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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem Verschluss für einen Verpackungsbehälter nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs. Aus der
US 2007/0062709 A1 ist ein gattungsgemäßer Verschluss bekannt. Beim erstmaligen Öffnen der Verpackung durchtrennen Schneidmittel eine Folie, so dass eine Öffnung entsteht, über die Flüssigkeiten ausgegossen werden können.
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Aus der
EP-A 2125542 ist ebenfalls eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt, bei der Schneidmittel gegen einen die Ausgussöffnung der Packung definierenden Abschnitt der Verpackung drücken, sodass dieser Abschnitt in einer aufgeklappten Position gehalten wird.
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Ferner ist aus
EP 0 385 603 A1 ,
EP 0 543 119 A1 ,
US 5 297 696 A und
US 4 483 464 A jeweils bereits ein Verschluss für einen Verpackungsbehälter bekannt, wobei der bekannte Verschluss zumindest einen Träger, der mit einem Packstoff des Verpackungsbehälters verbunden ist, einen Deckel, der mit dem Träger lösbar in Eingriff steht, zumindest ein Schneidmittel, das beim erstmaligen Öffnen des Verschlusses eine Öffnung im Packstoff in Form eines Packstoffsegments bildet, und zumindest ein Versteifungsmittel umfasst, das mit dem Packstoffsegment verbunden ist, um im Zusammenwirken mit dem Schneidmittel die durch das Packstoffsegment gebildete Öffnung offenzuhalten.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Verschluss anzugeben, bei dem der die Öffnung bildende, beim erstmaligen Durchstoßen teilweise geöffnete Abschnitt der Verpackung sicher in einer offenen Position gehalten wird. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs.
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Vorteile der Erfindung
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Durch den Verschluss für einen Verpackungsbehälter gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 wird in sicherer und zuverlässiger Art und Weise erreicht, dass das eine Öffnung in der Verpackung bildende Packstoffsegment sicher in einer offenen Position gehalten wird. Dadurch wird gewährleistet, dass beispielsweise auch rieselfähige Produkte, die sich im Verpackungsbehälter befinden, sicher über die so gebildete Öffnung entnommen werden können.
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Durch das erfindungsgemäße Versteifungsmittel wird das Packstoffsegment insbesondere im arretierten Zustand des Schneidmittels sicher und vollständig während des Ausgießvorgangs, insbesondere bei rieselfähigen Füllgütern, geöffnet gehalten.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Versteifungsmittel im Zusammenwirken mit dem Schneidmittel in einer geöffneten Position des Packstoffsegments gehalten wird. Hierbei ist insbesondere die Anordnung der Schneidzähne so auf die Platzierung des Versteifungsmittels abgestimmt, dass das Schneidmittel bei Erreichen der tiefsten Drehposition, bei der es also am weitesten in das Innere des Verpackungsbehälters ragt, das beim Öffnungsvorgang durchschnittene Packstoffsegment sicher arretiert und auf Distanz zur gebildeten Packungsöffnung hält.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass als Versteifungsmittel ein Ventil, insbesondere ein Aromaschutzventil, vorgesehen ist. Insbesondere bei Verpackungsbehältern mit ausgasenden Füllgütern wie beispielsweise Kaffee, bei denen ohnehin ein Ventil eingesetzt wird, kann die entsprechende Anordnung des Ventils im die Öffnung bildenden Packstoffsegment die Versteifung des flexiblen Packstoffsegments bewirken. Hierfür ist kein zusätzliches Bauteil nötig. Bei Rückgriff auf ein Ventil als Versteifungsmittel kommt zudem ein bereits bekanntes Bauteil zum Einsatz. Lediglich die geeignete Anordnung des Versteifungsmittels bzw. Ventils auf dem Packstoff löst in besonders einfacher Weise das Problem, die durch das Packstoffsegment entstehende Öffnung offen zu halten.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Versteifungsmittel auf der Innenseite des Packstoffs, an der späteren Öffnung, angeordnet ist. Die Außenkontur des Versteifungsmittels entspricht oder ist geringfügig kleiner als die Innenkontur des Schneidmittels. Als Schneidmittel wird insbesondere ein zylinderförmiges Teil mit Schneidzähnen eingesetzt.
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Weitere zweckmäßige Weiterbildungen ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und aus der Beschreibung.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verschlusses für einen Verpackungsbehälter ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert.
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Es zeigen:
- Die 1 eine perspektivische Ansicht eines Verpackungsbehälters mit darauf angeordnetem Verschluss,
- die 2 eine Schnittansicht eines geschlossenen Verschlusses sowie
- die 3 eine Schnittansicht eines geöffneten Verschlusses.
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Gemäß 1 ist ein Verpackungsbehälter 8 vorgesehen, an dessen Vorderseite ein Verschluss 11 mit einem Packstoff 10 des Verpackungsbehälters 8 verbunden ist. Der Verschluss 11 besteht aus einem in 2 näher gezeigtem Träger 14, der mit einem Deckel 12 versehen ist. Beispielhaft in 1 ist ein zylinderförmiger Deckel 12 gezeigt. In 1 ist ein Flansch 16 bzw. Siegelring dargestellt, der Bestandteil des Trägers 14 ist und auf dem Packstoff 10 aufgesiegelt ist.
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Bei der Schnittansicht mit geschlossenem Deckel 12 nach 2 weist der Träger 14 den Flansch 16 auf, der mit einer nicht näher bezeichneten Außenseite des Packstoffs 10 befestigt, insbesondere versiegelt, ist. Die Außenseite des zylinderförmigen Trägers 14 steht in Eingriff mit der Innenseite des ebenfalls zylinderförmig ausgebildeten Deckels 12. Beispielhaft könnte hier ein entsprechendes Schraubgewinde vorgesehen sein, über welches Träger 14 und Deckel 12 kämmend in Eingriff stehen. An der Innenseite des Trägers 14 ist ein Schneidmittel 18 angeordnet. Das Schneidmittel 18 ist relativ bewegbar zu dem Träger 14. Das Schneidmittel 18 weist Zähne 19 auf, deren Spitzen beim erstmaligen Öffnen des Deckels 12 gegen die Außenseite des Packstoffs 10 drücken, sodass sich anschließend beim erstmaligen Gebrauch eine Öffnung bildet. Im geschlossenen, noch unbenutzten Zustand jedoch überdeckt der Packstoff 10 mit Packstoffsegment 22 die sich später bildende Öffnung. Das Packstoffsegment 22 ist kein separates Teil, sondern Teil des Packstoffs 10. Durch das Aufschneiden mittels Schneidmittel 18 wird der Packstoff 10 durchtrennt. Dieser um beispielsweise ca. 300° geöffnete Bereich wird als Packstoffsegment 22 bezeichnet.
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Auf der Innenseite 9 des Packstoffs 10 ist im späteren Öffnungsbereich, dem Packstoffsegment 22, ein Versteifungsmittel 20 befestigt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 2 besitzt das Versteifungsmittel 20 einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt, mit entsprechenden Randbereichen. Über diese Randbereiche 21 ist das Versteifungsmittel 20 mit der Innenseite 9 des Packstoffs 10 verbunden. Das Versteifungsmittel 20, beispielsweise ein Ventil, ist ein rundes Bauteil, das radial, d. h. ringförmig auf die Packstoffinnenseite des Packstoffs 10 aufgesiegelt wird.
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Durch das Drehen des Deckels 12 wird der Schneidring bzw. das Schneidmittel 18 in Richtung des Packstoffs 10, bevorzugt eine Folie, bewegt und dieser durch die Zähne 19 des Schneidmittels 18 aufgeschnitten. Die entstandene Öffnung in dem Packstoff 10 wird als Packstoffsegment 22 bezeichnet. Dieses wird nicht komplett von dem Packstoff 10 getrennt, damit es nicht im Füllgut landet. Da es sich bevorzugt um eine flexible Folie als Packstoff 10 handelt, könnte diese ohne erfindungsgemäße Vorrichtung beim Ausgießen trockener, rieselfähiger Füllgüter zurückklappen und so die Öffnung blockieren. Deshalb wird bevorzugt innerhalb des später entstehenden Packstoffsegments 22 ein Versteifungsmittel 20 angebracht, das durch den arretierten Schneidring 18 bzw. Zähne 19 das Packstoffsegment 22 sicher offen hält bzw. von der Öffnung wegdrückt.
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Deckel 12, Träger 14 und Schneidmittel 18 sind vormontiert und werden im Bereich des Siegelrings/Flanschs 16 auf die Packstoffaußenseite angebracht.
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In der Schnittdarstellung gemäß 3 ist der geöffnete Verschluss 11 gezeigt. Beim Öffnen des Verschlusses 11 durch Drehen des Deckels 12 wird das Schneidmittel 18 entgegen der Drehrichtung gegen die Außenseite des Packstoffs 10 bewegt, sodass der Packstoff 10 in einem Kreissegment bzw. Packstoffsegment 22 von ca. 300 Grad aufgeschnitten wird. In 3 ist bereits der aufgeschnittene Zustand gezeigt, bei dem bereits eine Öffnung im Packstoff 10 gebildet wurde. Hierzu hat das Schneidmittel 18 den Packstoff 10 nur teilweise durchtrennt, sodass das Packstoffsegment 22 im noch nicht durchtrennten Bereich des Packstoffes 10 fest mit diesem verbunden ist. Durch die Bewegung des Schneidmittels 18 hin zur Innenseite des Verpackungsbehälters 8 drückt im oberen Bereich das Schneidmittel 18 so gegen die Außenseite des Packstoffs 10, dass das Packstoffsegment 22 im rechten Winkel von der Innenseite 9 absteht. Das Packstoffsegment 22 ist mit dem Versteifungsmittel 20 verbunden, sodass das Packstoffsegment 22 in einer Ebene gehalten wird und insbesondere nicht mehr in den von der Innenseite 9 entfernten Randbereichen auf die Öffnung zurückklappt.
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Das Ventil dient als mögliches Versteifungsmittel 20 der Versteifung des beim Öffnen entstehenden Packstoffsegments 22. Das Ventil bzw. das Schneidmittel 18 (der Schneidring) müssen so positioniert sein, dass das versteifte Packstoffsegment 22 durch den arretierten Schneidring des Schneidmittels 18 stets offen gehalten wird, auch beim Ausgießen. Ein Zurückklappen des Packstoffsegments 22 wird hierdurch sicher verhindert. Hierzu ist ein Arretierungsmittel vorgesehen, das mit dem Schneidmittel 18 zusammenwirkt. So könnte das Schneidmittel 18 nach erfolgter Rotation in einer bestimmten Position einrasten und nicht mehr weiter bewegt werden.
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Wesentlich ist die Versteifung des Packstoffsegments 22 durch das Versteifungsmittel 20, über das später der Öffnungsbereich gebildet wird. Beim Versteifungsmittel 20 können entsprechende Kunststoffteile (Plastikteile), beispielsweise Spritzgießteile, vorgesehen sein, die in ihrer Geometrie auf die Öffnung des Packstoffsegments 22 bzw. des Schneidrings des Schneidmittels 18 abgestimmt sind. Wesentlich ist zudem eine entsprechende Anordnung des Versteifungsmittels 20 gegenüber dem Schneidmittel 18 dergestalt, dass bei ins Innere der Verpackung 8 hineinragendem Schneidmittel 18 dieses das Versteifungsmittel 20 weg von der Öffnung drückt. Hierbei kann beispielsweise das Schneidmittel 18 ein geringeres Außenmaß aufweisen als das Außenmaß des Versteifungsmittels 20. Der Außendurchmesser des Versteifungsmittels 20 relativ zu den Zähnen 19 ist so zu wählen, dass der Packstoff 10 zur Bildung des Packstoffsegments 22 sicher durchtrennt werden kann. Somit ist in diesen Bereichen der Außendurchmesser des Versteifungsmittels 20 kleiner sein als der Innendurchmesser des Schneidrings des Schneidmittels 18.
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Das Versteifungsmittel 20 kann beispielsweise als kreisförmiges Bauteil ausgeführt sein. Das Versteifungsmittel 20 weist zumindest einen Randbereich 21 auf, über den das Versteifungsmittel 20 mit dem Packstoffsegment 22 verbunden ist. Zum verbesserten Aufsiegeln könnte der Randbereich 21 mit zumindest einem gegenüber der planen Fläche des Randbereichs 21 vorstehendem (erhabenem) Ring 26 - wie in dem vergrößerten Ausschnitt in 3 gezeigt - , ggf. mit Energierichtungsgeber(n), versehen sein. Jedoch auch andere Formen wie Rechtecke, Kreissegmente oder Kreise mit abgeschnittenen Randbereichen wären denkbar. Das Versteifungsmittel 20 ist vorzugsweise innerhalb des Packstoffsegments 22 angeordnet, ausgenommen der Bereich, in dem geschnitten wird.
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Besonders bevorzugt ist als Versteifungsmittel 20 ein Ventil, insbesondere ein sogenanntes Aromaschutzventil, vorgesehen. Insbesondere bei Packungen mit entgasenden Füllgütern wie beispielsweise Kaffee ist zum Druckausgleich ein Entgasungsventil vorgesehen, das ein Entweichen der im Inneren des Verpackungsbehälters 8 entstehenden Gase nach außen hin in definierter Art und Weise ermöglicht. Hierzu ist beispielsweise eine Membran 30 vorgesehen, die über ein Dichtmittel wie beispielsweise Silikonöl gegenüber einem mit dem Packstoff 10 gasdicht verbundenen Grundkörper abgedichtet ist und ein gezieltes Abheben der Membran 30 bei Druckaufbau über eine Durchgangsöffnung 28 ermöglicht. Anschließend strömt das Gas über eine nicht näher gezeigte Öffnung nach außen hin ab. Hierbei ist das Ventil als Versteifungsmittel 20 einsetzbar, indem es im Bereich des Packstoffsegments 22 angeordnet ist.
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Der beschriebene Verschluss eignet sich insbesondere für Verpackungsbehälter 8, in denen rieselfähige Produkte wie beispielsweise Kaffee etc. aufbewahrt werden. Jedoch auch für Flüssigkeiten wird durch die beschriebene Vorrichtung ein sicheres Offenhalten der Öffnung erreicht, so dass ein sicheres Ausgießen ermöglicht wird.