DE2003377B2 - Vorrichtung zur Spulung, Desinfektion und Wandbehandlung des menschlichen oder tierischen Scheidenschlauches und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Vorrichtung zur Spulung, Desinfektion und Wandbehandlung des menschlichen oder tierischen Scheidenschlauches und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Spülung, Desinfektion und Wandbehandlung des
menschlichen oder tierischen Scheidenschlauthes und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es sind Vorrichtungen zur Scheidenspülung bekannt, die aus einem sogenannten Mutterrohr bestehen,
das in die Scheide eingeführt wird und über einen Schlauch mit einem Irrigator in Verbindung
steht, durch den dem Mutterrohr die Spülflüssigkeit zugeführt wird. DU. Berieselung der Scheide mit der
Spülflüssigkeit ist aber bei Verwendung dieser bekannten Vorrichtungen nur eine ungenügende. Der
Faltenreichtum der Scheide und das Aneinanderliegen der Scheidenwände verhindern die ordentliche
Reinigung. Andere bekannte Scheidenspülvorrichtungen, wie z. B. diejenigen nach den deutschen Patentschriften
844 642 und 854416 erfordern einen großen apparativen Aufwand und sind unhandig und
in der Anwendung unbequem. Auch muß ihre Einführung in die Scheide mit großer Sorgfalt erfolgen,
um Verletzungen zu vermeiden.
In der deutschen Patentschrift 297 645 ist ein Mundstück für eine Vorrichtung zur Spülung der
Scheide der Frau beschrieben, das aus einer porösen Masse gebildet ist, die mit einer sich in Wasser langsam
lösenden Desinfektionsmasse durchtränkt ist. Wenn dieses Mundstück einen genügend großen
Durchmesser hat. um eine volle Entfaltung des Scheidenschlauches zu bewirken, so kann hiermit zwar ein
guter Reinigungseffekt erzielt werden, jedoch ist die Einführung der dicken Vorrichtung für die Frau mit
erheblicher Unannehmlichkeit verknüpft.
Es sind beispielsweise durch die deutschen Patentschriften
867 430 und 944 419 Tampons für die Monatshygiene der Frau bekannt, die aus komprimiertem,
saugfähigem und quellungsfähigem Material hergestellt sind und in ungequollenem Zustand mühelos
und ohne I nannehmlichkcit für die Frau in die
Scheide eingeführt werden können. Bei Aufnahme wäßriger Flüssigkeit quellen sie jedoch stark auf.
Die Erfindung hat die weitere Ausbildung dieser bekannten Monatstampons dahingehend zum Ziel,
daß bei Erhaltung ihrer leichten, bequemen und gefahrlosen Einführbarkeit in die Scheide die Dochtwirkung
des zu ihrer Herstellung verwendeten saugfähigen Materials, das der Scheidenwand anliegt,
dazu ausgenutzt wird, die Scheidenwand überall mit der Bchandlungsflüssigkeit in Kontakt zu bringen,
wobei durch Ausnutzung des Quellungseffektcs des saugfähigen Materials bei Aufnahme wäßriger Flüssigkeit
erst nach Einführung des Tampons in die Scheide eine volle Entfaltung des Scheidenschlauches
bewirkt wird.
Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Abb.! zeigt einen Medianschnitt durch das weibliche
Becken heim Blick auf die rechte Hälfte,
A b b. 2 einen Querschnitt durch den unentfalteten Scheidenschlauch,
A b b. 3 Querschnitte durch den Scheidenschlauch in verschiedenen Stadien der Entfaltung;
A b b. 4 demonstriert den Effekt der Dickenänderung eines zunächst voll ausgedehnten zylindrischen
Abschnittes saugfähigen und quellungsfähigen Materials, wie es für die Erfindung Verwendung findet,
durch Komprimierung in trockenem Zustand;
A b b. 5 erläutert den Wirkungsmechanismus der erfindungsgemäßen Vorrichtung an einem Modell;
A b b. 6 bis 8 zeigen verschiedene Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Beim Menschen ist die Scheide 1 ein ziemlich weiter und stark erweiterungsfähiger Kanal mit muskelschwacher,
aber an elastischem Gewebe reicher Wand. Sie erstreckt sich, wie A b b. 1 zeigt, von der
Gebärmutter 2 bis zu den äußeren Ganitalien (3: kleine Schamlippen, 4: große Schamlippen, 5: Kitzler)
und ist nach außen durch den Scheideneingang 6 begrenzt. Der Scheidenschlauch durchsetzt auf seinem
Weg vom Scheideneingang zum Innern dicht hinter diesem eine Muskelplatte 7, die als Diaphregma
urogenitale bezeichnet wird. Der engste Teil der Scheide liegt zwischen dem Scheideneingang und
dem Diaphragma urogenitale. Hier wird die Scheide von dem Schließmuskel, der auf dem Medianschnitt
der A b b. 1 nur in seinem mittleren Abschnitt 8 getroffen ist, weil er den Scheideneingang von hinten
kommend und nach vorn verlaufend umfaßt, erheblich verengt. An der Verengung ist auch
die Mufkelplatte des Diaphragma urogenitale beteiligt.
In ihrem oberhalb des Diaphragma urogenitale gelegenen Abschnitt nimmt die Scheide erheblich an
Weite zu. Im Ruhezustand sind vordere und hintere Scheidenwand einander bis 7ur Berührung genähert,
so daß das Bild des Scheidenschlauches auf dem Querschnitt H-förmig erscheint (A b b. 2).
An der vorderen Scheidenwand 9 und an der hinteren Scheidenwand 10 finden sich zahlreiche Qucrfalten,
die miteinander die vordere und hintere Runzelsäule bilden (11 bzw. 12).
Die obere Scheidenwand umgreift den in die Vorderwand der Scheide wie ein Zapfen eingelassenen
Muttermund 13 und erscheint dadurch gewölbeartig abgeschlossen Dieser Teil der Scheide wird als hinteres
Scheidengewölbe 14 bezeichnet. Die zum S„neideneingang hin gelegene vordere Einsatzslelle des
Muttermundes in die Scheide büdet das vordere Scheidengewölbe IS.
Das erfindungsgemäßc Verfahren ist den Verhältnissen bei der Kohabitation nachgeoildet.
Durch die Imtnissio kommt es bei dieser zu einer
Entfaltung des Schcidenschlauches, wie aus Abb. 3
ersichtlich. Diese zeigt wiederum im Querschnitt άιη
Zustand des Scheidenschlauches der A b b. 2 bei der Immissio, wobei 1 " den Durchmesser des erigierten
Gliedes darstellt. 1" gibt den Querschnitt des voll entfalteten Scheidenschlauches wieder, dessen Innenwand
dem eingeführten Glied an seiner gesamten Oberfläche anliegt, wobei die Überdehnungsfähigkeit
des elastischen Scheidenschlauches den Kontakt gewährleistet. Γ in Abb. 3 zeigt den Querschnitt des
Schcidenschlauches von A b h. 2 bei voller Wundenlfallung
ohne Üherdehnung.
A b b. 5 demonstriert das Grundprinzip der Erfindung an einem Modell, das im Medianschnitt wiedergegeben
ist.
In ein Kondom 16 ist an seinem offenen Ende ein doppelt durchbohrter Gummistopfen 18 gasdicht eingebunden.
Der beiderseits offene Kunststoffschlauch 17, beispielsweise ein Polyäthylenschlauch, der durch
ίο die eine Bohrung des Gummistopfens 18 geführt ist,
durchbohrt das Kondom 16 an seinem zunächst geschlossenen Ende. Durch die Bindung 20 ist das
Kondom 16 an diesem Ende wieder gasdicht verschlossen. Durch die andere Bohrung des Gummi-Stopfens
18 führt ein zweiter, kürzerer Kunststoffschlauch 19 in das Innere des Kondoms 16. An seinem
außerhalb des Kondoms 16 gelegenen Ende ist an diesen Kunststoffschlauch noch das Rückschlagventil
21 angeschlossen. Über ciep Kunststoffschlauch 19 ist es möglich, dem Innern des Kondoms 16 Luft
zuzuführen, wodurch es aufgeblasen wird.
Über das Kondom 16 ist nach Art eines Handschijhfingerlings
ein Fingerling 22 aus saugfähigem Material, das bei Anfeuchtung Dochtwirkung zeigt,
gestülpt und über diesen, mit dem offenen Ende nach unten das Kondom 23. Führr man dem saugfähigen
Material 22 über den Schlauch 17 Wasser zu und wird der Kondomschlauch 16 aufgeblasen, so legt
sich das saugfähige Material 22 der Innenwand des Kondoms 23 an wie eine Tapete. Nachdem das saugfähige
Material soviel Flüssigkeit aufgenommen hat, wie es zu fassen vermag, tropft bei weiterer Zuführung
von Wasser an seinem unteren Ende infolge der Dochtwiikung laufend Flüssigkeit ab, wobei die in
das saugfähige Material neu eintretende Flüssigkeit die in ihm enthaltene vor sich herschiebt.
In dem Modell stellt das Kondom 23 den Scheidenschlauch dar, das dochtüberzogene Kondom 16
das Mittel zur Entfaltung des Scheidenschlauches, das saugfähige Material 22 in Verbindung mit dem
Kunststoffschlauch 17 das Mittel zur Spülung bzw. Wandbehandlung des Scheidenschlauches in entfaltetem
Zustand.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit Scheidentampons
durchgeführt, die in besonderer Weise ausgelegt sind.
Es wurde erkannt, daß die Verwendung von Kunstschwamm, beispielsweise solchem aus Viskose
oder Polyvinylformal, für die Herstellung solcher Scheidentampons zum erfindungsgemäßen Gebrauch
in besonderem Maße geeignet ist. weil diose Kunslschwa'mme
eine an sich bekannte, diesem Verwendungszweck besonders förderliche, Eigenschaft haben,
die ar. Hand der A b b. 4 erläutert wird.
In Abb. 4a stellt 24 einen zylindrischen Abschnitt
eines Kunstschwammes, beispielsweise eines Viskoseschwammes oder Polyvinylformalschwammes
dar, der bei Durchlränkung mii Wasser etwa die
Länge des Scheidcnschlauches in entfaltetem Zu-
6p stand und den Durchmesser des erigierten Gliedes hat. Diesen Schwammabschnitt kann man in trockenem
Zustand bis auf weniger als Bleistiftdicke komprimieren, wenn man den Kompressionsdruck radial
auf den Schwammzylinder einwirken läßt. Der kom-
.65 primierte Schwamm 24' behält diese Gestalt bei, bis
er wieder mit Wasser in Berührung kommt. In letzterem Fall saugt er dieses begierig auf und nimmt dabei
in kürzester Zeit wieder die Gestalt 24 an.
5 '6
A b b. 6 a zeigt einen Scheidentampon zur Durch- hergestellt werden, mit Substanzen zu imprägnieren,
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens der un- beispielsweise mit Milchzucker oder Dequaliniumter
Auswertung dieser an sich bekannten Eigenschaft chlorid, die bei Füllung des Tampons mit Wasser in
von Viskoseschwamm und Polyvinylformalschwamm Lösung gehen. Entsprechendes gilt für lebende Bakhergestellt
ist. Durch einen solchen Kunststoff- 5 terien, beispielsweise die Abschwemmung einer KuI-schwamm
zylindrischer Gestalt und von etwa 15 cm tür von Döderleinschen Scheidenbakterien. Bei VerLänge
und 4 cm Dicke in voll ausgedehntem Zustand Wendung von Kunstschwamm zur Herstellung der
ist ein dünner Schlauch, beispielsweise ein Silicon- Tampons ist das nachfolgend beschriebene Vorgehen
schlauch 25 von etwa 1 bis 2 mm Durchmesser hin- besonders zweckentsprechend: Zunächst werden die
durchgeführt, wie in Abb. 6a im Medianschnitt dar· io Schwämme durch Auskochen keimfrei gemacht,
gestellt. Anschließend wurde der Schwamm in der dann werden die ausgekochten Schwämme unter
besprochenen Weise komprimiert, wobei, um das Lu- Wahrung der Sterilität in Heißluft getrocknet und
men des Schlauches 25 bei der Kompression offenzu- anschließend in die Lösung bzw. Suspension verhalten,
während der Kompression in den Schlauch bracht, mit der sie präpariert werden sollen. Nunmehr
ein geeigneter Stahldraht eingelegt wurde, der nach 15 werden die noch voll ausgedehnten Schwämme
der Kompression gezogen wurde. durch Gefriertrocknung entwässert und anschlie-
A b b. 6 b zeigt den komprimierten Schwamm nach ßend unter sterilen Bedingungen komprimiert und
Entfernung des Stahldrahtes mit dem heraushängen· verpackt.
den Schlauch in Seitenansicht. Er stellt einen Schei- Die Zuführung der Imbibitions- bzw. Durchströdentampon
nach der Erfindung dar, der sich bei lie- ao mungsflüssigkeit zu dem den Tampon durchsetzengender
oder stehender Frau mit Leichtigkeit in die den Schlauch kann auf verschiedene Weise erfolgen,
Scheide einführen und mit seinem vorangehenden in einfachster Weise bei ausreichendem Lumen dieses
Ende bis in das hintere Scheidengewölbe vorschieben Schlauches nach dem Irrigatorprinzip, wobei die
läßt. Führt man dem Schwamm nun von außerhalb Verbindung des aus dem Scheidenschlauch herausdes
Körpers Wasser oder eine geeignete Desinfek- as hängenden Schlauches mit dem Irrigatorschlauch in
tionslösung zu, so geht er, vom hinteren Scheidenge- irgendeiner bekannten Weise erfolgen kann. z. B.
wölbe beginnend, schlagartig in den voll ausgedehn- nach Art der Verbindung einer Rekordspritze mil
ten Zustand über, wobei er den Scheidenschlauch einer Aufsteckkamm. Die Zuführung der Imbibiüberall
voll entfaltet. Von dem Augenblick ab. wo er tions- bzw. Durchströmungsflüssigkeit kann abei
so viel Wasser oder Desinfektionslösung aufgenom- 30 auch auf andere Weise erfolgen, beispielsweise mil
men hat, wie er zu halten vermag, beginnt er bei wei- einer Kolbenspritze vom Typ der bekannten Injek·
terer Flüssigkeitszufuhr als Docht zu arbeiten, d. h. tionspritzen, wobei der Kolbenvorschub auch durch
es tropft von dem aus dem Scheidenschlauch heraus- einen Getriebemotor bewirkt werden kann,
hängenden Schwammteil am tiefsten Punkt laufend A b b. 7 und 8 zeigen weitere Ausführungsbeispiele ebenso viel Flüssigkeit ab, wie dem Schwamm vom 35 von Scheidentampons nach der Erfindung,
hinteren Scheidengewölbe aus zugeführt wird. Dabei Der Scheidentampon nach A b b. 7 ist aus einen schiebt die neu in den Schwamm eintretende Flüssig- sehr elastischen Kunstschwammaterial hergestellt keit die in ihm bereits enthaltene vor sich her dem das in voll ausgedehntem Zustand die Gestalt eine; Scheidenausgang 6 zu. Es findet mithin eine kontinu- einseitig geschlossenen Rohres 22 hat. wobei der zui ierliche Durchspülung des Scheidenschlauches statt. 40 Zuführung der Imbibitions- bzw. Durchströmungs solange man Flüssigkeit zuführt, wobei gleichzeitig flüssigkeit erforderliche Kunststoffschlauch in der die Wand des voll entfalteten Scheidenschlauches mit Boden dieses Rohres eingelassen und mit ihm fesi immer neuen Flüssigkeitsteilchen in Berührung verbunden ist.
hängenden Schwammteil am tiefsten Punkt laufend A b b. 7 und 8 zeigen weitere Ausführungsbeispiele ebenso viel Flüssigkeit ab, wie dem Schwamm vom 35 von Scheidentampons nach der Erfindung,
hinteren Scheidengewölbe aus zugeführt wird. Dabei Der Scheidentampon nach A b b. 7 ist aus einen schiebt die neu in den Schwamm eintretende Flüssig- sehr elastischen Kunstschwammaterial hergestellt keit die in ihm bereits enthaltene vor sich her dem das in voll ausgedehntem Zustand die Gestalt eine; Scheidenausgang 6 zu. Es findet mithin eine kontinu- einseitig geschlossenen Rohres 22 hat. wobei der zui ierliche Durchspülung des Scheidenschlauches statt. 40 Zuführung der Imbibitions- bzw. Durchströmungs solange man Flüssigkeit zuführt, wobei gleichzeitig flüssigkeit erforderliche Kunststoffschlauch in der die Wand des voll entfalteten Scheidenschlauches mit Boden dieses Rohres eingelassen und mit ihm fesi immer neuen Flüssigkeitsteilchen in Berührung verbunden ist.
kommt. Die Dickenzunahme des aus der Scheide her- Abb. 7b zeigt den fertigen Scheidentampon, dei
aushängenden Teiles des Dochtmaterials kann durch 45 in der beispielsweisen Ausführung der A b b. 7 se
eine übergeschobene Kunststoffhülse 26, die mit dem kurz ist. daß das saugfähige Material nach der Ein
saugfähigen Material durch 27 fest verbunden ist. führung des Tampons in den Scheidenschlau± ir
verhindert werden. In zweckmäßiger Weiterbildung seiner Gesamtheit oberhalb des Diaphragma urogeni
kann zur Durchspülung des Tampons Wasser oder tale 7 zu liegen kommt. Dieser Tampon übernimm
eine Flüssigkeit Verwendung finden, die ein an sich 50 die Entfaltung des Scheidenschlauches vermöge sei
bekanntes Scheidendesinfiziens. wie beispielsweise ner Eigenelastizität. Diese Ausführungsform Ist be
Benzalkoniumchlorid oder Dequaliniumchlcrid, und/ sonders geeignet, falls die Flüssigkeitszufuhr zurr
oder eine an sich bekannte, zur Pflege der Scheiden- Tampon nach der Einführung in den Scheiden
wand geeignete Substanz, wie beispielsweise Borax- schlauch nach dem Irrigatorprinzip erfolgen soll, wo
glycerin oder Milchsäure, und/oder lebende Bakte- 55 bei der Schlauch zweckmäßigerweise mit einem gro
rien, wie beispielsweise die Abschwemmung einer ßen Lumen zu wählen ist. Beim Zug an dem aus dei
Kultur von Döderleinschen Scheidenbakterien gelöst Scheide heraushängenden Kunststoffschlauch V
bzw. suspendiert enthält. wird das Äußere des saugfähigen Materials nach in
Es ist aber auch möglich, nacheinander verschie- nen gestülpt, wobei der Tampon leicht aus der Schei
dene Durchströmungsflüssigkeiten zu verwenden, 60 de gleitet A b b. 8 zeigt die Kombination des Tarn
beispielsweise zunächst eine Lösung, die Dequalini- pons nach A b b. 7 mit einem aufblasbaren Kondom
umchlorid enthält, hieran anschließend Wasser oder abgeleitet aus dem Modellversuch nach A b b. 5. Di«
physiologische Kochsalzlösung und zum Abschluß Länge des saugfähigen Abschnittes ist bei der bei
eine milchsaure, glycerinhaltige Lösung, die die Ab- spielsweisen Ausfühningsform nach A b b. 8 wieder
schwemmung einer lebenden Kultur von Döderlein- 65 um so gewählt, daß das saugfähige Material nach dei
sehen Scheidenbakterien enthält Einführung des Tampons in seiner Gesamtheit ober
Auch ist es in vorteilhafter Weiterbildung möglich, halb des Diaphragma urogenitale 7 zu liegen kommt
die saugfähigen Materialien, aus denen die Tampons Das saugfähige Material kann hierbei wiederum au:
2098
Kunstschwamm, beispielsweise aus Polyvinylformalschwamm.
oder einem anderen kompressiblen saugfähigen Material, beispielsweise entfetteter Baumwollwatte,
bestehen, oder auch aus einem Dochtwirkung zeigenden Textilgewebe oder anderem bei Anfeuchtung
Dochtwirkung zeigendem Material. Bei der Ausführungsform nach A b b. 8 wird eine besonders
gute Abdichtung der Scheide erzielt, wenn das Kondom nach der Flüssigkeitsfüllung des Dochtwirkung
zeigenden Materials stärker aufgeblasen wird. Dabei wird das Kondom von innen auf das Diaphragma
urogenitale gepreßt, so daß die Frau mit eingelegtem Tampon auch umhergehen kann, wenn
das saugfähige Material sehr viel Flüssigkeit aufgenommen hat. Vor der Entfernung des Tampons aus
der Scheide wird von dem Schlauch 19 das Rückschlagventil abgeschnitten. Das Kondom fällt dann in
sich zusammen, und der Tampon kann wiederum durch einfaches Ziehen am Schlauch 19 aus der
Scheide entfernt werden. ίο
Zur Erleichterung der Einführung in die Scheide können die Tampons in dem zur Einführung in den
Scheidenschlauch bestimmten Abschnitt in an sich bekannter Weise mit einem die Gleitfähigkeit erhöhenden
Überzug, beispielsweise aus Polyäthylenglykol vom MG 6000. versehen werden.
Die Erfindung ermöglicht in einfacher Weise die Spülung, Desinfektion und Wandbehandlung des
menschlichen Scheidenschlauches und eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit einer Intimpflege desselben,
die von der Frau selbst ohne Beihilfe durchgeführt werden kann.
Auch für die Hygiene der Nutztiere ist sie von Bedeutung, z. B. zur Bekämpfung der Infektion der
Kühe mit Trichomonas foetus und des ansteckenden Scheidenkatarrhs (Knötchenseuche) der Kühe.
Hierbei wird in analoger Weise und mit analogen Vorrichtungen, wie sie für die Verwendung beim
Menschen vorstehend beschrieben wurden, vorgegangen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 109 510/289
2098
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Spülung, Desinfektion und
Wandbehandlung des menschlichen oder tierischen Scheidenschlauches unter Verwendung poröser,
in die Scheide einführbarer Massen, d a durch gekennzeichnet, daß die poröse Masse aus komprimiertem, saugfähigem, quellungsfähigem
und bei Anfeuchtung Dochtwirkung zeigendem Material in Gestalt eines der übliehen
Monatstampons ausgebildet ist, wobei der Tampon mit einer Vorrichtung versehen ist,
durch die ihm im zunächst unausgedehnten Zustand nach Einbringung in die Scheide von
außerhalb des Körpers Flüssigkeit zuführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Flüssigkeitszufuhr ein Schlauch dient, der mit dem Tampon fest verbunden
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Flüssigkeit Wasser
Verwendung findet, oder eine Flüssigkeit, die ein Scheidendesinfiziens, wie beispielsweise Benzalkoniumchlorid
oder Dequaliniumchlorid, und oder der eine zur Pflege der Scheidenwand geeignete
Substanz, wie beispielsweise Boraxglycerin oder Milchsäure, und/oder lebende Bakterien, wie beispielsweise
die Abschwemmung einer lebenden Kultur von Döderleinschen Scheidenbakterien,
gelöst bzw. suspendiert enthält, oder daß nacheinander Durchströmungsflüssi keiten Verwendung
finden, die unterschiedlich zusammengesetzt sind, beispielsweise zunächst eine Lösung, die
Dequaliniumchlorid enthält, hieran anschließend Wasser oder physiologische Kochsalzlösung und
zum Abschluß eine milchsaure, glycerinhaltige Lösung, die die Abschwemmung einer lebenden
Kultur von Döderleinschen Scheidenbakterien enthält.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche (A b b. 6), dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einem zylindrischen Abschnitt von Kunstschwamm (24), beispielsweise Viskoseschwamm
oder Polyvinylformalschwamm oder einem ähnliche Eigenschaften zeigenden Material,
besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit 3 (Abb.
7). dadurch gekennzeichnet, daß sie in unkomprimiertem Zustand aus einem einseitig offenen
Hohlzylinder aus Kunstschwamm (22) besteht, der nach Flüssigkeitsaufnahme die Länge der
Scheide zwischen dem Diaphragma urogenitale und dem hinteren Scheidengewölbe und etwa den
Durchmesser des erigierten männlichen Gliedes hat. in den ein Schlauch (17) in fester Verbindung
mit ihm eingelassen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5 (A b b. 8), dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich in den
Hohlraum des Hohlzylinders (22) ein ballonartig geschlossenes Kondom (16) eingebaut ist, dem
über den Schlauch (19) und das Rückschlagventil (21) Luft zugeführt werden kann.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie in
dem zur Einführung in den Scheidenschlauch bestimmten Abschnitt mit einem die Gleitfähigkei
bei der Einführung erhöhenden Überzug, beispielsweise einem solchen aus Polyüthylenglykol
vom MG 6000, versehen ist.
8. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in das Dochtwirkuiig
zeigende Material bereits vor Einführung des Tampons in di»; Scheide Wirkstoffe, beispielsweise
Milchzucker und/oder lebende Bakterien eingebracht werden, beispielsweise die Suspension
einer lebenden Kultur von Döderleinschen Scheidenbakterien, gegebenenfalls unter Anwendung
der Gefriertrocknung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702003377 DE2003377B2 (de) | 1970-01-26 | 1970-01-26 | Vorrichtung zur Spulung, Desinfektion und Wandbehandlung des menschlichen oder tierischen Scheidenschlauches und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702003377 DE2003377B2 (de) | 1970-01-26 | 1970-01-26 | Vorrichtung zur Spulung, Desinfektion und Wandbehandlung des menschlichen oder tierischen Scheidenschlauches und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2003377A1 DE2003377A1 (de) | 1971-08-12 |
DE2003377B2 true DE2003377B2 (de) | 1972-03-02 |
Family
ID=5760519
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702003377 Withdrawn DE2003377B2 (de) | 1970-01-26 | 1970-01-26 | Vorrichtung zur Spulung, Desinfektion und Wandbehandlung des menschlichen oder tierischen Scheidenschlauches und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2003377B2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2526934A1 (de) * | 1975-06-04 | 1976-12-16 | Walkner & Co Ohg Dr H & A | Scheidenspuelgeraet |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5451204A (en) * | 1988-07-22 | 1995-09-19 | Yoon; Inbae | Multifunctional devices for endoscopic surgical procedures |
US5556376A (en) * | 1988-07-22 | 1996-09-17 | Yoon; Inbae | Multifunctional devices having loop configured portions and collection systems for endoscopic surgical procedures and methods thereof |
US5374261A (en) * | 1990-07-24 | 1994-12-20 | Yoon; Inbae | Multifunctional devices for use in endoscopic surgical procedures and methods-therefor |
-
1970
- 1970-01-26 DE DE19702003377 patent/DE2003377B2/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2526934A1 (de) * | 1975-06-04 | 1976-12-16 | Walkner & Co Ohg Dr H & A | Scheidenspuelgeraet |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2003377A1 (de) | 1971-08-12 |
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