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Die Erfindung bezieht sich auf ein Terrassenmodul einer Holzterrasse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige aus Terrassenmodulen bestehende Holzterrassen werden als Bodenbelag für Terrassen, Balkone, Schwimmbäder, Freiluftgaststätten und ähnlichen Einrichtungen eingesetzt.
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Die Erfindung betrifft daher auch eine Holzterrasse unter Verwendung von Terrassenmodulen.
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Bekannt ist es, Holzterrassen Vorort zu fertigen. Dazu werden Terrassendielen und Unterhölzer antransportiert sowie Vorort zugesägt. Dann werden die Unterhölzer je nach Gefälle des Baugrundes unterfüttert und am Baugrund fixiert. Anschließend werden die Terrassendielen mittels Abstandhalter auf Distanz zueinander mit den Unterhölzern von oben verschraubt.
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Allerdings wird durch die von oben durch die Terrassendielen angeordnete Verschraubung der Terrassendielen mit den Unterhölzern im Bereich der Verschraubung die Trittfläche der Terrassendiele zerstört, was wegen der Verletzungsgefahr durch Holzsplitter zu einer Nachbehandlung, z. B. durch Abschleifen, führt. Zudem wird durch diese Verschraubung das optische Aussehen der Terrassendielen verschlechtert.
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Deshalb sind verschiedene Lösungen bekannt, bei denen die Trittfläche der Terrassendielen wegen der Befestigung an den Unterhölzern nicht zerstört wird.
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So wird in der
DE 20 2010 009 449 U1 ein Terrassen-Schiffdielen-Verlegesystem vorgeschlagen, bei dem an beiden Seiten der Terrassendiele eine Nut angeordnet ist. In den Nuten nebeneinander angeordneter Terrassendielen befindet sich ein Metallclip, der mit dem Unterholz verschraubt ist und der zwei entgegengesetzt ausgerichtete Metallwinkel aufweist, die in jeweils eine Nut der nebeneinander angeordneten Terrassendielen eingreifen.
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Eine ähnliche Lösung wird in der
DE 20 2004 017 477 U1 vorgeschlagen, in der die Terrassendielen ebenfalls an beiden Seiten jeweils eine Nut aufweisen, wobei aber hier in den Nuten nebeneinander angeordneter Terrassendielen eine kreisrunde Metallscheibe angeordnet und mit dem Unterholz verschraubt ist.
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Diese beiden Lösungen haben aber den Nachteil, dass die Terrassendielen an beiden Seiten eine Nut aufweisen müssen, was die Herstellungskosten dieser Terrassendielen erhöht.
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Weiterhin ist aus der
DE 10 2008 048 559 A1 eine Befestigungskonstruktion von Terrassenböden bekannt, bei der auf der Unterseite der Terrassendielen wechselseitig Kunststoffplatten befestigt sind, wobei jede Terrassendiele über die Kunststoffplatten einseitig mit dem Unterholz verschraubt ist und die Kunststoffplatten nebeneinander angeordneter Terrassendielen jeweils eine Steckverbindung ausbilden.
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Hierbei ist aber von Nachteil, dass diese Kunststoffplatten benötigt werden, was zu Mehrkosten führt. Außerdem sind die Terrassendielen über die Kunststoffplatten nur einseitig mit dem Unterholz verschraubt, während die andere Seite nur über die Kunststoffplatten an dem Unterholz gehalten wird. Damit ist die dauerhafte Haltbarkeit der Terrasse beschränkt und zudem von der Alterung der Kunststoffplatten abhängig.
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Zudem haben alle bisherigen Lösungen den Nachteil, dass sie durch ihre Herstellung Vorort zu hohen Bauzeiten führen, was häufig auf Baustellen mit anderen Gewerken problematisch ist. Auch erfordert das Zusägen der Terrassendielen und der Unterhölzer eine Reinigung der Baustelle, was insbesondere bei einer Nachrüstung von Balkonen notwendig ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass derart gefertigte Terrassen nur mit hohem Aufwand demontiert und wieder aufgebaut werden können.
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Deshalb sind verschiedene Lösungen bekannt, die vorgefertigte bzw. modulare Terrassenelemente verwenden.
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So wird in der
DE 20 2009 002 084 U1 ein modulares Terrassensystem vorgeschlagen, das aus einer Mehrzahl von Terrassenmodulvarianten besteht, die praktisch zu beliebig großen Terrassenbereichen zusammengefügt werden können. Dabei ist der Nachteil, dass eine hohe Variabilität der Terrassenflächenformen nur durch viele Terrassenmodule mit unterschiedlicher Geometrie erreicht werden kann. Eine Teilung der Terrassenmodule ist nicht vorgesehen.
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Die
FR 2 729 986 A1 beschreibt einen Bodenrost aus temporären Holzplattformen. Dort werden Unterhölzer schräg zu den Terrassendielen und hervorstehend verwendet. Mit der vorgeschlagenen Lösung ist es möglich, die im Wesentlichen quadratischen Terrassenmodule zu Terrassen zu verbinden. Damit sind viele kleinteilige Terrassenmodule für große Flächen notwendig. Die gleichartigen Terrassenmodule können aber nur ganzteilig verwendet werden.
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In der
DE 697 33 690 T2 wird ein doppelt ineinandergreifendes Bodensystem für eine Baustelle beschrieben. Es handelt sich hier um ein relativ schweres Terrassenmodulsystem. Bedingt durch die eng aneinander angeordneten Bretterlagen (oben und unten) ist der Holzverbrauch hoch. Es ergibt sich zwar ein vorteilhaftes Ineinandergreifen der relativ großflächigen Terrassenmodule, aber für Holzterrassen mit Personenverkehr ist dieses System zu schwer und materialintensiv. Nachteilig erweist sich bei diesem System auch, dass zur Montage von rechteckigen Flächen zwei verschieden lange Terrassenmodule benötigt werden. Dabei sind die Seitenlängen der rechteckigen Terrasse auf ein Vielfaches der Seitenlängen der beiden Terrassenmodule eingeschränkt.
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Weiterhin ist aus der
FR 26 67 639 A1 ein Terrassenmodul bekannt, dass vier Unterhölzer aufweist, auf denen mehrere Terrassendielen angeordnet sind. Dabei sind die Unterhölzer in ihren Längen derart ausgeführt, dass die Unterhölzer mit ihren Längen die äußeren Terrassendielen überschreiten und das Terrassenmodul jeweils zu beiden Seiten des Terrassenmodules einen Überstand aufweist. Dabei sind die äußeren Unterhölzer an ihren äußeren Seiten jeweils mit einer Verjüngung und zwischen den innen liegenden Unterhölzern mit einer beidseitigen Führung ausgestattet. Zudem weist jedes Unterholz einen Zapfen und jedes außenliegende Unterholz eine dazu passende Nut auf.
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Im verlegten Zustand werden die Terrassenmodule immer um die Hälfte ihrer Länge zueinander versetzt angeordnet und dabei die Terrassenmodule mit ihren Verjüngungen derart in beidseitige Führungen des benachbarten Terrassenmodule geschoben und die Zapfen in die Nuten eingeführt. Dabei verhindert die Zapfen-Nut-Verbindung ein Auseinanderbewegen der benachbarten Terrassenmodule. Durch die Passverbindung zwischen der Verjüngung und der beidseitigen Führung wird eine parallele Verschiebung der Terrassenmodule zueinander verhindert.
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Aber auch dieses Terrassenmodul hat einen Nachteil. So ist die Herstellung aufwendig, weil es zur Realisierung der Nuten und der Führungen sehr genau gefertigt werden muss.
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Zudem haben zuvor genannte, modulare Terrassensysteme den Nachteil, dass sich die Endkontur der fertigen Terrasse aus der Kombination der einzelnen unteilbaren Terrassenmodule ergibt. Entweder muss man kleinteilige Terrassenmodule verwenden, um vorgegebene Maße annähernd zu erreichen, oder man ist auf eine bestimmte Flächengeometrie, die von den Terrassenmodulen vorgeben ist, beschränkt.
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Aus der
FR 2 921 086 A1 ist ein Terrassenmodul für eine aus mehreren Terrassenmodulen bestehende Holzterrasse bekannt, welches mehrere Unterhölzer und mehrere Terrassendielen aufweist, die mittels Verbindungsmitteln miteinander verbunden sind, wobei die Unterhölzer des Terrassenmoduls einen Überstand aufweisen, auf denen jeweils ein Zapfen angeordnet ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Terrassenmodul für eine Holzterrasse mit großer Wirtschaftlichkeit zu entwickeln, welche ein leichtes Auf- und Abbauen gewährleistet, wobei mit nur einer Ausführungsform eines verhältnismäßig großflächigen Terrassenmoduls Holzterrassen mit unterschiedlicher Geometrie vor Ort herstellbar sind.
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Ein weiterer Aufgabenaspekt besteht darin, den Verschnitt beim Teilen der Terrassenmodule zu verringern und die Trittfläche der Terrassendielen durch Verschraubungen nicht zu beschädigen.
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Die Aufgabe wird durch ein Terrassenmodul und eine Holzterrasse mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 6 gelöst. Zweckdienliche Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das erfindungsgemäße Terrassenmodul einer Holzterrasse beseitigt die genannten Nachteile des Standes der Technik.
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Bei dem erfindungsgemäßen Terrassenmodul einer Holzterrasse, bestehend aus mehreren Unterhölzern und mehreren Terrassendielen, die mittels Verbindungselementen miteinander verbunden sind, weisen die Unterhölzer der Terrassenmodule einen Überstand auf, auf dem jeweils ein Dorn angeordnet ist. Dabei verhindern die Dorne ein horizontales Verschieben der Terrassenmodule z. B. bei Benutzung. Zudem gewährleisten diese Dorne eine einfache Montage und Demontage der Terrassenmodule.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Dorn in seiner Höhe einstellbar ist, weil dadurch die Festigkeit der durch jeden Dorn ausgebildeten Verbindung beeinflussbar ist. Umso höher der Dorn ist, desto tiefer greift er in die Unterseite einer Terrassendiele des benachbarten Terrassenmoduls ein.
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Ein weiterer Vorteil der Terrassenmodule einer Holzterrasse ist, dass nur eine Ausführungsform des Terrassenmoduls bevorratet werden muss, um unterschiedliche Größen und Flächenformen von Terrassen vor Ort zu montieren. Auch können zur Realisierung vorgegebener Flächenmaße die Terrassenmodule getrennt und die Reststücken nahezu ohne Abfall weiter verwendet werden.
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Ebenso von Vorteil ist, dass durch die Verwendung der Terrassenmodule der Arbeitsaufwand auf der Baustelle gering gehalten wird, weil die Terrasse auf der Baustelle leicht aufgebaut und, zum Zweck der Wartung und Einlagerung im Winter, leicht wieder abgebaut werden kann.
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Das neue Terrassenmodul soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
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Dazu zeigen:
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1: Schematische Schnittdarstellung eines Terrassenmoduls,
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2: Schematische Darstellung eines Terrassenmoduls mit Darstellung der Systemmaße,
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3: Darstellung einer Kombination von zwei ungeteilten Terrassenmodulen,
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4: Darstellung einer Kombination von fünf ungeteilten Terrassenmodulen mit einem geteilten Terrassenmodul,
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5: Schematische Detaildarstellung eines Dorns,
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6: Schematische Schnittdarstellung der Verbindung zweier Terrassenmodule am Überstand eines Unterholzes
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7: Schematische Darstellung einer alternativen Ausführung der Terrassenmodule in einer Unteransicht.
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Das erfindungsgemäße Terrassenmodul besteht aus mehreren Unterhölzern 1 und mehreren Terrassendielen 2, welche mittels Verbindungselementen 3 miteinander verbunden sind. Dabei sind, gemäß der 1, die Verbindungselemente 3 jeweils durch eine Durchgangsbohrung 4 des Unterholzes 1, durch eine Auflagefläche 5 der Terrassendiele 2 auf dem Unterholz 1, in der Terrassendiele 2 befestigt.
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In 2 wird der Aufbau dieses Terrassenmoduls 6 gezeigt und es werden dessen Systemmaße bezeichnet. Mehrere Unterhölzern 1 sind mit mehreren Terrassendielen 2 verbunden. Die Art der Verbindungselemente 3 kann zweckmäßig gewählt werden, z. B. Schrauben, Nägel, Krampen oder spezielle Verbindungselemente aus dem Stand der Technik. Die Unterhölzer 1 ragen über die Breite des Terrassenmoduls 6 mit einen Überstand 7 hinaus. In 2 sind beispielsweise fünf Terrassendielen 2 und neun Unterhölzern 1 gewählt. Die durch Buchstaben bezeichneten Maße definieren:
- L
- Länge des Terrassenmodels 6
- B
- Breite des Terrassenmodels 6
- a
- Randabstand eines Unterholzes 1 (hier der linke Abstand)
- b
- Breite des Unterholzes 1
- c
- Teilung der Unterhölzer 1 untereinander
- n
- Anzahl der Teilungen c
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Dabei sind folgende Zusammenhänge notwendig:
Wenn der der linke Abstand a beträgt, muss der rechte Abstand a + b betragen.
Die Teilung muss die Bedingung c = 2a + b erfüllen. Damit ergibt sich die Länge L eines Terrassenmoduls aus L = 2a + b + (n × c).
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3 zeigt zwei zusammengeschobene Terrassenmodule 6, 6'. An Terrassenmodul 6 ist das um 180° gedrehte Terrassenmodul 6' geschoben. Wenn dann die Außenkanten in einer Flucht liegen, liegen alle Unterhölzer 1 eng aneinander.
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4 zeigt weitere Möglichkeiten der Kombination der Terrassenmodule 6, 6' zu einer Terrasse. Dabei liegen zwei Terrassenmodule 6 nebeneinander. Zwei um 180° gedrehte Terrassenmodule 6' sind dagegen geschoben. Ein weiteres Terrassenmodul 6 überdeckt die Fügestelle der beiden Terrassenmodule 6'. Dabei kann jede beliebige Position nach links oder rechts gewählt werden, da durch die Bedingung c = 2a + b bei allen Terrassenmodulen 6, 6' die Teilung im System erhalten bleibt.
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In 4 verbleibt zum rechten Rand eine Fehlstelle. Diese ist mit dem verkürzten Terrassenmodul 6 aufgefüllt. Das verkürzte Terrassenmodule 6 ist so von einem ganzen Terrassenmodule 6 abgetrennt worden, dass an einer Seite ein Randabstand a und an der anderen Seite ein Randabstand a + b entsteht. Diese Bedingung gewährleistet, dass beide Teilstücke an beliebigen Stellen angefügt werden können. Wenn zum Außenrand der Terrasse ein Maß erbracht werden muss, das nicht dem Modulmaß entspricht, dann ist eine Trennung an beliebiger Stelle möglich. Das verbleibende Ende kann dann mit wenig Verschnitt wieder mit den Randabstandsmaßen a und a + b verkürzt werden.
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Die fertig verlegten Terrassenmodule 6, 6' einer Holzterrasse müssen in der Regel nicht untereinander oder am Untergrund befestigt werden, da sie bei normaler Benutzung durch Reib- und Formschluss fixiert sind. Dieses ist ein weiterer Vorteil beim Auf- und Abbau der modularen Holzterrassen.
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Es ist aber auch möglich, die Terrassenmodule 6, 6' miteinander mit Verbindungselementen und/oder am Untergrund mit geeigneten Befestigungsmittel zu befestigen oder zu sichern. Die Verbindungselemente und die Befestigungsmittel können zweckmäßig gewählt werden und können Schrauben, Nägel, Krampen oder andere Verbindungselemente aus dem Stand der Technik sein.
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Die senkrechten Stoßfugen in 4 sind zur Veranschaulichung unverhältnismäßig breiter dargestellt.
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Es ist zu beachten, dass die Zeichnungen nur typische Ausführungsformen der Erfindung veranschaulichen, aber nicht als einschränkend zu betrachten sind, da die Erfindung andere, ebenso wirksame Ausführungsformen zulassen kann. Es sind vielfältige Kombinationen von ganzen und geteilten Terrassenmodulen zu unterschiedlichen Terrassenformen möglich.
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Erfindungsgemäß wird die Verbindung zweier benachbarter Terrassenmodule 6, 6' durch einen Dorn 8 realisiert, welcher in den Überstand 7 der Unterhölzer 1 gemäß der 5 derart angeordnet ist, das im verlegtem Zustand der Terrassenmodule 6, 6' die Dorne 8 der Unterhölzer 1 sich in die Unterseite der Terrassenmodule 2 des benachbarten Terrassenmodules 6, 6' eindrücken.
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Dabei ist es denkbar, dass der Dorn 8 ein Nagel oder gemäß der 6 eine Schraube 9 ist, wodurch der Dorn 8 durch die Einschlagtiefe des Nagels bzw. durch Verdrehen der Schraube 8 in seiner Höhe einstellbar ausgelegt ist.
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Denkbar ist es auch, die Terrassenmodule 6, 6' gemäß der 7 zusätzlich mit mehreren Knaggen 10, 10' auszustatten, wobei die Knaggen 10 im Randbereich der Terrassenmodule 6, 6' zur Endaussteifung jedes Terrassenmodules 6, 6' dienen. Zudem wird durch die Anordnung der Knaggen 10 gewährleistet, dass sich keine Nässestaus im Stoßbereich der Terrassendielen 2 bilden.
Die Knaggen 10' im Innenbereich der Terrassenmodule 6, 6' sind dann notwendig, wenn benachbarte Terrassenmodule 6, 6' auf Stoß zueinander angeordnet sind. Insbesondere ist es dann auch denkbar, die Knaggen 10, 10' durch An- und Abschrauben versetzbar auszuführen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Unterholz
- 2
- Terrassendiele
- 3
- Verbindungselemente
- 4
- Durchgangsbohrung
- 5
- Auflagefläche
- 6, 6'
- Terrassenmodul
- 7
- Überstand eines Unterholzes 1
- 8
- Dorn
- 9
- Schraube
- 10, 10'
- Knagge