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Die Erfindung betrifft ein Behältnis für Puder, mit einem Unterteil, in dem ein Pulvervorrat aufnehmbar ist, und einem auf das Unterteil aufsetzbaren Deckel, bevorzugt schraubverbindbaren Deckel, wobei in dem Unterteil eine zur Abdeckung des Pulvervorrats dienende Dosierhilfe angeordnet ist, die eine Abdeckwandung mit verschließbaren Öffnungen zum Durchtritt von Puder aufweist.
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Behältnisse zur Aufnahme von Puder im kosmetischen Bereich, wie hier betroffen, auch als Puderdosen bezeichnet, sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Es wird beispielsweise auf eine Puderdose gemäß der
DE 196 26 195 A1 verwiesen, wobei die Dosierhilfe in diesem Fall als Sieb ausgebildet ist. Diese Puderdose weist keine verschließbaren Öffnungen in der Abdeckwandung auf.
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Ausgehend von dem genannten Stand der Technik beschäftigt sich die Erfindung mit der Aufgabe, ein Behältnis für Puder anzugeben, das vorteilhafte Nutzungseigenschaften aufweist.
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Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einem Behältnis für Puder gegeben, bei welchem die Öffnungen im Zuge eines Aufsetzen des Deckels verschließbar sind. Hiermit wird erreicht, dass bei aufgesetztem Deckel in den Zwischenraum zwischen die Abdeckwandung und einer Unterseite des Deckels kein Pulver aus dem Pulvervorrat austreten kann. Gleichwohl kann aber bei geöffnetem Deckel durch Schütteln oder dergleichen Pulver zum Austritt gebracht werden und zur Benutzung zugänglich gemacht werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung und der Zeichnung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zu dem bereits vorstehend erläuterten Konzept beschrieben bzw. dargestellt, sie können aber auch in einer Zuordnung zu nur einem oder mehreren einzelnen Merkmalen, die hier beschrieben oder zeichnerisch dargestellt sind, oder unabhängig oder in einem anderen Gesamtkonzept, von Bedeutung sein.
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Die Abdeckwandung ist bevorzugt vertikal beweglich. Die Öffnungen sind bevorzugt auf einer Kreislinie angeordnet. Die Öffnungen umgeben bevorzugt einen bevorzugt mittleren Bereich der Abdeckwandung, der aus den Öffnungen ausgetretenes Pulver aufnehmen kann. Der mittlere Bereich der Abdeckwandung ist bevorzugt sphärisch gewölbt, bevorzugt sphärisch nach innen gewölbt, ausgebildet.
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Die Abdeckwandung weist bevorzugt eine oder mehrere Einwirkbereiche auf, die im Zuge des Aufsetzens des Deckels auf die Abdeckwandung insgesamt zu deren Lageänderung einwirken. Die Einwirkbereiche können mit einer Unterseite des Deckels zusammenwirken. Sie können hiervon gedrückt werden und damit die gesamte Abdeckwandung – bevorzugt vertikal – bewegen.
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Die Abdeckwandung ist weiter bevorzugt im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig gestaltet, wobei der U-Steg im Wesentlichen den Verschluss des Pulvervorrats außerhalb der Öffnungen erbringt und die U-Schenkel dem Boden des Unterteils zugewandt verlaufen.
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Die U-Schenkel können federbar sein. Die U-Schenkel können über ihre vertikale Höhe teilweise geschlossen und teilweise mit bevorzugt vertikal sich erstreckenden Durchtrittsbereichen geformt sein.
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Von dem Boden des Unterteils gehen bevorzugt eine oder mehrere säulenartige, sich im Wesentlichen rechtwinklig zu dem Boden erstreckende Elemente aus. Sie können alternativ auch – gegebenenfalls teilweise – von einer Seitenwand ausgehen. Die Elemente verjüngen sich bevorzugt nach oben, also mit Entfernung zum Boden.
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Die Elemente verschließen in ihrem Spitzenbereich die Öffnungen bei einer entsprechenden Bewegung der Abdeckwandung. Die Abwärtsbewegung der Abdeckwandung erfolgt gegen eine Rückstellkraft. Die Rückstellkraft kann von einem sich bei der Abwärtsbewegung elastisch verformenden Randabschnitt der Dosierhilfe aufgebracht werden. Es ist aber auch möglich, dass sich eine nach unten abragende Seitenwand auf dem Boden des Unterteiles abstützt. Die Seitenwand verformt sich bei der Abwärtsbewegung elastisch und liefert eine elastische Rückstellkraft, die die Abdeckwandung beim Abnehmen des Deckels nach oben verlagert. Der Rand der Dosierhilfe besitzt vertikal nach oben abragende Abschnitte. Diese werden beim Aufsetzen des Deckels in Vertikalrichtung nach unten beaufschlagt. In Art eines Hebelgetriebes wird dabei der Zentralbereich der Dosierhilfe in Vertikalrichtung nach unten verlagert. Die Öffnungen, die sich bevorzugt in einem ringförmigen Bereich befinden, werden dabei von den Enden der Verschlusselemente verschlossen. Ein Zentralbereich der Dosierhilfe, der die Abdeckwandung bildet, wird von der ringförmigen Zone umgeben, in der die Öffnungen zum Durchtritt des Pulvers angeordnet sind. Der Zentralbereich der Abdeckwandung bildet eine Mulde aus.
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Die Abdeckwandung weist weiter bevorzugt einen oberen Stützrand auf, der mit einer Stirnfläche des Unterteils zusammenwirkt. Die Stützwandung erstreckt sich bevorzugt in Bezug auf die U-Schenkel nach radial außen.
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Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die jedoch lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt, erläutert. Hierbei zeigt:
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1: Eine Pulverdose in geschlossener Darstellung;
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2: einen Querschnitt durch den Gegenstand gemäß 1, geschnitten in der Ebene II-II;
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3: die Pulverdose gemäß 1 bzw. 2 bei abgenommenen Deckel;
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4: eine Draufsicht auf das Unterteil bei abgenommenen Deckel;
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5: einen Querschnitt durch die Pulverdose mit im unteren Bereich befindlichem Pulvervorrat, im vollständig geschlossenen Zustand;
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6: eine Darstellung gemäß 5, in einem halb geöffneten Zustand;
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7: eine Darstellung gemäß 5 bzw. 6 bei vollständig geöffnetem Unterteil;
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8: eine Explosionsdarstellung der Pulverdose;
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9: eine Darstellung gemäß 3, des Unterteils, in einer alternativen Ausführungsform;
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10: die Ausführungsform gemäß 9 in einer Gesamt-Explosionsdarstellung;
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11: eine Darstellung gemäß 3 eines weiteren Ausführungsbeispiels.
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Dargestellt und beschrieben ist eine als Behältnis für Pulver ausgebildete Pulverdose 1. Die Pulverdose weist ein Unterteil 2, einen Deckel 3 und eine Dosierhilfe 4 auf.
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Das Unterteil 2 ist topfartig gebildet. In einem Boden 5 des Unterteils 2 sind säulenartige Elemente 6 verankert, die sich im Wesentlichen vertikal erstrecken. Die Elemente 6 verjüngen sich nach oben.
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Die Dosierhilfe 4 bildet eine Abdeckwandung 7 zur Abdeckung eines in dem Unterteil 2 aufgenommenen Pulvervorrats 8 aus. In der Abdeckwandung sind bezogen auf eine Mittelachse A des Behältnis radial außen Öffnungen 9 ausgebildet. Die Öffnungen 9 fluchten im eingesetzten Zustand der Dosierhilfe 4 mit den Spitzen der Elemente 6.
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Radial außerhalb zu den Öffnungen 9 weist die Abdeckwandung gegenüber der Ebene der Öffnungen nach oben vorragende pyramidenartige Ausformungen 10 auf. Diese Ausformungen 10 liegen im geschlossenen Zustand, bspw. 2 und 5, innenseitig der Decke des Deckels 3 an und sind hierdurch niedergedrückt, wodurch die Dosierhilfe 4 insgesamt relativ zu den Elementen 6 nach unten verschoben ist. In einem Öffnungszustand, bspw. 3 oder 9, federt die Dosierhilfe 4 elastisch hoch, aufgrund einer Stützwandung 11. Ein Teil der Abdeckwandung 7 kann als Stützwandung 11 dienen. Die Stützwandung 11, die auch bevorzugt einteilig an die Dosierhilfe 4 angeformt ist, ist bevorzugt clipsverbunden mit einer Mündungswandung 12 des Unterteils 2.
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Die schürzenartig umlaufende annährend vertikale Seitenwandung 13 der Dosierhilfe 4, die im Querschnitt bezogen auf den innenseitig der Seitenwandung 13 befindlichen Teil der Abdeckwandung 7, gegebenenfalls nur einen Teil der Abdeckwandung 7 insgesamt darstellen, der als U-Steg anzusehen ist, U-Schenkel bildet, ist in ihrem oberen Bereich geschlossen ausgebildet und im unteren Bereich weist sie einzelne Füße 14 auf, die von Durchbrüchen 15 unterbrochen sind. Die Füße 14 sind bevorzugt nach außen gebogen vorgesehen, dies erleichtert ein Aufsetzen auf die Elemente 6, welche die Wandung 13 außen anliegend umgibt. Auch ist hiermit ein Federeffekt erreicht.
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Der Deckel 3 ist mit dem Unterteil 2 schraubverbindbar.
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Es ist eine vollständig geschlossene Stellung gemäß bspw. 2 und 5 möglich und eine halb geöffnete Stellung bspw. gemäß 6. Hierbei ist der Deckel 3 gegenüber dem Unterteil 2 um einen gewissen Betrag angehoben, das Behältnis insgesamt aber immer noch verschlossen. Pulver kann nicht austreten aber durch bspw. Schütteln von unterhalb der Abdeckwandung 7 auf deren Oberseite gebracht werden.
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Die Ausführungsform der 9 und 10 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform im Wesentlichen dadurch, dass die Seitenwandung 13 mit einer geringeren Länge in Richtung der Achse A ausgebildet ist. Die mit der Innenfläche der Seitenwandung des Unterteils zusammenwirkenden Enden der Seitenwandung 13 können auch eine gewisse abschabende Wirkung hinsichtlich dort etwa anhaftendem Pulver aufweisen. Bei dieser Ausführungsform sind in der dargestellten Ausführung auch die Ausnehmungen 15 vorgesehen. Sie können aber auch ganz oder teilweise entfallen.
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Die 11 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das sich von dem in der 3 dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass die Füße 14 länger gestaltet sind. Anders als bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem die unterseitigen Enden 14' der Füße 14 in geöffnetem Zustand vom Boden 5 beabstandet sind, berühren bei dem in der 11 dargestellten Ausführungsbeispiel die Enden 14' der Füße 14 im geöffneten Zustand der Pulverdose 1 den Boden 5. Wird der Deckel 3 mit seinem Innengewinde auf das Außengewinde des Unterteiles 2 aufgeschraubt, so erreicht der Deckel 3 zunächst eine Zwischenstellung, in der die Unterseite 18 des Deckels 3 die Spitzen 17 der pyramidenförmigen Ausformungen 10 berührt. Wird der Deckel von dieser, in den Figuren nicht dargestellten, jedoch zu 6 analogen Stellung weiter in Verschlussrichtung gedreht, so wirken die pyramidenförmigen Ausformungen 10 als Hebelelemente. Die Stützwandung 11 verbiegt sich aus der in der 11 dargestellten Stellung in eine nicht dargestellte, der 2 analogen Stellung. Einhergehend damit verbiegen sich die Füße 14 und erzeugen eine der Deckelaufschraubrichtung entgegengerichtete Spannung. Einhergehend mit der Absenkbewegung der Abdeckwandung 14 treten die Spitzen der Elemente 6 in die Öffnungen 9 ein, um sie zu verschließen. Die Elemente 6 bilden somit Verschlusselemente aus. Die Füße 14 bilden bei dieser Variante Federstege aus. Die Knicklinien 16, an denen zwei benachbarte pyramidenförmige Ausformungen 10 aneinanderstoßen, ändern bei der Herabverlagerung der Abdeckwandung 7 ihre Raumrichtung. Die Spitzen 17 zweier benachbarter pyramidenförmiger Ausformungen 10 nähern sich dabei an.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pulverdose
- 2
- Unterteil
- 3
- Deckel
- 4
- Dosierhilfe/Einsatz
- 5
- Boden
- 6
- säulenartige Elemente/Verschlusselemente
- 7
- Abdeckwandung
- 7'
- Abdeckwandungsrand
- 8
- Pulvervorrat
- 9
- Öffnung
- 10
- Pyramidenförmige Ausformung/Hebelelemente
- 11
- Stützwandung
- 12
- Mündungswandung
- 13
- Seitenwandung
- 14
- Fuß
- 15
- Durchbruch
- 16
- Knicklinie
- 17
- Spitze
- 18
- Unterseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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