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Die Erfindung betrifft ein hydrostatisches Antriebssystem mit einer Load-Sensing-Regelung, wobei das Antriebssystem eine Pumpe und zumindest zwei von der Pumpe mit Druckmittel versorgte Verbraucher umfasst, wobei die Verbraucher jeweils mittels eines in Zwischenstellungen drosselnden Wegeventils steuerbar sind, wobei die Wegeventile in Abhängigkeit von elektrischen Ansteuersignalen betätigbar sind und eine Vorgabeeinrichtung zur Erzeugung von Vorgabesignalen vorgesehen ist, in deren Abhängigkeit die Wegeventile angesteuert sind, wobei eine elektronische Steuereinrichtung vorgesehen ist, die mit der Vorgabeeinrichtung in Verbindung steht und aus den Vorgabesignalen der Vorgabeeinrichtung Ansteuersignale zur Betätigung der Wegeventile erzeugt, wobei das Vorgabesignal der Vorgabeeinrichtung eine Volumenstromanforderung des Verbrauchers bildet, die elektronische Steuereinrichtung das Druckgefälle an zumindest einem Wegeventil erfasst und die elektronische Steuereinrichtung das Wegeventil in Abhängigkeit von dem an dem Wegeventil erfassten Druckgefälle und der Durchflusskennlinie des Wegeventils auf die Volumenstromanforderung des Verbrauchers ansteuert.
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Bei bekanten Load-Sensing gesteuerten hydrostatischen Antriebssystemen mit mehreren Verbrauchern, die von einer Pumpe mit Druckmittel versorgt werden, erfolgt bei der gleichzeitigen Betätigung mehrerer Verbraucher die lastdruckunabhängige Volumenstromverteilung an den Verbrauchern mittels sogenannter Individual-Druckwaagen, die jedem Verbraucher zugeordnet sind. Die Druckwaagen stellen hierbei sicher, dass bei der gleichzeitigen Betätigung mehrerer Verbraucher der entsprechende Verbraucher jeweils mit einer an der Öffnung einer Messdrossel vorgegebenen Bewegungsgeschwindigkeit betrieben wird. Die Messdrossel ist hierbei von der Öffnung eines den entsprechenden Verbraucher steuernden, in Zwischenstellungen drosselnden Wegeventils gebildet. Die dem Verbraucher zugeordnete Druckwaage kann hierbei stromauf oder stromab der Messdrossel des Verbrauchers angeordnet sein. Zudem sind bereits Lösungen bekannt, bei denen die Druckwaage in dem Wegeventil integriert ist.
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Die Druckwaagen beeinflussen hierbei die Volumenstromverteilung bei der gleichzeitigen Betätigung mehrerer Verbraucher. Die Druckwaagen haben hierbei die Aufgabe, das Druckgefälle über die von dem Wegeventil bei einer Ansteuerung freigegebene Öffnung der Messdrossel zu regeln, um beim gleichzeitigen Betrieb mehrerer Verbraucher eine Lastkompensation und somit eine Load-Sensing-Regelung zu erzielen.
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Die Größe der freigegebenen Öffnung der Messdrossel in Richtung von der Pumpe zu dem angesteuerten Verbraucher wird bei bekannten Antriebssystemen durch einen Ansteuerdruck gesteuert, der das Wegeventil entgegen einer Druckfeder in eine Steuerstellung betätigt. Der das Wegeventil beaufschlagende Ansteuerdruck kann bei einer hydraulischen Betätigung der Wegeventile von einem von einer Bedienperson betätigbaren Steuerdruckgeber als Vorgabeeinrichtung erzeugt werden bzw. bei elektro-hydraulisch betätigten Wegeventilen von elektrisch angesteuerte Vorsteuerventilen, beispielsweise Druckminderventilen, der Wegeventile erzeugt werden, die entsprechend der Betätigung eines von einer Bedienperson betätigbaren Joysticks als Vorgabeeinrichtung angesteuert werden. Bei bekannten Antriebssystemen ist die Öffnung der Messdrossel des Wegeventils proportional zu dem Ansteuerdruck und somit zu der Betätigung der entsprechenden Vorgabeeinrichtung gesteuert.
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Mit den den entsprechenden Verbrauchern zugeordneten Druckwaagen wird hierbei sichergestellt, dass bei der gleichzeitigen Betätigung mehrerer Verbraucher die jeweiligen Verbraucher unabhängig von dem Lastdruck mit der an den freigegebenen Öffnungen der jeweiligen Messdrossel vorgegebenen Bewegungsgeschwindigkeit betrieben werden.
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Ohne diese Druckwaagen würde sich bei bekannten Load-Sensing geregelten Antriebssystemen das folgende Betriebsverhalten ergeben:
- Die Pumpe des Antriebssystems kann einen bestimmten maximalen Volumenstrom bereitstellen. Ein erster Verbraucher, der einen niedrigem Lastdruck aufweist, kann bei einem durch die Ansteuerung des Wegeventils vorgegebenen Volumenstrom über die freigegebene Messdrossel bei einer bestimmten Druckdifferenz über die Messdrossel betrieben werden. Wird nun ein zweiter Verbraucher mit einem höheren Lastdruck zu dem betätigten ersten Verbraucher hinzugeschaltet und soll dieser mit einem durch die Ansteuerung des Wegeventils und somit der entsprechenden freigegebenen Messdrossel vorgegebenen Volumenstrom betrieben werden, erhöht die Pumpe den Volumenstrom entsprechend des Bedarfs der beiden Verbraucher, wobei sich der Förderdruck der Pumpe auf den höheren Lastdruck erhöht. An den Wegeventilen wird bei fehlenden Druckwaagen der von der Pumpe gelieferte Volumenstrom jedoch lastdruckabhängig verteilt. Dem ersten Verbraucher mit dem niedrigeren Lastdruck strömt der gesamte Volumenstrom der Pumpe zu, wodurch sich dessen Bewegungsgeschwindigkeit bei gleichbleibender Öffnungsweite der Messdrossel aufgrund des durch den höheren Lastdruck des zweiten Verbrauchers und somit des durch den höheren Förderdruck der Pumpe erhöhten Druckgefälles an dem Wegeventil des ersten Verbrauchers erhöht. Der Verbraucher mit dem höheren Lastdruck bleibt jedoch stehen.
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Die dem Verbraucher mit dem niedrigeren Lastdruck zugeordnete Individual-Druckwaage gleicht dieses höhere Druckgefälle an der Messdrossel des Verbrauchers mit dem niedrigeren Lastdruck aus, so dass der lastdruckniedrigere Verbraucher bei unveränderter Auslenkung des Wegeventils und somit unveränderter Öffnung der Messdrossel mit gleichbleibender Bewegungsgeschwindigkeit betrieben wird.
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Mit den entsprechenden Individual-Druckwaagen an den jeweiligen Verbrauchern kann somit eine Lastdruck-Kompensationsfunktion erzielt werden.
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Die bei bekannten Load-Sensing geregelten Antriebssystemen erforderlichen Individual-Druckwaagen an den Wegeventilen erhöhen jedoch den Bauaufwand des Antriebssystems.
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Aus der
DE 103 40 993 A1 ist ein gattungsgemäßes hydrostatisches Antriebssystem mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 bekannt.
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Die
DE 10 2009 034 212 A1 offenbart ein hydrostatisches Antriebssystem, bei dem mittels einer Umgehungseinrichtung ein Steuersignal zur Drehzahlanhebung des die Pumpe antreibenden Antriebsmotors erzeugt wird.
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Die
EP 1 989 450 B1 offfenbart eine hydraulische Steueranordnung mit einer in der Pumpenleitung der Pumpe angeordneten Eingangsdruckwaage zur Priorisierung eines Power-Beyond-Verbrauchers, der an die Pumpenleitung zwischen der Pumpe und der Eingangsdruckwaage angeschlossen ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Antriebssystem der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, das die lastdruckunabhängige Verteilung des von der Pumpe gelieferten Volumenstroms bei der gleichzeitigen Betätigung mehrerer Verbraucher ohne zusätzliche Druckwaage an den Wegeventilen der Verbraucher ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass einer Förderleitung der Pumpe eine Umlaufdruckwaage zugeordnet ist, die in einer von der Förderleitung zu einem Behälter geführten Zweigleitung angeordnet ist, wobei die Umlaufdruckwaage von dem in der Förderleitung anstehenden Förderdruck der Pumpe in Richtung einer Durchflussstellung sowie von einer Feder und dem in einer Lastdruckmeldeleitung anstehenden höchsten Lastdruck der Verbraucher in Richtung einer Sperrstellung beaufschlagt ist. Das erfindungsgemäße Antriebssystem ermöglicht somit eine elektronisch gesteuerte Lastdruck-Kompensationsfunktion. Gegenüber bekannten Antriebssystemen mit Individual-Druckwaagen wird die Öffnung der Messdrossel des Wegeventils nicht proportional zu dem Vorgabesignal der Vorgabeeinrichtung gesteuert, sondern das Vorgabesignal der Vorgabeeinrichtung bildet eine gewünschte Volumenstromanforderung und somit einen Volumenstromwunsch des Verbrauchers, mit der der Verbraucher betrieben werden soll. Durch die Erfassung des Druckgefälles an dem Wegeventil des entsprechenden Verbrauchers wird es auf einfache Weise ermöglicht, bei der gleichzeitigen Betätigung von mehreren Verbrauchern an dem lastdruckniedrigeren Verbraucher eine Veränderung und Zunahme des Druckgefälles an dem Wegeventil zu erfassen. In Verbindung mit der in der elektronischen Steuereinrichtung hinterlegten Durchflusskennlinie des Wegeventils für das aktuelle Druckgefälle kann von der elektronischen Steuereinrichtung bei dem aktuell erfassten Druckgefälle an dem Wegeventil des lastdruckniedrigeren Verbrauchers eine Öffnungsweite der Messdrossel bestimmt und ein entsprechendes Ansteuersignal zur Ansteuerung des Wegeventil berechnet werden, um den lastdruckniedrigeren Verbraucher mit der vorgegebenen Volumenstromanforderung zu versorgen und zu betrieben. Bei dem erfindungsgemäßen Antriebssystem wird somit eine elektronisch gesteuerte Lastdruck-Kompensation durch entsprechende Veränderung der Ansteuerung der Wegeventile und somit Änderung der Öffnung des Messdrossel erzielt, so dass keine zusätzlichen Individual-Druckwaagen erforderlich sind.
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Sofern das Antriebssystem zwei Verbraucher umfasst, ist es gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltungsform der Erfindung ausreichend, wenn zur Erfassung des Druckgefälles ein den Förderdruck der Pumpe erfassender Drucksensor und ein den Lastdruck eines Verbrauchers, insbesondere des lastdruckniedrigeren Verbrauchers, erfassender Drucksensor vorgesehen ist. Sofern sich die beiden Verbraucher in dem Lastdruck unterschieden, kann somit mit den beiden Drucksensoren das Druckgefälle zwischen dem aktuell anstehenden Förderdruck der Pumpe und dem Lastdruck des lastdruckniedrigeren Verbrauchers auf einfache Weise erfasst werden, um durch entsprechende Veränderung der Öffnungsweite des Wegeventils an dem lastdruckniedrigeren Verbraucher die Lastdruck-Kompensation bei der gleichzeitigen Betätigung beider Verbraucher zu erzielen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung umfasst das Antriebssystem zumindest zwei Verbraucher, wobei zur Erfassung des Druckgefälles ein den Förderdruck der Pumpe erfassender Drucksensor und jeweils ein den Lastdruck des entsprechenden Verbrauchers erfassender Drucksensor vorgesehen ist. Sofern jedem Verbraucher ein Drucksensor zur Erfassung des jeweiligen Lastdruck des Verbrauchers und zusätzlich ein den aktuellen Förderdruck der Pumpe erfassender Drucksensor vorgesehen ist, kann für jeden möglichen Lastfall eine Lastdruck-Kompensation an den lastdruckniedrigeren Verbrauchern durch entsprechende Veränderung der Öffnungsweite der Messdrosseln und entsprechende Ansteuerung der Wegeventile erzielt werden.
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Zweckmäßigerweise sind in der elektronischen Steuereinrichtung für die unterschiedlichen Druckgefälle zwischen Förderdruck der Pumpe und Lastdruck des entsprechenden Verbrauchers die entsprechenden Durchflusskennlinien des Wegeventils hinterlegt. Hierdurch wird es auf einfache Weise ermöglicht, bei der gleichzeitigen Betätigung mehrerer Verbraucher für das aktuell anstehende Druckgefälle an den Wegeventilen der lastdruckniedrigeren Verbraucher in der elektronischen Steuereinrichtung die für die gewünschte Volumenstromanforderung des Verbrauchers erforderliche Öffnungsweite der Messblende und somit das erforderliche Ansteuersignal des Wegeventils zu bestimmen.
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Die elektronische Steuereinrichtung passt gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung bei der gleichzeitigen Betätigung mehrerer Verbraucher und einem sich ändernden Druckgefälle an dem Wegeventil des lastdruckniedrigeren Verbrauchers die Öffnung des Wegeventils des lastdruckniedrigeren Verbrauchers auf das geänderte Druckgefälle derart an, dass der lastdruckniedrigere Verbrauchers mit der vorgegebenen Volumenstromanforderung versorgt wird. Durch die Einstellung der Öffnung des Wegeventils und somit die Veränderung der Ansteuerung des Wegeventils des lastdruckniedrigeren Verbrauchers auf das geänderte Druckgefälle anhand der hinterlegten Durchflusskennlinie für das geänderte Druckgefälle bei der Ansteuerung eines weiteren Verbrauchers, kann an dem lastdruckniedrigeren Verbraucher auf einfache Weise eine Lastdruck-Kompensation erzielt werden und sichergestellt werden, dass der lastdruckniedrigere Verbraucher lediglich mit der durch die Betätigung der Vorgabeeinrichtung gewünschten Volumenstromanforderung betrieben wird.
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Die Pumpe kann gemäß einer Ausgestaltungsform der Erfindung als elektrisch verstellbare Verstellpumpe ausgebildet sein, deren Fördermenge in Abhängigkeit von den Vorgabesignalen der Vorgabeeinrichtung gesteuert ist. Mit einer derartigen elektrisch verstellbaren Verstellpumpe kann auf einfache Weise der für die Betätigung der Verbraucher erforderliche Volumenstrom bereitgestellt werden.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Pumpe als Konstantpumpe ausgebildet und ist die Fördermenge durch eine Veränderung der Antriebsdrehzahl der Pumpe in Abhängigkeit von den Vorgabesignalen der Vorgabeeinrichtung gesteuert. Mit einer derartigen im Fördervolumen konstanten Konstantpumpe kann auf einfache Weise durch entsprechende Veränderung der Antriebsdrehzahl, beispielsweise an einem die Pumpe antreibenden, als Verbrennungsmotor oder Elektromotor ausgebildeten Antriebsmotor, der für die Betätigung der Verbraucher erforderliche Volumenstrom bereitgestellt werden.
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Erfindungsgemäß ist bei einer derartigen als elektrisch verstellbaren Verstellpumpe bzw. einer als Konstantpumpe ausgebildeten Pumpe einer Förderleitung der Pumpe eine Umlaufdruckwaage zugeordnet, die von dem höchsten Lastdruck der angesteuerte Verbraucher gesteuert ist. Mit einer derartigen Umlaufdruckwaage kann auf einfache Weise eine Feinsteuerung des von der Pumpe gelieferten Volumenstroms auf den von den angesteuerten Verbrauchern durch die Vorgabesignale angeforderten Volumenstrom der Verbraucher erzielt werden.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Pumpe als Load-Sensing geregelte Regelpumpe ausgebildet, die in Abhängigkeit von dem höchsten Lastdruck der angesteuerten Verbraucher in der Fördermenge gesteuert ist. Derartige Load-Sensing geregelte Regelpumpe sind mit einer Bedarfsstromregelung versehen, die bei einer Ansteuerung der Verbraucher den angeforderten Volumenstrom fördern und diesen automatisch dem angeforderten Volumenstrom anpassen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist jedem Verbraucher eine Lastdruckmeldezweigleitung zugeordnet, die mittels jeweils eines Auswahlventils, insbesondere eines Rückschlagventils, mit einer zur der Umlaufdruckwaage bzw. der Regelpumpe geführten Lastdruckmeldeleitung verbunden ist. Mit derartigen Auswahlventilen kann auf einfache Weise bei der Betätigung von mehreren Verbrauchern der höchste Lastdruck ausgewählt und in die Lastdruckmeldeleitung gemeldet werden, um die Umlaufdruckwaage bzw. die Regelpumpe zu beaufschlagen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- 1 einen Schaltplan eines erfindungsgemäßen Antriebssystems und
- 2 eine Weiterbildung der 1.
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In der 1 ist der Schaltplan eines erfindungsgemäßen hydrostatischen Antriebssystems 1 mit zwei Verbrauchern 2, 3 dargestellt. Zur Steuerung der Verbraucher 2, 3 ist jeweils ein Wegeventil 4, 5 dargestellt, das eine in der Öffnungsweite veränderbare Messdrossel bildet und die Verbindung des Verbrauchers 2, 3 mit einer Förderleitung 6 einer Pumpe 7 steuert. Die Wegeventile 4, 5 sind bei dem erfindungsgemäßen Antriebsystem 1 elektrisch betätigbar, wozu entsprechende elektrische Betätigungseinrichtungen 8, 9 vorgesehen sind, die zur Ansteuerung mit einer elektronischen Steuereinrichtung 10 in Verbindung stehen. Die elektronische Steuereinrichtung 10 steht eingangsseitig mit einer Vorgabeeinrichtung 11, beispielsweise einem oder mehreren Joysticks, in Verbindung. Die elektrischen Betätigungseinrichtungen 8, 9 sind bevorzugt von elektrisch ansteuerbaren Vorsteuerventilen gebildet, die entsprechend der Ansteuerung durch die Steuereinrichtung 10 einen hydraulischen Ansteuerdruck zur Betätigung der Wegeventile 4, 5 erzeugen.
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Die Pumpe 7 ist im offenen Kreislauf betrieben, die mit einer Saugseite aus einem Behälter 12 Druckmittel ansaugt und mit einer Förderseite mit der Förderleitung 6 verbunden ist, an die die Wegeventile 4, 5 angeschlossen sind. Zum Antrieb der Pumpe 7 ist ein Antriebsmotor 30, beispielsweise ein Verbrennungsmotor oder ein Elektromotor, vorgesehen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Pumpe 7 als elektrisch in der Fördermenge verstellbare Verstellpumpe ausgebildet, die zur Veränderung der Fördermenge mit einer elektrischen Betätigungseinrichtung 13 versehen ist, die zur Ansteuerung mit der elektronischen Steuereinrichtung 10 in Verbindung steht.
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Alternativ kann die Pumpe 7 als Konstantpumpe ausgebildet werden.
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Weiterhin ist der Förderleitung 6 der Pumpe 7 eine Umlaufdruckwaage 15 zugeordnet, die in einer von der Förderleitung 6 zu dem Behälter 12 geführten Zweigleitung 16 angeordnet ist. Die Umlaufdruckwaage 15 ist von dem in der Förderleitung 6 anstehenden Förderdruck der Pumpe 7 in Richtung einer Durchflussstellung sowie von einer Feder 18 und dem in einer Lastdruckmeldeleitung 17 anstehenden höchsten Lastdruck der Verbraucher 2, 3 in Richtung einer Sperrstellung beaufschlagt.
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Weiterhin ist der Lastdruckmeldeleitung 17 ein Druckbegrenzungsventil 14 als Druckabschneider des Antriebssystems 1 zugeordnet.
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Zur Erfassung der jeweiligen Lastdrücke der Verbraucher 2, 3 ist jeweils eine Lastdruckmeldezweigleitung 19, 20 vorgesehen, die den stromab des Wegeventils 4, 5 und somit stromab der entsprechenden Messdrossel anstehenden Lastdruck des jeweiligen Verbrauchers 2, 3 erfasst. Die Lastdruckmeldeleitungen 19 bzw. 20 sind hierbei stromab des entsprechenden Wegeventils 4 bzw. 5 an eine entsprechende von der Förderleitung 6 zu dem Verbraucher 2 bzw. 3 geführte Verbindungsleitung 21 bzw. 22 angeschlossen, in der das Wegeventile 4, 5 angeordnet ist. Die Lastdruckmeldezweigleitungen 19, 20 sind jeweils unter Zwischenschaltung eines Auswahlventils 23, 24 an die Lastdruckmeldeleitung 17 angeschlossen. Die Auswahlventile 23 24 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel als in Richtung zur Lastdruckmeldeleitung 17 öffnende Rückschlagventile ausgebildet.
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Bei dem Antriebssystem der 1 bildet der Verbraucher 2 den lastdruckniedrigeren Verbraucher.
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Das erfindungsgemäße Antriebssystem 1 umfasst weiterhin einen Drucksensor 25, der den in der Förderleitung 6 anstehenden Förderdruck der Pumpe 7 erfasst. Ein weiterer Drucksensor 26 der Förderleitung 6 ist zur Erfassung des Lastdrucks des Verbrauchers 2 vorgesehen und steht mit der Lastdruckmeldezweigleitung 19 des Verbrauchers 2 in Verbindung. Die Drucksensoren 25, 26 stehen mit der elektronischen Steuereinrichtung 10 in Verbindung.
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Bei dem erfindungsgemäßen Antriebssystem 1 erzeugt die Vorgabeeinrichtung 11 bei einer Betätigung durch eine Bedienperson Vorgabesignale, die eine Volumenstromanforderung des bzw. der angesteuerten Verbraucher 2, 3 bilden, so dass von der betätigten Vorgabeeinrichtung 11 ein Volumenstromwunsch des entsprechenden Verbrauchers 2 bzw. 3 an die elektronische Steuereinrichtung 10 gesendet wird.
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Von der elektronischen Steuereinrichtung 10 wird die Betätigungseinrichtung 13 und/oder die Drehzahl des Antriebsmotors 30 derart angesteuert, dass die Pumpe 7 den angeforderten Volumenstrom in die Förderleitung 6 fördert. Weiterhin sind bei dem erfindungsgemäßen Antriebssystem 1 in der elektronischen Steuereinrichtung 10 für die Wegeventile 4, 5 Durchflusskennlinien hinterlegt. Als Durchflusskennlinien im Sinne der Erfindung ist der Zusammenhang zwischen Ansteuersignal des Wegeventils bzw. Flächenverlauf der Messdrossel und Volumenstrom für bestimmte Druckgefälle anzusehen.
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Mit den Drucksensoren 25, 26 kann in der Steuereinrichtung 10 das Druckgefälle an dem Wegeventil 4 ermittelt werden.
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Wird bei dem erfindungsgemäßen Antriebssystem 1 durch entsprechende Betätigung der Vorgabeeinrichtung 10 lediglich der Verbraucher 2 bzw. der Verbraucher 3 allein angesteuert, steuert die Steuereinrichtung 10 die Pumpe 7 bzw. den Antriebsmotor 30 entsprechend an, um einen Förderstrom zu liefern, der der durch die Auslenkung der Vorgabeeinrichtung 10 gewünschten Volumenstromanforderung entspricht. Der Förderdruck in der Förderleitung 6 ist um die Vorspannung der Regelfeder 18 als Systemregeldruckdifferenz höher als der Lastdruck des angesteuerten Verbrauchers 2 bzw. 3, so dass der angesteuerte Verbraucher 2 bzw. 3 mit einem Druckgefälle betrieben werden kann, das der Vorspannung der Regelfeder 18 entspricht. Die Steuereinrichtung 10 berechnet anhand der Durchflusskennlinie für dieses Druckgefälle eine entsprechende Öffnungsweite der Messdrossel und somit ein entsprechendes Ansteuersignal für die Betätigungseinrichtung 8 bzw. 9 des Wegeventils 4 bzw. 5, so dass das Wegeventil 4 bzw. 5 entsprechend ausgelenkt und der Verbraucher 2 bzw. 3 mit dem angeforderten Volumenstrom betrieben wird.
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Ist bei dem Ausführungsbeispiel der Verbraucher 2 betätigt und wird zusätzlich der Verbraucher 3, der einen höheren Lastdruck aufweist, durch entsprechende Betätigung der Vorgabeeinrichtung 10 betätigt, wird von der elektronischen Steuereinrichtung 10 die Betätigungseinrichtung 13 der Pumpe 7 und/oder die Drehzahl des Antriebsmotors 30 derart angesteuert, dass die Pumpe 7 den angeforderten Volumenstrom für beide Verbraucher 2, 3 liefert. Nach der entsprechenden Ansteuerung des Wegeventils 5 steht der höhere Lastdruck des Verbrauchers 3 über die Lastdruckmeldezweigleitung 20 und das geöffnete Auswahlventil 24 in der Lastdruckmeldeleitung 17 an, so dass sich der Förderdruck in der Förderleitung 6 entsprechend erhöht.
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Mit den Drucksensoren 25, 26 wird von der elektronischen Steuereinrichtung 10 das sich verändernde Druckgefälle zwischen dem Förderdruck in der Förderleitung 6 und dem Lastdruck des lastdruckniedrigeren Verbrauchers 2 erfasst. Die Steuereinrichtung 10 bestimmt nunmehr anhand der in der Steuereinrichtung 10 hinterlegten Durchflusskennlinie des Wegeventils 4 für dieses erhöhte Druckgefälle ein Ansteuersignal, mit dem der angeforderten Volumenstrom des Verbrauchers 2 über eine entsprechende Öffnung des Wegeventils 4 strömt und steuert die Betätigungseinrichtung 8 des Wegeventils 4 entsprechend an. Die elektronische Steuereinrichtung 10 errechnet und steuert somit anhand der hinterlegten Durchflusskennlinien des Wegeventils 4 für das aktuelle, mittels der Drucksensoren 25, 26 gemessene Druckgefälle die für den angeforderte Volumenstrom des Verbrauchers 2 benötigte Öffnung des die Messdrossel bildenden Wegeventils 4.
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Bei der Ansteuerung eines weiteren Verbrauchers 3 wird somit in der elektronischen Steuereinrichtung 10 an dem bereits betätigten Verbraucher 2 mit dem niedrigeren Lastdruck mittels der Drucksensoren 25, 26 das sich verändernde Druckgefälle erkannt und ermittelt und die Öffnung der Messdrossel des Wegeventils 4 durch entsprechende Ansteuerung der Betätigungseinrichtung 8 auf das geänderte Druckgefälle eingestellt, so dass der Verbraucher 2 mit dem durch die Betätigung der Vorgabeeinrichtung 10 angeforderten Volumenstrom betrieben wird.
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Von der elektronischen Steuereinrichtung 10 wird somit durch die entsprechende Anpassung der Ansteuerung des Wegeventils 4 und somit der Einstellung der Öffnung des Wegeventils 4 an das geänderte Druckgefälle eine elektronisch gesteuerte Lastdruckkompensation erzielt und sichergestellt, dass der Verbraucher 2 mit dem niedrigeren Lastdruck mit dem angeforderten Volumenstrom betrieben wird.
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In der 2 ist eine Weiterbildung der 1 dargestellt, wobei gleiche Bauteile mit gleichen Bezugsziffern versehen sind.
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Das Antriebssystem 1 der 2 weist einen weiteren Verbraucher 30 auf, der mittels eines Wegeventils 31 betätigbar ist, das mittels einer mit der Steuereinrichtung 10 in Verbindung stehenden elektrischen Betätigungseinrichtung 32 betätigbar ist. Mittels einer Lastdruckmeldezweigleitung 33 und eines Auswahlventils 34 ist der Lastdruck des Verbrauchers 30 in die Lastdruckmeldeleitung 17 meldbar.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 2 ist zusätzlich ein Drucksensor 35 vorgesehen, der den Lastdruck des Verbrauchers 3 erfasst und der Lastdruckmeldezweigleitung 20 zugeordnet ist, sowie ein Drucksensor 36 vorgesehen, der den Lastdruck des Verbrauchers 30 erfasst und der Lastdruckmeldezweigleitung 33 zugeordnet ist. Mit dem Drucksensor 35 und dem Drucksensor 25 kann somit in der elektronischen Steuereinrichtung 10 das Druckgefälle an dem angesteuerten Wegeventil 5 erfasst werden. Entsprechend kann mit dem Drucksensor 36 und dem Drucksensor 25 in der elektronischen Steuereinrichtung 10 das Druckgefälle an dem angesteuerten Wegeventil 31 erfasst werden.
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Mit den zusätzlichen Sensoren 35, 36 kann somit die elektronische Lastdruckkompensation durch entsprechende Ansteuerung der Wegeventile 5, 31 in Abhängigkeit von dem aktuell anstehenden Druckgefälle und der entsprechenden hinterlegten Durchflusskennlinie auf mehrere Verbraucher ausgeweitet und auf alle Lastdruckzustände übertragen werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Antriebssystem 1 wird mit der elektronisch gesteuerten Kompensationsfunktion weiterhin eine sogenannte soziale Verteilung auf einfache Weise ermöglicht, bei der die Bewegungsgeschwindigkeiten der angesteuerten Verbraucher verhältnisgleich verringert werden, falls der von den gleichzeitig angesteuerten Verbrauchern 2, 3, 30 angeforderte Volumenstrom den maximal von der Pumpe 7 lieferbaren Förderstrom übersteigt.