DE102012105172B4 - Kraftfahrzeug mit einer Wickelwelle für ein Windschott - Google Patents
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Abstract
Kraftfahrzeug mit einer Wickelwelle für ein Windschott (1), das hinter Rückenlehnen (2) von Fahrzeugsitzen angeordnet ist und eine auf der Wickelwelle (3) auf- und abrollbare flexible Materialbahn (4) umfasst und die Wickelwelle (3) mit äußeren Enden (5) in einem Aufbauträger (6) drehbar gelagert ist und zu den Rückenlehnen (2) einen Aufprallbereich (7) aufweist, an dem unter Einwirkung von Kräften (K) in Fahrzeuglängsrichtung (L) die Rückenlehnen (2) auftreffend sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelwelle (3) rohrförmig als gelagerte und/oder als deformierbare Welle (9) ausgebildet ist und von einer beabstandeten Rückenlehne (2) angeordneten Grundstellung (1) unter der Einwirkung von den auf die Rückenlehnen (2) einwirkenden Kräften (K) in Fahrzeuglängsrichtung (L) die Wickelwelle (3) entsprechend eine nach hinten - in Bezug auf die Fahrtrichtung F gesehen - verlagerte Position (II) aufweist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit einer Wickelwelle für ein Windschott nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus der
DE 10 2006 008 222 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zur Abdeckung und/oder zur Abtrennung eines Kofferraums bekannt geworden. Die Vorrichtung ist hinter einer Rückenlehne einer Rücksitzbank über jeweils eine an den seitlichen Enden der Vorrichtung vorgesehene Verriegelungsvorrichtung lösbar an der Karosserie befestigt. Die seitlichen Verriegelungsvorrichtungen sind über jeweils ein Befestigungsblech an einer Karosserie des Kraftfahrzeugs gehalten. An dem Befestigungsblech ist jeweils ein Energieabsorptions-Blech durch die Ausbildung von Spalten ausgebildet. Ferner verbindet mindestens ein Sollbruchabschnitt das Energieabsorptions-Blech mit dem Befestigungsblech. Bei Einwirkung einer entsprechend hohen Kraft auf die Vorrichtung, beispielsweise bei einem Heckcrash, brechen die vorgesehenen Sollbruchabschnitte, so dass es zu einer definierten Verlagerung der Vorrichtung nach hinten in Richtung des Kofferraumes kommt. - Die
DE 10 2007 061 851 A1 zeigt eine Windstoppeinrichtung für ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem verfahrbaren Windschott, wobei der Windschott mit wenigstens einer Mitnehmereinrichtung verbunden ist, welche in einem seitlichen Bereich des Windschotts angeordnet ist und mit einer Führungseinrichtung zur Bewegung des Windschotts zusammenwirkt, und wobei die Mitnehmereinrichtung als ein auf Zug und Druck belastbares Band ausgebildet ist, wobei das Band auf einer Rolleneinrichtung aufrollbar bzw. abrollbar ist. - Die
DE 295 15 190 U1 zeigt ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem sich in seiner Betriebsstellung hinter den Vordersitzen des Fahrzeuges erstreckenden querwandartigen Rückströmungsschutz (Windschott), der nach Art eines aufspannbaren Rollos mit einem im Bereich des Fahrzeugbodens angeordneten Rollokasten ausgebildet ist, wobei der Rollokasten als ein die Seitenteile der Fahrzeugkarosserie gegeneinander abstützendes Querversteifungselement ausgelegt ist. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wickelwelle für ein Windschott in einem Kraftfahrzeug zu schaffen, die bei einem Heckaufprall, bei der die Fahrzeuginsassen zusammen mit den Rückenlehnen schlagartig nach hinten verlagert werden und dabei auf die Wickelwelle treffen können, nicht verletzt werden bzw. ein Verletzungsrisiko für die Fahrzeuginsassen minimiert wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.
- Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile bestehen darin, dass die Rückenlehnen in ihrer Längsbewegung bei einem Heckaufprall nicht abrupt auf die Wickelwelle treffen und gestoppt werden, sondern diese nach hinten entgegen der Fahrtrichtung verlagerbar ist. Dies wird nach der Erfindung erreicht, indem die Wickelwelle rohrförmig als gelagerte und/oder als deformierbare Welle ausgebildet ist und von einer beabstandet zu den Rückenlehnen angeordneten Grundstellung unter der Einwirkung von den auf die Rückenlehnen einwirkenden Kräfte in Fahrzeuglängsrichtung, eine nach hinten - in Bezug auf die Fahrtrichtung - verlagerte Position oder partiell verlagerte Position einnehmen kann.
- Durch die Ausbildung und Anordnung der Wickelwelle im Fahrzeug, zum einen als nach hinten verlagerbare Wickelwelle und zum anderen als teilweise verlagertes Deformationselement, ist nach der Erfindung gewährleistet, dass die sich entgegen der Fahrtrichtung bewegenden Rückenlehnen bzw. Sitze bei einem Heckaufprall in der Längsbewegung nicht behindert werden und somit Verletzungen der Fahrzeuginsassen vermeidbar sind.
- Insbesondere trägt hierzu bei, dass die Wickelwelle in der Grundstellung über endseitige Lagerzapfen in Aufnahmelagern des Aufbauträgers gehalten ist und die Aufnahmelager für die Wickelwelle örtlich jeweils mindestens eine Schwach- oder Sollbruchstelle aufweisen. Die Schwach- oder Sollbruchstelle im Aufnahmelager bildet eine sogenannte Ausreißzone, die in einem von der Rückenlehne abgewandten hinteren Bereich des Aufnahmelagers angeordnet ist und die Wickelwelle bei Auftreffen einer oder beider Sitzlehnen nach hinten - in Bezug auf die Fahrtrichtung gesehen - in die Verlagerungsposition verschiebbar ist. Durch diese Ausbildung der Aufnahmelager für die Wickelwelle im Aufbauträger, ist sicher gestellt, dass die Wickelwelle unter der Einwirkung von Längskräften, durch einen Aufprall der Sitzlehnen auf die Wickelwelle, aus den Aufnahmelagern ausreißen und freikommt und sich nach hinten verlagern und aus dem Aufprallbereich verschoben werden kann.
- Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die rohrförmige Wickelwelle die deformierbare Welle bildet und als Deformationselement ausgeführt ist und eine Innenwandung mit längs verlaufenden Einkerbungen oder Rillen aufweist, die im parallelen Abstand zueinander angeordnet sind und Schwachzonen bilden, welche bei einer Krafteinwirkung durch Auftreffen mindestens einer Sitzlehne eine Deformation der Wickelwelle zulassend, ausgebildet sind. Die an der Innenwandung der rohrförmigen Wickelwelle eingeformten oder eingearbeiteten längs verlaufenden Rillen oder Einkerbungen, bewirken die sogenannten Schwachstellen in der Wandung der Wickelwelle, welche bei einem Aufprall durch die Sitzlehnen eine Deformation der Wickelwelle und eine Energieabsorption bewirken. Durch die verteilt angeordneten Schwachstellen, kann bei jeder Stellung der Wickelwelle eine Deformation erfolgen. Durch die Deformation wird ein Teil der Wickelwelle nach hinten verlagert.
- Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung kann die rohrförmige Wickelwelle in Längsrichtung des Fahrzeugs auch elastisch verbiegbar ausgebildet und bei Auftreffen einer Sitzlehne in Bewegungsrichtung der Sitzlehnen nachgebend verbiegbar und teilweise nach hinten verlagerbar sein. Durch die elastisch verbiegbare Wickelwelle sind die Rückenlehnen bei einem Aufprall in der Bewegung nicht behindert und ein abruptes Abstoppen der Bewegung der Rückenlehne wird somit unterbunden.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine Ansicht auf eine im Fahrzeug eingebaute Wickelwelle mit abgerollter Materialbahn und in einem Aufbauträger verdrehbaren Wickelwelle, -
2 einen Schnitt durch die Anordnung der Wickelwelle und vorgelagerter Materialbahn, -
3 eine im Aufnahmelager des Aufbauträgers gehaltenen Wickelwelle, -
4 eine Ansicht auf das Aufnahmelager mit einer Schwachzone, -
5 einen Horizontalschnitt durch das Aufnahmelager mit gelagerter Wickelwelle, -
6 einen Schnitt durch die als Deformationselement ausgebildete Wickelwelle mit innen verlaufenden Schwachzonen, wie Rillen, Einkerbungen oder dergleichen in einem Vor-Deformationszustand und -
7 einen Schnitt durch die Wickelwelle gemäß6 in einem Nach-Deformationszustand. - Ein Windschott
1 für ein Kraftfahrzeug ist hinter Rückenlehnen2 von Fahrzeugsitzen angeordnet und umfasst im Wesentlichen eine auf einer Wickelwelle3 auf- und abrollbare flexible Materialbahn4 , z. B. aus einem Netz bestehend. - Die Wickelwelle
3 ist mit äußeren freien Enden5 in einem Aufbauträger6 drehbar gelagert. Ein Aufprallbereich7 der Wickelwelle3 steht Rückflächen8 der Lehnen2 gegenüber und bei Einwirkung von KräftenK in FahrzeuglängsrichtungL auf die Rückenlehnen, insbesondere bei einem Heckaufprall, treffen die Rückenlehnen2 durch Verlagerung in PfeilrichtungP auf die Aufprallfläche7 der Wickelwelle3 . - Die Wickelwelle
3 ist vorzugsweise rohrförmig ausgeführt und mit von einer beabstandeten Rückenlehne2 angeordneten GrundstellungI unter der Einwirkung von den auf die Rückenlehnen2 einwirkenden KräftenK in FahrzeuglängsrichtungL entsprechend nach hinten - in Bezug auf die FahrtrichtungF gesehen - in eine Verlagerungsposition ∥ verschiebbar (5 ), was gestrichelt dargestellt ist. - Die Wickelwelle
3 ist in der GrundstellungI über endseitige Lagerzapfen10 in Aufnahmelagern11 des Aufbauträgers6 gehalten. Die Aufnahmelager11 weisen örtlich jeweils eine Schwach- oder Sollbruchstelle12 auf. Diese Sollbruchstelle12 umfasst eine sogenannte Ausreißzone14 im Aufnahmelager11 , damit die Wickelwelle3 bei Auftreffen der Sitzlehnen2 nach hinten - in Bezug auf die FahrtrichtungF gesehen - verlagerbar ist und die Lehnenbewegung in PfeilrichtungP nicht gestoppt wird. - Die rohrförmige Wickelwelle
3 kann auch aus einem Deformationselement9 (6 und7 ) bestehen. Hierzu sind an einer Innenwand5 längs verlaufende Einkerbungen16 oder Rillen eingeformt oder eingearbeitet, welche in einem parallelen Abstand zueinander angeordnet sind und Schwachstellen17 bilden. Bei einer KrafteinwirkungK durch einen Aufprall der Rückenlehnen2 kann die Wickelwelle3 sich deformieren, was in7 näher dargestellt ist. Durch die verteilte Anordnung der Einkerbungen16 an der Innenwandung15 ist in jeder Stellung der Wickelwelle3 eine Deformation möglich. Durch die Deformation der Wickelwelle3 ist diese partiell nach hinten verschoben. - Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung kann die Wickelwelle
3 in Längsrichtung des Fahrzeugs auch elastisch verbiegbar ausgebildet sein uns somit beim Auftreffen von Sitzlehnen2 , in BewegungsrichtungP nachgebend verbiegbar sein und ein unmittelbares Abstoppen der Sitzlehnenbewegung wird somit verhindert. Auch in diesem Fall ist die Wickelwelle3 teilweise nach hinten verlagerbar.
Claims (5)
- Kraftfahrzeug mit einer Wickelwelle für ein Windschott (1), das hinter Rückenlehnen (2) von Fahrzeugsitzen angeordnet ist und eine auf der Wickelwelle (3) auf- und abrollbare flexible Materialbahn (4) umfasst und die Wickelwelle (3) mit äußeren Enden (5) in einem Aufbauträger (6) drehbar gelagert ist und zu den Rückenlehnen (2) einen Aufprallbereich (7) aufweist, an dem unter Einwirkung von Kräften (K) in Fahrzeuglängsrichtung (L) die Rückenlehnen (2) auftreffend sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelwelle (3) rohrförmig als gelagerte und/oder als deformierbare Welle (9) ausgebildet ist und von einer beabstandeten Rückenlehne (2) angeordneten Grundstellung (1) unter der Einwirkung von den auf die Rückenlehnen (2) einwirkenden Kräften (K) in Fahrzeuglängsrichtung (L) die Wickelwelle (3) entsprechend eine nach hinten - in Bezug auf die Fahrtrichtung F gesehen - verlagerte Position (II) aufweist.
- Kraftfahrzeug nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelwelle (3) in der Grundstellung (I) über endseitige Lagerzapfen (10) in Aufnahmelagern (11) des Aufbauträgers (6) gehalten ist und die Aufnahmelager (11) für die Wickelwelle (3) örtlich jeweils mindestens eine Schwach- oder Sollbruchstelle (12) aufweisen. - Kraftfahrzeug nach den
Ansprüchen 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schwach- oder Sollbruchstelle (12) im Aufnahmelager (11) eine Ausreißzone (14) bildet, die in einem von der Rückenlehne (2) abgewandten hinteren Bereich des Aufnahmelagers (11) angeordnet ist und die Wickelwelle (3) bei einem Auftreffen der Sitzlehnen (2) nach hinten - in Bezug auf die Fahrtrichtung F gesehen - in die Verlagerungsposition (II) bewegbar ist. - Kraftfahrzeug nach den
Ansprüchen 1 ,2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass die gelagerte rohrförmige Wickelwelle (3) als Deformationselement (9) ausgeführt ist und an einer Innenwandung (15) längs verlaufende Einkerbungen (16) oder Rillen aufweist, die im parallelen Abstand zueinander angeordnet sind und Schwachstellen (12) bilden, welche bei einer Krafteinwirkung (K) durch Auftreffen mindestens einer Sitzlehne (2) eine Deformation der Wickelwelle (3) zulassend ausgebildet sind. - Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die rohrförmige Wickelwelle (3) in Längsrichtung (L) des Fahrzeugs elastisch verbiegbar ausgebildet und bei Auftreffen von Sitzlehnen (2) in Bewegungsrichtung (P) nachgebend verbiegbar ist.
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