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Die Erfindung betrifft einen Gerätebehälter zur Aufnahme von Gegenständen für eine Reserveradmulde eines Fahrzeugs gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 197 28 912 A1 ist eine Behälteranordnung mit einem Behälter bekannt, der eine an das topfförmige Felgeninnere eines in einer Reserveradmulde eines Kraftfahrzeugs untergebrachten Ersatzrades angepasste äußere Kontur aufweist und dort gelagert werden kann. Die Befestigung und Fixierung des Behälters im Felgeninnenraum des Ersatzrades erfolgt dadurch, dass über eine zentrische Befestigungsöffnung des Behälters dieser zusammen mit dem Ersatzrad mittels einer Gewindeschraube als Verbindungsmittel mit einem am Boden der Reserveradmulde angeordneten Haltegewinde verschraubt wird. Dadurch erfolgt eine Verklemmung des Behälters zwischen dem Schraubenkopf der Gewindeschraube und der Felgenschüssel der Felge des Ersatzrades und wird dadurch etwas zusammengepresst, um ein unbeabsichtigtes Lösen der Schraubverbindung zu verhindern.
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Ein solcher Behälter wird üblicherweise einstückig aus expandiertem Polypropylen (EPP) hergestellt, welches eine gewisse elastische Nachgiebigkeit aufweist und dadurch in Ausnehmungen, deren Kontur in etwa der Kontur von aufzunehmenden Werkzeuge und sonstige Gegenstände, wie bspw. Anhängerkupplungen entsprechen, klemmend gehalten werden können.
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Nachteilig bei Verwendung dieses Kunststoffes EPP ist dessen geringe Langzeitstabilität. Obwohl ein solcher aus EPP hergestellter Behälter durch die Schraubverbindung zusammengepresst wird, um ein unbeabsichtigtes Lösen der Schraubverbindung zu verhindern, kann sich diese Schraubverbindung durch wechselnde klimatische Bedingungen, z. Bsp. bei Auftreten starker Hitze eigenständig lösen. Die Ursache liegt in den Eigenschaften von EPP, welches sich bei Hitze und Feuchtigkeit zusammenzieht bzw. ausdehnt, aber auch „zusammenbacken” kann, d. h. eine gewisse Schrumpfung erreicht, so dass sich dadurch die Schraubverbindung lockern kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Behälter zur Aufnahme von Gegenständen für eine Reserveradmulde eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs der eingangs genannten Art anzugeben, welcher die oben genannten Nachteile vermeidet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Behälter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Bei einem solchen erfindungsgemäßen Behälter wird durch die Befestigungshülse, die nunmehr die durch das Verbindungsmittel, vorzugsweise eine Gewindemutter mit dem vorzugsweise einen Gewindebolzen aufweisenden Befestigungsdom der Ersatzradmulde verursachte Klemmkraft aufnimmt, verhindert, dass der eigentliche Behälter durch das Verbindungsmittel einer Krafteinwirkung ausgesetzt wird. Bei einer Verwendung eines Materials für diese Befestigungshülse, welches gegenüber Polypropylen (EPP) hinsichtlich Formveränderungen aufgrund wechselnder Temperaturverhältnisse eine größere Langzeitstabilität, wie bspw. Polyamid (PA) aufweist, bleibt der Behälter über lange Zeiträume lagefest in der Reserveradmulde befestigt, so dass ein Lösen und ein dadurch bewirktes Klappergeräusch verhindert wird. Dieser Vorteil ist mit geringem Aufwand und kostengünstig realisierbar.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Befestigungshülse an ihrer befestigungsdomseitigen Stirnseite mit einem radial umlaufenden äußeren Kragen ausgebildet, welcher den Rand der Befestigungsöffnung flächig überdeckt. Dadurch ist eine leichte Montage der Befestigungshülse in die Befestigungsöffnung des Behälters nach dessen Herstellung als Kunststoffformkörper, bspw. aus EPP möglich.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Gerätebehälter topfförmig mit einem Geräteboden und einer trichterförmigen Mantelfläche ausgebildet, wobei die Befestigungsöffnung zentrisch im Geräteboden angeordnet ist. Damit ergibt sich für den Nutzer eine leichte Zugänglichkeit zu den in dem Gerätebehälter aufgenommenen Gegenständen, bspw. Werkzeugen, da auf einen Deckel verzichtet werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn weiterbildungsgemäß zur Aufnahme der Befestigungshülse die Befestigungsöffnung mit einem ringförmigen Flansch ausgebildet ist. Durch diese nabenartige Ausbildung der Befestigungsöffnung ergibt sich eine ausreichende Kontaktfläche zwischen der Befestigungshülse und dem Gerätebehälter, um an dem Gerätebehälter angreifende Kräfte zu kompensieren.
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Um die von dem Gerätebehälter aufgenommenen Gegenstände, wie Werkzeuge, Anhängerkupplung usw. in aufgeräumter Lage zu halten, weist nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der Gerätebehälter innenseitig zur spezifischen Lagerung der aufzunehmenden Gegenstände eine Konturierung in Form von wenigstens einer radial verlaufenden Rippe auf.
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Besonders vorteilhaft ist es nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, wenn zur Lagearretierung der aufzunehmenden Gegenstände wenigstens ein Halteband, vorzugsweise ein Klettband vorgesehen ist, welches durch wenigstens eine im Bereich des Gerätebodens vorgesehene Haltebandöffnung und die Befestigungshülse unter Umschlingung eines in den Behälter aufgenommenen Gegenstandes führbar ist. Dadurch, dass das Halteband auch durch die Befestigungshülse geführt ist, wird die durch die Umschlingung des Gegenstandes entstehende Haltekraft von dem Halteband auf die Befestigungshülse und von dort auf das Verbindungsmittel, vorzugsweise einen Gewindebolzen des Befestigungsdoms übertragen, ohne dass dadurch der eigentliche Gerätebehälter mit solchen Haltekräften wesentlich belastet wird.
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Falls der Gerätebehälter im Felgeninnenraum eines in der Reserveradmulde gelagerten Ersatzrades befestigt wird, ist es weiterbildungsgemäß vorteilhaft, wenn dass die äußere Kontur des Gerätebehälters entsprechend der Kontur des Felgeninnenraums des Ersatzrades ausgebildet ist, um den dort verfügbaren Raum optimal nutzen zu können.
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Um die Formstabilität der Befestigungshülse über lange Zeiträume gegenüber einem aus expandiertem Polypropylen (EPP) hergestellten Gerätebehälter zu realisieren, ist als Werkstoff für die Befestigungshülse Polyamid (PA) geeignet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung einer Reserveradmulde eines Fahrzeugs mit einem Ersatzrad und einem Gerätebehälter gemäß der Erfindung,
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2 eine perspektivische Darstellung des Gerätebehälters nach 1,
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3 eine Draufsicht auf die Unterseite des Gerätebehälters nach 2, und
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4 eine Schnittdarstellung einer Reserveradmulde mit Ersatzrad und Gerätebehälter gemäß 2.
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In 1 wird ein heckseitiger Laderaum eines Fahrzeugs 30 mit Sicht auf eine offene Reserveradmulde 20 gezeigt, in die ein als Notlaufrad ausgebildetes Ersatzrad 23 gelagert wird, wobei von dem Felgeninnenraum 23a dieses Ersatzrades 23 ein Gerätebehälter 1 gemäß der Erfindung aufgenommen wird. Dieser Gerätebehälter 1 dient zu Aufnahme von Gegenständen 10, bspw. von Bordwerkzeugen und/oder einer Anhängerkupplung. Gemäß 4 wird die Reserveradmulde 20 von einem Ladeboden 24 abgedeckt, mit dem Bezugszeichen 25 ist eine heckseitige Verkleidung bezeichnet.
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Die in der Reserveradmulde 20 untergebrachte Anordnung aus Ersatzrad 23 und Gerätebehälter 1 wird mittels einer Gewindemutter 22 als Verbindungsmittel mit einem ein Gewinde aufweisenden und zentral in der Reserveradmulde 20 angeordneten Gewindebolzen 22a eines Befestigungsdoms 21 lagefest verschraubt, so dass über diese Gewindemutter 22 eine Kraftanbindung an die Rohbaukarosserie des Fahrzeugs 30 erfolgt.
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Der Gerätebehälter 1 gemäß der Erfindung wird im Folgenden anhand der 2, 3 und 4 erläutert, wobei in der Schnittdarstellung gemäß 4 der Gerätebehälter 1 in seiner zusammen mit dem Ersatzrad 23 in die Reserveradmulde 20 eingebauten Lage gezeigt wird.
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Der Gerätebehälter 1 ist topfförmig mit einem Geräteboden 1a und einer trichterförmigen Mantelfläche 1b ausgebildet, wobei die äußere Kontur des Gerätebehälters 1 an die Kontur des Felgeninnenraums 23a des Ersatzrades angepasst ist, wie dies insbesondere aus der Schnittdarstellung nach 4 ersichtlich ist. Dadurch wird eine optimale Raumausnutzung des Felgeninnenraums 23a erreicht.
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Der Geräteboden 1a des Gerätebehälters 1 weist eine zentrische Befestigungsöffnung 2 mit einem ringförmigen Flansch 4 auf, in die eine Befestigungshülse 3 eingesetzt ist. Diese Befestigungshülse 3 weist an einer Stirnseite 3a einen radial abstehenden Kragen 3b auf, so dass bei in die Befestigungsöffnung 2 eingeschobener Befestigungshülse 3 dieser Kragen 3b auf der Unterseite des Gerätebodens 1a den Randbereich der Befestigungsöffnung 3 flächenschlüssig bedeckt. In der Sicht auf die Unterseite des Gerätebodens 1a bzw. des Gerätebehälters 1 nach 3 ist die Befestigungshülse 3 mit ihrem Kragen 3b zu erkennen.
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Der Gerätebehälter 1 kann natürlich auch mit einer Befestigungshülse 3 versehen werden, die keinen Kragen 3b aufweist.
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Die Befestigungshülse 3 weist eine Länge auf, die der Länge der von dem Flansch 4 gebildeten Befestigungsöffnung 2 entspricht, so dass bei einer Befestigung des Gerätebehälters 1 zusammen mit dem Ersatzrad 23 in der Reserveradmulde 20 mittels der Gewindemutter 22 die dadurch entstehende Klemmkraft von dieser Befestigungshülse 3 und nicht von dem Flansch 4 aufgenommen wird. Die Befestigungshülse 3 ist aus PA (Polyamid) hergestellt und gegenüber Drücken äußerst formstabil. Dadurch wird vermieden,. dass ein aus EPP (expandiertes Polypropylen) als einstückiger Formkörper hergestellter Gerätebehälter 1 nicht mehr zusammengepresst wird und dadurch seine Formstabilität verliert, mit der Folge dass sich die Schraubverbindung ungewollt löst und Klappergeräusche erzeugt werden.
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Über die von der Gewindemutter 22 und dem Gewindebolzen 22a des Befestigungsdoms 21 gebildete Schraubverbindung besteht eine direkte mechanische Verbindung zur Rohkarosserie, wodurch der Gerätebehälter 1 verliersicher in der Reserveradmulde 20 gehalten wird.
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Das Innere des Gerätebehälters 1 ist konturiert und weist hierzu mehrere Rippen auf, die ihrerseits ebenfalls konturiert sind. Hierdurch werden die aufzunehmenden Gegenstände 10 lagespezifisch angeordnet, um eine gute Aufgeräumtheit hinsichtlich der aufzunehmenden Gegenstände 10 sicherzustellen.
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So verlaufen zwei Rippen 5 und 5a im Wesentlich radial von dem Flansch 4 ausgehend nach außen an den Rand, während zwei weitere Rippen 6 und 6a im Wesentlichen miteinander sekantenartig fluchten. Durch entsprechende Konturierungen kann damit eine Anhängerkupplung 10 (vgl. 1) und/oder Bordwerkzeug (nicht dargestellt) und/oder ein Wagenheber lagespezifisch abgelegt werden. Ein Wagenheber 11 ist in der Schnittdarstellung nach 4 schematisch angedeutet.
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Im Gegensatz zum dargestellten Gerätebehälters 1 gemäß den 1 bis 3 kann der Gerätebehälter auch massiv mit Ausnehmungen ausgebildet werden, wobei die Kontur dieser Ausnehmungen zur Aufnahme von Gegenständen an dieselben angepasst ist.
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Um diese von dem Gerätebehälter 1 aufgenommen Gegenstände 10 und 11 in ihrer Aufbewahrungslage zu arretieren bzw. zu fixieren, sind als Klettbänder ausgebildete Haltebänder 7 und 7a vorgesehen. Für diese Klettbänder 7 und 7a sind Haltebandöffnungen 8 und 8a vorgesehen, so dass das Klettband 7 durch die Befestigungshülse 3 und die Haltebandöffnung 8 und das Klettband 7a ebenso durch die Befestigungshülse 3 und die Haltebandöffnung 8a geschlungen werden kann, wie dies aus 2 ersichtlich ist. Dann kann ein in den Gerätebehälter 1 eingelegten Gegenstand 11 gemäß 4 durch Umschlingung mit einem Klettband 7 arretiert bzw. in seiner spezifischen Lage fixiert werden.
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Dadurch dass die Klettbänder 7 und 7a durch die Befestigungshülse 3 geführt werden, übertragen sich die Haltekräfte im Wesentlichen von diesen Klettbändern 7 und 7a auf die Befestigungshülse und von dort auf den mit der Rohkarosserie des Fahrzeugs 30 verbundenen Befestigungsbolzen 21a.
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Damit werden die an den Gegenständen 10 und 11 angreifenden Kräfte, bspw. bei einem Crash sicher über die Klettbänder 7 und 7a auf die Rohkarosserie abgeleitet.
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Die Klettbänder 7 und 7a können auch ohne eine Einfädelung durch die Haltebandöffnung 8 bzw. 8a über die äußere Mantelfläche des Gerätebehälters 1 geschlungen werden. Auch in diesem Fall übertragen sich die Haltekräfte im Wesentlichen von den Klettbändern 7 und 7a aufgrund der Führung derselben durch die Befestigungshülse 3 auf die Rohkarosserie.
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In dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wird der erfindungsgemäße Gerätebehälter 1 zusammen mit einem Ersatzrad 23 in der Reserveradmulde befestigt. Es ist natürlich auch möglich, in dieser Reserveradmulde den erfindungsgemäßen Gerätebehälter 1 ohne ein Ersatzrad 23 über den Befestigungsbolzen 22a des Befestigungsdom 21 mittels der Gewindemutter 22 zu befestigen. In einem solchen Fall kann die äußere Form des Gerätebehälters an die Form der Reserveradmulde angepasst sein, um dadurch vollständig den verfügbaren Raum für einen solchen Gerätebehälter ausnutzen zu können. Unabhängig davon kann für den Gerätebehälter auch eine beliebige äußere Form gewählt werden, solange diese von der Reserveradmulde aufgenommen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gerätebehälter
- 1a
- Geräteboden des Gerätebehälters 1
- 1b
- Mantelfläche des Gerätebehälters 1
- 2
- Befestigungsöffnung.
- 3
- Befestigungshülse
- 3a
- Stirnseite der Befestigungshülse 3
- 3b
- Kragen an der Stirnseite 3a der Befestigungshülse 3
- 4
- Flansch
- 5
- radiale Rippe des Gerätebehälters 1
- 5a
- weitere radiale Rippe des Gerätebehälters 1
- 6
- Rippe des Gerätebehälters 1
- 6a
- weitere Rippe des Gerätebehälters 1
- 7
- Halteband, Klettband
- 7a
- weiteres Halteband, Klettband
- 8
- Haltebandöffnung für Halteband 7
- 8a
- Haltebandöffnung für Halteband 7a
- 10
- Gegenstand, Werkzeug, Anhängerkupplung
- 11
- Gegenstand, Werkzeug, Wagenheber
- 20
- Reserveradmulde
- 21
- Befestigungsdom
- 22
- Verbindungsmittel, Gewindemutter
- 22a
- Verbindungsmittel, Gewindebolzen
- 23
- Ersatzrad
- 23a
- Felgeninnenraum des Ersatzrades 23
- 24
- Ladeboden
- 25
- Verkleidung
- 30
- Fahrzeug
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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