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Die Erfindung betrifft ein Türband mit einem Flügelteil und einem Rahmenteil, wobei das Rahmenteil einen Zapfen umfasst, der zumindest teilweise von einem Lagerelement umgeben ist, und wobei das Flügelteil einen auf das Lagerelement aufsteckbaren Körper aufweist.
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Das Flügelteil des Türbandes ist an einem Türblatt befestigbar. Das Rahmenteil des Türbandes wird am Türrahmen bzw. an der Türzarge befestigt und umfasst mindestens ein Anschlusselement zur Befestigung an der Türzarge, die als Holzzarge, Stahlzarge oder Kunststoffzarge ausgebildet sein kann. Der Zapfen des Rahmenteils besteht aus Metall und ist von einem Lagerelement umgeben. Es kann sich dabei beispielsweise um eine Kappe oder eine Hülse handeln, die auf den Zapfen aufgesteckt wird und eine Ummantelung des Zapfens bildet. Häufig ist das Lagerelement aus einem Kunststoff gefertigt, der niedrige Reibungswerte aufweist und sich somit als Gleitlagerwerkstoff eignet. Die den Zapfen des Rahmenteils umgebende Kunststoffgleitfläche bildet ein wartungsfreies und abriebfestes Gleitlager und ermöglicht eine leichtgängige sowie geräuschlose Drehbewegung beim Öffnen und Schließen der Tür. Bei Anwendung dieser wartungsfreien Lagertechnik tritt allerdings das Problem auf, dass die Tür insbesondere bei einer nicht perfekten vertikalen Ausrichtung des Türblatts selbsttätig auf- oder zuschwenkt und nicht in einer halboffenen Position verharrt, weil die Reibung zwischen dem Rahmenteil und dem Flügelteil zu gering ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Türband anzugeben, bei dem eine selbsttätige Schwenkbewegung der Tür verhindert wird, auch wenn Türblatt und Rahmen nicht optimal zueinander ausgerichtet sind. Dabei soll die Konstruktion preiswert herzustellen sein und eine zuverlässige Anwendung gewährleisten.
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Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein Türband nach Anspruch 1.
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Das Lagerelement des Türbandes weist erfindungsgemäß mindestens ein hartes Gleitsegment sowie mindestens ein weiches Bremssegment, welches sich durch das Türgewicht verformt, auf.
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Das Gleitsegment besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff, der eine hohe Oberflächenhärte und niedrige Reibungswerte aufweist und sich dadurch als Gleitlagerwerkstoff eignet. Als Werkstoff kommt vorzugsweise ein Polyoxymethylen Copolymer (POM) zum Einsatz. Das Bremssegment ist gegenüber dem Gleitsegment deutlich weicher, so dass es durch das Türgewicht verformt wird. Dadurch wird der Außendurchmesser des Bremssegmentes vergrößert und es entsteht eine Reibung zwischen der Weichkomponente des Lagerelementes und dem auf das Lagerelement aufgesteckten Körper des Flügelteils. Dies führt zu einer Bremswirkung, die eine unkontrollierte Schwenkbewegung des Türblatts verhindert. Das Bremssegment ist gegenüber dem Gleitsegment deutlich stärker komprimierbar; vorzugsweise besteht es aus einem Polyurethan (TPE-U).
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Nach einer Montage des noch nicht deformierten Lagerelementes auf dem Zapfen des Rahmenteils bleibt ein Hohlraum zwischen der oberen Stirnseite des Zapfens und dem Lagerelement. Das Türgewicht wirkt über das Flügelelement auf das Lagerelement, wobei der Hohlraum zwischen Zapfen und Lagerelement eine Stauchung des Lagerelementes ermöglicht. Dadurch wird das Bremssegment verformt, so dass sich der Außendurchmesser des Lagerelementes in diesem Bereich vergrößert und das Bremssegment an dem aufgesteckten Körper des Flügelteils zur Anlage kommt und bei einer Drehbewegung reibt. Dadurch kann ein unkontrolliertes Öffnen bzw. Schließen der Tür verhindert werden.
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Das Bremssegment ist vorzugsweise ringförmig ausgebildet und bildet einen zylinderförmigen Abschnitt, der in die Mantelfläche des Lagerelementes integriert ist.
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Dabei erweist es sich als besonders günstig, wenn das Bremssegment zwischen zwei harten Gleitsegmenten angeordnet ist. Das Bremssegment und die Gleitsegmente bilden eine im Wesentlichen zylindrische Mantelfläche des Lagerelementes. Dabei erweist es sich als vorteilhaft, wenn der obere Abschnitt des Lagerelementes mit einem harten Gleitsegment abschließt. Dieses ist vorzugsweise kappenförmig ausgebildet, so dass es auch an seiner Stirnseite zumindest teilweise geschlossen ist.
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Durch eine Anordnung des Bremssegmentes zwischen zwei Gleitsegmenten ist das Lagerelement in seinem mittleren Bereich komprimierbar. Der obere Bereich des Lagerelementes dient als Auflagefläche für das Flügelteil und sollte daher möglichst hart sein. Dem unteren Teil des Lagerelementes kommt ebenfalls abstützende Funktion zu, so dass dieses ebenfalls nicht verformbar sein sollte. Daher erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn die Bremswirkung im mittleren Bereich des Lagerelementes erfolgt.
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Vorzugsweise handelt es sich bei den harten Gleitsegmenten nicht um separate Elemente, sondern die Gleitsegmente sind mit Stegen untereinander verbunden. Zwischen den Gleitsegmenten, also im Bereich der Stege, ist das Bremssegment angeordnet. Das Gewicht der Tür wirkt auf das obere harte Gleitsegment. Insbesondere im Bereich der Stege wird das Lagerelement unter dem Gewicht des Türblattes gestaucht und dadurch das Bremssegment so verformt, dass es an dem das Lagerelement umgebenden Körper des Flügelteils anliegt und durch Reibung eine Bremsfunktion erfüllt.
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Das Lagerelement ist als mehrkomponentiges Spritzgussteil herstellbar, welches aus einer die Gleitsegmente umfassenden harten Komponente und einer das Bremssegment bildenden weichen Komponente besteht. Die harte Komponente ist ein einstückiges Spritzgussteil, das zwei durch Stege verbundene Gleitsegmente aufweist und vorzugsweise aus einem Gleitlagerkunststoff geformt ist. Die weiche Komponente, die ebenfalls als Spritzgussteil geformt wird, weist das Bremssegment und einen mit dem Bremssegment verbundenen Träger auf und besteht vorzugsweise aus einem Polyurethan. Der Träger umfasst vorzugsweise Stege, an denen das ringförmige Bremssegment angeordnet ist, und an seinem unteren Ende einen ringförmigen Bund. Der Träger ist stoffschlüssig mit Wandflächen der harten Komponente verbunden. Das beschriebene Lagerelement ist durch ein zweistufiges Spritzgussverfahren herstellbar.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand von Zeichnungen und aus den Zeichnungen selbst. Dabei zeigen schematisch:
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1A eine perspektivische Ansicht eines Lagerelementes für ein Türband von oben,
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1B eine perspektivische Ansicht des Lagerelementes von unten,
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2A eine Seitenansicht des Rahmenteils eines Türbandes mit Lagerelement,
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2B einen Schnitt entlang der A-A-Linie gemäß 2A,
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3A eine Seitenansicht des Türbandes,
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3B eine Schnittzeichnung entlang der A-A-Linie gemäß 3A,
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4A eine perspektivische Darstellung einer harten Komponente des Lagerelementes von oben,
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4B eine perspektivische Darstellung der harten Komponente des Lagerelementes von unten,
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5A eine perspektivische Darstellung einer weichen Komponente des Lagerelementes von oben,
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5B eine perspektivische Ansicht der weichen Komponente des Lagerelementes von unten,
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6 eine Schnittdarstellung des die harte Komponente und die weiche Komponente umfassenden Lagerelementes.
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Die 1A und 1B zeigen ein Lagerelement 1 für ein in den 3A und 3B dargestelltes Türband 9, das ein Rahmenteil 5 mit einem Zapfen 6 und ein um den Zapfen 6 drehbeweglich gelagertes Flügelteil 10 aufweist. Das als zylindrischer Hohlkörper ausgebildete Lagerelement 1 ist an der oberen Stirnseite geschlossen, bis auf eine kleine Öffnung 4, durch die Luft beim Positionieren des Lagerelementes 1 entweicht. An der unteren Stirnseite ist das Lagerelement 1 offen.
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Die 2A und 2B zeigen als Seitenansicht bzw. als Schnittansicht das Rahmenteil 5 des Türbandes 9. Das Rahmenteil 5 weist einen Zapfen 6 auf, der an einem zylindrischen Grundkörper 7 angeordnet ist. Im Ausführungsbeispiel ist der zylindrische Grundkörper 7 mit dem Zapfen 6 einstückig ausgebildet. Sie bestehen aus Metall. Weiterhin umfasst das Rahmenteil 5 zwei Anschlusselemente 8, die seitlich vom Grundkörper 7 abstehen. Die beiden Anschlusselemente 8 sind als Bolzen ausgebildet und weisen ein Außengewinde auf. Die Anschlusselemente 8 dienen der Befestigung des Rahmenteils 5 an einer Türzarge.
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Der metallische Zapfen 6 des Rahmenteils 5 ist von dem Lagerelement 1 umgeben. Das Lagerelement 1 ist im Ausführungsbeispiel eine Kappe, die auf den zylindrischen Zapfen 6 gesteckt wird. Das Lagerelement 1 dient als Laufbuchse. Aus 2B erkennt man, dass das Lagerelement 1 auf dem Grundkörper 7 abgestützt ist und dass ein Hohlraum 18 zwischen der oberen Stirnseite des Zapfens 6 und dem Lagerelement 1 vorhanden ist.
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Die 3A und 3B zeigen ein Türband 9, das neben dem Rahmenteil 5 ein Flügelteil 10 umfasst. Das Flügelteil 10 weist einen hohlzylindrischen Grundkörper 11 auf, der auf den Zapfen 6 des Rahmenteils 5 und das Lagerelement 1 aufgesteckt wird. Weiterhin umfasst das Flügelteil 10 ein Anschlusselement 12 zum Befestigen des Flügelteils 10 an einem Türblatt.
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Aus 3B geht hervor, dass das Türgewicht 13 über das Flügelelement 10 auf das Lagerelement 1 wirkt. Der Hohlraum 18 zwischen dem Zapfen 6 und dem Lagerelement 1 ermöglicht eine Stauchung des Lagerelementes 1. Dadurch wird das Bremssegment 2 verformt, so dass der Außendurchmesser des Lagerelementes 1 sich in diesem Bereich vergrößert und das Bremssegment 2 an der Innenfläche des Grundkörpers 11 zur Anlage kommt. Bei einer Drehbewegung des Flügelteils 10 reibt das Bremssegment 2 an der Innenfläche des Grundkörpers 11 und erzeugt eine Bremswirkung, die einer unkontrollierten Öffnungs- und Schließbewegung des Türbandes 9 entgegenwirkt. Die harten Gleitsegmente 3 des Lagerelementes 1 gewährleisten gleichzeitig ein ausreichend leichtgängiges Öffnen und Schließen der Tür durch den Benutzer bei Einsatz des erfindungsgemäßen Türbandes 9.
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Die 4A und 4B zeigen als perspektivische Ansicht die harte Komponente des Lagerelementes 1. Bei diesem Teil handelt es sich um ein einstückig ausgebildetes Spritzgussteil. Dieses wird aus einem Polyoxymethylen Copolymer (POM) hergestellt. Die harten Gleitsegmente 3 sind ringförmig ausgebildet und über vertikal verlaufende Stege 14 miteinander verbunden. Wird Druck auf die Oberseite des Lagerelementes 1 ausgeübt, so gibt der Bereich, in dem die Stege 14 verlaufen, etwas nach. Dadurch wird das zwischen den beiden Gleitsegmenten 3 angeordnete weiche Bremssegment 2 (in den 4A und 4B nicht dargestellt) verformt.
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Die 5A und 5B zeigen als perspektivische Ansicht die weiche Komponente des Lagerelementes 1. Die weiche Komponente besteht im Ausführungsbeispiel aus einem Polyurethan und ist ein im Spritzgussverfahren hergestelltes einstückiges Teil. Es weist einen Träger 15 auf, der mit dem ringförmigen Bremssegment 2 verbunden ist. Der Träger 15 umfasst vertikal verlaufende Stege 16, die an ihrem unteren Ende an einen ringförmigen Bund 17 anschließen. Der ringförmige Bund 17 trägt zur Abstützung des Lagerelementes 1 auf dem Grundkörper 7 des Rahmenteils 5 bei.
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Die 6 zeigt einen Vertikalschnitt durch das Lagerelement 1, bei dem die in den 4A und 4B dargestellte harte Komponente und die in den 5A und 5B gezeigte weiche Komponente im Spritzgussverfahren zusammengefügt sind.