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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur Fixierung mindestens eines Bauteils oder mindestens eines plattenförmigen Elementes an einer Aussparung mindestens eines Aufnahmeelementes, mit zwei um eine Drehachse verschwenkbar aneinander gelagerten Halteteilen, die jeweils eine Aufnahme zum Einfügen einer Kante des mindestens einen Aufnahmeelementes aufweisen und in der montierten Position die Kante der Aufnahme des mindestens einen Aufnahmeelementes hintergreifen.
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Die
EP 526 782 offenbart eine Befestigungsvorrichtung mit zwei verschwenkbar zueinander gelagerten Spreizfingern, die in ein Befestigungsloch eingesteckt werden können und dann relativ zueinander verschwenkt werden, damit die Spreizfinger eine Trägerplatte hintergreifen. An einem Vorsprung kann dadurch ein Flachkörper an der Trägerplatte fixiert werden, wobei die Vorsprünge in der montierten Position aneinander gehalten sind. Die aus Kunststoff bestehende Befestigungseinrichtung eignet sich zum Befestigen leichter flacher Gegenstände an der Trägerplatte, allerdings können Kräfte in einer Ebene des flachen Elementes nur schlecht aufgenommen werden, denn im Bereich des Loches ist die Befestigungseinrichtung mit Spiel gehalten. Bei einer Belastung in einer Richtung der Ebene der Trägerplatte kann der Gegenstand daher bewegt werden.
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Zur Festlegung von Auszugsführungen an einem Möbelkorpus oder einem Werkstattwagen ist es zudem aus der
EP 1 592 323 bekannt, an einer Führungsschiene Haken vorzugsehen, die in entsprechende Öffnungen an Schienen oder Seitenwandelementen eingreifen. Auch bei einer solchen Befestigung wird die Führungsschiene mit Spiel befestigt, was zu störenden Klappergeräuschen führen kann. Zudem wird für jede Auszugsführung eine linke und eine rechte Ausführung benötigt, was die Herstellungs- und Lagerkosten erhöht.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befestigungsvorrichtung zu schaffen, die auf einfache Weise eine positionsgenaue Fixierung des mindestens einen Bauteils oder des mindestens eines plattenförmigen Elementes an einer Aussparung mindestens eines Aufnahmeelementes ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird mit einer Befestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß werden die Halteteile bei der Montage verschwenkt und dann an der Aussparung kraft- und/oder formschlüssig festgelegt, also zwischen zwei gegenüberliegenden Kanten der Aussparung kraft- und/oder formschlüssig fixiert. Dadurch ist die Befestigungsvorrichtung zumindest in eine Richtung in einer Ebene des Aufnahmeelementes spielfrei gehalten und kann in diese Richtung belastet werden, ohne dass es zu einer Verschiebung des mindestens einen Bauteils oder des mindestens einen plattenförmigen Elementes kommt. Gerade bei der Festlegung von Auszugsführungen können dadurch in Längsrichtung der Auszugsführung Kräfte aufgenommen werden, ohne dass es zu störenden Klappergeräuschen kommt.
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Vorzugsweise ist das mindestens eine Bauteil oder das mindestens eine plattenförmige Element an der Drehachse der Halteteile fixiert. Dadurch kann die Befestigungsvorrichtung stabil an der Drehachse gehalten werden, die durch die verspannten Halteteile an der Aussparung positioniert ist. Dies ermöglicht eine vergleichsweise stabile Befestigung an dem Aufnahmeelement und zudem kann die Befestigungsvorrichtung aus nur wenigen Bauteilen hergestellt werden, vorzugsweise lediglich aus den beiden verschwenkbar gelagerten Halteteilen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind an den Halteteilen Anschläge ausgebildet, die den Schwenkbereich der Halteteile relativ zueinander begrenzen. Der Schwenkbereich kann einen Winkel zwischen 50° u nd 150°, insbesondere 60° bis 120°, umfassen, um die Halteteile von einer vormontierten Position in eine Montageposition zu verschwenken.
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Für eine stabile Befestigung der Halteteile sind die Aufnahmen nutförmig ausgebildet. Dann sind die Halteteile in der montierten Position gegen ein Herausziehen oder Eindrücken in die Aussparung gesichert.
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Beispielsweise weist ein erstes Halteteil eine zapfenförmige Drehachse auf, die in eine hülsenförmige Aufnahme an dem zweiten Halteteil eingesteckt ist. Dadurch lassen sich die beiden Halteteile auf einfache Weise montieren. Die Halteteile können dabei einen Endabschnitt mit der Aufnahme zum Einfügen der Kante des Aufnahmeelementes sowie einen Mittelabschnitt aufweisen, an dem die Drehachse angeordnet ist, wobei der Mittelabschnitt in Richtung der Drehachse kürzer ausgebildet ist als der Endabschnitt. Beide Halteteile sind insofern winkelförmig oder stufenförmig ausgebildet, um an dem Mittelabschnitt aneinander fixiert zu werden.
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Die Fixierung kann dabei vorteilhaft durch Überdrücken der Drehachse der Halteteile nach Art eines doppelten Kniehebels über den Totpunkt hinaus sichergestellt werden. Dadurch befinden sich im montierten Zustand die Drehachse, und somit die Mittelabschnitte der Halteteile, auf der anderen Seite des Aufnahmeelementes als das mindestens eine Bauteil oder das mindestens eine plattenförmige Element. Dadurch ist eine sichere und spielfreie Fixierung gewährleistet. Ein Festsitz der Befestigungsvorrichtung ist durch das Überschreiten des Totpunktes gewährleistet, wobei die Halteteile an dem Aufnahmeelement verrasten.
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Um ein ungewolltes Verschwenken der Halteteile relativ zueinander zu verhindern, kann als zusätzliche Sicherung ein Rastmechanismus vorhanden sein. Der Rastmechanismus weist vorzugsweise einen federnden Ausleger auf, der in der montierten Position hinter einer Stufe verrastet. Dabei kann der Rastmechanismus wahlweise lösbar oder nur durch den Einsatz von Hilfsmitteln lösbar ausgebildet sein, wenn ein Abnehmen des Bauteils nicht mehr gewünscht wird. In einer weiteren Ausgestaltung ist der Rastmechanismus nicht zerstörungsfrei lösbar ausgebildet.
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Beispielsweise weist ein Halteteil an gegenüberliegenden Seiten hervorstehende zapfenförmige Achsen auf, an denen das mindestens eine Bauteil oder das mindestens eine plattenförmige Element fixiert ist. Dadurch lässt sich die Befestigungsvorrichtung auf einfache Weise montieren, insbesondere wenn die Drehachse in axiale Richtung elastisch ausgebildet ist. Dann kann eine werkzeugfreie Montage erfolgen, wobei die Elastizität durch den elastischen Werkstoff oder durch Aussparungen oder Nuten erhalten werden kann, die der Drehachse die notwendige Elastizität geben.
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Das Halteteil kann beispielsweise aus Kunststoff, Zink-Druckguss, Stahl mit elastischen Eigenschaften, wie Federstahl, oder ähnlichem hergestellt sein. Eine Kombination von unterschiedlichen Materialien ist auch möglich.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung weist das mindestens eine Bauteil mindestens oder das mindestens eine plattenförmige Element zwei hervorstehende Laschen auf, an denen die Drehachse der Halteteile eingesteckt ist. Dabei kann die Befestigungsvorrichtung besonders platzsparend angeordnet werden, wenn in der montierten Position die Drehachse und das mindestens eine Bauteil oder das mindestens eine plattenförmige Element auf gegenüberliegenden Seiten des Aufnahmeelementes angeordnet sind.
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Die Laschen können auch als separate Bauteile ausgebildet und durch Kraft-, Form- oder Stoffschluss mit dem Bauteil oder dem plattenförmigen Element verbunden sein.
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Beispielsweise ist das mindestens eine Bauteil als Beschlag, insbesondere als Führungsschiene einer Auszugsführung, als Befestigungswinkel einer Auszugsführung, als Schubkasten, als elektrische Ausstoßvorrichtung, als Schiebetürbeschlag, oder als Scharnier ausgebildet. Solche Befestigungsvorrichtungen für Bauteile können insbesondere bei Möbeln, beispielsweise Büro-, Küchen-, Labormöbeln, in Krankenhaus- und Praxisausstattungen, bei Werkstattwagen, im Boots- und Schiffsbau, in Wohnwagen und Wohnmobilen, im Flugzeugbau, in Haushaltsgeräten oder in Fahrzeugen eingesetzt werden.
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Das mindestens eine Bauteil kann auch als plattenförmiges Element, beispielsweise als Platte, Metallblech, Wandelement, Bauelemente, extrudiertes Profil, Leichtbauelement zum Fassadenbau, zum Hallenbau, zum Innenausbau, im Boots- und Schiffsbau, in Wohnwagen und Wohnmobilen, im Flugzeugbau, in Haushaltsgeräten, im Maschinenbau, in Fahrzeugen oder in der Landwirtschaft verwendet werden. Bei der Verbindung von zwei oder mehr plattenförmigen Elementen können diese aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein. Beispielsweise könnte ein Dämmmaterial erfindungsgemäß befestigt werden. Das gleiche gilt für die Verwendung von zwei oder mehreren Aufnahmeelementen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht von einem Bauteil als plattenförmiges Element und einem Aufnahmeelement mit einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung;
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2 eine perspektivische Ansicht der Befestigungsvorrichtung an einem plattenförmigen Element;
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3A und 3B zwei Ansichten des plattenförmigen Elementes der 2 bei der Montage an einem Aufnahmeelement;
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4A und 4B zwei Ansichten des plattenförmigen Elementes der 2 bei der Montage an einem Aufnahmeelement;
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5A bis 5D mehrere Ansichten des plattenförmigen Elementes der 2 bei der Montage an einem Aufnahmeelement;
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6A bis 6C mehrere Ansichten bei der Montage einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung mit einem plattenförmigen Element und einem Aufnahmeelement an einem zweiten Aufnahmeelement;
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7 eine perspektivische Ansicht eines Möbels mit einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung;
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8 eine perspektivische Ansicht der Befestigungsvorrichtung an einer Führungsschiene;
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9A und 9B zwei Ansichten der Führungsschiene der 8 bei der Montage an einem Aufnahmeelement;
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10A und 10B zwei Ansichten der Führungsschiene der 8 bei der Montage an einem Aufnahmeelement;
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11A bis 11E mehrere Ansichten bei der Montage der Befestigungsvorrichtung an der Führungsschiene der 8, und
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12A bis 17 mehrere Ansichten der beiden Halteelemente der Befestigungsvorrichtung in unterschiedlichen Positionen.
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In dem ersten Ausführungsbeispiel sind ein als plattenförmiges Element 1 ausgebildetes Bauteil und ein Aufnahmeelement 2 dargestellt, die durch eine Befestigungsvorrichtung 10 spielfrei miteinander verbunden sind. In diesem Beispiel ist nur eine Befestigungsvorrichtung 10 dargestellt. Es ist auch möglich, das plattenförmige Element 1 durch zwei oder mehrere Befestigungsvorrichtungen 10 an dem Aufnahmeelement 2 festzulegen. An dem Aufnahmeelement 2 ist eine Aussparung 5 zur Fixierung des plattenförmiges Elementes 1 vorgesehen. Auch hier sind analog zur Befestigungsvorrichtung 10 mehrere Aussparungen 5 möglich.
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Für die Montage des plattenförmigen Elementes 1 ist eine Befestigungsvorrichtung 10 vorgesehen, wie sie in 2 gezeigt ist. Die Befestigungsvorrichtung 10 umfasst zwei Halteteile 11 und 12, die um eine Drehachse 13 drehbar gelagert sind. Die Drehachse 13 ist integral mit dem Halteteil 11 ausgebildet, so dass die Befestigungsvorrichtung 10 nur aus zwei Bauteilen hergestellt ist. Die Drehachse 13 ist dabei an einer umgebogenen Lasche 14 gehalten, an der eine Öffnung zum Einfügen der Drehachse 13 ausgebildet ist. Die Lasche 14 steht an der Befestigungsseite, der dem Aufnahmeelement abgewandten Seite des plattenförmigen Elementes 1 hervor. Wie in 3A gezeigt ist, wird das plattenförmige Element 1 mit der Befestigungsvorrichtung 10 benachbart zu einer rechteckigen Aussparung 5 an dem Aufnahmeelement 2 positioniert. Die Halteteile 11 und 12 befinden sich in einer winkligen Anordnung zueinander, die ein Einführen in die Aussparungen 5 zumindest teilweise ermöglicht. Die Halteteile 11 und 12 weisen dabei auf der Befestigungsseite des plattenförmigen Elementes 1 nach oben bzw. unten hervorstehende Vorsprünge 27 und 28 auf, die einen Anschlag ausbilden und gegen die Rückseite der biegbaren Lasche 14 schwenkbar sind. Wie in 3B gezeigt ist, werden die Halteteile 11 und 12 in der montierten Position relativ zueinander verschwenkt, um das plattenförmige Element 1 an dem Aufnahmeelement 2 zu fixieren.
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In den 4A und 4B ist die Montage der Befestigungsvorrichtung 10 von der Befestigungsvorrichtung 10 abgewandten Seite, in dieser Darstellung der nach außen gewandten Seite des Aufnahmeelementes gezeigt. Zunächst werden die dem Bauteil bzw. plattenförmigen Element 1 zugewandten, in dieser Darstellung die äußeren Wände 17 und 18 der Halteteile 11 und 12 durch die Aussparung 5 hindurchgesteckt. Anschließend werden die Halteteile 11 und 12 verschwenkt und in einer Montageposition aneinander verriegelt, um die Befestigungsvorrichtung 10 an der Aussparung 5 klemmend zu fixieren. Die Klemmung der Halteteile 11 und 12 erfolgt dabei in eine Richtung längs zum plattenförmigen Element 1, so dass es spielfrei an der Aussparung 5 gehalten ist.
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Die Montage der Befestigungsvorrichtung 10 an dem Aufnahmeelement 2 wird nachfolgend im Hinblick auf die 5A bis 5D im Detail erläutert.
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Wie in 5A gezeigt ist, befinden sich die Halteteile 11 und 12 in einer winkligen Anordnung zueinander, um an der Aussparung 5 fixiert zu werden. Das Halteteil 11 weist eine nutförmige Aufnahme 15 auf, die dem Bauteil bzw. plattenförmigen Element 1 zugewandte Aufnahmewand 17 und eine dem Bauteil bzw. plattenförmigen Element 1 abgewandte Aufnahmewand 19 aufweist. Das Halteteil 12 weist eine nutförmige Aufnahme 16 auf, die eine vordere Aufnahmewand 18 und eine hintere Aufnahmewand 20 umfasst. Die vorderen Aufnahmewände 17 und 18 befinden sich in einem Abstand zueinander, der geringfügig kleiner ist als die Breite der Aussparung 5, so dass die Aufnahmewände 17 und 18 durch die Aussparung 5 eingesteckt werden können, so wie dies in der 5B gezeigt ist. Wenn die Aufnahmewände 17 und 18 durch die Aussparung 5 durchgesteckt sind, liegen die hinteren Aufnahmewände 19 und 20 an einer Befestigungsseite des Aufnahmeelementes 2 an. Wird nun das plattenförmige Element 1 weiter zum Aufnahmeelement 2 bewegt, drehen sich die Halteteile 11 und 12 um die Drehachse 13 relativ zueinander.
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In den 5C und 5D ist die Montageposition der Befestigungsvorrichtung 10 gezeigt. Die beiden Halteteile 11 und 12 haben sich relativ zueinander um etwa 90° verschwenkt, wobei nun die Kante des Aufna hmeelementes 2 benachbart zu der Aussparung 5 in den Aufnahmen 15 und 16 eingefügt ist. Die Halteteile 11 und 12 können somit nicht in einer Richtung senkrecht zu der Ebene des Aufnahmeelementes bewegt werden, ohne dass die Halteteile 11 und 12 wieder verschwenkt werden. Ein Festsitz der Befestigungsvorrichtung 10 ist durch das Überschreiten des Totpunktes gewährleistet.
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Um ein ungewolltes Verschwenken der Haltetele 11 und 12 relativ zueinander zu verhindern, ist als Sicherheitsfunktion ein Rastmechanismus vorgesehen, wobei an dem zweiten Halteteil 12 ein federnder Ausleger 23 ausgebildet ist, der an einer Stufe 24 an dem Halteteil 11 verrastet. In einer Ausgangsposition liegt der Ausleger 23 an einem Anschlag 26 des Halteteils 11 an und verhindert, dass die Halteteile 11 und 12 in eine Richtung zueinander verschwenkt werden, in der die Aufnahmen 15 und 16 in Deckung gebracht werden könnten. Bei der Montage gleitet der Ausleger 23 dann über eine Kurvenführung 25 bis zu einer Stufe 24, an der der federnde Ausleger 23 nach innen verrastet, so dass verhindert wird, dass der Ausleger 23 wieder zu dem Anschlag 26 zurück verschwenkt. Die Rastverbindung ist in einer Ausgestaltung nicht zerstörungsfrei lösbar und könnte lediglich dann gelöst werden, wenn der federnde Ausleger 23 über ein Betätigungsmittel von der Stufe 24 entfernt wird, was optional möglich ist, beispielsweise wenn entsprechende Öffnungen an dem Halteteil 11 ausgespart werden, über die der Ausleger 23 aus der verrasteten Position entriegelt werden könnte.
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Durch das Verrasten des Auslegers 23 an der Stufe 24 wird verhindert, dass die Halteteile 11 und 12 wieder in Richtung der Montageposition verschwenken, so dass die Befestigungsvorrichtung gegen ein Herausziehen aus der Aussparung 5 gesichert ist.
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Zudem sind die Halteteile 11 und 12 mit ebenen Anlageflächen 21 und 22 ausgebildet, die in der Montageposition aneinander anliegen. Die Anlageflächen 21 und 22 liegen in der Montageposition zunächst in einem Winkel von etwa 90° zueinander und werden dann durch das Verschwenken der Halteteile 11 und 12 in Anlage gebracht, wie dies in den 5C und 5D gezeigt ist. Durch die Anlageflächen 21 und 22 wird verhindert, dass die Halteteile 11 und 12 noch weiter in das Aufnahmeelement 2 eingedrückt werden. Beim Verschwenken der Halteteile 11 und 12 wird dabei erreicht, dass das Befestigungselement 10 in der Aussparung 5 verspannt wird. Hierfür sind die Halteteile 11 und 12 aus Kunststoff ausgebildet und besitzen eine gewisse Elastizität, um Toleranzen bei der Herstellung der Halteteile 11 und 12 sowie der Aussparung 5 auszugleichen.
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In den 6A bis 6C ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem durch die Befestigungsvorrichtung 10’ zusätzlich zu dem plattenförmigen Element 1 ein weiteres Aufnahmeelement 2’ an dem Aufnahmeelement 2 fixiert wird. Dazu weist das Aufnahmeelement 2’ ebenfalls eine Aussparung 5’ auf. Die Aufnahmen 15’ und 16’ der Halteteile 11’ und 12’ sind dabei so bemessen, dass das plattenförmige Element 1 und das zusätzliche Aufnahmeelement 2’ spielfrei an dem Aufnahmeelement 2 fixiert sind. Das zusätzliche Aufnahmeelement 2’ kann beispielsweise eine dichtende oder abschirmende Funktion besitzen. Es ist auch möglich, die Befestigungsvorrichtung 10‘ an mehr als zwei in diesem Beispiel plattenförmig ausgeführten Aufnahmeelementen 2, 2‘ zu fixieren.
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In dem nächsten Ausführungsbeispiel ist in 7 ein Möbel 36, beispielsweise ein Büromöbel, umfassend einen Möbelkorpus 37, der Aufnahmeelemente aus Blechen umfasst, an denen vertikale Leisten 3 und 4 zur Fixierung von Auszugsführungen festgelegt sind, dargestellt. An jeder Leiste 3 und 4 sind Aussparungen 5 und 6 vorgesehen, um eine Auszugsführung zu fixieren. In 7 ist lediglich eine Auszugsführung mit einer Führungsschiene 7, einer Mittelschiene 8 und einer Laufschiene 9 vorgesehen, wobei über die Höhe des Möbelkorpus 2 mehrere Auszugsführungen montiert werden können. Zudem können statt der gezeigten Auszugsführung auch Auszugsführungen mit nur zwei oder mehr als drei Schienen eingesetzt werden.
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Für die Montage einer Auszugsführung ist eine Befestigungsvorrichtung 10 vorgesehen, wie sie in 8 gezeigt ist. Die Befestigungsvorrichtung 10 kann dabei wahlweise nur an einer vorderen Leiste 4, nur an einer hinteren Leiste 3 oder an beiden Leisten 3 und 4 vorgesehen sein.
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Wie in 9A gezeigt ist, wird die Führungsschiene 7 mit der Befestigungsvorrichtung 10 benachbart zu einer rechteckigen Aussparung 5 an der Leiste 4 positioniert. Die Halteteile 11 und 12 befinden sich in einer winkligen Anordnung zueinander, die ein Einführen in die Aussparungen 5 zumindest teilweise ermöglicht. Die Halteteile 11 und 12 weisen dabei auf der Vorderseite der Führungsschiene 7 nach oben bzw. unten hervorstehende Vorsprünge 27 und 28 auf, die einen Anschlag ausbilden und gegen die Rückseite der biegbaren Lasche 14 schwenkbar sind. Wie in 9B gezeigt ist, werden die Halteteile 11 und 12 in der montierten Position relativ zueinander verschwenkt, um die Führungsschiene 7 an der Leiste 4 zu fixieren.
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In den 10A und 10B ist die Montage der Befestigungsvorrichtung 10 von der nach außen gewandten Seite der Leiste 4 gezeigt. Zunächst werden die äußeren Wände 17 und 18 der Halteteile 11 und 12 durch die Aussparung 5 hindurchgesteckt. Anschließend werden die Halteteile 11 und 12 verschwenkt und in einer Montageposition aneinander verriegelt, um die Befestigungsvorrichtung 10 an der Aussparung 5 klemmend zu fixieren. Die Klemmung der Halteteile 11 und 12 erfolgt dabei in eine Richtung längs zur Führungsschiene 7, so dass beim Einfahren und Ausfahren der Auszugsführung die Führungsschiene 7 spielfrei an der Aussparung 5 gehalten ist.
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Die Montage der Befestigungsvorrichtung 10 an der Leiste 4 wird nachfolgend im Hinblick auf die 11A bis 11E im Detail erläutert.
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Wie in 11A gezeigt ist, befinden sich die Halteteile 11 und 12 in einer winkligen Anordnung zueinander, um an der Aussparung 5 fixiert zu werden. Das Halteteil 11 weist eine nutförmige Aufnahme 15 auf, die eine vordere Aufnahmewand 17 und eine hintere Aufnahmewand 19 aufweist. Das Halteteil 12 weist eine nutförmige Aufnahme 16 auf, die eine vordere Aufnahmewand 18 und eine hintere Aufnahmewand 20 umfasst. Die vorderen Aufnahmewände 17 und 18 befinden sich in einem Abstand zueinander, der geringfügig kleiner ist als die Breite der Aussparung 5, so dass die Aufnahmewände 17 und 18 durch die Aussparung 5 eingesteckt werden können, so wie dies in den 11B und 11C gezeigt ist. Wenn die Aufnahmewände 17 und 18 durch die Aussparung 5 durchgesteckt sind, liegen die hinteren Aufnahmewände 19 und 20 an einer Befestigungsseite, hier der Innenseite, der Leiste 4 an. Wird nun die Führungsschiene 7 weiter zu der Leiste 4 bewegt, drehen sich die Halteteile 11 und 12 um die Drehachse 13 relativ zueinander.
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In den 11D und 11E ist die Montageposition der Befestigungsvorrichtung 10 gezeigt. Die beiden Halteteile 11 und 12 haben sich relativ zueinander um etwa 90° verschwenkt, wobei nun die Kante der Le iste 4 benachbart zu der Aussparung 5 in den Aufnahmen 15 und 16 eingefügt ist. Die Halteteile 11 und 12 können somit nicht in einer Richtung senkrecht zu der Ebene der Wand der Leiste 4 bewegt werden, ohne dass die Halteteile 11 und 12 wieder verschwenkt werden.
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In den 12A, 12B und 13A und 13B sind die Halteteile 11 und 12 zunächst in einer Explosionsdarstellung und dann in einer zusammengebauten Position gezeigt. Das Halteteil 11 umfasst einen Endabschnitt, an dem die Aufnahme 15 angeordnet ist, die sich im Wesentlichen über die gesamte Höhe der Aussparung 5 der Leiste 4 oder des Aufnahmeelementes 2 erstreckt, bis auf die Dicke der Laschen 14 der Führungsschiene 7 oder des mindestens einen plattenförmigen Elementes 1. Gleichermaßen ist an dem Halteteil 12 die Aufnahme 16 in gleicher Länge ausgebildet wie die Aufnahme 15. An einem Mittelabschnitt besitzen die Halteteile 11 und 12 eine kürzere Länge und das Halteteil 11 umfasst eine Drehachse 13, die in eine hülsenförmige Aufnahme 29 an dem Halteteil 12 eingesteckt werden kann. An dem Mittelabschnitt sind die Halteteile 11 und 12 aneinander liegend angeordnet, wobei jedes Halteteil 11 und 12 eine gestufte oder winkelförmige Form aufweist.
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Wie in den 13A und 13B zu erkennen ist, ist die zapfenförmige Drehachse 13 mit einer oder mehreren Aussparungen 30 versehen, die dazu führen, dass die Drehachse 13 in Längsrichtung zusammengedrückt werden kann. Ferner ist die Drehachse 13 im Bereich eines Schlitzes 31 unterbrochen ausgebildet. Ein unterer hervorstehender Zapfen der Drehachse 13 und ein oberer hervorstehender Zapfen der Drehachse 13 können somit zusammengedrückt werden, damit das Halteteil 11 werkzeuglos zwischen die beiden Laschen 14 der Führungsschiene 7, Bauteil oder des mindestens einen plattenförmigen Elementes 1 eingedrückt werden kann. Die federnd ausgebildeten Achsen 13 rasten dann in die Aussparungen an den Laschen 14 ein.
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An dem Halteteil 11 ist ferner die Stufe 24 ausgebildet, an der der federnde Ausleger 23 einrasten kann. Benachbart zu der Stufe 24 ist ein hervorstehender Ring 32 ausgebildet, der verhindert, dass der federnde Ausleger 23 in Axialrichtung verschoben werden kann.
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Die Halteteile 11 und 12 weisen zudem einige Hohlräume 34 und 35 auf, die dafür sorgen, dass die Halteteile 11 und 12 eine gewisse Elastizität behalten, wenn diese an der Aussparung 5 verspannt werden. Die Halteteile 11 und 12 können ineinander gesteckt werden, wobei über den Ausleger 23 ein Einrasten unter dem Ring 32 bewirkt werden kann, so dass die Halteteile 11 und 12 und die Drehachse 13 aneinander gelagert sind. Anschließend kann die Drehachse 13 zusammengedrückt werden, damit die Halteteile 11 und 12 an den Laschen 14 der Führungsschiene 7 oder des plattenförmigen Elementes 1 montiert werden.
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In den 15 und 16 sind die Halteteile 11 und 12 in der zusammengesetzten Position gezeigt, wobei über die Drehachse 13 lediglich die Vorsprünge 27 und 28 hervorstehen, die dann an der Führungsschiene 7 oder an dem mindestens einen plattenförmigen Element 1 anliegen. In 17 ist gezeigt, wie der federnde Ausleger 23 von der Montageposition benachbart zu dem Anschlag 26 an dem Halteteil 11 über die Kurvenführung 25 verschwenkt werden kann, um dann an der Stufe 24 zu verrasten.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen wird eine Befestigungsvorrichtung 10 zur Montage einer Führungsschiene 7, eine Bauteils oder mindestens eines plattenförmigen Elementes 1 an einem Aufnahmeelement 2, beispielsweise in Form einer Leiste 4 eines Möbels 36, montiert. Dabei kann die Führungsschiene 7 oder das mindestens eine plattenförmige Element 1 über ein oder zwei erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtungen 10 montiert werden, wobei optional als zweites Befestigungselement auch ein anderes Befestigungselement eingesetzt werden kann. Zudem kann die Erfindung statt bei einem Möbel auch bei einem Werkstattwagen, einem Fahrzeug oder sonstigem eingesetzt werden, bei dem mindestens ein Bauteil, beispielsweise eine Auszugsführung, oder mindestens ein plattenförmiges Element montiert werden soll. Die Befestigungsvorrichtung 10 kann dabei statt an einer vertikalen Leiste 4 auch an anderen Aufnahmeelementen aus einem Blech oder einem anderen geeigneten Material montiert werden, beispielsweise unmittelbar an einem Korpus.
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Beispielsweise können Regalböden oder Tablare auf diese Weise direkt kostengünstig und spielfrei an Aufnahmeelementen befestigt werden.
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Vorzugsweise ist die Befestigungsvorrichtung 10 mittig mit Bezug auf die Höhe der Führungsschiene 7 montiert. Dadurch kann die Führungsschiene 7 sowohl an einer rechten als auch an einer linken Seite verwendet werden, wenn sie um 180° gedreht wird.
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Das mindestens eine plattenförmige Element 1 kann über die Höhe und/oder Länge verteilt mehrere Laschen 14 für die Montage von Befestigungsvorrichtungen 10 aufweisen. Ebenso kann das mindestens eine Aufnahmeelement 2, 2’, 4 über die Höhe und/oder Länge verteilt mehrere Aussparungen 5, 5’ für die Montage von Befestigungsvorrichtungen 10 aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Plattenförmiges Element
- 2, 2’
- Aufnahmeelement
- 3
- Leiste
- 4
- Leiste
- 5, 5’
- Aussparung
- 6
- Aussparung
- 7
- Führungsschiene
- 8
- Mittelschiene
- 9
- Laufschiene
- 10, 10’
- Befestigungsvorrichtung
- 11, 11’
- Halteteil
- 12, 12’
- Halteteil
- 13
- Drehachse
- 14
- Lasche
- 15, 15’
- Aufnahme
- 16, 16’
- Aufnahme
- 17
- Aufnahmewand
- 18
- Aufnahmewand
- 19
- Aufnahmewand
- 20
- Aufnahmewand
- 21
- Anlagefläche
- 22
- Anlagefläche
- 23
- Ausleger
- 24
- Stufe
- 25
- Kurvenführung
- 26
- Anschlag
- 27
- Vorsprung
- 28
- Vorsprung
- 29
- Aufnahme
- 30
- Aussparung
- 31
- Schlitz
- 32
- Ring
- 34
- Hohlraum
- 35
- Hohlraum
- 36
- Möbel
- 37
- Möbelkorpus
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 526782 [0002]
- EP 1592323 [0003]