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Die Erfindung betrifft einen zusammenklappbaren Schiebewagen für Kinder- und/oder Puppenwagen mit einem Fahrgestell mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
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Ein Schiebewagen der gattungsgemäßen Art ist aus der
EP 1 366 968 B1 bekannt. Dieser zeichnet sich durch ein aufstellbares Spreizgestänge in Form eines Kreuzgestänges aus, das in einem bestimmten Abstand zum Verbindungsteil an den Holmen und diese verbindend vorgesehen und derart ausgebildet ist, dass nach dem Aufstellen des Wagengestells die oberen und die unteren Holme in die charakteristische Faltposition sowohl zueinander als auch gegeneinander verbracht sind und beim Zusammenlegen des Spreizgestänges die oberen und unteren Holme aufeinanderzu schwenken. Das Spreizgestänge kann verschiedenartig ausgeführt sein, z. B. als Scherengestänge, deren Enden an den oberen Scherenstangen an den oberen Schrägholmen anliegenden Überständen verschwenkbar an den Schrägholmen angelenkter Schiebebügel derart befestigt sind, dass die Scherenstangen durch Vorschwenken des Schiebebügels nachgezogen werden und ein Zusammenklappen der Holme in beschriebener Weise bewirken. Die oberen oder unteren Enden der Kreuzstangen können aber auch an den unteren oder oberen Holmen an verschiebbaren Gelenken beweglich fixiert sein oder an seitlichen Verbindungsstangen zwischen den oberen und unteren Holmen.
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Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, das Wagengestell eines gattungsgemäßen Schiebewagens derart weiter zu entwickeln, dass es keines Spreizgestänges in Form eines Kreuzgestänges bedarf, das beabstandet zu den Verbindungsteilen an den Holmen angelenkt ist, um die Holme aus einer aufgestellten Position in eine zusammengefaltete Position verbringen zu können. Ferner soll ein einfaches Zusammenklappen und ein einfaches Aufstellen des Wagengestells und ein freier Zugang des Raumes unterhalb eines zwischen den Schrägholmen angeordneten Einsatzes von der Rückseite des Wagengestells her gewährleistet sein.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch Ausgestaltung des zusammenklappbaren Schiebewagens gemäß der im Anspruch 1 angegebenen technischen Lehre, wonach die Verbindungsteile vorderseitig über mindestens ein horizontal verlaufendes Gelenk miteinander schwenkbeweglich verbunden sind und aus einer zusammengeklappten Stellung in eine im Wesentlichen V-förmige Aufstellstellung verbringbar sind, die oberen Gestellholme an dem oberen Verbindungsteil um je eine oder um eine gemeinsame senkrecht am oberen Verbindungsteil angeordnete Achse horizontal verschwenkbar angelenkt sind, die unteren Gestellholme an dem unteren Verbindungsteil um je eine oder um eine gemeinsame senkrecht am unteren Verbindungsteil angeordnete Achse horizontal verschwenkbar angelenkt sind, erste Spreizmittel zum Spreizen der unteren Gestellholme vorgesehen sind, die mit dem oberen Verbindungsteil bewegungsgekoppelt sind und auf die unteren Gestellholme oder auf die die Drehlager bildenden Achsen vorderseitig überstehenden Schenkeln an den unteren Gestellholmen wirken, zweite Spreizmittel zum Spreizen der oberen Gestellholme vorgesehen sind, die mit dem unteren Verbindungsteil bewegungsgekoppelt sind und auf die oberen Gestellholme oder auf die die Drehlager bildenden Achsen vorderseitig überstehenden Schenkeln an den oberen Gestellholmen wirken, und die beiden Verbindungsteile durch lösbare Sicherungselemente mindestens im aufgestellten Zustand arretiert sind.
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Durch die Anordnung der Gestellholme an den Verbindungsteilen einerseits und durch die Zuordnung von Spreizmitteln zu den Gestellholmen und den Verbindungsteilen andererseits wird die Kinematik zum Zusammenfalten und Aufstellen des Wagengestells in den Kopf des Schiebewagens verlagert. Dies hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, dass keine Kreuzgestänge als Spreizmittel vorgesehen sein müssen, dass ein höherer Gestaltungsfreiheitsgrad gegeben ist, dass eine bewegungskoppelnde Kinematik zwischen Schiebestange und Kreuzgestänge nicht vorgesehen werden braucht und der Raum zwischen den vier Gestellholmen im aufgestellten Zustand des Wagengestells frei zugänglich ist.
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Beim Aufstellen des Wagengestells wird das obere Verbindungsteil gegenüber dem unteren Verbindungsteil nach oben geschwenkt. Die Spreizmittel bewirken dabei in gewünschter Weise ein V-förmiges Auseinandergehen der oberen und unteren Gestellholme. Damit das Gestell beim Loslassen der oberen Gestellholme bzw. der damit in Verlängerung vorgesehenen Schiebestangen mit Schiebegriffen oder des Schiebebügels, der einen faltbaren Schieber aufweist, nicht wieder automatisch nach unten fällt, z. B. durch das Gewicht eines zwischen den oberen Gestellholmen angeordneten und an diesen befestigten Sitz- oder Liegeeinsatzes, ist vorgesehen, dass die beiden Verbindungsteile durch lösbare Sicherungselemente mindestens im aufgestellten Zustand arretiert sind. Hier bieten sich verschiedene Lösungen an, beispielsweise kann das Schwenkgelenk, das die beiden Verbindungsteile vorderseitig miteinander verbindet, als Rastkupplungsgelenk ausgebildet sein, so dass beispielsweise über eine Taste nach dem Einrasten im aufgestellten Zustand die Kupplung wieder gelöst werden kann, um ein Niederschwenken des oberen Verbindungsteils in Richtung des unteren Verbindungsteils zu ermöglichen. Es ist aber auch möglich, in die Gelenke Zahnrichtgesperre mit Außenverzahnungen einzusetzen, wobei die Klinke durch einen Hebel aus den Verzahnungen in der Endstellung zum Zusammenklappen herausnehmbar ist. Andere radial wirkende Zahnrichtgesperre, z. B. mit Innenverzahnungen, sind ebenfalls einsetzbar. Es gibt darüber hinaus selbstauslösende Zahnrichtgesperre, die in der Endstellung durch einen Überhub die Klinke aus der Verzahnung herausgleiten lassen, um dann eine Rückstellung zu ermöglichen. Auch solche Gesperre können zur Anwendung kommen, ebenso axial wirkende Zahnrichtgesperre.
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Eine einfache Lösung stellt ein lösbares Sicherungselement dar, das als federbelasteter Hebel, beispielsweise im hinteren Kantenbereich des oberen Verbindungsteils, angelenkt ist und beim Hochklappen des oberen Verbindungsteils an der Oberseite des unteren Verbindungsteils entlanggleitet und hinter einer Sperrkante einrastet. Zum Lösen der Verbindung ist es lediglich erforderlich, eine ausreichende Rückstellkraft auf den Hebel auszuüben, damit dieser wieder über die Sperrkante der Verrastung austritt. Hierfür kann beispielsweise eine schräge Gleitfläche an dem Hebel und/oder an der Sperrkante vorgesehen sein. Der Hebel kann z. B. aus Kunststoff bestehen, so dass die Eigenelastizität des Hebels als ausreichende Federspannung für die sichere Verrastung zur Verfügung steht, um die Arretierung des oberen Verbindungsteils gegenüber dem unteren in der Aufstellposition sicherzustellen. Aber auch zwischen den seitlichen oberen und unteren Gestellholmen können beabstandet zu den Verbindungsteilen angeordnete faltbare Stützen diese Aufgabe übernehmen.
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Diese Stützen sind durch dreidimensionale Gelenke sowohl an den oberen als auch an den unteren Gestellholmen befestigt und weisen im mittleren Bereich ein feststellbares Gelenk auf, das ein Zusammenfalten der beiden Stützstangenhälften wahlweise ermöglicht. Als Sicherungselemente können also verschiedenste Ausführungen zur Anwendung kommen. Sie müssen lediglich so ausgelegt sein, dass die mechanische Belastung durch den Kinder- oder Puppenwageneinsatz ein Verschwenken der gegeneinander aufgestellten oberen und unteren Verbindungsteile verhindert und dennoch wieder gelöst werden kann, um ein Zusammenklappen der beiden Verbindungsteile zu ermöglichen, damit das Wagengestell aus einer Gebrauchsposition in eine Verstauposition verbringbar ist und umgekehrt. Auch kann das Sicherungselement so ausgebildet sein, dass es in der Verstauposition des Wagengestells ein unbeabsichtigtes Aufstellen verhindert. Im Falle der Verwendung von Rastkupplungen ist dies am Gelenk unmittelbar möglich; es kann aber auch ein Verbindungshaken beispielsweise an einem der seitlichen Gestellholme vorgesehen sein, der über einen Ansatz oder Zapfen an dem korrespondierenden darüber oder darunter liegenden Seitenholm greift, wenn das Gestell zusammengeklappt ist.
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Die Erfindung ist an keine Querschnittsform der Gestellholme gebunden. Es können hier runde Gestellholme, im Querschnitt eckige, quadratische oder ovale Holme zur Anwendung kommen. Auch können an den Holmen Laschen angebracht sein, in denen sich Bohrungen befinden, mit denen die Gestellholme auf Lagerbolzen an den Verbindungsteilen aufsetzbar sind. Die Gestellholme können auch beliebig geformt sein, was von dem Design des jeweiligen Schiebewagens abhängt. Die Gestellholme können auf einzelnen Lagerbolzen, die die Schwenkachsen bilden, an den zugewandten Innenseiten der Verbindungselemente gelagert sein. Sie können aber auch auf einem gemeinsamen Lagerzapfen oder -bolzen auf den Längsachsen der Verbindungsteile gelagert sein. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Laschen zu verlängern oder die Gestellholme so auszubilden, dass sie in diesem Bereich eine Einschnürung aufweisen. Selbst eine überkreuzende Anordnung der Gestellholme ist auf einem solchen Lagerbolzen möglich. Durch Kröpfung der Gestellholme in diesem Bereich muss aber dafür Sorge getragen werden, dass die Gestellholme, die aus den Verbindungsteilen heraustreten, gleiche Höhenlagen aufweisen, wenn an dem Gestellholm das Lager überstehende Schenkel vorgesehen sind. Diese können das gleiche Profil aufweisen wie die Gestellholme, so dass sie aus einer Verlängerung bestehen. Sie können aber auch daran befestigt sein, beispielsweise in ein Hohlprofil eingeschoben sein. Auch diese müssen bei sich kreuzender Lagerung der Gestellholme durch Kröpfung der Gestellholme im Lagerbereich so ausgebildet sein, dass sie auf gleicher Ebene über die Oberfläche des entsprechenden Verbindungsteiles gleiten können.
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Damit eine 2-Punkt-Lagerung für jeden der Gestellholme sichergestellt ist, kann beabstandet zu dem Lagerbolzen, der die Schwenkachse bildet, an jedem der Verbindungsteile eine Gleitführung vorgesehen sein, beispielsweise kann ein Bügel mit der Oberfläche einen Lagerspalt bilden, der der Höhe bzw. dem Durchmesser des Gestellholmes angepasst ist, so dass die Gestellholme in diesen Spalt verschwenkbar geführt sind und ihre seitliche Auslenkung durch die seitlichen Begrenzungswände des Bügels beschränkt wird. Gleichzeitig ist aber eine 2-Punkt-Sicherung eines jeden Gestellholmes an dem entsprechenden Verbindungsteil gewährleistet.
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Als Verbindungsteile können Kunststoff- oder Aluminiumformteile zum Einsatz kommen, die vollwandig ausgebildet sind und gegebenenfalls auch seitliche Blendwände aufweisen, die den Zwischenraum zwischen den beiden Verbindungsteilen seitlich abdecken, wobei diese so ausgebildet sein können, dass die Seitenwände an dem einen Verbindungsteil, z. B. dem oberen, die Seitenwände an dem unteren Verbindungsteil im zusammengeklappten Zustand überstehen, wodurch optisch der Spalt zwischen den Verbindungsteilen im aufgestellten und zusammengeklappten Zustand des Wagengestells und die Mechanik vollständig abdeckt sind. Solche Verbindungsteile können gleichzeitig entsprechende, miteinander verzahnbare Lagerbuchsen aufweisen, in die ein Verbindungszapfen eingeschoben wird und z. B. beidseitig oder einseitig das zuvor beschriebene Kupplungsgesperre angebracht werden kann. Auch können die Verbindungselemente aus Rohrprofilen oder aus Stangenkonstruktionen bestehen.
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Grundsätzlich können die Gestellholme im vorderen Bereich der Verbindungsteile, also nahe des Schwenkgelenkes, an den Verbindungsteilen als einseitige gelagerte Hebel angelenkt sein und in einem beabstandet hierzu im hinteren Bereich durch einen Lagerbügel gebildeten Führungsspalt geführt sein. Die Spreizmittel können sich dann zwischen diesen beiden Lagerstellen befinden. Die Gestellholme können aber Verlängerungsschenkel aufweisen und das Lager im hinteren Bereich der Verbindungsteile, bezogen auf die Schwenkachse der Verbindungsteile, an diesen jeweils befestigt sein. Um eine Entlastung des Lagers herzustellen, können die vor dem Schwenklager der Verbindungsteile endenden Schenkel ebenfalls in einem eingebrachten, quer verlaufenden Führungsspalt an dem Verbindungsteil oder zwischen der Oberfläche und Unterseite des aufgesetzten Bügels geführt sein. Üblicherweise wird als Gestellholm ein Hohlprofil, z. B. ein Rohr mit rundem, eckigem oder ovalem Querschnitt, verwendet und der das Lager überstehende Schenkel aus dem gleichen Rohr gebildet. Bei dieser Ausbildung ist das Spreizmittel hinter der Lagerstelle vorgesehen und wirkt auf die überstehenden Schenkel der Gestellholme.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist eine besonders kompakte Bauform gegeben und die für die Kinematik erforderlichen Elemente praktisch in einem kleinen Kopfteil des Wagengestells untergebracht.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die weiteren Spreizmittel keil- oder kegelstumpfförmige Elemente sind, die mit ihren äußeren Schrägflächen an den Innenflächen der Gestellholme beabstandet vor den die Drehlager bildenden Achse oder an den Innenflächen der die Achsen in Richtung des Gelenkes überstehenden Schenkeln der Gestellholme anliegen und mit Führungsansätzen in Führungen an oder in den oberen und unteren Verbindungsteilen geführt und über eine Ankopplung der Stirnfläche mit dem kleineren Flächenmaß gegenüber dem maximalen Querschnitt an der Innenseite des oberen oder unteren Verbindungsteils angekoppelt sind und dass die Schrägflächen beim Verschieben der Elemente in die Spreizposition die Gestellholme aus einer zusammengeführten Position in eine gespreizte Position verbringen.
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In einer Alternative hierzu ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass die Spreizmittel zweiseitig gelagerte Hebel sind, die beabstandet zu den die Schwenklager bildenden Achsen der Gestellholme an den überstehenden Schenkeln der Gestellholme dreidimensional angelenkt sind und an dem jeweils anderen Verbindungsteil dreidimensional beweglich gelagert sind, wobei die Lager an den Verbindungsteilen gegenüber den Achsen derart seitlich versetzt am jeweils anderen Verbindungsteil angebracht sind, dass eine ziehende und drückende Bewegungstransformation beim Verschwenken der Verbindungsteile in die eine und andere Richtung beim Aufstellen oder Zusammenfalten des Wagengestells erfolgt. Die einzelnen Hebel sind an den beabstandeten Lagerpunkten an dem jeweils anderen Verbindungsteil derart schwenkbar gelagert, dass durch Schrägstellung des oberen Verbindungsteiles kein Verklemmen des Spreizmittels an den unteren Gestellholmen oder am unteren Spreizmittel gegeben ist.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Spreizmittel Kniehebel und an den Gestellholmen angelenkt sind, dass die beiden Kniehebel in einem Führungsspalt, quer zur Längsrichtung des Kinderwagengestells verlaufend, in den Verbindungsteilen geführt sind und dass auf das Kniegelenk ein Zugmittel wirkt, das an dem anderen Verbindungsteil befestigt ist. Bei zusammengeklappten Verbindungsteilen steht das jeweilige Kniegelenk und Teile der Kniehebel aus der außenseitigen Oberfläche des jeweiligen Verbindungsteiles vor. Grundsätzlich ist es auch möglich, die Spreizmittel in ihrer Wirkung durch Federn zu unterstützen, die auf die Gestellholme wirken oder Federn vorzusehen, die eine Bewegung der Gestellholme aufeinanderzu unterstützen. Wenn beispielsweise das Spreizmittel aus den Gestellholmen herausgleitet, zieht die Feder automatisch die beiden Gestellholme aufeinander zu. Die Gestellholme können darüber hinaus sowohl in der Aufstellposition als auch in der zusammengeklappten Verstauposition durch angepasste Anschläge zusätzlich stabilisiert werden.
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Um ein Zusammendrücken der Schenkel oder Gestellholme ohne Federn ebenfalls zu ermöglichen, ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass an den Verbindungsteilen Mittel zum Aufeinanderzuschwenken der Gestellholme vorgesehen sind, die beim Zusammenklappen der Verbindungsteile oder während des Zusammenklappens beim Zurückführen der Spreizmittel gegen die äußeren Flächen der Gestellholme drücken und diese zwangsweise aufeinanderzu bewegen.
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In einer weiteren Variante ist das Spreizmittel als gabelförmiges Aufsetzteil mit sich schräg nach außen öffnenden Außenschenkeln ausgebildet. Dieses Aufsetzteil greift durch einen Führungsschlitz in einem der Verbindungsteile hindurch und ist in diesem geführt und greift über die Schenkel der Gestellholme, die an demselben Verbindungsteil angelenkt sind. Die Seitenschenkel weisen schräg verlaufende Innenflächen auf, sie bilden gewissermaßen ein Trapez. Die Innenflächen liegen beim Anziehen des Spreizmittels durch das andere Verbindungsteil über damit verbundene Kopplungselemente an den Schenkelaußenflächen an und drücken diese aufeinanderzu, während die Gestellholme aufspreizen. Die Seitenschenkel oder das Brückenteil des gabelförmigen Aufsetzteils sind dabei über Koppelelemente an dem jeweils anderen Verbindungsteil befestigt.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die oberen und/oder unteren Gestellholme nach außen gebogen ausgeführt sind und die oberen Gestellholme in Verlängerung Schiebestangen und/oder Schiebegriffe aufweisen oder diese einschiebbar oder aufklappbar an den unteren Abschnitten der oberen Gestellholme befestigt sind.
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Zwischen den oberen Gestellholmen können die Sitz- und Liegeeinsätze vorgesehen sein. Dabei sind Aufnahmen an den Gestellholmen vorzusehen, die die Verbindung mit den verschiedenen Einsätzen ermöglichen. Zwischen den unteren Gestellholmen kann darüber hinaus ein Netz gespannt sein, um beispielsweise Utensilien mitführen zu können. Das Netz kann aber auch an den oberen Gestellholmen befestigt sein und sich bis zu den unteren Gestellholmen erstrecken.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele ergänzend erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 ein Wagengestell für einen Schiebewagen in einer isometrischen Darstellung mit den erfindungswesentlichen Bauteilen im aufgestellten Zustand,
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2 das in 1 dargestellte Wagengestell im zusammengeklappten Zustand,
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3 vergrößert eine erfindungsgemäße Ausgestaltung der Mechanik zum Aufstellen und Zusammenfalten des Wagengestells nach den 1 und 2, ebenfalls in einer isometrischen Darstellung, auszugsweise,
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4 ein schematisches Ausführungsbeispiel eines bestimmten Spreizmittels für die unteren Gestellholme eines Wagengestells nach der Erfindung in einer Schnittzeichnung B-B längs der Schnittlinie B-B in 5,
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5 eine Draufsicht auf einen Auszug eines Wagengestells nach der Erfindung mit den unteren Gestellholmen,
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6 ein anderes Ausführungsbeispiel für ein Spreizmittel nach der Erfindung, das auf die unteren Schenkel der unteren Gestellholme wirkt, in einem Schnitt längs der Schnittlinie A-A in 7, und
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7 eine schematische Draufsicht auf das untere Verbindungsteil mit den Gestellholmen sowie dem Spreizmittel.
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In den 1, 2 und 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung eines Wagengestells, wie es in einem zusammenklappbaren Schiebewagen für Kinder und/oder Puppen zur Anwendung kommen kann, dargestellt. Dieses Wagengestell besteht aus unteren Gestellholmen 4 und 5, die über Drehgelenke, die sich auf den Achsen 14 und 15 befinden, auf der Oberseite eines Verbindungsteiles 6 schwenkbeweglich angeordnet sind und überstehende Schenkel 18 und 19 aufweisen. An den Enden dieser Schenkel 18, 19 befinden sich ösenförmige Lager, wie aus 3 deutlich sichtbar ist. In diese ösenförmigen Lager greifen ösenförmige Lagermittel an stangenförmigen Spreizmitteln 16 und 17 ein, die als Hebel ausgebildet sind. Mit dem Verbindungsteil 6 ist über ein Gelenk 11 schwenkbeweglich ein oberes Verbindungsteil 3 verbunden, an dem sich die oberen Gestellholme 1 und 2 befinden. Diese Gestellholme 1, 2 sind über Schwenklager an den Achsen 12 und 13 des Verbindungsteiles 3 horizontal schwenkbeweglich befestigt und weisen die Schwenklager 12, 13 überstehende Schenkel 22 und 23 auf, an deren Enden wiederum ösenförmige Lager befestigt sind, die in die Ösen an den Spreizmitteln 20 und 21 eingehängt sind. Die Spreizmittel 20, 21 sind ebenfalls Hebel und weisen an ihren Enden Ösen auf, die in ösenförmige Lager 32 und 33 an dem Verbindungsteil 6 eingreifen. Die Lager 32 und 33 sind an einem Träger befestigt, der etwa in der Mitte des Verbindungsteiles 6 montiert ist und zwar in der Weise, dass die Spreizmittel 21, 22 schräg gestellt verlaufen. Die Art der gewählten Lagerverbindungen sind dreidimensionale Lager. An den oberen Enden der oberen Gestellholme 1, 2 sind Schiebegriffe 41 vorgesehen.
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Auch die Spreizmittel 16 und 17, die an den unteren Schenkeln 18 und 19 über Ösenverbindungen angelenkt sind, sind mit ihren anderen Enden ebenfalls mit Ösenlagerungen, die symmetrisch zur Längsachse des oberen Verbindungsteiles 3 an diesen befestigt sind, verbunden. Die Spreizmittel 20, 21, 16 und 17 sind stangenförmigen ausgebildet, so dass eine unmittelbare Kraftübertragung beim Aufstellen oder Niederdrücken des Verbindungsteiles 3 gegenüber dem Verbindungsteil 6 gegeben ist und die Schwenkbewegung in einer Schwenkbewegung der unteren Gestellholme 4 und 5 sowie der oberen Gestellholme 1 und 2 transferiert wird. Die hier angegebenen stangenförmigen Spreizmittel können durch andere, beispielsweise durch Kniehebel, ersetzt werden, die jeweils an einem gemeinsamen Lager, jeweils an der Unterseite des oberen Verbindungsteils 3 oder der Oberseite an dem unteren Verbindungsteil 6 gelagert sind und zwar in dreidimensionaler Richtung beweglich, so dass eine Bewegungstransformation beim Aufstellen des oberen Verbindungsteiles 3 gegenüber dem unteren Verbindungsteil 6 gegeben ist. Durch die Lage der Gelenke an den unteren und oberen Verbindungsteilen 3 und 6 ist eine Schräglage der Spreizelemente 20, 21 und 16 und 17 gegeben, so dass über die Schenkel 22 und 23 sowie 18 und 19 die Gestellholme 1 und 2 und 4 und 5 beim Hochschwenken des Verbindungsteiles 3 automatisch ausgestellt, also gespreizt, werden und die aus 1 ersichtliche Position einnehmen.
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Zwischen den beiden oberen Gestellholmen 1 und 2 sind in bekannter Weise Liege- oder Sitzeinsätze eingefügt. Ebenso können zwischen den unteren Gestellholmen 4 und 5 Netze gespannt sein, um Utensilien mitführen zu können. An dem unteren Verbindungsteil 6 ist vorderseitig in Verlängerung ein Radlagerhalter 10 angebracht, der die Form eines Querholms aufweist, an dessen Enden vordere Radanordnungen 7 und 8 mit Vorderrädern 9 angebracht sind. Hierbei handelt es sich um drehbar gelagerte Radanordnungen mit Gabeln, die um vertikale Achsen verschwenkbar sind. An den hinteren Enden der unteren Gestellholme 4 und 5 befinden sich ebenfalls Radhalter 36 mit Gabeln, zwischen denen hintere Räder 37 drehbar gelagert sind.
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Es ist ersichtlich, dass anstelle des scharnierartigen Gelenkes 11 auch ein Rastgesperre einsetzbar ist, z. B. ein Rastkupplungsgelenk, das es ermöglicht, in der aufgestellten Position durch Selbsthaltung das Wagengestell aufgestellt zu halten. Durch Betätigen der Rastkupplung, beispielsweise durch Eindrücken eines Tastknopfes, kann dann die Verbindung wieder gelöst werden, damit die oberen Gestellholme 1 und 2 in Richtung der unteren verschwenkt werden können. Sowohl die oberen Gestellholme 1 und 2 als auch die unteren Gestellholme 4 und 5 werden dabei über die Spreizmittel 16, 17 und 20, 21 horizontal zusammengeführt, so dass das Wagengestell als kleines zusammengelegtes Gestell, wie aus 2 ersichtlich, platzsparend aufbewahrt oder in einen Kofferraum eines Fahrzeuges gestellt werden kann.
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Im Ausführungsbeispiel sind beabstandet zum Gelenk 11 als Sicherungselemente 24, 25 Stützstreben vorgesehen, die gelenkig sowohl an den oberen als auch unteren Gestellholmen 1 und 2 bzw. 4 und 5 gelagert sind und zusätzlich in der Mitte jeweils ein Klappgelenk 40 aufweisen, um zusammengefaltet werden zu können. Diese Klappgelenke 40 können beispielsweise auch über eine Kupplung betätigt werden und geben dann in gewünschter Weise das Gestell zum Einklappen frei, was aus 2 ersichtlich ist.
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In 4 ist in Form einer vereinfachten schematischen Darstellung das Wirkprinzip der Erfindung, unter Verwendung eines keilförmigen Spreizelementes 26, dargestellt. Dieses Spreizelement 26 ist in einem Führungsspalt 39 in dem unteren Verbindungsteil 6 geführt gelagert und kann in diesem nach oben gezogen bzw. aus der oberen Position in die dargestellte untere Position gedrückt werden, so dass es untenseitig das Verbindungsteil 6 übersteht. Wie aus 5 ersichtlich, sind die unteren Gestellholme 4 und 5 an den Achsen 14 und 15 im vorderen Bereich des unteren Verbindungsteiles 6 als einseitige Hebel angelenkt. Das Spreizelement 26 wirkt also direkt auf die Gestellholme 4 und 5. Diese liegen, wie aus der Schnittdarstellung B-B in 4 ersichtlich, mit den Schrägflächen 27, 28 des keilförmigen Elementes 26 an. Wenn das obere Verbindungsteil 3 angehoben wird so bewirkt das Ankopplungsmittel 29, das eine Stange ist und an der Stirnfläche 30 befestigt ist, ein Anheben des Spreizelementes 26. Dadurch werden die beiden Gestellholme 4 und 5 auseinander gedrückt, so dass diese von den Positionen 4’ und 5’ in die in 5 angedeuteten Positionen verschwenkt werden. Die unteren Gestellholme 4 und 5 stellen sich also auf.
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Das gleiche Prinzip wird auch zur Anwendung gebracht bezüglich der oberen Gestellholme 1 und 2. Dies ist allerdings der Vereinfachung wegen nicht eingezeichnet. Werden die beiden V-förmigen, aufgestellten Verbindungsteile 3 und 4 um ihr gemeinsames Gelenk 11 wieder zusammengeklappt, so ist ersichtlich, dass das Spreizelement 6 untenseitig in die in 4 dargestellte Position verschoben wird, so dass die Gestellholme 4 und 5 aufeinander zuschwenken können, um das Gestell zusammenzufalten. Dies kann unterstützt werden durch eine zwischengefügte Zugfeder 31, gegen deren Kraft die Spreizung erfolgt.
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Das in den 6 und 7 dargestellte Beispiel zeigt, dass die unmittelbare Kopplung mit den Gestellholmen 1, 2; 4, 5 nicht notwendig ist. Die beiden Gestellholme 4 und 5 in 7 sind über Drehgelenke mit den Achsen 14 und 15 verbunden. Die Drehgelenke befinden sich an Laschen, die innenseitig an den Gestellholmen 4 und 5 angebracht sind. Die überstehenden Schenkel 22 und 23 sind Teile der unteren Gestellholme 4 und 5, beispielsweise ein Rohrprofil, und erstrecken sich über das hier angegebene Aufsetzteil 34, das als Spreizelement vorgesehen ist. Dieses Spreizelement ist U-förmig bzw. brückenartig ausgebildet und weist schräg verlaufende Seitenschenkel 22, 23 auf, an deren Innenflächen 38 die Außenflächen der Schenkel 22 oder 23 der unteren Gestellholme 4 und 5 anliegen. Das Anliegen kann beispielsweise durch eine zwischengefügte Druckfeder unterstützt werden. Es ist ferner ersichtlich, dass an dem Brückenelement des Aufsetzteiles 34 eine Ankopplung 29 bzw. ein Zugmittel, beispielsweise eine Stange, untenseitig befestigt ist und obenseitig an der Unterseite des oberen Verbindungsteiles 3 angelenkt ist, so dass beim Aufstellen des Wagengestells durch relatives Hochklappen des oberen Verbindungsteiles 3 gegenüber dem untern Verbindungsteil 6 das Aufsetzteil 34 hochgezogen wird und dabei die beiden Schenkel 22 und 23 aufeinanderzu verschwenken, wodurch gleichzeitig die Gestellholme 4 und 5 die in 7 dargestellten Positionen 4’ bzw. 5’ einnehmen. Auch hierdurch ist in gewünschter Weise eine Aufstellung möglich. In der Ruhestellung, also im zusammengeklappten Zustand des Wagengestells, steht der brückenförmige Teil des Aufsetzteiles 34 untenseitig aus der Ebene des unteren Verbindungsteiles 6 hervor. Die gleiche Anordnung ist auch obenseitig vorgesehen, aber der Einfachheit halber nicht dargestellt. 6 und 7 veranschaulicht lediglich das Wirkprinzip, das hier erfindungsgemäß zur Anwendung kommt.
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Die Erfindung ist nicht nur auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Es können hier verschiedenste Spreizmittel zur Anwendung kommen, die stets aber eine Bewegungstransformation der gegeneinander aufschwenkbaren Verbindungsteile auf die Gestellholme bewirken. Das Gelenk 11 kann dabei beliebig ausgebildet sein, insbesondere können auch die Verbindungsteile unterschiedliche Formen und Konturen aufweisen, beispielsweise auch vorderseitig heruntergezogene bzw. von unten nach oben angehobene Lagerteile aufweisen, die einander kämmend das Gelenk bilden. Des Weiteren können die Verbindungsteile auch aus einem Rohrprofil gefertigt sein, das entsprechende Querstreben aufweist, an denen die lagerbildenden Achsen und Führungselemente für die Spreizelemente sowie Lager hierfür vorgesehen sind.
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Es ist ersichtlich, dass ein Fahrgestell nach der Erfindung in der Struktur gegenüber dem Stand der Technik vereinfacht ist und keine größeren Spreizmittel benötigt, insbesondere keine sich überkreuzende Spreizmittel, die die Gestellholme sowohl in horizontaler als auch vertikaler Richtung zusammen zu führen vermögen. Auch ist das Wagengestell im aufgestellten Zustand von hinten begehbar und bestückbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gestellholm (oben)
- 2
- Gestellholm (oben)
- 3
- Verbindungsteil (oben)
- 4
- Gestellholm (unten)
- 5
- Gestellholm (unten)
- 6
- Verbindungsteil (unten)
- 7
- vordere Radanordnung
- 8
- vordere Radanordnung
- 9
- Rad
- 10
- Radlagerhalter
- 11
- Gelenk
- 12
- Achse (oben)
- 13
- Achse (oben)
- 14
- Achse (unten)
- 15
- Achse (unten)
- 16
- Spreizmittel
- 17
- Spreizmittel
- 18
- Schenkel
- 19
- Schenkel
- 20
- Spreizmittel
- 21
- Spreizmittel
- 22
- Schenkel
- 23
- Schenkel
- 24
- Sicherungselement
- 25
- Sicherungselement
- 26
- keilförmiges Element
- 27
- Schrägfläche
- 28
- Schrägfläche
- 29
- Ankopplung/Zugmittel
- 30
- Stirnflächen
- 31
- Feder
- 32
- Lager
- 33
- Lager
- 34
- Aufsetzteil
- 35
- Seitenschenkel
- 36
- Seitenschenkel
- 37
- hinteres Rad
- 38
- Innenfläche
- 39
- Führungsspalt/Führung
- 40
- Klappgelenk
- 41
- Schiebegriff
- 42
- hinteres Rad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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