-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufblockvorrichtung zum Aufblocken von Brillengläsern bzw. Brillenglas-Halbzeugen auf Blockstücken mit einem Grundkörper, mit einer am Grundkörper angeordneten Blockstückaufnahme für das am Brillenglas zu befestigende Blockstück und mit einer am Grundkörper angeordneten Positioniereinheit zum Ausrichten und Halten des aufzublockenden Brillenglases, wobei die Blockstückaufnahme und die an dem Brillenglas durch Aktivieren festsetzbare Positioniereinheit über eine Hubachse H1 relativ zueinander verfahrbar sind.
-
Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Aufblocken eines Brillenglases mit einer Halteseite auf eine Kopplungsseite eines Blockstücks mittels Kunststoff-Haftmittel, wobei das Blockstück in einer Blockstückaufnahme aufgenommen ist und das Brillenglas relativ zum Blockstück entlang einer Hubachse H1 bewegbar ist.
-
Es ist bereits eine Aufblockvorrichtung zum Aufblocken von Brillengläsern auf Blockstücken aus der
DE 10 2008 023 093 A1 bekannt. Die Aufblockvorrichtung weist eine Blockstückaufnahme sowie eine Transporteinheit zum Positionieren des aufzublockenden Brillenglases auf. Zwecks Ausrichtung der relativen Lage zwischen dem Blockstück und dem Brillenglas ist die Transporteinheit in fünf lagegeregelte Raumachsen bewegbar. Eine translatorische Hubachse, eine translatorische Querachse und drei rechtwinklig zueinander ausgerichtete Rotationsachsen, wobei es sich bei den Rotationsachsen um eine Drehachse und zwei Kippachsen handelt, die somit alle drei möglichen Raum-Rotationsachsen abbilden. Die beiden Kippachsen sind vorgesehen, um eine räumliche Verkippung des Brillenglases relativ zum Blockstück zu gewährleisten. Über die translatorische Hubachse wird das Brillenglas unter Belassung eines definierten Spaltes gegen das Blockstück angedrückt. Das relativ zum Blockstück über die Positioniereinheit maschinell ausgerichtete Brillenglas wird auf das Haftmittel aufgesetzt und durch Andrücken zumindest mittelbar an das Blockstück angelegt. Ein Endanschlag der translatorischen Hubachse wird hierbei nicht erreicht. Es handelt sich lediglich um eine vorbestimmte Halteposition der translatorischen Hubachse im Rahmen der Lageregelung.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufblockvorrichtung und ein Verfahren zum Aufblocken derart auszubilden und anzuordnen, dass eine vereinfachte Anwendung trotz eines umfassenden Einsatzgebietes gewährleistet ist.
-
Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass die Anfahrbewegung zwischen der Positioniereinheit und der Blockstückaufnahme in Richtung der Hubachse H1 durch mindestens ein verstellbares Anschlagmittel in mindestens zwei Positionen P1, P2 begrenzt ist. Für die Anfahrbewegung zwischen der Positioniereinheit und der Blockstückaufnahme ist ein mechanischer Endanschlag E vorgesehen, der mit Bezug zu der Richtung der Hubachse H1 zwei Positionen P1, P2 aufweisen kann. Dies wird gewährleistet durch ein in mindestens zwei Stellungen bringbares Anschlagmittel oder über zwei verschiedene Anschlagmittel, von denen mindestens eins bewegbar ist. Beide Positionen P1, P2 unterscheiden sich durch ihren Abstand in Richtung der Hubachse H1. In der Position P2 ist ein Abstand a zwischen der Positioniereinheit und der Blockstückaufnahme größer als in der Position P1. Ausgehend von der gegen das Blockstück anliegenden Lage des Brillenglases wird ein definierter Abstand a zum Blockstück erreicht, sodass eine Haftmittelschicht mit einer dem Abstand a entsprechenden Dicke realisierbar ist. Aufgrund der größeren Dicke der Haftmittelschicht werden Spannungen, die beim Aushärten der Haftmittelschicht entstehen, nicht auf das Brillenglas übertragen.
-
Vorteilhaft kann es hierzu auch sein, wenn das Anschlagmittel abgestuft oder stufenlos in mehrere Stellungen bringbar ist, wobei das Anschlagmittel zumindest anteilig in Richtung der Hubachse H1 oder quer zur Richtung der Hubachse H1 verstellbar ist. Durch Anwendung verschiedener Stufen ist eine einfache Betätigung des Anschlagmittels gewährleistet.
-
Dies wird auch erreicht, wenn das Anschlagmittel mindestens eine einen Endanschlag E bildende Anschlagfläche f1, f2 aufweist, wobei das Anschlagmittel als quer zur Richtung der Hubachse H1 verstellbare Anschlagplatte mit mehreren gestuften Anschlagflächen f1, f2, f3 oder als in Richtung der Hubachse H1 verstellbare Anschlagmutter mit Anschlagfläche f1 oder als quer zur Richtung der Hubachse H1 verstellbare Anschlagrampe mit angestellter Anschlagfläche f1 ausgebildet ist. Somit kann unter Einsatz des einen Anschlagmittels die Position P1, P2 des Endanschlags E verschieden eingestellt werden. Es sind verschiedene Höhen a bzw. Haftmitteldicken zwischen dem Brillenglas und dem Blockstück realisierbar.
-
Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn die Positioniereinheit ein an dem Brillenglas durch Aktivieren festsetzbares Halteelement und wahlweise funktionell getrennt davon ein gegen das Brillenglas anlegbares Ausrichtelement aufweist, wobei das Halteelement als Ausrichtelement dienen kann. Das Ausrichtelement dient in erster Linie zum Ausrichten des Brillenglases, mithin des in der Blockstückaufnahme liegenden Blockstücks zwecks Erhalts einer definierten und festsetzbaren Lage. Aber auch das gegen das Brillenglas anlegbare Halteelement kann zum Ausrichten des Brillenglases dienen.
-
Letztlich wird durch das Anfahren des Halteelements bzw. des Ausrichtelements gegen eine Referenzfläche des auf dem schwenkbaren Blockstück aufliegenden Brillenglases eine Ausrichtung des Brillenglases nach der Positioniereinheit erreicht. Diese Lage wird durch das Festsetzen der Positioniereinheit beibehalten. Beim späteren Andrücken des aufzublockenden Brillenglases gegen das mit Haftmittel versehene Blockstück ist eine Anformung des zwischen Brillenglas und Blockstück einzubringenden Haftmittels, ausgehend von einer tropfen- oder kugelförmigen Dosiermenge, notwendig. Diese Anlagekraft wird durch die an dem Brillenglas festgesetzte Positioniereinheit insgesamt übertragen, wobei eine gleichmäßige Dicke des Haftmittels gemäß dem Abstand a gewährleistet ist.
-
Für den Abstand a, mithin für die Haftmittelschicht kommen folgende Werte in Betracht: 0 bis 3 mm, 0,1 bis 2 mm, 0,1 bis 1,5 mm, 0,1 bis 1 mm, 0,3 bis 1 mm, 0,3 bis 0,7 mm, 0,4 bis 0,7 mm, 0,5 bis 0,7 mm, 0,6 mm.
-
Vorteilhaft kann es auch sein, wenn das Halteelement eine Saugglocke aufweist, die eine mit Unterdruck beaufschlagbare Innenseite aufweist. Die Saugglocke ist hierbei vorzugsweise elastisch ausgebildet, sodass sich diese beim Aufsetzen auf das Brillenglas der Brillenglasoberfläche nach sowohl lokal als auch der Neigung der Fläche insgesamt nach zumindest in einem Teilbereich anpassen kann. Diese Neigungsbewegung geht auch mit einer elastischen Verformung der Saugglocke einher. Dabei kann es vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass an dem Halteelement und/oder in der Innenseite der Saugglocke eine Beleuchtungseinheit ist. Mittels der Beleuchtungseinheit ließe sich ein Lichtmuster als Referenzmarkierung auf die zu blockende Linse abbilden, welche dem Anwender am Ausrichten der Linse relativ zum Halteelement dienlich wäre. Als Form dieser Lichtmuster kämen konzentrische Kreise und/oder Linien sowie Kreuze in Betracht, anhand derer sich das ggf. mit Brillenglasmarkierungen versehene Brillenglas ausrichten ließe.
-
Von besonderer Bedeutung kann für die vorliegende Erfindung sein, wenn das Ausrichtelement zwei oder drei in Richtung der Hubachse H1 wirkende Anlagestifte aufweist, die zirkumferenziell zur Hubachse H1 und/oder um die Saugglocke herum angeordnet sind und die gegen das Brillenglas in Richtung der Hubachse H1 auch anteilig anlegbar sind. Bei der Anwendung von drei Anlagestiften ist die Anlage des Anlageelements relativ zum Brillenglas bzw. der anzulegenden Brillenglasfläche vollständig bestimmt. Im Falle des festgesetzten Halteelements wäre somit eine weitere Verschwenkbewegung des Brillenglases relativ zum Anlageelement nicht mehr möglich. Im Falle der Anwendung von zwei Anlagestiften wäre zumindest die Schwenkbewegung des Anlageelements um die Kippachse K1 möglich. Somit bliebe ein Freiheitsgrad betreffend die Verschwenkung zwischen Anlageelement und Brillenglas übrig. Dieser ist aber durch die Rotationsachse R1 sperrbar.
-
Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung kann es von Vorteil sein, wenn das Ausrichtelement eine parallel zur Hubachse H1 verlaufende Translationsachse T1 aufweist, wobei eine Kupplung vorgesehen ist, mittels der das Ausrichtelement und das Halteelement koppelbar sind, wobei im gekoppelten Zustand die Bewegung des Ausrichtelements entlang der Hubachse H1 und die Bewegung des Halteelements entlang der Translationsachse T1 synchronisiert bzw. gekoppelt sind und im ungekoppelten Zustand die Translationsbewegung des Halteelements in Richtung der Translationsachse T1 unabhängig von der Hubbewegung des Ausrichtelements in Richtung der Hubachse H1 erfolgen kann. Aufgrund der Unabhängigkeit zwischen dem Halteelement und dem Ausrichtelement kann sowohl das Halteelement als auch das Ausrichtelement unabhängig voneinander gegen das aufzublockende Brillenglas zur Anlage gebracht werden. Letzteres vornehmlich in Richtung der Translationsachse T1, entlang derer beide Elemente bewegbar sind. Das Halteelement und das Ausrichtelement sind ausschließlich in Richtung der Translationsachse T1 relativ zueinander bewegbar. Nach dem jeweiligen Anlegen bzw. Ansaugen gegen das Brillenglas ist nach Kupplung der beiden Elemente über die Kupplung keine relative Bewegung zwischen beiden Elementen mehr möglich. Im gekoppelten Zustand wird also die Positioniereinrichtung insgesamt, d. h. das Ausrichtelement sowie das Halteelement synchron entlang der Hubachse H1 bewegt. Dabei handelt es sich zunächst um eine Hubbewegung mit dem an der Positioniereinrichtung befestigten Brillenglas, an welches sich nach dem Auftragen des Haftmittels dann eine Senkbewegung anschließt, mittels der das Brillenglas auf das Blockstück aufgesetzt wird.
-
Vorteilhaft kann es ferner sein, wenn die Hubachse H1 und/oder die Kupplung manuell bedienbar sind. Durch die manuelle Bedienbarkeit der Hubachse H1 ist insgesamt ein einfacher Aufbau gewährleistet. Lediglich die Hubachse H1 könnte mit einem automatischen Antrieb auszurüsten sein, um insgesamt noch eine einfache und vielfältig einsetzbare Aufblockvorrichtung zu haben.
-
Außerdem kann es vorteilhaft sein, wenn die Blockstückaufnahme zwei rechtwinklig zueinander und rechtwinklig zur Hubachse H1 ausgerichtete Kippachsen K1, K2 aufweist und um beide Kippachsen K1, K2 manuell frei schwenkbar und in einer gewünschten Position festsetzbar ist. Die Rechtwinkligkeit zueinander und relativ zur Hubachse H1 ist auch so zu verstehen, dass nur eine Richtungskomponente der jeweiligen Kippachsen K1, K2 rechtwinklig sein kann. Bei den Kippachsen K1, K2 handelt es sich um freie, inaktive Achsen, die keinerlei Antrieben oder Getrieben unterliegen. Dies gewährleistet einen sehr einfachen Aufbau trotz Anwendung dieser Kippachsen K1, K2. Dadurch, dass die Kippachsen K1, K2 rechtwinklig zueinander angeordnet sind, ist jede notwendige Ausgleichsbewegung des Brillenglases zwecks Ankopplung an das Halteelement möglich. Die beiden Kippachsen K1, K2 werden durch eine gleit- oder wälzkörpergelagerte Kalotte realisiert, deren Bewegung im Lagerbett mittels Anwendung von Unterdruck gesperrt werden kann. Eine solche Kalotte ist völlig frei innerhalb ihrer Lagerebene schwenkbar und weist demnach auch die beiden vorgenannten Kippachsen K1, K2 auf.
-
Ferner wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass
- a) das Brillenglas zunächst mit der Halteseite auf die Kopplungsseite des Blockstücks aufgelegt wird und relativ zu der Kopplungsseite des Blockstücks positioniert wird;
- b) die Positioniereinheit gegen das Brillenglas angefahren und somit zusammen mit der Blockstückaufnahme und dem Blockstück bezüglich der Kippbewegung um Kippachsen K1, K2 ausgerichtet wird;
- c) das Brillenglas in dieser relativen Position zum Blockstück durch die Positioniereinheit festgesetzt wird und in Bezug auf die Hubachse H1 eine Position P1 des Endanschlags E definiert wird;
- d) das Brillenglas mittels der Positioniereinheit in der festgesetzten relativen Position von der Kopplungsseite des Blockstücks abgehoben wird;
- e) Haftmittel auf die Kopplungsseite des Blockstücks und/oder die Halteseite des Brillenglases aufgetragen wird und
- f) ein Anschlagmittel verstellt wird, sodass die Position P2 des Endanschlags E der Positioniereinheit in Richtung der Hubachse H1 und damit ein vergrößerter Abstand a zwischen der Blockstückaufnahme und der Positioniereinheit in Richtung der Hubachse H1 erreicht wird;
- g) das Brillenglas mittels der Positioniereinheit an das Blockstück herangefahren und gegen das Haftmittel bis zum Erreichen des Endanschlags E mit der Position P2 angedrückt wird.
-
Durch das vorgelagerte Auflegen der Halteseite des Brillenglases auf die haftmittelfreie Kopplungsseite des Blockstücks kann die zum Aufblocken notwendige relative Lage zwischen dem Brillenglas und dem Blockstück auf einfache Art hergestellt werden. Das Blockstück weist dabei eine Negativfläche der Halteseite des Brillenglases auf, sodass diese beim Auflegen nahezu vollständig gegeneinander zur Anlage gebracht werden können, mithin eine vollständige Ausrichtung begründen. Mit dem Festsetzen der Blockstückaufnahme inklusive des darin aufgenommenen Blockstücks einerseits sowie dem Festsetzen des Brillenglases an der Positioniereinheit kann diese relative Lage zwischen Brillenglas und Blockstück fixiert werden, sodass das Brillenglas über besagte Positioniereinheit von dem Blockstück wieder abgehoben werden kann. Durch das Abheben wird das Einbringen von Haftmittel gewährleistet, welches vorzugsweise auf das Blockstück aufgegeben wird, aber auch alternativ oder ergänzend auf die Halteseite des Brillenglases aufgetragen werden kann. Durch anschließendes Wiederaufsetzen des Brillenglases auf das mit Haftmittel versehene Blockstück unter Anwendung eines veränderten Endanschlages E mit der Position P2 wird das Brillenglas mit einem etwas vergrößerten Abstand a zum Blockstück fixiert. Dies erfolgt in der zuvor erhaltenen und wie beschrieben festgesetzten relativen Lage zwischen Brillenglas und Blockstück, sodass ein erweiterter und somit einheitlicher Haftmittelfilm zwischen dem Brillenglas und dem Blockstück erreicht wird.
-
Zudem kann es von Vorteil sein, wenn Schritt a), b), d), e) und/oder g) manuell erfolgt. Somit ist die Aufblockvorrichtung insgesamt sehr einfach aufgebaut und gewährleistet dennoch das Blocken bzw. die Anwendung auf außergewöhnlichen Brillenglasformen.
-
Dabei kann es von Vorteil sein, wenn das Blockstück auf der Kopplungsseite mit Markierungen versehen ist und das Brillenglas Brillenglasmarkierungen aufweist, wobei zum Positionieren des Brillenglases die Markierungen und die Brillenglasmarkierungen relativ zueinander ausgerichtet werden. Die Ausrichtung der Brillenglasmarkierungen und der Markierungen der Kopplungsseite erfolgen vorzugsweise manuell.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt. Es zeigen:
-
1a–1c eine perspektivische Ansicht der Aufblockvorrichtung;
-
2a, 2b eine Schnittdarstellung in der Ansicht von vorne;
-
3a, 3b eine Schnittdarstellung in der Ansicht von der Seite;
-
4a–4c eine Schnittdarstellung gemäß 3a, 3b mit Alternativen;
-
5 eine Prinzipskizze betreffend die Ausrichtung der Markierungen;
-
6 eine Prinzipskizze betreffend die Ausrichtung aufgrund von Lichtmustern;
-
7 eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels.
-
Eine Aufblockvorrichtung 1 gemäß 1a, 1b weist einen C-förmigen Grundkörper bzw. Maschinenkörper 1.1 auf, an dessen unteren Seite eine Blockstückaufnahme 2 für ein Blockstück 9 für ein Brillenglas 8 vorgesehen ist, wobei die Blockstückaufnahme 2 um zwei Kippachsen K1, K2 schwenkbar angeordnet ist. Über die Rotationsachse K1, K2 kann die Blockstückaufnahme 2 relativ zu einem darauf anzuordnenden Brillenglas 8 ausgerichtet werden. Am oberen Ende ist ein Antrieb 3.9 für ein als Zug-Druckstab ausgebildetes Halteelement 3.1 mit einer am unteren Ende angeordneten Saugglocke 3.3 vorgesehen. Über den manuell bedienbaren Antrieb 3.9 lässt sich das Halteelement 3.1 mit der Saugglocke 3.3 in Richtung einer Hubachse H1 translatorisch nach oben und unten bewegen.
-
Parallel zu dieser Hubbewegung entlang der Hubachse H1 ist ein Schlitten 3.8a vorgesehen, der über eine korrespondierende Schiene 3.8b an dem Grundkörper 1.1 in Richtung einer parallelen Translationsachse T1 geführt ist. Der Schlitten 3.8a weist ein Ausrichtelement 3.2 auf, welches über drei Anlagestifte 3.2a–3.2c gegen das Brillenglas 8 bzw. eine Referenzseite 8.2 anlegbar ist. Das Ausrichtelement 3.2 ist über eine Kupplung 3.7 mit dem Halteelement 3.1 koppelbar, sodass diese als Positioniereinheit 3 zu bezeichnende Baugruppe gemeinsam über den Antrieb 3.9 translatorisch in Richtung der Hubachse H1 bzw. der Translationsachse T1 bewegbar ist.
-
Aufgrund der Kippachsen K1, K2 der Blockstückaufnahme 2 lässt sich diese mit dem Brillenglas 8, das mit einer Halteseite 8.1 auf dem Blockstück 9 bzw. einer Kopplungsseite 9.1 aufliegt, gemäß 1 beliebig verkippen. Somit lässt sich die Referenzseite 8.2 den drei Anlagestiften 3.2a–3.2c bzw. der Saugglocke 3.3 nach ausrichten.
-
In der so ausgerichteten relativen Lage zwischen Brillenglas 8 und Positioniereinheit 3 wird mittels Unterdruck die Saugglocke 3.3 an der Oberfläche befestigt bzw. festgesetzt. Gleichzeitig wird das Halteelement 3.1 über die Kupplung 3.7 mit dem Schlitten 3.8a gekoppelt und somit das Ausrichtelement 3.2 relativ zur Saugglocke 3.3 festgesetzt. Durch das Aufbringen von Unterdruck kommt es zu einer Anlagekraft des Brillenglases 8 gegen die Positioniereinheit 3 bzw. die Anlagestifte 3.2a–3.2c, sodass eine Verschiebung des Brillenglases 8 relativ zur Positioniereinheit 3, d. h. relativ zur Saugglocke 3.3 bzw. relativ zum Ausrichtelement 3.2 nicht mehr möglich ist. Hierzu bedürfte es einer translatorischen Verschiebebewegung der Saugglocke 3.3 bzw. des Ausrichtelements 3.2 auf der Oberfläche der Linse, was aufgrund der Haltekraft der Saugglocke 3.3 nicht möglich ist.
-
Der manuelle Antrieb 3.9 weist einen Bedienhebel 3.9a auf, über den das als Zahnstange 3.1 ausgebildete Halteelement in Richtung Hubachse H1 gemäß 3 auf einfache Weise bewegbar ist.
-
Bei gelöster Kupplung 3.7 kommt das Ausrichtelement 3.2 allein aufgrund der Schwerkraft, unterstützt durch die Masse des Schlittens 3.8a und der Kupplung 3.7 in Richtung der Translationsachse T1 gegen das Brillenglas 8 zur Anlage und gewährleistet bzw. unterstützt eine entsprechende Ausrichtung an die Anlagestifte 3.2a–3.2c. Bei geöffneter Kupplung 3.7 kann unabhängig von dieser Anlagebewegung in der Richtung der Translationsachse T1 das Halteelement 3.1 mit der Saugglocke 3.3 in Richtung der Hubachse H1 gegen das Brillenglas 8 zur Anlage gebracht werden. In dieser Position wird ein am oberen Ende der Zahnstange 3.1 geführter Anschlagring 3.1a über ein Kupplungselement 3.1b mit der Zahnstange 3.1 gekoppelt. Somit wird ein durch den Grundkörper 1.1 als Anschlagmittel gebildeter Endanschlag E mit einer Position P1 definiert.
-
Zum Anheben der Anlagestifte 3.2a–3.2c wird das Halteelement 3.1 mit der Saugglocke 3.3 so weit hochgefahren, dass die Saugglocke 3.3 gegen den Schlitten 3.8a zur Anlage kommt und diesen mit nach oben führt. In dieser oberen, um ein Maß ΔH nach oben gefahrenen Position des Halteelements 3.1 gemäß 2a ist eine Rastposition des Antriebs 3.9 vorgesehen, sodass ein Aktivieren des Antriebs 3.9 zum Herunterfahren notwendig ist.
-
Nach erfolgter Anlage mit vorausgegangener Ausrichtung des Brillenglases 8 auf dem Blockstück 9 werden die Kippachsen K1, K2 bzw. die Blockstückaufnahme 2 in einer Kalotte 2.1 gemäß 2b über einen Schalter 4.1 mittels Unterdruck gesperrt. Somit ist insgesamt die relative Lage zwischen dem Brillenglas 8 mit seiner Referenzseite 8.2 einerseits und dem auf der Blockstückaufnahme 2 aufliegenden Blockstück 9 andererseits mit Ausnahme der Hubbewegung entlang der Hubachse H1 festgesetzt. Durch Anheben des Brillenglases 8 kann Haftmittel 10 auf das Blockstück 9 aufgebracht werden. Die Blockstückaufnahme 2 ist in der Kalotte 2.1 frei verschwenkbar. Die beiden genannten rechtwinklig zueinander ausgerichteten Kippachsen K1, K2 sind nur theoretischer Natur, da sie eine freie Verschwenkbarkeit der Blockstückaufnahme 2 in der Kalotte 2.1 gewährleisten.
-
Zum Anlegen des Brillenglases 8 gegen die mit Haftmittel 10 versehene Kopplungsseite 9.1 des Blockstücks 9 gemäß 3b wird zwischen dem Anschlagring 3.1a und dem Grundkörper 1.1 ein Anschlagmittel 1.2 seitlich gemäß Pfeilrichtung eingeführt. Hierdurch wird ein Endanschlag E mit einer neuen Position P2 erreicht, sodass entsprechend einer Dicke a des Anschlagmittels 1.2 ein vordefinierter Abstand a zwischen dem Brillenglas 8 und dem Blockstück 9 gewährleistet ist. Somit wird das Brillenglas 8 mit besagtem Abstand a relativ zum Blockstück 9 positioniert, sodass das zwischen dem Brillenglas 8 und dem Blockstück 9 enthaltene Haftmittel 10 in entsprechender Dicke zwischen dem Brillenglas 8 und dem Blockstück 9 vorhanden bzw. ausgebreitet ist.
-
Zwecks Aufbringung des Unterdrucks auf eine Innenseite 3.4 der Saugglocke 3.3 ist eine Druckleitung 3a vorgesehen, die entsprechend mit Unterdruck beaufschlagbar ist. Gleiches gilt für die Kupplung 3.7 und das Kupplungselement 3.1a, die über eine Druckversorgung 3.7a, 3.1c verfügen. Die Saugglocke 3.3 und die Kupplungen 3.7, 3.1b werden zeitgleich mit Unterdruck beaufschlagt.
-
Nach Seitansicht 3a bzw. 1b sind das Ausrichtelement 3.2 und die Saugglocke 3.3 wie vorgehend beschrieben gegen das Brillenglas 8 angelegt und die Saugglocke 3.3 festgesetzt. Am oberen Ende der Zahnstange 3.1 ist der Anschlagring 3.1a vorgesehen, der gegen den Grundkörper 1.1, mithin den Endanschlag E in der Position P1 anliegt. Der Grundkörper 1.1 bildet das Anschlagmittel. Nach dem Anheben des Brillenglases 8 zwecks Zufuhr von Haftmittel auf das Blockstück 9 wird das Anschlagmittel 1.2 mit der Höhe a nach 3b bzw. 1c in Pfeilrichtung nach links verfahren, sodass nach anschließendem Wiederabsetzen des Brillenglases 8 zwecks Anlage gegen das Haftmittel der Anschlagring 3.1a gegen das Anschlagmittel 1.2 zur Anlage kommt. Das Anschlagmittel 1.2 bildet den neuen Endanschlag E in der Position P2, sodass das Brillenglas 8 nun mit einem Abstand a von etwa 0,5 mm bis 1,5 mm (hier größer dargestellt) oberhalb des Blockstücks 9 positioniert ist. Die Höhe des Anschlagmittels 1.2 kann dabei beliebig gewählt werden.
-
Die Aktivierung bzw. Bewegung des Anschlagmittels 1.2 erfolgt zeitverzögert, sodass der neue Endanschlag E erst vorliegt, wenn die Bedienperson die Positioniereinheit 3 zwecks Zufuhr von Haftmittel nach oben gefahren hat. Bei gleichzeitiger Aktivierung, also zusammen mit der Kupplung 3.7 und der Saugglocke 3.3, läge ggf. das Anschlagmittel 1.2 mit Vorspannung seitlich gegen den Anschlagring 3.1a an, was grundsätzlich auch möglich wäre.
-
Das Anschlagmittel 1.2 kann auch nach 4a als Anschlagplatte mit verschiedenen Anschlagflächen f1, f2, f3 ausgebildet sein. In 4a ist der Endanschlag E in einer weiteren Position P3 dargestellt. Alternativ ist auch ein keilförmiges Anschlagteil gemäß 4c möglich, wobei in diesem Fall die seitliche Positionierung wesentlich genauer vorgenommen werden muss.
-
Das Anschlagmittel 1.2 kann auch gemäß 4b als Anschlagmutter ausgebildet sein, die über ein Gewinde 1.2b relativ zum Anschlagring 3.1a stufenlos in Richtung der Hubachse H1 verstellbar ist.
-
Gemäß Darstellung 2b, 2a weist die Blockstückaufnahme 2 ein als Kalotte ausgebildetes Lager 2.1 auf, über welches diese in die gewünschte Lage bringbar ist. Durch Beaufschlagung des Lagers 2.1 mit Unterdruck wird die Blockstückaufnahme 2 im Lager 2.1 festgesetzt.
-
Gemäß Detaildarstellung 2a, 2b ist innerhalb der Saugglocke 3.3 eine Beleuchtungseinheit 3.6 vorgesehen. Über die Beleuchtungseinheit 3.6 kann zwecks Orientierung bzw. Ausrichtung des Brillenglases 8 relativ zur Positioniereinheit 3 bzw. Saugglocke 3.3 ein Lichtmuster 3.6a, 3.6b gemäß Ausführungsform 6 erzeugt werden, das als Positionierhilfe eine Positionierung des Brillenglases 8 erleichtert.
-
Nach 6 können solche Lichtmuster als zentrischer Mittelpunkt-Kreis 3.6a oder als konzentrischer Umfangskreis 3.6b ausgebildet sein. Diese zeigen auf dem Brillenglas 8 bzw. auf dessen Referenzseite 8.2 die Lage der Saugglocke 3.3 bzw. die gewünschte Lage des Brillenglases 8 an, sodass das Brillenglas 8 entsprechend ausgerichtet werden kann.
-
Nach 5 weist das Brillenglas 8 sichtbare Brillenglasmarkierungen 8.3 auf, während das Blockstück 9 entsprechende Markierungen 9.2 aufweist, die durch den Anwender optisch in Übereinstimmung bringbar sind. Dies kann ohne optische Hilfen oder auch auf Grundlage des durch eine Kamera 3.5 erhaltenen Bildes, wie nachstehend erläutert, erreicht werden. Letzteres wesentlich genauer, da über die Kamera 3.5 ein zentrischer Blick auf die benannten Markierungen 8.3, 9.2 möglich ist.
-
Gemäß 1a bis 2a ist eine Kamera 3.5 vorgesehen, die über eine Schwenkachse 3.5a, ausgehend von einer seitlichen, vertikal ausgerichteten Position nach 1b, 2b, in eine etwa waagerechte Position nach 1a, 2a bringbar ist. In dieser waagerechten Position ist ein Objektiv 3.5b der Kamera 3.5 konzentrisch zur Hubachse H1 bzw. einer Mittelachse M ausgerichtet. In dieser Position befindet sich das Objektiv 3.5b konzentrisch zum Brillenglas 8, sodass die Markierung 8.3 gemäß 5 und/oder 6 in zentrischer Blickrichtung erfassbar ist. Das Kamerabild wird über einen nicht dargestellten Monitor dem Anwender dargestellt, sodass dieser das Brillenglas 8 wie gewünscht zum Blockstück 9 ausrichten kann.
-
Zur Bedienung der Kamera 3.5 weist diese ein Griffteil 3.5c auf, mittels dessen die Kamera 3.5 in besagte waagerechte Position bringbar ist. Beim Loslassen der Kamera 3.5 verschwenkt diese aufgrund eines außermittig zur Schwenkachse 3.5a angeordneten Schwerpunktes S von alleine in die vertikale seitliche Position nach 2b. In dieser Position ist eine Verstellung der Positioniereinheit 3 bzw. der Saugglocke 3.3 möglich.
-
Die vorgenannten Ausrichthilfen 3.6a, 3.6b, 8.3, 9.2 können selbstverständlich in jedweder Kombination angewandt werden. Die Kamera 3.5 ist so gesehen nicht unbedingt notwendig, Gleiches gilt für die Lichtmuster 3.6a, 3.6b. Allein ausreichend wären z. B. die beiden Markierungen 8.3, 9.2, die zueinander auszurichten sind. Alternativ wäre jedoch auch die alleinige Anwendung der Lichtmuster nach 6 ausreichend, wenn es alleine auf die zentrische Platzierung des Brillenglases 8 ankommt.
-
Nach Ausführungsform 7 ist alternativ die Positioniereinheit 3 ohne Kupplung 3.7 und Ausrichtelement 3.2 vorgesehen. Die Blockstückaufnahme 2 bzw. das mittelbar darin aufliegende Brillenglas 8 wird individuell nur der Lage der Saugglocke 3.3 nach ausgerichtet, sodass diese dann nach Beaufschlagung mit Unterdruck an dem Brillenglas 8 festgesetzt wird. Beim Festsetzen kann eventuell ein Nachführen der Positioniereinheit 3 aufgrund der sich verengenden Saugglocke 3.3 notwendig sein. Nach Festsetzen der beiden Kippachsen K1, K2 über den Schalter 4.1 verbleibt somit wie nach Ausführungsform gemäß 1 lediglich eine freie Hubbewegung in Richtung der Hubachse H1, welche die Aufbringung von Haftmittel 10 zwischen Brillenglas 8 und Blockstück 9 gewährleistet.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Aufblockvorrichtung
- 1.1
- Grundkörper, Maschinenkörper
- 1.2
- Anschlagmittel, Anschlagmutter
- 1.2b
- Gewinde
- 2
- Blockstückaufnahme
- 2.1
- Lager, Kalotte
- 3
- Positioniereinheit
- 3a
- Druckleitung
- 3.1
- Halteelement, Zahnstange
- 3.1a
- Anschlagring
- 3.1b
- Kupplungselement, Kupplung
- 3.1c
- Druckversorgung
- 3.2
- Ausrichtelement
- 3.2a
- Anlagestift
- 3.2b
- Anlagestift
- 3.2c
- Anlagestift
- 3.3
- Saugglocke
- 3.4
- Innenseite
- 3.5
- Bildaufnahmeeinheit, Kamera
- 3.5a
- Schwenkachse
- 3.5b
- Objektiv
- 3.5c
- Griffteil
- 3.6
- Beleuchtungseinheit
- 3.6a
- Lichtmuster auf 8.2, zentrischer Mittelpunkt-Kreis, Ausrichthilfe
- 3.6b
- Lichtmuster auf 8.2, konzentrischer Umfangskreis, Ausrichthilfe
- 3.7
- Kupplung
- 3.7a
- Druckversorgung
- 3.8a
- Schlitten
- 3.8b
- Schiene
- 3.9
- Antrieb, Zahnrad
- 3.9a
- Hebel, Bedienhebel
- 4.1
- Schalter
- 8
- Brillenglas
- 8.1
- Halteseite
- 8.2
- Referenzseite von 8
- 8.3
- Brillenglasmarkierung, Ausrichthilfe
- 9
- Blockstück
- 9.1
- Kopplungsseite
- 9.2
- Markierung, Ausrichthilfe
- 10
- Haftmittel, Kunststoff-Haftmittel
- a
- Abstand, Höhe, Dicke
- E
- Endanschlag
- f1
- Anschlagfläche
- f2
- Anschlagfläche
- f3
- Anschlagfläche
- ΔH
- Maß
- H1
- Hubachse, Bewegungsachse
- K1
- Kippachse, Rotationsachse
- K2
- Kippachse, Rotationsachse
- M
- Mittelachse
- P1
- Position von E
- P2
- Position von E
- P3
- Position von E
- S
- Schwerpunkt
- T1
- Translationsachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008023093 A1 [0003]