DE6610070U - Vorrichtung zur spuelung, desinfektion und wandbehandlung des menschlichen oder tierischen scheidenschlauches. - Google Patents
Vorrichtung zur spuelung, desinfektion und wandbehandlung des menschlichen oder tierischen scheidenschlauches.Info
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Description
RA.188 928H.U8 ' · ¥
Verfahren und Vorrichtung zur Spülung, Desinfektion und Wandbehandlung des menschlichen und tierischen Vaginalschlauches.
i! '„ ,;.:.;Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die zu seiner
'.ΐ'!",:";!'1 Durchführung erforderlichen Vorrichtungen zur Spülung,
>!. ■ '■■'} Desinfektion und Wandbehandlung des menschlichen und
j, "^tierischen Vaginalschlauches.
'Abb. 1 zeigt einen Medianschnitt der Geschleohtsorga-.
" ne der Frau beim Blick auf die rechte Hälfte.
Beim Menschen ist die Scheide (Abb. 1/1) ein ziemlich weiter und stark erweiterungsfähiger Kanal mit muskelschwacher,
aber an elastischem Gewebe reicher Wand. Sie
erstreckt sich vein der Gebärmutter (Abb. 1/2) bis zu
den äußeren Genitalien (Abb. 1/3: kleine Schamlippen, Abb. 1/4: große Schamlippen, Abb. 1/5: Kitzler) und ist
nach außen durch den Scheideneingang (Abb. 1/6) begrenzt. Der Scheidenschlauch durchsetzt auf seinem Weg vom Scheideneingang
zum Inneren dicht hinter dem Scheideneingang eine Muskelplatte (Abb. 1/7), die als Diaphragma urogenitale
bezeichnet wird. Der engste Teil der Scheide liegt .. zwischen dem Scheideneingang (Abb. 1/6) und dem Diaphragma
urogenitale (Abb. 1/7). Hier wird die Scheide von dem
bcheidenschließmuskel, der auf dem Medianschnitt (Abb. 1) nur in seinem mittleren Abschnitt (Abb. 1/8) getroffen
ist, weil er den Scheideneingang von hinten kommend und nach vorn verlaufend umfaßt, erheblich, verengt. An der
Verengung ist auch die Muskelplatte des Diaphragma urogenitale (Abb. 1/7) beteiligt.
In ihrem oberhalb des Diaphragma urogenitale gelegenen
Abschnitt nimmt die Scheide erheblich an Weite zu. Im '
• - 2 -
Ruhezustand sind vordere und hintere Scheidenwand W
einander bis zur Berührung genähert, so daß das Bild des Scheidenschlauches auf dem Querschnitt H-förmig
erscheint (Abb.2). An der vorderen Scheidenwand (Abb.2/9) und an der hinteren Scheidenwand (Abb.2/10)
finden sich zahlreiche Querfalten, die miteinander die
•w. #.N vordere und hintere Runzelsäule bilden (Abb., 1/11 bezw.
*V '· ·' Abb.1/12).
Das -obere Scheidenende umgreift den in die Vorderwand
der Scheide wie ein Zapfen eingelassenen Muttermund (Abb.1/13) und erscheint dadurch gewölbeartig abgeschlossen.
Dieser Teil der Scheide wird als hinteres Scheidengewölbe (Abb.i/H) bezeichnet. Die zum Scheideneingang
hin gelegene vordere Einsatzstelle des Kuttermundes in die Scheide bildet das vordere
Scheidengewölbe (Abb.1/15).
Ei sinu Vorrichtungen zur Scheidenspülung bekannt; die
aus einem in die Scheide einzuführenden sogenannten Mutterrohr bestehen, dem aus einem Irrigatorgefäß über
* . eine Schlauchverbindung die Spülflüssigkeit, beispielsweise eine Desinrektionslösung, von außerhalb des Körpers
zugeführt wird. ·
■ . s
Infolge des falten- und nischenreichen Baues des
Infolge des falten- und nischenreichen Baues des
Scheidenschlauches gelingt es mit diesen bekannten \ Einrichtungen nicht, bei der Spülung alle Wandteile ·.'
v-, ,γ zuverlässig zu erfassen. Eine Desinfektion des
f.%iS ■'} J.^ Vaginalschlauches ist daher, wie auch in der ü
Fachliteratur dargelegt, auf diesem Wege nicht möglich.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst.
8610070-8.3.73
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Des-· infektionslösung auf den voll entfalteten Vaginalschlauch
zur Einwirkung gebracht werden muß.
/ ..' Das erfindungsgemäße Verfahren zur Entfaltung des
Vaginalschlauches ist in Analogie zu den Verhältnissen bei der Kohabitation gestaltet.
Durch die Einführung des erigierten männlichen Gliedes kommt es zu einer Entfaltung des Vaginalschlauches,
wie aus Abb. 2 und Abb. 3 ersichtlich. Während in^
Abb. 2 der Ruhezustand des Vaginalschlaürrhre-s-»dargestellt
messer des erigierten Gliedes darstellt. 1'' gibt den
• ■' Querschnitt des voll entfalteten VaginalsGhlauches wie-.
.-.? der, dessen Innenwand dem eingeführten Glied an seiner
- ■ gesamten Oberfläche fastening anliegt, wobei die Über-.
?./ dehnungsmöglichkeit des elastischen Vaginalschlauches
V — den Kontakt gewährleistet.
■",»"· _'.."*·
■",»"· _'.."*·
; ν..", . I1· in Abb. 5 zeigt des Yaginalschlaueh von Abb= 2 bei
:\' '·■ ?' voller Wandentfaltung ohne Überdehnung."
;. ■ '. ·: '. l--.'V".fDaa voxl erigierte Glied dringt bei ausreichender Länge
;," * , (; j ·-;-._' tief in das hintere Scheidengewölbe (Abb. 1/140 ein,
V^'.i·""·!» --'i'r wobei die Gewölbekuppel der Eichel des Gliedes aufliegt.-
r -V^^J^i^.i^-A'bb. 5 zeigt das Grundprinzip des erfindungsgemäßen Vor-gehens
an einem Modell, das im Medianschnitt wiederge- ' *""
geben ist. In Abb. 5 ist 16 ein dünner, elastischer Gummischlauch, beispielsweise ein Kondom, Dieser ist
6618070-8,3.73
ist, zeigt Abb. 3, den Zustand des gleichen Vaginal- \ . |
schlaxrcTIe^-tflSefe eingeführtem Glied, wobei 111' den Durch-
axial von einem beiderseits offenen Kunststoffschlauch
17, beispielsweise einem Polyäthylenschlauch durchsetzt, der durch die eine Bohrung des doppelt durchbohrten
Gummistopfens 18 geführt 13t. Durch die andere Bohrung des Stopfens führt ein zweiter (kürzerer),
ebenfalls beiderseits offener Kunststoffschlauch 19· Der Kondomschlauch ist am oberen Ende des Kunststoffschlauehes
17 so mit diesem vereinigt, wie es Abb. 5 •zeigt (20). Die Verbindungsstelle 20 ist gasdicht. Der
Gummistopfen 18 ist ebenfalls gasdicht in das untere Ende des Schlauches 16 eingebunden. Es ist mithin möglich,
dem Inneren des Kondomschlauches 16 über den Schlauch 19» in den noch das Rückschlagventil 21 eingeschaltet
ist, Luft zuzuführen, wodurch der Kondomschlauch aufgeblasen wird..Über den Kondomschlauch 16 ist nach
Art eines Handschuhfingers ein Fingerling 22 aus saugfähigem Material, das bei Anfeuchtung Dochtwirkung zeigt,
gestülpt und über diesen mit dem ofienen Ende nach unten
wiederum nach Art eines Handschuhfinsrerlings das Kondom
23· Wird der Kondomschlauch 16 aufgeblasen, so legt sich das saugfähige Material 22 der Innenwand des Kondoms
an wie eine Tapete. Führt man nun dem saugfähigen Material über den Schlauch 17 Wasser zu, so saugt sich der
.Docht voll und beginnt zu arbeiten, d.h., sobald er soviel Flüssigkeit aufgenommen hat, wie er zu fassen ver-
I?'Λ mag, tropft bei weiterer Zuführung von Wasser an seinem
v; ..unteren Ende laufend Flüssigkeit ab.
W$0i<£iM in dem Modell stellt das Kondom 23 den Vaginalschlauch
üa.%" der dochtüberzogene Kondomschlauch 16 das Mittel zur
Entfaltung des Vaginalschlauches, der Docht 22 in Verbindung mit dem Kunststoffschlauch 17 das Mittel zur
Spülung des VaginalSchlauches in entfaltetem Zustand.
Das erfindioigsgemäße Verfahren wird mit Va/rinaltampons
durchgeführt - die erfindungsgemäß in besonderer Weise
ausgestaltet sind.
Ea wurde erkannt, daß die Verwendung von Viskoseschwamm j
für die Herstellung solcher Vaginaltampons in "besonderem Maße geeignet ist, weil er eine an sich bekannte, diesem
Verwendungszweck besonders förderliche Eigenschaft hat, die an Hand der Abb. 4 erläutert wird.
In Abb. 4 a stellt 24 einen·zylindrischen Abschnitt von
Viskoseschwamm dar, der bei Durchtränkung mit Wasser etwa die Länge der Scheide im entfalteten Zustand und
den Durchmesser des erigierten Gliedes hat. Diesen Schwammabschnitt kann man in trockenem Zustand bis auf weniger
als Bleistiftdicke komprimieren, wenn man den Kompressionsdruck radial auf den trockenen Schwammzylinder einwirken
läßt. Der komprimierte Schwamm (Abb. 4 b/241) behält diese
Gestalt bei, bis er wieder mit Wasser in Berührung kommt. In letzterem Falle saugt er dieses begierig auf und nimmt
dabei in kürzester Zeit wieder die Gestalt 24 der Abb. 4 a an.
Abb. 6 a zeigt einen Vaginaltampon zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, der unter Ausnutzung dieser
an sich bekannten Eigenschaft von Viskoseschwamm hergestellt ist. Durch einen Viskoseschwamm zylindrischer Gestalt und
von etwa 15 cm Länge und 4 cm Dicke 24 in entspanntem Zustand ist ein dünner Siliconschlauch 25, beipielsweise
von etwa 2 mm Durchmesser so hindurchgeführt, wie in
Abb. 6 a im Medianschnitt dargestellt» Anschließend wurde der Schwamm in der besprochenen Weise kompriaiert, wobei, um das Lumen des Schlauches 25 bei der Kompression
offenzuhalten, während der Kompression in diesen ein ge-
eigneter Stahldraht eingelegt wurde, der nach der Kompression
gezogen wurde.
AVb. 6 b zeigt den komprimierten Schwamm nach Entfernung des Stahldrahtes mit dem heraushängenden Siliconschlauch
in Seitenansicht.
Er stellt einen Yaginaltampon nach der Erfindung dar.
Er läßt sich "bei liegender oder stehender Frau mit Leichtigkeit in die Scheide einführen und mit seinem vorangehenden
Ende bis in das hintere Scheidengewölbe vorschieben.
Führt man dem Schwamm nun über den Siliconschlauch von außen Wasser oder eine geeignete Desinfektionslösung
zu, so geht er, vom hinteren Scheidengewölbe beginnend, schlagartig in den Entspannungszustand
über, wobei er die Wand des Vaginalschlauches überall voll entfaltet. Von dem Augenblick ab, wo er soviel Wasser
oder Desinfektionslösung aufgenommen hat, wie er zu halten vermag, beginnt er bei weiterer Flüssigkeitszufuhr
als Docht zu arbeiten, d. h., es tropft von dem aus dem Vaginalschlauch heraushängenden Schlauchteil am tiefsten
Punkt laufend ebensoviel Flüssigkeit ab, wie dem Schwamm vom hinteren Scheidengewölbe (Abb. 1/14) aus zugeführt
wird. Dabei schiebt die neu in den Schwamm eintretende Flüssigkeit die in ihm bereits enthaltene vor
sich her dem Scheidenausgang (Abb. i/6#) zu. Es findet
mithin eine kontinuierliche Durchspülung des Vaginalschlauches statt, solange man Flüssigkeit zuführt, wobei
gleichzeitig die Wand des Vaginalschlauches mit immer neuen Flüssigkeitsteilchen in Berührung kommt. Die
Dickenzunahme des aus der Scheide heraushängenden Teiles des Dochtmaterials kann durch eine übergeschobene Kunststoffhülse
26, die mit dem saugfähigen Material verbunden
— T —
-7-
ist (27)> verhindert werden.
Erfindungsgemäß kann zur Durchspülung 'des Tampons Wasser
oder eine Flüssigkeit Verwendung finden, die ein an sich bekanntes Vaginaldesinfizienz, wie beispielsweise Benzalkoniumchlorid
oder Dequaliniumchlorid, und/oder eine an sich bekannte, zur Pflege der Vaginalschleitnhaxit geeignete
Substanz, wie beispielsweise Boraxglj'cerin oder
Milchsäure, und/oder lebende Bakterien, wie beispielsweise die Abschwemmung einer Kultur von Thermobacterium aeidophilum
(Döderlein), gelöst bzw. suspendiert enthält.
Es ist aber auch möglich, nacheinander verschiedene Durchutrömungsflüssigkeiten
zu verwenden, beispielsweise zunächst eine Lösung, die Dequaliniumchlorid enthält, hieran
anschließend Wasser oder physiologische Kochsalzlösung || und zum Abschluß eine milchsaure, glycerinhaltige Lösung, |
die die Abschwemmung einer lebenden Kultur von Thermo- | "bacterium aeidophilum (Döderlein) enthält.
Auch ist es erfindungs-gemäß möglich, die saugfähigen Materialien,
aus denen die Tampons hergestellt werden, mit Substanzen zu imprägnieren, beispielsweise mit Milchzucker
oder Dequaliniumchlorid, die bei Füllung des Tampons mit Wasser in Lösung gehen. Entsprechendes gilt für lebende
Bakterien» beispielsweise die Abschwemmung einer Kultur von Thermobacterium aeidophilum (Döderlein). Bei Verwendung
von Viskoseschwamm zur Herstellung der Tampons ist das nachfolgend beschriebene Vorgehen besonders zweckentsprechend:
zunächst werden die Schwämme durch Auskochen keimfrei gemacht, dann werden die ausgekochten Schwämme
unter Wahrung der Sterilität in Heißluft getrocknet und
8 -
anschließend in die Lösung, "bzw. Suspension verbracht,
mit der sie präpariert werden sollen. Nunmehr werden die noch im Entspannungszustand "befindlichen Schwämme durch
Lyophilisation getrocknet und anschließend unter sterilen Bedingungen komprimiert und verpackt.
Die Zuführung der Imbibitions- bzw. Durchströmungsflüssigkeit zu dem den Tampon durchsetzenden Schlauch kann
auf verschiedene Y/eise erfolgen, in einfachster Weise bei ausreichendem Lumen dieses Schlauches nach dem Irrigatorprinzip,
wobei die Verbindung des aus dem Vaginalschlauch heraushängenden Schlauches mit d em Irrigatorschlauch
in irgendeiner bekannten Weise erfolgen kann, z. B. nach Art der Verbindung einer Rekordspritze mit
einer Aufsteckkanüle. Die Zuführung der Imblbitions- bzw. Durchspülunpsflüssigkeit in den Tampon kann aber
'auch auf andere Weise erfolgen, beispielsweise mit einer Kolbenspritze vom Typ ier bekannten Injektionsspritzen,
wobei der Kolbenvorschub auch durch einen Getriebemotor bewirkt werden kann.
Abb. 7 und Abb. 8 zeigen weitere Beispiele von Vaginaltampons
nach der Erfindung.
Der Vaginaltampon nach Abb. 7 ist aus eineta sehr ela-*-
stischen Viskosematerial hergestellt, das in entspanntem Zustand die Gestalt eines einseitig geschlossenen Rohres
hat (22), wobei der zur Zuführung der Imbibitions- bzw. Durchströmungsflüssigkeit erforderliche Kunststoffschlauch
in den Boden dieses Rohres eingelassen und mit ihm fest verbunden ist. Abb. 7/zeigt den fertigen Vaginaltarnpon,
der in der beispielsweisen Ausführungsform der Abb. 7 so
■ kurz ist, daß das saugfähige Material nach der Einführung
des Tampons in den Vaginalschlauch in seiner Gesamtheit oberhalb des Diaphragma ufogenitale (Abb. 1/7) zu liegen
-. . , kommt. Dieser Tampon übernimmt die Entfaltung des Vagi-
'l -: · / nalschlauches vermöge seiner Eigenelastizität. Diese Ausführungsform
ist besonders geeignet, falls die 3?lüssig-. . . keitszufuhr zum Tampon nach der Einführung in den Vaginal-'■■v
schlauch nach dem Irrigatorprinzip erfolgen soll, wobei der Schlauch zweckmäßigerweise mit einem relativ großen
·,' ,, .v Lumen zu wählen ist. Beim Zug an dem aus der Scheide heraus-■'
hängenden Kunststoffschlauch 17 wird das Äußere des saug-
." fähigen Materials nach innen gestülpt, wobei der Tampon
', ' leicht aus der Scheide gleitet.
Abb. 8 zeigt die Kombination des Tampons nach Abb. 7 mit " .- \.\ einem aufblasbaren Kondom, abgeleitet aus dem Modellver-
' such nach Abb. 5. Die Länge des saugfähigen Abschnittes f ^'-,'·- ist bei der beispielsweisen Ausführungsform nach Abb. 8
■ r. -wiederum so gewählt, daß das saugfähige Material nach der
!ϊΜ.ί·- Einführune: des Tampons in seiner Gesamtheit oberhalb des
Diaphragma urogenitale (Abb. i/7) zu liegen kouimt. Das
; saugfähige Material kann hierbei wiederum aus Viskose *
oder einem andern kompressiblen Material, beispielsweise entfetteter Baumwollwatte, bestehen oder auch aus einem
Dochtwirkung zeigenden Textilgewebe oder anderem bei Anfeuchtung Dochtwirkung zeigendem Material, z. B. Kunstschwamm,
beispielsweise aus Polyvynilalkohol.
- Bei der Ausführungsfora eines Tampons nach der Erfindung nach Abb. 8 wird eine besonders gute Abdichtung der Vagina
erzielt, wenn das Kondom nach der Plüssigkeitsfüllung des Dochtwirkung zeigenden Materials stärker auf
geblasen wird. Dabei wird das Kondom von innen auf das
- 10 -
Diaphragma urogenitale (Abb. 1/7) gepreßt, sodaß die Frau mit eingelegtem Kondom auch umhergehen kann, wenn
das saugfähige Material sehr viel Flüssigkeit aufgenommen hat. Vor der Entfernung dieses Tampons aus der
Scheide wird von dem Schlauch 19 das Rückschlagventil 21 abgeschnitten. Das Kondom fällt dann in sich zusammen,
und der Tampon kann wiederum durch einfaches Ziehen am Schlauch 19 aus der Scheide entfernt werden.
Eine andere Ausführungsform eines Tampons nach der Erfindung ist in Abb. 9 dargestellt: in einen Kunstdarm von
•beispielsweise etwa 40 cm Länge, z. B. einen an sich be-' kannten Cellphan-Schäldarm 27» -wie er zur Anfertigung
von Brühwürsten mit Kurzzeiterhitzung verwandt wird, ist, wie in Abb. 9 a im Medianschnitt dargestellt, ein Zylinder
,. aus Viskoseschwamm, dessen Durchmesser in entspanntem Zustand dem Innendurchmesser des Kunstdarms entspricht, ein-..,·
. - gepaßt. Hierüber ist - wie ein Handschuhfinger über einen . Finger - ein einseitig offener Hohlzylinder aus Viskose-
schwamm 22 mit einem Außendurchmesser von etwa 4 cm und ei-•
nem Innendurchmesser gleich dem Lumen des Kunstdarmes - in -.'uv.'. -..'.., entspanntem Zustand gemessen - gesogen. Der Kunstdarm ist
■.■'"'■■ mit den beiden Schwammstücken fest verbunden; z. B. durch
-■-; " r-Λ - wasserfeste Leimung.
■·., " Λ '■
-:>. i ■ Der so gebildete Viskosetffampon wird in trockenem Zustand
\'/£:ί*&'&/'ao stark gepreßt, daß seine Einführung in den Vaginal-.'J-V^·^:;
schlauch leicht möglich ist, d. h. auf etwa 10 - 16 mm .^.,vavrf ?Dicke. Der Kunstdarm ist in an sich bekannter V/eise durch
. Stauchung zusammengeschoben (29)· In sein freies Ende ist • >' ein das Darmlumen offenhaltender Kunststoffring (30) ein-,
'gepaßt. ' = . ·.
- 11 -
Der gebrauchsfertige Tampon ist in Abb. 9/d argestellt.
. , Vor der Einführung wird der Kunstdarm auseinandergezogen
• (Abb. 9 c), nach der Einführung wird die Spülflüssigkeit
in den Kunstdarm eingegossen.,Hierbei saugt sich zunächst
der Viskoseschwamm 28 mit Flüssigkeit voll, dann der Boden 31 des Viskosögylinders 22 und anschließend, vom
hinteres Seheidengerfölbs ausgehend f der übrige Teil des
ViskoSöKorpers 22. Die Ausführung des Tampons nach Abb. 9
. ist in besonderem Maße geeignet zur Verwendung des .Tampons zur Intimpflege durch die Frau selbst.
Zur Erleichterung der Einführung können die Tampons nach •. " ■ . der Erfindung in dem zur Einführung in den Vaginalschlauch
' . - bestimmten Abschnitt mit einem die Gleitfähigkeit erhöhenden
Überzug, beispielsweise aus Carbowax 6000, versehen werden.
Die Erfindung ermöglicht in einfacher V/eise die Spülung, Desinfektion und Wandbehandlung des menschlichen Vaginal-
- \ ::- Schlauches und eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit einer
"'-^ _,'*': " Intimpflege desselben, öi« von der 3?rau ohne Beihilfe
.V ~ ;■ 7*
"IT''-'''' "'ζ ' durchgeführt werden kann.
a -» ■ u- '■
a -» ■ u- '■
;' ... Auch für die Hygiene der Nu&ztiere ist sie von Bedeutung,
. ; ■_ . -/*'".:*■ ΐ-ζ.'Β. zur Bekämpfung der Infektion der Kühe mit Tricho-"„,\.
y ί _ νϊ_ monas foetus und des ansteckenden Scheidenkatarrhs
;>*' ^k^-Γνί:?,(Knütchenseuche) der Kühe. Hierbei wird das Verfahren in
H·<>■ '^Hv •""flÄ'aan-a^-)0Ser' Veise und mit analogen Vorrichtungen, wie sie j-g
für die Verwendung beim Menschen vorstehend beschrieben' ^*
wurden, durchgeführt.
W18070-M.H
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Spülung, Desinfektion und Wandbehandlung
des menschlichen oder tierischen Scheidenschlauches unter Verwendung poröser, in die Scheide einführbarer Massen, dadurch
gekennzeichnet, daß die poröse Masse aus komprimiertem, saugfähigem, quellungsfähigem und bei Anfeuchtung Dochtwirkung zeigendem
Material in Gestalt eines der üblichen Monatstampons ausgebildet ist, wobei der Tampon mit einer Vorrichtung versehen ist,
durch öie ihm im zunächst unausgedehnten Zustand nach Einbringung
in die Scheide von außerhalb des Körpers Flüssigkeit zuführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gskennzeichnet, daß zur
Flüssigkeitszufuhr ein Schlauch dient, der mit dem Tampon fest verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die trockene poröse Masse Wirkstoffe beinhaltet, die als
Mittel zur Desinfektion und Wandbehandlung des menschlichen oder tierischen Scheidenschlauches an sich bekannt sind, wie beispielsweise
Dequaliniumchlorid oder Milchzucker.
4„ Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die trockene poröse Masse Bakterien beinhaltet, die als Mittel zur Wandbehandlung des menschlichen oder
tierischen Scheidenschlauches an sich bekannt sind, wie beispielsweise gefriergetrocknete Döderleinsche Scheidenbakterien oder
Milchsäurebakterien.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche (Abb. 6), dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem zylindrischen Abschnitt
von Kunstschwamm (24), beispielsweise Viskoseschwamm oder PoIyvinylformalschwamm,
oder einem ähnliche Eigenschaften zeigenden Material, besteht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ( Abb. 7 ),
dadurch gekennzeichnet, daß sie in unkomprimiertem Zustand aus
-2-
einem einseitig offenen Hohl zylinder aus Kunstschwamm (22) besteht, der nach Jflüssigkeitsaufnähme die Länge der Scheide
zwischen dem Diaphragma urogenitale und dem hinteren Scheidengewölbe
und etwa den Durchmesser des erigierten männlichen Gliedes hat, in den ein Schlauch (1?) in fester Verbindung mit
ihm eingelassen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6 (Abb. 8), dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich in den Hohlraum des Hohlzylinders (22) ein ballonartig geschlossenes Kondom (16) eingebaut ist, dem über den
Schlauch (19) und das Rückschlagventil (21) Luft zugeführt werden kann.
8. Vorrichtung nacn einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie in dem zur Einführung in den Scheidenschlauch
bestimmten Abschnitt mit einem die Gleitfähigkeit bei
der Einführung erhöhenden Überzug, beispielsweise einem solchen
aus Polyäthylenglykol vom MG 6000, versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19686610070 DE6610070U (de) | 1968-04-01 | 1968-04-01 | Vorrichtung zur spuelung, desinfektion und wandbehandlung des menschlichen oder tierischen scheidenschlauches. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19686610070 DE6610070U (de) | 1968-04-01 | 1968-04-01 | Vorrichtung zur spuelung, desinfektion und wandbehandlung des menschlichen oder tierischen scheidenschlauches. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE6610070U true DE6610070U (de) | 1973-03-08 |
Family
ID=6588414
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19686610070 Expired DE6610070U (de) | 1968-04-01 | 1968-04-01 | Vorrichtung zur spuelung, desinfektion und wandbehandlung des menschlichen oder tierischen scheidenschlauches. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE6610070U (de) |
-
1968
- 1968-04-01 DE DE19686610070 patent/DE6610070U/de not_active Expired
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