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Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Tisch, mit einem Fahrgestell, einem vom Fahrgestell getragenen Tragarm und einer vom Tragarm getragenen und gegenüber dem Tragarm verstellbaren Tischplatte, wobei das Fahrgestell wenigstens zwei Rollen zum Verfahren des Tischs auf dem Untergrund aufweist.
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Fahrbare Tische sind bereits in verschiedenen Ausbildungen bekannt. Sie dienen beispielsweise dazu, am jeweils gewünschten Ort eine Ablagefläche in Form einer Tischplatte bereitzustellen. Die Tischplatte kann dabei als Arbeitsplatz oder dergleichen genutzt werden, etwa um ein Laptop oder ein anderes Arbeitsmaterial abzustellen. Fahrbare Tische ermöglichen es auch, bequem einen Tisch zu benutzen, während man in einem Bett, beispielsweise Krankenbett, liegt. Wird der Tisch nicht benötigt, kann er beiseite gefahren werden, wo er andere Tätigkeiten des Benutzers nicht stört.
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Um ein versehentliches Verschieben des fahrbaren Tischs zu vermeiden, müssen fahrbare Tische in der gewünschten Position arretierbar sein. Auch hierzu gibt es unterschiedliche Ansätze. Diese sind jedoch entweder wenig zuverlässig, aufwendig in der Herstellung oder kompliziert in der Handhabung, insbesondere wenn der Benutzer nur eingeschränkt beweglich ist, wenn nur eingeschränkt Platz zur Bedienung des Tischs vorhanden ist oder wenn der Benutzer wenig Kraft zum Bedienen des Tischs aufbringen kann, weil er etwa ein Kind oder eine ältere Person ist. Es besteht also weiter Optimierungsbedarf hinsichtlich der Arretierbarkeit verfahrenbarer Tische.
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Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten fahrbaren Tische derart auszugestalten und weiterzubilden, dass eine kostengünstige, einfache und zugleich zuverlässige Arretierung erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird bei einem Tisch nach den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass das Fahrgestell eine gegenüber dem Untergrund höhenverstellbare Bremsplatte aufweist, die in einer unteren Stellung auf den wenigstens zwei Rollen aufliegt, um ein Verfahren des Tischs zu verhindern, und in einer oberen Stellung die wenigstens zwei Rollen freigibt, um ein Verfahren des Tischs zu ermöglichen, und dass eine Verstelleinrichtung zum händischen Verstellen der Bremsplatte von der oberen Stellung in die untere Stellung und zurück vorgesehen ist.
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Die Erfindung hat also erkannt, dass eine Arretierung und eine anschließende Freigabe der Rollen des Fahrgestells in einfacher Weise durch Anheben und Absenken einer Bremsplatte erfolgen kann, die im abgesenkten Zustand auf den Rollen zu liegen kommt und die Rollen so fixiert. Zudem kann die Bremsplatte über eine einfach zu erreichende Verstelleinrichtung verstellt werden, so dass es nicht etwa erforderlich ist, einzelne Rollen durch Treten eines Hebelmechanismus zu arretieren und wieder zu lösen, was insbesondere mit zunehmender Anzahl an Rollen sehr aufwendig ist.
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Bei der Bremsplatte kann es sich um eine Platte im klassischen Sinne handeln, also ein ebenes Werkstück mit einer großflächigen Ober- und Unterseite sowie einem schmalen umlaufenden Rand. Da es vorliegend aber weniger auf das Aussehen der Bremsplatte ankommt als auf die Funktion, kann die Bremsplatte auch von dieser Gestalt abweichen, solange die Bremsplatte auf den Rollen zum Liegen kommt, um diese zu blockieren. Da es einer besonders einfachen und damit bevorzugten Ausgestaltung entspricht, die Bremsplatte im Sinne einer klassischen Platte auszubilden, wird vorliegend der Einfachheit halber der Begriff Bremsplatte verwendet, auch wenn die Bremsplatten nur bedingt als Platten ausgebildet sein müssen.
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Bei einer ersten bevorzugten Ausgestaltung des Tischs ist die Verstelleinrichtung ein über einen Seilzug mit der Bremsplatte verbundener Handhebel. Der Handhebel ist beispielsweise deutlich komfortabler zu bedienen als etwa ein Fußhebel. Zudem ist der Handhebel zum Anziehen und Lösen des Seilzugs drehbar montiert. Das Arretieren und Freigeben der Rollen kann dann einfach, schnell, zuverlässig und intuitiv erfolgen.
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Besonders einfach zu erreichen und damit besonders Komfortabel ist es, wenn der Handhebel an dem die Tischplatte tragenden Tragarm montiert ist. Dadurch kann auch vermieden werden, dass sich der Benutzter zur Arretierung oder Freigabe der Rollen bücken muss, wozu er vielleicht aufgrund von körperlichen Gebrechen oder im Liegen nicht in der Lage wäre.
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Um einen möglichst sicheren Betrieb des Tischs zu gewährleisten und Gefahrenpotentiale zu minimieren, kann der Seilzug im Inneren des Tragarms verlaufen.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Tragarm zu einer Seite des Fahrgestells geneigt sein. Dies hat den Vorteil, dass die Tischplatte einfach zu einer Seite des Tischs versetzt angeordnet sein kann und das Fahrgestell den Benutzer während des Benutzens des Tischs nicht oder möglichst wenig behindert. Durch die entsprechende Anordnung des Tragarms kann auch eine einfache Nutzung des Tischs ermöglich werden, wenn der Benutzer, beispielsweise auf einem Bett oder dergleichen liegt. Sofern der Tisch hohe Lasten aufnehmen muss oder die Tischplatte sehr weit zu einer Seite des Fahrgestells geneigt werden soll, kann das Fahrgestell an der zur Neigung des Tragarms abgewandten Seite ein Gegengewicht aufweisen. Auf diese Weise wird ein sicherer Stand des Tischs gewährleistet und ein versehentliches Umkippen desselben vermieden.
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Besonders einfach und zweckmäßig ist es, wenn das Gegengewicht plattenförmig ausgebildet und unterhalb einer das Gegengewicht verdeckender Hauptplatte angeordnet ist. Dabei kann die Kontur des Gegengewichts abschnittsweise der Kontur der Hauptplatte folgen. Erforderlich ist dies jedoch nicht.
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Insbesondere im Falle eines Gegengewichts unterhalb der Hauptplatte, kann die Bremsplatte in der oberen Stellung nur teilweise am Gegengewicht anliegen. Daher oder aus anderen konstruktiven Gründen kann es zweckmäßig sein, wenn wenigstens eine Rolle einen Anschlag für die Bremsplatte in der oberen Stellung bildet. So kann die Bremsplatte beispielsweise zuverlässig und ohne die Gefahr eines Verklemmens am Gegengewicht und wenigstens einer Rolle anliegen. Besonders bevorzugt ist die wenigstens eine Rolle dann an der Hauptplatte montiert. Eine Rolle an der dem Gegengewicht zugewandten Seite der Hauptplatte kann dagegen direkt an dem Gegengewicht montiert sein.
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Um die Tischplatte in verschiedene Stellungen bringen zu können, in der sie in verschiedenen Positionen des Benutzers bequem benutzt werden kann, kann der Tragarm wenigstens ein Gelenk zur Verstellung der Tischplatte aufweisen. Bedarfsweise kommen jedoch auch mehrere Gelenke in Frage, die mit Verbindungshebeln miteinander verbunden sein können.
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Alternativ oder zusätzlich kann wenigstens ein Gelenk zur Verstellung der Höhe der Tischplatte, der Neigung der Tischplatte und/oder der horizontalen Distanz der Tischplatte vom Fahrgestell vorgesehen sein. Konstruktiv einfach ist es, wenn ein Gelenk mehrere dieser Verstelloptionen ermöglicht. Es kann aber auch für jede dieser Verstelloptionen ein separates Gelenk vorgesehen sein, was das Verstellen einfacher und exakter durchführbar machen kann.
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Um ein Arbeitsgerät auf der Tischplatte nutzen zu können, ohne dass das Arbeitsgerät festgehalten werden muss oder von der Tischplatte rutschen kann, kann wenigstens ein Befestigungsmittel zur Befestigung eines Arbeitsgeräts vorgesehen sein. Bei dem Arbeitsgerät kann es sich beispielsweise um ein Laptop, eine Tastatur und/oder einen Trackball handeln.
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Zur Befestigung des Arbeitsgeräts kann es zweckdienlich sein, wenn das wenigstens eine Befestigungsmittel ein Klettband umfasst. Dann können leicht und ohne Umbau des Tischs verschiedene Arbeitsgeräte nacheinander verwendet werden und/oder Arbeitsgeräte schnell getauscht werden.
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Wenn das Fahrgestell von oben gesehen sternförmig ausgebildet ist, schränkt das Fahrgestell den Benutzer nur geringfügig ein. Insbesondere kann der Benutzer zwischen den Spitzen des sternförmigen Fahrgestells nahe herantreten, während die Spitzen des sternförmigen Fahrgestells zur Verbesserung der Stabilität weit voneinander beabstandet sind.
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Bei einem besonders bevorzugten Kompromiss, zwischen Einfachheit, Funktionalität und Stabilität weist das Fahrgestell drei Rollen auf. Diese können jeweils einem freien Ende des sternförmigen Fahrgestells zugeordnet sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 einen erfindungsgemäßen Tisch in einer Seitenansicht,
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2 den erfindungsgemäßen Tisch aus 1 in einer Draufsicht auf das Fahrgestell und
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3 ein Detail des Fahrgestells des erfindungsgemäßen Tischs aus 1.
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In den 1 bis 3 ist ein fahrbarer Tisch 1 in unterschiedlichen Ansichten dargestellt. Der fahrbare Tisch 1 weist ein Fahrgestell 2 auf, das mehrere Rollen 3, 4 umfasst, die auf dem Untergrund U aufstehen und darauf verfahren werden können. Das Fahrgestell 2 trägt einen Tragarm 5, der wiederum eine verstellbare Tischplatte 6 trägt. Die Tischplatte 6 ist dazu über zwei Gelenke 7 mit dem Tragarm 5 verbunden, die ein Schwenken der Tischplatte 6 um eine vertikale Achse sowie zwei zueinander rechwinklig in einer horizontalen Ebene angeordnete Achsen erlauben.
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Der Tragarm 5 sitzt bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch 1 auf einer im Wesentlichen horizontalen Platte auf, die sich von einer Rolle 3, 4 zur nächsten Rolle 4, 3 erstreckt und im Folgenden als Hauptplatte 8 bezeichnet wird. Der Tragarm 5 ist gebogen und ragt somit zu einem seitlichen Ende der Hauptplatte 8 und zwar im Wesentlichen in etwa mittig zwischen zwei Rollen 4. Beim dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch 1, ragt in die entgegengesetzte Richtung ein freies Ende der Hauptplatte 8, dem eine weitere Rolle 3 zugeordnet ist. Zudem ist unter diesem freien Ende der Hauptplatte 8 eine weitere Platte im Sinne eines Gegengewichts 9 vorgesehen, die beim dargestellten Tisch 1 an die Kontur des entsprechenden freien Endes der Hauptplatte 8 angepasst ist.
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Unterhalb des Gegengewichts 9 ist eine Bremsplatte 10 vorgesehen, die sich zwischen einer oberen und einer unteren Stellung verstellen lässt. Beim dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch 1 ist dazu eine Verstelleinrichtung 11 in Form eines Handhebels am Tragarm 5 vorgesehen. Die Verstelleinrichtung 11 ist drehbar und mit einem Seilzug 12 verbunden, an dem die Bremsplatte 10 hängt. Durch drehen der Verstelleinrichtung 11 kann die Bremsplatte 10 in eine obere, in der 1 dargestellte, Stellung gebracht werden, in der die Bremsplatte 10 an dem Gegengewicht 9 und an von Montageabschnitten 13 der jenseits des Gegengewichts 9 vorgesehenen Rollen 4 bereitgestellten Anschlagflächen 14 anliegt. Die Rollen 3, 4 können durch Drehen der Verstelleinrichtung 11 arretiert werden. Der Seilzug 12 lässt die Bremsplatte 10 in die untere Stellung gelangen, wo die Bremsplatte 10 auf den Rollen 3, 4 aufliegt und somit einem Verfahren des Tischs 1 auf dem Untergrund U entgegenwirkt. Soll der Tisch 1 verfahren werden, genügt es, die Verstelleinrichtung 11 zu drehen, dabei die Bremsplatte 10 anzuheben, und den Tisch 1 in die gewünschte Position zu verfahren.
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Beim dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch 1, ist die Rolle 3 über ein Gewindestück direkt mit dem Gegengewicht 9 verschraubt. Die Rollen 4 sind dagegen über ein Gewindestück direkt in der Hauptplatte 8 verschraubt. Zum Ausgleich der Höhendifferenz zwischen der Hauptplatte 8 und dem Gegengewicht 9 jeweils gegenüber dem Untergrund U weisen die Montageabschnitte 13 der mit der Hauptplatte 8 verschraubten Rollen 4 Aufweitungen auf, die eine Anlagefläche für die Bremsplatte 10 in der oberen Position bereitstellen. Die Höhe der Aufweitungen entspricht beim dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch 1 der Dicke des Gegengewichts 9.
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Beim dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch sind die Hauptplatte, die Bremsplatte, das Gegengewicht und der Tragarm aus Metall, vorzugsweise aus Stahl, ausgebildet.
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Grundsätzlich kommen aber auch andere Materialien in Frage, wenn diese die erforderliche Stabilität bereitstellen. Ferner sind die Hauptplatte und das Gegengewicht beim dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch zwischen 5 mm und 20 mm, vorzugsweise zwischen 8 mm und 10 mm, dick. Die Bremsplatte ist beim dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch zwischen 3 mm bis 15 mm, insbesondere zwischen 4 mm und 8 mm dick. Dabei beträgt das Gewicht der Hauptplatte zwischen 10 kg und 15 kg, während die Bremsplatte zwischen 5 und 15 kg und das Gegengewicht 3 kg bis 8 kg wiegt. Die Dicken und die Gewichte der vorgenannten Bauteile sind jeweils unabhängig voneinander wählbar.
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Ebenso kann beim dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch der Tragarm einen kreisrunden Querschnitt mit einem Durchmesser zwischen 30 mm und 80 mm aufweisen, eine Höhe zwischen 400 mm bis 1200 mm, vorzugsweise zwischen 500 mm bis 900 mm. Dies muss aber nicht der Fall sein. Es könnten auch mehr als die beim dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch vorgesehenen drei Rollen vorgesehen sein. Die dargestellten Rollen weisen einen Durchmesser zwischen 50 mm und 120 mm auf. Andere Durchmesser wären jedoch denkbar.
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Die Tischplatte 6 kann beim dargestellten und insoweit bevorzugten Tisch 1 im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet werden. Damit ein Laptop oder ein anderes Arbeitsgerät bei dieser Ausrichtung der Tischplatte 6 dennoch sicher gehalten werden kann, ist ein Befestigungsmittel 15 in Form eines Klettbands vorgesehen, dass schnell und einfach geöffnet und wieder geschlossen werden kann.