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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufnehmen und kontrollierten Abführen von flüssigen Ausscheidungen aus einer Vagina.
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Stand der Technik
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Bekannte Vorrichtungen zum Auffangen von flüssigen Ausscheidungen einer Vagina sind beispielsweise Vorrichtungen zum Auffangen von Menstruationsflüssigkeit, die für einen begrenzten Zeitraum in die Vagina eingeführt, dort platziert und wieder entfernt werden können.
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Eine bekannte Vorrichtung dieser Art wird in der
DE 20 2009 008 893 U1 beschrieben. Hier wird zum Auffangen von Menstruationsflüssigkeit eine etwa becher- oder trichterförmige (oben geöffnete) elastische Schale beschrieben, die in die Vagina mittels einer in ihrer Längsachse nach außen angeformten Handhabe eingesetzt bzw. wieder entfernt werden kann.
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Eine andere Schrift (
WO 06033539 A1 ) beschreibt z. B. eine „Vessel of menstruation”. Hier erfolgt beispielsweise ein Sammeln und Abführen von flüssigen menstrualen Ausscheidungen mittels einer aktiv handhabbaren Vorrichtung, die hierzu zeitlich begrenzt in die Vagina eingeführt und danach wieder entfernt wird.
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Die weitere Schrift (
GB 2 249 573 A ) beschreibt eine Methode bzw. eine Vorrichtung zum Auffangen (Sammeln) von Vaginalsekret bzw. von Menstruationsflüssigkeit für diagnostische Zwecke. Dazu wird ein absorbierendes Medium interlabial oder intravaginal platziert. Die Flüssigkeit wird durch das absorbierende Medium aufgefangen. Dann wird das Medium entfernt, die aufgefangene Flüssigkeit daraus extrahiert und der medizinischen Diagnostik zugeführt. Für die intravaginale Sammlung von Flüssigkeit kann das absorbierende Medium vor dem Einführen in die Vagina auch in einem Gehäuse mit Fluid-Aufnahmeöffnungen platziert werden. Ein ungewolltes Herausfließen von Vaginalflüssigkeit wird hier durch das Verwenden des absorbierenden Materials im Inneren des Sammelbehälters verhindert.
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Die Schrift
WO 2009/126088 A1 betrifft ein Hygieneschutzmittel, welches zum Platzieren in der Vagina einer Benutzerin bestimmt ist. Das Hygieneschutzmittel ist gekennzeichnet durch einen schalenförmigen Grundkörper, der sich von der Mitte her nach oben und nach unten hin verengt. Der Basiskörper ist dabei an einem bestimmten Teil seiner Oberfläche mit Öffnungen für eine Flüssigkeitsaufnahme versehen, wodurch ein Ausfließen von Flüssigkeit verhindert wird.
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In der Schrift
WO 2011/051502 A1 wird ebenfalls eine Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit aus einer Vagina beschrieben. Die Vorrichtung besteht vorzugsweise aus einem biologisch inerten, nicht-saugfähigen Material. Sie weist einen länglichen Körper (Behälter) und ein Auskoppelelement auf. Die Vorrichtung wird in die Vagina eingeführt und für eine gewisse Zeitdauer in der Vagina belassen. Dabei wird durch Öffnungen in der Außenwand des Behälters Vaginalflüssigkeit in das Innere des Behälters aufgenommen. Bei Bedarf wird dann die Vorrichtung nach einer ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme aus der Vagina herausgezogen.
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Insbesondere nach einem Sexualakt kann ein Auslaufen vorhandener Samenflüssigkeit (Ejakulat) aus der Vagina über einen längeren Zeitraum erfolgen. In aller Regel kommt es hierbei zu Verschmutzungen, beispielsweise der Bettwäsche, Unterwäsche etc. Ferner stellt sich vielfach bei Frauen ein unangenehmes Inkontinenzgefühl ein, das nicht oder nur unzureichend durch den Einsatz von Hygieneartikeln, wie Slipeinlagen oder ähnlichen saugenden Artikeln verringert bzw. verhindert wird.
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Im Wesentlichen offenbart jedoch keine bekannte Vorrichtung eine Möglichkeit speziell zum Aufnehmen und kontrollierten (gezielten) Abführen von flüssigen Ausscheidungen aus der Vagina, die während eines Sexualaktes in die Vagina eingebracht wurden, beispielsweise von Samenflüssigkeit.
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Aufgabe
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben, mittels derer ein Aufnehmen und kontrolliertes Abführen von flüssigen Ausscheidungen aus einer Vagina ermöglicht wird.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht. Die Erfindung umfasst auch alle sinnvollen und insbesondere alle erwähnten Kombinationen von unabhängigen und/oder abhängigen Ansprüchen.
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Es wird eine Vorrichtung zum Aufnehmen und kontrollierten Abführen von flüssigen Ausscheidungen aus einer Vagina vorgeschlagen, die einen Sammelbehälter zum Aufnehmen und Sammeln von flüssigen Ausscheidungen einer Vagina aufweist.
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Der Sammelbehälter ist als ein Hohlkörper mit einer Längsachse ausgebildet, der durch zwei Enden abgeschlossen ist.
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Dabei weist der Sammelbehälter einen maximalen Außendurchmesser senkrecht zu seiner Längsachse von 20 bis 30 mm auf.
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In die Außenwand des Sammelbehälters sind eine Vielzahl von Bohrungen eingebracht, damit durch diese die flüssigen Ausscheidungen in den Sammelbehälter eindringen können.
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Die in die Außenwand des Sammelbehälters eingebrachten Bohrungen weisen einen Durchmesser von 0,8 mm bis 1,5 mm, vorzugsweise von 1,0 mm, auf.
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Weiterhin ist ein Schaft vorhanden, welcher fix mit dem Sammelbehälter verbunden ist. Der Schaft oder ein Belüftungsrohr ragt dabei mit einem ersten (oberen) Ende durch eines der Enden des Sammelbehälters entlang der Längsachse des Sammelbehälters teilweise in den Sammelbehälter hinein.
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An dem gegenüberliegenden Ende des Schafts ist eine Handhabe fixiert.
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Mittels der Handhabe ist ein Einführen des Sammelbehälters in die Vagina sowie ein Drehvorgang des Sammelbehälters um seine Längsachse innerhalb der Vagina ausführbar. Ebenfalls wird mittels der Handhabe das Entfernen des Sammelbehälters aus der Vagina ermöglicht.
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In die Handhabe ist eine Bohrung derart eingebracht, dass sie mit dem hohlen Inneren des Schafts oder mit dem Belüftungsrohr in einer kommunizierenden Verbindung steht, um beim Entfernen des Sammelbehälters aus der Vagina eine Luftzufuhr zwecks einer Vermeidung von möglicherweise auftretenden Druckunterschieden zu gewährleisten.
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Die Vorrichtung ermöglicht es insbesondere, ein unkontrolliertes Ausfließen von Ejakulat aus der Vagina nach einem Sexualakt zu verhindern und dadurch auch Wäscheverschmutzungen, beispielsweise von Bett- und/oder Unterwäsche zu vermeiden.
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Durch das Vorhandensein des in den Sammelbehälter hineinreichenden Schafts bzw. Tubus wird verhindert, dass Flüssigkeit durch denselben an der Handhabe austritt.
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Ohne die Bohrung (Loch) in der Handhabe könnten beim Entfernen (Herausziehen) des Sammelbehälters aus der Vagina Druckunterschiede entstehen. Um eventuelle Druckunterschiede beim Einsetzen und Herausnehmen des Gerätes auszugleichen, kann Luft durch das Loch in der Handhabe (Handgriff) in das Gerät strömen. Durch das Ausgleichen eventueller Druckunterschiede wird beim Entfernen des Sammelbehälters aus der Vagina das Entstehen eines Unterdrucks verhindert, der einen ungewollten Saugeffekt bewirken könnte.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist der Sammelbehälter zweckmäßiger Weise senkrecht zu seiner Längsachse in eine obere und eine untere Halbschale zerlegbar, um ein Entleeren und Reinigen des Sammelbehälters zu ermöglichen.
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Bei der Ausgestaltung der Vorrichtung ohne die Möglichkeit des Zerlegens des Sammelbehälters in zwei Halbschalen kann diese Ausführung der Vorrichtung beispielsweise als Wegwerf-Artikel konzipiert sein. Die zerlegbare Ausführung hingegen ermöglicht ein Ausspülen und Reinigen der Vorrichtung und somit eine mehrfache Verwendbarkeit.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung aus einem für den menschlichen Körper biologisch verträglichen Material, vorzugsweise aus Kunststoff, ausgebildet ist.
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Günstig ist es, wenn die Vorrichtung eine Gesamtlänge von 100 bis 150 mm, vorzugsweise von 130 mm, aufweist.
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Der Sammelbehälter hat einen Außendurchmesser von 20 bis 30 mm, vorzugsweise von 25 mm. Angepasst an den menschlichen Körper, ist auch eine Länge des Sammelbehälters von 70 bis 100 mm, vorzugsweise von 85 mm, günstig.
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Von Vorteil ist es, wenn der Schaft einen Außendurchmesser von 5 bis 15 mm, vorzugsweise von 8 bis 12 mm, aufweist, und eine Länge von 25 bis 80 mm hat, wobei der Schaft oder das Belüftungsrohr bis zu einer Länge von 20 bis 30 mm, vorzugsweise von 25 mm, in den Sammelbehälter hineinragt.
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Die in die Außenwand des Sammelbehälters eingebrachten Bohrungen haben einen Durchmesser von 0,8 mm bis 1,5 mm, vorzugsweise von 1,0 mm.
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Der Lochdurchmesser der seitlichen Bohrungen im Sammelbehälter ist hierbei hinsichtlich eines auftretenden Kapillareffektes und einer gewissen Oberflächenspannung der mukösen (schleimigen) Flüssigkeit (z. B. Spermaflüssigkeit) derart gewählt, dass die eigebrachte Flüssigkeit selbst den Sammelbehälter an den Längsseiten verschließt bzw. nicht allein unter dem Einfluss der Schwerkraft wieder austreten kann.
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Günstig ist es auch, wenn die in die Außenwand des Sammelbehälters eingebrachten Bohrungen mit einem Zwischenabstand zueinander von 4 bis 6 mm, vorzugsweise von 5 mm, angeordnet sind.
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Eine solche Anordnung und Anzahl von Bohrungen gewährleistet eine ausreichende Möglichkeit zum Eindringen der Flüssigkeit in das Innere des Sammelbehälters.
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Zweckmäßig ist eine in die Handhabe eingebrachte Bohrung mit einem Durchmesser von 1 bis 8 mm, vorzugsweise von 4 mm. Die Abmaße der Bohrung sind ausreichend, um den erforderlichen Druckausgleich zu gewährleisten
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Die Handhabe kann sowohl eine Kugelform als auch die Form anderer geometrischer oder biologischer Körper aufweisen. Dabei sollten alle alternativen Formen jedoch so gewählt werden, dass keine Ecken oder Kanten vorhanden sind.
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In einer vorteilhaften Ausführung kann die Handhabe auch in eine obere und eine untere Halbschale zerlegbar sein. Hierbei ist das Belüftungsrohr mit der unteren Halbschale verbunden, wobei das Belüftungsrohr die untere Halbschale durchdringt, um in einer kommunizierenden Verbindung zur Umgebungsluft zu stehen.
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Zweckmäßig ist es auch, wenn die Handhabe als Schraubdeckel ausgebildet ist, der auf den Schaft aufschraubbar ist. Das Belüftungsrohr ist in dieser Ausführung mit dem Schraubdeckel verbunden, wobei das Belüftungsrohr den Schraubdeckel durchdringt, um in einer kommunizierenden Verbindung zur Umgebungsluft zu stehen.
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Das Verfahren zum Aufnehmen und kontrollierten Abführen von flüssigen Ausscheidungen aus einer Vagina mittels der oben beschriebenen Vorrichtung wird zweckmäßiger Weise, wie nachfolgend beschrieben, ausgeführt.
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Zunächst wird der Sammelbehälter der Vorrichtung nach einem Sexualakt mittels der Handhabe in die Vagina eingeführt.
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Der Sammelbehälter verbleibt mit einer Verweildauer von mehreren Minuten, vorzugsweise von 2 bis 5 Minuten, in der Vagina.
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Während des Verweilens in der Vagina wird mittels der Handhabe eine Vielzahl von leichten Drehbewegungen des Sammelbehälters um seine Längsachse ausgeführt. Dadurch wird ein Eindringen von Flüssigkeit, vorzugsweise von nach einem Sexualakt in der Vagina vorhandenem Ejakulat, in den Sammelbehälter bewirkt.
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Das Eindringen der Flüssigkeit erfolgt dabei durch die in der Außenwand des Sammelbehälters vorhandenen Bohrungen.
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Nach Ablauf der vorgesehenen Verweildauer des Sammelbehälters in der Vagina wird der Sammelbehälter mittels der Handhabe aus der Vagina durch Herausziehen entfernt.
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Nach dem Entfernen des Sammelbehälters aus der Vagina kann die Vorrichtung entsorgt werden.
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Ist die Vorrichtung so ausgestaltet, dass der Sammelbehälter in zwei Halbschalen zerlegbar ist, dann wird er nach dem Entfernen aus der Vagina senkrecht zu seiner Längsachse in die beiden Halbschalen zerlegt und die aufgenommene Flüssigkeit mittels Ausspülen und Reinigen, beispielsweise mit klarem Wasser, entfernt.
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Nach dem Ausspülen und Reinigen werden die beiden Halbschalen des Sammelbehälters wieder lösbar zusammengefügt.
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Die Vorrichtung kann nach dem Ausspülen und der Reinigung nun wieder erneut verwendet werden, wobei die oben beschriebenen Schritte bei einer erneuten Verwendung wiederholt werden.
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Der Sammelbehälter ist in Länge und Durchmesser so geformt, dass er bequem hinter dem Vaginaleingang platziert werden kann und in Ruhelage nicht selbständig herausrutscht. Dort verweilt das Gerät für einige Minuten (z. B. zwei Minuten). Die leichten Drehbewegungen des Sammelbehälters entlang seiner Längsache durch Drehen der Handhabe beschleunigen den Vorgang des Eindringens der aufzunehmenden Flüssigkeit in den Sammelbehälter.
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Durch den Druck der Scheidenwand auf den Sammelbehälter und durch die Drehbewegungen unterstützt, wird die Flüssigkeit (Sperma und Vaginalsekret) durch die vorhandenen Bohrungen in den Sammelbehälter der Vorrichtung verbracht.
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Der Sammelbehälter kann sowohl eine zylindrische Form mit halbkugelförmigem Abschluss als auch die Form anderer geometrischer oder biologischer Körper aufweisen. Dabei sollten alle alternativen Formen jedoch so gewählt werden, dass keine Ecken oder Kanten vorhanden sind.
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Die Handhabung der Vorrichtung (das Einführen des Sammelbehälters) in die Vagina, das Drehen innerhalb der Vagina, das Entfernen aus der Vagina) setzt eine körperangepasste Konstruktion voraus, die gewährleist, dass bei allen mit einer gewissen Reibung an Körpergeweben verbundenen Vorgänge, wie Einführen, Drehen oder Entfernen des Sammelbehälters, jegliche Verletzungsmöglichkeit einer Benutzerin ausgeschlossen ist.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination miteinander verwirklicht sein.
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Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren schematisch dargestellt. Gleiche Bezugsziffern in den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche bzw. hinsichtlich ihrer Funktionen einander entsprechende Elemente. Im Einzelnen zeigt:
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1 eine perspektivische Gesamtansicht (schematisch) eines ersten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung mit zerlegbarem Sammelbehälter;
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2 eine perspektivische Ansicht (schematisch) der Vorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel mit dem in zwei Halbschalen zerlegten Sammelbehälter;
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3 eine perspektivische Gesamtansicht (schematisch) eines zweiten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung mit einem in zwei Halbschalen zerlegbaren Sammelbehälter und einer zerlegbaren Handhabe;
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4 eine Schnittansicht (Längsschnitt; schematisch) der Vorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel; und
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5 eine perspektivische Ansicht (schematisch) der in die Hauptelemente zerlegten Vorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Das in 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 10 zum Aufnehmen und kontrollierten Abführen von flüssigen Ausscheidungen aus einer Vagina besteht aus den folgenden Elementen:
- – einem Sammelbehälter 12,
- – einem tubusartigen Mittelteil (Schaft) 14, und
- – einer kugelförmigen Handhabe 16.
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Die Vorrichtung 10 hat vorzugsweise eine Gesamtlänge von 130 mm und ist aus einem biologisch verträglichen Kunststoff ausgebildet.
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Der Sammelbehälter 12 hat vorzugsweise einen Durchmesser von 25 mm sowie eine Länge von 85 mm. Er besteht zweckmäßiger Weise aus zwei Halbschalen 20, 22, die lösbar miteinander verbunden sind. In die Außenwand des Sammelbehälters 12 ist eine Mehrzahl von symmetrisch zueinander, in mehreren Reihen angeordneten Bohrungen 18 eingebracht. Die Bohrungen 18 haben einen Durchmesser von ca. 1,0 mm. Der Abstand zwischen den Bohrungen 18 beträgt vorzugsweise 5 mm.
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Das tubusartige Mittelteil 14 hat einen Außendurchmesser von ca. 8 mm, und eine Gesamtlänge von ca. 70 mm. An seinem oberen Ende ist das Mittelteil 14 fix mit dem Sammelbehälter 12 verbunden, wobei das Mittelteil 14 dabei etwa 25 mm in den Sammelbehälter 12 hineinragt.
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An seinem unteren Ende ist der Schaft 14 fix mit der Handhabe 16 verbunden.
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In die beispielsweise kugelförmig ausgebildete Handhabe 16 ist eine Bohrung 24 mit einem Durchmesser von ca. 4 mm eingebracht.
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Nach einem Sexualakt wird der Sammelbehälter 12 zum Aufnehmen und Sammeln flüssiger Ausscheidungen aus einer Vagina (vorzugsweise von Samenflüssigkeit) mittels der Handhabe 16 in die Vagina eingeführt. Dort verweilt der Sammelbehälter 12 einige Minuten (vorzugsweise 2 Minuten). Durch den Druck der Scheidenwand auf den Sammelbehälter 12 und, unterstützt durch mehrfaches leichtes Drehen des Sammelbehälters 12 während des Verweilens in der Vagina mittels der Handhabe 16 um die Längsachse der Vorrichtung 10, wird ein Einfließen bzw. Eindringen der abzuführenden Flüssigkeit durch die Löcher 18 in den Sammelbehälter 12 bewirkt. Nach dem Aufnehmen der Flüssigkeit wird der Sammelbehälter 12 mittels der Handhabe 16 aus der Vagina entfernt.
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Durch die in die Handhabe eingebrachte Bohrung 24 kann Luft in die Vorrichtung 10 einströmen, wodurch evtl. auftretende Druckunterschiede beim Einführen bzw. Entfernen des Sammelbehälters 12 ausgeglichen werden können. Gleichzeitig kann das Entstehen eines Unterdruckes beim Entfernen der Vorrichtung verhindert werden.
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Mittels des in den Sammelbehälter 12 hineinreichenden Schafts (Tubus) 14 wird verhindert, dass die Flüssigkeit am kugelförmigen Handgriff 16 austritt.
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Der Sammelbehälter 12 kann nach dem Entfernen aus der Vagina geöffnet werden (senkrecht zu seiner Längsachse in die beiden Halbschalen 20, 22 zerlegt werden). Es erfolgt dann das Entleeren (Ausspülen) und Reinigen. Danach wird der Sammelbehälter 12 wieder zusammengesetzt und für eine mögliche erneute Verwendung vorbereitet.
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In 2 ist die Vorrichtung 10 mit geöffnetem Sammelbehälter 12 gezeigt. Der Sammelbehälter 12 ist hierbei senkrecht zu seiner Längsachse in die beiden Halbschalen 20, 22 zerlegt, die nach dem Ausspülen und Reinigen mit klarem Wasser wieder lösbar miteinander verbunden werden.
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Im Übrigen treffen für die 2 sinngemäß die zu 1 gemachten Darlegungen zu.
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Das in den 3 bis 5 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 10 weist gegenüber dem in den 1 und 2 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel einige Besonderheiten auf, die der Tatsache Rechnung tragen, dass die Flüssigkeitsmenge in der Vagina durch Einbringen von Gleitmittel sowie durch die Benutzung von Vaginalzäpfchen zur Empfängnisverhütung signifikant erhöht werden kann. Das Problem bei einer solchen Situation kann darin bestehen, dass sich in der Vagina die abzuführende Flüssigkeitsmenge derart erhöht, dass der entstehende hydrostatische Druck größer wird als die Oberflächenspannung der Flüssigkeit. Dies kann ein unerwünschtes Austropfen von Flüssigkeit aus den Eintrittslöchern 18 der Vorrichtung 10 zur Folge haben. Ferner kann die Oberflächenspannung durch derartige Mittel zusätzlich herabgesetzt werden, was dem selbstverschließenden Effekt entgegenwirkt.
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Das Mittelteil (Schaft) 14 sowie die Handhabe 16 der Vorrichtung 10 sind beim zweiten Ausführungsbeispiel ebenfalls als Hohlkörper ausgebildet. Untereinander sowie mit dem Sammelbehälter 12 sind sie derart fix verbunden, dass die Flüssigkeit ungehindert vom Sammelbehälter 12 bis in die Handhabe 16 gelangen kann. Somit können Mittelteil 14 und Handhabe 16 als zusätzliches Flüssigkeitsreservoir dienen. Der Außendurchmesser (Schaftdurchmesser) des Mittelteils 14 wird um ca. 2 mm größer gewählt als beim ersten Ausführungsbeispiel, wobei der Außendurchmesser (Schaftdurchmesser) nun ca. 10 mm beträgt.
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Die kugelförmige Handhabe 16 ist bei diesem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 10 zerlegbar ausgestaltet, wobei an dem äußeren, abnehmbaren Halbteil 28 der Handhabe 16 ein Belüftungsrohr 30 befestigt ist. In zusammengebautem Zustand der Vorrichtung 10 mündet das Belüftungsrohr 30 dabei einerseits in der Belüftungsöffnung (Bohrung) 24 des abnehmbaren Halbteils 28 der Handhabe 16, während es mit seinem gegenüberliegenden Ende in den unteren Sammelbehälter 22 hineinragt. Beim Abnehmen des Halbteils 28 der Handhabe 16 vom Halbteil 26 wird gleichzeitig das an ihm befestigte Belüftungsrohr 30 aus dem unteren Sammelbehälter 22 und dem Mittelteil (Schaft) 14 herausgezogen.
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Durch diese geänderte Ausgestaltung der Vorrichtung 10 hat sich das auslaufsichere Volumen (bei senkrechter Haltung der Vorrichtung 10) gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel um mehr als den Faktor 3 auf ca. 9,5 ml erhöht.
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Im Übrigen treffen für die 3 bis 5 sinngemäß die zu den 1 und 2 gemachten Darlegungen zu.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung zum Aufnehmen/Abführen von flüssigen Ausscheidungen
- 12
- Sammelbehälter
- 14
- tubusartiges Mittelteil (Schaft)
- 16
- Handhabe/Handgriff
- 18
- Bohrungen/Löcher
- 20
- obere Halbschale des Sammelbehälters
- 22
- untere Halbschale des Sammelbehälters
- 24
- Belüftungsöffnung (Bohrung) in der Handhabe 16
- 26
- festes Halbteil der Handhabe 16
- 28
- abnehmbares Halbteil der Handhabe 16
- 30
- Belüftungsrohr (Belüftungstubus)
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zitierte Patentliteratur:
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