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Die Erfindung betrifft einen Drucker mit mindestens einem Druckriegel, der eine Vielzahl von Tintenstrahldüsen aufweist und in einer ortsfesten Position einen Aufzeichnungsträger mit Tinte bedruckt.
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Drucker, die ihr Druckbild durch Aufbringen von Tinte auf einen Aufzeichnungsträger erzeugen, stoßen dazu normalerweise Tinte aus einer Vielzahl kleiner nahe beieinanderliegender Tintenstrahldüsen in Form von kleinen Tintentröpfchen in einem vorbestimmten Muster aus. Diese Tintenstrahldüsen sind in einem länglichen, riegelartigen Bauteil, das als Druckriegel bezeichnet wird, angeordnet. Hierbei ist für jede Druckfarbe ein Druckriegel vorgesehen. Jedem möglichen Bildpunkt entlang einer Druckbreite des Druckers ist im jeweiligen Druckriegel mindestens eine Tintenstrahldüse zugeordnet. Die maximale Druckbreite des Druckers bestimmt sich dabei aus dem Bereich des Druckriegels, in dem Tintenstrahldüsen angeordnet sind. Mehrere derartige Druckriegel werden, wie in der Druckschrift
DE 10 2010 037 829 A1 der Anmelderin beschrieben ist, zu einem Druckwerk zusammengefasst.
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In einem ersten Betriebszustand, dem Druckbetrieb ist der Druckriegel ortsfest in einer ersten Position angeordnet, während ein zu bedruckender Aufzeichnungsträger senkrecht zur Längsrichtung des Druckriegels unter diesem hindurch bewegt und dabei bedruckt wird. In einem zweiten Betriebszustand, der als Ruhe-Betriebszustand bezeichnet wird, befindet sich der Druckriegel in einer zweiten ortsfesten Position. In dieser liegt er auf einer Auffangwanne, auch Riegelschutzkappe genannt, auf.
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Während des Druckbetriebs können sich Verschmutzungen, beispielsweise Staub oder Papierfasern, an den Tintenstrahldüsen anlagern und somit das Ausstoßen von Tintentröpfchen stören und die Qualität des Druckbildes beeinträchtigen. Um dies zu verhindern, werden die Tintenstrahldüsen im Ruhe-Betriebszustand mittels Tinte gespült und die Spültinte in der Auffangwanne gesammelt.
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Aus dem Dokument
DE 28 31 855 C2 ist ein Tintenstrahldrucksystem mit einer Tintenstrahldüse je Druckfarbe bekannt, bei dem aus einem im Druckkopf ortsfest angeordneten Vorratsbehälter mittels eines Dochtes Lösungsmittel einem mit dem Druckkopf fest verbundenen Verdunstungsraum zugeführt wird, in dem das Lösungsmittel verdunstet. Im Verdunstungsraum ist die Tintenstrahldüse des Tintenstrahldrucksystems angeordnet. Das verdunstete Lösungsmittel verhindert in einem gewissen Maße das Eintrocknen der Tinte.
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Aus der
DD 255 308 A1 ist eine Vorrichtung und ein zugehöriges Verfahren bekannt, um ein Eintrocknen von Tintenstrahldüsen im Ruhe-Betriebszustand eines Druckers zu vermeiden. Hierbei sind die Tintenstrahldüsen im Ruhe-Betriebszustand komplett mit einer Reinigungsflüssigkeit gefüllt.
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Eine Vorrichtung zum Entfernen von eingetrockneter Tinte aus den Tintenstrahldüsen eines Druckriegels ist in der
US005574485A beschrieben. Zwischen einem Ultraschallschwinger und dem Druckriegel befindet sich Reinigungsflüssigkeit. Eingetrocknete Tinte und weitere Verschmutzungen werden nach dem Prinzip einer Ultraschallreinigung vom Druckriegel entfernt.
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Aus der
DE 699 29 261 T2 ist eine Auffangwanne mit zugehöriger Abflussleitung bekannt, die aus einem besonders gasdichten Kunststoff oder Metall gefertigt ist. Aufgrund der Gasdichtigkeit wird ein Verflüchtigen des bereits verdunsteten Anteils der Tinte vermieden, und dadurch ein Eintrocknen der Tinte verzögert.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Drucker anzugeben, bei dem das Eintrocknen der Tinte in allen Tintenstrahldüsen eines Druckriegels in seinem Ruhe-Betriebszustand auf der Auffangwanne effektiv verhindert wird.
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Diese Aufgabe wird für einen Drucker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß weist die Auffangwanne mindestens einen Tank für Befeuchtungsflüssigkeit auf. Die Auffangwanne ist so gestaltet, dass im Tank verdunstete Befeuchtungsflüssigkeit in die Auffangwanne gelangt und dort ein Mikroklima mit erhöhter Luftfeuchtigkeit schafft. Im Ruhe-Betriebszustand ist der Druckriegel mit seinen Tintenstrahldüsen so auf der Auffangwanne angeordnet, dass die Tintenstrahldüsen der Auffangwanne zugewandt sind. Aufgrund der erhöhten Luftfeuchtigkeit innerhalb der Auffangwanne wird effektiv verhindert, dass die Tinte der Tintenstrahldüsen eintrocknet.
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Die Verdunstungsrate von Befeuchtungsflüssigkeit innerhalb des Tanks kann durch die Tankgestaltung voreingestellt werden. Eine große Oberfläche der Befeuchtungsflüssigkeit erhöht dabei die Verdunstungsrate. Ebenso beeinflusst die Gestaltung des Übergangs zwischen Tank und Auffangwanne die Verdunstungsrate, wobei ein erleichterter Transfer des Dampfes vom Tank zum Druckriegel eine erhöhte Verdunstungsrate zur Folge hat. Die sich einstellende Luftfeuchte ist selbstregulierend, da bei einer hohen Luftfeuchte in der Auffangwanne und daher auch im Tank die Verdunstungsrate von Befeuchtungsflüssigkeit sinkt. Auf diese Weise kann durch einfache konstruktive Einstellungen ein sensorfreier, sich automatisch mit der benötigten Genauigkeit regelnder und wenig störanfälliger Mechanismus kostengünstig aufgebaut werden, der die Luftfeuchte in der Auffangwanne näherungsweise konstant hält.
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In einer Weiterbildung ist der Druckriegel in einen Wartungs-Betriebszustand verfahrbar. In diesem Wartungs-Betriebszustand hat der Druckriegel eine ortsfeste Wartungs-Position, bei der die Tintenstrahldüsen zugänglich sind. In dieser Wartungs-Position kann beispielsweise der Druckriegel gereinigt werden. Vorteilhaft ist es, wenn in diesem Wartungs-Betriebszustand die Auffangwanne von einer ersten Wannenposition in eine zweite Wannenposition verfahren wird, um z.B. einen leichten Zugang zu den Tintenstrahldüsen für Wartungszwecke zu schaffen. Dazu wird die Auffangwanne mit dem Druckriegel verbunden, wie dies in der oben genannten Druckschrift
DE 10 2010 037 829 A1 beschrieben ist. Der Druckriegel fährt mit der Auffangwanne in die zweite Wannenposition, in der die Verbindung gelöst wird und die Auffangwanne auf einer Führung abgelegt wird. Anschließend wird der Druckriegel in seine Wartungs-Position gefahren.
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Es ist möglich, dass die Auffangwanne unabhängig vom Druckriegel bewegbar ist. In diesem Fall ist ein Antrieb für die Auffangwanne vorzusehen. Die unabhängige Bewegbarkeit der Auffangwanne ermöglicht es, die zweite Wannenposition so anzuordnen, dass diese von einer Bedienperson besonders leicht erreichbar und somit auch die Auffangwanne mit dem Behälter einfach zu warten ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die schematischen Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 eine Darstellung eines Druckriegels im Ruhe-Betriebszustand,
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2 eine Ansicht von oben auf eine Auffangwanne nach 1,
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3 eine Darstellung eines Druckriegels im Ruhe-Betriebszustand mit zwei Tanks,
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4 eine Ansicht von oben auf eine Auffangwanne nach 3,
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5 eine Ansicht von oben auf eine Auffangwanne mit U-förmigen Tank,
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6 eine Ansicht von oben auf eine Auffangwanne mit umlaufenden Tank, und
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7 eine Darstellung der Positionen, die der Druckriegel in drei Betriebszuständen haben kann.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Druckriegels 10 im Ruhe-Betriebszustand. Die Tintenstrahldüsen (nicht dargestellt) sind an der Unterseite 12 des Druckriegels angeordnet. Der Druckriegel 10 liegt auf einer Auffangwanne 14. Zwischen Druckriegel 10 und Auffangwanne 14 ist am Rand umlaufend ein Abdichtmaterial 16 angeordnet, beispielsweise eine Gummidichtung, und dichtet einen vom Druckriegel 10 und Auffangwanne 14 umschlossenen Raum 18 luftdicht ab. Dies verhindert ein Verflüchtigen einer verdunsteten Befeuchtungsflüssigkeit und eine erhöhte Luftfeuchtigkeit stellt sich besonders schnell ein. Auf diese Weise wird ein Eintrocknen auch kritischer Tinten mit einem besonders hohen Pigmentgehalt effektiv verhindert. Dieser hohe Pigmentgehalt der Tinten verbessert Klarheit und Kontrast des Druckbildes.
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Ein Tank 20 für Befeuchtungsflüssigkeit 22 ist vorzugsweise einstückig mit der Auffangwanne 14 ausgebildet und ist seitlich über deren Länge angeordnet. Eine gemeinsame Seitenwand 24 von Tank 20 und Auffangwanne 14 weist oberhalb eines maximalen Füllstandes der Befeuchtungsflüssigkeit 22 mindestens eine Öffnung 26 auf, durch die verdunstete Befeuchtungsflüssigkeit 22 in den Raum 18 gelangt. Dadurch stellt sich in dem Raum 18 bei geschlossenem Zustand ein Mikroklima mit erhöhter Luftfeuchtigkeit ein. Wenn im Raum 18 mit verdunsteter Befeuchtungsflüssigkeit 22 eine erhöhte Luftfeuchtigkeit erreicht ist, kann weniger vom Flüssigkeitsanteil der Tinte verdunsten, so dass die Tinte in den Tintenstrahldüsen nicht so schnell und im Idealfall überhaupt nicht eintrocknen kann.
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Die Verdunstungsrate der Befeuchtungsflüssigkeit 22 wird über die Größe ihrer Oberfläche 28, die Größe der Öffnung 26 und die Größe des Raumes 18 beeinflusst. Eine große Oberfläche 28 bewirkt eine hohe Verdunstungsrate und somit eine hohe relative Luftfeuchte in einem Raum 30 innerhalb des Tanks 20. Durch die Öffnung 26 gelangt die verdunstete Befeuchtungsflüssigkeit 22 in den Raum 18. Mit zunehmender relativer Luftfeuchtigkeit der Luft im Raum 18 aufgrund der verdunsteten Befeuchtungsflüssigkeit reduziert sich die Verdunstungsrate.
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Die Größe der Öffnung 26 beeinflusst die Zeit, in der sich das Mikroklima mit erhöhter Luftfeuchtigkeit im Raum 18 ausbildet. Je größer die Öffnung 26 ist, umso geringer ist die genannte Zeit. Zur Verbesserung der mechanischen Stabilität von Tank 20 und/oder Auffangwanne 14 kann es vorteilhaft sein, mehrere Öffnungen 26, 36, 38, 40 oder eine oder mehrere möglichst große Öffnungen in der Seitenwand 24 vorzusehen, wobei jede Öffnung 26, 36, 38, 40 oberhalb des maximalen Pegels der Befeuchtungsflüssigkeit 22 liegt.
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Weiterhin besitzt die Auffangwanne 14 eine Abflussleitung 32, die eine beim Spülen der Tintenstrahldüsen verwendete Spültinte einem nicht dargestellten Sammelbehälter zuführt. Gelangt durch die Öffnung 26 Befeuchtungsflüssigkeit 22 in den Raum 18, so fließt diese über die Abflussleitung 32 ab. Dabei reinigt die Befeuchtungsflüssigkeit 22 die Auffangwanne 14 von den Resten der Spültinte, indem sie diese löst. Bei Druckern mit mehreren Druckriegeln 10 ist es vorteilhaft, alle Abflussleitungen 32 einem Sammelbehälter zuzuführen, ggfs. Nach Farben getrennt.
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2 zeigt eine schematische Ansicht von oben auf eine Auffangwanne 14 nach 1. Elemente mit gleichem Aufbau oder Funktionen haben dieselben Bezugszeichen wie in 1, wie dies auch in den weiteren Figuren der Fall ist. Der Tank 20 weist hier die gleiche Länge wie die Auffangwanne 14 auf. Durch einen flexiblen Schlauch 34 kann aus einem nicht dargestellten Vorratsbehälter, der vorzugsweise ortsfest im Drucker angeordnet ist, Befeuchtungsflüssigkeit 22 in den Tank 20 gebracht werden. Die Seitenwand 24 weist vier Öffnungen 26, 36, 38, 40 auf, die in der 2 durch eine gestrichelte Linie angedeutet sind. Der untere Rand der Öffnungen liegt höher als der maximale Flüssigkeitspegel. Unterhalb der Oberfläche 28 der Befeuchtungsflüssigkeit 22 ist die Seitenwand 24, wie bereits bei 1 beschrieben, flüssigkeitsdicht ausgebildet.
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3 zeigt eine Auffangwanne 42, an der an jeder Längsseite jeweils ein Tank 44, 46 für Befeuchtungsflüssigkeit 22 angeordnet ist. Die Seitenwände 48, 50 weisen jeweils mindestens eine Öffnung 52, 54 auf, durch die verdunstete Befeuchtungsflüssigkeit 22 in einen vom Druckriegel 10 und der Auffangwanne 42 begrenzten Raum 56 gelangt und in diesem ein Mikroklima mit erhöhter Luftfeuchte schafft.
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Das Vorhandensein von jeweils einem Tank 44, 46 an den Längsseiten der Auffangwanne 42 bewirkt, dass der Schwerpunkt des einstückig ausgebildeten Systems von Auffangwanne 42 und Tanks 44, 46 im Wesentlichen unabhängig vom Pegel der Befeuchtungsflüssigkeit 22 in den Tanks 44, 46 ist und näherungsweise mittig zwischen den Seitenwänden 48, 50 liegt. Dies stabilisiert die Auffangwanne 42 gegen ein Verkippen, da das Gewicht der Befeuchtungsflüssigkeit 22 einen wesentlichen Anteil am Gesamtgewicht der Auffangwanne 42 und den Tanks 44, 46 hat.
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4 zeigt eine schematische Ansicht von oben auf eine Auffangwanne 42 nach 3. Hier weist der eine Tank 44 eine Einfüllöffnung 58 und der andere Tank 46 eine Einfüllöffnung 60 auf. Durch die Einfüllöffnungen 58, 60 ist dem jeweiligen Tank 44, 46 Befeuchtungsflüssigkeit 22 durch eine Bedienperson im Rahmen eines Service-Eingriffs zuführbar.
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Eine Weiterbildung dieser Auffangwanne verwendet einen nicht dargestellten Schlauch, der die Tanks unterhalb der Auffangwanne verbindet, so dass diese Tanks ein System kommunizierender Röhren bilden. Dies vereinfacht ein Nachfüllen von Befeuchtungsflüssigkeit 22, da nur durch eine der Einfüllöffnungen 58, 60 Befeuchtungsflüssigkeit 22 in beide Tanks eingefüllt werden muss. Außerdem ist der Pegel der Befeuchtungsflüssigkeit 22 in beiden Tanks gleich, wodurch der Schwerpunkt zusätzlich stabilisiert wird.
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5 zeigt eine schematische Ansicht von oben auf eine Auffangwanne 62 mit einem U-förmigen Tank 64. Ein zu dieser Auffangwanne 62 gehörender Druckriegel (nicht dargestellt) hat an seiner Unterseite eine zusätzliche Düse, durch die während und/oder nach dem Spülen der Tintenstrahldüsen mittels Spültinte Befeuchtungsflüssigkeit 22 durch eine Einfüllöffnung 66 in den Tank 64 eingebracht wird. Die beiden Seitenwände 68, 70 an den Längsseiten der Auffangwanne 62 weisen die im Zusammenhang mit anderen Ausführungsformen der Auffangwanne bereits ausführlich beschriebenen Öffnungen für verdunstete Befeuchtungsflüssigkeit 22 auf, während die Seitenwand 72 an der Stirnseite der Auffangwanne 62 keine Öffnungen aufweist. In dieser Ausführungsform hat der Tank 64 ein großes Volumen, wodurch ein Nachfüllen von Befeuchtungsflüssigkeit 22 in einem großen zeitlichen Abstand erfolgen kann.
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6 zeigt eine schematische Ansicht von oben auf eine weitere Ausführungsform einer Auffangwanne 76 mit vollständig umlaufendem Tank 74. Im Tank 74 ist ein Heizelement 78 angeordnet, in diesem Ausführungsbeispiel ein Heizdraht, mit dem die Befeuchtungsflüssigkeit 22 erwärmt wird. Dadurch erhöht sich die Verdunstungsrate der Befeuchtungsflüssigkeit 22, wodurch die Menge von Flüssigkeitsdampf im Raum 18 schneller erhöht wird. Öffnungen für verdunstete Befeuchtungsflüssigkeit 22 zwischen Tank 74 und Auffangwanne 76 sind in den Seitenwänden 80, 82 vorgesehen. Die Seitenwände 84, 86 weisen keine Öffnungen auf.
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7 zeigt eine schematische Darstellung der Positionen, die der Druckriegel 10 in den drei genannten Betriebszuständen haben kann. Im Druckbetrieb ist der Druckriegel 10 in einer ersten Position einem Aufzeichnungsträger 88, beispielsweise einer Papierbahn, gegenüberliegend so angeordnet, dass seine Unterseite 12 mit den Tintenstrahldüsen zum Aufzeichnungsträger 88 hin ausgerichtet ist. Der Druckriegel 10 bleibt beim Drucken ortsfest im Drucker angeordnet, während sich der Aufzeichnungsträger 88 relativ zum Druckriegel 10 bewegt.
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In einem Ruhe-Betriebszustand, d. h. in einem Betriebszustand, bei dem der Druckriegel 10 nicht druckt, wird der Druckriegel 10, wie durch den Pfeil P1 angedeutet, in eine zweite ortsfeste, gestrichelt angedeutete Position 90 gebracht. Dort liegt er auf der Auffangwanne 14 und schließt den Raum 18 luftdicht ab. Im Raum 18 stellt sich durch die verdunstende Befeuchtungsflüssigkeit 22 eine im Vergleich zur Umgebung erhöhte Luftfeuchte ein, bei der die Tinte in den Tintenstrahldüsen und an den Wänden des Raumes 18 nicht eintrocknet.
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Im dritten Betriebszustand des Druckriegels 10, dem Wartungs-Betriebszustand, ist die Auffangwanne 14 in der gestrichelt angedeuteten Position 96 oberhalb des Aufzeichnungsträgers 88 angeordnet. Der Druckriegel 10 ist in seiner gestrichelt eingezeichneten Position 90 angeordnet, so dass die an seiner Unterseite 12 vorhandenen Tintenstrahldüsen für einen Wartungs-Eingriff zugänglich sind. Dazu wird die Auffangwanne 14 mit dem Druckriegel 10 mechanisch verbunden und fährt zusammen mit der Auffangwanne 14 in die zweite Wannenposition 96, in der die Verbindung gelöst und die Auffangwanne 14 auf einer Führung 92, 94 abgelegt wird. Anschließend wird der Druckriegel 10 in seine Wartungs-Position gefahren. Im gezeigten Beispiel stimmt die Wartungsposition mit der Position 90 des Ruhe-Betriebszustands überein, während dies in anderen Ausführungsformen des Druckers nicht der Fall sein muss.
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Beim Verfahren der Auffangwanne ist es von Vorteil, wenn die Lage des Schwerpunkts der Auffangwanne unabhängig vom Pegel der Befeuchtungsflüssigkeit und näherungsweise mittig zwischen den Seitenwänden 48, 50 liegt. Dann wirken nur geringe mechanische Momente auf die Aufhängung, wodurch ein Kippen der Auffangwanne erschwert ist und/oder eine Aufhängung entsprechend einfacher aufgebaut sein kann.
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Ein derartiger Wartungs-Eingriff ist beispielsweise das Abwischen der Unterseite 12 mit einem Wischer (z.B. aus Gummi) oder das Reinigen der Auffangwanne 14 von den Resten von Spültinte.
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Als Befeuchtungsflüssigkeit eignet sich Wasser. Zur Vermeidung von Ausflockungsreaktionen wird der pH-Wert des Wassers dem pH-Wert der Tinte angeglichen.
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Der Aufzeichnungsträger kann bahn-, blatt- oder bogenförmig ausgebildet sein. Vorzugsweise besteht er aus Papier oder Folie.
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Das gezeigte Ausführungsbeispiel kann vielfach abgewandelt werden, z.B. sieht eine Ausführungsform des Druckers vor, dass der Drucker mindestens einen Vorratsbehälter für Befeuchtungsflüssigkeit aufweist, aus dem dem Tank Befeuchtungsflüssigkeit zuführbar ist. Dazu ist der Vorratsbehälter mit dem Tank mit einem flexiblen Schlauch verbunden, durch den mittels einer Pumpe Befeuchtungsflüssigkeit förderbar ist. Vorteilhafte Zeitpunkte zum Fördern sind beispielsweise der Ausschaltvorgang des Druckers, während und/oder nach dem Spülen der Tintenstrahldüsen im Ruhe-Betriebszustand, eine vorbestimmte Anzahl bedruckter Seiten Aufzeichnungsträger oder ein vorbestimmtes zeitliches Intervall, welches eine Anzahl an Betriebsstunden, täglich eine vorbestimmte Uhrzeit oder ein wöchentlicher Rhythmus sein kann. Bei einer weiteren Ausführungsform wird ein Pegelstand der Befeuchtungsflüssigkeit im Tank mit einem Sensor ermittelt und bei unterschreiten eines voreingestellten, minimalen Pegelstandes wird, ausgelöst durch ein entsprechendes Signal des Sensors, dem Tank Befeuchtungsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter zugeführt.
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In einer anderen Ausführungsform weist der jeweilige Schlauch jedes Tanks eine solche Länge und Flexibilität auf, dass er zusammen mit der zugehörigen Auffangwanne von der ersten Wannenposition des Druckbetriebs und des Ruhe-Betriebszustands in die zweite Wannenposition des Wartungs-Betriebszustands bringbar ist. Dies erleichtert den Wechsel zwischen den Betriebszuständen, da zumindest die Schläuche dazu nicht von den jeweiligen Tanks getrennt werden müssen.
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Weist ein Drucker mehrere Druckriegel auf, so ist jedem Druckriegel eine Auffangwanne zugeordnet. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Vorratsbehälter mehreren Auffangwannen zugeordnet. Dies wird dadurch erreicht, dass die Schläuche mehrerer Auffangwannen mit einem Vorratsbehälter verbunden sind.
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In einer weiteren Ausführungsform werden die zur jeweiligen Auffangwanne führende Abflussleitung und der Schlauch gemeinsam geführt. Dies wird dadurch erreicht, dass sie aneinander befestigt sind. Diese Parallelführung von Abflussleitung und Schlauch erschwert ein eventuelles Verheddern von Abflussleitungen und/oder Schläuche verschiedener Auffangwannen bei deren Bewegung.
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In einer anderen Weiterbildung hat der Tank mindestens ein Überlaufelement, durch das Befeuchtungsflüssigkeit in die Auffangwanne überläuft. Die überlaufende Verdunstungsflüssigkeit reinigt die Auffangwanne von der Spültinte bzw. deren gegebenenfalls eingetrockneten Reste. Neben einem verlängerten Serviceintervall der Auffangwanne ist bei dieser Weiterbildung keine Regelung der zum Nachfüllen des Tanks benötigten Menge Verdunstungsflüssigkeit vorzusehen, wodurch ein besonders einfacher Aufbau erreicht wird.
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In einer Ausführungsform des Druckers wird der Füllstand des Vorratsbehälters mittels eines Sensors überwacht. Unterschreitet die Menge der Befeuchtungsflüssigkeit einen voreingestellten Wert, löst das Sensorsignal ein entsprechendes Warnsignal für eine Bedienperson des Druckers aus.
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In einer weiteren Ausführungsform des Druckers wird der Druckriegel beim Überführen vom Ruhe-Betriebszustand zum Druckbetrieb über eine Lippe aus flexiblem Material, beispielsweise Gummi, bewegt. Mit dieser Lippe werden Tintenreste, die beim Spülen der Tintenstrahldüsen auf dem Druckriegel zurückgeblieben sein können, abgewischt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Druckriegel
- 12
- Unterseite
- 14, 42, 62, 76
- Auffangwanne
- 16
- Dichtung
- 18, 30, 56
- Raum
- 20, 44, 46 64, 74
- Tank
- 22
- Befeuchtungsflüssigkeit
- 24, 48, 50, 68, 70, 72, 80, 82, 84, 86
- Seitenwand
- 26, 36, 38, 40, 52, 54
- Öffnung
- 28
- Oberfläche
- 32
- Abflussleitung
- 34
- Schlauch
- 58, 60, 66
- Einfüllöffnung
- 78
- Heizelement
- 88
- Aufzeichnungsträger
- 90
- Position
- 92, 94
- Führung
- P1
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010037829 A1 [0002, 0013]
- DE 2831855 C2 [0005]
- DD 255308 A1 [0006]
- US 005574485 A [0007]
- DE 69929261 T2 [0008]