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Die Erfindung betrifft eine Halterung für einen Bildschirm mit Touchscreen-Funktionalität, bei der der Bildschirm auf einer vorgesehenen Abstellfläche mittels der Halterung in einer ersten Stellung als Anzeigegerät und in einer zweiten Stellung als Touchscreen aufgestellt werden kann.
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Touchscreens beziehungsweise Berührungsbildschirme werden immer beliebter als Schnittstelle zwischen einem Benutzer und einem Computer. Das Betriebssystem Windows 8 verwendet den Touchscreen als primäre Benutzerschnittstelle.
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Trotzdem ist für viele Büro-Anwendungen, wie zum Beispiel das Schreiben von Text, die bekannte Tastatur/Maus-Benutzerschnittstelle noch immer die bessere Alternative. In diesem Modus wird der Bildschirm als Anzeigegerät verwendet und in einer nahezu vertikalen Stellung, die leicht weg von dem Benutzer gekippt ist, aufgestellt.
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Wenn der Bildschirm im Touchscreenmodus verwendet wird, ist die klassische Bildschirmstellung für ein Eingabe- und Anzeigegerät weder bequem noch ergonomisch. Die bessere Stellung für den Touchscreenmodus ist, wenn der Bildschirm nahezu horizontal auf einer Abstellfläche, wie einem Tisch liegt und leicht in Richtung des Benutzers geneigt ist.
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Aufgrund des Gewichts und der Größe kann ein Bildschirm mit Touchscreenfähigkeit nicht bequem in der Hand gehalten werden, wie ein Tablet-PC.
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Aus der
DE 20 2011 102 783 U1 ist eine Halte-Einrichtung für einen Tablet-PC bekannt, die ein längliches Basisteil mit einer offenen Halterinne für den Tablet-PC und zwei Zapfenelemente aufweist. Die Zapfenelemente sind schwenkbar am Basisteil montiert und durch ein Verbindungsstabelement miteinander verbunden.
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Aus der
DE 92 05 297 U1 ist ein Schrägsteller für Taschenrechner bekannt, der zwei Stützen und einen Aufnahmerahmen aufweist. Der Taschenrechner wird im Rahmen aufgenommen, und die zwei Stützen sind schwenkbar an dem Rahmen montiert.
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Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Halterung für einen Bildschirm mit Touchscreen-Funktionalität anzugeben, welche die Verwendung des Bildschirms als Anzeigegerät sowie als Touchscreen in einer angenehmen und ergonomischen Weise ermöglicht und gleichzeitig einen leichten Wechsel zwischen den beiden Anwendungsmodi erlaubt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung zeichnet sich durch eine Halterung für einen Bildschirm mit Touchscreen-Funktionalität aus, welche zwei Seitenelemente aufweist, die auf jeder Seite am Bildschirms montiert sind, wobei der Bildschirm auf einer vorgesehenen Abstellfläche mittels der Seitenelemente in einer ersten Stellung als Anzeigegerät und in einer zweiten Stellung als Touchscreen aufgestellt werden kann, wobei die Seitenelemente so schwenkbar am Bildschirm montiert sind, dass der Bildschirm über die Seitenelemente von der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt werden kann und umgekehrt.
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Der Bildschirm und die Seitenelemente werden auf einer vorgesehenen Abstellfläche, wie einem Tisch, zwischen den ersten und zweiten Stellungen bewegt. Dies hat den Vorteil, dass der Benutzer am Tisch sitzen bleiben kann, weil die erste sowie die zweite Stellung ergonomisch passend zu seiner Sitzstellung (oder auch Stehstellung) am Tisch ist. Das heißt, ein Benutzer, der vor einem Bildschirm in der ersten Stellung sitzt, muss dann nach dem Stellungswechsel des Bildschirms nicht aufstehen, weil die Anzeigefläche immer noch gut für ihn sichtbar ist. Dies gilt auch umgekehrt.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Halterung muss der Benutzer sich nicht in eine andere Position begeben.
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Beim Wechsel von der ersten Stellung in die zweite Stellung kann der Bildschirm in Richtung des Benutzers bewegt werden, so dass sich die Entfernung zwischen dem Benutzer und Bildschirm verringert. Dies trägt wesentlich zu einer ergonomischen Arbeitshaltung bei.
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Zusätzlich kann beim Wechsel von der ersten Stellung in die zweite Stellung die Tastatur, die im Touchscreen-Modus nicht mehr gebraucht wird, unter dem Bildschirm verstaut werden. Das heißt, der Bildschirm wird über der Tastatur bewegt. Somit kann die Tastatur die Verwendung des Touchscreens nicht behindern und ungewollte Tastatureingaben werden auch vermieden.
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Um den Wechsel zwischen der ersten und zweiten Stellung weiter zu erleichtern, weist die Halterung in einer bevorzugten Ausführungsform ein Gewichtsentlastungselement auf, das am Bildschirm im Drehpunkt montiert ist. Dieses Gewichtsentlastungselement ermöglicht den Wechsel von der nahezu waagrechten zweiten Stellung in der nahezu senkrechten ersten Stellung ohne oder mit weniger Kraftanstrengung.
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Die Seitenelemente sind günstigerweise mit einem Verbindungselement untereinander verbunden, damit sie sich gleichzeitig und synchron bewegen können. Das Verbindungselement ist bevorzugt als Stange ausgebildet.
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Das Verbindungselement kann auch als Ablagefläche beziehungsweise Anschlag für den Bildschirm in der zweiten Stellung dienen. Hierzu kann die Rückseite des Bildschirms mit einem oder mehreren Anschlagelementen entsprechend ausgerüstet werden.
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In der zweiten Stellung liegt der Bildschirm stabil auf der Abstellfläche auf. Deshalb federt er nicht bei Berührung des Bildschirms und beginnt auch nicht zu schwingen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Halterung sind die Seitenelemente jeweils als Platte ausgebildet, deren Außenkonturen jeweils zwei gerade Abschnitte und einen dritten Abschnitt aufweisen, der bevorzugt abgerundet ist. Durch den abgerundeten dritten Abschnitt der Seitenelemente kann der Bildschirm von der ersten Stellung in die zweite Stellung abrollen. Gleichzeitig wird der Bildschirm von einer im Wesentlichen vertikalen Stellung in eine im Wesentlichen horizontale Stellung geschwenkt. Umgekehrt funktioniert es genauso. Das Abrollen zwischen den zwei Stellungen erlaubt einen leichten und glatten Wechsel zwischen den Anwendungsmodi. Der Wechsel kann sogar mit einer Hand getätigt werden.
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Beim Wechsel zwischen den zwei Stellungen wird der Bildschirm um eine vorgestellte Achse gedreht, die von einem Ende des Bildschirms zum anderen verläuft und ungefähr parallel zur vorgesehenen Abstellfläche verläuft. Gleichzeitig werden die Seitenelemente entlang des abgerundeten Abschnitts um eine zweite vorgestellte Achse gerollt. Beide vorgestellte Achsen bewegen sich mit der Halterung.
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Um einen individuell einstellbaren Winkel in der ersten und/oder zweiten Stellung zu ermöglichen, kann die Halterung einen Verstellmechanismus aufweisen. Wie beim Gewichtsentlastungselement kann der Verstellmechanismus im Drehpunkt am Bildschirm bei der Montage der Seitenelemente eingebaut werden. Der Verstellmechanismus kann stufenweise oder stufenlos vom Benutzer eingestellt werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind nachfolgend anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1A eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Halterung mit einem Bildschirm in der ersten Stellung als Anzeigegerät von der Vorderseite,
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1B eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Halterung mit einem Bildschirm in der ersten Stellung als Anzeigegerät von der Rückseite,
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2A eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Halterung mit einem Bildschirm in der zweiten Stellung als Touchscreen aufgestellt von der Vorderseite und
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2B eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Halterung mit einem Bildschirm in der zweiten Stellung als Touchscreen aufgestellt von der Rückseite.
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1A zeigt einen Bildschirm 1, der mittels einer erfindungsgemäßen Halterung 2 auf einer flachen horizontalen Abstellfläche 3, wie eine Tischplatte 3, als Anzeigegerät aufgestellt ist. Der Bildschirm 1 steht so in einer ersten Stellung. Die Vorderseite 1a des Bildschirms 1 steht im Wesentlichen vertikal mit einer leichten Neigung in der vom Benutzer abgewandten Richtung. Der Bildschirm 1 ist in der ersten Stellung von der Halterung 2 frei getragen und liegt nicht auf der Abstellfläche 3 auf. Alternativ kann die Halterung 2 so gestaltet werden, dass die Unterkante des Bildschirms 1 auf der Abstellfläche 3 aufliegt.
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Die Halterung 2 weist zwei Seitenelemente 4 auf, die jeweils seitlich und schwenkbar an den beiden Seiten des Bildschirms 1 montiert sind. Die Seitenelemente 4 können um einen Drehpunkt 5 auf jeder Seite relativ zum Bildschirm 1 schwenken. Die Halterung 2 ist im Wesentlichen symmetrisch ausgebildet. Die Seitenelemente 2 sind hier mittels zwei Bolzen, die durch eine Öffnung in jedem Seitenelement 2 durchgeführt sind, in einer entsprechenden Ausnehmung an der Seite des Bildschirms 1 hineingesteckt und befestigt.
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Die Seitenelemente 4 sind jeweils als Platte ausgebildet. Die Außenkontur jedes Seitenelements 4 weist einen ersten Abschnitt 4a, einen zweiten Abschnitt 4b und einen dritten Abschnitt 4c auf. Die ersten und zweiten Abschnitte 4a, 4b sind hier gerade und der dritte Abschnitt 4c ist abgerundet ausgebildet.
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In der ersten Stellung (als Anzeigegerät) dient der zweite Abschnitt 4b der Seitenelemente 4 als Auflagefläche auf der Tischplatte 3 (siehe 1A). Der erste Abschnitt 4a ist so gestaltet, dass er in der zweiten Stellung mit der Touchscreen-Fläche 1a des Bildschirms 1 im Wesentlichen bündig abschließt (siehe 2A). Das heißt, dass die Seitenelemente 4 im Touchscreen-Modus nicht nach oben über die Touchscreen-Fläche 1a überstehen und somit den Benutzer in diesem Modus nicht verhindern.
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Der abgerundete dritte Abschnitt 4c kann kreisförmig oder anderweitig gekrümmt sein. Über den dritten Abschnitt 4c wird der Bildschirm 1 von der ersten Stellung in die zweite Stellung und umgekehrt bewegt. Damit der Wechsel zwischen den Stellungen einfach gestaltet werden kann, ist eine runde Kontur für den dritten Abschnitt 4c vorteilhaft. Somit wird die Halterung 2 entlang dem dritten Abschnitt 4c gerollt und gleichzeitig der Bildschirm 1 um den Drehpunkt 5 geschwenkt, sodass sich die untere Kante des Bildschirms 1 in Richtung des Benutzers bewegt.
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Der dritte Abschnitt 4c der Seitenelemente 4 kann auch durch zwei oder mehrere gerade Unterabschnitte ersetzt werden, die wie eine oder mehrere Stufen funktionieren. Dies bedeutet, dass der Übergang zwischen den zwei Stellungen stufenweise erfolgt. Die geraden Unterabschnitte eines solchen dritten Abschnitts 4c können so gestaltet werden, dass in der zweiten Stellung (siehe 2A, 2B) ein gerader Unterabschnitt flächig auf die Abstellfläche 3 liegen kann. Dies entspricht größerer Stabilität in der zweiten Stellung.
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Alternativ kann der dritte Abschnitt 4c so ausgebildet sein, dass er runde und gerade Unterabschnitte umfasst.
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Ein Verbindungselement 6 fixiert die zwei Seitenelemente 4 relativ zueinander, damit sie sich gleichzeitig bewegen können. Das Verbindungselement 6 ist hier als Stange 6 mit einem Absatz und einem Gewinde an jedem Ende ausgebildet. Die Stange 6 ist mittels Muttern an den Seitenelementen 4 befestigt.
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Das Verbindungselement 6 kann alternativ als Spritzgussteil ausgebildet sein, das durch wieder auflösbare Schnapp-Verschlüsse oder sonstige Verschlüsse die zwei Seitenelementen 4 verbindet.
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Auf der Rückseite 1b des Bildschirms 1 sind zwei Anschlagelemente 8 montiert. Diese Anschlagelemente 8 dienen in der zweiten Stellung als Auflage für den Bildschirm 1 auf dem Verbindungselement 6 (siehe 2B). In der zweiten Stellung ist der Bildschirm 1 im Wesentlichen horizontal mit einer leichten Neigung zum Benutzer hin gehalten. Der abgerundete dritte Abschnitt 4c liegt in der zweiten Stellung auf der Abstellfläche 3. Der Bildschirm 1 liegt in der zweiten Stellung mit einer Kante auf der Abstellfläche 3.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bildschirm
- 1a
- Vorderseite des Bildschirms
- 1b
- Rückseite des Bildschirms
- 2
- Halterung
- 3
- Abstellfläche/Tischplatte
- 4
- Seitenelement
- 4a
- erster Abschnitt des Seitenelements
- 4b
- zweiter Abschnitt des Seitenelements
- 4c
- dritter Abschnitt des Seitenelements
- 5
- Drehpunkt
- 6
- Verbindungselement
- 7
- Mutter
- 8
- Anschlagelement