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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bedienverfahren und ein Bediensystem in einem Straßenfahrzeug. Bei dem Bedienverfahren werden auf einer ersten Anzeigefläche, die im Innenraum des Fahrzeugs im Blickfeld einer Person angeordnet ist, die auf einem Fahrersitz des Fahrzeugs sitzt, erste Graphikdaten angezeigt. Auf einer zweiten Anzeigefläche, die getrennt von der ersten Anzeigefläche in Reichweite der Person angeordnet ist, die auf dem Fahrersitz des Fahrzeugs sitzt, werden zweite Graphikdaten angezeigt. Des Weiteren werden Eingaben über eine berührungsempfindliche Oberfläche, die auf der zweiten Anzeigefläche ausgebildet ist, erfasst und die ersten und/oder zweiten Graphikdaten werden in Abhängigkeit von diesen Eingaben geändert. Das erfindungsgemäße Bediensystem weist eine solche erste und zweite Anzeigefläche auf. Ferner weist das Bediensystem eine Steuervorrichtung auf, die mit der ersten und der zweiten Anzeigefläche gekoppelt ist, mittels welcher Graphikdaten für die Anzeigen auf den Anzeigeflächen erzeugbar sind und mittels welcher Eingaben über die berührungsempfindliche Oberfläche erfassbar sind.
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Ursprünglich wurden die verschiedenen in einem Kraftfahrzeug vorgesehenen Einrichtungen über separate Bedienelemente bedient. Beispielsweise gab es Drehschalter zum Einstellen der Lüftung sowie der Temperatur, Schalter zum Einstellen der verschiedenen Lüftungsdüsen, Schalter zum Bedienen der Beleuchtungseinrichtungen für den Innenraum des Fahrzeugs, entsprechende Schalter für die Beleuchtungs- und Scheinwerfereinrichtungen außen am Fahrzeug und Bedienelemente für ein Radio oder einen CD-Spieler. Bei modernen Kraftfahrzeugen sind mittlerweile so viele Einrichtungen zum Einstellen verschiedener Fahrzeugfunktionen, Informationssysteme, einschließlich Fahrerassistenzsysteme und Unterhaltungssysteme, vorgesehen, dass es nicht mehr zweckmäßig ist, für alle Fahrzeugeinrichtungen separate Bedienelemente vorzusehen. Aus diesem Grund erfolgt die Bedienung der vielfältigen Fahrzeugeinrichtungen über ein einheitliches Bedienkonzept mit wenigen Bedienelementen, die in Verbindung mit einer Anzeigevorrichtung bedient werden.
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Die Bedienung der verschiedenen Einrichtungen des Fahrzeugs und die Aufnahme der angezeigten Informationen, die von diesen Einrichtungen geliefert werden, sollen jedoch die Aufmerksamkeit des Fahrers des Straßenfahrzeugs so wenig wie möglich beanspruchen. Es ist daher wünschenswert, die Informationen im Straßenfahrzeug so darzustellen, dass sie schnell und intuitiv vom Fahrer aufgenommen werden können, so dass das Erfassen der dargestellten Informationen nicht zu einer Ablenkung des Fahrers während der Fahrt führt. Ferner soll die Bedienung so intuitiv, einfach und schnell durchführbar sein, dass der Fahrer die Einrichtungen des Fahrzeugs, deren Informationen von der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden, auch während der Fahrt bedienen kann. Die Art der Bedienung und die mit der Bedienung verbundene Informationsdarstellung in einem Straßenfahrzeug trägt somit zur Sicherheit beim Führen dieses Fahrzeugs bei.
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Aus der
DE 10 2007 029 602 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedienen in einer in einem Fahrzeug befindlichen Einrichtung bekannt. Bei dem in dieser Druckschrift beschriebenen Verfahren werden vor einem Mitfahrer des Fahrzeugs auf eine Projektionsfläche die Bedienfelder und die Anzeige einer Einrichtung im Fahrzeug projiziert und die Benutzereingaben erfasst. Entsprechend umfasst die Vorrichtung eine Projektionseinrichtung und mindestens eine Projektionsfläche, die mit optischen oder drucksensitiven Sensoren zur Erfassung von Benutzereingaben ausgestattet ist, die zu einer Einrichtung im Fahrzeug übertragen werden.
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Aus der
DE 10 2008 023 405 A1 ist ein Kraftfahrzeug und ein Display zur Darstellung veränderlicher Informationen und einem räumlich getrennt von dem Display angeordneten Bedienfeld mit zumindest zwei Bedienelementen zur Bedienung zumindest je einer Funktion des Kraftfahrzeugs bekannt. In diesem Fall umfasst das Kraftfahrzeug eine Anzeigesteuerung zur Anzeige eines in Abhängigkeit von der Ausrichtung einer Hand eines Bedieners zu dem Bedienfeld ausgerichteten Abbildes des Bedienfeldes in einem mittels des Display abgebildeten Displaybereich.
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Aus der
DE 10 2006 043 208 A1 ist ein Touchscreen bekannt, der eine sensitive Bedienfläche zum Einstellen bestimmter Funktionen aufweist. Um die Bedienung zu vereinfachen, ist wenigstens ein mechanisches Stellelement über der sensitiven Bedienfläche angeordnet, das einen Auslöser aufweist, der bei einem Bewegen des Stellelements auf die sensitive Bedienfläche zur Funktionseinstellung einwirkt.
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Schließlich ist aus der
DE 10 2007 052 343 A1 ein Verfahren zum Anzeigen von Daten in einem Fahrzeug bekannt, bei dem in einem ersten Anzeigebereich einer Anzeigevorrichtung Informationen dargestellt werden, die Einrichtungen des Fahrzeugs betreffen, und in einem zweiten Anzeigebereich der oder einer weiteren Anzeigevorrichtung Prozesse visualisiert werden, die in Einrichtungen des Fahrzeugs ablaufen. In diesem Fall ist der erste Anzeigebereich im primären Sichtbereich des Fahrers des Fahrzeugs angeordnet. Der zweite Anzeigebereich ist hingegen außerhalb des primären Sichtbereichs des Fahrers angeordnet. Er ist in Reichweite des Fahrers angeordnet. Die Anzeigevorrichtung, welche diesen Anzeigebereich bereitstellt, ist insbesondere als Touchscreen ausgestaltet, d. h. es ist eine berührungsempfindliche Oberfläche vorgesehen. Schließlich ist in Reichweite des Fahrers noch ein separates mechanisches Bedienelement vorgesehen, wie z. B. ein Dreh-Drück-Schalter.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bedienverfahren und ein Bediensystem der eingangs genannten Art bereitzustellen, die eine einfache, schnelle und intuitive Bedienung und Informationsaufnahme in einem Straßenfahrzeug ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Bedienverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Bediensystem mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Das erfindungsgemäße Bedienverfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Eingabe die ersten Graphikdaten so verändert werden, dass der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche der Inhalt der Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche zumindest teilweise identisch oder schematisch überlagert wird.
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Das erfindungsgemäße Bedienverfahren ermöglicht es dem Nutzer einen Bedienvorgang auf der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche auszuführen, ohne dass es erforderlich ist, dass er den Blick auf die zweite Anzeigefläche richtet. Dem Nutzer kann die Auswirkungen der Bedienung auf der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigfläche auf der ersten Anzeigefläche verfolgen, da dort der Inhalt der Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche identisch oder schematisch überlagert wird. Gleichzeitig kann jedoch die Bedienung auch durch die Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche unterstützt werden. Beispielsweise ist es möglich, dass der Nutzer zunächst nur kurzzeitig auf die zweite Anzeigefläche blickt, den Bedienvorgang dann initiiert und den Blick dann zur ersten Anzeigefläche hebt. Dort kann er nun die Auswirkungen der Bedienung auf der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche kontrollieren und gleichzeitig den ursprünglichen Anzeigeinhalt auf der ersten Anzeigefläche betrachten. Vorteilhafterweise kann insbesondere der Fahrer des Straßenfahrzeugs durch das erfindungsgemäße Bedienverfahren unterstützt werden. Dabei kann eine etwaige Ablenkung des Fahrers vom Fahrgeschehen auf ein Mindestmaß reduziert werden, so dass das erfindungsgemäße Bedienverfahren einen Beitrag zum sicheren Führen des Straßenfahrzeugs liefert.
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Die erste Anzeigefläche ist insbesondere im primären Sichtbereich des Fahrers des Straßenfahrzeugs angeordnet. Dieser „primäre Sichtbereich” wird üblicherweise so definiert, dass die Blickrichtung des Fahrers um einen Winkelbereich in einer vertikalen, in Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Ebene um einen bestimmten Winkel α nach unten bzw. nach oben von der Horizontalen, welche die Augen des Fahrers schneidet, abweicht. Der primäre Sichtbereich des Fahrers ist dabei so definiert, dass der Winkel α kleiner als 30°, insbesondere kleiner als 20° ist. Um die erste Anzeigefläche zu betrachten, muss der Fahrer somit seinen Blick weniger als 30° bzw. 20° von der Horizontalen nach unten wenden. Dabei geht man von einer Durchschnittsgröße des Fahrers aus.
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Die zweite Anzeigefläche ist hingegen in Reichweite eines Fahrzeuginsassen, der sich auf einer Sitzposition des Straßenfahrzeugs befindet, angeordnet. Diese Reichweite umfasst den Bereich, den der Fahrzeuginsasse, insbesondere der Fahrer, der eine durchschnittliche Größe aufweist, ohne weiteres, d. h. ohne oder nur mit einer geringen Veränderung seiner Position, in einer Stellung, die er normalerweise im Fahrzeug einnimmt, erreichen kann. Um die berührungsempfindliche Oberfläche der zweiten Anzeigefläche zu berühren muss sich der Fahrzeuginsasse somit überhaupt nicht oder nur geringfügig vorbeugen.
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Der Inhalt der Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche kann der bisherigen auf der ersten Anzeigefläche beispielsweise so überlagert werden, dass ein Teil der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche abgedeckt wird, jedoch ein bestimmter Bereich sichtbar bleibt. Gemäß einer anderen Ausgestaltung erfordert die Überlagerung so, dass der Inhalt der Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche transparent überlagert wird, so dass die bisherige Anzeige auf der ersten Anzeigefläche noch erkennbar ist. Für die Überlagerung kann der Inhalt der Anzeige der zweiten Anzeigefläche verkleinert oder symbolhaft dargestellt werden, so dass nur ein kleinerer Bereich der ersten Anzeigefläche mit dem Inhalt der Anzeige der zweiten Anzeigefläche überlagert wird. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche nur eine Markierung oder ein Cursor überlagert, welcher eine Position eines Betätigungsobjekts relativ zur zweiten Anzeigefläche visualisiert.
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Bei dem erfindungsgemäßen Bedienverfahren wird durch die Anzeige auf der ersten Anzeigefläche der Nutzer bei der Bedienung der berührungsempfindlichen Oberfläche unterstützt, indem z. B. Graphiken dargestellt werden, welche von dem Betätigungsvorgang auf der berührungsempfindlichen Oberfläche beeinflusst werden. Der Fahrer des Straßenfahrzeugs muss daher während der Betätigung nur kurzzeitig auf die erste Anzeigefläche blicken, die in seinem Blickfeld angeordnet ist, um den Betätigungsvorgang zu überprüfen. Gleichzeitig kann er den Betätigungsvorgang auf der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche ausführen, die in seiner Reichweite angeordnet sind. Es ist daher möglich, für die erste Anzeigefläche eine optimale Positionierung im Straßenfahrzeug zu wählen, die im Blickfeld des Fahrers liegt, ohne berücksichtigen zu müssen, dass diese Anzeigefläche in Reichweite des Fahrers liegt. Ferner kann die zweite Anzeigefläche so im Straßenfahrzeug positioniert werden, dass sie optimal vom Fahrer mit seiner Hand erreicht werden kann. Die Größe der Blickabwendung des Fahrers zu der zweiten Anzeigefläche ist in diesem Fall von untergeordneter Bedeutung, da der Betätigungsvorgang insbesondere mittels der ersten Anzeigefläche visualisiert wird. Dennoch ist es möglich, den Nutzer durch eine Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche bei der Bedienung zu unterstützen. Hierdurch kann die Sicherheit beim Führen eines Kraftfahrzeugs erhöht werden, da während der Betätigung nur eine geringfügige Abwendung der Blickrichtung vom Fahrgeschehen erfolgen muss. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die berührungsempfindliche Oberfläche, die vom Fahrer manuell betätigt wird, für den Fahrer sehr gut erreichbar sind, so dass er seine Sitzposition während des Betätigungsvorgangs nicht oder nur geringfügig verändern muss.
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Auf der zweiten Anzeigefläche können beispielsweise Schaltflächen für die Eingaben über die berührungsempfindliche Oberfläche angezeigt werden. Unter einer Schaltfläche wird im Sinne der Erfindung ein Steuerelement einer graphischen Benutzerschnittstelle verstanden. Eine Schaltfläche unterscheidet sich von Elementen und Flächen zur reinen Informationsanzeige, so genannten Anzeigeelementen, darin, dass sie auswählbar sind. Bei einer Auswahl einer Schaltfläche wird eine ihr zugeordnete Funktion ausgeführt. Die Funktion kann nur zu einer Veränderung der Informationsanzeige führen. Ferner können über die Schaltflächen Einrichtungen gesteuert werden, deren Bedienung von der Informationsanzeige unterstützt wird. Die Schaltflächen können somit herkömmliche mechanische Schalter ersetzen. Die Schaltflächen können beliebig für eine frei programmierbaren Anzeigefläche erzeugt und von dieser angezeigt werden. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass eine Schaltfläche markiert werden kann. In diesem Fall wird die zugeordnete Funktion noch nicht ausgeführt. Die markierte Schaltfläche wird jedoch gegenüber anderen Schaltflächen hervorgehoben dargestellt. Erst bei einer Auswahl der Schaltfläche wird die ihr zugeordnete Funktion ausgeführt.
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Bei einer Eingabe auf der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche werden in diesem Fall auf der ersten Anzeigefläche Anzeigeelemente angezeigt, die zu den Schaltflächen der zweiten Anzeigefläche korrespondieren. Beispielsweise können die korrespondierenden Schaltflächen und Anzeigeelemente bei beiden Anzeigeflächen gleich beschriftet sein oder eine Beschriftung einer Schaltfläche auf der zweiten Anzeigefläche wird durch ein korrespondierendes Symbol bei dem Anzeigeelement der ersten Anzeigefläche ersetzt. Ferner ist insbesondere die geometrische Anordnung der korrespondierenden Schaltflächen und Anzeigeelemente zueinander bei der Anzeige auf beiden Anzeigeflächen dieselbe, auch wenn die Größe der Anzeige der Schaltflächen und der korrespondierenden Anzeigeelemente sich unterscheiden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bedienverfahrens wird ein auf der ersten Anzeigefläche angezeigtes Anzeigeelement, das zu einer Schaltfläche korrespondiert, die auf der zweiten Anzeigefläche angezeigt wird und die von einem Betätigungsobjekt berührt wird oder an die sich ein Betätigungsobjekt annähert, hervorgehoben dargestellt. Auf diese Weise kann der Nutzer vorteilhafterweise Schaltflächen mittels der berührungsempfindlichen Oberfläche auf der zweiten Anzeigefläche betätigen, ohne seinen Blick auf die zweite Anzeigefläche zu richten. Markierungen von Schaltflächen und eine Auswahl von Schaltflächen werden nämlich auch auf der ersten Anzeigefläche wiedergegeben, so dass es ausreicht, dass der Nutzer nur kurzzeitig die im Blickfeld liegende erste Anzeigefläche betrachtet.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bedienverfahrens wird die Position eines Betätigungsobjekts relativ zu der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche erfasst, die erfasste Position wird in eine Position auf der ersten Anzeigefläche umgerechnet und die umgerechnete Position wird auf der ersten Anzeigefläche mittels einer Markierung angezeigt. Auch hierdurch wird vorteilhafterweise eine Bedienung mittels der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche so von der Anzeige auf der ersten Anzeigefläche unterstützt, dass der Nutzer bei Eingaben eines Bedienvorgangs nicht oder nur kurzzeitig die Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche betrachten muss. Bei der Umrechnung kann insbesondere der Anzeigeinhalt auf der ersten Anzeigefläche berücksichtigt werden. Auf diese Weise ist es möglich beispielsweise eine Markierung für die Position eines Betätigungsobjekts auf der ersten Anzeigefläche anzuzeigen, die zum einen relativ zu dem auf der ersten Anzeigefläche wiedergegebenen Anzeigeinhalt der zweiten Anzeigefläche und zum anderen relativ zu der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche dargestellt wird.
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Außerdem kann bei der Umrechung berücksichtigt werden, wie der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche der Inhalt der Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche überlagert wird. Insbesondere kann berücksichtigt werden, welche Bereiche der Anzeige auf der ersten Anzeigefläche von dem Anzeigeinhalt der zweiten Anzeigefläche überlagert werden. Die Markierung kann beispielsweise nur in dem Bereich auf der ersten Anzeigefläche dargestellt werden, in dem sich der Anzeigeinhalt der zweiten Anzeigefläche der bisherigen Anzeige der ersten Anzeigefläche überlagert.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bedienverfahrens wird auf der ersten Anzeigefläche eine geographische Karte angezeigt und auf der zweiten Anzeigefläche werden Schaltflächen für eine Eingabe eines Navigationssystems angezeigt. In diesem Fall werden insbesondere bei einer Eingabe die auf der ersten Anzeigefläche angezeigten Schaltflächen der geographischen Karte überlagert dargestellt. Auf diese Weise kann der Nutzer zunächst die übersichtlich auf der zweiten Anzeigefläche dargestellten Schaltflächen für die Bedienung des Navigationssystems durch einen kurzzeitigen Blick auf die zweite Anzeigefläche erfassen. Anschließend kann er die Bedienung auf der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche auf der ersten Anzeigefläche verfolgen. Dabei kann er zum einen die geographische Karte betrachten und zum anderen die überlagerten Schaltflächen für die Bedienung des Navigationssystems. Hierdurch wird dem Nutzer vorteilhafterweise die Bedienung des Navigationssystems erleichtert.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bedienverfahrens wird die Blickrichtung der Person erfasst. Es wird dann ermittelt, ob die Person die erste oder die zweite Anzeigefläche betrachtet. Der Anzeigeinhalt der ersten und/oder zweiten Graphikdaten hängt nun davon ab, ob die Person die erste oder zweite Anzeigefläche betrachtet. Auf diese Weise kann eine noch individuellere Anpassung der Anzeigeinhalte auf den beiden Anzeigeflächen die Person erreicht werden und dieser Person auf diese Weise das Erfassen der angezeigten Informationen und die Bedienung erleichtert werden.
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Beispielsweise kann auf der zweiten Anzeigefläche eine größere Anzahl an Schaltflächen angezeigt werden, wenn die Person die zweite Anzeigefläche betrachtet, als wenn die Person die erste Anzeigefläche betrachtet. Auf diese Weise wird erreicht, dass bei einem Blick der Person auf die zweite Anzeigefläche ein größerer Funktionsumfang aufgrund der größeren Anzahl an Schaltflächen bereitgestellt wird. Wenn die Person hingegen die erste Anzeigefläche betrachtet, wird die Überlagerung der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche nicht von zu vielen Schaltflächen gestört, da in diesem Fall beispielsweise nur die Schaltflächen für die wesentlichen Funktionen der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche überlagert werden. Außerdem können bei einem Blick der Person auf die zweite Anzeigefläche kompliziertere oder filigranere als Schaltflächen ausgebildete Bedienelemente angezeigt werden. Wenn die Peron auf die zweite Anzeigefläche schaut, kann außerdem vorgesehen sein, dass der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche in diesem Fall nicht der Anzeigeinhalt der zweiten Anzeigefläche überlagert wird. Nur wenn die Person ihren Blick auf die erste Anzeigefläche richtet, wird dies erkannt und es erfolgt die Überlagerung des Inhalts der Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche über die bisherige Anzeige auf der ersten Anzeigefläche.
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Bei einer Eingabe werden in diesem Fall die ersten Graphikdaten somit nur dann so verändert, dass der bisherigen Anzeige auf der Anzeigefläche der Inhalt der Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche identisch oder schematisch überlagert wird, wenn die Person die erste Anzeigefläche betrachtet.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bedienverfahrens verschiebt eine auf der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche ausgeführte Wischgeste sowohl den von der zweiten Anzeigefläche angezeigten Anzeigeinhalt als auch den von der ersten Anzeigefläche angezeigten Anzeigeinhalt. Auch andere auf der berührungsempfindlichen Oberfläche ausgeführte Gesten können simultan auf beiden Anzeigeflächen umgesetzt werden, wodurch der Nutzer beim Ausführen von Eingaben unterstützt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bedienverfahrens wird bei einer Markierung oder einer Auswahl einer Schaltfläche, die auf der zweiten Anzeigefläche dargestellt wird, ein dieser Schaltfläche zugeordneter Anzeigeinhalt auf der ersten Anzeigefläche dargestellt. Dieser zugeordnete Anzeigeinhalt wird insbesondere in einem Bereich der ersten Anzeigefläche dargestellt, dem nicht die korrespondierende Darstellung der Schaltflächen der zweiten Anzeigefläche überlagert ist. In diesen Fall kann der Nutzer durch die Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche bei der Bedienung der Schaltflächen unterstützt werden. Durch die Anzeige auf der ersten Anzeigefläche können dem Nutzer jedoch weitergehende Informationen gegeben werden, die beispielsweise darauf hinweisen, was bei einer Auswahl einer bestimmten Schaltfläche für eine Funktion ausgeführt wird. Löst der Nutzer das Betätigungsobjekt, das heißt beispielsweise seine Fingerspitze von der berührungsempfindlichen Oberfläche, wird die letzte Auswahl der Schaltfläche übernommen und die Funktion, für die bereits eine Vorschau auf der ersten Anzeigefläche angezeigt wurde, wird ausgeführt.
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Das erfindungsgemäße Bediensystem ist dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Eingabe mittels der Steuervorrichtung die ersten Graphikdaten so veränderbar sind, dass der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche der Inhalt der Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche zumindest teilweise identisch oder schematisch überlagert wird. Das erfindungsgemäße Bediensystem ist insbesondere ausgebildet, das vorstehend beschriebene Bedienverfahren auszuführen. Es bietet daher dieselben Vorteile wie das erfindungsgemäße Bedienverfahren.
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Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bediensystems umfasst dieses eine Blickrichtungserfassungseinrichtung zum Erfassen der Blickrichtung der Person. Mittels der Blickrichtungserfassungseinrichtung ist ermittelbar, ob die Person die erste oder zweite Anzeigefläche betrachtet. Mittels der Steuervorrichtung ist dann der Anzeigeinhalt der ersten und/oder zweiten Graphikdaten in Abhängigkeit davon erzeugbar, ob die Person die erste oder zweite Anzeigefläche betrachtet.
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Die Erfindung betrifft schließlich ein Straßenfahrzeug mit einem solchen Bediensystem. Das Bediensystem ist insbesondere in einem Kraftfahrzeug vorgesehen.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Bediensystems und
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2 bis 11 zeigen Anzeigen auf den Anzeigeflächen des Bediensystems, die von einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugt werden.
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Zunächst wird der prinzipielle Aufbau des erfindungsgemäßen Bediensystems mit Bezug zu 1 erläutert:
Das Bediensystem umfasst eine zentrale Steuervorrichtung 1. Diese ist mit einer ersten Anzeigevorrichtung 2 gekoppelt, welche eine Anzeigefläche 3 aufweist. Die Steuervorrichtung 1 erzeugt erste Grafikdaten, die auf der Anzeigefläche 3 angezeigt werden können. Die Anzeigefläche 3 kann von einem Display, insbesondere einem Flüssigkristalldisplay oder einem Plasmadisplay, beliebiger Bauart bereitgestellt werden. Ferner kann die Anzeigefläche 3 von einem Display mit organischen Leuchtdioden bereitgestellt werden. Die Anzeigefläche 3 kann dabei entweder eben oder gewölbt ausgeführt sein.
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Die erste Anzeigefläche 3 ist möglichst weit oben, z. B. unmittelbar unterhalb dem Beginn der Windschutzscheibe 8 des Fahrzeugs 6 angeordnet. Die Anzeigefläche 3 liegt damit im primären Sichtbereich des Fahrers 9. Dieser „primäre Sichtbereich” wird üblicherweise so definiert, dass die Blickrichtung B des Fahrers 9, der auf dem Fahrersitz 20 sitzt, von einem Winkelbereich in einer vertikalen, in Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Ebene um einen bestimmten Winkel α nach unten bzw. nach oben von der Horizontalen, welche die Augen des Fahrers 9 schneidet, abweicht. Der primäre Sichtbereich des Fahrers 9 ist dabei so definiert, dass der Winkel α kleiner als 30°, insbesondere kleiner als 20° ist. Um die Anzeigefläche 3 zu betrachten, muss der Fahrer 9 somit seinen Blick um weniger als 30° bzw. 20° von der Horizontalen nach unten wenden. Dabei geht man von einer Durchschnittsgröße des Fahrers 9 aus.
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Des Weiteren ist die Steuervorrichtung 1 mit einer zweiten Anzeigevorrichtung 4 verbunden, welche eine zweite Anzeigefläche 5 bereitstellt. Die zweite Anzeigefläche 5 ist separat von der ersten Anzeigefläche 3 angeordnet. Die Steuervorrichtung 1 erzeugt für die zweite Anzeigefläche 5 zweite Grafikdaten zur Informationsdarstellung. Die zweite Anzeigevorrichtung 4 umfasst eine berührungsempfindliche Oberfläche auf der Anzeigefläche 5, so dass ein so genannter Touchscreen bereitgestellt wird, insbesondere ein kapazitiver oder ein resistiver Touchscreen. Auf der zweiten Anzeigefläche 5 werden insbesondere Schaltflächen gezeigt, welche der Bedienung dienen.
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Die zweite Anzeigefläche 5 mit der berührungsempfindlichen Oberfläche ist in Reichweite des Fahrers 9 angeordnet. Die Reichweite umfasst den Bereich, den der auf dem Fahrersitz 20 sitzende Fahrer 9, der eine durchschnittliche Größe aufweist, ohne weiteres, d. h. ohne oder nur mit einer geringen Veränderung seiner Position, in einer Stellung, die er normalerweise beim Fahren einnimmt, greifen kann. Um die berührungsempfindliche zweite Anzeigefläche 5 zu berühren, muss sich der Fahrer 9 somit insbesondere überhaupt nicht oder nur geringfügig vorbeugen.
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Auch die zweite Anzeigefläche 5 kann von einem Display, insbesondere einem Flüssigkristalldisplay oder einem Plasmadisplay, beliebiger Bauart bereitgestellt werden. Sie wird jedoch insbesondere von einem Display mit organischen Leuchtdioden bereitgestellt. In diesem Fall ist es möglich, dass die zweite Anzeigefläche 5 biegbar bzw. flexibel ausgeführt ist.
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Das Bediensystem weist des Weiteren eine Blickrichtungserfassungseinrichtung 13 auf, mit welcher die Blickrichtung der Person 9, welche auf dem Fahrersitz 20 sitzt, d. h. die Blickrichtung des Fahrers 9, erfassbar ist. Die Blickrichtungserfassungseinrichtung 13 ist mit der Steuervorrichtung 1 verbunden. Anhand der von der Blickrichtungserfassungseinrichtung 13 übertragenen Daten ermittelt die Steuervorrichtung 1, ob der Fahrer 9 die erste Anzeigefläche 3 oder die zweite Anzeigefläche 5 betrachtet. Sie kann die für die Anzeigeflächen 3 und 5 erzeugten Graphikdaten in Abhängigkeit davon erzeugen, ob der Fahrer 9 die erste Anzeigefläche 3 oder die zweite Anzeigefläche 5 betrachtet.
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Des Weiteren ist bei der zweiten Anzeigefläche 5 eine Annäherungserfassungseinrichtung 14 vorgesehen, welche die Annäherung eines Betätigungsobjekts wie beispielsweise die Fingerspitze eines Nutzers, insbesondere des Fahrers 9, an die zweite Anzeigefläche 5 erfasst. Auch die Annäherungserfassungseinrichtung 14 ist mit der Steuervorrichtung 1 verbunden. Die Steuervorrichtung 1 kann die Graphikdaten für die Anzeigen auf den Anzeigeflächen 3 und 5 in Abhängigkeit davon erzeugen, ob eine Annäherung eines Betätigungsobjekts an die berührungsempfindliche Oberfläche auf der zweiten Anzeigefläche 5 erfasst wurde.
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Die Steuervorrichtung 1 ist ferner mit einem Datenbus 7 des Fahrzeugs 6 gekoppelt. Die Einrichtungen 11-1, 11-2, 11-3 des Fahrzeugs 6, welche mittels den Anzeigevorrichtungen 2 und 4 bedient werden sollen, sind auch mit diesem Datenbus 7 gekoppelt. Beispielsweise kann ein Navigationssystem 11-1, ein Multimediasystem 11-2 und eine Telekommunikationseinrichtung 11-3 vorgesehen sein. Ferner ist es auch möglich, dass einige Fahrzeugeinrichtungen 11-1, 11-2, 11-3 direkt mit der Steuervorrichtung 1 gekoppelt sind. Von den Fahrzeugeinrichtungen 11-1, 11-2, 11-3 werden Daten gegebenenfalls über den Datenbus 7 an die Steuervorrichtung 1 übertragen. Dort werden die Daten verarbeitet. Es werden ferner Grafikdaten erzeugt, die von den Anzeigeflächen 3 und 5 der Anzeigevorrichtungen 2 und 4 grafisch wiedergegeben werden. Dabei werden auf der Anzeigefläche 5 Informationen angezeigt, die in direkter Verbindung mit der Bedienung über die berührungsempfindliche Oberfläche dieser Anzeigefläche 5 oder über weitere Bedienelemente stehen. Auf der Anzeigefläche 3 werden unter anderem Informationen angezeigt, welche die Betätigungen visualisieren.
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Schließlich ist die Steuervorrichtung 1 mit einem Speicher 10 verbunden, aus welchem Daten ausgelesen werden können. Auf dem Speicher 10 können vielfältige Daten, die für die Verarbeitung der von der Steuervorrichtung 1 empfangenen Daten erforderlich sind, gespeichert sein.
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Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Bedienverfahren mit Bezug zu den 2 bis 11 erläutert. Das Bedienverfahren kann von dem vorstehend beschriebenen Bediensystem ausgeführt werden.
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In 2 ist ein Beispiel für eine Anzeige auf der ersten Anzeigefläche 3 und der zweiten Anzeigefläche 5 in einem sogenannten Anzeigemodus gezeigt. In diesem Fall hat die Annäherungserfassungseinrichtung 14 keine Annäherung eines Betätigungsobjekts an die berührungsempfindliche Oberfläche der zweiten Anzeigefläche 5 detektiert. Auf der zweiten Anzeigefläche 5 sind verschiedene Schaltflächen 15-1 bis 15-4 des Navigationssystems 11-1 des Fahrzeugs 6 dargestellt. Auf der ersten Anzeigefläche 3 werden korrespondierende Anzeigeelemente 16-1 bis 16-4 dargestellt, die jedoch grau hinterlegt sind, um darzustellen, dass die Schaltflächen 15-1 bis 15-4 derzeit nicht betätigt werden.
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Wird nun von der Annäherungserfassungseinrichtung 14 erfasst, dass sich beispielsweise die Fingerspitze 17 des Fahrers 9 der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche 5 nähert, verändert die Steuervorrichtung 1 die Graphikdaten für die beiden Anzeigenflächen 3 und 5, wie es in 3 gezeigt ist. Es wird dann in einen Bedienmodus gewechselt, bei dem die Steuervorrichtung 1 die Graphikdaten für die erste Anzeigefläche 3 so verändert, dass die Anzeigeelemente 16-1 bis 16-4 nicht mehr grau hinterlegt dargestellt werden, so dass visualisiert wird, dass auf der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche 5 Eingaben vorgenommen werden können.
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Berührt die Fingerspitze 17 nun die berührungsempfindliche Oberfläche beispielsweise bei der Schaltfläche 15-1 verändert die Steuervorrichtung 1 die Graphikdaten für die zweite Anzeigefläche 5 so, dass eine Liste mit weiteren Schaltflächen 18-1 bis 18-5 angezeigt wird, wie es in 4 gezeigt ist. Gleichzeitig erzeugt die Steuervorrichtung 1 veränderte Graphikdaten für die erste Anzeigefläche 3 derart, dass der bisherigen Anzeige auf der ersten Anzeigefläche 3 der Inhalt der Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche 5 überlagert wird. Im vorliegenden Fall wird der geographischen Karte 19, welche von der ersten Anzeigefläche 3 angezeigt wird, eine Bedienkarte überlagert, welche Anzeigeelemente 20-1 bis 20-5 umfasst, die zu den Schaltflächen 18-1 bis 18-5 korrespondiert, welche von der zu der Schaltfläche 16-1 gehörigen Liste umfasst sind. Dabei entspricht die geometrische Anordnung der Anzeigeelemente 20-1 bis 20-5 der geometrischen Anordnung der Schaltflächen 18-1 bis 18-5 zueinander und relativ zu den Schaltflächen 15-1 bis 15-4 bzw. den Anzeigeelementen 16-1 bis 16-4.
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Wenn die Fingerspitze 17 beispielsweise bei der Schaltfläche 18-1 auf der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweiten Anzeigefläche 5 verweilt, wird dies von der Steuervorrichtung 1 erfasst. Die Schaltfläche 18-3 wird bei der Darstellung auf der zweiten Anzeigefläche 5 daraufhin hervorgehoben dargestellt, beispielsweise rot umrandet. Des Weiteren verändert die Steuervorrichtung 1 die Graphikdaten für die Anzeige auf der ersten Anzeigefläche 3 so, dass auch das Anzeigeelement 20-3, welches zu der Schaltfläche 18-3 korrespondiert, auf die gleiche Weise hervorgehoben dargestellt wird.
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In den 5 und 6 ist ein weiteres Beispiel für die Überlagerung des Inhalts der Anzeige auf der zweiten Anzeigefläche 5 über die bisherige Anzeige auf der ersten Anzeigefläche 3 bei einer Eingabe gezeigt. In 5 ist die Anzeige auf der ersten Anzeigefläche 3 und auf der zweiten Anzeigefläche 5 im Anzeigemodus gezeigt, wenn kein Betätigungsobjekt in der Nähe der berührungsempfindlichen Oberfläche detektiert wurde. Wenn eine solche Annäherung zum Beispiel einer Fingerspitze 17 eines Nutzers von der Annäherungserfassungseinrichtung 14 erfasst wurde, wird der geographischen Karte 19, die auf der ersten Anzeigefläche 3 angezeigt wurde, ein Anzeigeobjekt 21 überlagert, welches zu dem Bedienobjekt 22 korrespondiert, welches von der zweiten Anzeigefläche angezeigt wird. Das Bedienobjekt 22 kann dabei eine Vielzahl von Schaltflächen umfassen. Gleichzeitig wird eine Markierung 23 auf der ersten Anzeigefläche 3 angezeigt, welche die Position der Fingerspitze 17 des Nutzers relativ zu dem Bedienobjekt 22 so visualisiert, dass die Markierung 23 einen entsprechenden Abstand von dem Anzeigeobjekt 21 auf der ersten Anzeigefläche 3 hat. Verändert sich die Position der Fingerspitze 17 relativ zu dem Bedienobjekt 22, verändert sich auch die Position der Markierung 23 relativ zu dem Anzeigeobjekt 21.
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In 7 ist ein Beispiel gezeigt, bei welcher auf der ersten Anzeigefläche 3 die geographische Karte 19 in einer ersten Darstellungsart, im vorliegenden Fall einer Vogelperspektive von schräg oben, und auf der zweiten Anzeigefläche 5 die geographische Karte 19 in einer zweiten Darstellungsart, im vorliegenden Fall in einer Aufsicht senkrecht von oben, dargestellt wird. Wenn der Fahrer 9 nun mit seiner Fingerspitze 17 auf der berührungsempfindlichen Oberfläche der zweite Anzeigefläche 5 beispielsweise nach rechts zieht, verschiebt sich die geographische Karte 19 sowohl auf der ersten Anzeigefläche 3 als auch auf der zweiten Anzeigefläche 5 simultan in die entsprechende Richtung. Durch eine solche Wischgeste kann der Fahrer 9 somit den dargestellten Ausschnitt der geographischen Karte 19 auf beiden Anzeigeflächen 3 und 5 verändern. Der Fahrer 9 kann somit nur mit Blick auf die erste Anzeigefläche 3 ohne nach unten auf die zweite Anzeigefläche 5 schauen zu müssen die Ansicht der geographischen Karte 19 verändern. Außerdem kann der Fahrer 9 auch die zweite Anzeigefläche 5 separat bedienen, ohne die erste Anzeigefläche 3 beachten zu müssen. Der Blick auf beide Anzeigeflächen 3 und 5 bietet hingegen mehr Informationen gleichzeitig. Im Gegensatz zu der Bedienung über ein sogenanntes Touchpad, das heißt eine berührungsempfindliche Oberfläche ohne darunterliegender Anzeigefläche, ergibt sich der Vorteil, dass im vorliegenden Fall die zweite Anzeigefläche 5 separat von der ersten Anzeigefläche 3 genutzt werden kann. Dies ermöglicht die Anzeige von komplexeren Bedienelementen.
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In den 8 und 9 ist ein weiteres Beispiel für Anzeigen auf den Anzeigeflächen 3 und 5 gezeigt, bei dem das Telekommunikationssystem 11-3 des Fahrzeugs 6 bedient wird. Auf der ersten Anzeigefläche 3 werden Details zu einem Kontakt angezeigt, auf der zweiten Anzeigefläche 5 werden Schaltflächen 24-1 bis 24-4 dargestellt, die Kontakten des Telekommunikationssystems 11-3 zugeordnet sind. Wenn der Fahrer 9 eine bestimmte Schaltfläche 24-4 ausgewählt hat, wird diese Schaltfläche 24-4 wie in 8 gezeigt hervorgehoben dargestellt. Gleichzeitig werden von der Anzeigefläche 3 Details zu dem ausgewählten Kontakt angezeigt.
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Bewegt der Fahrer 9 nun seine Fingerspitze 17 zu einer anderen Schaltfläche der Schaltflächen 24-1 bis 24-4, wie es in 9 gezeigt ist, verändert sich auch die Anzeige auf der ersten Anzeigefläche 3, so dass immer die Details zu einem Kontakt angezeigt werden, der der Schaltfläche 24-1 bis 24-4 zugeordnet ist, bei welcher sich gerade die Fingerspitze 17 des Fahrers 9 befindet. Auf diese Weise kann der Fahrer 9 die Ansicht nur mit Blick auf die erste Anzeigefläche 3 verändern, ohne nach unten auf die zweite Anzeigefläche 5 schauen zu müssen. Außerdem kann der Fahrer 9 auch die zweite Anzeigefläche 5 separat bedienen, ohne die erste Anzeigefläche 3 zu beachten. Der Blick auf beide Anzeigeflächen 3 und 5 bietet jedoch mehr Information gleichzeitig.
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Mit Bezug zu den 10 und 11 wird ein weiteres Beispiel für Anzeigen auf der ersten Anzeigefläche 3 und der zweiten Anzeigefläche 5 erläutert, welche von der Steuervorrichtung 1 erzeugt werden. In diesem Fall gibt es auf der zweiten Anzeigefläche 5 immer eine markierte vorausgewählte Schaltfläche 25. Eine Vorschau zu der Funktion, die dieser Schaltfläche 25 zugeordnet ist, wird von der ersten Anzeigefläche 3 angezeigt. Des Weiteren können weitere dazugehörige Informationen angezeigt werden.
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Durch eine Wischgeste kann man eine Liste, die auf der zweiten Anzeigefläche 5 angezeigt wird, verändern, zum Beispiel einen Bildlauf in dieser Liste erzeugen. Der Inhalt des markierten vorausgewählten Elements 25 verändert sich nun. Gleichzeitig wird die von der ersten Anzeigefläche 3 angezeigte Vorschau entsprechend geändert, wie es in 11 gezeigt ist.
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Es wird darauf hingewiesen, dass das Bediensystem und das Bedienverfahren nicht nur in Verbindung mit dem Fahrer 9 eines Fahrzeugs eingesetzt werden kann, sondern auch von anderen Fahrzeuginsassen des Fahrzeugs, die auf anderen Sitzen des Fahrzeugs sitzen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steuervorrichtung
- 2
- erste Anzeigevorrichtung
- 3
- erste Anzeigefläche
- 4
- zweite Anzeigevorrichtung
- 5
- zweite Anzeigefläche
- 6
- Straßenfahrzeug
- 7
- Datenbus
- 8
- Windschutzscheibe
- 9
- Fahrer
- 10
- Speicher
- 11-1
- Navigationssystem
- 11-2
- Multimediasystem
- 11-3
- Telekommunikationssystem
- 12
- Fahrersitz
- 13
- Blickrichtungserfassungseinrichtung
- 14
- Annäherungserfassungseinrichtung
- 15-1 bis 15-4
- Schaltflächen
- 16-1 bis 16-4
- Anzeigeflächen
- 17
- Fingerspitze des Fahrers
- 18-1 bis 18-5
- Schaltflächen
- 19
- geographische Karte
- 20-1 bis 20-5
- Anzeigeflächen
- 21
- Anzeigeobjekt
- 22
- Bedienobjekt
- 23
- Markierung
- 24-1 bis 24-4
- Schaltflächen
- 25
- Schaltfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007029602 A1 [0004]
- DE 102008023405 A1 [0005]
- DE 102006043208 A1 [0006]
- DE 102007052343 A1 [0007]