach einer vorgebbaren Verzögerung erfolgen.
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Die Steuerinformation kann eine Vielzahl von Halbwellen umfassen. Bevorzugt wird dabei jede Halbwelle der Vielzahl von Halbwellen gemäß Schritt b1) ausgewertet. Dies führt zu einer besonders schnellen Ermittlung des für eine Sicherstellung der Datenübertragung zu wählenden Blockierzeitraums und ermöglicht deshalb einen besonders zuverlässigen Betrieb des Betriebsgeräts.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend, soweit anwendbar, für das erfindungsgemäße Betriebsgerät.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im Nachfolgenden werden nunmehr Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 in schematischer Darstellung eine aus dem Stand der Technik bekannte Schaltungsanordnung, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist;
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2a) bis 2c) aus dem Stand der Technik bekannte Diagramme zum Strom- und Spannungsverlauf an Betriebsgerät und Steuervorrichtung;
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3 in schematischer Darstellung eine Schaltungsanordnung mit einem erfindungsgemäßen Betriebsgerät, das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist; und
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4a) bis 4d) Diagramme zum Strom- und Spannungsverlauf an Betriebsgerät und Steuervorrichtung für die in 3 dargestellte Schaltungsanordnung.
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Bevorzugte Ausführung der Erfindung
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Die mit Bezug auf die 1 und 2 eingeführten Bezugszeichen werden im Nachfolgenden für gleiche und gleich wirkende Bauelemente weiterverwendet.
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3 zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung eines Beleuchtungssystems mit einer Steuervorrichtung 1 und einem erfindungsgemäßen Betriebsgerät 5. Das Betriebsgerät 5 umfasst eine Demodulationsaktivierungsvorrichtung 14, die mit dem Decoder 11 gekoppelt ist. Die Demodulationsaktivierungsvorrichtung 14 ist ausgelegt, den Decoder 11 zur Demodulation der Spannung UESL zu aktivieren, wenn der Betrag der Spannung UESL einen ersten vorgebbaren Schwellwert UTh unterschreitet. Die Demodulationsaktivierungsvorrichtung 14 ist weiterhin ausgelegt, eine Demodulation für einen ersten vorgebbaren Zeitraum tb zu blockieren und zwar nach Ablauf eines zweiten vorgebbaren Zeitraums ts nachdem der Betrag der Spannung UESL den ersten vorgebbaren Schwellwert UTh unterschritten hat. Dies erfolgt jedoch nur dann, wenn der Decoder 11 in der vorhergehenden Halbwelle der Spannung UESL keine gültige Steuerinformation empfangen hat. Der zweite vorgebbare Zeitraum ts kann zwischen null und dem 8-fachen des ersten vorgebbaren Zeitraums tb liegen.
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4 zeigt in diesem Zusammenhang in Kurvenzug a) den zeitlichen Verlauf der Spannung UESL, der im Wesentlichen dem Verlauf von 2b) am Ende der Halbwelle entspricht, wobei aufgrund der vergrößerten Darstellung die Sinusform nahezu linear aussieht. Gut zu erkennen ist wiederum die Modulation. Diese ist auch erkennbar als Spannung UST in Kurvenzug c) von 4. Diese entspricht dem rechten Teil von 2c). Für die Darstellung von Kurvenzug c) wurde ein anderer Maßstab verwendet als für die Darstellung von Kurvenzug a). Die Summe der beiden Spannungen UESL und UST ergibt selbstverständlich die Netzspannung UN. Der Zeitraum, zu dem Steuerinformation übertragen wird, ist mit tData gekennzeichnet.
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Kurvenzug b) von 4 zeigt die Aktivierung des Nebenschlusses mittels des Schalters 10 zum Zeitpunkt tNSein, das heißt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Spannung UESL einen vorgebbaren Schwellwert UTh unterschritten hat.
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Ab dem Zeitpunkt tNSein wäre der Decoder 11 demnach empfangsfähig. Da die Steuervorrichtung 1 und das Betriebsgerät 5 jedoch nicht synchronisiert sind, ist im Betriebsgerät 5 nicht bekannt, zu welchem Zeitpunkt die Übertragung der Steuerinformation tatsächlich beginnt. Insbesondere aufgrund von Toleranzen der Netzspannung UN ändert sich der spannungsgesteuerte Zeitpunkt tNSein, zu dem der Nebenschluss eingeschaltet wird. Der Zeitpunkt tNSein wandert demnach nach links bei niedrigeren Spannungen, das heißt der Nebenschluss ist bei Unterspannung länger eingeschaltet als bei Überspannung. Je nach der tatsächlich momentan anliegenden Netzspannung UN variiert demnach der Zeitraum zwischen dem Einschalten des Nebenschlusses tNSein und dem Beginn der tatsächlichen Datenübertragung.
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Das Betriebsgerät 5 selbst hat keine Zeitinformation über den letzten Nulldurchgang der Netzspannung. Dies liegt daran, dass es insbesondere beim Auftreten von Rundsteuersignalen sehr aufwändig ist, den Nulldurchgang der Grundschwingung des Wechselspannung UN zu detektieren. Deshalb geht der Decoder 11 bevorzugt in den Empfangsmodus, sobald der Nebenschluss 9 eingeschaltet ist.
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Wenn nun vor der eigentlichen Datenübertragung ein Störsignal auftritt, wird die Funktion des Decoders 11 beeinträchtigt, da er dieses Störsignal als Teil des zu dekodierenden Datensignals auffasst.
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Mit Bezug auf 4, Kurvenzug d), wird deshalb wie folgt vorgegangen, wenn festgestellt wurde, dass bei der Auswertung der aktuellen Halbwelle keine gültige Steuerinformation empfangen wurde. Der Decoder 11 steuert die Demodulationsaktivierungsvorrichtung 14 an und teilt ihr mit, dass keine gültigen Daten empfangen wurden. Daraufhin blockiert die Demodulationsaktivierungsvorrichtung 14 den Decoder 11 während der nachfolgenden Halbwelle der Versorgungsspannung UN, vorzugsweise ausgehend vom Zeitpunkt tNSein, der Aktivierung des Nebenschlusses, für eine vorzugsweise fixe, vorgebbare Zeit tb. Eine Blockierung des Decoders 11 kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass der im Decoder 11 vorhandene Mikrocontroller per Software angewiesen wird, das an seinem Eingang anliegende Signal nicht auszuwerten. Alternativ kann mittels einer Filterschaltung das auszuwertende Signal während des Blockierzeitraums auf null gelegt werden.
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Im ersten Schritt beträgt tb gleich tb0 bis tb1, vergleiche Kurvenzug d) von 4. Die Demodulationsaktivierungsvorrichtung 14 legt ein entsprechendes Signal DECblock an den Decoder 11 an. Anschließend wird geprüft, ob in der nächsten Halbwelle der Versorgungsspannung UN gültige Daten empfangen werden. Falls gültige Daten empfangen wurden, wird der Wert für die Zeitdauer tb konstant gelassen und in jeder nachfolgenden Halbwelle der Decoder 11 ausgehend vom Zeitpunkt tNSein während des Zeitraums tb gleich tb0 bis tb1 blockiert.
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Wurden keine gültigen Daten empfangen, wird der Wert für die Zeitdauer tb vorzugsweise auf tb gleich tb0 bis tb2 erhöht, vergleiche Kurvenzug d) in 4, und der Decoder 11 wird in der nachfolgenden Halbwelle der Versorgungsspannung UN, vorliegend nach Ablauf eines Zeitraums ts ausgehend vom Zeitpunkt tNSein, für die Zeitdauer tb gleich tb0 bis tb2 blockiert. Anschließend wird geprüft, ob in dieser nächsten Halbwelle gültige Daten empfangen wurden. Falls wieder keine gültigen Daten empfangen wurden, wird der zuvor erwähnte Schritt des Verlängerns der Zeitdauer tb iterativ wiederholt mit ansteigender Zeit tb bis ein vorgebbarer Maximalwert tbmax für tb erreicht wird. Im Ausführungsbeispiel beträgt diese Zeitdauer tbmax gleich tb0 bis tb4. Werden auch mit tbmax keine gültigen Daten empfangen, wird die Zeitdauer tb weiter verändert. Dazu kann beispielsweise die Zeitdauer tb ausgehend von tbmax schrittweise oder linear reduziert werden, beispielsweise bis wieder tb = tb0 bis tb1 ist. Alternativ kann tb schlagartig auf den Anfangswert tb gleich tb0 bis tb1 zurückgesetzt werden.
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Wurden in einer Halbwelle gültige Daten empfangen, kann der Decoder 11 sofort nach vollständiger Datenübertragung für den Rest der Halbwelle, das heißt für den Zeitraum tbf von Kurvenzug d) in 4, blockiert werden. Alternativ kann er so geschaltet werden, dass Schwankungen der Spannung UESL bis zum folgenden Nulldurchgang der Versorgungsspannung UN ignoriert werden.
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Beim Auftreten einer einmaligen kurzen Störung kann es jedoch durch diese Vorgehensweise vorkommen, dass aufgrund der Verlängerung des Zeitraums tb der Decoder 11 in der darauf folgenden Halbwelle für einen Zeitraum blockiert wird, der in die Zeit der tatsächlichen Datenübertragung tData fällt. Dies würde dazu führen, dass eine folgende, an sich fehlerfreie Datenübertragung ignoriert wird, weil der Empfang gültiger Daten unterbunden wird. Weiterhin würde dies dazu führen, dass die Zeitdauer tb entsprechend dem vorgeschlagenen Verfahren zunächst immer weiter vergrößert wird, um bei Erreichen von tbmax wieder verkleinert zu werden, bis Daten wieder richtig empfangen werden. Dies kann dazu führen, dass das System für eine unverhältnismäßig lange Zeit nicht funktionsfähig ist.
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Um dieses unerwünschte Blockieren des Decoders 11 zu verhindern, kann das erfindungsgemäße Verfahren durch folgende Maßnahme weitergebildet werden: Demnach führt ein erstmaliges Auftreten einer fehlgeschlagenen Datenübertragung nicht sofort zur Verlängerung der Blockierzeit tb, sondern erst eine vorgebbare Anzahl von Halbwellen mit fehlgeschlagener Datenübertragung. Im Falle einer fehlgeschlagenen Datenübertragung wird zwar das übertragene Telegramm ohnehin komplett verworfen, durch ein verzögertes Aktivieren der Decoderblockierung kann aber verhindert werden, dass nach dem Auftreten von einmaligen Störungen die Zeitdauer tb, in der der Decoder 11 blockiert ist, sofort erhöht wird und somit die Gefahr besteht, dass die Blockierung des Decoders 11 selbst den Empfang weiterer Daten verhindert.
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Zur Realisierung einer Verzögerung der Aktivierung der Decoderblockierung kann besonders bevorzugt ein Fehlerspeicher eingesetzt werden, in dem die Anzahl aufeinander folgender Halbwellen mit fehlgeschlagener Datenübertragung aufaddiert wird. Wird ein vorgebbarer Maximalwert des Zählerstands des Fehlerspeichers erreicht, wird die Zeitdauer tb verlängert.
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Zur Reduzierung der im Fehlerspeicher abgelegten Anzahl an Halbwellen mit fehlgeschlagener Datenübertragung kann beispielsweise die Anzahl von Halbwellen mit gelungener Datenübertragung subtrahiert werden bis minimal ein Zählerstand von Null erreicht ist. Der zu überschreitende Maximalwert ist entsprechend anzupassen.
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Es ist jedoch auch möglich, den Fehlerspeicher nach der ersten fehlerfreien Datenübertragung nach fehlgeschlagenen Übertragungen schlagartig auf null zu setzen.
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Beim Auftreten von einmaligen Störungen kann mit dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine übermäßige Verlängerung der Latenzzeit der Datenübertragung vermieden werden.
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Weitere Ausführungsformen des Verfahrens, die sich durch andere Arten für die iterative Einstellung der Zeitdauer tb auszeichnen, sind möglich. Beispielsweise könnte die Festlegung der Zeitdauer tb nicht durch Vervielfachung eines Mindestintervalls erfolgen, sondern durch lineare oder nichtlineare Funktionen definiert werden.
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Auch die zeitliche Lage eines ersten Blockierzeitraums kann abweichend von dem oben beschriebenen Verfahren, bei dem die Blockierzeit vorzugsweise nach dem Zeitraum ts beginnt, variiert werden. Insbesondere kann ts Null sein.
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Ist es aus technischen Gründen, beispielsweise aufgrund einer zu geringen Rechenleistung des verwendeten Prozessors, nicht möglich, die Schritte des Verfahrens auf der Basis von Übertragungsfehlern der Halbwelle durchzuführen, kann es sinngemäß auch auf ganze Telegramme angewendet werden. Dabei würde die Zeitdauer tb jeweils zum Beginn der Übertragung eines Telegramms variiert werden, nicht zum Beginn der jeweils nächsten Halbwelle.