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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Außenrückblickspiegelanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einer ersten Spiegelfläche zur Bereitstellung eines konventionellen Sichtfelds für einen Fahrer des Fahrzeugs nach hinten, einer zweiten Spiegelfläche zur Bereitstellung eines Sichtfelds für den Fahrer des Fahrzeugs nach hinten in einen Totraum, und einer zwischen der ersten und der zweiten Spiegelfläche angeordneten Übergangsfläche.
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Der tote Winkel oder Totraum eines Kraftfahrzeugs ist ein Bereich um das Kraftfahrzeug, der von einem Fahrer nicht leicht direkt einsehbar ist. Die für den Fahrer des Fahrzeugs wichtigsten toten Winkel sind die an die hinteren Quadranten des Fahrzeugs angrenzenden Bereiche. Objekte in diesen Bereichen sind für einen Fahrer, der einen herkömmlichen (Innen- oder Außen-) Rückspiegel benutzt, nicht einsehbar. Es besteht daher die inhärente Gefahr, dass es beim Spurwechsel oder beim Versuch, ein anderes Fahrzeug zu überholen, durch den toten Winkel zu einem Unfall kommen kann. Die einfachste Lösung für den Fahrer, einen Unfall dieser Art zu vermeiden, ist es, seinen Kopf zu drehen und direkt nach hinten in den toten Winkel zu blicken. Das ist mühsam und zwingt den Fahrer, die Augen von der vor ihm liegenden Straße abzuwenden, was zusätzliche Gefahren birgt.
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Eine Lösung dieses Problems ist es, das Sichtfeld des Außen-(Seiten-)Rückblickspiegels zu vergrößern, um das Einsehen des toten Winkels zu ermöglichen. Um dieses zusätzliche Sichtfeld zu schaffen, kann ein Sucher- oder Totraumspiegel bereitgestellt werden. Ein Sucherspiegel ist üblicherweise ein konvexer Spiegel, der als Erweiterung vom Zubehörmarkt am Außenrückblickspiegel montiert werden kann. In anderen Formen kann es sich dabei um ein separates Spiegelteil handeln, das in die Spiegelanordnung eingebaut oder einstückig mit dem Außenrückblickspiegel ausgebildet ist. Der Sucherspiegel hat ein Sichtfeld, das den toten Winkel des Fahrzeugs derart erfasst, dass Objekte im toten Winkel für den Fahrer sichtbar werden, wenn er die durch den Sucherspiegel bereitgestellte Spiegelung wahrnimmt.
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Auch wenn die Verwendung eines Sucherspiegels das Problem teilweise mildert, ist es oft wünschenswert, dem Fahrer weitere Mittel zur Anzeige von Informationen zu dem toten Winkel zur Verfügung zu stellen und seine Aufmerksamkeit auf den Sucherspiegel zu lenken. Dies kann durch einen Totraum-Indikator erreicht werden, welcher die Form eines optischen Stimulus durch Licht oder ein Leuchtsymbol oder alternativ eines akustisches Tons haben kann. Dieser zusätzliche Stimulus warnt den Fahrer beim Blick in den Außenspiegel sofort vor einem Objekt, das sich im Totraum befindet, und richtet seine besondere Aufmerksamkeit auf den Sucherspiegel und damit auf das Objekt im Totraum des Fahrzeugs. Alternativ kann der Fahrer den Indikator in seinem peripheren Sichtfeld wahrnehmen und dadurch veranlasst werden, in den Sucherspiegel zu sehen.
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Ein Problem bei bekannten Totraum-Indikatoren, besonders bei beleuchteten Markern und Leuchtdisplays, ist es, dass diese oft in einem Bereich der eigentlichen Spiegelfläche angebracht sind und beim Ansprechen teilweise das einsehbare Sichtfeld des Fahrers verringern oder verdecken. Solche Indikatoren für den toten Winkel für Außenrückspiegel sind auch für andere Verkehrsteilnehmer sichtbar und können eine Quelle für Ablenkung oder Behinderung bilden.
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Zum Beispiel offenbart die
US 6,919,796 B2 einen Außenseitenspiegel mit einem primären Reflexionsspiegel, einem Sucherspiegel und einem Totraum-Indikator. Der Totraum-Indikator befindet sich entweder auf dem Sucherspiegel oder entlang der Peripherie des Sucherspiegels. Diese Stellen sind problematisch, weil das Sichtfeld des Sucherspiegels entweder durch den Indikator beeinträchtigt ist oder bei der Realisation des Indikators als Signallicht entlang der Peripherie des Sucherspiegels auch für andere Verkehrsteilnehmer leicht sichtbar ist und eine Quelle für Ablenkung oder Behinderung bilden kann.
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Eine alternative Bauweise offenbart die
US 2005/0174645 A1 , gemäß der der Sucherspiegel einstückig mit dem Primärspiegel zu einer Außenrückblickspiegelanordnung ausgebildet ist. Über einen Teil des Umfangs des Sucherspiegels sind eine Reihe von Leuchtelementen eingebaut, um die Aufmerksamkeit des Fahrers auf den Sucherspiegel zu lenken, wenn ein Objekt im toten Winkel des Fahrzeugs erkannt wird. Eine so konfigurierte Anzeigevorrichtung für den toten Winkel verdeckt teilweise das Sichtfeld des Sucherspiegels und ist bei ihrer Aktivierung auch für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar.
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Die
US 2009/0174959 A1 offenbart eine gattungsgemäße Außenrückblickspiegelanordnung, jedoch ohne eine Anzeigevorrichtung oder einen Indikator für den toten Winkel.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Weiterbildung der bekannten Außenrückblickspiegelanordnung zur Verbesserung eines oder mehrerer der vorgenannten Probleme oder zumindest zur Bereitstellung einer nützlichen Alternative zu Anordnungen des vorgenannten Typs.
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Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass die im Wesentlichen auf den Fahrer des Fahrzeugs ausgerichtete Übergangsfläche so ausgelegt ist, dass dort dem Fahrer ein Totraum-Indikator angezeigt wird, wenn ein Objekt im Totraum des Fahrzeugs erkannt ist.
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In einer Form hat die Übergangsfläche eine erste Kante, die an die erste Spiegelfläche angrenzt, und eine zweite Kante, die an die zweite Spiegelfläche angrenzt.
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Die erste Spiegelfläche, die zweite Spiegelfläche und die Übergangsfläche können einstückig ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß bildet die Übergangsfläche eine abgesetzte Stufe oder Unterbrechung zwischen der ersten und zweiten Spiegelfläche.
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In einer Form ist die Übergangsfläche zumindest teilweise durchsichtig. In einer anderen Form ist die Übergangsfläche zumindest teilweise halbdurchsichtig.
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Bevorzugt schließt der Totraum-Indikator hinter der Übergangsfläche eine Lichtquelle ein, wobei Lichtquelle insbesondere mindestens eine Leuchtdiode (LED) umfasst.
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In einer Form schließt der Totraum-Indikator ein Anzeigesymbol oder eine Anzeigevorrichtung ein, das/die auf der Übergangsfläche anzeigbar ist, wobei das Anzeigesymbol oder die Anzeigevorrichtung durch die Lichtquelle beleuchtet ist, wenn im Totraum des Fahrzeugs ein Objekt erkannt ist.
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Die Spiegelanordnung kann weiterhin ein Symbol auf der ersten oder zweiten Spiegelfläche, durch das der auf der Übergangsfläche anzeigbare Indikatoren für den toten Winkel identifiziert wird, aufweisen.
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Die erste Spiegelfläche kann einen Mindestkrümmungsradius von 600 mm aufweisen. Die zweite Spiegelfläche kann einen Krümmungsradius im Bereich von 200–500 mm aufweisen. Mindestens eine – die erste oder zweite – Spiegelfläche kann eben (plan) sein.
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Der Spiegel kann aus einem Kunststoff-Polymer ausgebildet. Er kann aus einem Polycarbonat (PC) oder einem Acrylmaterial (PMMA) ausgebildet sein.
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Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen ersichtlich, in denen zwecks Illustration und als Beispiel bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung offenbart sind.
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Dabei zeigt:
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1 eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug, die ein Objekt im toten Bereich des Kraftfahrzeugs illustriert;
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2 eine perspektivische Ansicht einer Außenrückblickspiegelanordnung mit nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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3 eine perspektivische Rückansicht der in 2 gezeigten Spiegel;
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4 eine Rückansicht der in 2 gezeigten Spiegel;
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5 einen Schnitt durch A-A von 4, der das Profil der Spiegelanordnung von 2 illustriert;
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6 eine Vorderansicht einer Außenrückblickspiegelanordnung nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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7 eine Vorderansicht einer Außenrückblickspiegelanordnung nach einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
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8 eine perspektivische Ansicht einer Außenrückblickspiegelanordnung nach einer vierten Ausführungsform der Erfindung;
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9 eine Vorderansicht einer Außenrückblickspiegelanordnung nach einer fünften Ausführungsform der Erfindung;
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10 eine schematische Querschnittsprofilansicht einer Außenrückblickspiegelanordnung in nicht-unitärer Bauweise nach einer sechsten Ausführungsform der Erfindung;
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11 eine perspektivische Ansicht einer Außenrückblickspiegelanordnung mit ebener Sucherspiegelfläche nach einer siebenten Ausführungsform der Erfindung; und
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12 einen Schnitt durch B-B von 11, der das Profil der Spiegelanordnung mit ebener Sucherspiegelfläche illustriert.
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In der folgenden Beschreibung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder entsprechende Teile in den verschiedenen Zeichnungsansichten.
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1 zeigt eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug 1, das auf einer Straße 100 fährt, die eine gestrichelte Linie 102 aufweist, die eine Fahrspurbegrenzung der Straße 100 markiert. Das Kraftfahrzeug 1 verfügt über Außenrückblickspiegel-(Seitenspiegel-)Anordnungen 10 und 110, die sich jeweils von Seiten 6, 7 des Fahrzeugs 1 nach außen erstrecken. Die Rückspiegelanordnung 10 befindet sich auf der linken Seite 6 des Fahrzeugs 1 und damit einem Fahrer 5 des Fahrzeugs 1 am nächsten. Sie wird vom Fahrer 5 genutzt, um die Straße und darauf befindliche Objekte hinter dem Fahrzeug 1 einzusehen. Die nachstehende Beschreibung konzentriert sich auf die Rückblickspiegelanordnung 10 auf der Fahrerseite 6 des Fahrzeugs 1. Fachleute werden feststellen, dass die folgende Erörterung zur fahrerseitigen Rückblickspiegelanordnung 10 ebenfalls auf die beifahrerseitige Rückblickspiegelanordnung 110 zutrifft. In manchen Ländern sitzt der Fahrer 5 rechts im Fahrzeug, so dass die Rückblickspiegelanordnung 110 die fahrerseitige Spiegelanordnung ist.
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1 zeigt auch das Sichtfeld 4 einer herkömmlichen, flachen oder leicht konvexen Spiegelfläche. Das Sichtfeld 4 dieser Spiegelfläche umfasst gewöhnlich einen Winkel α von einer horizontalen Linie entlang der Seite 6 des Fahrzeugs 1. Dieses Sichtfeld 4 hat der Fahrer 5, wenn er in die Spiegelanordnung 10 sieht. Neben dem für den Fahrer 5 einsehbaren Sichtfeld 4 befindet sich der sogenannte tote Winkel oder Totraum 3, der sich im Allgemeinen über einen Winkel β erstreckt (dieser Winkel ist nur schematisch dargestellt). Der Fahrer 5 kann nicht sehen, was sich im toten Winkel 3 (in 1 schraffiert dargestellt) befindet, ohne seinen Kopf in diese Richtung zu drehen. Ein im toten Winkel 3 des Fahrzeugs 1 befindliches Objekt 2 (zum Beispiel ein zweites Kraftfahrzeug) stellt für den Fahrer 5 eine potentielle Gefahr dar, da es bei einem Überholmanöver zu einem Zusammenstoß kommen kann.
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Die Außenrückblickspiegelanordnung 10 nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist in 2 dargestellt. Sie schließt eine Montageklammer 12 ein, mit der die Außenrückblickspiegelanordnung 10 an der Seite 6 des Kraftfahrzeugs 1 befestigt wird. Ein Spiegelgehäuse 20 ist an der Montageklammer 12 befestigt. Das Spiegelgehäuse 20 definiert eine gegenüber der Vorwärtsbewegung des Kraftfahrzeugs 1 rückwärts gerichtete Öffnung 24. Eine erste (konventionelle) Spiegelfläche 30 und eine zweite Spiegelfläche (Totraum- oder Sucherspiegelfläche) 32 sind in der Öffnung 24 sichtbar. In einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich die Sucherspiegelfläche 32 in einem Außenbereich der Spiegelanordnung 10, bevorzugt in der obersten Ecke. Es sei angemerkt, dass sich die Sucherspiegelfläche 32 auch in anderen Bereichen der Spiegelanordnung 10 – etwa in einer anderen Eckzone – befinden kann. Die herkömmliche Spiegelfläche 30 und die Sucherspiegelfläche 32 können einstückig ausgebildet sein und so einen Spiegel in unitärer Bauweise bilden. Integrierte Sucher- und herkömmliche Spiegelbauteile können auf einer in 2 und 5 dargestellten Montageplatte 38 montiert sein.
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Ein Spiegelträger (d. h. die Basiskomponente des Spiegelaufbaus) ist vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff-Polymermaterial ausgebildet, das in eine gewünschte Form gebracht werden kann. Der Spiegel wird vorzugsweise aus Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt, unter Verwendung eines durchsichtigen Kunststoffs mit einer Lichtdurchlässigkeit von über 50 %, wie Polykarbonat (PC) oder Acryl (PMMA). Gegenüber einem Standard-Glasspiegel kann ein Kunststoffspiegel viel freier dreidimensional gestaltet werden. Die Formbarkeit von Kunststoff zu einer gewünschten Form erleichtert die Integration eines Sucherspiegels in einen herkömmlichen, ebenen oder leicht konvexen Spiegel.
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Nachdem eine Kunststoffkomponente zur Bereitstellung eines Trägers in die gewünschte Form gebracht wurde, wird eine spiegelnde Beschichtung 40 auf die Vorder- oder Rückseite des Trägers aufgebracht, damit die Kunststoffkomponente als Spiegelfläche (siehe 5) wirken kann. Die Beschichtung kann metallisch sein, beispielsweise aus Aluminium, Chrom oder Silber. Die Beschichtung kann mit jedem geeigneten Verfahren aufgebracht werden – etwa durch Aufdampfen, wobei eine Metallschicht auf den Träger aufgedampft wird. Es kann auch eine Hartstoffbeschichtung aufgebracht werden, um die Reflexionsfläche zu schützen. Ebenso können für die Aufbringung der Beschichtung auch alternative Verfahren wie Folienhinterspritzen angewendet werden.
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In einer bevorzugten Form der Erfindung stellt die Spiegelanordnung 10 eine herkömmliche, ebene oder leicht konvexe Spiegelfläche 30 bereit, in der ein Fahrer 5 des Fahrzeugs 1 nach hinten ein Sichtfeld 4 über den Winkel α hat. Der Krümmungsradius der herkömmlichen Spiegelfläche 30 richtet sich nach internationalen Bestimmungen. In einigen Ländern kann der Mindestkrümmungsradius 600 mm betragen, üblicherweise liegt er jedoch bei etwa 1.200 mm. Zur Spiegelanordnung 10 gehört auch eine integrierte Sucher (Totraum)spiegelfläche 32, in der der Fahrer nach hinten ein Sichtfeld 3 über den Winkel β hat (d. h. über den Bereich des toten Winkels des Fahrzeugs 1). Dadurch erlaubt das Sichtfeld 3 der Sucherspiegelfläche 32 dem Fahrer 5, Objekte zu sehen, die im Allgemeinen im Sichtfeld 4 der konventionellen Spiegelfläche 30 nicht sichtbar sind. Objekte im toten Winkel 3 des Fahrzeugs, die in der konventionellen Spiegelfläche 30 nicht sichtbar sind, erscheinen in der Sucherspiegelfläche 32. In einigen Ausführungsformen kann das Sichtfeld der Sucherspiegelfläche 32 teilweise das Sichtfeld 4 der herkömmlichen Spiegelfläche 30 überlappen. Der Krümmungsradius der Sucherspiegelfläche 32 beträgt üblicherweise 200–500 mm, auch wenn es üblicherweise für diesen Parameter keine Vorschriften gibt. Meist ist der Krümmungsradius der Sucherspiegelfläche 32 geringer als der Krümmungsradius der herkömmlichen Spiegelfläche 30, so dass die Sucherspiegelfläche 32 einen größeren Winkel als die herkömmliche Spiegelfläche 30 abdeckt. Es kann jedoch auch Ausführungsformen geben, in denen die Sucherspiegelfläche 32 eben (plan) ist oder der Krümmungsradius der Sucherspiegelfläche 32 derselbe wie bei der herkömmlichen Spiegelfläche 30 ist.
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11 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Außenrückblickspiegelanordnung 10 mit einer ebenen Sucherspiegelfläche 32 und einer ebenen herkömmlichen Spiegelfläche 30. 12 zeigt eine Schnittdarstellung der in 11 dargestellten Ausführungsform. Ist die Sucherspiegelfläche 32 eben, muss der Sucherspiegel in eine andere Richtung als die herkömmliche Spiegelfläche 30 zeigen, um ein Sichtfeld über einen größeren Winkel zu erreichen, das auch den toten Winkel 3 des Fahrzeugs 1 einschließt. 12 zeigt die Sucherspiegelfläche 32 angewinkelt zur herkömmlichen Spiegelfläche 30, so dass ein größerer seitlicher Sichtbereich erfasst wird. In dieser Beschreibung wird davon ausgegangen, dass eine ebene – plane – Spiegelfläche null Krümmung oder einen unendlichen Krümmungsradius hat. Daher ist die Bezugnahme auf den Terminus “Krümmungsradius” nicht auf eine Fläche mit einem endlichen Radius beschränkt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine Übergangsfläche 34 ausgebildet oder zwischen der ersten und der zweiten Spiegelfläche 30, 32 angeordnet. Mit anderen Worten: Die Übergangsfläche 34 wird zwischen der Sucherspiegelfläche 32 und der herkömmlichen Spiegelfläche 30 angeordnet und erzeugt dadurch eine Trennung (einen Abstand) zwischen den beiden verschiedenen Sichtflächen. Die Übergangsfläche 34 des Übergangsbereichs bildet eine abgesetzte Stufe oder Unterbrechung zwischen der herkömmlichen Spiegelfläche 30 und der Sucherspiegelfläche 32, wie am deutlichsten aus Schnitt A-A in 5 ersichtlich ist. Die Übergangsfläche 34 hat eine erste Kante 35, die an die herkömmliche Spiegelfläche 30 angrenzt, und eine zweite Kante 36, die an die Sucherspiegelfläche 32 angrenzt. Die Übergangsfläche 34 ist ferner im Wesentlichen auf den Fahrer 5 des Fahrzeugs 1 ausgerichtet – zumindest von anderen Verkehrsteilnehmern abgewandt. Daher bietet sie kein für den Fahrer 5 nutzbares Sichtfeld. Die Übergangsfläche 34 ist – als solche – ein weitestgehend redundanter Bestandteil des Spiegels, der einen Bereich bildet, der für Symbole und/oder Indikatoren geeignet und gut vom Fahrer 5 einsehbar ist. Damit kann die zwischen der ersten und der zweiten Spiegelfläche 30, 32 angeordnete Stufenfläche für die Anzeige eines Indikators für den toten Winkel für den Fahrer 5 genutzt werden, nämlich dann wenn ein Objekt 2 im toten Winkel 3 des Fahrzeugs erkannt wird. Ein Indikator in diesem Bereich hat Vorteile, da er das über die herkömmliche Spiegelfläche 30 oder die Sucherspiegelfläche 32 einsehbare oder nutzbare Sichtfeld des Fahrers 5 nicht beeinträchtigt. Die gewöhnliche Ausrichtung der Übergangsfläche 34 auf den Fahrer 5 ist ebenfalls vorteilhaft, da in diesem Bereich angeordnete Indikatoren für andere Verkehrsteilnehmer im Allgemeinen nicht sichtbar sind und sie damit nicht ablenken.
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In der
US 6,919,796 B2 sind die herkömmliche Spiegelfläche und die Sucherspiegelfläche nicht einstückig ausgebildet, und es gibt keine abgesetzte Stufe oder Übergangsfläche zwischen den jeweiligen Spiegeln. Die in der
US 2005/0174645 A1 offenbarte Spiegelanordnung ist zwar in unitärer Bauweise ausgeführt, aber es gibt keine Trennung oder keinen Abstand zwischen der jeweiligen herkömmlichen und Sucherspiegelfläche, was zu den vorgenannten Nachteilen bei der Positionierung eines Indikators für den toten Winkel führt.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Spiegelanordnung
10 nicht unbedingt einstückig ausgebildet, wie schematisch in
10 dargestellt.
10 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer Ausführungsform der Spiegelanordnung, bei der die herkömmliche Spiegelfläche
30 und die Sucherspiegelfläche
32 auf separaten Spiegelteilen ausgebildet sind, die auf einer Montageplatte
80 für die Aufnahme dieser Spiegelteile befestigt sind. Die Montage ist in
10 nicht detailliert dargestellt, jedoch können die Spiegelteile einfach auf die Montageplatte
80 aufgeklemmt werden. Beispiele für verschiedene Montagevarianten sind in der
US 2009/0174959 A1 und
US 2011/0157732 B2 der Anmelderin beschrieben und sind hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen.
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Die in 10 gezeigte Montageplatte 80 ist so ausgebildet, dass ein Aufnahmebereich 82 des Sucherspiegels von einem Aufnahmebereich 84 des herkömmlichen Spiegels abgesetzt ist. Damit schafft der abgesetzte Bereich 86 einen Abstand zwischen den Spiegeln und hat die gleiche Funktion wie die in den vorstehenden Ausführungsformen beschriebene Stufen- oder Übergangsfläche 34. Der abgesetzte Bereich 86 ist im Allgemeinen auf den Fahrer 5 des Fahrzeugs 1 ausgerichtet, und in seiner Frontfläche 88 befinden sich Indikatoren, die dem Fahrer 5 das Vorhandensein eines Objekts 2 im toten Bereich 3 des Fahrzeugs anzeigen können. Die Montageplatte 80 kann aus einem geeigneten Kunststoff-Polymermaterial wie Polycarbonat (PC) oder Acryl (PMMA) ausgebildet sein. Es kann durchsichtiger Kunststoff mit einer Lichtdurchlässigkeit von mehr als 50 % verwendet werden.
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Ein Indikator für den toten Winkel kann erfindungsgemäß auf verschiedene Art und Weise auf die Anwesenheit eines Objekt 2 im Totraum hinweisen, wie in 3–9 der vorliegenden Erfindung dargestellt. Es kann ein Symbol 60 verwendet werden (z. B. das ISO-Symbol für zwei Fahrzeuge in Überholposition), um dem Fahrer 5 das Vorhandensein eines Objekts 2 im toten Bereich 3 des Fahrzeugs anzuzeigen, wie in 8 dargestellt. Das Symbol 60 kann auf die Übergangsfläche 34 aufgedruckt oder eingelasert werden, indem ein Teil der spiegelnden Beschichtung 40 entfernt wird. Alternativ kann die für das Symbol vorgesehene Fläche vor dem Aufbringen der spiegelnden Beschichtung 40 auf den Träger abgedeckt werden. Dann kann das Symbol 60 durch eine Lichtquelle 70 hinter dem Spiegelträger beleuchtet werden, wenn ein Objekt 2 im toten Bereich 3 des Fahrzeugs erkannt wird. Das Licht kann konstant leuchten (‘ON’) oder in Abständen blinken, so dass das Symbol 60 ebenfalls vor dem Fahrer 5 aufblinkt. Die Lichtquelle 70 kann eine Leuchtdiode (LED) sein, die Licht in geeigneter Farbe ausstrahlt (z. B. rot oder gelb). 5 zeigt am deutlichsten eine solche auf der Trägerrückseite direkt hinter der Übergangsfläche 34 montierte LED.
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In einer weiteren Ausführungsform hat der Indikator die Form eines oder mehrerer kleiner Kreise 50 (oder eine sonstige Form), die in die Übergangsfläche 34 geritzt oder eingelasert sind (siehe insbesondere 2, 6, 7 und 9). Wieder befindet sich hinter dem Träger eine Lichtquelle 70, die aufleuchtet, wenn im toten Bereich 3 des Fahrzeugs ein Objekt 2 erkannt wird. In dieser Ausführungsform sieht der Fahrer 5 die leuchtenden Kreise (oder andere Markierungen) als optischen Alarm. Neben den Kreisen (oder anderen Markierungen) kann ein Symbol 60 wie das ISO-Symbol zum Überholen angebracht sein, um die Funktion als Indikator für den toten Winkel zu kennzeichnen. Das Kennzeichnungssymbol selbst (z. B. ISO-Symbol) kann in dieser Ausführungsform beleuchtet oder nicht beleuchtet sein.
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Der Indikator ist nicht unbedingt in die Übergangsfläche 34 geritzt oder eingelasert. In einer Ausführungsform kann die Stufen- oder Übergangsfläche 34 halbdurchsichtig beschichtet sein, so dass die Lichtquelle 70 selbst (z. B. LED) einen Indikator bildet. Ist die Übergangsfläche 34 halbdurchsichtig, dringt etwas Licht durch die Oberfläche, und beim Einschalten werden die eine oder mehreren LEDs sichtbar. Ist die Lichtquelle nicht eingeschaltet, ist der Indikator im Allgemeinen für den Fahrer 5 nicht sichtbar.
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Die Stufen- oder Übergangsfläche 34 kann auch strukturiert sein, um eine diffuse Spiegelung (und Durchlässigkeit) anstelle einer gerichteten Reflexion zu erzeugen (siehe 9). Dadurch werden die verschiedenen Sichtflächen der Spiegelanordnung hervorgehoben und die Abgrenzung zwischen der herkömmlichen Spiegelfläche 30 und der Sucherspiegelfläche 32 deutlicher. Die Strukturierung kann durch Grobschliff der Übergangsfläche 34 erfolgen. Eine hinter dem Träger eingeschaltete Lichtquelle 70 scheint dabei diffus durch die Übergangsfläche 34, so dass die gesamte Fläche zumindest teilweise beleuchtet wird. Es sind auch andere Alternativen möglich; so können beispielsweise spezielle lichtdurchlässige Bereiche nicht strukturiert sein, so dass die Sichtbarkeit des Indikators für andere Personen als den Fahrer 5 minimiert wird.
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Es können weitere Mittel wie ein Lichtleiter oder eine ähnliche (nicht dargestellte) Vorrichtung eingesetzt werden, um Licht von der Lichtquelle
70 weiter zum Fahrer
5 des Fahrzeugs
1 zu leiten. Es versteht sich zwar aus den beschriebenen Ausführungsformen, dass das/die auf der Übergangsfläche
34 vorhandene Symbol oder Indikatoren Licht durch die Ausrichtung der Übergangsfläche
34 im Wesentlichen schon zum Fahrer
5 des Fahrzeugs
1 leitet, dennoch würde ein Lichtleiter die Lichtübertragung noch mehr ausrichten. Dies ist vorteilhaft, da die Ablenkung anderer Verkehrsteilnehmer durch diese Lenkung des Lichts verringert wird. Die Lichtverteilung kann noch weiter verbessert werden, indem optische Vorrichtungen in den Spiegel eingegossen werden, wie in der
EP 11152485 der Anmelderin dargestellt, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen wird.
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In allen hier beschriebenen Ausführungsformen kann mehr als eine Lichtquelle eingesetzt werden (wie in 2–4 dargestellt). Der Indikator kann beispielsweise mehrere LEDs umfassen, die alle mindestens einen Teilbereich der Stufen- oder Übergangsfläche 34 beleuchten. So können eine, zwei oder drei LEDs leuchten, wenn im toten Bereich 3 des Fahrzeugs ein Objekt 2 erscheint. Zusätzlich zum optischen Alarm kann auch ein akustischer Alarm – etwa ein sich wiederholender Ton – als Indikator vorgesehen werden.
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Die Erkennung des Objekts 2 im toten Bereich 3 des Fahrzeugs 1 kann durch verschiedene Mittel ermöglicht werden. Die in der Fachwelt übliche Objekterkennung ist z. B. ein Sensor, der sein Signal in den toten Bereich sendet und bei Vorhandensein eines Objekts ein reflektiertes Signal empfängt. Der Sensor kann mit Infrarot, optisch, mit Radar, Sonar oder Ultraschall arbeiten. Wenn der Sensor ein Objekt erkennt, übermittelt er ein Signal an ein Kommunikationssystem des Fahrzeugs, das dieses verarbeitet und den Indikator für den toten Winkel aktiviert. Der Detektor kann an zahlreichen verschiedenen Positionen angebracht sein, wird jedoch üblicherweise in die hintere Stoßstange des Fahrzeugs montiert anstatt in das Spiegelgehäuse. Nach bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist der Detektor in keiner der beiden Außenrückblickspiegelanordnungen 10, 110 angebracht.
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Es versteht sich, dass der in dieser Beschreibung verwendete Terminus “umfassen” und jede seiner Ableitungen (z.B. umfasst, umfassend) alle Merkmale einschließt, auf die er sich bezieht, und dadurch das Vorhandensein weiterer Merkmale nicht ausgeschlossen werden soll – es sei denn, etwas Gegenteiliges ist erklärt oder impliziert.
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Die Bezugnahme auf einen früheren Stand der Technik in der vorliegenden Beschreibung stellt keinerlei Anerkenntnis oder Andeutung dar und ist auch nicht als solche auszulegen dass dieser frühere Stand der Technik Allgemeinwissen auf dem Gebiet der Technik sei.
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Die vorliegende Erfindung wurde im Hinblick auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben, um das Verständnis der Erfindung zu erleichtern. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass verschiedene Modifikationen vorgenommen werden können, ohne dadurch von den Grundprinzipien der Erfindung abzuweichen. Die Erfindung versteht sich daher als einschließlich aller dieser Modifikationen in ihrem Gültigkeitsbereich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Objekt
- 3
- Totraum
- 4
- Sichtfeld
- 5
- Fahrer
- 6
- (Fahrer-)Seite
- 7
- Seite
- 10
- Rückblickspiegelanordnung
- 12
- Montageklammer
- 20
- Gehäuse
- 24
- Öffnung
- 30
- erste Spiegelfläche, herkömmliche Spiegelfläche
- 32
- zweite Spiegelfläche, Sucherspiegelfläche
- 34
- Übergangsfläche
- 35
- erste Kante
- 36
- zweite Kante
- 38
- Rückenplatte
- 40
- spiegelnde Beschichtung
- 50
- Anzeigekreis
- 60
- Anzeigesymbol
- 70
- Lichtquelle
- 80
- Montageplatte
- 82
- Aufnahmebereich des Sucherspiegels
- 84
- Aufnahmebereich des herkömmlichen Spiegels
- 88
- Frontfläche
- 100
- Straße
- 102
- Fahrspurbegrenzung
- 110
- Rückblickspiegelanordnung
- α
- Winkel
- β
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6919796 B2 [0006, 0043]
- US 2005/0174645 A1 [0007]
- US 2009/0174959 A1 [0008]
- US 20050174645 A1 [0043]
- US 20090174959 A1 [0044]
- US 20110157732 B2 [0044]
- EP 11152485 [0050]