DE102012106530A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Behandlung einer vorzeitigen Ejakulation - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1) zur Behandlung einer vorzeitigen Ejakulation. Um die vorzeitige Ejakulation effizient und ohne medikamentöse Nebenwirkungen zu behandeln, wird eine Vorrichtung (1) vorgeschlagen, welche ausgebildet ist, auf dem Penisschaft (6) getragen werden zu können, diesen zu umschließen und dadurch die Vorhaut in einem zurückgezogenen Zustand zu halten. Die Erfindung betrifft zusätzlich ein Verfahren zur Behandlung einer vorzeitigen Ejakulation, bei dem die oben beschriebene Vorrichtung (1) auf dem Penisschaft (6) zwischen Glans Penis (5) und Peniswurzel (7) bei zurückgeschobener Vorhaut getragen wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung einer vorzeitigen Ejakulation. Die Symptomatik ist durch eine verfrühte und deshalb unerwünschte Ejakulation beim Mann gekennzeichnet. Es wurde festgestellt, dass die vorzeitige Ejakulation unter den sexuellen Störungen eines der häufigsten Probleme darstellt. So wurde sie durch Befragungen von Patienten als sexuelles Problem bei Männern an zweiter Stelle nach der erektilen Dysfunktion genannt. Die Ursachen der vorzeitigen Ejakulation sind wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. Nach allgemeiner Auffassung handelt es sich oftmals um ein psychisches Problem. Daher kommt als Behandlungsmethode eine Psychotherapie in Frage. Hat diese keinen Erfolg, werden oral oder topisch zu applizierende Pharmazeutika eingesetzt, wie lokale Betäubungsmittel, Psychopharmaka und Medikamente mit ejakulationshemmenden Wirkungen. Nachteilig an der medikamentösen Behandlung sind unerwünschte Arzneimittelwirkungen der Präparate, weshalb sie nur als letztes Mittel eingesetzt werden.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung vorzuschlagen, durch die die vorzeitige Ejakulation effizient und ohne medikamentöse Nebenwirkungen behandelt werden kann.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Vorrichtung ausgebildet ist, auf dem Penisschaft getragen werden zu können, diesen dabei ganz oder teilweise zu umschließen und dadurch die Vorhaut beim Tragen dauerhaft in einem zurückgezogenen Zustand zu halten. Zum Anlegen wird zunächst die Vorhaut manuell zurückgezogen und dann die Vorrichtung über den Penis gestreift. Die Vorrichtung hat eine Länge, die ungefähr dem Bereich zwischen Glans Penis und Peniswurzel, also dem so genannten Penisschaft entspricht. Hierdurch treten zwei technische Effekte auf: Zum einen wird die Vorhaut durch die eng anliegende Manschette dauerhaft im zurückgezogenen Zustand gehalten und zum anderen liegt die Glans Penis frei, das heißt, sie wird nicht mehr von der Vorhaut bedeckt. Dieser Zustand ist vergleichbar dem anatomischen Zustand nach einer Beschneidung, mit dem Vorteil, dass er vollständig reversibel durch Entfernung der Vorrichtung ist. Die Glans Penis sowie ein angrenzender, unterer Bereich des Penisschaftes besitzen zahlreiche freie Nervenendigungen für die haptische Wahrnehmung. Ihre Haut ist außerdem in einigen Bereichen sehr dünn, so dass selbst kleinste Reize wahrgenommen werden. Die therapeutische Wirksamkeit der Vorrichtung beruht nun darauf, dass die Glans Penis beim Tragen der Vorrichtung frei liegt und deshalb nicht mehr mechanisch von der Vorhaut abgeschirmt wird. Die Glans Penis ist nach dem Zurückhalten der Vorhaut ständigen mechanischen Reizen ausgesetzt, etwa durch Berührung und Reibung mit der Kleidung. Versuche haben gezeigt, dass beim längeren Tragen der Vorrichtung, etwa tagsüber, durch die zwar geringe aber ständig wirkende Stimulation die Sensibilität der Glans Penis für Reize herabgesetzt wird. Wahrscheinlich beruht dies auf einem neuronalen Gewöhnungseffekt, wie er auch bei vielen anderen sensorischen Reizen auftritt, deren Reizschwelle nach längerer Einwirkung von Reizen erhöht wird. Die so erzielte, verringerte Sensibilität der Glans Penis hält auch nach dem Abnehmen der Vorrichtung längere Zeit an und führt beim Geschlechtsverkehr zu einer deutlichen Orgasmusverzögerung. Die vorzeitige Ejakulation wird so vermieden.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zusätzlichen Merkmalen werden nachfolgend beschrieben.
- Die Vorrichtung kann eine elastische, im Wesentlichen hohlzylindrisch geformte Manschette umfassen. Sie kann aus einem elastisch rückstellenden Material, wobei der Durchmesser der Manschette kleiner gewählt ist, als der Durchmesser des Penisschaftes im nicht erigierten Zustand. Dadurch übt die Manschette auf den Penisschaft eine radial wirkende Kraft aus und liegt fest und sicher der Haut an. Die Vorrichtung ist allerdings auf diese Ausführungsform nicht beschränkt, sie kann beispielsweise auch helixförmig ausgebildet oder nichtelastisch sein.
- Insbesondere weist die Vorrichtung oder die elastische Manschette an ihrem einen, vorzugsweise an ihren beiden Enden jeweils einen Ring oder einen Rollrand auf. Unter einem Rollrand ist ein aufgerollter Abschnitt der Manschette zu verstehen, der dadurch eine ringförmige Verdickung ausbildet. Durch den Ring oder Rollrand rastet die Vorrichtung gewissermaßen innerhalb der Vertiefung, die anatomisch zwischen Glans Penis und Penisschaft gebildet wird, ein und fixiert so die Vorrichtung. Die Vorrichtung bzw. Manschette kann außerdem leichter gegriffen werden und ihr Randbereich ist vor einem Einreißen oder einer Beschädigung geschützt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Ring oder Rollrand eine erhöhte elastische Spannung, d.h. Kraft ausüben und so die Vorrichtung noch sicherer auf dem Penisschaft fixieren.
- Eine Ausführungsform der Vorrichtung besteht im Wesentlichen aus vulkanisiertem Kautschuk. Dieses Material hat die benötigten elastischen Eigenschaften und ist außerdem haut- und umweltfreundlich.
- Es hat sich gezeigt, dass eine gute therapeutische Wirkung erzielt wird, wenn die Vorrichtung folgende Maße aufweist: Eine Länge von etwa 50 mm und/oder einen Durchmesser von etwa 30 bis 35 mm und/oder eine Materialdicke von etwa 0,1 mm. Die Ringe bzw. Rollränder weisen vorzugsweise eine Stärke von 2,5 bis 3 mm auf.
- Die Erfindung betrifft zusätzlich ein Verfahren zur Behandlung einer vorzeitigen Ejakulation, bei dem die oben beschriebene Vorrichtung auf dem Penisschaft zwischen Glans Penis und Peniswurzel bei zurückgeschobener Vorhaut getragen wird.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird unter Bezugnahme auf eine Zeichnung als nicht einschränkendes Beispiel beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Merkmale den Figuren der Zeichnung zu entnehmen sind.
- Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
- Die Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
-
1 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung; und -
2 eine Seitenansicht der Vorrichtung im angewendeten Zustand. -
1 zeigt eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung. Diese besteht aus einer elastischen Manschette2 , die als Kreishohlzylinder mit einer Öffnung4 geformt ist. Die Manschette2 weist das gleiche Material wie Kondome auf, nämlich vulkanisierten Kautschuk. An ihren beiden Enden ist die elastische Manschette2 aufgerollt, so dass zwei ringförmige Rollränder3 gebildet werden. -
2 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung1 im angewendeten Zustand. Die Vorrichtung1 wird so appliziert, dass zunächst die Vorhaut manuell zurückgezogen und gehalten wird. Dann wird die Vorrichtung1 an ihrem hinteren Rollrand3’ gegriffen und über die Glans Penis5 auf den Penisschaft6 mit der zurückgezogenen Vorhaut (nicht gezeigt) gestreift. Die Vorrichtung1 ist dann unter elastischer Spannung zwischen Glans Penis5 und Peniswurzel7 angeordnet, wobei die Glans Penis5 und ein unterer, besonders sensibler Bereich8 des Penisschaftes frei liegen und nicht von der Vorhaut bedeckt sind. Die elastische Manschette2 und die ebenfalls elastischen Rollränder3 ,3’ üben durch die elastisch rückstellende Materialeigenschaft des Kautschuks eine Kraft auf den Penisschaft6 aus und sind dadurch in ihrer Position fixiert. Der vordere Rollrand3 „rastet“ außerdem innerhalb der Vertiefung zwischen Glans Penis5 und Penisschaft ein und fixiert die Vorrichtung zusätzlich. Hierdurch bleibt die Vorhaut zurückgeschoben, solange die Vorrichtung getragen wird. Beim längeren Tragen der Vorrichtung1 wird durch das Freiliegen der Glans Penis5 deren Sensibilität für mechanische Reize herabgesetzt und eine vorzeitige Ejakulation vermieden. Vor dem Geschlechtsverkehr kann die Vorrichtung1 entfernt werden, da die verminderte Sensibilität auch nach dem Entfernen der Vorrichtung1 lange Zeit anhält. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Manschette
- 3
- Rollränder
- 4
- Öffnung
- 5
- Glans Penis
- 6
- Penisschaft
- 7
- Peniswurzel
- 8
- Sensibler Bereich
Claims (6)
- Vorrichtung (
1 ) zur Behandlung einer vorzeitigen Ejakulation, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) ausgebildet ist, auf dem Penisschaft (10 ) getragen werden zu können, diesen dabei ganz oder teilweise zu umschließen und dadurch die Vorhaut in einem zurückgezogenen Zustand zu halten. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine elastische, im Wesentlichen hohlzylindrisch geformte Manschette (
2 ) umfasst. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie an ihrem einen, vorzugsweise an ihren beiden Enden jeweils einen Ring oder Rollrand (
3 ) aufweist, der insbesondere elastisch ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Wesentlichen aus vulkanisiertem Kautschuk besteht.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Länge von etwa 50 mm und/oder einen Durchmesser von etwa 30 bis 35 mm und/oder eine Materialdicke von etwa 0,1 mm aufweist.
- Verfahren zur Behandlung einer vorzeitigen Ejakulation, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche auf dem Penisschaft (10 ) zwischen Glans Penis (5 ) und Peniswurzel (7 ) bei zurückgeschobener Vorhaut getragen wird.
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DE201210106530 DE102012106530A1 (de) | 2012-07-18 | 2012-07-18 | Vorrichtung und Verfahren zur Behandlung einer vorzeitigen Ejakulation |
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DE201210106530 DE102012106530A1 (de) | 2012-07-18 | 2012-07-18 | Vorrichtung und Verfahren zur Behandlung einer vorzeitigen Ejakulation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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- 2012-07-18 DE DE201210106530 patent/DE102012106530A1/de active Pending
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