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Die Erfindung betrifft eine Ohrmarke der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
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Die
EP 1 219 169 A1 zeigt eine solche Ohrmarke. Diese dient nicht nur mit ihren beiden individuell beschriftbaren Platten zur Kennzeichnung von Tieren wie z. B. Kühen, sondern entnimmt auch bei dem Stanzvorgang aus dem Ohr eine Probe, die in einem Behälter zur späteren Verwendung bereitgehalten wird.
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Die Proben sollen später in einem Labor z. B. einer DNA-Analyse zugeführt werden. Dazu ist es sehr wichtig, die Proben zwischen der Probenentnahme aus dem Ohr und der Verarbeitung im Labor vor Verunreinigungen zu schützen.
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Bei gattungsgemäßen Ohrmarken ergibt sich notwendigerweise ein gewisser Abstand zwischen der der Dornplatte zugewandten Oberfläche der Lochplatte und der Öffnung des Behälters. Dies ergibt sich aus der Dicke der Lochplatte und des zur Befestigung an der Lochplatte erforderlichen Hinterschnittes des Dornes sowie weiteren konstruktiven Notwendigkeiten.
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Die Probe wird von der Ringschneide aus dem Ohr ausgestanzt, wobei die zur Dornplatte hin liegende Oberfläche der Lochplatte als Amboss dient. Die Probe befindet sich nun in dem Probenraum und wird bei weiterem Vordringen des Stanzkopfes in Stanzrichtung mitgenommen und in den Behälter gebracht. Die Ohrprobe wird dabei über den erwähnten Abstand zwischen der Oberfläche der Lochplatte, gegen die geschnitten wird, und der Öffnung des Behälters transportiert und ist dabei durch die Mündung des Probenraums hindurch frei zugänglich. Sie kann durch die Mündung verunreinigt werden oder sogar herausfallen. Auch kann es passieren, dass eine nicht sauber abgeschnittene Probe noch mit einer Faser am Ohr hängt und von dieser wieder aus dem Probenraum herausgezogen wird. Erst nach Einbringung in den Behälter ist sie vor Verunreinigung geschützt. Es bleibt aber auch dann noch das Problem, dass die Probe aus dem Probenraum herausfallen kann.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, das genannte Verunreinigungsproblem zu verringern.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist im Behälter ein Stößel gelagert, der mit seinem Sperrende die Mündung des Probenraumes versperrt. Herausfallen und Verunreinigungen der Probe können damit verhindert werden.
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Vorteilhaft gemäss Anspruch 2 überragt der Stößel mit dem Sperrende die Öffnung des Behälters in Richtung zur Mündung des Stanzkopfes. Bei Annäherung des Stanzkopfes an den Behälter kommt es daher schon außerhalb des Behälters zu einem Eingriff des Sperrendes mit der Mündung des Stanzkopfes und zum Verschließen der Mündung durch den dazu ausgebildeten Stößel. Damit wird der freie, ungeschützte Transportweg der Probe verkürzt und es werden die Möglichkeiten zur Verunreinigung und vor allem zum Herausfallen reduziert. Ausserdem wird der Stanzkopf mm vom Stößel geführt, so dass er problemlos die Öffnung des Behälters treffen kann.
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Das Sperrende des Stößels kann z. B. so ausgebildet sein, dass es die Ringschneide des Stanzkopfes von außen absperrend umfasst. Vorteilhaft ist das Sperrende gemäß Anspruch 3 jedoch in die Ringschneide eintauchend ausgebildet. Dadurch ergibt sind ein sehr enges Sperrende, was konstruktive Vorteile ergibt.
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Vorteilhaft ist der Stößel gemäß Anspruch 4 im Behälter in Stanzrichtung vor- oder rückwärts verschiebbar gelagert. Dies gibt die vorteilhafte Möglichkeit, dass der Stößel während des Stanzvorganges zunächst weit vorgeschoben stehen kann, bis er von der Mündung des Stanzkopfes erfasst wird, um dann mit diesem über den zurückzulegenden Weg mitzugehen. Das ergibt eine gute Absperrung der Mündung des Stanzkopfes über den Bewegungsweg, ohne dass dazu der Stößel tief in den Probenraum eindringen müsste, was konstruktive Nachteile mit sich brächte.
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Vorteilhaft gemäß Anspruch 5 ist der Stanzkopf als Verschlussstopfen für den Behälter ausgebildet. Bei seiner Bewegung zum Behälter hin, um die Probe in diesen zu bringen, kann das Einstecken nach Art eines Stopfens erfolgen. Der Stanzkopf kann gut dichtend auf dem Behälter verschließend ausgebildet sein, so dass eine langzeitig gesicherte Lagerung der Probe im Behälter gewährleistet ist.
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Vorteilhaft gemäß Anspruch 6 sind der Stanzkopf vom Dorn und der Behälter von der Lochplatte trennbar. Der Behälter kann also zusammen mit dem als sein Verschlussstopfen dienenden Stanzkopf von der Ohrmarke getrennt werden, um ins Labor gebracht zu werden, während die Ohrmarke am Tier verbleibt.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion durchstanzt mit der Ringschneide nicht nur das Ohr, sondern unter Umständen auch die Lochplatte, da diese bei einem qualitativ hochwertigen Stanzvorgang als Amboss erforderlich ist. Daraus ergibt sich jedoch der Nachteil, dass dann auch das ausgestanzte Stück der Lochplatte zusammen mit der ausgestanzten Ohrprobe im Probenraum landet und später dann in einem Analysegefäß eines Labors. Vorteilhaft ist daher gemäß Anspruch 7 im zu durchstanzenden Bereich der Lochplatte eine Bohrung vorgesehen, die kleiner ist, als die Ringschneide. Damit wird gewährleistet, dass sicher gegen die Lochplatte gestanzt wird. Das ausgestanzte Stück der Lochplatte beinhaltet das Loch und ist daher wesentlich im Volumen verringert. Es stört somit weniger bei der späteren Analyse. Ausserdem kann mit der Bohrung das Austanzen eines Stückes der Lochplatte völlig vermieden werden. Dabei kann der Stanzkopf die Bohrung unter elastischem Nachgeben des Stanzkopfes oder der Lochplatte durchdringen. Dabei ist vorteilhaft gemäß Anspruch 8 an der Bohrung ein Einlauftrichter ausgebildet. Dieser dient als zusätzliche Zentrierhilfe für die Ringschneide, falls die verwendete Stanzzange etwas ungenau arbeitet.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1 einen Schnitt durch die Teile einer erfindungsgemäßen Ohrmarke vor dem Stanzvorgang,
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2 den Schnitt durch die in 1 dargestellten Teile nach erfolgtem Stanzvorgang und
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3 eine Teildarstellung aus 2.
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Die Figuren zeigen eine Ohrmarke, die in 1 in ihrer Anordnung vor dem Stanzvorgang dargestellt ist.
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An einer Dornplatte 1 ist ein Dorn 2 befestigt, der an seinem freien Ende über eine Trennfläche 3 mit einem Stanzkopf 4 verbunden ist. Eine Lochplatte 5 ist auf ihrer, der Dornplatte 1 abgewandten Rückseite mit einer Halterung 6 versehen, die eine Halterungsöffnung 7 aufweist, welche in Form einer Bohrung in der Richtung des Dornes 2 erstreckt ist.
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In der Lochplatte 5 ist ferner eine in Richtung des Dornes 2 erstreckte Bohrung 8 ausgebildet, die an ihrem zur Dornplatte 1 liegenden Ende mit einem Einlauftrichter 9 versehen ist.
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Der den Stanzkopf 4 an der Trennfläche 3 tragende Kopfbereich des Dornes 2 weist zwischen radial nach außer weisenden, im Ausführungsbeispiel als umlaufende Flansche ausgebildeten Vorsprüngen 10 und 11 eine Ringnut 12 auf, deren Breite der Dicke der Lochplatte 5 entspricht. Von dem Vorsprung 11 zum Ende des Dornes an der Trennfläche 3 hin ist der Dorn mit einer Konusfläche 13 versehen.
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Der Stanzkopf 4 umfasst ein Rohrmesser mit einer Ringschneide 14, wobei das Innere des Rohrmessers als Probenraum 15 dient, der über eine von der Ringschneide 14 umgebene Mündung 28 nach aussen geöffnet ist.
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Ein Behälter 16 ist mit einem Halterungsbereich 17 in die Halterungsöffnung 7 der Halterung 6 der Lochplatte 5 einsteckbar und kann dort z. B. durch Schwergängigkeit oder durch nicht dargestellte Rastmittel gesichert sein.
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Das Innere des Behälters 16 ist als Zylinderbohrung 18 ausgebildet, in der zwei einen Stößel 19 tragende Kolbenführungsteile 20 längsverschiebbar gelagert sind.
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Der Behälter 16 kann vorzugsweise vormontiert in der Halterungsöffnung 7 angeordnet sein, wobei der Stößel 19 in der in 1 dargestellten Stellung die Öffnung 21 des Behälters 16 so weit überragt, dass er in der Montagestellung des Behälters 16 mit einem Sperrende 22 bis in die Bohrung 8 der Lochplatte 5 steht.
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Zu Beginn eines Stanzvorgangs ist der Behälter 16, wie beschrieben, an der Lochplatte 5 gelagert. Die Lochplatte 5 und die Dornplatte 1 werden in die beiden Zangenbranchen einer nicht dargestellten Stanzzange eingelegt und mit dieser in der mit einem Pfeil dargestellten Stanzrichtung 29 aufeinander zu bewegt. Dabei wird die Ringschneide 14 zunächst gegen die Lochplatte 5 gedrückt. Bei den im Ausführungsbeispiel dargestellten Abmessungen trifft sie die Oberfläche der Lochplatte 5 im Bereich des Einlauftrichters 9, und zwar auf der gestrichelt dargestellten Linie.
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Bei weiterem Zudrücken der Stanzzange wird nun, wenn der Stanzkopf 4 und die Lochplatte 5 aus starrem Material bestehen, ein die Bohrung 8 umgebender Ringbereich der Lochplatte 5 ausgeschnitten und gelangt in dem Probenraum 15. Sind diese Materialien aber elastisch nachgiebiger, dann kann der Stanzkopf 4 die Bohrung 8 durchdringen, ohne etwas ausschneiden zu müssen. Die Schräge des Einlauftrichters unterstützt dies.
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Wir erwähnt, steht der Stößel 19 zu Beginn des Stanzvorganges mit seinem Sperrende 22 im Bereich der Bohrung 8 der Lochplatte 5. Beim Einschneiden der Ringschneide 14 oder beim aufweitenden Durchdringen der Bohrung 8 wird das Sperrende 22 des Stößels 19 also von der Ringschneide 14 umfasst und ragt, diesen versperrend, in den Probenraum 15 hinein.
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Dadurch wird der Probenraumes 15 verrsperrt und es ergibt sich ausserdem eine gute Führung des Stanzkopfes 4 in Bezug auf den Behälter 16. Der Behälter 16 ist über die Halterungsöffnung 7 gegenüber dem Loch 8 der Lochplatte 5 geführt. Die Ringschneide 14 und somit der Dorn 2 werden zunächst am Einlauftrichter 9 präzise in Bezug auf die Bohrung 8 geführt. Anschließend ergibt sich eine saubere Führung des Probenkopfes 4 durch Eindringen des Sperrbereiches 22 des Stößels 19 in den Probenraum 15.
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Die nicht dargestellte Stanzzange greift z. B. an der Halterung 6 der Lochplatte 5 an und andererseits mit einem Zangendorn in einer Bohrung 25 des Dornes 2. Beim Zusammendrücken der Zange wird der Stanzkopf 4 durch die Lochplatte 5 getrieben, bis nach Hindurchgang des Vorsprunges 11 durch die Lochplatte 5 diese in der Ringnut 12 eingerastet ist, so wie dies die 2 zeigt. Der Vorsprung 11 bildet nun den Hinterschnitt, der die beiden Platten 1 und 5 in Zugrichtung verbindet.
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In 2 ist die Ohrmarke nach Abschluss des Stanzvorganges dargestellt.
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Der Behälter 16 ist in seiner Halterungsstellung an der Halterung 6 dargestellt, die durch einen in 1 dargestellten Anschlag 26 präzise gehalten wird.
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Der Stanzkopf 4 ist so weit in Stanzrichtung 29 vorgetrieben worden, dass er nun in der dargestellten Stellung als Verschlussstopfen die Öffnung 21 des Behälters 16 verschließt. Der Außendurchmesser des Stanzkopfes 4 und der Innendurchmesser der Öffnung des Behälters 16 sind zu diesem Zweck entsprechend aufeinander abgestimmt.
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2 zeigt, dass der Stanzkopfes 4 bei seiner Vorschubbewegung bis in die in 2 dargestellte Endstellung, bei der er den Verschlussstopfen bildet, den Stößel 19 mitnimmt, was dieser mit seinen Kolbenführungsteilen 20 ermöglicht. Dabei dient das Sperrende 22 des Stößels 19 als sperrender Verschluss des Probenraumes 15, so wie dies in 2 dargestellt ist.
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Betrachtet man noch einmal den Stanzvorgang, so ergibt sich, dass die Ringschneide 14 zunächst das Ohr 23 durchschneidet und dabei die Probe 24 im Probenraum 15 ablegt. Die Probe 24 wird endgültig vom Ohr 23 abgeschnitten, wenn die Ringschneide 14 auf die Oberfläche der Lochplatte 5 im Bereich der gestrichelten Linie im Einlauftrichter 9 trifft. Die Oberfläche der Lochplatte 5 dient dabei als beim Schneiden entgegenhaltender Amboss. Das ermöglicht ein sauberes Abschneiden auch hartnäckiger Fasern oder z. B. Haare.
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Das Sperrende 22 des Stößels 19 steht dabei im Bereich der Bohrung 8 der Lochplatte 5 und wird unmittelbar im zeitlichen Bereich des Abschneidens der Probe 24 von der Ringschneide 14 umfasst und versperrt nun den Probenraum 15. Anschließend wird der Stößel 19 bei der weiteren Bewegung des Stanzkopfes 4 mitgenommen und steht schließlich in der Endstellung gemäß 2. Er kann dort durch Anstoßen seines rückwärtigen Endes 27 gegen den Boden des Behälters 16 gehalten werden, so wie die 2 zeigt. Dadurch ergibt sich ein fester Einschluss der Probe 24 im Probenraum 15.
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Die Probe kann nun von der restlichen Ohrmarke abgenommen und ins Labor gebracht werden. Dazu wird der Behälter 16 aus der Halterungsöffnung 7 der Halterung 6 gelöst und es wird an der z. B. mit einer Verklebung ausgebildeten Trennfläche 3 der Stanzkopf 4 vom Dorn 2 gelöst. Es ergibt sich dann die frei handhabbare Anordnung der 3, bei der der Behälter 16 vom Stanzkopf 4, der nun als Verschlussstopfen dient, verschlossen ist, wobei die Probe 24 vom Sperrende 22 des Stößels 19 in dem Probenraum 15 im Stanzkopf 4 sicher gehalten wird.